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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : London to Brighton Veteran Car Run


Porty
12.11.2017, 21:20
Wie schon angekündigt, waren Jens (Windbreaker) und ich letzte Wochenende zu einem Kurztrip in Südengland- Hauptziel der legendäre London to Brighton Run. Eine Veranstaltung, die erstmals 1896 anlässlich der Aufhebung des berüchtigten Red Flag Acts stattfand und seither mit Unterbrechungen jedes Jahr am ersten Sonntag im November stattfindet. Gefahren wird wie schon damals von London Hyde- Park zur Strandpromenade nach Brighton. Schlappe 54 Meilen oder 86 km im normalen Straßenverkehr. Teilnehmen kann jeder der will, vorausgesetzt sein Auto wurde vor 1905 zugelassen, hat mindestens 3 Räder und bewegt sich aus eigener Kraft.......
Nicht nötig darauf hinzuweisen, das solch eine Veranstaltung in Deutschland undenkbar ist und man sich dementsprechend ins Mutterland der Skurilitäten begeben muss.:lol:
Dementsprechend setzt sich das Starterfeld hauptsächlich aus Fahrzeugen längst vergessener Automarken zusammen, die oft genug noch mehr einer Kutsche als einem Auto gleichen:

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Schon die ungewohnten Gerätschaften an diesen Panhard & Levassor von 1897 lassen erahnen, das die 54 Meilen für solche Fahrzeuge eine ernstzunehmende Distanz sind.
Luftreifen hatten es damals auch noch nicht in die Serienausstattung der Fahrzeuge geschafft.....
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Und so schaut der Lenker eines Decauville von 1899 drein, wenn der Sekundant beim Schalten das Getriebe quält. Es klang grausam......
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Man war sich zu dieser Zeit auch noch nicht so sicher, ob ein Lenkrad wirklich die richtige Art der Steuerung eines Autos ist:
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→ [URL="http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=283734"]Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283742)
Ist ein Oldsmobile mit 1! Zylinder und immerhin 5 PS. War aber dank Leichtbau gar nicht so langsam. Irgendwie sind diese Tugenden im amerikanischen Fahrzeugbau aber irgend wann verloren gegangen......

Im Gegensatz dazu muss sich die Fahrerin dieses Peugeot sogar von Radfahrern überholen lassen;
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Aber auch so wurde den Gegnern nichts geschenkt:

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Ach waren einige Autos dabei, die den heutigen Fahrzeugen schon deutlich näher kommen;
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283736)
Wer kann erahnen, welche Werte hier unterwegs sind?

Dieser Ford hatte sich nur so ins Starterfeld geschoben, da zu neu...
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Überhaupt hatten sich immer wieder fantastische "Youngtimer" ins Feld geschoben, die man in dieser Menge wohl nirgends sonst auf der Welt findet, Heir eine kleine Auswahl:
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Wer kennt heute noch Marken wie Lagonda:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283696)
oder Panhard:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283695)

steve.hatton
12.11.2017, 21:32
Schöne Eindrücke in die Anfänge der Verbrenner-Mobilität!

Allein der zweite der Youngtimer ein Bentrley 4,5 Litre aus den 20-iger Jahren liegt wohl nahezu bei 400.000 € , wäre es sogar ein "Blower", dann ist unter 1 Mio € kaum einer zu ergattern...sofern überhapt was angeboten wird....

Also da wird schon richtig Kohle bewegt....

Du hast natürlich recht damit, dass so eine Veranstaltung eigentlich nur in UK geht - hier in der BRD sieht man meist nur Fahrzeuge der 60-iger und 70-iger Jahre - vor allem nicht bei Novemberwetter...

Porty
12.11.2017, 21:45
Um den Beitrag nicht zu sehr ausufern zu lassen hier Teil 2:

Etwas ganz besonderes waren Autos mit Dampfantrieb, auch davon haben einige wenige ins Starterfeld geschafft:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283710)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283706)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283707)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283707)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283705)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283702)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283703)

Für diese Autos waren alle 20-25 km sogar Wasserhalte eingerichtet worden. Was man den Fotos nicht ansieht, mit welcher Leichtigkeit diese Fahrzeuge den steilen Anstieg bewältigten, ganz im Gegensatz zu manchen Benzindroschken.....

Meinen besonderen Respekt haben allerdings die Radfahrer, welche sich mit abentheuerlichen Gefährten auf die knapp 90 km lange Strecke gewagt hatten:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283719)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283718)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283717)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283716)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283713)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283714)

Und so steigt man auf ein Hochrad auf (wenn man es kann....)
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283715)

und dieser Radler wollte es richtig wissen:
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283711)

Alles in allem eine grandiose Veranstaltung die weltweit wohl einzigartig ist.
Meinen höchsten Respekt vor den Leuten, die mit diesen Schätzen sich in den normalen Straßenverkehr trauen und sich die Strapazen auf diesen uralten Fahrzeugen antun. Es war ein zwar sonniger aber eisiger Tag mit Frost am Morgen. Man hat vielen Leuten angesehen, das sie jämmerlich gefroren haben, aber dennoch hatten fast alle ein Lächeln im Gesicht.....

Ein Tag, den man nicht vergisst.

KleineBlende
12.11.2017, 21:51
Bin tief beeindruckt. Tolle Aufnahmen! Prickelnde Tage, manche Fahrer stammen auch wohl noch aus jener Zeit:D Super , danke sehr fürs zeigen. Hab auch meine Lieblingsmarke wiedergefunden! Viele Grüße Frank-Werner

steve.hatton
12.11.2017, 21:53
Danke für`s zeigen.

Hattet ihr wenigstens spirituelle Hilfe bei den Temperaturen ?

kiwi05
12.11.2017, 21:56
Schönen Dank für die Impressionen und erläuternden Kommentare:top:
Mein persönlicher "Prix d'elegance" geht trotz seiner Jugend hier an den Jaguar C-Type.:lol:

Windbreaker
12.11.2017, 22:05
Hier noch ein paar Ergänzungen von mir. Ein Teil entstand in Crawley, einem Kontrollpunkt ungefähr auf der Hälfte der Strecke.
Es macht wenig Sinn die gleichen Fahrzeuge an gleicher Stelle noch einmal zu zeigen und außerdem würde die Masse der Bilder den Rahmen sprengen. Deshalb nur eine ganz begrenzte Auswahl.


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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283750)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283751)

6/London-Brighton-Run_0003.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283752)

6/London-Brighton-Run_0015.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283753)

6/London-Brighton-Run_0035.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283754)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283755)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283756)

Porty
12.11.2017, 22:21
Danke für`s zeigen.

Hattet ihr wenigstens spirituelle Hilfe bei den Temperaturen ?

Wo denkst Du hin? Linksverkehr und Alkohol geht überhaupt nicht zusammen.
Außerdem ist Südengland was Whisky betrifft tiefste Diaspora, da haben viele Dorfkneipen hier ein besseres Angebot.
Dorf gibt man sich im Pub mit Bier und Gin die Kante :?: :roll: :( :beer:

badenbiker
13.11.2017, 08:28
Klasse! Das sieht nach jeder Menge Spaß für die Teilnehmer aus!

Andronicus
13.11.2017, 08:36
Klasse! :top:

Tolle Bilder von den alten Kisten und bestimmt nicht nur für die Teilnehmer eine Menge Spaß. ;)

aidualk
13.11.2017, 08:54
Super :top:
Und ja, so was ist nur in England möglich. :lol:

Windbreaker
13.11.2017, 08:58
Zumindest haben die Teilnehmer meistens freundlich in die Kamera gelacht und gewunken.

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283768)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283769)

Allerdings hatte es am Morgen -1 Grad und die Scheiben waren gefroren.
Ich bin sicher, viele haben auf den offenen Kisten gefroren wie die Schneider.

Ein tolles Erlebnis war der Tag allemal.

Dana
13.11.2017, 09:15
Da fühlt man sich weit zurück versetzt!
Super Eindrücke, danke fürs Zeigen!

pikesandmalts
13.11.2017, 09:46
Vielen Dank für die schönen Eindrücke. Ich glaube, da muss ich auch mal hin...

deranonyme
13.11.2017, 11:09
Das ist ja DER Hammer schlechthin. Ich mag so alte (Auto)Mobile. Bei manchen bin ich mir aber gar nicht sicher ob die wirklich schon einen Motor haben oder die Leute die da drauf sitzen alle treten müssen.:lol: Na wenigstens würden die dann nicht frieren...
Danke dass Ihr das mit uns teilt.

Windbreaker
13.11.2017, 11:21
Was immer man unter einem Motor versteht.
Es handelt sich um Verbrennungsmotoren, Dampf- und, man höre und staune, Elektroantriebe.

Im Gegensatz zum Kontinent wurde die Insel ja weitgehend von den Kriegszerstörungen der beiden Weltkriege verschont und deshalb denke ich, blieben diese Kisten erhalten.
Lediglich ein paar wenige Vehikel waren aus dem Ausland, unter anderem auch aus Deutschland da.

Rakete
13.11.2017, 11:45
Super Vorstellung.

Habe schon über die Autos geschmunzelt.......dann kamen die Fahrräder
Klasse

lg
Christiana

BodenseeTroll
14.11.2017, 10:34
Ich finde es beeindruckend, dass es doch noch so viele fahrbereite Altertümer gibt. Und überlege geerade, wie wohl die TÜV Prüfung bei dem Wagen aus Ingolstadt ausschaut. Der ist immerhin mit einem wohlverdienten H-Kennzeichen unterwegs...

Ich glaube, das würde ich mir auch gern mal anschauen. Vielleicht nächstes Jahr.

Viele Grüsse,

Michael

steve.hatton
14.11.2017, 11:15
Was immer man unter einem Motor versteht.
Es handelt sich um Verbrennungsmotoren, Dampf- und, man höre und staune, Elektroantriebe.

Im Gegensatz zum Kontinent wurde die Insel ja weitgehend von den Kriegszerstörungen der beiden Weltkriege verschont und deshalb denke ich, blieben diese Kisten erhalten.
Lediglich ein paar wenige Vehikel waren aus dem Ausland, unter anderem auch aus Deutschland da.

Ich denke es ist weniger die "geringere Zerstörung" in WWII, sondern eher die Mentalität oder soll man es Wahnsinn der Briten nennen, was Sammelleidenschaft und Schrauberei betrifft - irgendwo auch in der letzten Ecke in Wales findet man in irgendeiner Scheune einen Renner oder Oldtimer - und auch viele auch sehr kleine Rennstrecken. Die Motorsportbegeisterung in UK ist einzigartig - in Silverstone bleiben die Zuschauer bis der letzte Mechaniker heimgegangen ist - in D verlassen sie nach der Siegerehrung schon die Tribünen.