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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Insektensterben


Ernst-Dieter aus Apelern
15.07.2017, 15:34
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/insektensterben-80-prozent-weniger-insekten-als-1982-a-1157898.html
Diesen Sommer beobachte ich tatsächlich viel weniger Insekten als früher.
Das Problem ist nicht so leicht ersichtlich, weil zu viel Insekten eher als Problem gelten oder galten.
Zuwenig Vögel sind die Folge, das ist schade.

hpike
15.07.2017, 15:48
So unterschiedlich kann das sein. Ich habe lange nicht mehr soviele unterschiedliche Schmetterlinge gesehen wie in diesem Jahr und auch wirklich außergewöhnlich viele unterschiedliche Libellen und Käferarten.

flyppo
15.07.2017, 16:26
Und mir gehen die Massen an jungen Meisen vor meinem Bürofenster auf den Keks, die ständig betteln. Auch werde ich jeden morgen von Stieglitzen (Mehrzahl) geweckt, die es hier bisher kaum gab. Also an Vögeln mangelt es nicht.

Bei den Insekten, naja, Mücken und Wespen sinds weniger. Die vermisse ich aber auch nicht. :roll:

Ansonsten verirren sich Marienkäferlarven oder Grashüpfer andauernd in meine Behausung.

https://picload.org/view/rpipgooi/dsc03078.jpg.html

Tafelspitz
16.07.2017, 09:16
Vielleicht liegt es ja auch ganz einfach daran (https://www.srf.ch/sendungen/puls/vom-ekeltier-zum-nahrungsmittel) ;)

Norbert W
16.07.2017, 09:58
Und mir gehen die Massen an jungen Meisen vor meinem Bürofenster auf den Keks, die ständig betteln. Auch werde ich jeden morgen von Stieglitzen (Mehrzahl) geweckt, die es hier bisher kaum gab. Also an Vögeln mangelt es nicht.

Es soll bald Weltraumtourismus geben. Vlt. solltest du darüber nachdenken, da oben einen Job anzunehmen. Da hat's bestimmt keine "störenden" Vögel :roll: :roll: :roll:

flyppo
17.07.2017, 19:22
Es soll bald Weltraumtourismus geben. Vlt. solltest du darüber nachdenken, da oben einen Job anzunehmen. Da hat's bestimmt keine "störenden" Vögel :roll: :roll: :roll:

Ich nicht, aber dir wünsche ich einen guten Flug. :flop:

Aperture22
17.07.2017, 20:25
Es gibt schon weniger Vögel und Insekten in manchen Gegenden:

https://www.hna.de/lokales/witzenhausen/stummer-fruehling-durch-fehlende-voegel-werra-meissner-kreis-hna-8234775.html

Situationsbericht Schweiz 2016....

http://www.vogelwarte.ch/assets/files/projekte/entwicklung/zustandsbericht%202016/Zustand%20der%20Vogelwelt%20in%20der%20Schweiz_Ber icht%202016_D_low.pdf

http://www.vogelwarte.ch/de/vogelwarte/news/medienmitteilungen/insektengift-gefaehrdet-voegel

Massnahmen:https://de.wikipedia.org/wiki/Angepasste_Ganzjahreszufütterung

GLG Aperture 22

Minoltist
17.07.2017, 20:42
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/insektensterben-80-prozent-weniger-insekten-als-1982-a-1157898.html
Diesen Sommer beobachte ich tatsächlich viel weniger Insekten als früher.
Das Problem ist nicht so leicht ersichtlich, weil zu viel Insekten eher als Problem gelten oder galten.
Zuwenig Vögel sind die Folge, das ist schade.

Ich kann Ernst-Dieter da beipflichten.
Die Artenvielfalt hat -zumindest hier in meiner Ecke- deutlich nachgelassen. Liegt neben dem Einsatz diverser Chemikalien der Landwirtschaft und Monokulturanbau für irgendwelche linksgründrehenden Biomasse-Verwertungs-EEG-Abzocke Anlagen (sorry für Polemik) wohl auch oft ganz schlicht daran, daß in den Gärten und Parks der Trend irgendwie zur Schaffung von Brachland geht. Ich habe hier wie fast alle Nachbarn ein recht großes Gartengrundstück; Bin aber der Einzige, der noch einen alten Obstbaumbestand hat und auch mal ein paar Brennesseln und Wildblumen stehen lässt bzw. überhaupt was blühendes im Garten hat. Alle anderen ebnen alles ein, Rasenfläche mit Baumarkt-Pavillion und ein 1000-Euro Grill, auf dem dann 1,99 € Steaks vom Aldi gegrillt werden reichen vielerorts. Kein Baum, kein Strauch, keine Blüte. Ich lasse eigentlich immer einen gewissen Teil der Rasenfläche komplett wild hochwachsen, allein schon aus Lernzwecken für die Kinder. (Mähe da dann immer kleine Wege rein, das Zeug wächst so hoch, das die Kinder nicht drüber schauen können wie so eine Art Labyrinth:lol:) Die Imker freuts, die Insekten auch und dem zur Folge habe ich auch eine vielseitige Vogelpopulation.
Ich bin ja nun wirklich alles andere als ein Ökofreak aber so ein wenig Natur sollte man dann doch bewahren.

Zum Anlass des Themas hier eines der Testbilder, die ich mit dem heute eingetroffenen Minolta AF 35-70 F4 gemacht habe. ;)

https://farm5.staticflickr.com/4320/35855156891_a39e559cf4.jpg (https://flic.kr/p/WCp3Yc)

Rudolfo
17.07.2017, 23:19
@Minoltist
Ich sehe das genauso wie du.
Ich habe auch im Umkreis von 200 bis 400m den einzigen blühenden Garten. Es gibt Hummeln, die in den Mauerschlitzen meiner Hausklinkerwand nisten. Die Bienen, die kommen, gehören wahrscheinlich dem einzigen Imker weit und breit. Da wir einen beliebten burgunderfarbenen Sommerflieder haben, gibt es auch Schmetterlinge: Zitronenfalter, Kohlweißlinge, Tagpfauenaugen und Admirale. Kleine Füchse habe ich dieses Jahr noch nicht gesehen. Ebenso wenig habe ich Hornissen, Wespen, Mücken oder Nachtfalter gesehen. Ich fahre gern mit meinem Hund die 10 km zum nächsten Gewässer. Die Windschutzscheibe des Autos ist immer sauber. Keine zerschellten Insektenleichen. Dies ist das sicherste Anzeichen für den ungewöhnlichen Rückgang.

In der Nachbarstadt ist den Menschen aufgefallen, dass die Temperaturen in manchen Stadtteilen ungesund hoch sind. Der Vorschlag war, Brunnen und Wasserläufe anzulegen. Auf die Idee, dass es ein großer Fehler war, alles Grün, Bäume, Büsche, Rasen usw. abzuschaffen, ist keiner gekommen.

Jahrelang konnte ich jeden Tag auf dem zur Arbeit beobachten, wie sich die Temperaturen am Autothermometer verändern, wenn ich den Ort verlasse und 5 Km durch landwirtschaftliches Gebiet fahre , bevor ich die nächste Ortschaft erreiche. Die Temperaturen außerhalb der Ortschaft liegen 2-3 °C niedriger als innerhalb. Ein neuer Trend/Mode verschärft seit ein bis zwei Jahren die Klimasituation. Immer mehr Nachbarn schütten ihre Vorgärten mi Steinschotter zu. Alles Grün wird abgeschafft. Dabei sind Büsche und Bäume der besste Klimaregulator, den es gibt.

Der Mensch lebt nun mal von der Natur. Leider haben das viele Menschen vergessen. Zählt doch mal die Nahrungsmittel auf, die völlig frei von Naturprodukten, wie Getreide, Zucker oder Fleisch sind.

Der Mensch ist halt blöd. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Wenn er nicht mehr weiter weiß, zettelt er lieber einen Krieg an, als vor seiner eigenen Haustür zu kehren und seine eigenen Probleme zu lösen. Ich bin ein alter Mensch. Mir sollte es eigentlich egal sein, wie sich die nächsten Generationen selbst hinrichten. Leider besitze ich noch eine Menge Mitgefühl und hoffe, dass doch noch wesentliche Anteile der Menschheit das Ruder rumreißen.

Ernst-Dieter aus Apelern
18.07.2017, 09:48
Danke Euch Beiden!Hier in Apelern liegt mein Grundstück 1300Quadratmeter an einem Bach, dem Riesbach!
Mein Garten hat so einige Bäume und Büsche.Also recht naturbelassen.Für so einen Standort ist das Insektenaufkommen 2017 sehr mau.

Millefiorina
18.07.2017, 11:38
In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung war ebenfalls ein Bericht zu diesem Thema.

In Nat'l Geographic war kürzlich einer zum Vogelsterben.

Was uns als besorgtem Otto Normalverbraucher bleibt, ist einzig die Gartengestaltung, andere Maßnahmen, die kurzfristig Wirkung zeigen können, fallen mir echt nicht ein.

Alles sehr traurig.

aidualk
18.07.2017, 12:53
... an einem Bach, dem Riesbach!


Ach, und ich dachte 'Riesbach' wäre dein Nachname. ;)

Aber stimmt. Mir ist seit Jahren schon aufgefallen, dass ich weniger Insektenleichen vom Auto waschen muss als noch zu Anfang meiner Autozeit (und das obwohl damals meine Autos viel langsamer waren ;) )

Aber Vögel haben wir die letzten Jahre mehr (möglicherweise liegt das auch daran, dass es andere sind?) als zuvor.

wwjdo?
18.07.2017, 13:21
Lokal gesehen, kann das sehr unterschiedlich sein bzw. empfunden werden.

In der Summe ist aber der Rückgang des Vorkommens von Vögeln und Insekten dramatisch und besorgniserregend. :evil:

Norbert W
18.07.2017, 13:26
Also Vögel haben wir bei mir genug, Insekten eher weniger. Der Hinweis mit den Leichen auf der Autoscheibe war gut, da fällt einem das extrem auf.
In meinem Garten habe ich an der einen Seite auch eine Mauer, wo viele Bienen ein- und ausfliegen. Aber ansonsten, Stubenfliegen auch, sind es echt wenige.

Conny1
18.07.2017, 13:28
Eine Dokumentation zum Thema.

http://dokustreams.de/faszination-wissen-warum-die-insekten-sterben/

Tafelspitz
18.07.2017, 14:23
Das hier (http://meedia.de/2017/07/18/angeblicher-insektenschwund-wie-die-medien-in-die-gruen-rote-wahlkampffalle-tappten/) sollte man sich zu diesem Thema auch mal durchlesen.

Rudolfo
18.07.2017, 14:41
Früher tummelten sich um jede Straßenlaterne unzählige Insekten und Nachtfalter. Heute ist dort zur gleichen Abendstunde die große Leere. Wenn man sich Zeit nahm, konnte man Fledermäuse dazwischen umherhuschen sehen. Dieses Jahr habe ich noch keine einzige gesehen.

Conny1
18.07.2017, 14:55
Das hier (http://meedia.de/2017/07/18/angeblicher-insektenschwund-wie-die-medien-in-die-gruen-rote-wahlkampffalle-tappten/) sollte man sich zu diesem Thema auch mal durchlesen.

Die Windschutzscheibe meines Autos, mein Garten, die Straßenlaternen am Abend, mein Umfeld, zeigen mir die Realität. Die Realität seit mehreren Jahren ist ein immenser Rückgang an Insekten.

BeHo
18.07.2017, 16:10
Hier lässt sich eine Mitteilung (http://80.153.81.79/~publ/mitt-evk-2013-1.pdf) des Entomologischen Vereins Krefeld aus dem Jahr 2013 finden:
Klick! (http://www.entomologica.org/publikationen-frameset.htm)

lolhonk
24.07.2017, 20:43
Ja es sind wirklich erschreckende Entwicklungen, die eigentlich jeder der keine Scheuklappen aufhat mitbekommt. Als Makrofotograf bin ich mittlerweile bei fast jeder meiner Touren schockiert von dem Zustand unserer heimischen Natur. Selbst einfache Wiesen werden mittlerweile zur Seltenheit.

Da ich nicht mehr zuschauen möchte wie unsere heimische Natur vor die Hunde geht, besonders im Hinblick auf meine zukünftigen Kinder, die ebenfalls noch eine Artenvielfalt verdient haben, die sich auch Artenvielfalt nennen kann habe ich zusammen mit Roland Günter eine Petition zum Thema ins Leben gerufen. Schaut mal vorbei. Jede Stimme zählt, damit die Verantwortlichen mal aus ihrem Tiefschlaf aufwachen!!! :twisted:

Zur Petition: www.aufschrei-jetzt.de
https://weact-s3.campact.de/agra-uploads/petitions/images/4310/horizontal/natur-stirbt-mit-link.jpg?1499873513

Zudem verweise ich auf ein Radiointerview mit mir, wo das Thema auch ganz anschaulich & leicht verständlich zur Sprache kam. Und etwas über Makrofotografie erfährt man auch ;-)

Hier entlang: http://www.makro-treff.de/de/artikel/valentin-im-interview-mit-radiofips

hpike
25.07.2017, 13:02
Heute Abend 21:00 Quarks und Co. im WDR
Sterben die Insekten aus?

Millefiorina
25.07.2017, 13:08
Vielen Dank für den Hinweis, Guido, das werde ich mir auf alle Fälle anschauen.

kiwi05
25.07.2017, 14:09
:top: Danke für den Hinweis.

Ditmar
25.07.2017, 14:28
Es soll bald Weltraumtourismus geben. Vlt. solltest du darüber nachdenken, da oben einen Job anzunehmen. Da hat's bestimmt keine "störenden" Vögel :roll: :roll: :roll:

Genau, und am besten ohne Rückflug, vor allem für Die Antwort die daraufhin gekommen ist.
:flop::flop::flop::flop::flop:

minolta2175
25.07.2017, 16:30
Der Buchsbaumzünsler ist davon noch nicht betroffen, er zeigt sich ständig.

Millefiorina
25.07.2017, 16:41
Zum Zünsler hier ein sehr interessanter Beitrag der Rheinischen Lepis ...

http://www.ag-rh-w-lepidopterologen.de/2017/04/20/das-geschaeft-mit-der-buchsbaumzuensler-angst/

Bitte bekämpft ihn NICHT mit Calypso, denn das ist ein Neonik.

Norbert W
25.07.2017, 17:38
@ Ditmar
Die Antwort hatte ich großzügig ignoriert ;)

Rudolfo
25.07.2017, 17:58
Heute Abend 21:00 Quarks und Co. im WDR
Sterben die Insekten aus?
Danke für die Info. Hab mir einen Zettel an den Bildchirm geheftet, damit ich rechtzeitig umschalte. Bis dahin.

Millefiorina
25.07.2017, 20:30
Aha - sind die Krefelder Zahlen ernst zu nehmen?

http://www.rp-online.de/nrw/staedte/krefeld/insektensterben-krefelder-entomologen-verteidigen-ihre-zahlen-aid-1.6969850

BeHo
25.07.2017, 21:14
Endlich mal ein relativ guter Artikel in den allgemeinen Medien, der nicht nur versucht Sensationsmache zu betreiben.

Relativ, weil es hier außer drei Links zu weiteren wertenden Artikeln auch keine Quellenangaben gibt. Und der Link zum Dokument des Umweltausschusses, der sich auf der ersten verlinkten Seite (ebenfalls ein RP-Artikel) befindet, funktioniert auch nicht mehr. Es dürfte sich wohl um dieses relativ inhaltsleere Dokument handeln, welches aufgrund einer schlecht gemachten Neuorganisation der Bundestagswebseite nicht mehr unter dem alten Link erreichbar ist: Klick! (http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2016/kw02-pa-umweltausschuss/399986)

Den Originalbericht zur Untersuchung der Krefelder hatte ich übrigens nicht ohne Grund verlinkt. Bevor man über diesen Bericht urteilt, sollte man ihn erst einmal lesen.

steffenl
06.08.2017, 14:45
Es scheint, als wären sich die meisten hier einig, sowohl über den Umstand weniger werdender Insekten, als auch über die Bewertung, dass dies "schlecht" ist.
Was machen wir, macht jeder einzelne, nun mit dieser Erkenntnis als Folge?

Minoltist
07.08.2017, 14:40
Gute Frage!
Im eigenen Garten möglichst wenig Flächen versiegeln und, wo möglich, Wildwuchs stehen lassen. Habe auf meinem Grundstück etwa ein Viertel der Fläche das ich konsequent nicht mähe oder sonstiges. Bäume und Sträucher habe ich als einziger in der Nachbarschaft nicht komplett plattgemacht...Fallobst bleibt auch mal liegen, freut Igel & Co.

Im Ergebnis habe ich hier Bienen, Hummeln, Schmetterlinge etc. und auch recht viele Singvögel.

Ansonsten könnte man endlich mal aufhören CDU und Konsorten zu wählen - Die Bauern- und Kapitalistenpartei und ihre Hofschranzen machen es der Glyphosatlobby ja mehr als einfach.... Ich würde mir zwar eher die Hand abhacken bevor ich bei Grün mein Kreuz mache aber die Landwirtschaft in der jetzigen Form kann so nicht weitergehen bzw. sehe ich als Hauptverantwortlichen.
( Den Verbraucher als Mittäter der darauf besteht, für ein Kilo Karotten nur 0,99 zahlen zu müssen bzw. 1,99 Steaks auf den 800 Euro Weber-Grill zu legen)

PS: Hummelfoto gibts auf meiner Flickr Seite.

kiwi05
07.08.2017, 15:18
Auf den 2000qm Weinbergsbrache neben und hinter unserem Haus, von der ich hier schon berichtete, darf auch alles wachsen was will. Zudem schleppe ich zur Zeit diverse Samen von Flockenblume (Apollofalter) , Disteln und diveren anderen Pflanzen an und verteile sie dort. Ich hoffe dann auf größere Pflanzenartenvielfalt für Schmetterlinge und Raupen.
Welche Frage mich aber beschäftigt: wenn man solch ein Terrain ganz sich selbst überlässt wird es mit der Zeit verbuschen und die schöne Pflanzenvielfalt, die jetzt herrscht unter Büschen, kleinen Bäumen, Brombeeren und gemeiner Waldrebe verschwinden.
Wenn ich es stattdessenim Frühjahr und Herbst abmähen lasse ( ist mir selbst in der Steillage zu anstrengend:oops:) oder Ziegen durchs Gelände schicke, vernichte ich da nicht erstmal Futterpflanzen und damit das woran Schmetterlingseier bzw. Schmetterlingspuppen anhaften?
Vielleicht kann mir jemand einen Denkanstoß geben

steffenl
07.08.2017, 16:22
Du musst ja nicht jeden Busch stehen lassen. Eine Mischung aus größeren und kleineren, auch als Hangbefestigung, ist sicher ok.

@ minoltist
da musste ich schmunzeln... aber ja, meine Frage war zum Einen auf das direkte Umfeld bezogen, als auch auf die Verantwortung, die der globalisierte Mensch heute trägt. Leider ist diese Wahrnehmung gefühlt so gar nicht durchgedrungen. Allerdings muss ich gestehen, dass es auch bei meinem Verhalten "Potenzial" gibt. Jedenfalls ist die Einsicht da.

Interessant finde ich, dass es so viele Naturfotografen gibt, vom Makro bis zur großen Inszenierung. Aus reinem Eigeninteresse müssten die/ wir ja starke Umweltvertreter sein, oder?

Hat noch wer Ideen, Vorschläge, Denkanstöße?

Africa_Twin
07.08.2017, 16:36
Den Verbraucher als Mittäter der darauf besteht, für ein Kilo Karotten nur 0,99 zahlen zu müssen bzw. 1,99 Steaks auf den 800 Euro Weber-Grill zu legen

Das hier sagt schon alles:top:

Minoltist
07.08.2017, 16:50
Naja ist doch wahr [emoji41] [emoji6]

Millefiorina
08.08.2017, 09:04
Wenn ich es stattdessenim Frühjahr und Herbst abmähen lasse ( ist mir selbst in der Steillage zu anstrengend:oops:) oder Ziegen durchs Gelände schicke, vernichte ich da nicht erstmal Futterpflanzen und damit das woran Schmetterlingseier bzw. Schmetterlingspuppen anhaften?
Vielleicht kann mir jemand einen Denkanstoß geben

Am schonendsten mäht man scheinbar mit der Sense, aber ich würde mich vertrauensvoll an https://faltergarten.de wenden oder an eine der dort verlinkten Seiten. Da kann man Dir bestimmt weiterhelfen! Die Seite ist noch gar nicht so lange on-line, hat sich aber gewaltig erweitert. Schön zu sehen!

2,000 qm ... Toll, daß Du das machst, Peter, ich bin gespannt, wie es sich weiterentwickeln wird.

Lieben Gruß,

kiwi05
08.08.2017, 19:46
Danke für den Hinweis, ich werde mich schlaumachen.
An eine Sense habe ich auch gedacht, aber im Steilhang unter den Gewächsen liegen zu viele Steinbrocken, die man erst bemerkt, wenn man die Sense zerdeppert.....

Dat Ei
09.08.2017, 11:55
Moin, moin,

wir versuchen, das Überleben der Insekten durch unser Insektenhotel bzw. eine entsprechende Bepflanzung im Garten zu fördern.


6/08_IMG_2432_k.jpg


Das Insektenhotel wird sehr gut von solitär lebenden Bienen angenommen. Das macht im Frühjahr einfach Spaß zu sehen, welch buntes Treiben an dem Hotel herrscht.

Unser Versuch, Hummeln mit einem speziellen Hummelhotel anzusiedeln, war leider noch nicht von Erfolg gekrönt. Aber auch allein durch unser Nahrungsangebot brummt es im ganzen Garten. Ich liebe es, Bienen und Hummeln am plüschigen Hinterteil zu streicheln. Das lassen sie sich bei genügend Vorsicht durchaus gefallen.


Dat Ei

Elric
09.08.2017, 12:00
Sehr cool.
Mit einem Insektenhotel können wir zwar nicht dienen, allerdings blüht es bei uns im Garten das ganze Jahr über.
Gerade sind Hibiskus und Sommerflieder ein Fest für alle möglichen Insekten und Schmetterlinge.

eac
09.08.2017, 12:06
Was machen wir, macht jeder einzelne, nun mit dieser Erkenntnis als Folge?

Ich helfe den Insekten, indem ich jede Spinne, die ich (in meiner Wohnung) sehe, sofort erschlage. :?

raul
09.08.2017, 12:13
Interessant finde ich, dass es so viele Naturfotografen gibt, vom Makro bis zur großen Inszenierung. Aus reinem Eigeninteresse müssten die/ wir ja starke Umweltvertreter sein, oder?


Das sind die Meisten die ich kenne auch.


Hat noch wer Ideen, Vorschläge, Denkanstöße?

Neben der Vermeidung von Monokulturen und Golfrasen beobachte ich in meinem Garten, dass es bei Hecken einen deutlichen Unterschied macht, wann man sie schneidet. Man sollte wegen der Brutzeit der Vögel sowieso bis Johanni warten, aber auch danach fängt z.B. bei meiner Ligusterhecke das wilde Blühen und somit das Nahrungsangebot für viele Insekten erst so richtig an. Also einfach mal ein bisschen länger stehen lassen.

Apropos Liguster: hängt euch zur Vorsorge einfach mal mit der Nase in die Blüten und atmet tief ein: ;)
https://www.welt.de/gesundheit/article163001098/Bluetenduft-laesst-Tumorzellen-absterben.html

Edit: Bei mir hängt übrigens alles voller Viecher, vermutlich weil die Nachbarn ihren Golfrasen so pflegen. Der Kleine hier hat es sich gestern in meinen Tomaten gemütlich gemacht:

1362/PunktierteZartschrecke.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=278729)

Gruß,
raul

Millefiorina
11.08.2017, 10:34
https://www.tagesschau.de/inland/insektensterben-101.html

Maze
11.08.2017, 19:19
Mal eine andere Sichtweise

www.kunz.hhu.de/fileadmin/redaktion/Fakultaeten/Mathematisch-Naturwissenschaftliche_Fakultaet/Biologie/Institute/weitere_und_ehemalige_Dozenten/Prof._Dr._Kunz/dokumente/Full_Texte/Aktuelles/Molfsee2017_Vortrag.ppt

Millefiorina
12.08.2017, 09:03
Hochinteressant! Darf ich fragen, wie Du diesen Link gefunden hast? War das ein Vortrag an der Uni?

Daß es verschiedener Habitate für die verschiedenen Arten gibt, war ja bekannt, und ich habe auch in unseren Urlauben in Südfrankreich sinniert, wo man denn überhaupt noch solche Magerböden wie in der Garrigue bei uns finden kann.

Danke, daß Du den Link hier eingestellt hast und GLG

Maze
12.08.2017, 21:57
Ich habe den Link von jemand anderes bekommen.
Aber auf der Internetseite von der Uni Düsseldorf hat der Prof. Kunz eine eigene Seite mit Interessanten Publikationen. http://www.kunz.hhu.de/
Er zeigt das es eben nicht so einfach ist mit dem Naturschutz.
Viele unserer einzigartigen Landschaften sind eben durch den Menschen erstanden.
Um diese zu erhalten muss sie eben auch weiter bewirtschaftet oder gepflegt werden.

Millefiorina
12.08.2017, 22:18
Danke für die Info und den Link!

Es ist schon ein sehr komplexes Thema, das ist klar. Aber ich glaube auch, daß man durch schmetterlingsfreundliche Gärten und Parks zumindest helfen kann, die Vorkommen der bei uns noch vorhandenen Arten zu stützen. Wenn Viele einen kleinen Beitrag leisten, dann ist das in der Summe doch auch etwas wert. Nach dem Motto Weniger ist besser als Nichts.

Sehr traurig irgendwie.

Blues
16.08.2017, 16:55
wir versuchen, das Überleben der Insekten durch unser Insektenhotel bzw. eine entsprechende Bepflanzung im Garten zu fördern.

Das Insektenhotel wird sehr gut von solitär lebenden Bienen angenommen. Das macht im Frühjahr einfach Spaß zu sehen, welch buntes Treiben an dem Hotel herrscht.

Dat Ei

Eine lobens- und vor allem nachahmenswerte Sache. :top:

Leider wird viel Schund in den Baumärkten und Online-Shops angeboten. Die richtigen Tipps für erstklassige Nisthilfen, die dann auch tatsächlich von den Tieren angenommen werden und sie nicht umbringen, sowie Hinweise, welche Fehler man unbedingt vermeiden sollte beim Kauf und Selberbauen inkl. Bezugsquellen, findet man u.a. hier:
https://www.naturgartenfreude.de/wildbienen/nisthilfen/baumarktgrauen/

Viele beeindruckende Positivbeispiele sind hier zu sehen: https://www.naturgartenfreude.de/wildbienen/nisthilfen/positivbeispiele/

Mein derzeitiger Favorit sind die getöpferten Bienhotels, die hier an erster Stelle genannt sind: https://www.naturgartenfreude.de/wildbienen/nisthilfen/bezugsquellen/

Dat Ei
16.08.2017, 18:15
Moin Burkhard,

Eine lobens- und vor allem nachahmenswerte Sache. :top:

wenn Naturschutz nicht nur nützlich und sinnvoll ist, sondern auch noch Freude bereitet, dann ist er ein Selbstläufer und bedarf keines Professorenfingers von oben.

Leider wird viel Schund in den Baumärkten und Online-Shops angeboten.

Nach ein bisschen Recherche haben wir seinerzeit unser Insektenhotel hier bestellt:

https://www.insektenhotels.de

Unser Hummelhaus stammt aus Harry Abrahams Shop:

http://www.das-hummelhaus.de

Dort gibt es auch einige Tipps zu lesen und Videos zu sehen.


Dat Ei

Blues
17.08.2017, 01:37
wenn Naturschutz nicht nur nützlich und sinnvoll ist, sondern auch noch Freude bereitet, dann ist er ein Selbstläufer und bedarf keines Professorenfingers von oben.


Professoren haben ja auch oft zwei linke Hände :crazy:

Als gelernter Tischler und überzeugter Naturgärtner möchte ich auf jeden Fall denjenigen, die sich Insektenhotels anschaffen wollen oder selbst basteln möchten, ans Herz legen, darauf zu achten, dass insbesondere die Nisthöhlen für Wildbienen niemals in Kopfholz gebohrt werden sollten, da dies zu Rissbildung neigt. Dann dringt Feuchtigkeit ein, die die Brut beschädigen könnte. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass die Löcher sorgfältig von Holzsplittern und vorstehenden Fasern befreit werden müssen, damit sich diejenigen Bienenarten, die "Rückwärtseinparken", nicht die Flügel beschädigen. Dies gilt übrigens auch für Hohlstängel.
Holz also immer von der Längsseite aus bohren und am besten Hartholz wie Buche, Eiche oder Esche verwenden. Nadelhölzer harzen oft und sind auch nicht so haltbar.
Deshalb der Hinweis: Finger weg von den billigen Dingern ausm Baumarkt oder Discounter, die meist genau diese Bausünden aufweisen.

Die von Dir verlinkten Hotels sehen diesbezüglich überwiegend auch sehr gut aus. Der Hummelkasten ist auch sehr beeindruckend. Da ich damit noch keine Erfahrung habe: Kann der was? Hattet ihr schon eine Besiedlung im ersten Jahr?

eac
17.08.2017, 07:55
Die Beobachtung, dass es dieses Jahr weniger Insekten gibt, kann ich übrigens nicht teilen. Insbesondere in der Gattung Stechmücken gibt es dramatisch mehr Exemplare als in allen Jahren, an die ich mich erinnern kann. :?

Norbert W
17.08.2017, 08:47
Hallo Stefan,
Mir fällt bei der Diskussion auf, wie auch bei deinem aktuellen Post, dass dies wirklich lokale Phänomene sein müssen. Die einen haben in ihrer Region viele Stechmücken, bei anderen sind es sehr wenige. Ich kann für Mannheim sagen, dass es bei uns gefühlt wesentlich weniger sind wie die Jahre zuvor, normale Fliegen übrigens auch. Und doch kann es sein, dass es 20km weiter enorm viele sind.
Alles in allem, wenn man sich mal mehr damit beschäftigt und beobachtet schon komische Entwicklungen.

ingoKober
17.08.2017, 10:02
Als direkter "Insektenverbraucher" merke ich unmittelbar einen deutlichen Rückgang. Gleichzeitig haben wir hier im Ried derzeit eine Stechmückenplage sondergleichen.
Man muss es erlebt haben, um es glauben zu können.
Das eine schliesst das andere nicht aus.
Zu meiner Kindheit waren blühende Buddleias immer übersäht von Schmetterlingen.
Diesen Sommer habe ich mal darauf geachtet und leider sind mehr als zwei Falter pro Busch schon eine Seltenheit und oft ist gar keiner zu sehen.
Das über Wochen hinweg und nicht nur in meiner unmittelbaren Gegend
Nun muss man dennoch vorsichtig sein. Insektenpopulationen schwanken zwischen den Jahren oft über größere ganzzahlige Vielfache - und der starke Frost im fortgeschrittenen Frühling liess von vornherein erwarten, das 2017 insektenarm wird.
Aber ich meine auch, einen Trend über viele Jahre hinweg zu erleben.



Viele Grüße

Ingo

Tafelspitz
17.08.2017, 11:01
Es muss wirklich lokal sehr unterschiedlich sein. Bei uns hat es so z.B. dieses Jahr auffällig viele Schmetterlinge. Und Wespen sind zur Zeit auch nicht gerade Mangelware :crazy:

Dat Ei
17.08.2017, 11:46
Moin Burkhard,

Als gelernter Tischler und überzeugter Naturgärtner möchte ich auf jeden Fall denjenigen, die sich Insektenhotels anschaffen wollen oder selbst basteln möchten, ans Herz legen, darauf zu achten, dass insbesondere die Nisthöhlen für Wildbienen niemals in Kopfholz gebohrt werden sollten, da dies zu Rissbildung neigt.

das jetzige Insektenhotel haben wir fertig konfektioniert gekauft. Nachdem wir vor gut zwei Jahren das Holzwerkeln angefangen haben, würde ich das nächste sicherlich selber bauen. Es gibt wohl Bienenarten, die auch gerne ins Stirnholz gehen. So oder so würde ich bei der nächsten Renovierung / beim nächsten Insektenhotel vermehrt Schilfrohre verwenden, die bei uns sehr beliebt sind und sich einer hohen Nachfrage erfreuen.

Dann dringt Feuchtigkeit ein, die die Brut beschädigen könnte. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass die Löcher sorgfältig von Holzsplittern und vorstehenden Fasern befreit werden müssen, damit sich diejenigen Bienenarten, die "Rückwärtseinparken", nicht die Flügel beschädigen. Dies gilt übrigens auch für Hohlstängel.
Holz also immer von der Längsseite aus bohren und am besten Hartholz wie Buche, Eiche oder Esche verwenden. Nadelhölzer harzen oft und sind auch nicht so haltbar.

Danke für die Tipps!

Deshalb der Hinweis: Finger weg von den billigen Dingern ausm Baumarkt oder Discounter, die meist genau diese Bausünden aufweisen.

So billig wie die in Teilen zusammengekloppt sind, fallen die bereits im Baumarkt oder Gartencenter auseinander. Aber dafür sehen sie auch meist noch wie eine Fuhre Mist aus.

Da ich damit noch keine Erfahrung habe: Kann der was? Hattet ihr schon eine Besiedlung im ersten Jahr?

Das Ansiedeln von Hummeln ist kein einfaches Unterfangen, und der Hersteller dieser Kästen warnt gleich vorweg vor dem Frust, dass man möglicherweise keinen Erfolg hat. Die Lage des Kastens ist wichtig. Er soll sich früh morgens bereits erwärmen, um den Hummeln die richtige Starttemperatur zu geben. Andererseits sind Hummeln sehr hitzeempfindlich. Heizt sich der Kasten durch direkte Sonneneinstrahlung zu hoch auf, dann stirbt die Population. Daher besteht dieser Kasten aus zwei Kammern, wobei der untere als Nest und der obere als natürliche Klimaanlage dient. Dann ist es wichtig, dass man einige Pflanzen im Garten hat, die früh im Jahr Hummelfutter bieten. Denn gerade nach dem Winter, wenn die Königinnen ein neues Volk gründen, brauchen sie reichlich Energie. Das Nest soll weich ausgekleidet sein und am besten nach Maus riechen, denn viele Hummelarten nisten bevorzugt in verlassenen Mäusegängen.
Zwar ist es uns schon dreimal gelungen, eine Königin zu fangen und in das Hummelhaus einzubringen, aber außer dass sie dann einige Minuten drin geblieben ist und anschließend ihren kreisenden Orientierungsflug angesetzt hat, ist nie viel passiert. Sie kamen nicht zurück. :(
Aber auch das ist Natur. Sie sucht sich im Zweifel ihren eigenen Weg und nimmt nicht jedes Angebot an, das der Mensch macht. Uns bleibt ja auch so die Freude an den Hummeln, die sich im Garten breit machen - neben der ein oder anderen Nachbarskatze, Igeln, Schmetterlingen, Bienen oder Mäusen, die im Geräteschuppen wohnen.


Dat Ei

kiwi05
17.08.2017, 11:56
.......neben der ein oder anderen Nachbarskatze, Igeln, Schmetterlingen, Bienen oder Mäusen, die im Geräteschuppen wohnen.


...wohnen bei uns auch einige Gartenschläfer. Zwar ganz possierlich anzuschauen, wenn sie in der Dämmerung an der Hauswand entlanghuschen, aber der Dämmung unterm Dach tun sie nicht gut.
Jedenfalls habe ich in den letzten vier Nächten vier Stück mit der Lebenfalle erwischt und bei einem Morgenspaziergung jenseits des Alfbachs in ca 1,5 km Entfernung ausquartiert....ich hoffe das genügt, um eine Rückkehr zu verhindern.

BeHo
17.08.2017, 11:57
Mauerbienen nutzen auch gerne mal offene Rolladen-Anschlagstopper für den Nestbau.

XG1
21.08.2017, 16:58
http://www.t-online.de/heim-garten/garten/id_81938916/schmetterlings-sterben-in-deutschland-geht-weiter.html

raul
22.08.2017, 10:42
Monokultur, industrielle Landwirtschaft und ständiges Rasenmähen, wie bereits vielfach im Thread beschrieben:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/deutschland-deutlich-weniger-schmetterlinge-und-feldvoegel-a-1163891.html

Gruß,
raul

Ernst-Dieter aus Apelern
22.08.2017, 10:49
Monokultur, industrielle Landwirtschaft und ständiges Rasenmähen, wie bereits vielfach im Thread beschrieben:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/deutschland-deutlich-weniger-schmetterlinge-und-feldvoegel-a-1163891.html

Gruß,
raul
Habe ich auch schon gelesen, man muß sich etwas beeilen,wenn man älter als 60 ist um die Natur noch zu erleben wie sie sein sollte.:flop:
Deswegen schaffe ich mir auch ein Vogelhaus an.

Millefiorina
22.08.2017, 11:36
Ich habe gerade ein wunderschön geschriebenes Buch gelesen, das ich wärmstens empfehlen kann:

Die Geschichte der Bienen von Maja Lunde.

Auch wenn der Titel auf ein Sachbuch schließen läßt, so handelt es sich um einen Roman, der aber sehr viele Fakten enthält. Mehr will ich nicht verraten.

Wer den Dokumentarfilm "More than Honey" noch nicht kennt sich aber für das Thema interessiert, sollte ihn unbedingt anschauen. Gibt's auf DVD und ist ein preisgekrönter Film in Deutsch. Die Makro-Aufnahmen sind der Hammer, und der Inhalt sowieso.

Tafelspitz
23.08.2017, 09:29
Wer den Dokumentarfilm "More than Honey" noch nicht kennt sich aber für das Thema interessiert, sollte ihn unbedingt anschauen. Gibt's auf DVD und ist ein preisgekrönter Film in Deutsch. Die Makro-Aufnahmen sind der Hammer, und der Inhalt sowieso.

Ja, lediglich das vermeintliche Einstein-Zitat (http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2015/06/21/albert-einstein-das-sterben-der-bienen-und-das-ominoese-zitat/), das für den Film wohl blind aus dem Internet übernommen wurde und das auch auf dem Cover der BluRay prangt, finde ich etwas befremdlich.
Tut dem Film an und für sich aber keinen Abbruch.

RoDiAVision
17.09.2017, 10:13
Heute Nachmittag läuft im ZDF diese Sendung: Ausgebrummt - Insektensterben in Deutschland

Auch in der Mediathek zu sehen:
planet e. - Ausgebrummt - Insektensterben in Deutschland (https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-ausgebrummt---insektensterben-in-deutschland-100.html)

Zitat:
"Wer in den 80ern mit dem Auto auf Straßen zwischen Feldern und Wäldern fuhr, der hatte schnell ein Problem: Die Windschutzscheibe war voll mit toten Insekten, die Sicht schlecht. Heute ist dies nicht mehr so. Was sich erst mal wie eine positive Nachricht für Autofahrer anhört, ist in Wirklichkeit ein deutliches Zeichen für eine erschreckende Entwicklung: Insekten sterben aus."

Ich war überwiegend in der 90ern bis Mitte 2000 häufig mit dem Motorrad unterwegs,
selbst da war das Helmvisier mitunter binnen Minuten mit Insekten beschlagen.

Ich finde schon sehr bedenklich was in den letzten (wenigen) Jahren an Natur zerstört wurde und leider wohl auch noch wird :flop:

Bin gespannt was in dieser Doku berichtet wird.

wwjdo?
17.09.2017, 10:23
Danke für deinen Hinweis. :top:

Läuft ..:?

a1000
19.10.2017, 12:41
Jetzt ist es (anscheinend) amtlich. :shock:
75 Prozent weniger Insekten - „Wir befinden uns mitten in einem Albtraum“ - Das Insektensterben lässt sich nicht mehr abstreiten. Der oft kritisierte Krefelder Entomologen-Verein hat jetzt in einer Langzeitstudie gezeigt: Die Populationen sind seit der Wende um drei Viertel geschrumpft. http://www.faz.net/aktuell/wissen/leben-gene/langzeitstudie-75-prozent-weniger-insekten-min-deutschland-15250672.html

Millefiorina
19.10.2017, 12:59
Tagesschau bezieht sich jetzt auf den gleichen Artikel

https://www.tagesschau.de/inland/insekten-103.html

Die Frage ist doch: Was können wir selbst tun?

Ich denke, da gilt es zum Einen, die Mitmenschen auf die Situation aufmerksam zu machen und zum Anderen, selbst im Garten tätig zu werden und entspreched zu pflanzen.

Es ist wenig, aber besser als nix ...

Habt ihr noch andere Vorschläge?

hpike
19.10.2017, 13:25
Es sind ja nicht nur die Insekten. Als Folge des Insektensterbens, haben wir auch noch ein furchtbares Singvogelsterben.

Der stumme Frühling droht. Ein für mich furchtbarer Gedanke. :(

12,7 Millionen Vogelbrutpaare haben wir in den letzten 12 Jahren verloren. Ich mag das gar nicht hochrechnen, wieviele Vögel das insgesamt sind. Unsere Natur stirbt und wir stehen mehr oder weniger daneben und schauen hilflos zu. :(

www.nabu.de/news/2017/10/23284.html

Millefiorina
19.10.2017, 13:29
Ja Guido, ich weiß. Ich habe hier schon mein Futterhäuschen im Einsatz, was auch gut angenommen wird. Zu früh vielleicht? Ich weiß es nicht, ich dachte ich tue ihnen 'mal 'was Gutes ...

hpike
19.10.2017, 14:01
Bestimmt. Da streiten sich ja die Geister ob das nun gut oder schlecht ist, ich bin eher dafür zu füttern. Aber so ganz grundsätzlich ist es eine furchtbare Sache was da grad in unserer Welt passiert und nicht erst seit gestern passiert. :(

Millefiorina
19.10.2017, 14:15
Es ist ja keine neue Entwicklung, es wurde ja schon lange gewarnt. Nur hat keiner gehört, und es wurde immer weiter wie bisher gemacht. Und nun haben wir den Salat. Ich bin gespannt, ob etwas passieren wird.

Bekommen wir einen grünen Umweltminister/in und wird der/die etwas ändern?

Ist es bei der Mehrheit der Bürger angekommen? Das bezweifle ich immer noch.

Mehr als schade!

hpike
19.10.2017, 14:22
Wir können nur hoffen das was passiert, schnell passiert, noch dürfte es nicht zu spät sein. Aber viel Zeit ist nicht mehr.

deranonyme
19.10.2017, 14:36
Bekommen wir einen grünen Umweltminister/in und wird der/die etwas ändern?


Ich habe bis jetzt noch kein Gesetz gesehen was gegen den Willen der Lobbyisten beschlossen wurde. Insofern mach ich mir da wenig Hoffnungen. Bestes Beispiel dafür ist meines Erachtens Glyphosat. Das wird wohl auch weiterhin in der EU zugelassen bleiben - trotz aller Bedenken. Da glaube ich leider nicht mehr an Vögel und Schmetterlinge. Die haben nämlich keine mächtige und einflussreiche Lobby. Und ob der Einsatz aller Kleingärtner reicht gegen die großflächige Monokultur und den damit verbundenen Einsatz von Pestiziden..... Aber ich will damit nicht sagen dass wir nichts im kleinen tun sollten, nur für die ewigen Missverstehenwoller.

wwjdo?
19.10.2017, 15:43
Vögel und Insekten haben keine Lobby. :( :flop:

Gefühlt geht es in meinen Gefilden schon seit Jahren drastisch mit z.B. den Tagfaltern zurück.

steve.hatton
19.10.2017, 16:00
Passt ja mal wiede die indianische Weisheit, dass wir zu spät erkennen, man Geld nicht essen kann....

Rudolfo
19.10.2017, 16:04
Ja Guido, ich weiß. Ich habe hier schon mein Futterhäuschen im Einsatz, was auch gut angenommen wird. Zu früh vielleicht? Ich weiß es nicht, ich dachte ich tue ihnen 'mal 'was Gutes ...

Wir füttern auch im Winter die Vögel. :top: Jetzt allerdings noch nicht, aber die Vorbereitungen laufen. Ein neues Futterhäuschen muss her.
Dazu muss man aber wissen, dass man nur den Altvögeln hilft. Die Küken/Jungvögel benötigen in den ersten Lebenstagen und Wochen vor allem tierisches Eiweiß, also Insekten. Körnerfutter können sie erst später vertragen. Fehlen also die Insekten, kriegen die Altvögel nur Teile ihrer Brut großgezogen.

Diese Jahr hatten wir zusätzlich zu unseren vielen Blühpflanzen für Insekten auch Sonnenblumenkerne ausgesät. Dazu hatten wir extra große Kerne aus dem Vogelfutter aussortiert. Leider wollten die Kerne direkt in die Erde ausgesät nicht keimen. Die Ausbeute an Keimlingen lag bei mickrigen 10-20%. Dann kamen wir auf die Idee die übriggebliebenen Samen einen Tag lang in Wasser einzuweichen und erst mal in Anzuchterde in einem Balkonkasten unter Folie auszusähen. Jetzt lag die Keimrate bei nahezu 100%. Es war wunderschön anzusehen, wieviele Bienen die Blüten besuchten. Anschließend haben Grünfinken und Meisen die reifen Sonnenblumen entdeckt. Sie haben nicht eher Ruhe gegeben, bis auch die letzte Blüte geplündert war.

Nachbarn haben die in Baumärkten angebotenen Ziersonnenblumen ausgesät/ausgepflanzt. Leider habe ich hier keine Bienen oder Vögel beobachten können. Die Ziersonnenblumen sehen zwar toll aus, scheinen aber keine Hilfe für die Natur zu sein.

Aber noch was anderes zu Thema Roundup=Glyphosat:
In Arte habe ich den Film "Roundup, der Prozess" gesehen, der betroffen macht. Obwohl ich bereits viel zu wissen glaubte, war ich über viele neue Details doch erschrocken.
Arte hält den Film noch extra lange in seiner Mediathek zum Download bereit:
http://programm.ard.de/TV/Programm/Alle-Sender/?sendung=28724347125069

Millefiorina
19.10.2017, 16:20
Du sprichst mit den Sonnenblumen einen sehr interessanten Punkt an! Vor ca. 5 Jahren noch hatte ich immer Schmetterlinge an meinen Lantanas, den Wandelröschen, seit drei Jahren keine mehr. Ich kaufe jedes Jahr neue, das Überwintern hat noch nie geklappt.

Ich frage mich ernsthaft, ob manche Pflanzen durch die Aufzucht oder vielleicht Dünger/Pflanzenschutzmittel beim Gärtner keinen bzw. weniger Nektar geben ...

Das mit den Sonnenblumen ist eine schöne Idee, das werde ich nächstes Jahr auch probieren!

Ich hatte dieses Jahr erstmals Dost gepflanzt. Das war ein Renner bei Bienen und dem Faulbaumbläuling. Meine Samenmischung von Neudorf war irgendwie ein Reinfall, und meine Wilden Möhren sind auch nix geworden. Das war allerdings mein Fehler, denn die hatte ich in Kästen angezogen und dann umgesetzt. Das soll man aber scheinbar nicht. Nun ja, ich werde nächstes Jahr einen neuen Versuch wagen. Und Wiesenschaumkraut werde ich aussäen, das liegt schon hier parat.

So lernt man immer dazu ...

Alison
19.10.2017, 16:20
Anschließend haben Grünfinken und Meisen die reifen Sonnenblumen entdeckt. Sie haben nicht eher Ruhe gegeben, bis auch die letzte Blüte geplündert war.
Ja, das hat bei uns auch geklappt. D.h. eigentlich war es gar nicht so geplant, die von Vogelfutter heruntergefallen Samen haben gekeimt und ein schönes Sonnenblumenfeld erzeugt.

wwjdo?
19.10.2017, 16:29
Passt ja mal wiede die indianische Weisheit, dass wir zu spät erkennen, man Geld nicht essen kann....

Das hat man den Indianern doch nuf untergejubelt?

Millefiorina
19.10.2017, 19:18
So, eben auch in Heute ein sehr schöner Beitrag. Sogar mit Bildern, wie in China die Menschen als Bestäuber tätig sind.

Hoffe wirklich, daß der Ernst der Situation auch bei der Allgemeinheit ankommt ...

flyppo
19.10.2017, 19:59
Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Die Allgemeinheit schaut Verblödungs-TV und kauft billigst. Denen ist das egal. Das werden sie erst an noch mehr steigenden Preisen für Obst und Gemüse mitbekommen, so sie nicht auch Pizza- und Hamburgerfresser sind.

Rudolfo
19.10.2017, 20:38
Den Beitrag habe ich auch gesehen. Nur: In China gibt es unzählige Menschen, die notfalls vom autoritären System zum Bestäuben verdonnert werden können. Wie das Handbestäuben auf einer Obstplantage im Alten Land funktionieren soll, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Das die Allgemeinheit aufwacht, ist auch nicht zu erwarten:

- Der Bauernverband möchte das Thema vertagen, bis weitere Forschungsergebnisse vorliegen. Präventives Handeln wird abgelehnt, weil es den bequemen Funktionären Mehrarbeit abverlangen würde. Sie müssten ja die Landwirte überzeugen, sich umzustellen. Außerdem könnte es ja Geld kosten. Dann doch lieber Augen zu und weiter wurschteln wie bisher und nach mir die Sinnflut.

- Für die meisten Normalbürger kommen Backwaren vom Bäcker oder von Aldi. Das dafür vorher Felder bearbeitet, Getreidesamen ausgesäht, geerntet und zu Mehl usw. verarbeitet werden müssen, haben viele längst verdrängt und vergessen. Beliebige weitere Beispiele könnte ich anfügen.

- Durch meine täglichen Spaziergänge mit dem Hund komme ich mit vielen Leuten in Berührung. Hierbei habe ich immer öfter den Eindruck, dass die Hundehalterinnen am ehesten Verständnis für die Natur haben. Dagegen lehnen viele Männer Gartenarbeit und Natur ab. Ein Rasen mit pflegeleichter Hecke, z.B. Kirschlorbeer ist ihnen Grün genug. Schalke, BVB oder ihre berufliche Arbeit sind tausendmal wichtiger. Wer wird sich denn mit unwichtigen Insekten beschäftigen?

- Der Trend der letzten Jahre im Kreis Recklinghausen ist es, die Gärten mit flächig aufgebrachter Schotterung und Pflasterung pflegeleicht anzulegen. Inzwischen sind genug Jahre ins Land gegangen, um das Ganze als groben Unsinn zu entlarven. Im Schotter setzt sich Staub, Laub, Flugsand und Pflanzensamen ab. Plötzlich kehrt sich die Pflegeleichtigkeit der ersten Jahre ins absolute Gegenteil um. Pullt ihr mal Unkraut aus Steinen und Schotter heraus. Außerdem werden die ehemals hellen schicken Steine grau und verwittern zu einer unansehnlichen Wüste. Hier passiert das gleiche, wie im vergifteten Bauernland: Es ist kein Platz mehr für das Überleben von Insekten. Da eine Wüste sich auch negativ auf das Wohbefinden des Menschen auswirkt dringt auch ganz langsam ins Bewußtsein der Leute vor. Daraus läßt sich der Schluß ziehen:

- Die Allgemeinheit wird erst aufwachen, wenn es ihr direkt ans Leder sprich an die Gesundheit geht. Das passiert gerade:
Glyphosat wird in immer mehr Nahrungsmitteln nachgewiesen. Z.B. in Nahrungsmitteln aus Getreide: Weil die Bauern zum Abreifen des Getreides (eine Art künstlich erzeugte Notreife) Glyphosat spritzen und damit das Getreidekorn kontaminieren, kann es in viele Nahrungsmittel gelangen. Im Grundwasser und damit auch im Trinkwasser kommt es vor. Ich trinke gern mal ein Bier. Folgender Bericht verdirbt mir den Geschmack: Glyphosat_Untersuchung_Umweltinstitut_2016

https://www.umweltinstitut.org/fileadmin/Mediapool/Downloads/02_Mitmach-Aktionen/11_Rettet_das_Reinheitsgebot/Glyphosat_Untersuchung_Umweltinstitut_2016.pdf

Ich glaube, die Lage ist sehr ernst. Hoffentlich wird das Desaster nicht zum Selbstläufer und kann nicht mehr aufgehalten werden.

Giovanni
19.10.2017, 21:50
Bei uns fiel mir das dieses Jahr extrem auf und ich habe mich auch schon mehrfach umgehört und mit anderen darüber gesprochen. Kollegen reagierten häufig nach dem Motto: "Jetzt wo du mich darauf aufmerksam machst, fällt es mir auch auf".

Über die Jahre wurden viele "Pflanzenschutzmittel" vom Markt genommen und durch andere ersetzt. Gleichzeitig verschiebt sich nach meinem Eindruck die Nachweispflicht für die Unschädlichkeit immer mehr von staatlichen Behörden und Forschungsinstituten hin zur Industrie, die scih selbst Persilscheine ausstellen muss und darf. Ich gehe persönlich davon aus, dass irgendeines oder eine Gruppe dieser "garantiert harmlosen" Insektengifte, die seit Anfang der 90er Jahre Verbreitung gefunden haben oder sogar ein Unkrautvertilger, die Ursache für das Insektensterben ist. Wie seinerzeit bei DDT lässt es sich vermutlich auf eine Stoffgruppe zurückführen und ist nicht einfach eine normale, hinzunehmende Begleiterscheinung von fortschreitender Umweltzerstörung. Nur dass heute langsamer reagiert wird, wahrscheinlich weil wir von den vielen Hiobsbotschaften der vergangenen Jahre total abgestumpft und viele auf dem Umwelt-Ohr taub geworden sind.

Was ich persönlich dagegen tun kann? Unseren Garten weiterhin so verwildert lassen, dass Insekten und Vögel darin unterschlüpfen können. Und noch mehr als bisher auf Bio-Produkte zurückgreifen, anstatt mir Sand in die Augen streuen zu lassen von Labeln, die Nachhaltigkeit nur vortäuschen wie z.B. angeblich regionaler (und dabei vollkommen konventioneller) Produktion.

Giovanni
19.10.2017, 21:58
In China gibt es unzählige Menschen, die notfalls vom autoritären System zum Bestäuben verdonnert werden können.
Ist zwar off topic, aber ich habe den Eindruck, dein Bild von China könnte mal ein kleines Update vertragen. Wobei es natürlich nicht völlig falsch ist, was du behauptest.

Flups
19.10.2017, 22:08
Ein weiterer wichtiger Faktor scheinen die Entwurmungsmittel zu sein, die in der Rinder- und Schweinehaltung zu Hauf eingesetzt werden. Diese Mittel wandern dann über den Kot der Tiere als Dünger auf die Felder und raffen dort viele Insektenlarven dahin.
Wir haben es geschafft innerhalb von 25 Jahren die Insektenanzahl (Individuen, nicht Arten) um 75% zu reduzieren. Dies wird uns in den nächsten Jahren in ganz vielen Bereichen einholen. Aber die CO2- und Klimawandeldiskussion überlagern alles. Artenschutz und Umweltschutz findet medial kaum noch statt. Wir arbeiten uns lieber an Themen ab, die, wem auch immer, Geld bringen....

Rudolfo
19.10.2017, 22:16
Hallo Giovanni,
ich danke dir für deine kritische Anmerkung.
Meine Worte waren wohl nicht gut genug überlegt. Vor Jahren habe ich Chinesen durch das Ruhrgebiet geführt. Sie wollten mich sogar nach China abwerben, so gut haben wir uns (per Dolmetscher) verstanden. Ich finde China mit seiner Geschichte, seiner Landschaft und seinen Menschen faszinierend. Allerdings darf man seine Augen nicht vor den aktuelllen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen verschließen. Diese Entwicklung heißt schlicht und ergreifend: Griff nach der Weltmacht: Schritt 1: wirtschaftlich durch Kauf von Firmen und Beteiligungen. Schritt 2: Ist hier erst recht off Topic.

Giovanni
19.10.2017, 22:50
Griff nach der Weltmacht: Schritt 1: wirtschaftlich durch Kauf von Firmen und Beteiligungen.

Würde ich so nicht bestätigen. Wirtschaftlicher Austausch mit China findet insgesamt auf Augenhöhe statt. Viele deutsche Firmen haben Standorte in China oder Joint-Ventures mit chinesischen Firmen. Im Moment schule ich einen chinesischen Kollegen, der bei unserer dortigen Niederlassung arbeitet. Seine Frau arbeitet bei Bosch, zwei Straßen weiter. Es ist doch vollkommen normal, dass Unternehmen mal den Besitzer wechseln und wenn sich alle an die Spielregeln halten, ist es erst mal nicht von Bedeutung, ob ein Unternehmen von einem US-amerikanischen, französischen oder chinesischen Konzern übernommen wird. So lange es sich nicht um eine Heuschrecke handelt, die sich die Filetstücke herausschneidet, den Rest auspresst wie eine Zitrone und dann das Gerippe fallenlässt. Aber gerade die chinesischen (wie auch früher die japanischen) Investoren haben da bisher mehr Anstand bewiesen als ihre Konkurrenten aus dem Westen.

Als Beispiel nenne ich mal Volvo Cars. Sicherlich empfinde nicht nur ich es so, dass diese Firma innovativer und die Produktpalette attraktiver geworden ist, seit sie nicht mehr zu Ford, sondern zu einem chinesischen Konzern gehört.

Selbstverständlich hat die chinesische Wirtschaft derzeit einen großen Hunger nach westlicher Technologie. Das hat aber weniger mit einem "Griff nach der Weltmacht" zu tun sondern ganz einfach damit, dass China schon längst kein extremes Billiglohnland mehr ist. Mit steigendem Wohlstand und Einkommensniveau ist es eben nicht mehr möglich, auf niedrige Lohnkosten zu setzen und deshalb auf Automation und Effizienz zu verzichten. Die Übernahme z.B. von KUKA ist die logische Konsequenz: Der Markt für Roboterapplikationen wird in China in den nächsten wenigen Jahren dramatisch wachsen, denn es gibt in diesem Segment extrem viel Nachholbedarf und diese Entwicklung ist wegen der zunehmenden Lohnkosten unumgänglich. So nähern sich die Bedingungen an und eine Verlagerung einer gesamten Produktion ins bisherige "Billiglohnland" China ist nicht mehr wirklich attraktiv, während gleichzeitig dort die gleichen Standards wie hier etabliert werden, so dass die gleiche Qualität lokal produziert werden kann und somit langfristig das Exportvolumen nach China zurückgeht. Übrigens lagern chinesische Firmen z.B. aus der Textil- und Lederindustrie ihre Produktion heute bereits aus Kostengründen in andere Länder wie z.B. nach Äthiopien aus, genauso wie es auch deutsche Firmen machen.

hpike
19.10.2017, 22:58
Das hat aber jetzt nicht mehr wirklich was mit dem Thema hier zu tun.

Rudolfo
19.10.2017, 23:09
Vielleicht sollten wir zum Thema China eine neuen Thread aufmachen. Aber wo?
Sicherlich äußerst interessant. Besonders da du aktuellen Kontakt zu Chinesen hast. Meine Erlebnisse liegen Jahre zurück und im Moment lese ich alles in den Medien, was ich finden kann. Das soll mein letzte Äußerung sein, da das Threadthema ja um Insektensterben geht und nicht um die Weltpolitik von Chinesen. Privat würde ich mir gern deine Erlebnisse anhören und mein Wissen dazu überprüfen. Nur so funktioniert Neugier, Dazulernen und Weiterbildung. Ich würde dir in einzelnen Punkten allerdings auch fundiert widersprechen, obwohl ich deine Sympathie für Chinesen teilen würde.
Das wars, zurück zum Thema.

wus
19.10.2017, 23:13
So unterschiedlich kann das sein. Ich habe lange nicht mehr soviele unterschiedliche Schmetterlinge gesehen wie in diesem JahrDa muss es wohl große regionale Unterschiede geben. Wir haben an unserem Schmetterlingsbusch heuer fast nur Tagpfauenaugen gesehen. Früher gab's da deutlich öfter andere Arten. Käfer gabs auch weniger als ich von früher (vor wenigen Jahren) in Erinnerung habe. Auch Vögel sind weniger geworden, allerdings nicht so auffällig stark wie Schmetterlinge.

Ich gebe zu ich bin auch einer der Männer die nicht gerne im Garten arbeiten. Meine Freundin dagegen gartelt gerne, lange und hingebungsvoll - allerdings nicht im Sinne der Natur: bei ihr muss der Rasen kurz geschnitten, die Ränder akkurat getrimmt, die Hecke geschert und die Buschrosen nach jedem Regenguss neu hoch gestützt werden. Meine gelegentlichen Hinweise, dass sie so zum weiteren Aussterben der Insekten und Singvögel beiträgt lässt sie nicht gelten. Na gut, immerhin mag sie Blüten: mehr als in unserem Garten gibt's in der Nachbarschaft kaum.

Giovanni
19.10.2017, 23:42
die CO2- und Klimawandeldiskussion überlagern alles. Artenschutz und Umweltschutz findet medial kaum noch statt. Wir arbeiten uns lieber an Themen ab, die, wem auch immer, Geld bringen....
Manchmal stehen tatsächlich handfeste wirtschaftliche Interessen dahinter, wenn der Klimawandel als größte Bedrohung der Menschheit hingestellt wird. Mit diesem Argument versucht sich sogar die Atomindustrie als Saubermann aufzuspielen, obwohl deren Hinterlassenschaften noch tödliche Strahlung abgeben werden, wenn der Klimawandel so oder so längst vergessen ist und die Rücklagen aus dem Betrieb der AKWs längst aufgebraucht sind. Ungefähr 1000 neue Atomreaktoren sollten bis 2050 in Betrieb genommen werden, wenn es nach einer Prognose der OECD aus dem Jahr 2008 ginge. Nur kam dann unglücklicherweise Fukushima dazwischen ... und explodierende Baukosten sowie technischer Pfusch bei Atomkraftwerksprojekten, während gleichzeitig die nachhaltigen Wind- und Solaranlagen immer preisgünstiger und zugehörige Speichertechnologien besser verfügbar werden.

Besonders schlimm finde ich außerdem, dass die Klimawandeldiskussion das Problem der Luftverschmutzung praktisch auf CO2 reduziert hat. Die Menschen in Großstädten mit starker Luftverschmutzung leiden nicht unter CO2, sondern unter einer Vielzahl von Luftschadstoffen, die sich durch eine effiziente Abgasreinigung auf ein zumindest erträgliches Maß reduzieren ließen.

Giovanni
19.10.2017, 23:46
Hat eigentlich jemand von euch eine Insekten-Nisthilfe (Insektenhaus) aufgestellt? Ich überleg gerade, ob ich so was an unserem Gartenhaus oder an der Hausrückseite installieren sollte.

Dat Ei
19.10.2017, 23:55
Ja. (http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=1936796&postcount=39)


Dat Ei

ingoKober
20.10.2017, 07:19
Ja..

Conny1
20.10.2017, 07:38
Ich auch. Es wird von den Insekten gut gebucht. ;)

wus
20.10.2017, 09:10
wird von den Insekten gut gebucht. ;)Echt???? Wo kann man Dein Insektenhotel buchen? SCNR :crazy:

Millefiorina
20.10.2017, 10:01
Hier eine Bauanleitung zum Insektenhotel:

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/mission-gruen/17063.html

Viel Spaß!

peter67
20.10.2017, 10:13
Bei Fliegen sehe ich die Ursache durchaus teilweise auch in unserer Mülltrennung.
Milliarden von Fliegenmaden, die in unseren Biotonnen keine Chance haben, jemals zur Fliege zu werden. Und unzählige Fliegen verenden in gelben Säcken noch dazu.
Eine effektivere Insektenvernichtung deutschlandweit kann ich mir schlecht vorstellen.
Hat da mal jemand drüber nachgedacht? Ich hatte jedenfals dieses Jahr kaum eine tote Fliege auf meiner Windschutzscheibe und ich wohne auf dem Land....wirklich erschreckend.

Millefiorina
20.10.2017, 10:15
Echt???? Wo kann man Dein Insektenhotel buchen? SCNR :crazy:

Bei booking.sum :-)

Conny1
20.10.2017, 10:48
Hier eine Bauanleitung zum Insektenhotel:

https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/mission-gruen/17063.html

Viel Spaß!

Danke für die Bauanleitung! Noch ein Hinweis. In holzverarbeitenden Behindertenwerkstätten werden die Insektenhotels auch oft angeboten. Seht Euch doch einmal, in der bevorstehenden Weihnachtszeit finden überall Basare statt, in Eurer Region um. Ihr schlagt dann quasi zwei Fliegen mit einer Klappe. Blöde Anmerkung in diesem Zusammenhang, ich weiß. :P

Mikosch
24.10.2017, 10:40
Habe gerade diesen Link zum Thema Insektensterben (https://schillipaeppa.net/2017/10/23/insektensterben-alles-scheise/) gefunden.

Tafelspitz
24.10.2017, 10:48
In der Schweiz gibt es ein m.M.n. unterstützenswertes Projekt, eine "Wildbienen-Patenschaft (http://wildbieneundpartner.ch/)". Man hilft damit den Wildbienen und den Obstbauern.

Tafelspitz
01.11.2017, 15:31
Oh, und nochmals ein lesenswerter Artikel zum Thema Insektensterben (https://www.salonkolumnisten.com/nun-spruehen-sie-wieder/).

Rudolfo
01.11.2017, 17:49
@Tafelspitz,
danke für den Link.
Der Artikel enthält einige Denkansätze, die ich aus diesem Blickwinkel so auch noch nicht betrachtet habe.
Das Übermaß an nächtlicher Beleuchtung ist mit Sicherheit auch eine Ursache für das Insektensterben. Wahrscheinlich gehört auch die Landwirtschaft mit ihren Monokulturen, Düngern und Giften (Round up) ebenso dazu wie die Ausuferung der Städte, Straßen und Zupflasterungen der Landschaft oder das "nachhaltige" Bewirtschaften der Wälder. u.v.m.

Die nächtliche Lichterflut hat stetig zugenommen, wie ja auch Aufnahmen aus dem Weltall beweisen. In den letzten Jahren hat die Beleuchtung der hiesigen Gärten ein derartiges Ausmaß erreicht, dass es mich schon manches Mal wütend gemacht hat. Früher konnte ich mich auf die Gartenterrasse setzen und zusehen wie die Dämmerung hereinbricht. Ich freute mich über das Auftauchen der Nachschmetterlinge und der ersten Fledermaus und dann der ersten Sterne. Heute gehen bei vielen Nachbarn die automatischen Lichterketten an, die die ganze Nacht durchbrennen. Sterne sind kaum noch zu erkennen. Ich bin dieses Jahr mehrfach im Dunkeln mit dem Hund spazieren gegangen. Hierbei habe ich gezielt Straßen ausgewählt, in denen noch unterschiedliche Beleuchtungstechniken zum Einsatz kommen. Nirgens konnte ich Insekten beobachten. Eine einzelne Spinne oder ein einzelner Nachtfalter war bereits was besonderes, fast schon eine Sensation.

Leider läuft bei der Klimadiskussion das gleiche Schema der Schuldzuweisungen ab. Das Klimagas CO2 ist an allem Schuld. Dabei gehören Insektensterben, Klimaveränderung usw. in einen Topf und müssen zusammen betrachtet werden. Nur eines ist mir absolut klar, der Mensch in seiner Profitgier und grenzenloser Dummheit/Unwissenheit hält sich immer noch für den Gott, der sich die Natur untertan macht. Dabei ist er maßgeblich schuld an der Misere. Da die meisten Menschen nichts wissen oder wissen wollen, werden auch keine machbaren Gegenmaßnahmen getroffen. Aber was rede ich. Es kommt jetzt wie es kommt.

fallobst
01.11.2017, 19:27
Wenn eine Sache von der Politik als Problem erkannt wurde und allgemein Handlungsdruck verspürt wird, werden Lösungen gesucht, die mehrheitsfähig sind oder zumindest erfolgreich so dargestellt werden können.
Woher soll denn bitte der Handlungsdruck entstehen und Einverständnis für die eine oder andere Umstellung in unserem Alltag?
Von denen, die über den Dreck der Bäume auf ihrem Gehweg oder Fahrzeug schimpfen?
Von denen, die sich soeben einen pflegeleichten Kiesgarten einrichten ließen?
Von denen, die lieber akzeptieren, dass ihr Vorgarten oder ihr Hof kostengünstig mit Freischneider und motorsierter Heckenschere malträtiert werden, weil es die Betriebskosten gering hält, aber kaum ein Strauch blühfähige Knospen ansetzen kann?
Vor fünf Jahren hat ein lieber Mitbewohner bei mir sämtlichen Efeu über dem Boden gekappt, damit kein Trieb in die Nähe seiner Fenster wachsen kann, den müßte er dann eventuell abschneiden. Wir hatten dann vier Jahre trockene Efeutrieb an einer gesamten Wandwand. Nachdem der Efeu wieder ausgetrieben hatte und in diesem Jahr wieder bis zu seinem Fenster gewachsen war, wurde er wieder aktiv und hat erneut sämtlichen Efeu gekappt.
Ach ja, der Mann ist Gartenfreund, er hat am Stadtrand ein Gartengrundstück, ich habe es nicht gesehen. Ich denke, ich will auch den Garten von diesem Naturfreund nicht sehen.
Von welchen Mitbürgern will man Handlungsdruck auf die Politik zwecks Ursachenforschung und Ursachenbeseitigung erwarten?
Erst wenn flächendeckend Bestäubungsdienste für landwirtschaftliche oder gärtnerische Produktion erforderlich sind und sich das preislich auswirkt, erwarte ich Änderungen. Vorher nicht.
Wer will Viechzeug am Autogrill? Mücken wollen wir auch nicht.
Was ist also schlecht an der Entwicklung?

TONI_B
02.11.2017, 06:57
Dieser Artikel, den Tafelspitz verlinkt hat, ist für mich eine Katastrophe!

Der gute Mann zählt zwar viele Dinge auf, die zusätzliche(!!!) Ursachen für das Insektensterben sind, versucht aber damit Dinge wie Glyphosat, Monokulturen usw. zu entschuldigen. Zudem klingt durch, dass er auch nicht wirklich überzeugt ist, dass der Klimawandel (wenn auch "nur" zum großen Teil!) vom Menschen gemacht ist.

hpike
02.11.2017, 07:47
Das liest sich für mich, wie ein gesponsorter Artikel der Landwirtschaft und der Chemieindustrie. Da will uns jemand verklickern, das unsere durch Landwirtschaft und Industrie verkorkste Landschaft, das eigentliche, wahre Paradies für Insekten sei. Das ist wirklich absurd.

wutzel
02.11.2017, 07:54
Das liest sich für mich, wie ein gesponsorter Artikel der Landwirtschaft und der Chemieindustrie. Da will uns jemand verklickern, das unsere durch Landwirtschaft und Industrie verkorkste Landschaft, das eigentliche, wahre Paradies für Insekten sei. Das ist wirklich absurd.

:top: Jupp sehe ich auch so.
Aber die Bauern (und wir als Verbraucher auch) werden schon sehen in ein Paar Jahren. Die Leute in Berlin kannst eh knicken. :roll:

André 69
02.11.2017, 08:18
Tja, wir leben in populistischen Zeiten, und man ist gut beraten sich eine gesunde Meinung zu bilden.
Manchmal ist auch hilfreich, zu hinterfragen wer das von sich gibt, was es ihm nutzt.
Wenn ich über den Autor lese "2006 gehörte er zu den Gründern von akampion, das innovative Unternehmen bei ihrer Kommunikation berät." hege ich einen gewissen Verdacht.

Was antwortete man Galileo Galilei sinngemäß, als er Kirchenvertreter bat durch sein Fernrohr nach den Monden um den Jupiter zu schauen; Kommen sie uns nicht mit Fakten, wir haben uns unsere Meinung schon gebildet ... ;)

Africa_Twin
23.04.2018, 12:14
http://www.deutschlandfunkkultur.de/bedrohte-oekosysteme-das-leise-sterben-der-insekten.976.de.html?dram:article_id=409173

Dieses Jahr habe ich bis jetzt noch keine einzige Biene gesehen, nur zwei Hummeln und eine Vespe.
Das ist sehr sehr alarmierend.
PS
Ich wohne auf dem Land, nicht in der Stadt.

Dat Ei
23.04.2018, 12:46
Moin, moin,

nachdem unser Insektenhotel mittlerweile 4 Jahre bei Wind und Wetter im Garten steht, brauchte es etwas Zuwendung. So wurde es Anfang April einmal komplett abgeschliffen und neu lasiert. Zudem haben wir uns entschlossen, drei Fächer, die bisher mit Stroh bzw. einem Backstein gefüllt waren, nun mit Bambus bzw. Holz zu füllen.


6/IMG-20180416-kl.jpg


Bereits während der Arbeiten und obwohl wir mehrfach den Standort des Insektenhotels temporär wechselten, wurden wir von einigen Bienen umgeben, die immer wieder das Hotel anflogen.

Kaum dass unser Hotel renoviert und an seinem alten Platz aufgestellt war, zogen auch schon die ersten Gäste ein.


6/20180415_143339_kl.jpg


Nun gute zwei Wochen später haben wir schon eine sehr gute und erfreuliche Belegungsquote. Die ersten Gäste, die sich durch einen etwas dickeren, rostbraun schimmernden Hintern auszeichneten, sind mittlerweile kaum noch zu sehen. Dafür haben sich nun zwei, drei andere Arten von Bienen einquartiert. Beständig sieht man bei sonnigem, guten Wetter ein gutes Dutzend Bienen um das Hotel schwirren.


6/20180422_094348_kl.jpg


Auch wenn es erstmal einiges an Arbeit war, so ist die Freude über die zahlreiche Annahme des Insektenhotels mehr als ein Lohn. Wer noch ein bisschen Platz in seinem Garten hat, sollte sich auch mal überlegen, ob er nicht etwas für die Bienchen tun und sich letztendlich nicht selber belohnen mag.


Dat Ei

matti62
23.04.2018, 12:58
:top:

will ich mir auch in den Garten stellen, wenn ich die Zeit dazu habe. Jetzt habe ich erst einmal Platz für hoffentlich nützliche Blumen geschaffen.

Africa_Twin
23.04.2018, 14:16
Ich habe Wildblumen eingepflanzt und ein Insektenhotel gebaut, das war letztes Jahr.
Es steht aber leider immer noch leer, und im ganzen Garden gibt es nur Regewürmer und Wühlmäuse.
Sonst nichts.
Im Vergleich zu vor 3-4 Jahren wo nur so von Insekten gewimmelt hat in jeder Ecke es gesummt hat.

leonsecure
23.04.2018, 14:57
Ich wohne auf dem Land, nicht in der Stadt.

Soweit zieht es heutzutage Bienen immer mehr in den urbanen Raum (Monokultur im Gegensatz zu Blumen beladenen Balkonen, Vorgärten, Parks und immer mehr auch Straßenraum...). Ich hab in unserer Großstadt dieses Jahr auch schon Bienen erspät.

Gerhard55
23.04.2018, 19:13
Tipp zum Thema:

Bayerisches Fernsehen, heute 21:00 Uhr "Bayern erleben:
Wo sind die Schmetterlinge hin?"

Sicher sehenswert, einen der Mitverfasser kenne ich von diversen Vorträgen.

Millefiorina
23.04.2018, 19:23
Danke für den Tipp. Es ist depremierend, aber ich werde es mir anschauen ...

Millefiorina
23.04.2018, 22:38
Ein wirklich toll gemachter Film, schöne Aufnahmen und sehr informativ in Bezug auf die Schmetterlinge und ihrer Lebensräume und Lebensweise. Den kann man sich mindestens zwei Mal anschauen ...

Rudolfo
23.04.2018, 23:43
Schmetterlinge sind die auffälligen Eyecatchers unter den Insekten. Was ist mit dem unauffälligen großräumigen Artensterben der unauffälligeren Insekten?

Wenn Bauern weltweit Roundupgift auf die Felder kippen oder die deutschen Saubermänner alles clean im eigenen Garten haben wollen, wo bleibt da die Natur, von der wir nun mal alle leben und essen? Auch wenn viele Deppen glauben, alles kommt von Aldi und Co.

Grün unter oder über Wasser erzeugt Sauerstoff, den wir zum Leben/Atmen dringend brauchen. Wie lange reicht unsere Lufthülle? Wann haben wir sie hingerichtet und uns automatisch auch?

Wenn ich die Eichen fälle, unter denen Steinpilze wachsen, töte ich auch die Steinpilze. Selst beobachtet.

Wenn ich Wildkräuter auf den Feldern mit Glyphosat ausrotte, töte ich auch alle Bodenlebewesen, die von den Wildkräutern leben. Damit töte ich auch die Nahrungspflanzen vieler Nacht- und Tagfalter, deren Engerlinge und Rauben diese Pflanzen als Nahrung benötigen und alle davon abhängigen Lebensgemeinschaften.

Sind die Zusammenhänge wirklich so schwer zu verstehen?

kiwi05
24.04.2018, 07:40
Sind die Zusammenhänge wirklich so schwer zu verstehen?

Nein.
Und deshalb muss man leider davon ausgehen, daß die Entscheidungsträger ihre Entscheidungen im vollen Wissen um die Konsequenzen fällen.
Und, egal ob diese Weissagung von den Cree Indianern stammt oder nicht, stimmt sie heute mehr denn je:
„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

hpike
24.04.2018, 10:40
Wer sagt denn dass das schwer zu verstehen ist? Das versteht eigentlich jeder. Nur leider gibt es Menschen, denen das offensichtlich sche...egal ist, denen kommt es auf den schnellen Euro an. Nach ihnen die Sinnflut. Ob die nachfolgenden Generationen noch eine lebenswerte Erde vorfinden, interessiert die nicht wirklich. Das ist leider so und findet sich überall. In der Wirtschaft, wie in der Landwirtschaft, in der Politik, da ganz besonders wie ich finde, denn die hätten die Macht etwas zu ändern und tun es trotzdem nicht. Das ärgert mich am meisten und macht mich wütend, weil man eben trotz Wahlrecht offensichtlich vollkommen hilflos ist. Aber das soll jetzt hier nicht politisch werden, ist halt nur der Spiegel unserer Gesellschaft. :flop:

Africa_Twin
26.04.2018, 12:33
Wer sagt denn dass das schwer zu verstehen ist? Das versteht eigentlich jeder. Nur leider gibt es Menschen, denen das offensichtlich sche...egal ist, denen kommt es auf den schnellen Euro an. Nach ihnen die Sinnflut. Ob die nachfolgenden Generationen noch eine lebenswerte Erde vorfinden, interessiert die nicht wirklich. Das ist leider so und findet sich überall. In der Wirtschaft, wie in der Landwirtschaft, in der Politik, da ganz besonders wie ich finde, denn die hätten die Macht etwas zu ändern und tun es trotzdem nicht. Das ärgert mich am meisten und macht mich wütend, weil man eben trotz Wahlrecht offensichtlich vollkommen hilflos ist. Aber das soll jetzt hier nicht politisch werden, ist halt nur der Spiegel unserer Gesellschaft. :flop:

Sehe ich auch so.

Rudolfo
26.04.2018, 15:59
Wer sagt denn dass das schwer zu verstehen ist? Das versteht eigentlich jeder. Nur leider gibt es Menschen, denen das offensichtlich sche...egal ist, denen kommt es auf den schnellen Euro an. Nach ihnen die Sinnflut. ...

Mit "sche...egal" deckst du zwar einen großen Teil der wegschauenden Gesellschaft ab. Aber nach meinen Beobachtungen ist es mit dem Verstehen von Zusammenhängen nicht weit her. Wer hat schon Biologie oder sonstigen naturnahen Unterricht gehabt? Wie sonst ist es zu erklären, dass Nachbarn das Laub unter Büschen mit Laubsaugern großflächig entfernen, um etwas später für viel Geld Rindenstreu oder Düngertorf darunter zu verteilen. Das Laub hätte preiswerten und hoch wirksamen Kompost ergeben. Erkläre mal jemanden, dass reiner Torf nur zum Moorbeet geeignet ist. Erst die künstliche für den Käufer unsichtbare Düngerbeimischung lässt alles sprießen. Das hätte er mit reinem Dünger einfacher haben können und der Moorraubbau würde unterbleiben. usw. usw.
Mir graut schon vor dem ersten ernsthaften Gespräch mit den neuen Nachbarn, die selbst gesagt haben, dass sie keinerlei Ahnung vom Garten haben. Ich muss ihnen erklären, dass sie ihren frisch angepflanzten Kirschlorbeer von 10cm Abstand zum Zaun auf einen größeren Abstand zurücksetzen müssen. Dabei haben sie einen riesigen Kirschlorbbeerbusch vom Vorbesitzer übernommen und könnten eigentlich beurteilen, wie groß ihr neu angepflanzter werden wird. Etwas sehen und verstehen können, eine Größenangabe auf dem Planzenbeipackzettel lesen und verstehen können, sind halt für viele zwei getrennte Welten. Nach meinen Beobachtungen gibt es in der Bevölkerung nicht viel Menschen, die einfache Zusammenhänge in der Natur wirklich verstehen können (oder wollen wegen Geld und Gier; s.oben).

Die einzig gute Entwicklung ist die Zunahme kritischer Menschen, die sich bemühen ihr Wissen zu erweitern, um dem Niedergang in unserer Natur entgegen wirken zu können. Leider gehören die Fußballfreunde in der Nachbarschft eher zur Rasenkopfab-Fraktion. Nix zu machen.
Von jetzt an werde ich mich bemühen, nur noch zum Insektensterben zu schreiben, obwohl die gesellschaftlichen Ursachen auch dazu gehören.

Millefiorina
27.04.2018, 09:53
'Mal gespannt, was dabei herauskommen wird:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/neonikotinoide-eu-stimmt-ueber-verbot-von-pflanzenschutzmitteln-ab-a-1204336.html

Dat Ei
27.04.2018, 14:21
Moin, moin,

es ist irre zu sehen, wie schnell unsere neuen Bienenstuben angenommen wurden und nun fast ausgebucht sind. Die gut 240 neuen Zimmer wurden binnen 3 Wochen bezogen.


6/IMG-20180427-WA0001-kl.jpg


Ich kann nur jeden ermuntern, es uns gleich zu tun. So ein Insektenhotel hilft den Bienen, sieht nett aus und Angst muss man von den solitär lebenden Bienen auch nicht haben. Vorhin ist eine auf Hellas Hand gelandet, hat sich kurz ausgeruht und dann weiter geflogen.


6/IMG-20180427-WA0002-kl.jpg


Dat Ei

hpike
27.04.2018, 14:43
EU verbietet drei bienenschädliche Insektizide. Endlich, das macht vielleicht ein wenig Hoffnung.

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2018-04/eu-verbietet-drei-bienenschaedliche-insektizide

hpike
27.04.2018, 14:48
Klasse das mit deinem Insektenhotel. Ich find das gut.:top: Wollte ich eigentlich zuerst schreiben, aber dann kam mir die Meldung mit dem Insektizidverbot dazwischen. :lol: :D

Rudolfo
27.04.2018, 15:28
Ich kann nur jeden ermuntern, es uns gleich zu tun. So ein Insektenhotel hilft den Bienen, sieht nett aus und Angst muss man von den solitär lebenden Bienen auch nicht haben.
Dat Ei
Das ist ja ein erstklassiges Hotel! :top: 5 Sterne würde ich vergeben.:top:

Wir haben bereits verschiedene Stapel mit abgeschnittenen Zweigen im Garten deponiert, um mal zu sehen, aus welchen Zweigen die Bienen das Mark herausbohren.
Im Moment bin ich noch am recherchieren, wie man ein größeres Bienenhotel am besten selbst baut. Dabei bin auch auf schweizer Initiativen ( =Shop) gestoßen, die fertige Bienenhotels landesweit verkaufen.
shop.wildbieneundpartner.ch/‎

Natürlich soll auch die Schattenseite der Medaille nicht verschwiegen werden, die den Nutzen von Bienenhotels anzweifelt. Die wunderschönen Bienenhotels würden dem Menschen nur zur Gewissensberuhigung dienen, und es würde ganz anderer Anstrengungen bedürfen, den Insekten helfen zu wollen, sagt:
https://www.wildbee.ch/wildbienen/nisthilfen
Wenn man weiterliest, verkaufen die wildbee-Leute auch Insektenhotels und mosern gegen die Konkurenz. Was soll man davon halten?
Oder was lernen wir daraus, auch die Not der Natur lässt sich vermarkten.

Wie dem auch sei, ich habe einen bienennahen Stauden- und Strauchgarten, in dem vieles blüht. Ein Bienenhotel finde ich gut und erste Versuche laufen.

Dat Ei
27.04.2018, 16:10
Moin, moin,

Natürlich soll auch die Schattenseite der Medaille nicht verschwiegen werden, die den Nutzen von Bienenhotels anzweifelt. Die wunderschönen Bienenhotels würden dem Menschen nur zur Gewissensberuhigung dienen, und es würde ganz anderer Anstrengungen bedürfen, den Insekten helfen zu wollen,...

unter dem Aspekt der Gewissensberuhigung sehen wir unsere Aktivitäten nicht. Es ist eher der Punkt, dass wir Freude an der Vielfalt, dem Gewimmel und dem Mit- und Nebeneinander haben. So versuchen wir mit entsprechender Bepflanzung und Verzicht auf Pestizide, aber auch Nisthöhlen sowie Futter- und Wasserstellen dem kleinen Garten Leben zu geben bzw. Leben in dem Garten zu ermöglichen. Und das hat nichts, aber auch gar nichts mit Ökotum oder Esoverstrahlung zu tun. Die Mäuse dürfen sich im Schuppen tummeln, der Igel darf über die Terrasse schnuffeln, das Eichhorn bekommt ein paar Haselnüsse, die Amseln dürfen in der Wasserschale baden, Meisen und Spatzen dürfen in die Nisthöhlen einziehen, die Nachbarskatzen dürfen sich ihre Streicheleinheiten und ihr Leckerli abholen, das Rotkehlchen darf über die Wiese hüpfen. Gewissensberuhigung? Nein, Freude pur, dass das Angebot, das "Biotop" zu teilen, angenommen wird.


Dat Ei

Robert Auer
27.04.2018, 19:13
@Dat Ei: :top::top::top:
Wir setzen um unser Haus herum wie du auch auf das Machen und haben viel Spaß dabei! Durch die industrielle Landwirtschaft in M-V sind Städte und Dörfer gefühlt zu Rückzugsgebieten (leider noch nicht ganz ohne Pestizide) für Insekten, Vögel & Co geworden.
ps.: Wir haben auf einem rd. 260qm Stadtgrundstück schon seit Jahren 3 Insektenhotels und >20 Nistkästen aufgehängt.
6/_DSC1158a_klein.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=293696)
6/_DSC1160a_klein.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=293697)

Dat Ei
27.04.2018, 20:59
Moin Robert,

habe erst jetzt die nachgeschobenen Bilder gesehen! :top:

Wohnt bei Dir jemand in den Backsteinen? Unserer war in den 4 Jahren nie besiedelt. Daraufhin haben wir ihn dieses Jahr bei der Renovierung des Hotels entfernt und gegen die Bambusstäbe ausgetauscht. Das war die goldrichtige Entscheidung!

Dir viel Erfolg bei Deinen Bemühungen, der Natur ein kleines Bisschen zu helfen und sie zu unterstützen! Viel Freude!


Dat Ei

Rudolfo
28.04.2018, 14:45
@Dat Ei und @Robert Auer danke fürs Zeigen euer Hotellösungen. Das sind tolle Anregungen für mich. :top: Im übrigen bin ich Eurer Meinung und voll und ganz für die Unterstützung unserer Gartenlebewesen. Leider wirkt das aus dem Zusammenhang gerissene Zitat von @Dat Ei so, als ob ich Zweifel an den Hotels hätte, dem ist aber nicht so. Ganz im Gegenteil. Für eine objektive Betrachtungsweise, gehören die zitierten Gegenargumente zu Insektenhotels auch dazu.

Ich möchte noch meine heutige Beobachtung beisteuern:

Mein Nachbar kam aus dem Polenurlaub zurück und das weiße Auto war übersät mit zahllosen schwarzen Insektenleichen aller Größen. Er erzählte, er hätte unterwegs sogar auf eine Raststätte fahren müssen und die Frontscheibe säubern müssen, weil er nichts mehr gesehen hätte.
Es gibt die Insekten also doch noch. Weit im Osten Deutschlands und in Polen!!!
Was ist dort anders als bei uns?

Giovanni
28.04.2018, 15:00
es ist irre zu sehen, wie schnell unsere neuen Bienenstuben angenommen wurden und nun fast ausgebucht sind
Ich bin auch überrascht. Vor ca. 1 Woche habe ich ein einfaches Insektenhotel aus dem Baumarkt an unserem Gartenhäuschen angebracht und jetzt sind schon mehr als die Hälfte der Brutröhren durch Wildbienen belegt, die sich fleißig darum kümmern. So eine starke Nachfrage hatte ich nicht erwartet.

walt_I
29.04.2018, 13:58
Moin,

wir haben dieses Jahr deutlich mehr Bienen als in den Vorjahren :top:
Vielleicht liegt das am kalten Winter, hatten den gesamten Februar Dauerfrost. Möglicherweise sind dadurch Bienenschädlinge geschwächt worden?
Auf jeden Fall lässt das hoffen.

steffenl
29.04.2018, 14:17
neben Insektenhotels können Gartenbesitzer darauf achten, dass von Frühling bis in den Herbst hinein etwas blüht. So finden die Insekten, gerade vor dem harten Winter, auch Futter.

Kürlich las ich (vielleicht sogar hier?), dass die Gesamtfläche der Klein- und Vorgärten in Deutschland größer ist, als die Gesamtfläche der Naturschutzgebiete. Man kann also einen Beitrag leisten.

Robert Auer
30.04.2018, 17:11
....
Wohnt bei Dir jemand in den Backsteinen? Unserer war in den 4 Jahren nie besiedelt. Daraufhin haben wir ihn dieses Jahr bei der Renovierung des Hotels entfernt und gegen die Bambusstäbe ausgetauscht. Das war die goldrichtige Entscheidung!
.....Dat Ei

Sorry, habe die Frage jetzt erst gesehen: Die Backsteine wurden auch bei uns nach rd. 8 Jahren niemals "sichtbar" bewohnt. Am besten funktionieren bei uns die gebohrten Löcher im Eichenholz, dann die Reet-Abschnitte und als weiteres die Zwischenräume von Ast-Abschnitten. Aber wir haben diese nicht nur aus optischen Gründen beibehalten, denn diese Steine haben wir schon in so vielen Insektenhotels gesehen, dass bau uns auch hier die Hoffnung noch besteht. :crazy:

Dat Ei
03.05.2018, 23:09
Moin Robert,

Danke für die Rückmeldung. Bei uns geht dieses Jahr voll die Post ab. Selbst die Bohrlöcher in den Vollhölzern sind bis auf wenige Ausnahmen belegt. Vom Babus braucht man gar nicht mehr reden. Und das alles binnen 4 Wochen...


Dat Ei

fhaferkamp
04.05.2018, 15:28
Zum Thema Nisthilfen (ich kenne mich da auch nicht wirklich aus, habe aber zu dem Thema vor einiger Zeit etwas gefunden):
Viele angebotene Nisthilfen aus dem Baumarkt sind angeblich nicht geeignet. Wer sich zu dem Thema näher informieren will, kann ja mal bei Werner David (auf Youtube) vorbeischauen oder auf seiner Internet-Seite stöbern:
https://www.naturgartenfreude.de/wildbienen/nisthilfen/
Obiger Link beinhaltet auch einen Abschnitt zum Thema unbrauchbare Nisthilfen. Auf Youtube habe ich von ihm mal ein Video gesehen, wo er erläutert, welche Kriterien zu einer besseren Besiedlung führen. Viele angebotene Nisthilfen können dagegen ihren Zweck nicht erfüllen, weil ausgefranste Löcher in Weichholz einfach nicht für Wildbienen geeignet sind. Man sollte sich also vorher etwas informieren, welche Insektenhotels geeignet sind und welche nur dem Hersteller nutzen.

Das von Frank oben sieht gut aus :top: und die schnelle Besiedlung zeigt ja offenbar auch, dass es geeignet ist. Aber das ist sicher auch kein Billigmodell aus dem Discounter.

Robert Auer
04.05.2018, 16:49
@fhaferkamp: Toller Link, daran werde ich mich neu orientieren!:top:
LG
Robert

Rudolfo
04.05.2018, 19:27
@fhaferkamp: Genau das habe ich gesucht! danke!:top:
Jetzt weiß ich auch endlich, welche Nisthilfe wirklich erfolgversprechend ist. :top:
Nun kann es losgehen.

Dat Ei
04.05.2018, 19:38
Moin Frank,

Das von Frank oben sieht gut aus :top: und die schnelle Besiedlung zeigt ja offenbar auch, dass es geeignet ist. Aber das ist sicher auch kein Billigmodell aus dem Discounter.

es ist nicht vom Discounter, sondern von einem Kleinunternehmen, das sich dem Thema verschrieben hat. Der Link sei erlaubt:

https://www.insektenhotels.de

Wir sind mit dem Unternehmen nicht verbandelt, sondern dort auch nur Kunde.


Dat Ei

fhaferkamp
05.05.2018, 13:24
Als Ergänzung zu dem Link von oben, verlinke ich hier nochmal das neueste Video zum Thema Nisthilfen: https://youtu.be/0OIsKYiiSC0

Rudolfo
05.05.2018, 14:19
Viele angebotene Nisthilfen aus dem Baumarkt sind angeblich nicht geeignet. Wer sich zu dem Thema näher informieren will, kann ja mal bei Werner David (auf Youtube) vorbeischauen oder auf seiner Internet-Seite stöbern:
https://www.naturgartenfreude.de/wildbienen/nisthilfen/

Die Seite ist wirklich sehr umfangreich. Aber nach einigem Lesen und Stöbern habe ich den für mich wichtigsten Link zum Bauen von Nichhilfen gefunden und sofort downgeloadet, ausgedruckt und auch meiner Frau gegeben. Die gleichermaßen interessiert ist.

Eine 24-Seiten PDF vom Bund: "Gefährdete Wildbienen - Nisthilfen bauen und Lebensräume schaffen" einfach :top:

http://www.gartenakademie.rlp.de/__c1256ea7002be0cb.nsf/d0e5087e9e1e8b79c1257abf0060c5df/E219C4A75B48D846C1257F920027C717/$FILE/wildbienen_nisthilfen_auflage_2.compressed.pdf

Dies ist im Moment meine Wissensbibel. :top:

Rudolfo
06.05.2018, 19:37
Im Zuge meiner Nisthilfenrecherchen bin ich auf Abwege geraten und habe folgenden Artikel gefunden, der das Natur- und Insektensterben in Vorgärten satierisch beleuchtet:
http://www.deutschlandfunkkultur.de/baumarkt-vs-natur-der-wettstreit-um-das-sterilste-terrain.1005.de.html?dram:article_id=417013
Das Thema hatten wir zwar am Anfang des Threads kurz angesprochen. Aber eine Wiederholung aus anderem Blickwinkel passt zum Thema.

BeHo
06.05.2018, 19:54
Nur gut, dass es die Sendung Löwenzahn noch gibt. Da erfahren Kinder in manchen Beiträgen einiges über Ökologie.

Und wenn ich so durch die Stadt laufe, sehe ich dankenswerterweise wenig von dieser "optimierten" Gartenvorstellung.

Ich selbst habe keinen Garten, aber alle Kollegen mit Gärten, mit denen ich mich unterhalten habe, haben ein Herz für Vielfalt, wozu natürlich auch Insekten gehören. :D

P.S.: Wer Insekten sehen will, sollte ein Stückchen Wurst unter seinem Sofa plazieren - was auch unabsichtlich passieren kann. Ich bekenne mich auch schuldig, die Hundertschaft an Minitierchen, die Tage später auftauchten, gemeuchelt zu haben. :oops:

Rudolfo
06.05.2018, 20:15
Nachtrag:
Die wüstenhafte Vorgartengestaltung ist in Oer-Erkenschwick und (soweit ich es aus der Ferne beurteilen kann) auch in Recklinghausen immer noch der ungebremste Renner. Wenn ich damit nicht gegen Rechte der Grundstücksbesitzer verstoßen würde, könnte ich hier jede Menge Beispiele zeigen. Andererseits habe ich wenig Lust dieses gärtnerische Elend zu dokumentieren.

Inzwischen sind genügend Jahre ins Land gegangen und die angeblich pflegeleichten Wüsten stellen sich als nicht mehr pflegeleicht heraus. Sie werden jetzt richtig arbeitsintensiv. Die Natur kehrt zurück und die Wildkräuter siedeln sich wieder an. Ein Vorgarten sieht sogar richtig gut aus. Da hat sich ein Quadratmeter kriechender Günzel angesiedelt. Die Blattfarbe und das Blau der Blüten schmücken den Vorgarten geradezu. So ein Glück hat nicht jeder. Aber da gibt es ja noch die Gasbrenner, mit dem man die Steinwüste auf die richtige Grilltemperatur bringen kann. :roll: