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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Datentransfer & Speichermanagement – Wie macht ihr das?


WildeFantasien
09.07.2017, 17:39
Hallo zusammen,

nach einem Tag Fotografieren archiviere ich normalerweise immer erst alle Raw-Dateien, um sie anschließend in LR zu importieren. Anschließend suche ich mir in LR die besten Treffer raus, und entferne die nicht mehr notwendigen Bilder aus LR.
An einigen Tagen kommen da bis zu 50 GB, oder heute mit der a9 sogar über 100GB :shock:, zusammen. Das kann so nicht weitergehen. Über kurz oder lang wird mir der überaus großzügige Speicherplatz auf meinem NAS ausgehen. Davon mal abgesehen dauert es eine Ewigkeit, die Bilder von den Karten auf die Platte zu schreiben und anschließend in LR zu importieren. Zu allem Überfluss habe ich heute noch feststellen dürfen, dass der eingebaute Kartenleser von meinem noch relativ jungem Laptop anscheinend keine UHS-II-Karten mag. :roll:


Wie geht ihr eigentlich mit den Raws der gemachten Bilder um?
Importiert ihr einfach alles, oder sucht ich euch vorher auf dem Kamera-Display nur einzelne Aufnahmen raus, um sie anschließend auf den Rechner zu laden?
Löscht ihr alle Bilder, die ihr nicht sofort weiterverarbeitet, löscht ihr nur die schlechten Bilder, oder löscht ihr auch nichts? Oder habt ihr gar ein ausgeklügeltes Löschkonzept, wonach z.B. alle Raws nach einer festgelegten Zeitspanne gelöscht werden, wenn sie nicht verwendet wurden?
Wie bekommt ihr die Daten von der SD-Karte schnell auf den PC? Habt ihr vielleicht eine Empfehlung für einen USB3-SD-Kartenadapter bzw. für eine Kartenlesereinbaulösung? Wie geht’s am schnellsten?

Windbreaker
09.07.2017, 17:59
Da ich im Pressebereich arbeite habe ich täglich Bilder in den Rechner zu übertragen.
Bei größeren Terminen wird das leicht mal eine ordentliche Menge Bilder.
Ich nehme die karte aus der Kamera, stecke sie in den Kartenleser des PCs und lasse alle Bilder in LR importieren.
Dort treffe ich dann eine Auswahl die ich bearbeite und weiterverwende. Alle anderen Bilder (und das sind recht hohe Datenmengen) verbleiben auf der Festplatte.
Ich kaufe , wenn die voll ist einfach eine neue Platte. Das ist im Jahr ein Aufwand von rund 200 Euro. Das ist mir das Archivieren wert. (Entwicklung und Papierbilder kosteten früher wesentlich mehr)
Jedes Jahr lege ich in Lightroom einen neuen Katalog an damit der nicht zu groß wird.

meshua
09.07.2017, 22:46
(...)
Ich kaufe , wenn die voll ist einfach eine neue Platte. Das ist im Jahr ein Aufwand von rund 200 Euro. Das ist mir das Archivieren wert.

Eine? Archivieren? Wie ist das zu verstehen? Typischerweise und je nach Backup-Strategie fallen bei einer neuen Festplatte mindestens 1..2 zusätzliche Speichermedien der gleichen Kapazität zum Kauf an!

Mein Daten-Workflow:

Erste RAW-Sichtung und Löschung in der Kamera
Import (Copy) aller RAWs via Lightroom auf ein NAS
Sichten, Bewerten und Löschen der "Nieten" aus dem Katalog UND vom Datenträger!


Wenn man keine Sicherungspflichten (Revision o.ä.) hat, schadet es nicht, sich von unnötigem Daten-Ballast zeitnah zu trennen! :top:

Beste Grüße, meshua

usch
10.07.2017, 00:52
Das Sichten von Hunderten misslungener Aufnahmen gehört sicher zu den am wenigsten attraktiven Aspekten des Foto-Hobbys. Trotzdem mag man nicht gleich alles löschen, denn vieles hat zwar keinen fotografischen, aber doch Erinnerungswert, und so schiebt man das Ausmisten immer gerne vor sich her.

Mittlerweile bin ich allerdings an dem Punkt angekommen, daß sowohl die interne (2 TB) als auch eine externe (500 GB) Festplatte voll sind und ich nicht einmal mehr genügend Platz habe, um die Fotos von unserem Zoobesuch letzten Monat von der Speicherkarte herunterzukopieren. Da muss also was passieren.

Ich weigere mich aber, jetzt bis ins Unermessliche Festplatten nachzukaufen. Die internen 2 TB bieten Platz für fast 50000 Raw-Files mit 42 MP oder 80000 Raw-Files mit 24 MP. Daß ich jemals 50000 aufhebenswerte Fotos zusammenbekommen werde, wage ich doch zu bezweifeln, also sollte das völlig ausreichend sein. ;)

Aktuell sieht mein Datenfluss so aus:


In der Kamera lösche ich so gut wie nie, das kleine Display taugt einfach nicht zur Beurteilung. Höchstens wenn ich mal Leerlauf habe (Umbaupause beim Konzert z.B.), dann fliegen die völlig vermurksten schon mal raus.
Zu Hause wird erst einmal alles auf die Festplatte kopiert (wenn Platz ist :oops:) – Kamera per USB-Kabel am Rechner – und mit FSIV grob gesichtet. Dabei hebe ich insbesondere von Aufnahmen im Serienmodus nach Möglichkeit pro Serie nur eine oder zwei auf, der Rest kommt weg.
Nach dem Import in Capture One werden die Bilder mit Sternchen bewertet: 1 Stern = definitiv unbrauchbar, 2 Sterne = wahrscheinlich unbrauchbar, 3 Sterne = nur Erinnerungswert, 4 Sterne = gut, 5 Sterne = sensationell (kommt praktisch nie vor ;)).
Die mit einem Stern werden sofort gelöscht. Dann arbeite ich die mit 4 und 5 Sternen den Erfordernissen entsprechend aus (4K, Forumsgröße usw.). Wenn dabei die Ausbeute nicht groß genug ist, werden die Bilder mit zwei und drei Sternen nochmal gesichtet, ob man da eventuell das eine oder andere hochstufen kann. Anschließend kommen die verbliebenen Bilder mit zwei Sternen ebenfalls weg.
Die Bilder mit 3 Sternen werden nur grob und wenn möglich im Batch bearbeitet (Weißabgleich, korrekte Belichtung, Objektivkorrekturen, Ausschnitt, Sensordreck), als JPEG mit 6 MP exportiert, die RAWs gelöscht und die JPEGs wieder in den Katalog importiert.

Schritt 5 ist neu und schafft bei größeren Projekten einige GB an freiem Speicherplatz. Wenn ich das jetzt konsequent durchziehe, auch rückwirkend bei allen alten Projekten, und eventuell noch ein paar Dreier auf 2 Sterne runterstufe, müsste ich den Platzbedarf schon auf ein Drittel eindampfen können. Danach schauen wir mal, wie lange ich damit dann auskomme.

guenter_w
10.07.2017, 07:59
Meine oberste Sicherheitsregel: Lösche nie in der Kamera, wenn, dann nur direkt nach der verpatzten Aufnahme! Zweite Regel: übertrage die Bilder nie per USB direkt von der Kamera, sondern per Cardreader!

Technisch einwandfreie RAW bleiben erhalten (ich habe auch früher keine Negativstreifen zerschnitten), pro Jahr ein Katalog, Projekte und Aufträge separat sichern, Datensicherungsplatten im Safe und regelmäßig auffrischen.

Harry Hirsch
10.07.2017, 08:56
[...]Das kann so nicht weitergehen. [...]
Das war noch nie anders und wird immer so weiter gehen. BTW: Wie heißt eigentlich die nächte Einheit nach Tera? Ich denke wir sollten uns langsam damit beschäftigen.;)

Ich bin reiner Amateur-/Hobbyfotograf. Meine Antwort aus dieser Sicht.

- Wie geht ihr eigentlich mit den Raws der gemachten Bilder um?
- Importiert ihr einfach alles, oder sucht ich euch vorher auf dem Kamera-Display nur einzelne Aufnahmen raus, um sie anschließend auf den Rechner zu laden?

-> Ich importiere alles.

Löscht ihr alle Bilder, die ihr nicht sofort weiterverarbeitet, löscht ihr nur die schlechten Bilder, oder löscht ihr auch nichts? Oder habt ihr gar ein ausgeklügeltes Löschkonzept, wonach z.B. alle Raws nach einer festgelegten Zeitspanne gelöscht werden, wenn sie nicht verwendet wurden?

-> Alles, was nicht gefällt oder objektiv Murks ist (verwackelt, unscharf etc.) wird gelöscht. Das sind immer rund 50%
Nachdem sich meine Platten füllen und auch das Thema Backup auch immer eine (Kosten-)rolle spielt, bin ich hier aktuell am überlegen. Ich habe bisher noch kein 3 Jahre altes RAW rausgeholt und nochmal anders nachbearbeitet, als ich es damals gemacht habe. Daher frage ich mich momentan nach dem Sinn der Langzeit-Aufbewahrung. Wie gesagt, als Hobbyknipser. Das ist bei Profis/gewerblichen Fotografen sicherlich anders.

Wie bekommt ihr die Daten von der SD-Karte schnell auf den PC? Habt ihr vielleicht eine Empfehlung für einen USB3-SD-Kartenadapter bzw. für eine Kartenlesereinbaulösung? Wie geht’s am schnellsten?

-> Als Freizeitfotograf habe ich es nicht furchtbar eilig. Ich starte C1, schließe die Kamera an, lasse importieren und lese solange im SUF...

Meine oberste Sicherheitsregel: Lösche nie in der Kamera, wenn, dann nur direkt nach der verpatzten Aufnahme! Zweite Regel: übertrage die Bilder nie per USB direkt von der Kamera, sondern per Cardreader!
Norbert, für mich als Laie: Warum die zweite Regel?

meshua
10.07.2017, 09:00
(...) die RAWs gelöscht und die JPEGs wieder in den Katalog importiert.


Aus Interesse: Wieso dieser Weg?

Warst du noch nie in der Situation, alte Aufnahmen nochmals anders entwickeln zu wollen, weil mit der Zeit (idealerweise) das eigene Wissen sich vermehrt und die eigenen Fähigkeiten sich verbessert haben? Wenn ich dann statt auf die originalen Bildaten nur noch auf ein 6MP-8Bit-JPEG zurückgreifen könnte...Hingegen lässt sich aus einem RAW jederzeit wieder ein JPEG erzeugen...;)

Beste grüße, meshua

meshua
10.07.2017, 09:05
(...)
Nachdem sich meine Platten füllen und auch das Thema Backup auch immer eine (Kosten-)rolle spielt...

Es mag jetzt kleinlich sein und Du hast es vermutlich auch anders gemeint: Backups sollte man stets als Investition sehen, wie es auch zweckmäßige Versicherungen sind: deine Versicherung gegen Verlust und ggfls. ein Vielfaches an Recovery-Kosten. :top:

Beste Grüße, meshua

pirrax
10.07.2017, 10:48
Hallo zusammen,


Wie geht ihr eigentlich mit den Raws der gemachten Bilder um?

Ich lasse sie auf der Speicherkarte bis zum nächsten Großprojekt (z.B. Urlaub), zwischendurch an meinem Rechner stecken und auf mein NAS übertragen (auch die JPEGs).


Importiert ihr einfach alles, oder sucht ich euch vorher auf dem Kamera-Display nur einzelne Aufnahmen raus, um sie anschließend auf den Rechner zu laden?

Alle Bilder werden importiert und am PC kontrolliert (wie ist die Schärfe, die Bildgestaltung)


Löscht ihr alle Bilder, die ihr nicht sofort weiterverarbeitet, löscht ihr nur die schlechten Bilder, oder löscht ihr auch nichts? Oder habt ihr gar ein ausgeklügeltes Löschkonzept, wonach z.B. alle Raws nach einer festgelegten Zeitspanne gelöscht werden, wenn sie nicht verwendet wurden?

Ich sortiere die Bilder vorab in Unterordnern. Dadurch sind selten zu viele Bilder auf einmal. Ich gewöhne mich dabei, am Anfang vom Ordnername das Datum im Format Jahr-Monats-Tag zu schreiben (z.B. "20170414_Ostern" für Osterbilder vom 14. April 2017). Somit habe ich immer eine Auflistung von Ordnern vom ganz alt auf aktuell. Die Bilder werden nicht gelöscht, es sei denn, ich habe bei der Aufnahme schon gemerkt, dass die Aufnahme misslungen war (verwackelt, das Tier oder die Person guckte weg, falsch fokussiert). Die Bilder, die bei der Betrachtung am PC nicht so gut sind, behalte ich, um sie bei Gelegenheit kritisch zu bewerten, warum sie nicht so gut geworden sind, wie ich wollte. Ich habe 3x8TB Festplatten im RAID5-Verbund in meinem NAS. Der Speicherplatz ist bei mir kein Problem. Ich finde die Investition in der Höhe von einem Kamerabody ist auch lohnenswert.


Wie bekommt ihr die Daten von der SD-Karte schnell auf den PC? Habt ihr vielleicht eine Empfehlung für einen USB3-SD-Kartenadapter bzw. für eine Kartenlesereinbaulösung? Wie geht’s am schnellsten?


Mit einem einfachen Kartenleser. Ich übertrage in der Regel mit 20 MB/s. Schneller geht garantiert immer. Für mich ist die Geschwindigkeit in Ordnung. Ich kann in der Zwischenzeit nach meinen Mails checken oder hier paar Beiträge lesen :D

mrrondi
10.07.2017, 11:29
Danke Thunderbolt Anschluss am MAC gabs da selten Probleme mit Übertragunggeschwindigkeit.
Merk keinen Unterscheid ob die Bilder direkt von der SD/CF Karte kommen oder Festplatte oder externe NAS mit Thunderbolt Anschluss.

Erste Auswahl beim Import in LR.
Danach nach der Bewertung ohne die es sowieso ned geht.
Alles was Schrott ist in die TONNE.
Der Rest wird archiviert.

Sauberere Projektnummer und Verschlagwortung.

Jedes Jahr wird eine Platte gekauft und alle Projekte des Jahres auf die Kopiert - die kommt in den SAFE.

André 69
10.07.2017, 12:06
Hi,

Habt ihr vielleicht eine Empfehlung für einen USB3-SD-Kartenadapter bzw. für eine Kartenlesereinbaulösung? Wie geht’s am schnellsten?
[/LIST]

Eine Empfehlung für einen Kartenleser, der wirklich sehr schnell ist: (UHS-II SD/SDHC/SDXC Kartenleser (USB 3.0))

https://www.amazon.de/Hama-UHS-II-SDHC-Kartenleser-anthrazit/dp/B00N9QD7FC/ref=sr_1_1?s=computers&ie=UTF8&qid=1499677514&sr=1-1&keywords=00124024
... nutzt die Transferrate meiner Samsung SD (90MB/s lesen, bis zu 80MB/s schreiben) tatsächlich aus!

Wird unter der Nummer "00124024" eindeutig im Netz gefunden.

Gruß André

Alison
10.07.2017, 12:10
Ach ja, das ist ein Thema, das leider mit immer schnelleren Kameras nicht besser wird.
Ich versuche immer schon die einfachen Sachen in der Kamera zu löschen. Das geht natürlich nur wenn gerade Zeit ist und die Akkulage auch stabil ist :). Das betrifft dann z.B. misratene Portraits - die sollten schon deshalb schnell verschwinden, damit der Portraitierte sie nicht zu sehen bekommt. Andere Sachen sind Serien, wenn der Fotograf gerade mal wieder zu langsam war und nicht den abhebenden Vogel erwischt hat sondern den Ast mit 10 Bilder/s dokumentiert hat :? :lol:

Danach trenne ich auf dem PC meist jpg und Raw und schaue die jpgs durch und lösche weiter (das geht schneller als die Raws anzusehen). Die überflüssigen Raws entsorgt danach ein Excel-Makro. Dann importiere ich die jpgs in LR - wenn die gut sind, bleiben sie, sonst werden sie durch RAW-Entwicklungen ersetzt.
Umständlich? Ja! Aber für mich das im Moment die beste Lösung ...

usch
10.07.2017, 13:18
Aus Interesse: Wieso dieser Weg?
Weil das wie gesagt Bilder auf der Schwelle zum Papierkorb sind. Die konsequentere Alternative wäre, sie gleich ganz zu löschen, das reduzierte JPEG ist dabei nur ein Zugeständnis an meinen Sammeltrieb.

Warst du noch nie in der Situation, alte Aufnahmen nochmals anders entwickeln zu wollen, weil mit der Zeit (idealerweise) das eigene Wissen sich vermehrt und die eigenen Fähigkeiten sich verbessert haben?
Ja, natürlich. Meistens noch nicht einmal, um sie anders zu bearbeiten, sondern weil ich irgendwo einen Sensorfleck übersehen habe :oops: oder um sie zusätzlich noch einmal als größere Version zu entwickeln, z.B. in voller Auflösung für ein Fotobuch statt "nur" 4K. Aber doch nicht die misslungenen. Da kommt es eher vor, daß ich mit etwas zeitlichem Abstand dann doch das eine oder andere endgültig entsorge.

Hingegen lässt sich aus einem RAW jederzeit wieder ein JPEG erzeugen...;)
Wenn du mir einen Weg zeigst, ein RAW verlustlos von 24 oder 42 MB auf 2 MB einzudampfen, mach ich das sicher gerne. ;)

Tafelspitz
15.07.2017, 13:22
Ich lösche prinzipiell nie direkt in der Kamera. Es sei denn, ich habe gerade einen Schuss voll verhauen (versehentlich abgedrückt oder so), aber wie andere bereits anmerkten, ist es mit dem kleinen Display und den fummeligen Knöppkes schnell passiert, dass man versehentlich was Falsches löscht.
Zuhause importiere ich alles in C1. Die Foto-Festplatte (2TB) wird automatisch auf eine zweite identische Platte gespiegelt. Ausserdem kopiere ich alles aufs NAS und auf zwei externe HDs, von denen jeweils eine ausser Haus an einem sicheren Ort lagert.
Zu guter Letzt lade ich die RAWS noch via NAS auf mein Amazon-Drive hoch.

Ich bilde mir ein, dass ich so bei 99,9% aller Horror-Szenarien, die ich mir vorstellen kann, irgendwie meine Daten wiederbekommen sollte.
(Bei den restlichen 0,1% der möglichen Szenarien wäre dann vermutlich der Verlust einiger Daten das geringste Problem :shock:)

In C1 bewerte ich die Fotos dann:
* alles, was technisch unbrauchbar ist (unscharf, verwackelt, Touri ins Bild gelatscht etc).
** alles, was technisch zwar gut, bildtechnisch aber nicht so der Brüller ist.
*** alles, was besser ist als ** :D

* - Bilder werden danach gelöscht.

Danach suche ich mir unter den *** die Bilder aus, die ich für verschiedene Zwecke weiterbearbeiten möchte (Fotobuch, Präsentation, Forum...) und lege dazu in C1 verschiedene Fotoalben an. Ein Bild in der Bearbeitungsphase bekommt eine gelbe Etikette. Bin ich mit der Bearbeitung fertig bzw. zufrieden, wird die Etikette grün.
Fehlen mir zu einem Thema noch Bilder, wühle ich in der ** - Kiste nach etwas Brauchbarem.
Rohdiamanten, die nach der Bearbeitung besonders schön glänzen, werden zu **** hochgestuft. ***** verwende ich nicht.

Jedes Jahr lege ich in C1 ein neues Projekt an, da C1 im Vergleich zu Aperture, mit dem ich bis zu dessen Einstellung arbeitete, mit zunehmender Ordnergrösse deutlich an Performance verliert.

Minoltist
15.07.2017, 13:48
Das Problem gewaltiger Datensammlungen kenne ich zu gut. Habe teilweise noch Bilderordner aus 2010, deren Inhalt ich bis heute noch nicht komplett gesichtet habe und das vermutlich auch nie mehr werde. Bleibt halt nicht aus, wenn man nur aus Spaß Belichtungsreihen schießt und so von jedem Motiv mindestens drei Dateien hat. Oder halt Dauerfeuer.

Ebendas war ja einer der Hauptgründe, wieder auf Film zu fotografieren - damit es wieder übersichtlicher wird und dieses inflationäre Produzieren von Bild-und Datenmüll aufhört. Allein diese ewige Sortiererei...[emoji31] Ok: meine Motive sind meist statisch und da ich Hobbyist bin, habe ich die Zeit, ein Bild zu komponieren und dann halt nur eine oder zwei Aufnahmen zu machen statt Dauerfeuer und auf einen Glückstreffer zu hoffen.

Arbeitsablauf bei mir:

- Dateien kopieren und in LR importieren
- Radikal aussortieren. Auch Motive die zwar an sich gut getroffen sind, sich aber sehr ähneln kommen weg. Schaut sich kein Mensch je wieder an.[emoji6]
- RAW Dateien "entwickeln"
- Zweite Sichtung: brauch ich das wirklich alles? Ggf. Löschen.

Wenn ich hybrid arbeite gehe ich nach dem Scan auch so vor bzw. siebe schon bei der Scanvorschau aus wenn ich Negative habe. Bei Dias Vorauswahl bereits am Leuchttisch und der Ausschuss kommt dann auch konsequent in die Tonne.

Backup...hab ich mir lange und viel Gedanken gemacht.

Festplatte klassisch: auf keinen Fall. Habe hier gut gelagerte Platten liegen die teilw. von 1998 sind-kaum lesbar.

SSD Platten wären abzuwarten - ob sowas in 10, 15 Jahren noch lesbar ist wage ich zu bezweifeln, wo doch teils sechs Jahre alte Speicherkarten hier schon gestorben sind.

DVD sind zu klein und auch nicht langzeitstabil.

Ich bin daher zu BluRay Discs übergegangen. Angeblich eines der langzeitstabilsten Medien und es passt wenigstens halbwegs was drauf, auchw wenn jedes regelmäßige Backup bei mir schon drei Scheiben verschlingt.

kromgi
18.07.2017, 14:59
Arbeitsablauf bei mir:
SSD Platten wären abzuwarten - ob sowas in 10, 15 Jahren noch lesbar ist wage ich zu bezweifeln, wo doch teils sechs Jahre alte Speicherkarten hier schon gestorben sind..
Du darfst ja auch nicht Äpfel mit Birnen verwechseln. Ich denke schon, dass ne ordentliche SSD ewig hält/lesbar ist.
Ich bin daher zu BluRay Discs übergegangen. Angeblich eines der langzeitstabilsten Medien und es passt wenigstens halbwegs was drauf, auch wenn jedes regelmäßige Backup bei mir schon drei Scheiben verschlingt. BluRay wird aussterben. Zu empfindlich, zu wenig Speicher & viel zu langsam, .... fällt bei mir völlig aus dem Raster.... schon allein wegen der großen Abstände, die man hat, um 50 GB zu sichern.
Ein NAS mit 2 Platten im Raid zur Sicherung und einmal ne Platte im PC mit den Daten. Dann sollte alles passen. Es sei denn, die Bude brennt mal komplett ab. Was eher selten vorkommt & als Hobby-Knipser wäre die Unterbringung des NAS in einem anderen Gebäude auch nicht nötig.

guenter_w
18.07.2017, 15:38
Nachdem Flash-Speicher nach meiner seitherigen Erfahrung in ihrer Dauerhaftigkeit eher von der Stabilität der Gehäuse und Anschlüsse abhängen - ich hatte mal einen USB-Stick fast ein Jahr in der Waschmaschine - mache ich mir bei SSD keine Sorgen.

meshua
18.07.2017, 17:43
Ich bin daher zu BluRay Discs übergegangen. Angeblich eines der langzeitstabilsten Medien und es passt wenigstens halbwegs was drauf, auchw wenn jedes regelmäßige Backup bei mir schon drei Scheiben verschlingt.

Mal davon abgesehen, daß auch die Dual-Layer BDs einen organischen (alternden) Dye verwenden, wäre mir die Kapazität zu gering. Wie gehst du mit der Aktualisierung vorhandener gebrannter Daten um?

Aktuell sind wohl noch Festplatten das Günstigste für Backup und auch für Archivierung im Privatumfeld. Wenn eine Festplatte ausfällt, wird einfach ausgetauscht und umkopiert. Daher stört es auch nicht, wenn die Festplatte nach 10 Jahren nicht mehr lesbar ist. :cool:

Beste Grüße, meshua

Minoltist
18.07.2017, 19:20
Du darfst ja auch nicht Äpfel mit Birnen verwechseln. Ich denke schon, dass ne ordentliche SSD ewig hält/lesbar ist

Da denkst Du komplett falsch. ;) Die Dinger sind so "ewig" haltbar, daß die Hersteller nur eine begrenzte Anzahl Lese-/Schreibzyklen, je nach Modell, angeben. Ist halt eine Eigenart von Flash-Speicher, auf dem SSDs nunmal aufbauen.


BluRay wird aussterben. Zu empfindlich, zu wenig Speicher & viel zu langsam

Gewagte These - die fußt worauf?
Ich habe in meinem vorigen Beitrag von MEINER Vorgehensweise gesprochen. MEINE Bilddateien haben im Maximum 15 MB, im Schnitt aber eher um die 4-5 MB. Ich hebe nicht jeden der 10 "Sicherheitsschnappschüsse" vom gleichen Motiv auf bzw. mache sowas gar nicht. somit habe ich absolut keinen Bedarf an irgendwelchen Terabytes-Fassenden NAS Systemen.
Das mag jetzt bei jemandem, der vielleicht beruflich 80MB Files produziert anders sein - aber ich schließe ja nicht von mir auf andere. ;)
Langsam? Vollkommen egal, ich sitze doch nicht daneben, während der Rechner das Backup fährt...
Empfindlich: Naja, wenn ich die Disc mit ner Drahtbürste putze ja. Liegen sie trocken in der Hülle im Schrank, passiert da eher weniger, oder? Der Disc sind auch Spannungsspitzen oder Magnetisierungen durch nahen Blitzeinschlag oder sowas egal. Wasserschaden wäre jetzt auch nicht so das Problem ;)



Ein NAS mit 2 Platten im Raid zur Sicherung und einmal ne Platte im PC mit den Daten.

So ähnlich habe ich das für akutaliserende Backups auch. (nur ohne NAS)

@meshua
Wie gesagt: Wenn Du ein so riesiges Datenaufkommen hast macht ein NAS bzw. ein Raid-Array durchaus Sinn. Für laufende, aktualisierende Backups von Arbeitsdateien ist das natürlich auch der effektivere Weg - und wenn Du da einen Haufen Kundenbilder hast, mit denen gearbeitet werden muß, ggf. noch von mehreren Arbeitsplätzen aus ist ein NAS natürlich das Mittel der Wahl. Für den angesprochenen Hobbyknipser ist das meiner Meinung nach zwar nice to have - jedoch auch technischer Overkill.

Meine "Arbeitsdaten", wozu neben Fotos auch Dokumente und Audiofiles zählen, werden auf zwei Platten gespiegelt, ein Raid Array ist direkt im Rechner plus eine externe Festplatte die ich aus anderem Anlass auch mal mitschleppe.

Das verstehe ich aber nicht unter Langzeitdatensicherung. Das sind schlicht Maßnahmen die ich treffe, wenn bspw. die Hauptplatte (die eine SSD ist...) mal stirbt und ich sofort wieder Zugriff auf meine Daten habe.

"Lagerbackup": Ich schiebe meinen Datensatz auf eine BluRay und lege die dann in den Schrank, ins Schließfach etc. und hole sie in X Jahren vielleicht mal wieder hervor. So zumindest der Plan. Das, was ins Backup kommt, sind keine Daten mit denen ich arbeite sondern "fertige" Bilder, die ich schon zu Papier gebracht habe oder so. Wie die Filmstreifen, die ich nach dem zu Papier bringen bzw. Scannen abhefte und den Ordner ins Regal stelle. Da arbeite ich nicht mehr mit, das sind halt Sicherheitskopien für den Fall der Fälle.

Im besten Fall brauche ich die Disc nie wieder anfassen - im aktuellen System war es bisher noch nicht nötig und das läuft bereits seit fünf, sechs Jahren stabil vor sich hin.

Schlußwort: Die Kapazität genügt MIR völlig weil ich nicht mit so absurden Dateigrößen arbeiten muß. Muß man das (was ich grundsätzlich in Frage stelle aber das ist ein anderes Thema) so ist eine BluRay natürlich nicht das Mittel der Wahl.

uomo
18.07.2017, 21:51
zwei Bereiche gilt es zu beachten: 1. Daten über Zeiträume zu konservieren und 2. Daten mit Programmen lesbar zu erhalten. Ersteres sehe ich unproblematisch.... meine Erfahrung: Ich habe Dateien aus 1991 und später, also mehr oder weniger 25 Jahre alt. Es sind ca. 3000 Textdateien, alles in allem weniger als 30 Mb, aber kein aktuelles Programm kann diese Dateien fehlerfrei öffnen bzw. nur kryptisch lesen. Ich habe dazu ein 25 Jahre altes Programm, das heute auf einem als alt zu bezeichnenden XP Rechner und da nur im DOS Fenster läuft. Ich hole dazu mal ein wenig weiter aus, weil die Systematik von damals auch zukünftig Geltung haben wird. Im Büro hatte ich Ende der 1980ziger Jahre Pc´s mit 20 Mb Festplatte. Betriebssystem und Text-/Datenbankprogramm brauchte alles zusammen weniger als 5 Mb auf der Festplatte und wow 15 Mb freier Speicher, das kriegen wir niemals voll, dachte ich damals. Das stimmte auch, doch Speicher wurde billiger und in den 90ziger Jahren kamen Bilddateien (speicherintensiv) hinzu. Speicher war nie das Problem. Das passte alles in allem, auch kostenseitig. Die Dateien aus 1991 sind gut und gerne mehr als 10mal umgezogen (umkopiert), ohne Schaden. Gibt es in 50 Jahren noch Programme, welche unsere Bilder darstellen können ist meine größere Sorge.

meshua
19.07.2017, 00:03
2. Daten mit Programmen lesbar zu erhalten.

Dank Virtualisierung ist das doch heute kein Thema: Win3.11 in einer VM aufsetzen und darin seine Oldies (Claris Works o.ä.) ausführen. Das ganze lässt sich auch relativ einfach mit den Daten konservieren :top:

Beste Grüße, meshua

PS: Wenn Text, dann LaTeX. :P

kromgi
19.07.2017, 09:13
Da denkst Du komplett falsch. ;) Die Dinger sind so "ewig" haltbar, daß die Hersteller nur eine begrenzte Anzahl Lese-/Schreibzyklen, je nach Modell, angeben. Ist halt eine Eigenart von Flash-Speicher, auf dem SSDs nunmal aufbauen. ...
Das ist völlig richtig, aber....
Wenn du eine ganz einfache SSD mit TLC-Speicher & 500 GB kaufst, hält die SSD schon mal locker 50 Jahre, wenn Sie täglich mit 5 GB beschreiben wird. Sprich 150 GB im Monat. Das sind mal (wieder locker überschlagen) 3000 RAW-Dateien einer 42 Megapixel-Kamera pro Monat. Das schafft kein Amateur, der eine "Amateur-SSD" gekauft hat. Bei einer SSD mit MLC-Speicher verdreifacht sich die Lebensdauer bei gleicher Auslastung. Aber das alles ist eigentlich irrelevant bei der Fragestellung. Als Sicherungsmedium von Bilddateien werden keine 1.000 Schreibzyklen gebraucht & eine SSD altert mit Anzahl Schreibzyklen und Event. den Betriebsstunden, nicht mit Lagerung.
Gewagte These - die fußt worauf? Hat Meshua schon ausreichend beantwortet.

Minoltist
19.07.2017, 10:23
Guten Morgen zusammen.
Wenn man unbedingt mit aller Gewalt recht behalten will - sei´s drum.

In 50 (!) Jahren, um das mal als Beispiel zu nehmen - wird eine Festplatte, egal ob nun SSD oder konventionell aufgebaute Platte nicht mehr zu gebrauchen sein. Gehen wir mal davon aus, daß die Daten darauf noch erhalten und lesbar sein werden: (was in vielen Fällen nicht der Fall sein wird) Woran schließt Ihr die Platte dann an? An das seit 50 Jahren vorgehaltene PC-System von 2017? Ich entnehme der Art wie Ihr schreibt, daß ihr nun keine DAU (https://de.wikipedia.org/wiki/Dümmster_anzunehmender_User)´s seid bzw. irgendwelchen Marketingkram aus der Computer-Bild nachplappert.
Leute: Überlegt noch nur mal, wie sehr sich die Schnittstellenstandards allein in der Zeit dem ich beruflich in die Branche eingestiegen bin (also etwa 1996) verändert haben.
Ich kann mich noch an Festplatten erinnern, die einen proprietären Controller verwendet haben - und damit meine ich jetzt keine SCSI Platten. :shock: Womit wir aber zum nächsten Thema kommen: Damals war SCSI "state of the art", gerade was Raid Arrays und Server anging - hätte ich gesicherte Daten auf einer SCSI Platte, würde es jetzt im Jahr 2017 zumindest schon schwierig da ran zu kommen; Ein SCSI Controller ist erforderlich den ich zum Glück noch bei Ebay gebraucht bekomme. Setzt aber wieder voraus, daß ich noch PCI Schnittstellen im System habe.
(Hab ich zum Glück denn mein CoolscanIII ist noch ein SCSI Scanner....:cool:)

Das nur mal als Beispiel. In den angesprochenen 50 Jahren wird keine Platte mehr an irgendeinem aktuellen System funktionieren. Ich bringe auch keine 20MB Festplatte von 1986 mehr in einem aktuellen System ans Laufen - da sind noch nicht mal mehr die benötigten Spannungen zum reinen Betrieb der Hardware vorhanden!
Ich kann auch nicht davon ausgehen, daß es aus China immer irgendwelche Adapter oder Umsetzer geben wird. Die Standards ändern sich in der IT so schnell... Man kann nur permanent umkopieren und auf das jeweils aktuelle Medium setzen um am Ball zu bleiben. Ich habe seinerzeit noch DAT-Streamerlaufwerke verbaut, die Dinger sind in meiner jetzigen Firma teilweise noch immer in Betrieb. Auch einige Privatmenschen haben sich die Dinger damals geholt... was mach ich denn heute mit einem DAT-Band also Otto-Normal-DAU, der sich da mal drauf verlassen und viel Geld in die Hand genommen hat?

Zugegeben: Auch für eine BluRay fehlt mir in 50 Jahren eventuell das Laufwerk, das die Scheibe noch lesen kann. Ich habe hier noch 3,5" Disketten mit alten *.txt Files liegen (mehr aus nostalgischen Gründen) für die ich auch erst ein Laufwerk benötigt habe.

Worauf ich hinaus will ist, daß ich es aus technischer Sicht bedenklich finde, Festplatten als das Allheilmittel zu sehen, die sie -wie jede IT Komponente- nicht sind und nicht sein können. Ich habe hier (hochwertige) Platten vom Ende der 90er Jahre liegen - die sind hin. Daten entweder futsch oder hardwareseitig defekt - soviel zur Alterung durch Lagerung @kromgi. ;) Konkret hatte ich bei der einen Platte mindestens zwei vertrocknete Elkos, einer ausgelaufen die das Umfeld der Platine beschädigt haben. Ich habe kein Equipment für´s SMD-Löten in dieser Miniaturisierung also bliebe nur der Tausch der kompletten Platine aus einer Schlachtplatte - was damals bei schon beschrieben Platten nicht funktioniert hat. (Technische Details warum nicht, sollten bekannt sein)Endresultat ist, daß meine Daten, unter Anderem auch Schnappschüsse aus meiner Sturm- und Drangzeit hin sind.

Ich hatte SD-Karten, die von jetzt auf gleich gestorben sind. Ich hatte hier Smartphones von Freunden mit "externem" NAND Speicher, der plötzlich nicht mehr beschreibbar war. Da gabs keinen Anwenderfehler, die Dinger sind einfach gestorben.

Persönlich bin ich der Ansicht, daß es 100% Backupsicherheit digital aufgezeichneter Daten nicht geben kann. Restrisiko bleibt immer.
Meine Dias nehm ich ausm Schrank und schaue sie einfach an. ;) Da müsste wirklich schon die Bude abbrennen, wie @kromgi richtig gesagt hat.

Dank Virtualisierung ist das doch heute kein Thema: Win3.11 in einer VM aufsetzen und darin seine Oldies (Claris Works o.ä.) ausführen. Das ganze lässt sich auch relativ einfach mit den Daten konservieren

Wäre auch mein Vorschlag gewesen. Im Normalfall läuft das recht gut. Etwas knifflig kann es werden, wenn er da Sachen hat, die unter einem Nicht-MS-DOS Betriebssystem gelaufen sind und / oder die Textdateien mit irgendeinem speziell programmierten "Bürosystem" erstellt wurden und nicht mit einem der bekannten der damaligen Zeit, wie Claris etc. ;)

Tafelspitz
19.07.2017, 11:43
So betrachtet wäre eigentlich ein Online-Backup bei einer professionellen Firma gar keine so schlechte Alternative, nicht?

Es ist dann nicht mehr mein Problem als Anwender, wo und wie die Daten gespeichert werden und wie ich die in n Jahren wieder zurücklese.

Bleibt der preisliche Faktor: wenn man das Geld für HDs und/oder andere Datenträger und das regelmässige Umkopieren auf jeweils aktuelle Medien zusammenrechnet, ist es ggf. nicht mal so viel teurer oder sogar günstiger?

meshua
19.07.2017, 13:06
So betrachtet wäre eigentlich ein Online-Backup bei einer professionellen Firma gar keine so schlechte Alternative, nicht?

Es ist dann nicht mehr mein Problem als Anwender, wo und wie die Daten gespeichert werden und wie ich die in n Jahren wieder zurücklese.


Die Geschichte zeigt aber, daß solche Firmen ihre Probleme irgendwann zu deinem Problem machen - garantiert. Wenn die Firma den Betrieb einstellt oder ihr Berstollen-Datacenter einstürzt...hast du es: dein Problem.

Statt auf fabulösen Mindesthaltbarkeitszeiten teurer Archivierungs-Medien zu vertrauen, bin ich zum Paradigma "Kontinuierliche Migration und Duplikation" statt Dauerhaltbarkeit des Mediums übergegangen. Letzteres bedingt trotz Marketingversprechen von 100 Jahren Haltbarkeit doch eine regelmäßige Kontrolle der Lesbarkeit und Integrität der Daten. In meiner freien Zeit gibt's aber viel schönere Dinge, als einen n-Scheibenstapel auf Integrität zu Prüfen.

Noch ein Punkt: Zusätzlich zum Verschleiß des organischen Dye altert bei optischen Laufwerken auch die Linse, welche den Laser fokussiert. Und ob die Spuren auch immer sauber gebrannt wurden, weiß man erst, wenn ein anderes Laufwerk Leseprobleme meldet. Ich hatte vor 10-15 Jahren auch alles auf CD und DVD archiviert, dunkel gelagert. Aber diese Berge an Medien prüft noch kein Privatmensch mehr regelmäßig - das ist völlig unpraktisch. ^^

Beste Grüße, meshua.

Minoltist
19.07.2017, 13:57
Ist was wahres dran, kann man nicht in abrede stellen.

Was bin ich froh, das der Großteil meiner Bilder physisch greifbar im Sammelordner steht[emoji41]

usch
19.07.2017, 14:19
Ist was wahres dran, kann man nicht in abrede stellen.
Tja ... daß die Nachkommen irgendwann mal auf dem Dachboden eine vergessene Kiste mit Fotos von ihren Urgroßeltern finden, wird es im digitalen Zeitalter wohl nicht mehr geben. Bestenfalls eine alte verrostete Festplatte, die keiner mehr lesen kann. :(

Was bin ich froh, das der Großteil meiner Bilder physisch greifbar im Sammelordner steht[ emoji41 ]
Ich hab allerdings um 1990 rum für rund 15 Jahre mit Fotografieren ausgesetzt, weil ich keinen Platz für noch mehr Dia-Kisten hatte. Erst digital ging es dann wieder weiter ... und jetzt hab ich dasselbe Problem mit meinen Festplatten. :roll:

Aber physische Bilder helfen auch nicht unbedingt. Meine Nachbarin hat zu meinem Entsetzen nach dem Tod ihres Mannes alle alten Familienfotos und Super-8-Filme in den Müll geworfen (und noch extra mit der Schere kleingeschnippelt, damit sie auch bestimmt niemand wieder herausholt). Da lade ich das Zeug lieber mit CC-Lizenz irgendwo zu einem Datenkraken hoch und hoffe, daß das dort im Archiv für die nächsten Jahrzehnte gut aufgehoben ist. ;)