Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Klärzeit / Fixieren bei Licht?
Minoltist
07.08.2017, 10:42
Servus zusammen!
Zwar eigentlich eher eine Frage für ein Filmforum aber einige von den alten Hasen hier haben bestimmt Erfahrung mit der SW-Entwicklung[emoji1]
Brauche nur einen Tipp:
Wenn ich die Entwicklung gestoppt habe und fixiere: kann das auch bei geöffneter Dose bzw. in einem Extragefäß geschehen?
Würde den Vorgang gerne beobachten, hab gestern einen Tmax entwickelt und viel zu kurz fixiert... für mein Verständnis: wenn der Entwickler weggeschüttet und Stoppbad (Wasser) drin kann der Film doch ans Licht?
Dank und Gruß!
Servus zusammen!
Zwar eigentlich eher eine Frage für ein Filmforum aber einige von den alten Hasen hier haben bestimmt Erfahrung mit der SW-Entwicklung[emoji1]
Brauche nur einen Tipp:
Wenn ich die Entwicklung gestoppt habe und fixiere: kann das auch bei geöffneter Dose bzw. in einem Extragefäß geschehen?
Würde den Vorgang gerne beobachten, hab gestern einen Tmax entwickelt und viel zu kurz fixiert... für mein Verständnis: wenn der Entwickler weggeschüttet und Stoppbad (Wasser) drin kann der Film doch ans Licht?
Dank und Gruß!
Servus analoger Kollege :)
Wie sieht denn der Film aus, wenn er "zu kurz" fixiert ist?
Generell ist es so, dass man frühestens nach Ende des Stoppbades das Licht (aber nur Kunstlicht, kein Neonlicht oder gar Tageslicht :shock:) andrehen kann, Du riskierst aber gerade beim TMax Film immer einen Schleier. Warum auch so früh reinschauen? Gerade die Spannung bis zum Ende der Fixierdauer ist ja das tolle am selbst S/W Entwickeln.
Auch rate ich Dir zu einer Wässerungshilfe, dann geht der rosa Stich der Negative schneller weg. Grundsätzlich ist der TMax hinsichtlich Fixierung eine Zicke: besser zu lange, als zu kurz. Meine Faustregel: immer doppelt so lange fixieren wie am Fixierbad angegeben und KEIN Licht vor Ende der Fixierung.
Alles Gute, viel Freude :top:
Minoltist
07.08.2017, 11:11
Hallo und danke für den Tipp!
Hab den Tmax nur eine Minute fixiert, war natürlich zu kurz und noch lila...
Jetzt zur Sekunde hab ich die versauten Negative einfach nochmal in den Fixierer geschmissen und zehn Minuten gewartet... siehe da: Schleier weg, wieder was gelernt.
Werde aber zum Üben erstmal mut Agfa APX weitermachen...
Hallo und danke für den Tipp!
Hab den Tmax nur eine Minute fixiert, war natürlich zu kurz und noch lila...
Jetzt zur Sekunde hab ich die versauten Negative einfach nochmal in den Fixierer geschmissen und zehn Minuten gewartet... siehe da: Schleier weg, wieder was gelernt.
Werde aber zum Üben erstmal mut Agfa APX weitermachen...
der ist doch zu schade zur zum Üben :) nimm doch einen FOMA Pan :top:
Minoltist
07.08.2017, 15:19
Zu spät[emoji1]
Habe die Nachfixierten Negative gescannt - bin begeistert. Etwas körnig geworden für meinen Geschmack aber ich hab den TMax auch in Rodinal entwickelt, nicht in diesem Spezialzeug.
Fomapan ist aber nicht schlecht, davon abgesehen. Bekomme ich vor Ort leider nicht....
Ich hab früher meine Negative immer mit Rodinal 1:100 verdünnt entwickelt, je nach Belichtung um die 10 Minuten. hat wunderbar feinkörnige Negative ergeben.
Beim Fixieren kann man 10- 20 sek nach Einfüllen des Fixierbades den Deckel abheben, de passiert dann nichts mehr (wenn man es gar nicht erwarten kann)
Muss aber die ganze Panscherei nicht mehr haben, hab mein ganzes Dunkelkammergeraffel schon vor 15 Jahren an die örtliche Realschule vermacht. Die hatten einen fähigen Lehrer und die Kiddies hatten Ihren Spaß damit.
Minoltist
07.08.2017, 19:04
Hallo Porty,
Frage: ich habe hier Rodinal 1+25. Lässt sich mit der vierfachen Menge eine 1:100 Lösung erzielen oder kann man das Zeug nur so dosieren, wie es auf der Flasche steht?
Meine Kinder kommen jetzt erst in die Schule...eventuell kann ich ja irgendwann mal im Rahmen eines Schulprojekts mit meinem noch zu erwerbenden Laborwissen angeben[emoji6]
Hallo Porty,
Frage: ich habe hier Rodinal 1+25. Lässt sich mit der vierfachen Menge eine 1:100 Lösung erzielen oder kann man das Zeug nur so dosieren, wie es auf der Flasche steht?
1/4 der Entwickler- Menge auf die gleiche Menge Wasser.
oder ganz einfach 10 ml Rodinal auf 1 l Wasser.
Nannte sich damals Ausgleichsentwicklung, hat mir mein Vater vor 50 Jahren so beigebracht.....
Ich bin beeindruckt über das noch vorhandene Wissen. Ich habe Ende der 80er das letzte mal selber entwickelt. Ich würde es nicht mehr zusammen bringen. :top:
Ich bin beeindruckt über das noch vorhandene Wissen. Ich habe Ende der 80er das letzte mal selber entwickelt. Ich würde es nicht mehr zusammen bringen. :top:
Geht mir genau so - schade eigentlich, wenn man darüber nachdenkt. Ende der 90er habe ich Stunden im Labor verbracht - ich weiß nix mehr.
Aber das macht nix, denn es gibt ja gute Dienstleister, die das für einen machen.:D Erkaufte Zeit, denn mein aktuelles Wochenpendeln zwischen Köln und Hannover lässt die Kölner Wochenenden schrumpfen.
Trotzdem beeindruckend, was hier noch an Wissen vorhanden ist.
Minoltist
08.08.2017, 07:44
Das finde ich auch.
Genau genommen ist es ein Handwerk - es wäre schade, wenn das Wissen darum komplett aussterben würde.
Wie mir scheint, sieht es aber um die analoge Photographie (schreibt doch eigentlich so oder? ;) ) gar nicht so schlecht aus; Spezialisierte Händler und Labore können nicht klagen, es gibt da eine überschaubare aber lebendige Szene.
Ich darf mich ja auch gerade noch so zu den jungen Leuten zählen - teilweise ist da großes Interesse vorhanden, Kinder sind von dem haptischen Erlebnis einer alten Kamera eher und länger begeistert als von einer aktuellen Digiknipse. (Ausprobiert)
Auf seine Bilder warten zu müssen hat meiner Meinung nach zwei Effekte:
a) Lernen, das es nicht immer sofortige Bedürfnisbefriedigung im Leben gibt
b) Spannungskurve "genießen"
Mache die ersten Gehversuche mit meinem Kind, ist hellauf begeistert. Man kann panschen, mit den Händen was machen und hat das Ergebnis seiner Arbeit in der HAND nicht auf USB Stick. Für Kinder ist das wichtig weil sie noch nicht so abstrakt denken können wie wir Erwachsenen, die ein gelungenes Bild auf einem digitalen Datenträger natürlich genau so wertschätzen wie ein selbstgezogenes.
Gut - soll jetzt kein Exkurs werden. :)
Ich werde heute Vormittag einen Tmax 400 entwickeln den ich hier noch habe und berichte dann.
Ich bin beeindruckt über das noch vorhandene Wissen. Ich habe Ende der 80er das letzte mal selber entwickelt. Ich würde es nicht mehr zusammen bringen. :top:
Ah geh, das vergißt man nicht, ist wie Radfahren bloß viel schöner :oops::top:
Minoltist
08.08.2017, 20:20
Kann Erfolg vermelden.
TMax 400 in Rodinal 1:25 für 6:30 Min. Allerdings 12 Minuten Fixiert.
Das Ergebnis ist für mich, was Kontraste und Graustufen angeht OK; Die Belichtungssituation war zum Erlernen des Entwicklungsprozesses jetzt nicht unbedingt optimal - alle Bilder von einer Feier in einer Kirche wo ich versucht habe, wenig zu blitzen. :cool: Ich habe mir da offensichtlich keinen Anfängerfilm ausgesucht; Habe bisher die T-Max immer eingeschickt zum Entwickeln, ist bzw. war mein Standard SW-Film. Werde mich nach den APX Agfas mal mit dem aktuellen Adox Silvermax (https://www.fotoimpex.de/shop/filme/adox-silvermax-sw-film-mit-hohem-silbergehalt.html) beschäftigen. Klingt gut und der Preis ist OK.
Beispielbilder vom 400er muß ich Euch leider vorenthalten - sind Familien- bzw. Kinderfotos. ;)
Ich überlege mir im Moment noch eine Lösung, um Staub von den frischen Negativen abzuhalten. Habe teilweise starke Einschlüsse in den Bildern die der Scanner auch mit der IR Reinigung nicht wegbekommt. Anfängerfehler.
Zur allgemeinen Erheiterung abschließend noch ein Scan vom gestrigen T-Max 100.
(Die Staubeinschlüsse und Kratzer gehen auf mein Konto - ich hatte die Negative schon in der Mülltonne als ich rausgefunden habe, daß man auch am nächsten Tag noch nachfixieren kann.:doh:
https://farm5.staticflickr.com/4403/35613459224_11b554e995.jpg (https://flic.kr/p/Wg3hF3)
Noch einen Tipp:
Nach dem Wässern mit destilliertem Wasser mit einem kleinen! Tropfen Spüli spülen und dann an einen möglichst staubfreien Ort zum Trocknen aufhängen. Vermeidet Einiges an Dreck und Flecken.
Allerdings ist der Staub einer der größten Feinde der Analogfotografie zu Hause........
Minoltist
09.08.2017, 14:34
Ich habe beim Wässern immer so ein Netzmittel mit drin - also nach diesem Vorgang nochmal einen Tropfen Spüli ins Wasserbad ?
Nachher kommt der APX 400 in die Dose da probiere ich das gleich aus.
Wie lange braucht der Film eigentlich zum Aushärten? Sind zwei Stunden hängen lassen genug vorm Scannen?
deranonyme
09.08.2017, 14:57
Spüli ist der Ersatz für Netzmittel. Nimmt dem Wasser die Oberflächenspannung und verhindert Wasserflecken (so kenne ich das noch von früher). :D
Ehrlich gesagt: TMax sind keine Anfängerfilme sondern nur was für Fortgeschrittene. Und einsenden in ein Labor: bitte nicht.
Probier mal den hier:
http://www.blende7.at/datenblaetter/tetenal/Tetenal-Ultrafin-T.pdf
ist eigentlich eine feine Sache, einfach in der Handhabung, bringt schöne Schwärzen und klare Lichter, und ist feinkörnig. Und: nicht unwesentlich: hält lange (angebrauchtes Konzentrat mind. 1 volles Jahr, auch wenn Tetenal kürzere Zeiten vorgibt).
Minoltist
09.08.2017, 15:23
Ja das habe ich auch gemerkt[emoji6]
Hab sie bisher immer zu meinfilmlab.de geschickt - brilliante Ergebnisse. Hab damit bislang fotografiert (bzw. generell Kodak)...
Hoffe, mit den AGFA APX wird das besser. (heisst ja nur Agfa, ist aber Kentmere drin[emoji6] )
Danke für den Link, ich bestelle demnächst neue Chemie, da werd ich das Zeug mal mitbestellen und ausprobieren.
Hab sie bisher immer zu meinfilmlab.de geschickt - brilliante Ergebnisse. Hab damit bislang fotografiert (bzw. generell Kodak)...
Da bin ich auch Kunde und bin sehr, sehr zufrieden mit dem was die machen. Wer nicht selber entwickeln will ist dort in guten Händen!
Ja das habe ich auch gemerkt[emoji6]
Hab sie bisher immer zu meinfilmlab.de geschickt - brilliante Ergebnisse. Hab damit bislang fotografiert (bzw. generell Kodak)...
Hoffe, mit den AGFA APX wird das besser. (heisst ja nur Agfa, ist aber Kentmere drin[emoji6] )
Danke für den Link, ich bestelle demnächst neue Chemie, da werd ich das Zeug mal mitbestellen und ausprobieren.
Und der Kentmere ist ein Ilford FP4Plus ;)
Übrigens: wie stehst Du zu Tri-X Pan? Der sicher legendärste S/W Film. Hatte den mal in meiner Contax TVs und in Rodinal entwickelt - ein Wahnsinn der Film, unglaubliche Ergebnisse, ein ganz eigener eben besonderer Look. Ist digital nicht zu erreichen. Aber generell verwende ich die TMAx 100 und 400er Filme in besagtem TT Ultrafin T-Plus (vorher über 25 Jahre Emofin).
Minoltist
09.08.2017, 16:49
Hab ich noch nie probiert, gebe ich zu. Steht aber auf der Liste. [emoji41] Hab mir schon einige Scans von dem Film angeschaut - gefällt mir sehr gut.
Ich werde jetzt aber verstärkt auf Adox Produkte gehen. Ist ein deutsches Startup Unternehmen, die Jungs haben die alten Maschinen aus Leverkusen aufgekauft und ziehen das in Brandenburg gerade neu auf. Unterstützenswert. www.adox.de
Hast Du mal den Adox CMS-20-II probiert?
800 Linien Auflösungsvermögen...hab sowas digital noch nicht gesehen. Den Film kann ich mit meinen Objektiven gar nicht ausreizen. Hab ihn in Berlin bei Fotoimpex entwickeln lassen - unglaublich. Hätte ich einen besseren Scanner.... (und der LS30 von Nikon ist schon ok...)
https://www.fotoimpex.de/shop/system/?func=det&artnr=3094500&rub1=Filme&rub2=Kleinbildfilme 135&wkid=10485732438510&nocache=1502289753
Irgendwo bei meinen Flickr Bildern sind sogar zwei CMS Bilder.
Na ja, 20 ASA oder früher 11 DIN sind schon eine Ansage, da sollte es schon richtig! hell sein. An einem trüben Herbsttag geht dann ohne Stativ nicht mehr viel.
Erinnert mich an frühere Versuche mit Dokumentenfilm. Extrem feinkörnig und extrem diffizil zu belichten, weniger Belichtungsspielraum wie bei einen Farb- Diafilm.
Haben damals Vergrößerungen auf Fotoleinewand 80 x 120 cm gemacht, gab´s als Rollenware. Entwickler und Fixierbad jeweils in einer Babybadewanne (man konnte das Zeug problemlos zusammenknüllen) und zum Wässern in die Badewanne. Da sind jedes mal ein paar m³ Wasser durch den Abfluss gegangen und wehe man hatte vergessen, das Schlüsselloch zuzuhängen, da die Belichtungszeiten schon mal 15 min gedauert haben. War schon extrem, aber wenn man sauber gearbeitet hatte, waren die Ergebnisse beeindruckend. Ach ja, zum Trocknen wurden dann die Bilder mit mindestens 200 Stecknadeln auf dem Teppich gespannt und festgepinnt. Später wäre es nicht mehr glatt zu bekommen gewesen.
Hätte vermutlich heute nicht mehr die Nerven dazu.....
Minoltist
09.08.2017, 21:07
Guten Abend Michael,
naja in jungen Jahren ist das sicher auch was anderes. ;) Da hat man noch Lust auf solche Aktionen. Aber ganz ehrlich: das sind so Anekdoten, die man gern hört. Der Digiknipser erlebt sowas nicht bzw. kann der Jugend später keine solchen Erlebnisse erzählen. "Hey Sohn, wir haben damals mal ganze 80GB in drei Minuten von einer Platte auf die andere kopiert!" :roll: Das ist das schöne an der klassischen Fotografie: Hat was mit Emotion, Haptik und vor Allem Bewahren von Erinnerungen zu tun. Bestenfalls nicht nur die Erinnerung an das Motiv sondern vielleicht noch, wie es entstanden ist.
Ja, 20 ASA sind schon eine Ansage. Ich hatte da auch erst Bedenken - aber wie Du schon sagst: Mit Stativ ging es super. An einem grauen, wolkenverhangenen Tag übrigens. Ging ganz streßfrei. Viele Bilder habe ich unter Kunstlicht bzw. mit Blitz gemacht - auch das war kein Problem. Als die Negative von Fotoimpex zurückkamen war ich beeindruckt. Die haben einen ganz klaren Träger, man kann also mit bloßem Auge schon eine Menge sehen.
Beispiele:
https://farm5.staticflickr.com/4293/35135875703_07eb76fe65.jpg (https://flic.kr/p/VwQxJp)
https://farm1.staticflickr.com/295/32284217180_8e093bdd2c.jpg (https://flic.kr/p/RbR419)
(Minolta Dynax 800si mit 28-85 AF 1. Generation)
Mit einem höherwertigen Scanner bzw. einem Objektiv der Spitzenklasse, wie Ihr sie alle habt, geht da sicher noch viel, viel mehr.
:crazy: