Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Empfehlung für einen Panoramakopf (inkl. Schiene)?
Hallo SUFler,
ich habe vor, in nächster Zeit mich mehr mit Panoramaaufnahmen zu beschäftigen. Was könnt Ihr für einen Panoramakopf empfehlen? Ich hätte gern Einen, der noch relativ kompakt und leicht ist. Am liebsten unten direkt mit einem Arca-Swiss-Anschluss, so dass ich ihn direkt auf meinem Reisestativ anbringen kann.
der_knipser
28.10.2017, 21:39
Das Thema ist zu umfangreich für einen Beitrag, und die Frage ist viel zu allgemein für eine passende Empfehlung. Welche Art von Panoramen möchtest Du machen? Breite Landschaftsbilder? 360°-Kugelpanoramen? Gigapixel-Stadtansichten? Irgendwas dazwischen? Welche Art der Präsentation? Die Ansprüche an die Hardware (Nodalpunktadapter und Objektive) sind höchst unterschiedlich.
Und die Idee mit dem Schnellwechseladapter unter dem NPA solltest Du wirklich fallenlassen. Ist kontraproduktiv.
Hallo knipser, meine Vorstellung ist, 180°-Panorama-Aufnahmen von Landschaften oder City-Skylines zu machen. Ich hätte gern einen Kopf mit der dazugehörigen Hochkant-Schiene und evtl. (wenn‘s gibt) mit einstellbaren Winkelbereichen (z.B. alle 15/20°-Einrastung). Ich habe zur Zeit ein Objektiv, mit dem ich eine 24 mm Brennweite hinkriegen kann (SAL2470). Ggf. hole ich mir irgendwannmal noch ein 12 mm Objektiv (z.B. SEL1224).
Da Du wahrscheinlich viel Erfahrungen mit präzisen Aufnahmen hast, ist ein Kopf mit einem Schnellwechseladapter vermutlich -wie Du sagtest- keine gute Idee. Kannst Du aber verraten, warum die Idee kontraproduktiv ist? Danke und Grüße
der_knipser
01.11.2017, 23:15
Hallo pirrax,
Für Dein Vorhaben braucht man gar nicht zwingend einen Panoramakopf. Die Motive, die Du nennst, sind reine Hintergrundmotive, da spielt sich normalerweise nichts im kritischen Nahbereich ab. Du kannst die Aufnahmen also ohne Weiteres von einem normalen Stativ oder sogar freihändig machen. In der Theorie sollte Dir jedoch auch bei Freihandbildern die Bedeutung des korrekten Drehpunktes geläufig sein.
Die Genauigkeitsanforderung beginnt erst dann, wenn sich in den Nahtstellen der Einzelbilder Inhalte befinden, die nur eine geringe Entfernung zur Kamera haben und trotzdem sauber gestitcht werden sollen. Je näher die Vordergrundmotive, um so höher sind die Ansprüche an die Präzision des Panoramakopfes (oder Nodalpunktadapter bzw. NPA).
Früher oder später wirst Du diese Ansprüche erfüllen wollen, und Du wirst auch merken, dass 24 mm an APS-C eine recht lange Brennweite sind, wenn Du auf die Idee kommst, komplette Kugeln (also 360 x 180°) aufzunehmen. Bei solchen Bildern kommen dann noch ein paar Kniffe hinzu.
Wenn man sich Zubehör dafür anschafft, dann soll es kein Behelf, sondern möglichst stabil und präzise einsetzbar sein. Die Praxis hat schonn mehr als einmal bewiesen, dass jede Schraub- oder Klemmverbindung ein Wackelfaktor ist. Bei einem sauber eingestellten NPA kommt es auf einen halben Millimeter oder sogar noch höhere Genauigkeit an. Jeder Schlupf bedeutet Ungenauigkeit, und mit Bildern, die nicht exakt zusammenpassen, hat man später Aufwand mit viel Nacharbeit. Bei den ersten Panoramen wirst Du jubeln, dass da was rund läuft, aber sehr bald wirst Du kritischer und suchst jede Fehlerquelle auszuschließen oder zu optimieren.
Eine der großen und offensichtlichen Fehlerquellen liegt darin, dass man versucht, einen NPA auf einen Kugelkopf zu montieren. Die Verbindung zwischen KuKo und Stativ ist oft noch einigermaßen stabil. Die Kugel selbst ist nicht mehr so stabil. JEDE Kugel gibt unter Belastung nach, und sie macht damit die sorgsam erstellten NPA-Einstellungen zunichte. Die Schnellwechselplatten sind auch nicht so stabil wie sie dem Laien erscheinen, auch die geben nach, weniger die Verbindung zur Wechselplatte, aber sehr wohl in der Verbindung zu dem Gerät, unter dem sie be"fest"igt sind. Von FEST kann nur sehr selten die Rede sein, insbesondere bei Hochformat-Befestigungen.
Daher ist angeraten, bei Panoramen so wenig Bauteile wie möglich zwischen Stativ und Kamera zu haben.
Du hast im Moment 24 mm als kürzeste Brennweite? Damit kann man schon ziemlich hochauslösende Motive abbilden. Dass der Aufnahmewinkel zu klein werden kann, hast Du schon richtig erkannt. Deine Idee geht in Richtung 12 mm. Erstmal nicht verkehrt, aber Deine Panoramen werden nur halb so viele Pixel in Breite und Höhe haben. Alternativ dazu könntest Du sie auch mit 24 mm aufnehmen, dann brauchst Du mehrere Reihen übereinander, hast aber damit die größere Auflösung (ich hab ja keine Ahnung, ob Du wirklich so groß präsentieren willst, aber bei Stadtpanoramen kann das reizvoll sein).
Bei mehrreihigen Panoramen reicht eine Makroschiene mit Hochkantwinkel nicht, denn damit bekommst Du keinen Höhenschwenk hin. Das geht nur mit einem multi-row-fähigen NPA, der über zwei Schwenkachsen verfügt. Ich nutze seit vielen Jahren den NN3 von NodalNinja. Es gibt vergleichbare Geräte von NN oder auch von anderen Herstellern, die auch gut und empfehlenswert sind, aber meinen NN3 würde ich gegen keinen anderen eintauschen. Er ist klein und leicht, im Fotorucksack ständig dabei und erfüllt alle meine Anforderungen an Handhabung, Genauigkeit und Stabilität, obwohl er in keiner dieser Disziplinen Weltmeister sein könnte.
Meine Panoramen sind meistens komplette Kugeln. Meine Ansprüche an die Auflösung sind nicht so sehr hoch, mir geht es hauptsächlich darum, räumliche Gegebenheiten zu vermitteln. Ich strebe zwar an, möglichst wenige Fehler in den Panos zu haben, aber wenn es doch welche gibt, dann weiß ich damit umzugehen. Bildbearbeitung mit Ebenen und ein Sortiment an Retuschierfähigkeiten gehört genauso dazu wie die Fähigkeit, die Aufnahmen so zu gestalten, dass Fehler minimiert werden.
Ich fotografiere die meisten Panoramen mit einem Fisheye (Sigma 8mm). Was bei so kurzer Brennweite an Auflösung herauskommt, siehst Du z.B. hier (http://abbund-cad-service.de/fh/altes_rathaus/dach_west/). Das war ein Panorama, das mit Stativ und dem NN3 aufgenommen wurde und daher keine Retusche an unpassenden Nahtstellen brauchte.
Dass es auch freihändig geht, zeigt dieses Panorama (http://abbund-cad-service.de/pano/arc_de_triomphe/), das ich ganz ohne NPA gemacht habe, indem ich ein Einbeinstativ am langen Arm in die Luft gehalten und freihändig gedreht habe. Auslösung der Kamera per Funkfernbedienung. Sowas geht nur mit Fisheye, und keinesfalls mit 12 oder 24 mm Brennweite. Die Retuschezeit lag bei diesem Bild deutlich höher, und es sind immer noch ein paar derbe Fehler in der Kugel zu finden.
Bei diesem Panorama war es wichtig, ohne Höhenschwenk auszukommen, weil das am langen Einbein technisch kaum möglich ist, und es war wichtig, mit möglichst wenigen Bildern auszukommen, weil sich die Menschen währenddessen bewegt hatten.
Bei Deinen Motiven sind die beiden Dinge weniger wichtig, aber ganz unwichtig sind sie auch nicht. Wenn Du eine Stadt aufnimmst, wirst Du feststellen, dass auch dort Bewegung vorkommt (z.B. Fahrzeuge, Menschen, Bäume, Schiffe), und selbst bei ganz stillen Motiven hat man nicht endlos Zeit, weil sich das Licht (und das Wetter!) kontinuierlich ändert und einem eine ganze Aufnahmeserie zunichte machen kann.
Panoramafotografie ist ziemlich vielschichtig, und man kann keine allgemeine Empfehlung für das Equipment geben, aber eine Menge zielführender Tipps bezüglich Ausrüstung und Methoden für spezielle Anforderungen.
Ich bin sicher, Du wirst Deinen Weg in die Pano-Fotografie finden, und wünsche Dir viel Spaß und Erfolg dabei. :top:
Hallo knipser, erstmal vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag!
Du hast es erkannt. Ich will mich mit dem Thema beschäftigen, habe schon ein paar Vorstellungen davon, was ich knipse, bin aber noch nicht ganz sicher, was ich holen will. Ich bin vor ein paar Tagen auf dieses Produkt (http://www.novoflex.de/de/produkte/panoramasysteme/vr-system-einzeilig/vr-system-einzeilig-produkte/vr-system-mini/vr-system-mini.html) gestoßen. Ich hätte nämlich gern sowas kompaktes. Gleichzeitig bin ich bereit für was Ordentliches Geld auszugeben (ich schätze mal, es gibt andere günstigere Produkte?). Mich irritierte bei diesem Produkt aber, dass die Panoramaplatte einen Gewindeanschluss hat. Durch Deine Erläuterung ist mir klar geworden, warum.
Ich befürchte nämlich, dass ich entweder dazu noch ein passendes zweites Stativ brauche oder jedesmal umständlich den Kugelkopf von meinem Stativ vor Ort mit einem Imbussschlüssel abschrauben muss. Da ich Panoramabilder wahrscheinlich am ehesten unterwegs im Urlaub machen werde, muss ich gucken, wie ich mit möglichst wenig Geschleppe das Maximum raushole.
Die Endbestimmung meiner Panorama-Aufnahmen sollen übrigens breite Bilder für die Wände sein. Ob man dabei unbedingt überall Bildhöhen bis zu 6000 Pixel (Alpha 7 in der hochkanten Stellung) braucht, ist eine andere Frage. Ich finde, man kann ruhig mal mehr als notwendig als Ziel setzen :)
Mit meinem 24 mm Objektiv im Querformat habe ich gemerkt, dass noch was mehr zu holen ist. z.B. bei dieser Aufnahme.
6/2017-09-22_05.18.45.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=282308)
Deine Kugel-Aufnahme vom Arc de Triomphe ist beeindrückend. Kannst Du mir sagen, mit welchem Programm Du die Bilder zusammengesetzt hast (und wie viele Bilder waren es?)
Grüße
der_knipser
02.11.2017, 19:06
Hallo pirrax,
Novoflex ist schon eine Edelmarke, da machst Du sicher von der Qualität her alles richtig. Mit dem gezeigten Zubehör kannst Du 1-reihige Panoramen machen. Ein Höhenschwenk ist damit nicht möglich. Für "breite Bilder" ist das vollkommen ausreichend.
Du sagst, dass es leicht sein soll. Es gibt sicher Lösungen, die nur halb so viel wiegen und genauso effektiv sind.
Ob Du das auf den Kugelkopf montieren kannst? Probiere es aus! Dein Beispielbild ist mit 5 sec belichtet, sicher wirst Du auch mal länger belichten. Eine große Kugel gibt weniger nach als eine kleine, und wenn das Equipment einigermaßen im Schwerpunkt sitzt, zieht es kaum am Kugelkopf. Prüfe einmal, ob der Anschluss der Kamera an den Hochkantwinkel ebenso steif ist, oder ob er doch nach einiger Zeit ein Stück weit nickt. Du kannst dazu eine Langzeitbelichtung machen und sehen, ob das Bild Streifen zieht, genauso gut kannst Du auch 2 Einzelbilder im Abstand von 1-2 min machen, und prüfen, ob die pixelgenau deckungsgleich sind. Erschütterungsfreies Auslösen wird natürlich vorausgesetzt.
Sobald Du Zweifel an der Steifigkeit und Nick-Festigkeit des Kugelkopfes hast, solltest Du den Rotator direkt auf das Stativ schrauben. Das Nivellieren geschieht dann eben über die Beinlängen. Nicht ganz so bequem, aber stabiler.
Die Einzelbilder werden beim Stitchen zwangsläufig verformt. Sie werden in Tonnenform umgerechnet, damit bei zylindrischer Projektion ein einigermaßen gleich breiter Streifen entsteht. Die 6000 Pixel in der Höhe sind daher nur ein grober Anhalt für Schätzungen. Was wirklich übrig bleibt, siehst Du später. Normalerweise werden die "Bäuche" der Einzelbilder so beschnitten, dass keine krummen Ränder ins Bild ragen. Es empfiehlt sich daher, die Ränder bei der Aufnahme schon etwas großzügiger zu gestalten.
Bei breiten Bildern ist es wichtig, dass die Schwenkebene horizontal ausgerichtet ist, weil das Bild sonst nach dem Ausrichten des Horizonts schräg liegt und zu viel Verschnitt verliert. Bei ganzen Kugeln gibt es dieses Problem nicht, die kann man nachträglich verschnittfrei in jede Richtung drehen.
Das Bild unter dem Triumphbogen besteht theoretisch aus 5 Aufnahmen (4 rundum, 1 nach oben). Möglicherweise habe ich damals 1 Bild mehr gemacht, damit die Überlappung der Einzelbilder größer wird. Sowas lässt mehr Spielraum, um bewegte Szenen flexibler maskieren zu können. Wenn man zu wenig überlappt, hat man wahrscheinlich mit halben Personen im Bild zu kämpfen, die man nicht komplett drauf bekommt, aber auch nicht komplett weg bekommt, weil an den Rändern nicht genügend Pixelmaterial da ist.
Alle meine Panoramen setze ich mit PTGuiPro zusammen. Das ist eine Software, die eine gute Automatik bietet, und sehr weitreichende Möglichkeiten für manuelle Eingriffe zur Verfügung stellt. Das Programm gehorcht beim ersten Gebrauch gar nicht, aber nach ein paar Hundert Panoramen läuft es so geschmeidig, dass man keinen andern Stitcher mehr haben will. Andere Anwender schwören auf andere Programme, und haben möglicherweise genauso Recht. Jede Software ist so gut wie man sie bedienen kann, und Lernen und Üben zahlt sich aus.
