Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weg.
tummefoton
08.02.2018, 21:00
Interpretationsfähig.- Gruß Heiko
844/P1230747_son_1a.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=289986)
Harry Hirsch
08.02.2018, 21:14
Mir gefällt die Werbung. Sehr starkes Wortspiel.
Aber ich kann mit dem Bild nicht viel anfangen. Warum? Ich sehe die Werbung, den Bahnsteig, den Mann und den Rest.
Von der Kleidung ist der Mann sicher kein Flüchtling. Er ist aber auch kein aufregender Kontrast zum Plakat (wie z.B. eine aufgetakelte Tante mit Handy und Schoßhündchen, die ohne der Werbung überhaupt Beachtung zu schenken, vorbei geht o.ä.).
Der Mann geht vorbei. ok Er verdeckt das Brot für die Welt Logo zum Teil. "B für Würde" steht da jetzt. Sagt mir zumindest so nix.
Der Rest im Bild (Mülleimer, Pfähle uzw.) - na ja...
Die Bearbeitung ist irgendwie merkwürdig. Die Grautöne sehen einfach komisch aus. Sorry, ich kann das nicht recht greifen, bzw. in den richtigen Worten beschreiben.
Du nennst das Bild weg bzw. Weg. Tja, da fehlt mir die Assoziation...
Fazit: Ich sehe nicht, was du da siehst.
Kurt Weinmeister
08.02.2018, 21:42
Weg von Weg oder von "weg von".
Der Punkt als "Basta" noch angefügt.
Passt:top:
Zum Bild selber: Du hast auch schon mal mutiger geschnitten.
Hier offensichtlich gar nicht.
Da kommt für mich zu viel auf's Bild.
Mein Vorschlag:
Links die angeschnittene Stütze weg
Rechten Rand hinter die erste Laterne schneiden - Papierkorb bleibt natürlich!
Unten bis zur ersten oder sogar bis zur zweiten weißen Linie schneiden -> diese als Bordüre lassen.
Vertikal etwas nach hinten kippen - die Kamera ist etwas schräg gehalten -> das sieht man an den Pfählen, die sind etwas stürzend.
Und das angeschnittene Brot für die Welt wegstempeln.
Ich würde vielleicht auch noch überlegen, das Bild mit mehr Tiefen und härter in den Kontrasten zu entwickeln.
Aber das ist Geschmacksache.
Für mich ist das ein Bild mit Potetial nach oben.
Saitenschuft
09.02.2018, 11:13
Man müsste Mann und Text noch ein wenig mehr in den Mittelpunkt stellen, hervorheben. Vielleicht mit einem Color-Key-Effekt oder die b/w Darstellung nur bei den unwesentlichen Bildteilen - vorausgesetzt du hast nicht in b/w fotografiert.
Beschneiden wurde ja schon ausführlich vorgeschlagen.
Aber auch ich finde, dass das Bild viel Potenzial in sich hat :top:
...Mein Vorschlag:
Links die angeschnittene Stütze weg
Rechten Rand hinter die erste Laterne schneiden - Papierkorb bleibt natürlich!
Unten bis zur ersten oder sogar bis zur zweiten weißen Linie schneiden -> diese als Bordüre lassen.
Vertikal etwas nach hinten kippen - die Kamera ist etwas schräg gehalten -> das sieht man an den Pfählen, die sind etwas stürzend.
Und das angeschnittene Brot für die Welt wegstempeln.
Ich würde vielleicht auch noch überlegen, das Bild mit mehr Tiefen und härter in den Kontrasten zu entwickeln.
Da gehe ich mit. Die Plakatschrift würde ich noch auf "Manche lassen ihr ganzes Leben zurück" reduzieren. Alles andere wegstempeln oder inhaltsbasiert Füllen.
Kurt Weinmeister
09.02.2018, 19:41
Da gehe ich mit. Die Plakatschrift würde ich noch auf "Manche lassen ihr ganzes Leben zurück" reduzieren. Alles andere wegstempeln oder inhaltsbasiert Füllen.
Agree.
Harry Hirsch
09.02.2018, 20:40
Ich verstehe nur Bahnhof. Bin wohl noch nicht reif für diese Kunst. Oder es fehlt der intellektuelle Zugang. Hurz. ;)
Kurt Weinmeister
09.02.2018, 20:52
Ich verstehe nur Bahnhof.
Simplifikation, Reduzierung auf das Wesentliche.
Ich verstehe nur Bahnhof... Hurz. ;)
Mal die Änderungswünsche interpretiert.
Ich hoffe Heiko hat nichts dagegen.
6/P1230747_son_1a_fremd.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=290129)
Kurt Weinmeister
09.02.2018, 21:32
Eigentlich müsstest Du jetzt nur noch die Bodenluke vor ihm schwarz ausmalen.
Eigentlich müsstest Du jetzt nur noch die Bodenluke vor ihm schwarz ausmalen.
:top::top::top:
Simplifikation, Reduzierung auf das Wesentliche.
Das reduziert aber (inhaltlich) nicht auf das Wesentliche, sondern verfälscht völlig die ursprüngliche Aussage. Der ganz entscheidende Umstand, dass diese Menschen ihr Leben nicht aus Langeweile oder Lust am Abenteuer zurücklassen, sondern weil es aus Ihrer Sicht die einzige Chance ist, überhaupt weiter zu leben, wird nicht mehr ersichtlich.
Das Bild ansich gefällt mir gut, der vorgeschlagene Beschnitt noch besser, nur die SW Umsetzung ist mir zu flau...
Kurt Weinmeister
09.02.2018, 22:39
Das reduziert aber (inhaltlich) nicht auf das Wesentliche, sondern verfälscht völlig die ursprüngliche Aussage. Der ganz entscheidende Umstand, dass diese Menschen ihr Leben nicht aus Langeweile oder Lust am Abenteuer zurücklassen, sondern weil es aus Ihrer Sicht die einzige Chance ist, überhaupt weiter zu leben, wird nicht mehr ersichtlich.
Die ursprüngliche Aussage des Plakates ist nach der Bearbeitung in der Tat eine völlig andere.
Ich bezweifle aber, dass genau diese Aussage hervorgehoben werden sollte.
In meiner Welt und meiner Interpretation der Bildaussage gewinnt das Bild durch die Reduktion.
Hier wäre es jetzt spannend, was Heiko in seinem Bild sieht.
Ich bezweifle aber, dass genau diese Aussage hervorgehoben werden sollte.
Damit magst du Recht haben - passt doch der Rest des Bildes nicht wirklich zu dem Inhalt des Plakates.
Aber darf man ein Plakat auf dem Foto so verändern?
Könnte der "Inhaber" was dagegen haben und was dagegen tun?
So passt es natürlich besser zusammen.
Beim Ursprungsbild ist es die falsche Person, um das Foto perfekt zu machen.
Man könnte es evtl. "stellen", oder warten bis ...
Harry Hirsch
10.02.2018, 09:12
Ich kapiere die (gewollte) Bildaussage immer noch nicht. Das liegt aber sicher an mir. Vielleicht sollte ich den Feudelton (Feuilleton) doch mal lesen, statt nur Küchenabfälle darin einzuwickeln...
Kurt Weinmeister
10.02.2018, 10:05
Aber darf man ein Plakat auf dem Foto so verändern?
Könnte der "Inhaber" was dagegen haben und was dagegen tun?
In Nordkorea vielleicht.
Hierzulande wohl eher nicht.
tummefoton
10.02.2018, 16:49
Mir gefällt formal die Bearbeitung tatsächlich auch besser. Auch denke ich nicht, dass die " neue ", nun ebenfalls reduzierte Textfassung die ursprüngliche Aussage aufgibt, die Aktualität der Thematik leistet m. E. hinreichenden Rückschluss auf das im Plakat dargestellte Problem, ja, ich würde sogar behaupten, dass auch hier die Reduzierung verstärkend für eine vom Betrachter herzustellende Interpretation ist. Die kann recht unterschiedlich sein, der Titel trägt sicherlich mit dazu bei. " Weg " im Sinne von " Pfad " oder im Sinne von " fort ", " fort " aus den Gebieten der Lebensgefährdung oder im anderen Fall eben nur " fort " zum nächsten Termin oder dem geplanten banalen Ziel, " weg " von einem als aufdringlich und nervend empfundenen Appell zur Spende, " weg " als Verdrängung des Problems, " weg " vielleicht gar mit dem Plakat und den Flüchtlingen selbst ?- Die Antwort wird in jedem Fall vom Betrachter konstruiert, das ist letztendlich nun grundsätzlich so. Immerhin löst das Bild aber doch ein Nachdenken aus, selbst dann noch, wenn man mit dem Foto meint, so gar nichts anfangen zu können.- Passend wäre natürlich noch ein Zug in Bewegung im Hintergrund, also " weg " im Sinne von Anschluss verpasst, hmm, was nun auch wieder interpretationsfähig ist.. .- Ich danke Euch allen herzlich für die unerwartet rege Beschäftigung mit der Aufnahme.- Gruß Heiko
Das reduziert aber (inhaltlich) nicht auf das Wesentliche, sondern verfälscht völlig die ursprüngliche Aussage. Der ganz entscheidende Umstand, dass diese Menschen ihr Leben nicht aus Langeweile oder Lust am Abenteuer zurücklassen, sondern weil es aus Ihrer Sicht die einzige Chance ist, überhaupt weiter zu leben, wird nicht mehr ersichtlich...
Die Aussage mag durch die "reduzierte" Bearbeitung wohl eine andere sein, aber auch in unserer Gesellschaft gibt es viele Menschen die weder aus Lust am Abenteuer oder aus Langeweile heraus ihr bisheriges Leben zurücklassen müssen. In unserer Beratungsstelle begegnen mir oft Menschen, die durch Scheidung oder andere persönliche Schicksalsschläge ihr bisheriges Leben hinter sich lassen müssen. Manche schaffen es wieder von Vorn anzufangen. Andere verzweifeln, und würden sich sicher in das von Herrn Weinmeister vorgeschlagene schwarze Loch stürzen. Ein Foto, mit sehr viel Interpretationsspielraum.
Saitenschuft
12.02.2018, 16:59
@Irmi
Aber darf man ein Plakat auf dem Foto so verändern?
Könnte der "Inhaber" was dagegen haben und was dagegen tun?
In Deutschland gibt es die Freiheit der Kunst! Man darf und schon gar, wenn man Änderungen vornimmt oder Bedeutungen ändert.
Wenn jedoch einer auf sein Plakat einen künstlerischen Anspruch erhebt, dann könnte er gerichtlich ... :twisted: