Anmelden

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sony FE 85/1,8 oder FE 55/1,8


mineral0
03.12.2017, 10:11
Hallo!
Da ich doch nicht so der große Macrofotograf bin, trage ich mich schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken, mein Sony 90/2,8G Macro zu verkaufen und mir dafür entweder das 85/1,8 oder das 55/1,8 anzuschaffen.
Vorwiegend würde ich es im Portraitbereich verwenden oder auch hin und wieder für ein Spiel mit der Tiefenschärfe.
Ich würde mir einen wesentlich besseren AF und durch die noch größere Blende noch mehr Spiel im Schärfebereich erwarten.
Verwenden würde ich sie an einer a7II, wobei ich schon sehnsüchtig auf die a7III warte, die ja anscheinend bald kommen soll.
Den Macrobereich würde ich dann mit der RX10III abdecken, die ja in Verbindung mit meinem Oly-Achromaten gradezu prädestiniert dafür ist.
Welches von den beiden Gläsern würdet ihr mir empfehlen?

nex69
03.12.2017, 13:26
Die Objektive sind beide gut und der AF ist bei beiden schnell. Kommt drauf an ob du 85 oder 55 mm haben willst. Das 55er wäre auch für Veranstaltungen noch recht universell geeignet. Das 85er ist halt DIE Porträtbrennweite. Würde sich also für deine Zwecke eher anbieten.
Ich habe mein 55er verkauft, weil mir die Kombination aus 35 und 85mm besser liegt.

Mangfalltaler
03.12.2017, 13:29
Welches von den beiden Gläsern würdet ihr mir empfehlen?

Die Antwort ist ganz einfach - beide! :cool:

Es sind wirklich zwei Top-Gläser im E-Mount Bereich und wenn Du wirklich Dich für ein Objektiv entscheiden musst und der Schwerpunkt ist die Porträtfotografie, dann empfehle ich das 85mm Objektiv auf Grund der größeren Distanz zum Objekt/Subjekt und der etwas besseren Möglichkeit, den Hintergrund vom Hauptmotiv entkoppeln zu können.

Solltest Du vielleicht eine A6x00 noch Dein eigen nennen, dann ist das 55mm Glas geradezu als Porträtobjektiv prädestiniert, zum einen wegen des Crop-Faktors und zum anderen wegen des geringen Gewichts und kleinen Ausmaßen.

Viele Grüße,
Ralf

nex69
03.12.2017, 13:34
Das 85er ist allerdings auch sehr kompakt und mit 371 Gramm auch leicht. Das 55er ist 90 Gramm leichter:
http://camerasize.com/compact/#579.639,579.395,ha,t

Gierlinger
03.12.2017, 15:01
Hallo,
die Tiefenschärfe hängt nur vom Abbildungsmaßstab und Blende ab, nicht von der Brennweite
LG Franz

benmao
03.12.2017, 18:31
Solltest Du vielleicht eine A6x00 noch Dein eigen nennen, dann ist das 55mm Glas geradezu als Porträtobjektiv prädestiniert, zum einen wegen des Crop-Faktors und zum anderen wegen des geringen Gewichts und kleinen Ausmaßen.


Mit der A7rii kann er ja auch recht viel kroppen.

Beim Freistellverhalten ist dann aber auch Faktor 1,5 einzubeziehen.
55/1,8 an A6xxx entspricht als ca 85/2,8 an A7 - ich denke mal da macht es keinen Unterschied, ob ich mittels Kamera/Sensorgröße oder danach am Hochauflösenden 42MB-Bild ausschneide.

Das hängt dann wohl mit dem Abbildungsmaßsab zusammen:


Hallo,
die Tiefenschärfe hängt nur vom Abbildungsmaßstab und Blende ab, nicht von der Brennweite


Aber trotzdem ist es nicht das gleiche. Hier habe ich mit www.cblur.org mal den Unschärfeverlauf verglichen (Bezogen auf die Fokusebene, also das Motiv):

6/tiefenschaerfe_55_85.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=285105)


Es ist richtig, dass beide die selbe Schärfentiefe haben, allerdings sind bei der 1,5fach größeren Brennweite die weiter Entfernten Hintergrundteile um 1,5fach unschärfer.

Deshalb finde ich oft besser, eine größere Brennweite und größere Blendenzahl zu nehmen, damit das Gesicht von Nase bis Ohr scharf ist und der Hintergrund unscharf.



Nachtrag: Grün ist 85 mm, blau 55 mm.

mineral0
03.12.2017, 19:01
Also erst einmal vielen Dank an euch.
So einen richtigen, alles entscheidenden Typ habe ich zwar noch nicht bekommen, habe ich mir aber nicht so richtig erwartet. Aber vielleicht wirds noch.
Ein wenig ins wanken hat mich allerdings mein Landsmann, der Gierlinger, gebracht.
Bis jetzt war ich nämlich überzeugt davon, daß die Tiefenschärfe u. a. auch mit der Brennweite zusammen hängt.

Gierlinger
03.12.2017, 19:24
Hallo Mineral0,

das mit der Schaerfentiefe ist so, wie ich geschrieben habe.
LG Franz

Mangfalltaler
03.12.2017, 19:40
Es ist richtig, dass beide die selbe Schärfentiefe haben, allerdings sind bei der 1,5fach größeren Brennweite die weiter Entfernten Hintergrundteile um 1,5fach unschärfer.

Danke, genauso hatte ich das gemeint, konnte es nur nicht so exakt ausdrücken wie Du! :D

felix181
03.12.2017, 19:53
Bis jetzt war ich nämlich überzeugt davon, daß die Tiefenschärfe u. a. auch mit der Brennweite zusammen hängt.
Wenn Du mit beiden Objektiven gleich weit vom abzubildenden Objekt entfernt bist hast Du auch recht...

felix181
03.12.2017, 19:59
Da ich doch nicht so der große Macrofotograf bin, trage ich mich schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken, mein Sony 90/2,8G Macro zu verkaufen und mir dafür entweder das 85/1,8 oder das 55/1,8 anzuschaffen.


Ich habe das 90mm Macro und das 55-er. Das 55-er ist meine absolute Lieblingslinse und lässt für mich keine Wünsche offen - das 85/1,8 habe ich nicht, da ich das Macro auch gerne für meine seltenen Portraitaufnahmen benutze - ich finde es eignet sich dafür auch ganz hervorragend.
Mein Rat wäre also: 90mm Macro behalten und ein 55-er zusätzlich. Notfalls gebraucht, dann hast Du um "wenig" Geld (Macro verkaufen bedeutet ja auch einen Verlust) maximalen fotografischen Zugewinn!

mineral0
03.12.2017, 20:06
Wenn Du mit beiden Objektiven gleich weit vom abzubildenden Objekt entfernt bist hast Du auch recht...

Da scheint der Hund begraben zu sein. Um mit größerer BW den gleichen Ausschnitt zu bekommen, muß ich mich vom Motiv weiter entfernen. Und je weiter ich vom Motiv entfernt bin, desto mehr hebt es sich vom Hintergrund ab, bzw. ist schöner freigestellt.

mineral0
03.12.2017, 20:17
felix181:
Wie ich eingangs schon erwähnte, hält sich der Verlust vom 90er in Grenzen. Die Macrofähigkeiten der RX10III allein sind schon super und in Verbindung mit dem Oly-Achromaten, bzw. des Raynox 250 extrem gut.
Außerdem vergaß darauf hinzuweisen, daß ich auch noch ein Sony 70-200/4,0 besitze. Notfalls kann ich auch diese sehr gute Linse für ein Portrait mit längerer BW hernehmen. So gesehen wäre wahrscheinlich das 55er die bessere Wahl.

MaTiHH
03.12.2017, 20:20
Naja, der Abbildungsmasstab ist halt unter anderem eine Funktion der Brennweite Insofern ist die Aussage von Gierlinger zwar richtig aber trotzdem in diesem Zusammenhang Blödsinn.

benmao
03.12.2017, 23:31
Da scheint der Hund begraben zu sein. Um mit größerer BW den gleichen Ausschnitt zu bekommen, muß ich mich vom Motiv weiter entfernen. Und je weiter ich vom Motiv entfernt bin, desto mehr hebt es sich vom Hintergrund ab, bzw. ist schöner freigestellt.

Hier: doppelte Entfernung, doppelte Brennweite, gleiche Blende:

6/entfernung.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=285124)


Es ist gut, dass Du hier nicht das Wort Schärfentiefe verwendet hast. Hier bei dem Beispiel (ich habe jetzt 50 mm und 100 mm genommen) ist die Tiefenschärfe jeweils 1 Meter, die Unschärfe weit entfernt vom Objekt jedoch bei der Größeren Brennweite doppelt so hoch.

Aber zurück zum Thema:


felix181:
Wie ich eingangs schon erwähnte, hält sich der Verlust vom 90er in Grenzen. Die Macrofähigkeiten der RX10III allein sind schon super und in Verbindung mit dem Oly-Achromaten, bzw. des Raynox 250 extrem gut.
Außerdem vergaß darauf hinzuweisen, daß ich auch noch ein Sony 70-200/4,0 besitze. Notfalls kann ich auch diese sehr gute Linse für ein Portrait mit längerer BW hernehmen. So gesehen wäre wahrscheinlich das 55er die bessere Wahl.

Für den Preis des FE 55/1.8 Zeiss würdest Du fast das FE85/1.8 und das FE50/1.8 kriegen.
Die Bildqualität des FE 50 ist ebenfalls sehr gut, insbedondere bei 24 MPix, und der langsamere AF würde mich nicht stören, wenn ich noch das schnelle FE 85 hätte.

nex69
03.12.2017, 23:34
Stephan Wiesner hat exakt zu diesem Thema vor wenigen Tagen ein Video veröffentlicht:

Stephan Wiesner: Portrait Fotografie und Brennweiten (https://www.youtube.com/watch?v=ORXSa0-5hSk)

Da sieht man die Bildwirkung verschiedener Brennweiten bei Portraitaufnahmen gut.

Gierlinger
04.12.2017, 21:47
@ MaTi HH,

ganz schön stark der "Blödsinn"
und das warum?
LG

usch
04.12.2017, 22:05
Weil nach der Schärfentiefe überhaupt nicht gefragt war.

jupph
04.12.2017, 22:21
Also ich habe beide Objektive.
Öfter benutzen tue ich das 55mm weil es für mich einfach universeller ist.
Ich kann damit wunderschöne Portraits sowie auch spontanere Fotos machen.
Das FE85 will ich aber auch nicht missen. Denn immer wenn ich weiß,dass ich rausgehe und Portraits machen will oder ich weiß einfach,dass ich genügend Platz habe, finde ich 85mm weit geöffnet einfach grossartig.
Eventuell einfach mal testen wenn es die Möglichkeit gibt (Stammtisch, User in der Nähe, Fotoladen)?
Ich kann also definitiv keine Empfehlung für eines der beiden geben.
Ich finde sie in Kombination perfekt.

Giovanni
04.12.2017, 22:40
Verwenden würde ich sie an einer a7II, wobei ich schon sehnsüchtig auf die a7III warte, die ja anscheinend bald kommen soll.

Inwiefern bist du mit der a7II nicht zufrieden?

Die Frage, ob du ein 85er oder ein 55er kaufen sollst, ist eigentlich müßig, denn das kannst du nur für dich selbst beantworten. Ist ein bisschen so, wie wenn sich jemand im Restaurant nicht entscheiden kann und den Tischnachbarn fragt, welches Gericht er bestellen soll.

Bru_Nello
04.12.2017, 22:58
Da Du die RX10III... und das 4 70-200 hast, macht das 1,8 55 grundsätzlich wohl etwas mehr Sinn, andererseits, wie schon geschrieben wurde, (ggf. das 50er und) das 85 er anschaffen, damit Du für Portrait noch besser aufgestellt bist.
Stell Dir einfach die Frage, wo der Haupt- Schwerpunkt für das gewünschte Objektiv liegt.
Bei mir ist das 21, 35, 55 u. 90 er vorhanden und neben 7.. auch die 6000. Das 90er ist bei schwachem (Kunst-) Licht im AF Modus für Portraits m. E. weniger geeignet, der AF tut sich bei diesen Bedingungen vergleichsweise schwer.
HG
Ulli

mineral0
05.12.2017, 18:08
Für die Unstimmigkeit zwischen Gierlinger und Usch muß ich wohl hier die Verantwortung übernehmen. Ich habe es einfach Schärfebereich genannt, meinte aber sehr wohl die Schärfentiefe. Ich möchte durch eine möglichst große Blende den scharfen Bereich möglichst klein halten und Diesen dann dorthin setzen, wohin ich will. Eben das Spiel mit der Schärfe. Und benmao bestättigt mir ja meine Meinung, daß man größerer BW auch besser freistellen kann. Das von nex69 empfohlene Video zeigt ja das auch.

Zitat benmao:Es ist richtig, dass beide die selbe Schärfentiefe haben, allerdings sind bei der 1,5fach größeren Brennweite die weiter Entfernten Hintergrundteile um 1,5fach unschärfer.
Deshalb finde ich oft besser, eine größere Brennweite und größere Blendenzahl zu nehmen, damit das Gesicht von Nase bis Ohr scharf ist und der Hintergrund unscharf.

mineral0
05.12.2017, 18:12
Die Antwort ist ganz einfach - beide! :cool:

Es sind wirklich zwei Top-Gläser im E-Mount Bereich und wenn Du wirklich Dich für ein Objektiv entscheiden musst und der Schwerpunkt ist die Porträtfotografie, dann empfehle ich das 85mm Objektiv auf Grund der größeren Distanz zum Objekt/Subjekt und der etwas besseren Möglichkeit, den Hintergrund vom Hauptmotiv entkoppeln zu können.



Viele Grüße,
Ralf

Auch der Mangfalltaler ist der Meinung.

usch
05.12.2017, 18:19
Ich habe es einfach Schärfebereich genannt, meinte aber sehr wohl die Schärfentiefe.
Nein, du meintest nicht die Schärfentiefe. Du meintest die Unschärfe außerhalb des scharfen Bereichs. Wenn es dir nur um die Schärfe ginge, wäre die Brennweite in der Tat egal.

mineral0
05.12.2017, 18:36
Ich muß jetzt etwas weiter ausholen, warum es wahrscheinlich das 55er werden wird. Momentan verwende ich an der a7II das erwähnte 70-200/4,0. Das 90/2,8 und das 24-24/3,5-6,3.
Von den beiden Letzten werde ich mich trennen und mir das 16-35/4,0 zulegen, damit ich einfach auch im WW-Bereich besser aufgestellt bin.
Und die Lücke zwischen den Beiden kann ich einfach mit dem 55er besser ausfüllen. Speziell wo anscheinend der Unterschied zwischen dem 55er und dem 85er nur minimal ist.
Und zur Not kann ich auch mit dem 70-200er ein Portrait mit längerer BW machen.
Und um Giovannis Frage zu beantworten: Ich bin mit der a7II sehr zufrieden, sonst würde ich mich wohl kaum auf das Nachfolgmodell freuen.
Es ist einzig und allein der AF, der etwas zu wünschen übrig läßt. Und der AF der 3er soll angeblich dem der a9 nicht um sehr viel nachstehen. Und der ist ja zur Zeit das Maß der Dinge.
Vielleicht nicht 24 fps, sondern nur 10, aber mit dem könnte ich leben. Mal sehen, ob meine doch eher hochgeschraubten Erwartungen auch zutreffen.

whz
05.12.2017, 19:02
Liebe Freunde usch und mineral0, bitte kommt wieder runter ;) es steht nicht dafür, es geht doch um nichts tragisches ;)

whz
05.12.2017, 19:07
Zum Objektiv kann ich das Sony SEL85F18 absolut empfehlen, dennoch bin ich froh, es gegen das Zeiss Sonnar 1,8/85 (Batis - ich mag diese Namen nicht ;)) eingetauscht zu haben. Das Zeiss gefällt mir von der Anmutung, der Zeichnung besser. Und als Besitzer der A7 I ist der OSS auch recht praktisch, auch wenn der nicht rasend hilfreich ist. Die Randschärfe ist bei Zeiss aufgeblendet deutlich besser, ob das aber bei einem Portraitobjektiv wirklich das entscheidende Kriterium ist, muss jeder selbst beurteilen.

Bei mir war ausschlaggebend, dass das Sony in Bezug auf AF im low light Bereich dem Zeiss deutlich unterlegen (!!) ist.

Und ich lese mit einer leichten Verwunderung, dass Du "mineral0" offenbar auch mit dem AF der A7 II nicht restlos zufrieden bist. Ich bin mit dem der A7 I nämlich gar nicht zufrieden im low light Bereich. In Summe reicht die A7 und auch scheinbar die A7 II nicht an die AF Leistung einer SLT (sprich A99) heran :cool:

mineral0
05.12.2017, 19:58
Ich wüßte nicht, von wo ich runterkommen soll. Ich bin ja nicht oben. Und auch bei Usch sehe ich das ähnlich. Und beim Disput zwischen Gierlinger und MaTiHH, bei dem ja eigentlich ich Schuld war, scheint auch alles wieder OK.
Daß das Batis noch einmal eine ganz andere Liga ist, wundert mich nicht. Ist ja auch fast doppelt so teuer.
Und daß der AF der a7 UND der a7II an Den der a99 nicht herankommt, war mir immer klar. Weder bei schlechtem Licht noch bei sich schnell bewegenden Motiven. Sind ja auch 2 sehr unterschiedliche Systeme.
Und gerade deshalb warte ich auf die a7III. Wie oben schon erwähnt, soll sich ja der AF der 3er auf ähnlichem Niveau wie Der der a9 bewegen.
Mit einer deutlich niedrigeren Serienbildgeschwindigkeit.

usch
05.12.2017, 21:33
Ich wüßte nicht, von wo ich runterkommen soll. Ich bin ja nicht oben. Und auch bei Usch sehe ich das ähnlich.
Genau sowas wollte ich auch gerade schreiben. ;)

*thomasD*
05.12.2017, 23:19
Wenn es um Freistellen geht ist das 85/1,8 eindeutig besser geeignet, sonst könnte man gleich beim 90er Makro bleiben. Die Größe der Unschärfekreise bei weit entferntem Hintergrund ist von der Größe der Eintrittspupille abhängig, und die ist beim 85er eben größer - siehe auch hier (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=181505).