Mein Ehrgeiz ist, die Panoramen fix und fertig aus PTGui zu bekommen, ohne dass noch Fehler retuschiert werden müssen. In fast allen Fällen bekomme ich das inzwischen hin.
Für "breite Bilder" würde ich mir auch die Pano-Funktion von Lightroom anschauen. Die habe ich noch nicht probiert, weil ich die Version 6 nicht besitze. Alles "unter einem Dach" zu haben, ist schon ein Vorteil. Ob LR auch ganze Kugeln zusammensetzt, weiß ich nicht, da bleibe ich bei dem, was ich kenne und beherrsche.
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Für "breite Bilder" würde ich mir auch die Pano-Funktion von Lightroom anschauen. Die habe ich noch nicht probiert, weil ich die Version 6 nicht besitze. Alles "unter einem Dach" zu haben, ist schon ein Vorteil. Ob LR auch ganze Kugeln zusammensetzt, weiß ich nicht, da bleibe ich bei dem, was ich kenne und beherrsche.
Phänomenal gute Erklärungen, ich habe beim Mitlesen wieder einiges gelernt!
Zu der LR-Funktion kann ich sagen, dass sie ziemlich gnädig mit dem Pano-Ersteller umgeht, mir auch schon Freihand-Panoramen zusammengesetzt hat und sehr einfach zu bedienen ist. Manchmal setzt sie allerdings aus, wenn sie nicht genügend klare Merkmale zwischen zwei Bildern erkennt. Ein Meeresblick-Pano bekam LR leider gar nicht hin.
Für breite Bilder muss es natürlich nicht immer ein 24mm oder weiter sein. Dieses Bild, das ich kürzlich im Bilderrahmen gezeigt habe, ist mit 85mm entstanden (übrigens auch mit LR). Der Panokopf war direkt auf dem "Little Elephant" von Xhia montiert, das wiederum auf einem festen Betonpfeiler stand.
824/2017-10-17_Prag__Nacht-LE_-_287.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=282562)
Insbesondere, wenn man die Perspektive falsch eingeschätzt hat, kann Photoshop ebenfalls eine gute Panorama-Option sein, weil es damit am leichtesten ist, den Content, den man nicht fotografiert hat, dazu zu erfinden. :D
der_knipser
03.11.2017, 00:48
Phänomenal gute Erklärungen...
dankeschön :-)
... Ein Meeresblick-Pano bekam LR leider gar nicht hin.Damit haben alle Stitcher Probleme, denn es gibt keine identischen Kontrollpunkte, die man paarweise im linken und rechten Bild findet (Wellen sehen in jedem Moment verschieden aus). Man tut sich schon schwer, wenn man manuelle CPs (control points) zu setzen versucht, und genauso schwer hat es die Software, solche Punkte zu finden. In PTGui kann man (je nach Einarbeitungserfolg) etwas tiefer in die Trickkiste greifen und bekommt die Bilder dann doch zusammen. Wie gesagt, nach ein paar Hundert Panoramen weiß man, wie es funktioniert.
... Dieses Bild, das ich kürzlich im Bilderrahmen gezeigt habe...Ein typisches Panorama, bei dem man keinen NPA braucht, weil es kein Vordergrundmotiv enthält. Genau für sowas ist LR bestens geeignet. Das Schöne ist, dass die Panoramen in der Bildverwaltung wiederzufinden sind, ohne dass man sie wie beim externen Stitchen nochmal importieren muss.
Ich find's eine ganze Blende zu dunkel...
Genau für sowas ist LR bestens geeignet. Das Schöne ist, dass die Panoramen in der Bildverwaltung wiederzufinden sind, ohne dass man sie wie beim externen Stitchen nochmal importieren muss.
Nicht nur das. Wenn man das Panorama aus den RAW-Dateien erzeugt, ist das Ergebnis, also das Panorama, auch wieder ein RAW, das man wie gewohnt bearbeiten kann.
Kleines Offtopic: Gilt auch für die HDR-Funktion von Lightroom.
Ich selbst mache sehr viele Freihandpanoramen und setze sie fast ausschließlich mit Lightroom zusammen. Wenn mir der Verschnitt zu groß ist, wechsel ich zu Photoshop, weil es in den meisten Fällen sehr gut inhaltsbasiert Teile ergänzen kann, z.B. Himmel, damit man nicht das Hausdach abschneiden muss (nur als doofes Beispiel).
Hallo in die Runde,
Du sagst, dass es leicht sein soll. Es gibt sicher Lösungen, die nur halb so viel wiegen und genauso effektiv sind.
Also wenn jemand eine bessere Empfehlung hat, her damit :)
Ich bin auf Novoflex gestoßen, weil ich bei enjoyyourcamera (https://www.enjoyyourcamera.com/Stativkoepfe/Panoramakoepfe:::602_540.html) nach Lösungen geschaut habe. Dort kommen für mich entweder eine Lösung von Quenox oder Novoflex in Frage. Ich habe von Quenox drei Zwischenringe für meine Makroaufnahmen und bin nicht von der Qualität der Plastikteile überzeugt (obwohl für das E-Mount-System Quenox nicht das billigste Produkt hat). Von Novoflex habe ich eine Stativschelle und eine Makroschlitten. Sie waren verhältnismäßig teuer, aber die Qualität und die Verarbeitung liesen nichts zu wünschen übrig.
Ob Du das auf den Kugelkopf montieren kannst? Probiere es aus! Dein Beispielbild ist mit 5 sec belichtet, sicher wirst Du auch mal länger belichten. Eine große Kugel gibt weniger nach als eine kleine, und wenn das Equipment einigermaßen im Schwerpunkt sitzt, zieht es kaum am Kugelkopf. Prüfe einmal, ob der Anschluss der Kamera an den Hochkantwinkel ebenso steif ist, oder ob er doch nach einiger Zeit ein Stück weit nickt. Du kannst dazu eine Langzeitbelichtung machen und sehen, ob das Bild Streifen zieht, genauso gut kannst Du auch 2 Einzelbilder im Abstand von 1-2 min machen, und prüfen, ob die pixelgenau deckungsgleich sind. Erschütterungsfreies Auslösen wird natürlich vorausgesetzt.
Ja, außer selber kaufen und ausprobieren bleibt mir nichts anderes übrig. Ich habe gehofft, dass jemand anders hier mit einem anderen (kompakten tragbaren) Produkt die Vorarbeit gemacht hat :)
Eine solche Aufnahme als das gezeigte Beispiel kann ich natürlich nicht genauso fast 1:1 mit einem Panoramakopf umsetzen. Die 5 Sekunden Belichtung ist ein Mittelwert aus einer HDR Mehrfachbelichtung (-1, 0 +1). Für eine solche "overkill" Aufnahme (HDR und gleichzeitig noch Panorama) muss ich wahrscheinlich mit der ISO-Zahl höher gehen oder eine andere Blende wählen.
Die Einzelbilder werden beim Stitchen zwangsläufig verformt. Sie werden in Tonnenform umgerechnet, damit bei zylindrischer Projektion ein einigermaßen gleich breiter Streifen entsteht. Die 6000 Pixel in der Höhe sind daher nur ein grober Anhalt für Schätzungen. Was wirklich übrig bleibt, siehst Du später. Normalerweise werden die "Bäuche" der Einzelbilder so beschnitten, dass keine krummen Ränder ins Bild ragen. Es empfiehlt sich daher, die Ränder bei der Aufnahme schon etwas großzügiger zu gestalten.
Bei breiten Bildern ist es wichtig, dass die Schwenkebene horizontal ausgerichtet ist, weil das Bild sonst nach dem Ausrichten des Horizonts schräg liegt und zu viel Verschnitt verliert.
Genau so, wie ich mal beim Schlaulesen verinnerlich habe. Schön, dass Du aus der Erfahrung denselben Ratschlag gegeben hast.
Dass die 6000 Pixel Bildhöhe nicht 100%ig erhalten bleibt, ist mir bewusst. Ich habe gehofft, dass bei einer Panorama-Aufnahme (mit einem richtig nivelierten Horizont), wenig von der Höhe verloren geht.
Mein Ehrgeiz ist, die Panoramen fix und fertig aus PTGui zu bekommen, ohne dass noch Fehler retuschiert werden müssen. In fast allen Fällen bekomme ich das inzwischen hin.
Ein schönes Ziel :top:
Ich habe mal mit Microsoft Image Composite Editor (ICE) versucht, freihändige Bilder zusammen zu stitchen. Es klappte erstaunlicherweise ziemlich gut. Ich denke aber, dass ich schon eine ordentliche Software brauche, wenn ich mich ernsthaft mit dem Thema beschäftige. Bis jetzt weigere ich mich, eine Abo abzuschließen. Weiß jemand, ob das Panorama-Bild-Erstellen mit Photoshop Elements auch gut klappt? Adobe wirbt nämlich mit einem Video (https://helpx.adobe.com/de/photoshop-elements/using/stitching-together-panoramas.html), dass Photoshop Elements auch Panobilder zusammensetzen kann.
@MaTiHH: Welchen Pano-Kopf hast Du? Kannst Du ihn auch empfehlen?
@Elric: interessant, insbesondere dass Du anschließend wieder eine RAW hast. Das spricht für Lightroom (bis auf die Abo-Problematik :roll: )
PTGui gibt es auch als Testversion zum Ausprobieren (ist dann immer ein Wasserzeichen in den Bildern drin) und als Kaufversion (zu PTGui gibt es kein Abo).
Zumindest in den älteren Adobe-Versionen (ich nutze LR4 und CS5) war die Panoramafunktion dem Spezialprogramm PTGui hoffnungslos unterlegen - das kann sich aber natürlich zwischenzeitlich geändert haben.
Wenn du eh nicht gerne mit Adobe arbeiten möchtest, würde ich es eher mit PTGui versuchen - dann erst mal für lau mit der Testversion um festzustellen, ob du damit klar kommst.
Ansonsten gibt es (gab es zumindest) die Photoshopversionen (auch Elements) auf einen Monat Laufzeit beschränkt (Ergebnisse dann ohne Wasserzeichen) bei Adobe (Website) zum Ausprobieren.
viel Spaß beim testen
vlG
Manfred
Ich hab gestern meine ersten Panoramaversuche mit Affinity Photo (https://affinity.serif.com/de/photo/) gemacht.
Die Ausgangsbilder wurden schnell im vorbeigehen aufgenommen, dafür sind die Ergebnisse gar nicht mal so schlecht (aber noch zu schlecht zum zeigen ;) ).
Mit vernünftigen Ausgangsbildern wird da auch so einiges gehen. Nur mehrzeilige Panoramen müssen Zeile für Zeile berechnet und zum Schluss die einzelnen Zeilen zusammengeführt werden.
Auch hier gibt es natürlich eine kostenlose Testversion.
@Gottlieb: Deine Kugelpanoramen faszinieren mich immer wieder, Hut ab :top:
Ich hab gestern meine ersten Panoramaversuche mit Affinity Photo (https://affinity.serif.com/de/photo/) gemacht.
Affinity Photo will ich in der Tat testen. Bei der neuen c't Fotografie gibt's einen Artikel dazu. Nach meiner jahrelangen Nutzung von Gimp kann ruhig mal was benutzerfreundlicheres auf meine Festplatte kommen.
Ich hab es mir vor 3 Wochen zugelegt, der Preis ist attraktiv, die Bearbeitung funktioniert für mich vernünftig und es ist kein Abo ;)
Durch Bonusguthaben bei iTunes-Karten war das Programm auch extrem günstig :crazy:
Hallo in die Runde,
@MaTiHH: Welchen Pano-Kopf hast Du? Kannst Du ihn auch empfehlen?
In diesem Fall war der von dir schon genannte Novoflex-Pano-Kopf drauf (48 heisst der, glaube ich). Ohne einen Nodaladapter, weil der bei der Brennweite und dem Abstand - wie Gottlieb schon erläutert hat - keine Rolle gespielt hätte. Und ja, ich kann ihn empfehlen, er funktioniert tadellos.
Hallo in die Runde,
Eine solche Aufnahme als das gezeigte Beispiel kann ich natürlich nicht genauso fast 1:1 mit einem Panoramakopf umsetzen. Die 5 Sekunden Belichtung ist ein Mittelwert aus einer HDR Mehrfachbelichtung (-1, 0 +1). Für eine solche "overkill" Aufnahme (HDR und gleichzeitig noch Panorama) muss ich wahrscheinlich mit der ISO-Zahl höher gehen oder eine andere Blende wählen.
Nicht unbedingt, musst du nur konsequent manuell in Ruhe abarbeiten, dann funktioniert das unproblematisch.
Hier ein älteres Beispiel, das sowohl HDR als auch Pano ist:
https://farm8.staticflickr.com/7229/26518707514_662e789804_z.jpg (https://flic.kr/p/GpniR5)
Panorama Lake Hemmelsdorf / Panorama des Hemmelsdorfer Sees (https://flic.kr/p/GpniR5) by martin timmann (https://www.flickr.com/photos/martintimmann/), auf Flickr
Man kann gut erkennen, dass ich nicht ganz sauber gearbeitet habe an der Abschattung im Himmel.
Nicht unbedingt, musst du nur konsequent manuell in Ruhe abarbeiten, dann funktioniert das unproblematisch.
Hier ein älteres Beispiel, das sowohl HDR als auch Pano ist:
https://farm8.staticflickr.com/7229/26518707514_662e789804_z.jpg (https://flic.kr/p/GpniR5)
Panorama Lake Hemmelsdorf / Panorama des Hemmelsdorfer Sees (https://flic.kr/p/GpniR5) by martin timmann (https://www.flickr.com/photos/martintimmann/), auf Flickr
Weißt Du noch, wieviele Bilder/Abschnitte Du gemacht hast?
Und wie lange war die Belichtung für einen Abschnitt (also für die 3 Belichtungen)?
Die Vegetationen sehen sauber aufgenommen aus. Ich habe häufig bei HDR das Problem, dass durch den Wind ein paar Blätter/Grashalmen bei der Fusion unscharf werden/Geisterbilder fabrizieren. War es so windstill oder war es eine mühevole Arbeit von Dir, die einzelnen Geisterbilder zu korrigieren?
Im Moment überlege ich mir, ob ich nicht näher am Ziel komme, wenn ich meinen Stativkugelkopf einfach durch einen Anderen, der eine Panofunktion besitzt, ersetze. Zur Zeit habe ich nämlich ein Reisestativ, das sich oben (der Kopf) in alle Richtungen bewegt, wenn ich die Arretierung loslasse (unpraktisch, wenn man den Kopf eigentlich nur in einer Achse drehen will).
@LXDZB: ja, in dem genannten Artikel steht auch, dass man sich ein wenig umgewöhnen muss, wenn man viel mit Photoshop gearbeitet hat (was bei mir zum Glück nicht der Fall sein wird), das Ergebnis kann sich aber sehen lassen. Der Autor vermisste nach dem Test nicht wirklich eine wichtige Funktion im Affinity Photo.
Ich hatte bis vor kuzen nur Aperture genutzt. Habe dann einige Wochen C1 ausprobiert, womit ich eigentlich gut zurecht kam.
Im Hinblick auf Bearbeitungsmöglichkeiten am iPad, bin ich auf Affinity gestossen. Die Testversion hat mich überzeugt.
Jetzt muss ich nur noch auf mein neues iPad warten, da Affinity die erste Version vom Air nicht unterstützt.
Ich denke es wird nur von Vorteil sein, auf dem Tablet und dem Rechner die „gleiche“ Software zu nutzen.
Wenn die Tage mal vernünftiges Wetter ist, werde ich vernünftige Aufnahmen für ein Pano machen und nach der Bearbeitung, mit Affinity, hier einstellen.
der_knipser
03.11.2017, 17:23
Das sieht aus wie 3 Bilder, die im Querformat aufgenommen wurden.
Die Bilder wurden offensichtlich ohne Vignettenkorrektur zusammengesetzt, dadurch entstehen die dunklen Bereiche. Man kann das verhindern, indem man mit größeren Überlappungen arbeitet (damit sich nicht dunkel+dunkel überlappt), oder besser: man korrigiert die Vignette, die jedes Foto mit sich bringt. Der Lichtabfall zu den Rändern ist physikalisch bedingt, und normalerweise bei Offenblende am stärksten ausgeprägt.
HDR:
In diese Technik hatte ich eine Zeit lang reingeschnuppert, bevor ich in RAW fotografiert habe. In Verbindung mit JPG ist HDR eine gute Lösung, um den Dynamikumfang zu erhöhen.
Seit ich in RAW aufnehme, ist HDR für mich überflüssig geworden. Es gibt nur sehr selten einen so hohen Kontrast, dass sowohl Schatten als auch Lichter nicht mehr ins Histogramm passen. Alles, was dazwischen liegt, kann ich mit LR so regeln, wie ich es mag.
Das bedeutet für mich: weniger Aufwand beim Fotografieren, kein Ärger mit Geisterbildern und einen flüssigen Workflow. Im Ergebnis sehe ich keinen Unterschied.
@pirrax:
Für single-row-Panoramen reicht ein starrer Winkeladapter, der an den strategisch richtigen Stellen gebohrt ist, so dass die Anschlüsse an Stativ und Kamera so sitzen, dass sie im Nodalpunkt dreht. So ein Winkel ist normalerweise auf EINE Kamera und EIN Objektiv abgestimmt, lässt sich aber durch versetzte Bohrungen auch für eine zweite oder dritte Kombination einsetzen. Die Erfahrung zeigt, dass man Panoramen auf längere Sicht immer mit einem oder höchstens zwei verschiedenen Objektiven aufnimmt.
Mit den Winkeln von KISS (https://www.google.de/search?hl=de&tbm=isch&source=hp&biw=1831&bih=905&ei=zIj8WerSOojDkgXcjY-gBQ&q=kiss+nodalpunktadapter&oq=kiss+nodal&gs_l=img.1.0.0i24k1.1574.11313.0.14813.10.10.0.0.0 .0.294.1502.0j9j1.10.0....0...1.1.64.img..0.10.149 5...0j0i30k1j0i8i30k1.0.u8b4exvr28k) erreicht man eine hohe Präzision und Wiederholgenauigkeit bei sehr geringem Gewicht. Mit ein wenig handwerklichem Geschick lässt sich das auch für schmales Geld aus einem Baumarkt-Winkel zaubern.
Weißt Du noch, wieviele Bilder/Abschnitte Du gemacht hast?
Wissen nicht, aber in LR nachschauen:D Es sind, wie Gottlieb schon erkannt hat, 3 Aufnahmen im Querformat. Brennweite ist 18mm an APS-C gewesen (das Sigma 18-35 and der a77ii). Jede Einzelaufnahme ist ein HDR, das aus 5 Aufnahmen (-4,-2,0,2,4) mittels LR generiert wurde. Es wurden zuerst die HDRs und dann das Pano generiert (anders würde es wohl nicht funktionieren).
Und wie lange war die Belichtung für einen Abschnitt (also für die 3 Belichtungen)?
F8 bei allen Bildern; 0: 1/60, ISO 250; -2: 1/100 ISO 100; -4: 1/400 ISO 100; +2: 1/24 ISO 400; +4: 1/6 ISO 400.
Die Vegetationen sehen sauber aufgenommen aus. Ich habe häufig bei HDR das Problem, dass durch den Wind ein paar Blätter/Grashalmen bei der Fusion unscharf werden/Geisterbilder fabrizieren. War es so windstill oder war es eine mühevole Arbeit von Dir, die einzelnen Geisterbilder zu korrigieren?
Das war eines meiner allerersten Panos. >Gottlieb hat ja den Kernfehler bereits genannt, ich war zu sparsam mit den Aufnahmen. Außerdem habe ich bei der letzten Aufnahme etwas geschlampt, getrickst, weil ich durch die Sonne im Bild plötzlich 1/1250 für die 0-Belichtung brauchte. Die Geisterbildkorrektur konnte ich ausschalten: Windstille und relativ kleine Details helfen da. Das Bild habe ich ausschließlich in LR zusammengesetzt und anschließend nur minimal (Sensorflecken werden durch HDR leider verstärkt) bearbeitet.
@LXDZB: ja bitte, ich bin schon auf das Stitchen-Ergebnis von Affinity Photo gespannt.
@knipser: in der Regel stelle ich die Aufnahme für EV=0 alles richtig (Blende, ISO, Belichtungszeit) und nehme zusätzlich dazu zwei-vier weitere Bilder (-1, +1, -2, +2) mit auf. Zu Hause kann ich mir in Ruhe überlegen, ob ich die HDR-Version oder die ursprüngliche Einzelaufnahme verwende. Mit einer Kabelfernbedienung und das passende Kameraprogramm habe ich meistens nicht länger gebraucht. Von daher nehme ich meistens direkt eine Mehrfachbelichtung auf (wenn ich schon dafür mein Stativ aufstellen muss).
Gut, bei der Nachtaufnahme (Bulb) ist es natürlich mit der Bequemlichkeit vorbei.
Die Idee mit einem Winkel von KISS hört sich sehr gut an. Ich bin nur noch etwas unsicher, wo die Achse bei mir sein soll. Mein Hauptequipment ist eine Alpha 7 + LA-EA4 Adapter + Sony Vario Sonnar 24-70 mm (SAL2470Z). Ich habe versucht, die Ausmaße bei Camera Size (http://j.mp/2y8iJzm) zu simmulieren, kann aber den Adapter nicht dazu packen. Ich hätte spontan gesagt, die Drehachse soll bei dem Adapter sein. Oder ist sie doch lieber ungefähr da, wo das blaue Zeiss Logo sitzt? (Mit einer gewissen Kippgefahr?)
@MaTiHH: Gab es einen Grund, weshalb Du unterschiedliche ISO-Zahlen gewählt hast? Hat man bei unterschiedlichen ISO-Zahlen nicht etwa im Extremfall unterschiedliche Kantenschärfen? Ich habe bisher nämlich bei HDR-Aufnahmen nur die Belichtungszeit varriert, bin aber immer für andere Techniken und Tipps offen.
Grüße
der_knipser
06.11.2017, 12:52
Die Idee mit einem Winkel von KISS hört sich sehr gut an.
Die KISS-Adapter sind klein und leicht, aber sie sind nicht flexibel. Ein Adapter passt immer nur zu einer Kamera-Objektiv-Kombination. Ich vermute, dass es für adaptierte Objektive keine Lösung von der Stange gibt. Da Du sowieso vorhast, verschiedene Objektive einzusetzen, ist die flexible Lösung mit einer Einstell-Schiene sicher die beste.
Ich bin nur noch etwas unsicher, wo die Achse bei mir sein soll. ... Alpha 7 + LA-EA4 Adapter + SAL2470Z...Den Drehpunkt nur ungfähr zu ermitteln, bringt gar nichts. Wenn schon ein Pano-Adapter, dann muss er auch passen. Nach meiner Meinung möglichst auf 1/2 mm genau. In Wirklichkeit lässt sich diese Genauigkeit nie einhalten, weil der Drehpunkt an die Eintrittspupille des Objektivs gebunden ist. Zum Einschätzen hilft es, schräg von vorne ins Objektiv zu schauen. Dort wo man scheinbar die Blende sieht, liegt der Drehpunkt. Um ihn genau zu ermitteln, muss man zwei verschwenkte Bilder aufnehmen und sicherstellen, dass die Überlappungsbereiche inhaltsgleich sind. Für den Aufbau gibt es bewährte Methoden, die ich gerne später nochmal genauer erkläre.
Bedenke, dass der Drehpunkt bei einem Zoomobjektiv je nach Brennweite wandert. Meistens ermittelt man ihn nur für das kurze Ende, weil man das üblicherweise für Panoramen nutzt.
Es gilt ebenso zu berücksichtigen, dass der Drehpunkt sich beim Fokussieren verschiebt. Bei meinem Fischauge ist der gesamte Auszug von Nahgrenze bis Unendlich nur 0,5 mm. Bei einem 24mm-Objektiv sind es ca. 2 mm (bei 30 cm Gegenstandsweite) und bei 70 mm Brennweite mehr als 20 mm Auszug. Wenn man also Panoramen im extremen Nahbereich macht (z.B. in einem Kühlschrank), muss man den NPA entsprechend anders einstellen als bei Landschaftsaufnahmen.
Wie sich das bei innenfokussierenden Objektiven verhält, habe ich noch nicht untersucht.
@LXDZB: ja bitte, ich bin schon auf das Stitchen-Ergebnis von Affinity Photo gespannt.
Wenn das Wetter mitspielt, versuche ich mich heute an einem nächtlichen Stadtpanorama, falls es sich lohnt gibt es das Ergebnis dann hier ;)
ist die flexible Lösung mit einer Einstell-Schiene sicher die beste.
Hmm, klingt plausibel. Vielleicht baue ich doch ein System mit einer Einstell-Schiene. Ich habe ohnehin für Makroaufnahmen bereits einen Schlitten.
Zum Einschätzen hilft es, schräg von vorne ins Objektiv zu schauen. Dort wo man scheinbar die Blende sieht, liegt der Drehpunkt. Um ihn genau zu ermitteln, muss man zwei verschwenkte Bilder aufnehmen und sicherstellen, dass die Überlappungsbereiche inhaltsgleich sind. Für den Aufbau gibt es bewährte Methoden, die ich gerne später nochmal genauer erkläre.
Bedenke, dass der Drehpunkt bei einem Zoomobjektiv je nach Brennweite wandert. Meistens ermittelt man ihn nur für das kurze Ende, weil man das üblicherweise für Panoramen nutzt.
Es gilt ebenso zu berücksichtigen, dass der Drehpunkt sich beim Fokussieren verschiebt. Bei meinem Fischauge ist der gesamte Auszug von Nahgrenze bis Unendlich nur 0,5 mm. Bei einem 24mm-Objektiv sind es ca. 2 mm (bei 30 cm Gegenstandsweite) und bei 70 mm Brennweite mehr als 20 mm Auszug. Wenn man also Panoramen im extremen Nahbereich macht (z.B. in einem Kühlschrank), muss man den NPA entsprechend anders einstellen als bei Landschaftsaufnahmen.
Wie sich das bei innenfokussierenden Objektiven verhält, habe ich noch nicht untersucht.
Tolle Erläuterung! Wieder was gelernt, Danke und Daumen hoch dafür :top:
@LXDZB: Morgen sehe ich dann, ob das Wetter heute Abend mitspielt :)
@MaTiHH: Gab es einen Grund, weshalb Du unterschiedliche ISO-Zahlen gewählt hast? Hat man bei unterschiedlichen ISO-Zahlen nicht etwa im Extremfall unterschiedliche Kantenschärfen? Ich habe bisher nämlich bei HDR-Aufnahmen nur die Belichtungszeit varriert, bin aber immer für andere Techniken und Tipps offen.
Grüße
Das war ich nicht, das war die Kamera. :oops:
Im Ernst, ich war bei meinen ersten Versuchen und habe der Kamera komplett das Bracketing überlassen. Die hat dann diese Kombination gewählt. Allerdings habe ich auch keine wesentlichen Verschlechterungen wahrgenommen.
der_knipser
06.11.2017, 22:50
Bei allen Panoramaaufnahmen sollte man sämtliche Automatiken abschalten und alle Einstellungen manuell vornehmen. Egal, ob Fokus, Blende, ISO, Weißabgleich, alle Werte müssen bei allen Bildern konstant sein, denn es ist ja im Grunde genommen später ein einziges Bild und soll homogen wirken.
Jede Änderung der genannten Parameter ist mehr oder weniger deutlich im Gesamtbild sichtbar. Abweichungen von dieser Regel sind nur erlaubt, wenn man genau weiß, warum man das macht, und wie man den Unterschied im Stitcher bearbeiten wird.
Man kann natürlich in manchen Fällen auch Glück haben... ;)
Bei allen Panoramaaufnahmen sollte man sämtliche Automatiken abschalten und alle Einstellungen manuell vornehmen. Egal, ob Fokus, Blende, ISO, Weißabgleich, alle Werte müssen bei allen Bildern konstant sein, denn es ist ja im Grunde genommen später ein einziges Bild und soll homogen wirken.
Jede Änderung der genannten Parameter ist mehr oder weniger deutlich im Gesamtbild sichtbar. Abweichungen von dieser Regel sind nur erlaubt, wenn man genau weiß, warum man das macht, und wie man den Unterschied im Stitcher bearbeiten wird.
Man kann natürlich in manchen Fällen auch Glück haben... ;)
Jep, habe ich leidvoll erfahren und kann deshalb deine Ausführungen nur unterstützen!
So ist es. Wobei ich zugeben muss, dass ich den Weissabgleich auf Automatik lasse. Bisher habe ich zumindest damit keine Probleme gehabt.
Ändert aber nichts daran, dass die Empfehlung von Gottlieb dringend anzuraten ist.
der_knipser
06.11.2017, 23:10
Wenn man in RAW aufnimmt, darf es ruhig AWB sein, damit man ein Referenzbild mit passendem Abgleich bekommt. Die anderen zieht man dann mit LR da hin.
Bei JPG ist manueller WB Pflicht.
Wenn man in RAW aufnimmt, darf es ruhig AWB sein, damit man ein Referenzbild mit passendem Abgleich bekommt. Die anderen zieht man dann mit LR da hin.
Ja, das stimmt natürlich.
Das war ich nicht, das war die Kamera. :oops:
:D
Allerdings habe ich auch keine wesentlichen Verschlechterungen wahrgenommen.
Interessant, muss ich mal selbst testen und beobachten. Wahrscheinlich ist eine Mehrfachbelichtungs-Aufnahme bei ungünstigen Lichtverhältnissen besser mit einer vordefinierten ISO-Bereich (als die Blende zu verändern) durchzuführen.
Bei allen Panoramaaufnahmen sollte man sämtliche Automatiken abschalten und alle Einstellungen manuell vornehmen.
Hmm und die überlegene Automatik? :D
Spaß beiseite, ich würde sogar das Wort "sollte" mit "muss" ersetzen.
Ich habe mal gehört, dass die Buchstabe M auf dem Modusrad für "Master" steht. Im Praxis schalte ich aber lieber auf A um und variiere nur die Blende nach meinem Bedarf. M nehme ich nur, wenn die Belichtungszeit für eine Aufnahme jenseits von 30 Sekunden liegt.
Ich glaube, zum Einstieg besorge ich mir erstmal einen L-Winkel. Es ging mir schon seit einiger Zeit komplett auf den Geist, dass Hochformate bei meinem Stativ ziemlich umständlich und unbequem auszurichten sind. Ich habe gesehen, es gibt sogar für meine Kamera einen passenden L-Winkel (https://www.enjoyyourcamera.com/Stativzubehoer/L-Schienen-L-Winkel-fuer-Kameras/Fittest-Photo-L-Schiene-Winkel-Klemmplatte-fuer-Sony-Alpha-a7-II-Arca-kompatibel::13371.html). Dann muss ich mir überlegen, welche Drehplatte/welchen Stativkopf für meinen Zweck am besten geeignet ist. Nun habe ich eine etwas abgewandelte Frage, kennt jemand von Euch ein Karbonstativ mit einem brauchbaren Panorama-Stativkopf? :lol:
screwdriver
07.11.2017, 21:47
ein Karbonstativ mit einem brauchbaren Panorama-Stativkopf? :lol:
Stativ und Stativkopf sind doch getrennt/ einzeln zu betrachten.
Und ein guter Kopf funktioniert auf jedem guten Stativ.
Ich persönlich bin durch die Videografie bei stabilen und eher schweren (ab ca 4kg ohne Kopf) Stativen mit Halbkugelaufnahme und ordentlicher(!) Punktlibelle.
Dazu einen Fluidkopf. Manchmal schraube ich auch einen 3-Wege-Neiger drauf wenn ich nicht während der Aufnahme schwenken muss. Gelegentliche Silhouettenpanoramen gehen damit auch hervorragend. Und das Schwenken einer Videolamera ist gar nicht sooo weit weg vom Panoramaschwenk Es kommt bei Panoramen nur nicht so sehr auf das ruckfreie Schwenken an.
Einen (Joystick-) Kugelkopf nutze ich fürs Fotografieren nur mit dem Einbeinstativ Andere Kugelköpfe nur zur variablen Vorjustierung leichter Videkameras z.B. auf einem motorischen Schwenkneiger.
So, wie versprochen ein Panorama, mit Affinity zusammengeführt.
Es besteht aus 5 einzelnen unkomprimierten RAWs mit der A7II, F8, 30s, ISO 200, Brennweite 70mm. Das JPEG aus Affinity hat 15756x3312 Pixel und 39,3MB.
824/A1-Pano-AP.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283217)
der_knipser
07.11.2017, 22:45
... ein Panorama, mit Affinity zusammengeführt.
Das ist ein Panorama, mit dem man die Fähigkeiten eines Stitchers weniger gut demonstrieren kann. Zu klein, zu dunkel, und vermutlich auch nicht ganz scharf? Trotzdem erkenne ich mindestens einen Stitchingfehler. Hier stellt sich für mich die Frage nach manuellen Eingriffsmöglichkeiten. Gibt es die, und bin ich damit in der Lage, das Bild passgenau zu bekommen?
Stativ und Stativkopf sind doch getrennt/ einzeln zu betrachten.
Und ein guter Kopf funktioniert auf jedem guten Stativ.
Ich habe beim Recherchieren festgestellt, dass gute Stativköpfe zum Teil mehr als Stative aus Aluminium kosten. Da ich langsam die Vorzüge von Karbonstativen erkenne, wäre ein Karbonstativ mit einem brauchbaren Kopf für Panoramaufnahmen interessant.
@LXDZB Danke für's Zeigen!
@knipser: wo ist der Stitchingfehler? Meine ungeübte Augen finden ihn auf Anhieb nicht.
Ich habe absichtlich keine weitere Bearbeitung in das Panorama gesteckt, um zu zeigen was Affinity daraus macht.
In der Originaldatei ist genügend Schärfe vorhanden, die ist wahrscheinlich beim verkleinern verloren gegangen.
Was ich leider nicht sehe ist der Stitchingfehler. In welchen Bereich heben deine geübten Augen ihn gefunden?
Das Ergebnis kann sicherlich nicht mit einem spezialisierten Programm mithalten, auch da kein manueller Eingriff möglich ist.
Für meinen Hausgebrauch wird es wohl vorerst reichen.
Wenn es mehr werden soll, muss ich eh bei Gottlieb einen Kurs buchen :top:;)
der_knipser
08.11.2017, 00:15
@knipser: wo ist der Stitchingfehler? Meine ungeübte Augen finden ihn auf Anhieb nicht.
Das Auge der meisten Betrachter wird den Fehler nicht finden. Man bekommt ein Gespür dafür, wenn man selbst Panoramen zusammensetzt.
Im Bereich rechts neben dem rechten Pylon haben Spannseil, Geländer und Brücke einen Knick/Versatz, der sich vermutlich auch unter der Brücke im Gelände fortsetzt.
Auf dem Bild in Originalgröße wird das sicher besser zu erkennen sein.
Das ist ein Fehler, der leicht passieren kann, wenn ein Motiv nicht viele Kontrollpunkte bietet, weil es in monotonen Flächen keine gibt. Möglicherweise gab es auch CPs in der hellen Wolke, die aber zwischen zwei Belichtungen gewandert ist.
In PTGui hätte ich genaue Kontrolle über diese Dinge und könnte korrigierend eingreifen.
http://abbund-cad-service.de/forum/stitchingfehler_knick.jpg
So Gottlieb, jetzt sehe ich es auch :top:
Ich werde mich morgen nochmal damit auseinandersetzen. Kann sein das es auch an meinen Aufnahmen lag. Ich hab im rechten Bereich nochmal aus Sicherheit zusätzliche Aufnahmen gemacht. Mal sehen ob der Fehler bleibt, wenn ich die Quellfotos wechsle.
Im Moment ist es sehr gut möglich, das Fehler schon hinter der Kamera gemacht werden und nicht erst im Rechner.
Ich werde, wenn das Wetter wieder vernünftig ist, nochmal Fotos bei Tageslicht und mit mehr Struktur machen.
der_knipser
08.11.2017, 00:35
Im Moment ist es sehr gut möglich, das Fehler schon hinter der Kamera gemacht werden und nicht erst im Rechner.
Nee, bei einem solchen Motiv sind die Aufnahmen schon in Ordnung, sofern Du beim letzten Bild nicht zwei Schritte daneben gestanden hast.
Das Problem liegt auch nicht am Rechner, auch nicht an der Software, sondern schlicht daran, dass es nur wenige Punkte gibt, die man zur Deckung bringen kann, und womöglich daran, dass es einen oder mehrere unpassende Punkte gibt. Der Erkennungsalgorithmus tut sich manchmal schwer, wenn es Muster gibt, die sich wiederholen. Das wäre z.B. im Geländerbereich möglich, oder wie schon erwähnt, in der Wanderwolke.
Wenn man solche Punkte in PTGui löscht, und evtl. zusätzliche passende ergänzt, danach das Bild neu optimiert, dann wird die Brücke wieder gerade.
Beim Fotografieren könnte man eventuell durch mehr Überlappung erreichen, dass die Kontrollpunkte über eine breitere Fläche gefunden werden, und damit die Bilder stimmiger ausgerichtet werden können.
Versuche einmal selbst, auf dem Spannseil einen oder zwei Kontrollpunkte zu finden, die tatsächlich auf dem linken und rechten Teilbild deckungsgleich sind. Manchmal findet man Befestgungsmittel oder andere kleine Details, an denen man sich orientieren kann. An einem glatten Seil kann man es nicht. Genauso schwer tut sich die Software damit.
Ich hab jetzt mal verschiedene Kombinationen, aus den Einzelaufnahme, ausprobiert, der Fehler bleibt.
Heute Abend werde ich mich nochmal damit beschäftigen und die einzelnen Bilder vorher bearbeiten/korrigieren und schauen was dann dabei herauskommt.
Ansonsten muss ich doch mal über PTGui nachdenken, obwohl Panoramen für mich bis jetzt nur eine kleine Nische darstellen.
Das Auge der meisten Betrachter wird den Fehler nicht finden. Man bekommt ein Gespür dafür, wenn man selbst Panoramen zusammensetzt.
Im Bereich rechts neben dem rechten Pylon haben Spannseil, Geländer und Brücke einen Knick/Versatz, der sich vermutlich auch unter der Brücke im Gelände fortsetzt.
Auf dem Bild in Originalgröße wird das sicher besser zu erkennen sein.
Vielen Dank, jetzt erkenne ich die Stelle auch (aber erst beim zweiten/dritten Mal genau Hingucken).
@knipser: wie soll man am besten einen solchen Knick reparieren? Durch eine leichte Drehung oder eine trapezmäßige Verzerrung? Was hat man bei PTGui für Korrekturmöglichkeiten?
Und was macht man beim Zusammenstitchen am besten, wenn Objekte durch Bewegungen (z.B. fahrende Autos, Fußgänger) unscharf werden?
@LXDZB: Also verstehe ich richtig, dass Affinity nach dem Zusammensetzen bzw. währenddessen keine weitere Korrekturmöglichkeiten bietet?
Hast Du das zusammengestitchte Bild wieder als RAW speichern können?
Fragen über Fragen, Danke vorab :)
der_knipser
08.11.2017, 13:25
... über PTGui nachdenken, obwohl Panoramen für mich bis jetzt nur eine kleine Nische darstellen.
Nee, dann lass es. PTGui ist eine sehr leistungsfähige Software, aber sie stellt auch Ansprüche an den Anwender. Die Automatiken produzieren vermutlich ein ähnliches Ergebnis wie andere Stitcher. Die manuellen Eingriffe wollen aber geübt sein und man muss mit der Funktionsweise des Programmsin einer gewissen Tiefe vertraut sein.
Die vollautomatischen Stitcher tun was sie können, und in der Mehrzahl der Fälle ist das auch in Ordnung.
Wenn Du ein Pano damit nicht hinbekommst, und es Dir wichtig ist, dann schick die Einzelbilder an jemanden, der PTGui beherrscht. Ich wäre da käuflich. :crazy:
@knipser: wie soll man am besten einen solchen Knick reparieren? Durch eine leichte Drehung oder eine trapezmäßige Verzerrung? Was hat man bei PTGui für Korrekturmöglichkeiten?
Löschen von Kontrollpunkten, die auf bewegten Motiven sitzen oder in einem Muster um ein Raster verschoben erkannt wurden.
Genaues Setzen von Kontrollpunkten, möglichst über eine größere Fläche verteilt, wegen der "Hebelwirkung", die jeder dieser Punkte besitzt.
Die entsprechende Verformung der Bilder ist allein Aufgabe des Stitchers. Da sollte man als Anwender nur eingreifen, wenn es absolut keine Kontrollpunkte gibt, und auch dann muss man genau wissen, was man tut. Jeder ungezielte Eingriff bringt Unzufriedenheit.
Und was macht man beim Zusammenstitchen am besten, wenn Objekte durch Bewegungen (z.B. fahrende Autos, Fußgänger) unscharf werden?Was unscharf fotografiert wurde, kann ein Stitcher nicht scharf zaubern.
Ich vermute aber, Du meinst "Geisterbilder". Die sind nicht unscharf, sondern da werden Bildbereiche überlagert, die verschiedene Inhalte haben, also auf dem linken Bild ist z.B. ein Fußgänger, der auf dem rechten Bild nicht ist. In dem Fall musst Du entscheiden, ob er im Panorama sichtbar sein soll oder nicht. Wenn er komplett auf einem Bild ist, hast Du die Wahl, falls er nur teilweise drauf ist, muss er ganz weg. PTGuiPro hat die Möglichkeit, Bereiche ein- oder auszumaskieren. Für automatische Stitcher muss man diese Retusche am Einzelbild ausführen, bevor man es zum Stitchen gibt.
@LXDZB: Also verstehe ich richtig, dass Affinity nach dem Zusammensetzen bzw. währenddessen keine weitere Korrekturmöglichkeiten bietet?
Hast Du das zusammengestitchte Bild wieder als RAW speichern können?
Fragen über Fragen, Danke vorab :)PTGui kann zwar RAWs einlesen, aber es gibt keine RAWs als Ergebnis aus. Eigentlich sollte das kein Programm können, denn nach der Interpretation und Verformung SIND es keine RAWs mehr. Zudem ist es so, dass man mit LR wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten bezüglich der Bildbearbeitung hat als es die rudimentären Entwicklungsfunktionen eines Stitchers können.
Das bedeutet: Zuerst werden die Bilder vernünftig entwickelt, und dann kommen sie in den Stitcher. Bei hohen Qualitätsansprüchen arbeitet man bis zum Schluss mit 16-bit-tiff, dann hat man immer noch die Möglichkeit nachträglicher Tonwertkorrekturen, ohne dass man Verluste befürchten muss.
Nee, dann lass es. PTGui ist eine sehr leistungsfähige Software, aber sie stellt auch Ansprüche an den Anwender. Die Automatiken produzieren vermutlich ein ähnliches Ergebnis wie andere Stitcher. Die manuellen Eingriffe wollen aber geübt sein und man muss mit der Funktionsweise des Programmsin einer gewissen Tiefe vertraut sein.
Das habe ich eben mit der Trial-Version von PTgui auch herausgefunden :crazy:
Ich denke ich werde bei Affinity bleiben und wenn ich mal richtig gute Vorlagen habe, bei denen ich nicht weiter komme, schnapp ich mir ne Flasche Wein und düse nach Ingelheim. ;):top:
@pirrax: Nein, es gibt keine Korrekturmöglichkeiten in Affinity (zumindest hab ich nix gefunden, auch nicht im Netz).
Man kann im Affinity eigenen Format speichern (dies stellt wohl ein RAW ähnliches Format dak oder als jpeg, png, gif, tiff, psd, pdf, svg, eps, exr Datei.
der_knipser
08.11.2017, 15:46
... schnapp ich mir ne Flasche Wein und düse nach Ingelheim. ;):top:
Wein nach Ingelheim bringen? :lol::lol::lol:
Das ist ja viel besser als Eulen nach Athen zu tragen!
Aber mal davon abgesehen, würde ich Dir gerne meine neue Umgebung zeigen.
Und der Wein... der wird bei mir ein paar hundert Jahre alt, so viel solltest Du mich eigentlich kennen. :)
Ich lade hier jetzt doch mal 2 Panoramen, aus meinen ersten Versuchen hoch.
47/JG-Pano2.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283227)
Das wurde aus ingesamt 12 Bildern, in 2 Reihen zu je 6 Bilder gestitcht, dabei wurden die Reihen erste einzel für sich gestitcht und dann die beiden einzelnen Reihen vereint.
47/JG-Pano4.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=283228)
Das zweite wurde aus 7 Einzelbildern erstellt.
Hier sind mir jetzt keine Fehler aufgefallen, können aber trotzdem vorhanden sein ;)
Edit: @ Gottlieb: es hat sich halt so schön gereimt :crazy: Wenn ich mal wieder richtig Zeit hab, machen wir nen Termin aus :top:
der_knipser
08.11.2017, 16:01
Das wurde aus ingesamt 12 Bildern, in 2 Reihen zu je 6 Bilder gestitcht, dabei wurden die Reihen erste einzel für sich gestitcht und dann die beiden einzelnen Reihen vereint.So sollte man nicht vorgehen, denn es ist Glückssache, wenn zwei Teil-Panoramen zusammenpassen. Besser ist es, alle 12 Bilder in den Topf zu werfen, dann hat der Stitcher die Möglichkeit, jedes Bild bestmöglich zu verformen und in Deckung zu bringen.
der_knipser
08.11.2017, 16:03
...Wenn ich mal wieder richtig Zeit hab, machen wir nen Termin aus :top:
nee, bitte vorher, sonst sind wir beide alt und grau und können keine Kamera mehr ruhig halten.
Das war auch mein erster Versuch, allerdings hatte Affinity hier deutliche Probleme und es kam nur Farbmatsch dabei heraus. Die zwei Zeilen einzeln zu Stichen war nur ein Rettungsversuch.
Eis hatte aber auch einen Lerneffekt, wenn beim nächsten mal die Höhe gebraucht wird, dann werden die Einzelfotos im Hochformat gemacht.
Die Bilder sind in kürzester Zeit freihand entstanden. Hatte nicht viel Zeit und wollte Material zum testen.
nee, bitte vorher, sonst sind wir beide alt und grau und können keine Kamera mehr ruhig halten.
Die Kameras werden ja immer leichter, da sollte bis zum Frühjahr noch Luft sein ;)
@knipser: habe ich richtig verstanden, dass durch das sorgfältige Setzen von Kontrollpunkten Stitchingfehler korrigiert werden können (zumindest bei PTGui)?
Hast Recht, ich meinte natürlich Geisterbilder :) Danke für die Erläuterung (was tun wenn) dazu!
@LXDZB: vielen Dank für die Bilder! Auch wenn Affinity (wie ich von Deinen Versuchen entnehmmen kann) nur die Basisfunktionen für Panorama-Aufnahmen bietet, bleibt das Programm für mich interessant.
Die Panoramen sind ja nicht die ienzige Funktion von Affinity, HDRs werden heute oder morgen getstet und am Wochenende werde ich mal schauen was das Fokusstacking so kann.
Die Panoramen sind ja nicht die ienzige Funktion von Affinity, HDRs werden heute oder morgen getstet und am Wochenende werde ich mal schauen was das Fokusstacking so kann.
O ja, da bin ich schon gespannt, was Du für Erfahrungen hast. Vielleicht hast Du mal Lust nach den Tests einen kleinen Erfahrungsbericht zu schreiben(?)
der_knipser
09.11.2017, 15:34
@knipser: habe ich richtig verstanden, dass durch das sorgfältige Setzen von Kontrollpunkten Stitchingfehler korrigiert werden können (zumindest bei PTGui)?
Ja, das stimmt so. Voraussetzung ist dabei, dass die Bilder im Überlappungsbereich tatsächlich inhaltsgleich sind. Das erreicht man durch sorgfältiges Einhalten des korrekten Drehpunktes um die Eintrittspupille und durch das Entfernen aller Kontrollpunkte auf bewegten Motiven.
Für freihändige Landschaftspanoramen kann man dafür sorgen, dass sich keine Vordergrundmotive gegenüber den Hintergrundmotiven verschieben, indem man sich beim Schwenken nicht um die eigene Körperachse dreht, sondern die Kamera raumstabil lässt und dabei um die Eintrittspupille wandert. Auch wenn das keine wissenschaftliche Methode ist, werden die Stitchingergebnisse besser.
Wenn dennoch nahe und entfernte Motive in den Überlappungsbereichen sind, kann man hilfsweise den Daumen als Nodalpunktadapter benutzen. Man setzt die Faust auf einne festen Untergrund und lehnt das Objektiv im Bereich der Eintrittspupille auf den Daumen. Dann dreht man die Kamera um diesen Punkt. Erfahrungsgemäß lassen sich auf diese Weise recht gut passende 180°-Panoramen aufnehmen, solange die Belichtungszeit die Freihandaufnahmen zulässt.
Beim Stitchen solcher Bilder muss man darauf achten, dass Kontrollpunkte NUR auf Hintergrundmotiven sitzen. Dabei kann es passieren, dass es Stitchingfehler im Vordergrund gibt. Die kann man entweder hinnehmen, oder durch mehr Übung verkleinern, oder man nimmt die Bilder so auf, dass Vordergundmotive nicht gestitcht werden müssen, weil sie komplett auf einem Bild vorhanden sind. Durch Maskieren kann man diesem Bildbereich Priorität geben, so dass die Nahtstellen außerhalb des Motivs liegen, dort wo Fehler nicht auffallen oder leicht retuschierbar sind.
Um wieviel sich auch entfernte Motive gegeneinander verschieben, kann man sehr leicht feststellen, indem man genau zwei Gegenstände beobachtet, während man einen halben Schritt zur Seite geht. Angenommen, es gibt eine Hauskante in 10 Meter Entfernung, und ich bewege mich um einen halben Meter. Das nächste Haus steht 20 Meter hinter dem ersten. Vor dem halben Schritt sehe ich, dass die Hauskanten in der selben Flucht stehen, und nach der Bewegung sehe ich einen ganzen Meter vom hinteren Haus. So viel macht es ungefähr aus, wenn man sich mit Kamera im Anschlag um die eigene Achse dreht. Das muss man sich einmal deutlich bewusst machen und ausprobieren. Wenn das Verständnis einmal erlangt ist, sind Freihandpanoramen kein so großes Problem mehr.
Noch deutlicher: Du schaust aus etwa 1 Meter Entfernung aus dem Fenster und schließt abwechselnd das linke und das rechte Auge, ohne den Kopf dabei zu bewegen. Im Hintergrund siehst Du deutlich, dass es gegenüber der Fensterkante verspringt. Die Bilder, die beide Augen erreichen, haben also verschiedene Inhalte. Unser Gehirn berechnet auf diese Weise Entfernungen, aber ein Panorama bekommt die beiden Bilder nicht zusammen. Völlig egal, welchen Stitcher man nimmt oder ob man eine Automatik nutzt oder das Zusammenfügen manuell probiert. Es passt nie. Obwohl der Versprung beider Augen nur 60-65 Millimeter beträgt.
Ausprobieren mit diesem Thema in Gedanken bringt großes Verständnis.
Wieder mal toll erläutert, vielen Dank knipser! :top:
Taxman1997
10.11.2017, 14:29
Hallo zusammen!
Ich lese den Beitrag von Anfang an interessiert mit, auch wenn sich meine Panorama-Erfahrungen bisher auf die Automatikfunktion in meinen bisherigen Kameras erstrecken. Ich werde mich bei nächster Gelegenheit (also vermutlich erst im Urlaub...) mal intensiver mit dem Thema beschäftigen.
Ich habe so den Eindruck: Wenn wir noch ein paar Wochen warten, dann kann man den Thread binden und als Ratgeber verkaufen. Riesen Lob und vielen Dank an Gottlieb für die ausführlichen und fachkundigen Erläuterungen! :top::top::top:
Viele Grüße vom linken Niederrhein
Klaus
der_knipser
10.11.2017, 15:59
... Riesen Lob und vielen Dank...
Dankeschön, das freut mich!
Panoramen fotografieren und zusammenbauen ist eine Technik, mit der ich mich seit 2008 ziemlich intensiv beschäftigt habe. In den Jahren hat sich dort Vieles entwickelt. Verschiedene Stitchingprogramme sind erwachsen geworden, es gibt eine Menge Anbieter für Nodalpunktadapter und nicht zuletzt gibt es inzwischen Kameras, die dem Anwender diesen Aufwand komplett abnehmen. Ein wenig hat das Thema dadurch an Reiz verloren, weil es ja jetzt "jeder kann".
Trotzdem werfe ich das erworbene Wissen und Können noch nicht über Bord. Die Vollautomatiken sind noch an zu vielen Stellen begrenzt, wo ich mit der handwerklichen Methode noch viele Gestaltungsmöglichkeiten habe. Es ist eine Sache des Anspruchs. Wenn ich ein Smartphone-Panorama auf Facebook zeige, bekomme ich viele Likes, und die Leute freuen sich über breite Bilder. komplette Sphären bekommt man heute mit einem Klick fertig aus der Kamera (siehe z.B. Ricoh Theta). Diese Bilder haben durchaus ihre Berechtigung. Einen Immobilienmakler interessiert es meistens nicht, ob die Kugel im Nadir sauber ist, ob die Fenster überstrahlen, weil JPG den Dynamikumfang nicht packt oder die bunten CAs an den Rändern der Einzelbilder. Ob die Kugel exakt im Lot sitzt, oder ob sie taumelt, ist für manche Zwecke ohne große Bedeutung. Es gibt sogar Anwendungszwecke, wo diese Technik ihre Überlegenheit ausspielt. Wer jemals ein Kugelpanorama auf einem belebten Marktplatz oder bei einem Konzert aufgenommen hat, der weiß, was bewegte Motive an Nacharbeit und Retusche mit sich bringen. Mit Einklick kein Problem mehr. Und die Freunde ungewöhnlicher Perspektiven freuen sich, dass sie jetzt Panoramen in kleinsten Nischen aufnehmen können, wo niemand mit einer großen Kamera zwischen kommt.
Ganz zu schweigen von den Video (https://www.youtube.com/watch?v=t99N223fqCo)s, die es inzwischen auch im drehbaren Kugelformat gibt, wo man im laufenden Film seine Blickrichtung verschwenken kann.
Dennoch bleibt es für manche Bereiche spannend, die altbewährte Technik zu kennen und zu beherrschen. Und es gibt Motive, die es wert sind, diesen Werdegang durchzumachen. Hoffen wir, dass uns dieser Spaß noch eine ganze Weile bleibt. :)
Absolut Gottlieb.
Sehr schön geschrieben.
Dann gibt es immer noch Spezialitäten, was man mit Panoramen noch machen kann.
Ich habe im Urlaub ein Panorama aufgenommen, bei dem ich auf einer Aussichtsplattform stand und entlang des Randes der Plattform gelaufen bin um ein Bergpanorama aufzunehmen.
Bei den vielen (Mit-)Touristen, wäre gar nichts anderes gegangen. Durch Verzicht auf Vordergrund ließ sich das Panorama dennoch ohne Probleme berechnen.
Eine andere Herausforderung, selbst wenn man einen Nodalpunktadapter mit korrektem Aufbau verwendet, war eine Seilbahn auf den Teilfotos. Durch das Gewicht der Gondel oder Sessels am Stahlseil gibt es Höhenabweichungen des Stahlseils. Viel Spaß beim Zusammensetzen des Panoramabildes. Das muss ich noch Lösen, dieses Problem.
der_knipser
10.11.2017, 17:41
[QUOTE=Elric;1955834]... Gondel ... Höhenabweichungen des Stahlseils. [QUOTE]
Geschickt zu lösen wäre es dann, wenn Du die Nahtstellen der Bilder an die Stützpfeiler legen kannst, dann ist alles ganz einfach.
Im schwierigen Fall musst Du nach dem Stitchen "hart" retuschieren. Bei blauem Himmel geht das relativ einfach, indem Du das Seil in eine Auswahl einfasst und diese so verformst, dass es passt.
Wenn das alles gar nicht geht, weil z.B. Landschaft hinter dem Seil ist, die man nicht verformen kann, wird das komplette Seil weggestempelt, so dass die Gondel erstmal eine "Schwebebahn" wird. Dann sind kreative Photoshop-Mal- und Zeichenkünste gefordert, um ein Seil komplett nachzubilden...
... wenn das Bild so viel Aufwand wert ist. :)
Ja, genau. Das sind die Optionen.
Wie heißt es so schön: Hinterher ist man immer schlauer. Ich habe während der Aufnahme nicht an diesen Effekt gedacht. Hätte aber in dem Fall nichts genutzt. Mehrere Aufnahmen waren notwendig, es sind aber leider keine Stützpfeiler in dem Bildbereich.
Es sollte nicht so schwer zu retuschieren sein. Der Versatz ist an günstigen Stellen.
Dennoch ist es ein Punkt, an den man bei der Aufnahme denken kann, wenn man darum weiß.
Ergänzend zu Gottliebs hervorragenden Ausführungen, hier noch ein Video (https://www.youtube.com/watch?v=IOZcD5v6tIU). in dem ausführlich die Einstellung des Nodalpunkts erläutert wird.
Wenn nur Einreihige Panoramen gemacht werden sollen, genügt ein Stativ mit Panorama- Kugelkopf wie z. B. das Rollei C5i. Wichtig ist, dass die Panorama- Drehfunktion mit einer separaten Feststellschraube läuft, also zwei Feststellschrauben, eine für den Kugelkopf und eine für Pano.
Zusätzlich benötigt man noch eine Schiene (http://www.ebay.de/itm/iShoot-140mm-Klammer-Clamp-Schnellwechselplatte-fur-Kamera-Stativ-Kugelkopf/182458018074?hash=item2a7b58691a:g:eS8AAOSw~gRVr25 m) um den Nodalpunkt exakt (+-0,5mm) einzustellen.
Das Ganze sieht dann so aus:
6/Nodaladapter.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=284608)
der_knipser
25.11.2017, 20:13
... genügt ein Stativ mit Panorama- Kugelkopf...
oh, ooohhh.... Das stimmt nicht so ganz!
Eine Schiene auf einem Panorama-Kopf lässt sich niemals genau einstellen, weil es zwischen dem Drehteller und der Schiene einen Kugelkopf gibt, den man niemals wiederholgenau auf 0,5 mm einstellen kann. Die Kugel müsste IMMER EXAKT senkrecht zur Achse des Drehtellers stehen. Eine Kugel hat aber keinen Anschlag und keine Skala, an der man diese Position genau ablesen könnte. Abweichungen von ± ein paar Millimetern wird man dabei regelmäßig haben. Das ist nicht der Sinn eines Nodalpunktadapters. Es gibt aber z.B. den Kugelkopf "P0" von arca-swiss, der anders herum gebaut ist. Die Kugel ist unten, und der Drehteller ist oben. Mit diesem Kopf kann man bedenkenlos eine Nodalpunkt-Schiene drehen, weil Drehteller und Schiene sich nicht gegeneinander ver"taumeln" können.
Es gibt auch "normale" Panoramakugelköpfe, die man auf die selbe Weise umdrehen kann. Wenn man die Platte auf dem Kugelkopf abschraubt, befindet sich darunter ein Stativgewinde. Die Platte schraubt man dann auf die Unterseite des Drehtellers und hat damit auch eine Lösung, die sich nicht ungewollt verschwenken lässt. Allerdings ist das ein Behelf, den man in der Praxis sicher nicht auf Dauer anwenden wird. Ich habe so einen Kopf, aber ich nutze ihn nicht auf diese Weise. Es ist ein Cullmann_40190:
http://abbund-cad-service.de/forum/cullmann_40190.jpg
steve.hatton
25.11.2017, 20:29
oh, ooohhh.... Das stimmt nicht so ganz!
Eine Schiene auf einem Panorama-Kopf lässt sich niemals genau einstellen, weil es zwischen dem Drehteller und der Schiene einen Kugelkopf gibt, den man niemals wiederholgenau auf 0,5 mm einstellen kann.....[/IMG]
Naja, mit dem UniqBall gehr das schon da der doppelte Kugelball so eingestellt werden kann, dess er nur vertikal und hirizontal bewergt wird, dabei aber nicht kippen kann.
D.. die horizontale fixierung muss nur einmal eingestellt werden und eben nicht - ungenau reproduzierber - wiederholt.
Gleiches scheint für den Flexline zu gelten, der wohl eine Weiterentwicklung des UniqBall zu sein scheint.
http://www.andyrouse.co.uk/index.php?p=1000062
oh, ooohhh.... Das stimmt nicht so ganz!
Eine Schiene auf einem Panorama-Kopf lässt sich niemals genau einstellen, weil es zwischen dem Drehteller und der Schiene einen Kugelkopf gibt, den man niemals wiederholgenau auf 0,5 mm einstellen kann. Die Kugel müsste IMMER EXAKT senkrecht zur Achse des Drehtellers stehen. Eine Kugel hat aber keinen Anschlag und keine Skala, an der man diese Position genau ablesen könnte. Abweichungen von ± ein paar Millimetern wird man dabei regelmäßig haben..............
Streng wissenschaftlich hast Du recht, wenn man aber die Libellen auf der Stativschulter und oberhalb des Kugelkopfes sauber ausrichtet, gibt es in der Praxis keine Probleme.
Die +-0,5mm bezog ich nur auf die Einstellgenauigkeit der Schiene.
Man muss halt praxisgerecht denken, was nützt einem ein perfekter Nodalpunktadapter mit Drehteller und einstellbaren Rastungen, wenn er im Urlaub aus Gewichtsgründen zu Hause bleibt. Von finanziellen Aspekten mal ganz abgesehen, meine "Billiglösung" kostet 20€ (vorhandenes Stativ vorausgesetzt) und funktioniert auch im Nahbereich.
Ein perfekter Nodalpunktadapter von Novoflex o.ä. kostet vielleicht das zwanzig- bis dreißigfache.
der_knipser
26.11.2017, 13:27
... wenn man aber die Libellen auf der Stativschulter und oberhalb des Kugelkopfes sauber ausrichtet, gibt es in der Praxis keine Probleme.
Die Bedingung dafür ist, dass die Drehplatte unten ebenfalls genau in Waage sitzt, das alleinige Ausrichten der Kugel nützt sonst gar nichts.
... was nützt einem ein perfekter Nodalpunktadapter mit Drehteller und einstellbaren Rastungen, wenn er im Urlaub aus Gewichtsgründen zu Hause bleibt. Von finanziellen Aspekten mal ganz abgesehen...
Das ist wohl wahr. Ich nutze einen NN3, der hat vor 9 Jahren etwas mehr als 200 Euro gekostet. Er ist klein und leicht, im Rucksack immer dabei, zudem sind damit mehrreihige Panoramen möglich. Auch wenn er nicht so stabil und präzise ist wie ein Novoflex-Adapter...
Im Urlaub ist es allerdings bei mir oft so, dass ich Landschaftspanoramen aus 2-8 Bildern gerne freihändig erstelle. Die habe ich bisher auch sauber zusammenbekommen.
In der Kathedrale in Truro (http://abbund-cad-service.de/pano/truro/) hatte ich nur Einbein und Kamera mit Fisheye dabei, keinen Nodalpunktadapter. Das Ergebnis war schwierig zu stitchen, es gab viele Fehler und viel Retuschebedarf. Und wer genau hinschaut, findet immer noch Fehler.
Wenn ich die Bearbeitungszeit dagegenrechne, wäre ich mit dem NN3 besser gefahren.
Für Außen-Panoramen ist das alles kein Problem. Der blaue Himmel verzeiht viele Stitchingfehler.
Die Bedingung dafür ist, dass die Drehplatte unten ebenfalls genau in Waage sitzt, das alleinige Ausrichten der Kugel nützt sonst gar nichts.
Hallo zusammen,
erst einmal möchte ich mich hier für diesen Thread bedanken, speziell bei Gottlieb. Hier sind wirklich so viele Informationen zum Thema Panoramen zusammengekommen, dass man glatt ein Buch draus machen könnte.
Um das Problem der Ausrichtung zu lösen, habe ich eine günstige Nivellierbasis von Mengs gekauft um den Kugelkopf sauber ausrichten zu können. Ansonsten nutze ich einen ähnlichen Aufbau wie Walt_i.
Allerdings mache ich auch nur einreihige Panoramen in der freien Natur. Das vereinfacht die Anforderungen deutlich.
Zur Vollständigkeit poste ich hier den Link zur Nivellierbasis. KLICK (https://www.amazon.de/gp/product/B00S0SJ8PM/ref=oh_aui_search_detailpage?ie=UTF8&psc=1)
der_knipser
26.11.2017, 13:55
Nivellieren ist sicher eine Glaubenssache. Zum Einen habe ich noch KEINE Libelle im Fotozubehör gesehen, die genau arbeitet. Das sind keine Messwerkzeuge, sondern nur Schätzhilfen.
Bei den allermeisten Panoramen braucht man keine messgenaue Ausrichtung der Kamera, denn das fertige Pano wird nachträglich per EBV viel genauer gedreht als das vor Ort möglich ist. Wenn man beim Fotografieren stark von der Horizontalen abweicht, dann hängen die Panoramen einseitig und erfordern einen großen Beschnitt.
Dabei ist es eigentlich nur wichtig, dass die Ebene des Drehtellers waagerecht ist. Die Kamera darf währenddessen ruhig deutlich nach oben oder unten geneigt sein. Bei den meisten Landschaftsaufnahmen mag ich den Horizont nicht mittig haben, sondern ich fotografiere motivbetont, also mit Schwerpunkt auf die Landschaft oder auf interessante Wolken- oder Wettermotive. Bei genauer horizontaler Ausrichtung der optischen Achse käme mein Motiv meist zu kurz, während ich am gegenüberliegenden Bildrand viel Verschnitt habe.
Bei kompletten Kugelpanoramen kann man auf eine Wasserwaage komplett verzichten, denn diese Art von Panoramen richtet man grundsätzlich erst nach dem Stitchen aus. Dabei ist es prinzipiell egal, ob man es um einen kleinen Winkel korrigiert oder um einen großen Winkel dreht. Randverschnitt gibt es in der Kugel nicht.
In der Kathedrale in Truro (http://abbund-cad-service.de/pano/truro/) hatte ich nur Einbein und Kamera mit Fisheye dabei
Sehenswert! :top: Danke für den tollen virtuellen Rundgang!
Die Idee mit einer Nivellierbasis gefällt mir. Sowas ähnliches suche ich und für meine einzeiligen Panoramaaufnahmen müsste eine solche Lösung (erstmal) reichen.
Hallo SUFler, nach einer Weile habe ich den ersten Versuch gewagt. Ich habe mir zuletzt eine L-Schiene und eine Wasserwaage (einsteckbar für den Blitzschuh) gegönnt. Mit diesen zwei Zubehörn habe ich auf dem Marktplatz in meiner Stadt fünf Aufnahmen gemacht (bei jeder Aufnahme wurde die Kamera sorgfältig mit der Wasserwaage wieder gerade gestellt). Die Brennweite betrug 24 mm. Die Kamera habe ich bei den Aufnahmen auf "M" eingestellt und die fünf Bilder mit denselben Einstellungen (die Blende, die ISO-Zahl, die Belichtungszeit) geknippst. Den Weißabgleich habe ich vor Ort so sorgfältig gewählt, dass mein LiveView dieselbe weiße- bzw. gelbe Färbung wie die Realität gezeigt hat (am Ende war ich bei 4000 K). Die fünf RAW-Dateien habe ich zu Hause unter Capture One mit den identischen Einstellungen entwickelt. Ich habe anschließend für den Einstieg ein wenig mit dem kostenlosen Programm Microsoft Image Composite Editor (https://www.microsoft.com/en-us/research/product/computational-photography-applications/image-composite-editor/) gespielt. Das Ergebnis sieht so aus:
6/2018-01-07_18.08.36_fuer_SUF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=287358)
Leider ist durch die Skalierung die Schärfe etwas verloren gegangen. Die eigentliche Auflösung ist nämlich 13552x4394 Pixel.
der_knipser
08.01.2018, 00:17
Sieht schon sehr ordentlich aus! :top:
Das wiederholte Ausrichten in die Waage kannst Du Dir sparen, es bringt im Ergebnis keinen Gewinn. Hättest Du nahe Vordergrundmotive gehabt, wäre das Ändern des Drehpunkts kontraproduktiv. In diesem Bild spielt das keine Rolle.
Der rechte Bildrand kippt trotz Wasserwaage etwas nach außen. Das ist eigentlich eine Justage-Sache per Software. Hier müsste geprüft werden, ob sich der Fehler im ganzen Bild fortsetzt, oder ob nur das letzte Bild beim Stitchen etwas wegkippt.
Der Weißabgleich spielt bei RAW nur eine untergeordnete Rolle, bei jpg-Panoramen wäre das wichtig. Ansonsten alle Belichtungswerte manuell und gleichbleibend, das hast Du richtig gemacht.
Zur Verkleinerungs-Unschärfe: mach das am besten nicht nachträglich, sondern lass das Stitching-Programm gleich auf die gewünschte Größe rendern. Dann hast Du eben zwei Ausgaben, eine für den Druck und eine fürs Netz.
Die Kulisse gibt was her für ein Panorama. Mir ist der Vordergrund etwas zu dominant, ich hätte weniger Pflastersteine gezeigt. Den Himmel etwas heller und etwas höher, die Laternen und der Baumstern besser durchgezeichnet, das wäre schön, ist aber Kritik auf hohem Niveau.
Wenn Du die Kamera um 5-10° nach oben geschwenkt hättest, wäre die Platzierung des Motivs für mich stimmiger.
Hallo knipser, vielen Dank für Deine Anregungen!
Ich schaue heute nach, ob mein kostenloses Programm beim Stitchen ein paar Korrekturmöglichkeiten bietet. Vielleicht lässt sich rechts noch begradigen.
Auf die Idee, direkt ein Bild in der "richtigen" Größe zu erstellen, bin ich nicht gekommen. Danke dafür!
Dein Vorschlag ist interessant (dass man absichtlich die Kamera etwas nach oben kippt, um mehr vom Himmel zu sehen), soll man die stürzenden Linien vor dem Stitchen korrigieren oder kriegt man es beim Stitchen auch ohne vorige Korrekturen hin?
Um mehr Durchzeichnung bei den Laternen und beim Baumstern (Lichtquellen) hinzukriegen, musste ich wahrscheinlich HDR-Aufnahmen machen. Bei meinem Beispielbild musste ich für eine Aufnahme auf ISO 400 hochgehen (um noch halbwegs eine akzeptable Belichtungszeit (8 Sekunden) pro Segment zu erzielen). Ich denke, um HDR-Aufnahmen noch relativ schnell hinkriegen zu können, wäre ein ISO-Bereich (z.B. 100-800 oder 1000(?)) auszuwählen. Ach so übrigens, mein halbvoller Akku war nach den fünf Bildern sofort platt (viel Live-View und die niedrige Temperatur möchte mein Akku nicht).
der_knipser
08.01.2018, 17:13
Hallo pirrax,
den Stitcher, den Du verwendest, kenne ich kaum, weiß daher nicht um die manuellen Eingriffsmöglichkeiten.
Wenn Du einen kostenlosen Stitcher mit manuellen Möglichkeiten brauchst, würde ich Hugin empfehlen. Als kommerzielle Software nutze ich PTGui Pro, andere Anwender bekommen auch gute Ergebnisse mit Autopano Pro.
Bilder vor dem Stitchen verformen? Ausdrücklich NEIN! Das ist Sache des Stitchers. Nicht geraderücken, nicht beschneiden. Verzeichnungskorrektur kann man machen, muss man aber nicht. Nur bei wellenförmiger Verzeichnung ist es vorteilhaft, die vorher zu korrigieren.
Was man vorher machen MUSS: gleichmäßig belichten und entwickeln, unbedingt CA rausrechnen, das geht im fertigen Pano nicht mehr, weil das eine zentrische Bearbeitung pro Einzelbild ist.
HDR macht das Stitchen schwieriger, und es gibt verschiedene Workflows. Manche rechnen HDR vor und andere nach dem Stitchen, wieder andere nutzen die rudimentäre HDR-Funktion des Stitchers. Ich bin jedoch dafür, jeden Arbeitsgang mit dem Programm zu erledigen, das speziell dafür gemacht wurde.
Seit ich in RAW fotografiere, habe ich HDR nie wieder genutzt. Vorteilhaft ist natürlich, mit ISO 100 zu arbeiten, damit nicht so viel Dynamik verloren geht.
Häufiges Problem bei HDR: Es gibt Geisterbilder. Also uffbasse!
Weiteres Problem: Während der blauen Stunde muss man sehr genau planen, in welcher Reihenfolge man die Bilder aufnimmt, denn das Licht ändert sich während der Gesamtbelichtungszeit enorm schnell, so dass Helligkeit und Farbe nicht mehr passen. Aus einem ISO100-RAW kann man normalerweise alles rausholen, was man braucht. Ich würde auch eher knapp belichten, damit die Spitzlichter nicht überstrahlen. Dunkelbereiche lassen sich dann immer noch hochziehen, bzw. dürfen sie auch dunkel bleiben, damit das Aussehen der tatsächlichen Wahrnehmung entspricht.
Hallo knipser, vielen Dank für Deine Empfehlung! Ich habe gestern Hugin getestet. Puh so selbsterklärend ist das Programm für einen Pano-Neueinsteiger nicht wirklich. Ich muss erstmal ein wenig schlau lesen, mir ein paar Tutorials anschauen.
Ich nutze bisher spezielle Programme für spezielle Aufgaben (Zerene zum Fokusstacken, Photomatix für HDR). Für Pano versuche ich erstmal weiterhin mit Hugin. Entweder kriege ich es irgendwannmal so hin, das Programm richtig zu bedienen oder ich habe in der Zwischenzeit eine "einfachere" kommerzielle Lösung gefunden.
Du hast natürlich vollkommen Recht mit Geisterbildern bei HDR-Aufnahmen. Die muss ich in der Regel mühevoll im Photomatix rausrechnen (manchmal geht sogar gar nicht :( ). Bei der nächsten Gelegenheit werde ich Deine Idee zusätzlich zu HDR-Pano-Aufnahmen testen (bei ISO 100 einstellen und unterbelichten). Danke für diese Anregung!
der_knipser
10.01.2018, 10:22
Hugin ist nicht selbsterklärend, das ist richtig. PTGui ist es auch nicht. Aber man bekommt mit beiden tolle Ergebnisse, wenn man sich mit den Funktionen vertraut gemacht hat. Das kostet Zeit und Lernaufwand, zahlt sich dann aber aus, denn man kann damit viel mehr machen als nur den Automatik-Button zu drücken.
Das gilt für jede Software, egal ob Bildbearbeitung, CAD, Office...
So lange nicht dazu gekommen. Am Wochenende hatte ich Glück mit dem Wetter und ich habe den nächsten Versuch gestartet. Die Bilder wurden ohne Stativ geknipst und im Hugin gestitcht. Wahrscheinlich in Augen von Experten noch nicht perfekt, aber für den Einstieg (bzw. try and error im Hugin) war es nicht schlecht:
Die Bilder wurden vom Josephskreuz im Südharz aufgenommen:
6/temp_3.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=289127)
der_knipser
28.01.2018, 23:44
oha....
Das Gute zuerst: Auf Anhieb finde ich keine Stitchingfehler. :top:
Aber: das Pano ist noch zu weit weg von dem, was man rausholen könnte.
Nur in Stichpunkten:
- Der Horizont ist gebogen und kippt nach rechts
- Die Einzelbilder sind unterschiedlich belichtet (rechts heller als links)
- und haben unterschiedlichen Weißabgleich, möglicherweise täuscht mich da die Wetterstimmung? Die rechte Hälfte erscheint mir kühler abgestimmt als die linke.
- Das Pano sieht aus, als hättest Du in JPG fotografiert. Den Wald im Vordergrund empfinde ich als zu dunkel, und in den Wolken sehe ich einen zu großen weißen Bereich ohne Zeichnung. Falls Du doch in RAW aufgenommen hast, solltest Du die Einzelbilder vor dem Stitchen ausgewogener entwickeln. Bitte keine RAWs im Stitcher verwenden, der kann naturgemäß nicht so gut entwickeln wie ein Raw-Konverter.
- Beim Bildaufbau würde ich entweder dem Vordergrund oder dem Himmel mehr Anteil geben. Einen mittigen Horizont finde ich als Bildgestaltung nicht so prickelnd. Ein Panorama wirkt nicht allein dadurch, dass es ein breites Bild ist, die Gestaltung ist ebenso wichtig wie bei "normalen" Bildern. Das erreicht man mit interessanten nahen Vordergrundmotiven oder auch durch Motive im Mittelgrund, die den Horizont durchstoßen.
Hallo knipser, vielen Dank für Deine konstruktive Kritiken, zu den einzelnen Stichpunkten:
- Der Horizont ist gebogen und kippt nach rechts
Habe ich übersehen, Danke!
- Die Einzelbilder sind unterschiedlich belichtet (rechts heller als links)
- und haben unterschiedlichen Weißabgleich, möglicherweise täuscht mich da die Wetterstimmung? Die rechte Hälfte erscheint mir kühler abgestimmt als die linke.
- Das Pano sieht aus, als hättest Du in JPG fotografiert. Den Wald im Vordergrund empfinde ich als zu dunkel, und in den Wolken sehe ich einen zu großen weißen Bereich ohne Zeichnung. Falls Du doch in RAW aufgenommen hast, solltest Du die Einzelbilder vor dem Stitchen ausgewogener entwickeln. Bitte keine RAWs im Stitcher verwenden, der kann naturgemäß nicht so gut entwickeln wie ein Raw-Konverter.
Tja, leider habe ich hierbei meine Lektion gelernt. Also erstmal wurden die Bilder identisch belichtet (Kameramodus auf M, die Blende und die Belichtungszeit waren bei allen Aufnahme gleich). Ich habe sogar sicherheitshalber den Messwert gespeichert. Nun begann der Fehler. Meine Kamera warnte mich, dass der Himmel viel zu hell wäre. Kein Problem dachte ich, ich habe eine Spotmessung gemacht und den Himmel ausgewählt (wahrscheinlich Fehler Nr. 1). Dadurch war der Wald im Vordergrund viel zu dunkel. Beim Aufhellen aus der RAW-Datei zu Hause fiel mir auf, dass der Wald ziemlich verrauscht war.
Fehler Nr. 2 war, dass ich nicht aufgepasst habe, dass die Sonne zwischenzeitlich aus den Wolken rauskam. Deshalb war die Belichtung etwas unterschiedlich (obwohl die Bilder alle mit einer identischen Einstellung aufgenommen wurden und obwohl die JPEG-Entwicklung aus den RAW-Dateien gleich war).
Also nur mal zur Info, hier ist ein Bildsegment aus der Kamera mit der gespeicherten Spotmessung im Himmel:
6/DSC00263.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=289419)
- Beim Bildaufbau würde ich entweder dem Vordergrund oder dem Himmel mehr Anteil geben. Einen mittigen Horizont finde ich als Bildgestaltung nicht so prickelnd. Ein Panorama wirkt nicht allein dadurch, dass es ein breites Bild ist, die Gestaltung ist ebenso wichtig wie bei "normalen" Bildern. Das erreicht man mit interessanten nahen Vordergrundmotiven oder auch durch Motive im Mittelgrund, die den Horizont durchstoßen.
Beim Stitchen fiel mir auf, dass die Wolken bei den Aufnahmen weiter gewandert sind (leider). So musste ich am Ende die oberen Wolken rausschneiden. Ich habe mich am Anfang für eine ausgeglichene Verteilung (für den Himmel und den Wald) entschieden, weil in meinen Augen die Verteilung interessanter als viel (zu Dunkel)Wald im Vordergrund aussieht. So sieht die Aufnahme aus, wenn ich den Horizont auf den oberen 1/3 Bereich verschiebe:
6/2018-01-27_12.08.13_1.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=289420)
So aus diesem Versuch habe ich was gelernt:
- So schwierig ist es nicht, Hugin zu bedienen (wenn man versteht, was für eine Arbeitsreihenfolge gemacht werden muss)
- Nicht immer lässt sich aus unterbelichteten Bereichen alles retten
- Ein Verlaufsfilter ist ein Muss! Ich habe gerade eben Welchen bestellt.
- Obwohl man sich schon relativ beeilt hat, können zwischen den Aufnahmen ein paar Sekunden vergehen (bei mir waren ca. 13 Sekunden :doh: ) In diesem Fall muss man (insbesondere bei Landschaftsaufnahmen) auf Änderungen durch den Wind und durch das Licht achten (nochmal :doh: ).
Ach so übrigens, so sieht der Josephskreuz aus (falls Du ihn noch nicht kennst):
6/2018-01-27_12.23.50.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=289421)|6/2018-01-27_12.25.36.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=289422)
der_knipser
31.01.2018, 01:13
... Tja, leider habe ich hierbei meine Lektion gelernt...
Dafür machen wir diese Übungen doch :lol:
Bei meinen ersten Panoramen hatte ich nur Spaß daran, dass ich überhaupt Bilder zusammensetzen konnte. Die Feinheiten lernt man erst danach. Die Methoden werden ausgereifter und der Blick wird kritischer. Du bist einer, der mit konstruktiver Kritik gut umgehen kann, und es macht Spaß, Tipps zu geben und zu sehen, wie die Ergebnisse besser werden. Es ist abzusehen, dass Du es bald bist, der andere dahin führen kann, weil Du ernsthaft lernst. :top:
Du bist einer, der mit konstruktiver Kritik gut umgehen kann, und es macht Spaß, Tipps zu geben und zu sehen, wie die Ergebnisse besser werden. Es ist abzusehen, dass Du es bald bist, der andere dahin führen kann, weil Du ernsthaft lernst. :top:
Danke, ich fand es auch toll, wie Du Dein Wissen und Deine Erfahrung schön weitergegeben hast. Eigentlich müsste dieser Thread "Panoramaaufnahme Workshop by der_knipser" heißen :D
Ich übe bei Gelegenheiten fleißig weiter. Hoffentlich bin ich bis zu meinem Urlaub Ende März fit genug, um eine Aufnahme dort vor Ort so hinzukriegen, wie ich es mir zurzeit vorstelle.
So mein nächster Hugin-Versuch mit einem kleinen Stitchingfehler
Sankt Magni in Braunschweig
6/2018-02-10_17.49.28.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=290182)
der_knipser
14.02.2018, 13:59
... mit einem kleinen Stitchingfehler...
Du meinst den oben links im Baum? Tja, das kommt bei bewegten Motiven immer wieder vor. Es gibt aber verschiedene Methoden, das zu vermeiden. Die beste ist, solche Motive so zu fotografieren, dass sie nicht gestitcht werden müssen, indem sie komplett auf EINEM Einzelbild sind.
Die nächste Methode wäre, die Stitching-Grenze so zu verschieben, dass der Fehler entweder ausgemerzt ist, oder dass er in einen Bereich des Motivs verschoben wird, in dem er nicht oder kaum auffällt.
Wenn das beides nicht möglich ist, bleibt nur die nachträgliche Retusche. Auch dabei gibt es wieder mehrere Möglichkeiten. Man kann den Bereich mit geschicktem Stempeln so kaschieren, dass der Fehler unsichtbar wird. Stempeln in so einem Bereich setzt aber Übung voraus, sonst sieht es nachher schlimmer aus als vorher.
Eine andere Methode: Markiere einen Bereich des Bildes, so dass eine Auswahl entsteht. Diese lässt sich strecken und zerren, so dass die Äste auf diese Weise wieder "zusammenwachsen". Falls beim Strecken Kanten im Hintergrund entstehen, kann man diese mit weichem Stempel bereinigen. Das gelingt außerhalb des Motivs (z.B. im Himmelsblau) recht gut.
Eine andere Weise wäre so, dass man das Panorama nicht am Stück ausgibt, sondern als separate Ebenen einer psd-Datei. Damit hat man die Möglichkeit, innerhalb eines Einzelbildes einen Teilbereich zu verformen (z.B. mit dem Netz-oder Gitter-Werkzeug), ohne das andere überlappende Bild zu berühren.
Wer Panoramen fotografiert, muss sich gezwungenermaßen mit vielen Bereichen der Bildbearbeitung beschäftigen, um fehlerfreie Ergebnisse zu erzielen. Das bildet, und es kommt jeder zukünftigen Bildbearbeitung (auch bei Einzelbildern) entgegen.
Insgesamt zu dem Bild: Der Aufbau ist zum Üben gut, aber man könnte das Bild spannender gestalten, indem der riesige leere Vordergrund mit einem interessanten Motiv gefüllt wäre.
Zur Bearbeitung: Das Bild wirkt fleckig und man sieht, dass Du zu kräftig an manchen Reglern gezogen hast, insbesondere am Kontrast oder Klarheit, möglicherweise auch am Schärferegler. Die Dachkanten haben zum Himmel einen sehr hellen Rand, den es mit Sicherheit so nicht gab. Auch die Bäume sind von einem breiten Halo-Saum umgeben, der hier schon unangenehm störend wirkt.
Möglicherweise gibt es auch den Fehler (kann ich nicht eindeutig bestimmen), dass die Überlappung ziemlich eng war, und dadurch dunkle Bereiche im Himmel entstehen, wo sich zwei Vignettierungen überlappen. Das schafft der Blender nicht auszugleichen. Abhilfe ist möglich, indem Du größere Überlappung wählst, so dass die Vignetten in die hellen Bereiche der Nachbarbilder hineinragen. Genauso gut kannst Du die Vignette beim Entwickeln der Bilder herausrechnen lassen, das kommt dem Gesamteindruck des Panoramas zugute.
Hallo knipser, erstmal vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag!
Du meinst den oben links im Baum? Tja, das kommt bei bewegten Motiven immer wieder vor. Es gibt aber verschiedene Methoden, das zu vermeiden. Die beste ist, solche Motive so zu fotografieren, dass sie nicht gestitcht werden müssen, indem sie komplett auf EINEM Einzelbild sind.
Das ist wahrscheinlich die einfachste bzw. eleganteste Lösung. Ich habe die Überlappungen zu klein gewählt. Nächstes Mal muss ich noch mehr Aufnahmen machen.
Eine andere Methode: Markiere einen Bereich des Bildes, so dass eine Auswahl entsteht. Diese lässt sich strecken und zerren, so dass die Äste auf diese Weise wieder "zusammenwachsen". Falls beim Strecken Kanten im Hintergrund entstehen, kann man diese mit weichem Stempel bereinigen. Das gelingt außerhalb des Motivs (z.B. im Himmelsblau) recht gut.
Eine sehr interessante Lösung, werde ich in Affinity probieren!
Wer Panoramen fotografiert, muss sich gezwungenermaßen mit vielen Bereichen der Bildbearbeitung beschäftigen, um fehlerfreie Ergebnisse zu erzielen. Das bildet, und es kommt jeder zukünftigen Bildbearbeitung (auch bei Einzelbildern) entgegen.
Das stimmt! So intensiv mit C1 habe ich ein Bild noch nie bearbeitet. Natürlich kommt man irgendwannmal an der Grenze, was den Bearbeitungsmöglichkeiten eines RAW-Entwicklerprogramms angeht.
Insgesamt zu dem Bild: Der Aufbau ist zum Üben gut, aber man könnte das Bild spannender gestalten, indem der riesige leere Vordergrund mit einem interessanten Motiv gefüllt wäre.
Habe ich auch als Kritik gehört, Danke!
Zur Bearbeitung: Das Bild wirkt fleckig und man sieht, dass Du zu kräftig an manchen Reglern gezogen hast, insbesondere am Kontrast oder Klarheit, möglicherweise auch am Schärferegler. Die Dachkanten haben zum Himmel einen sehr hellen Rand, den es mit Sicherheit so nicht gab. Auch die Bäume sind von einem breiten Halo-Saum umgeben, der hier schon unangenehm störend wirkt.
Ich glaube, der größte Fehler war, dass ich den relativ hellen bläulichen Himmel abdunkeln wollte. Dafür musste ich in C1 einen Teil von den hellen blauen Anteilen wegschneiden. Ich habe dabei nicht aufgepasst, dass ich somit laute Halos produziert habe.
Die Schärfe habe ich wahrscheinlich etwas übertrieben erhöht.
Möglicherweise gibt es auch den Fehler (kann ich nicht eindeutig bestimmen), dass die Überlappung ziemlich eng war, und dadurch dunkle Bereiche im Himmel entstehen, wo sich zwei Vignettierungen überlappen. Das schafft der Blender nicht auszugleichen. Abhilfe ist möglich, indem Du größere Überlappung wählst, so dass die Vignetten in die hellen Bereiche der Nachbarbilder hineinragen. Genauso gut kannst Du die Vignette beim Entwickeln der Bilder herausrechnen lassen, das kommt dem Gesamteindruck des Panoramas zugute.
Okay werde ich mir merken, nächstes Mal nehme ich mehr Bilder mit größeren Überlappungen auf.
Ich habe nun Affinity und habe vor, das Bild nach dem Stitchen erneut zu bearbeiten. Wenn mir gut gelingt, zeige ich hier das Ergebnis. Ich muss mir noch ein paar Tutorials anschauen, bis ich das Programm richtig gut bedienen kann.
So nach ein paar try-&-error-Versuchen habe ich im Affinity Photo aus dem Ausgangsbild
6/2018-02-10_17.49.28_vorher.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=290593)
das hier gemacht:
6/2018-02-10_17.49.28_nachher.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=290594)
Mein Versuch, den Himmel und den Boden etwas spannender zu gestalten, war relativ erfolglos. Bevor ich das Bild eher kaputt anstatt besser mache, habe ich mein Experiment an dieser Stelle gestoppt. Wer Tipps für Photoshop/Affinity Bildbearbeitungen hat, kann gerne posten. Ich bin für neue Ideen offen.
Ein toller Thread mit Erklärung der Basics und vielen wertvollen Tips.
Ist ja nun schon eine Weile (2018) her...
Ich möchte gerne Panos im Bereich Landschaft / Architektur, natürlich auch auf Reisen machen und habe mich umgesehen was der Markt bietet. Systeme von Nodal Ninja und Novoflex gefallen mir insofern gut weil dies Komplettlösungen mit Nachhaltigkeit sind und man nicht erst anfängt was selber zusammenzustückeln.
Gibt es Sicht März 2022 aktuelle Empfehlungen?
Viele Grüße Ulli
der_knipser
20.03.2022, 21:44
Nodalpunktadapter sind mechanische Geräte, die aus meiner Sicht seit Jahren ziemlich reif entwickelt sind. Ich arbeite mit dem NN3 seit ca. 2009, und der funktioniert noch so gut wie am ersten Tag. Ich nutze den NPA allerdings nur noch selten, und für Landschaftsaufnahmen so gut wie nie. Landschaftspanoramen lassen sich immer dann gut stitchen, wenn es kein sehr nahes Vordergrundmotiv gibt, das einen Parallaxenversatz im Bild erzeugen kann. Und wenn es doch eins gibt, setze ich es mittig in eines der Einzelbilder, so dass es nicht in den Überlappungsbereich zweier Bilder kommt. Man sieht den Aufnahmen nicht an, ob sie mit oder ohne NPA gemacht sind.
Für komplette Panoramen (360x180°) in Innenräumen nutze ich ihn nach wie vor.
Ich würde beim Kauf eines NPA nach Stabilität, Größe und Art der Panoramen entscheiden.
Welche Kamera und welches Objektiv möchtest Du dafür nutzen?
Brauchst Du einen NPA für ein- oder mehrreihige Panoramen?
Willst Du nur "Streifenpanoramen" erzeugen, also "lange Bilder"?
Oder sollen auch komplette Sphären möglich sein, also Kugelpanoramen?
Vielen Dank für die Hinweise. Inzwischen habe ich mir einige Videos zum Handling von Panoramakoepfen angesehen. Mark Galer empfahl mir erst einmal ganz einfach mit L-Winkel, Nodalschiene (für meine A1 und das FE20G) zu beginnen. Es geht um einzeilige Landschaftsaufnahmen, und dafür sollte das genügen, obgleich das Einjustieren des Nodalpunkts damit etwas Übung erfordert. Wenn ich den einmal erwischt habe werde ich das markieren. Dieser Ansatz ist für Reisen auf jeden Fall erst einmal praktikabler als ein schweres Zubehörteil. Viele Gruesse aus Fuerteventura
der_knipser
22.03.2022, 15:13
Klar, L-Winkel geht, setzt aber schon Wissen voraus. Wichtig ist, dass der Drehpunkt exakt unter der optischen Achse sitzt. Markierungen sind gut, können aber bei Verwendung verschiedener Objektive unübersichtlich werden. Ich habe eine Millimeterskala auf dem NPA, und einen Aufkleber unter jedem Objektiv, das ich auf den NPA eingerichtet habe. Bei Zooms ist der Drehpunkt für jede Brennweite anders, und genau genommen verschiebt sich der Drehpunkt auch mit der Fokussierung. Man wird also meistens einen Kompromiss eingehen. So kleine Fehler bemerkt man aber nur, wenn es sehr nahe Motive im Überlappungsbereich der Bilder gibt.
Für den Alltagsgebrauch reicht der dicke Daumen als Nodalpunktadapter.
Man hält ihn genau an der Stelle unter das Objektiv, wo man scheinbar die Blende sieht, wenn man von vorne ins Objektiv schaut, und dreht die Kamera um die Daumenspitze. Das reicht für alle Landschaftspanoramen, bei denen das Vordergrundmotiv mindestens 1-2 Meter Abstand zur Kamera hat.
Hallo, habe mir also L-Winkel, Kugelkopf und Schiene besorgt und eben alles zur Zufriedenheit getestet (mit dem FE20 F1,8G). Soweit komme ich klar damit, und für unterwegs ist das wohl eine brauchbare Alternative für Landschaftsaufnahmen.
Mark Galer hatte seine "Stückliste" mitgeteilt; die Tücke liegt wie immer im Detail: Der Leofoto-Nivellierkopf hat 3/8 Zoll Gewinde, die Schiene 1/4. Mit dem Kugelkopf passt es aber. Das Einstellen hat auch soweit funktioniert. Der L-Winkel für die A1 von Smallrig ist aber suboptimal - durch die große seitliche Aussparung hängt er nur mit einem kurzen Stück Schiene in der Platte. Schönes Wochenende und Gruß Ulli
der_knipser
02.04.2022, 12:56
Du zählst hier einiges Equipment auf, aber wie Du die Teile zusammenbringst, erkenne ich daraus nicht. kannst Du bitte mal ein Bild vom kompletten Aufbau zeigen?
Gerne im Lauf der Woche - warte noch auf den RRS-L-Winkel (im Tausch gegen den SmallRig).
Hallo Gottlieb,
ich habe mit folgenden Komponenten den Aufbau realisiert:
- RRS BA1-LS L-Winkel. Der hat am vertikalen Schenkel einen Ausschnitt so dass man an die Kabelanschlüsse gut rankommt. Der Ausschnitt ist eben nicht wie beim SmallRig unterbrochen.
- Leofoto RH-1L Panorama Schnellwechselkupplung
- Leofoto "Stativ-Kugelkopf" LB-60N (eher ein Nivellierkopf)
- MENGS FNR140 Schiene
Ich hatte auch den Leofoto Kugelkopf LH-30+BPL-50 getestet, aber da ist die Einstellung mit dem Nivellierkopf m.E. sauberer.
6/IMG_3124.jpg
→ Bild in der Galerie (https:../galerie/details.php?image_id=364334) (iPhone hat das Bild leider verzerrt...)
Viele Grüße Ulli
Hallo Ulli,
auf Deinem Foto sieht das aus als wäre da ein Monopod unter dem Aufbau - oder ist das nur eine weit ausgefahrene (verlängerbare?) Zentralstange eines Dreibeins - ? ?
der_knipser
07.04.2022, 15:42
Hallo Ulli,
das sieht schon brauchbar aus.
Einige Punkte möchte ich dazu anmerken und fange damit oben an:
- Wie kannst Du gewährleisten, dass der L-Winkel immer an der selben Stelle unter der Kamera sitzt, also nie eine Verschiebung nach vorne oder hinten hat? Das ist eine Voraussetzung für die wiederholbare Einstellung des Drehpunktes.
- Wie kannst Du gewährleisten, dass der L-Winkel so auf der Schiene sitzt, dass die optische Achse genau über dem Drehpunkt verläuft? So wie ich das sehe, ist der L-Winkel auf der Schiene seitlich verschieblich.
- Der Aufbau ist ganz sicher noch nicht panoramagerecht eingestellt, denn die Kamera sitzt viel zu weit vorne. Du solltest sie auf der Schiene um 180° drehen und die Schiene dann so weit zurüch schieben, dass der Drehpunkt exakt im "No-Parallax-Point" sitzt. Das ist im Prinzip der Punkt, wo Du die scheinbare Blende im Objektiv siehst. Zumindest ist das ein guter Ausgangspunkt, um den NPP exakt zu justieren. Das sollte etwa auf 1/2 mm genau gemacht werden.
- Ich kenne den Nivellierkopf nicht, aber ich gehe davon aus, dass Du für Panoramen NUR die Drehfunktion verwendest, ohne dass sich die Kalotte bewegt? Aus diesem Grund wäre ein normaler Kugelkopf kontraproduktiv, weil durch Verstellen der Kugel immer eine ungewollte Verkippung, egal in welche Richtung, passiert, so dass die optische Achse dann nicht mehr über dem Drehpunkt liegt.
- Wenn alle diese Punkte erledigt sind, kannst Du einmal den exakten NPP ermitteln.
Das geschieht mit zwei Testbildern, die einen bestimmten Aufbau brauchen.
- Wähle dazu zwei Motive, die als "Kimme und Korn" dienen. Das Nah-Motiv sollte so dicht wie technisch möglich vor dem Objektiv sitzen, bei Deinem Aufbau empfehle ich ca. 20-30 cm Abstand. Das Fern-Motiv sollte mindestens 5-10 Meter Abstand haben. Fotografiere diesen Aufbau mit einer sehr kleinen Blendenöffnung, um maximale Schärfentiefe zu erreichen, und zwar so, dass Kimme und Korn einmal nah am linken und einmal nah am rechten Bildrand sind. Wenn sie sich in beiden Bildern gegeneinander verschieben, stimmt die Verschiebung der Kamera auf der Schiene noch nicht. Sobald Kimme und Korn in beiden Bildern deckungsgleich sind, markiere diesen Wert auf der Schiene. Wichtig ist dabei, dass der L-Winkel auch immer exakt gleich unter der Kamera montiert wird, also KEINE Verschiebung nach vorne oder hinten ist erlaubt!
Wenn die Ermittlung des NPP auf diese kritische Art ermittelt wurde, erlaubt sie kleine Abweichungen, weil das Nahmotiv in der Praxis nicht 20 cm vor der Linse ist. Mehr als 1 mm sollte die Abweichung trotzdem nicht sein, dann könnte man sich den ganzen Aufbau auch sparen. Bei fehlendem Nahmotiv, z.B. bei Landschaftspanoramen braucht es diesen Aufbau nicht, das geht erfahrungsgemäß gut freihändig, wenn man sich um gefühlt genaues Einhalten des Drehpunkts bemüht.
Der Aufbau sitzt auf meinem Dreibeinstativ.-
Ich habe das Foto nur zur Illustration des Aufbaus gemacht.
Das war nicht richtig eingestellt!
Kugelkopf hatte ich aus eben den Gründen verworfen dass beim Festziehen die Einstellung eventuell „wandert“. Ich kann mit diesem Aufbau jedenfalls den Nodalpunkt reproduzierbar einstellen (Skalen an der Schiene). Kritischer ist die Neigung mit der Nivellierplatte.
Freihand/Landschaft: klar, wenn die Bedingungen passen. Aber schon blaue Stunde mit Altstadt Dresden braucht ein Stativ. Das werde ich bei besserem Wetter demnächst mal probieren.
Ich stehe da am Anfang und wollte zuerst eine Zusammenstellung finden die dafür tauglich erscheint. Alleine das war schon eine kleine Herausforderung alles passend zu machen, war dazu auch mit Mark Galer im Kontakt.
Es gibt einen "umgedrehten" Kugelkopf mit integrierter Panoramascheibe, die man zum horizontalen Schwenken für Panos verwenden kann: den Arcaswiss p0. Ich habe mir den damals ausgesucht, weil ich mir eine Kalotte zur präzise vertikalen Ausrichtung der Stativ-Zentralsäule sparen wollte.
Seine integrierte Panoramasscheibe macht auch gleich einen separaten horizontalen Rotator überflüssig, wenn man den kleinen Kompromiss akzeptieren kann, dass er (natürlich) keine Rasterungen hat. Die rundum aufgedruckten 5- und 15°- Unterteilungen reichen (mir) um die benötigten Winkel ausreichend genau einstellen zu können.
Hier (http://panorama-community.de/wbb/index.php?page=Thread&postID=87700&highlight=#post87700) auf Panorama-community.de kann man meinen Aufbau sehen.