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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fotoprojekte über ein längeren Zeitraum


About Schmidt
29.10.2017, 10:37
Hallo,

mich beschäftigt seit längerem Zeitraum die Frage nach einem Fotoprojekt über mehrere Jahre, also ein ganz bestimmtes Thema lange Zeit zu verfolgen. Ich habe da was für mich gefunden, komme aber nicht so recht voran, weil ich mich immer wieder in anderen Themen wieder finde. Dazu kommt, dass mir Aufnahmen, die ich vor einiger Zeit gemacht habe, später hin nicht mehr gefallen oder ich denke, warum hast du das nicht anders gemacht.

So bleiben von Serien von 100 Aufnahmen oft nur 2-3 Bilder übrig, die ich dann für gut befinde. Sprich, für eine Serie von 25 guten Aufnahmen bräuchte ich 10 Jahre und mehr.:)Dabei hatte ich an 2-3 Jahre gedacht.

Was aber noch schwerer wiegt ist, dass man mal ein Bild mit einem gewissen Stil entwickelt hat, den man nach Monaten bei einem anderen Bild dann aber einfach nicht mehr hin bekommt. Was ist da eure Vorgehensweise.



Hier mal ein Beispiel (https://www.laurentkronental.com/Les-Yeux-des-Tours/9/thumbs), dass man erkennt was ich meine.Mein Thema ist allerdings ein anderes, eigenes, weil ich nichts nachmachen sondern was eigenes schaffen will.



Nun bin ich gespannt auf eure Beiträge.

Gruß Wolfgang

MaTiHH
29.10.2017, 11:47
Hallo Wolfgang,

ich finde es bei längeren Projekten wichtig, den Prozess an sich erst einmal ähnlich wie beim Malen zu nehmen - soll heisse, betrachte doch die ersten Aufnahmen eher als Skizzen. Ich schmeisse dann auch nichts weg, sondern komme eher mal wieder zu dem Thema zurück, schaue die älteren Aufnahmen durch, editiere immer mal wieder.

Ich würde mir auch wegen des Outputs wenig Gedanken machen, ich denke, wenn man den Weg sieht, dann kommen gegen Ende des Weges einfach mehr "gute" Bilder zusammen.

WildeFantasien
29.10.2017, 12:02
Ich habe da was für mich gefunden, komme aber nicht so recht voran, weil ich mich immer wieder in anderen Themen wieder finde.


Größere Fotoprojekte habe ich auch, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich persönlich mit dem Thema „Bilderserie im eigenen Stil“ überhaupt nichts anfangen kann. Wenn man mal das fotografierte Motiv weglässt, frage ich mich bei solchen Bilderserien immer was daran denn jetzt so toll sein soll. Deswegen wundert es mich nicht, dass du dich immer wieder mit anderen Themen beschäftigst. Das mache ich nämlich auch, sonst wird es mir zu schnell langweilig.


Was aber noch schwerer wiegt ist, dass man mal ein Bild mit einem gewissen Stil entwickelt hat, den man nach Monaten bei einem anderen Bild dann aber einfach nicht mehr hin bekommt. Was ist da eure Vorgehensweise.


Du beziehst dich auf die Farben? Da hilft nur ein manueller Weissabgleich, bevor du deine normale Bearbeitung bzw. deinen "Farblook" anwendest.

About Schmidt
29.10.2017, 12:50
Hallo Wolfgang,

ich finde es bei längeren Projekten wichtig, den Prozess an sich erst einmal ähnlich wie beim Malen zu nehmen - soll heisse, betrachte doch die ersten Aufnahmen eher als Skizzen. Ich schmeisse dann auch nichts weg, sondern komme eher mal wieder zu dem Thema zurück, schaue die älteren Aufnahmen durch, editiere immer mal wieder.

Ich würde mir auch wegen des Outputs wenig Gedanken machen, ich denke, wenn man den Weg sieht, dann kommen gegen Ende des Weges einfach mehr "gute" Bilder zusammen.

Vielen Dank,
das mit der Malerei ist eine gute und sehr interessante Idee. Auch die Rückblende hat, wie du sagst, durchaus ihre Berechtigung. Vielen Dank für die Aspekte und die Denkanstöße. Finde ich prima :top:

Größere Fotoprojekte habe ich auch, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich persönlich mit dem Thema „Bilderserie im eigenen Stil“ überhaupt nichts anfangen kann. Wenn man mal das fotografierte Motiv weglässt, frage ich mich bei solchen Bilderserien immer was daran denn jetzt so toll sein soll. Deswegen wundert es mich nicht, dass du dich immer wieder mit anderen Themen beschäftigst. Das mache ich nämlich auch, sonst wird es mir zu schnell langweilig.



Du beziehst dich auf die Farben? Da hilft nur ein manueller Weissabgleich, bevor du deine normale Bearbeitung bzw. deinen "Farblook" anwendest.
Klar will ich mich nicht auf ein Projekt begrenzen, das wäre als würde man jeden Tag mit dem Fahrrad immer nur ein und die selbe Strecke fahren oder beim Wandern immer nur ein Weg und in eine Richtung laufen. Dazu ist das Thema Fotografie auch zu interessant, um sich so zu beschränken. Den eigenen Stil denke ich, habe ich schon (unbewusst) gefunden. Jedenfalls wird mir immer wieder bestätigt, so auch hier im Forum, dass man mich in meinen Bildern wieder erkennt, was mich ehrlich gesagt, extrem ehrt!
Das ist aber bei einer Serie nicht mein anliegen, mich darin zu erkennen, sondern viel mehr möchte ich erreichen, dass man an den Bildern erkennt, dass sie zusammen gehören.

Auch dir danke für deine Anregung und Meinung. So kann es weiter gehen, ich finde das sehr interessant.

Gruß Wolfgang

jqsch
29.10.2017, 12:59
Hallo Wolfgang,

ich hoffe es ist deine "Rostserie", die Du weiterverarbeiten willst. Sie ist und bleibt einfach großartig.

Bei der Erstbearbeitung lasse ich mir immer etwas Zeit. Meine (vermeintlichen) Erinnerungen möchte ich nicht sofort ins Bild einfließen lassen, sondern das Bild soll alleine für sich und seine Bearbeitung stehen.

Daher bin ich dann i.d.R. zufrieden mit meiner Bearbeitung.

Serien (Projekte) sind wirklich schwierig. Vermeintlich schwächere Bilder können durchaus Bestandteil der Serie sein. Nicht alle Bilder müssen zu 100 % perfekt sein. Erste Aufgabe des Bildes im Projekt ist, dass das Bild zum Projekt passt.

Ich habe zwei Projekte gesehen: Bushaltestellen und Fußballtore. Nicht jedes Bild sensationell, aber es passte. Und die Serien waren einfach großartig.

Das viel größere Problem ist, dass man sich bei einem Projekt, auf das Projekt konzentrieren muss. So nebenbei gelingt das nicht.

Es ist wie bei jedem anderen Projekt (Hausbau, Buchschreiben, Übernahmen von Firmen, ...). Ein Projekt sollte m.E. den Regeln des Projektmanagements folgen. Du musst für dich deine Ziele formulieren, einen Zeitplan entwickeln, die Aufgaben festlegen,Meilensteine festlegen, etc.

Im Rahmen meiner Projektleiterausbildung hatten wir als Dozenten den Gesamtprojektleiter für den Neubau des Berliner Hauptbahnhofes. Nebenbei ein guter Fotograf. Und während seiner Zeit in Berlin hat er an Wochenenden verlassene Orte aufgesucht. Und darüber ein Buch geschrieben. Das Fotografieren war ein Teilprojekt innerhalb des gesamten Projektes.

Viele Grüße

Jürgen

About Schmidt
29.10.2017, 13:25
Vielen Dank auch dir Jürgen,
ja das hast du gut erkannt, es soll meine Rost / Oxidserie sein, auch wenn ich mich nun schon länger nicht mehr damit beschäftigt habe, im Hinterkopf hatte ich das dennoch immer. Nun hat ein Zufall eine unerwartete Wendung gebracht. Ich war mit Michael, den du ja kennst, in der Pfalz und im angrenzenden Elsass, unter anderem auch in Wissembourg unterwegs. Dort haben wir eine Galerie besucht, und mir ist ein Bild aufgefallen, das mich an eine Fotografie von mir erinnerte. Da ich es auf dem Handy hatte, konnte ich es der Galeristin zeigen und sie war begeistert, wollte es unbedingt ausstellen. Das allein sagt natürlich nichts über die Qualität und die Wirkung des Bildes.
Also habe ich es nachmachen lassen (auf Leinwand) und so hängt es ab Dezember in der Galerie. Nun bin ich gespannt, wie es weiter geht.
Wichtiger für mich aber ist, dass ich zusehen will, mal eine ganze Serie zusammen zu bekommen, eine Mappe davon zu machen und sei es nur für mich selbst.

Mir geht es auch nicht um 100%ige Perfektion, sondern um die Wirkung der Bilder auf den Betrachter. Wo ich dir ungern aber leider widersprechen möchte, ist der Zeitfaktor. Ich will mich nicht selbst unter Druck setzen. Wenn es drei Jahre dauert, dauert es zwei, wenn es fünf sind, auch gut. Nur muss es irgendwann einmal fertig werden und da sind wir wieder auf einem gemeinsamen Nenner. :)

Gruß Wolfgang