Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Drahtlose Fernauslösung - Astro-Film
flemmingr
05.07.2017, 23:50
Hallo,
ich besitze ein :a:55V und eine :a:77V (weil ich die GPS-Daten in meinen RAW-Dateien haben möchte).
Ich besitze auch einen drahtlosen Funkfernauslöser "S1" von Oppilas (VR China). Damit kann ich 4 Arten des Auslösens an beiden Kameras realisieren. So auch mehrere Bilder hintereinander im 1-Sekunden-Abstand.
Nun möchte ich aber auch einen Film (1080p 50 fps) aus vielen Himmelsbildern am PC errechen lassen.
Meine Fragen:
(1) was benötige ich dafür für einen Funkfernauslöser, der auch wesentlich größere Intervalle zwischen den einzelnen Bildern zuläßt?
(2) Wie groß sind so die Intervalle, wenn man einen Film für ca. 20 sec herstellen will und dabei ca. 6 h Himmelfotos macht?
(3) Als RAW-Fotograf denke ich mir, dass es für diesen speziellen Anwendungsfall günstiger wäre im JPG-Format zu fotografieren. Welche Auflösung (Qualität) ist dann am sinnvollsten zu nehmen?
Auch für weiterführende Tipps zu diesem Thema wäre ich dankbar.
(1) was benötige ich dafür für einen Funkfernauslöser, der auch wesentlich größere Intervalle zwischen den einzelnen Bildern zuläßt?Google nach "Intervallometer": da findest du sicher einen passenden Funkfernauslöser für deine Kameras, die beliebig (999) viele Bilder mit verschiedenen Abständen (1-999s) zwischen den Aufnahmen zulassen.
(2) Wie groß sind so die Intervalle, wenn man einen Film für ca. 20 sec herstellen will und dabei ca. 6 h Himmelfotos macht?Wenn du einen Film mit 20s Länge und 25 oder 50 Bilder pro sec erzeugen willst, brauchst du also 500 oder 1000 Einzelbilder. 6 Stunden sind 6x3600s also 21600s. Daher können deine Intervalle ca. 20 oder 40s lang sein. Die Belichtungszeiten der Bilder würde ich je nach Brennweite einstellen, wenn du keine Nachführung hast. Mit Nachführung 1s kürzer als das Intervall.
(3) Als RAW-Fotograf denke ich mir, dass es für diesen speziellen Anwendungsfall günstiger wäre im JPG-Format zu fotografieren.Warum gerade da JPG? Unbedingt RAW bei Astroaufnahmen! Und den Weißabgleich nicht auf Auto, sondern auf Tageslicht und ev. danach im RAWkonverter so korrigieren, damit es gut aussieht.
flemmingr
06.07.2017, 12:47
Hallo TONI_B,
vielen Dank für Deine rasche Antwort.
Ich habe mir bei Amazone.de bestellt:
"PIXEL TW-283/S1 LCD Kabelloser Fernauslöser Kabellos Timer-Fernauslöser für Sony SLR-Digitalkameras" wie :a:55 und :a:77 für 28 €. Mal sehen, ob dieses Gerät meine Erwartungen erfüllt.
Gut dass Du mir die Bilderzahl vorgerechnet hast: Bei 1.000 Bilder sind das als RAW mit der :a:55 ca. 17 GB, mit der :a:77 ca. 25 GB. Hm, deshalb dachte ich an JPG um mir auch das Entwickeln der 1.000 Bilder zu ersparen. Aber ich werde mir für meinen Namibia-Urlaub im August d. J. halt noch eine 64 GB Karte kaufen. Hoffentlich "versteht" sich die SDXC-Karte mit den Kameras. Ich nutze bisher nur SDHC-Karten bis 32 GB.
Wichtig ist für mich auch Dein Hinweis die Kamera auf "Tageslicht"-Weißabgleich einzustellen. Ich habe nämlich meistens "Auto", da ich Feinheiten im RAW-Konverter vornehme.
Ja, dieser Funkauslöser sollte gut geeignet sein. Meine A77 kommt mit 128GB Karten zurecht. Bei der RAW-Entwicklung, speziell mit DxO kann man sehr gut entrauschen - da läuft halt der PC in der Nacht durch bei 1000 Aufnahmen...;)
flemmingr
07.07.2017, 09:32
Danke Toni_B,
ich habe mir nun eine 128 GB-Karte bestellt.
(1) Welche Brennweite ist optimal für freie Landschaft mit etwas Vordergrund? Ich habe ein SAL1680Z (3,5...4,5).
(2) Mit welchen Belichtungszeiten / Blende / ISO muss ich rechnen? (Weißabgleich auf Tageslicht, manueller Fokus)
Wenn du keine Nachführung hast - was ich annehme - solltest du es zu Beginn mit möglichst kurzen Brennweiten versuchen. Ob das Zoom wirklich geeignet ist, bezweifel ich, denn damit die Sterne punktförmig bleiben, musst du wahrscheinlich zwei Blendenstufen abblenden. Damit bist du bei f/5,6 oder f/8, was nicht wirklich gut ist.
Die Belichtungszeit/ISO-Einstellung hängt sehr stark vom Himmel ab: ist es sehr dunkel (Hochgebirge), kann man sicher 30s bei f/2,8 und ISO1600 oder ISO3200 belichten. Aber am besten sind Testaufnahmen, die man ohnehin braucht, um den optimalen Fokus zu treffen.
flemmingr
07.07.2017, 21:12
Danke für die Hinweise!
fritzenm
07.07.2017, 22:11
...Nun möchte ich aber auch einen Film (1080p 50 fps) aus vielen Himmelsbildern am PC errechen lassen.
Wenn das HD-Format das beabsichtigte Ausgabeformat ist, würde ich in der Tat überlegen, ob dafür die Datenmengen der nativen Sensorauflösung (egal ob RAW oder JPG) notwendig (sinnvoll) sind.
Habe vor vielen Jahren mal so etwas ähnliches gemacht mit der KM A2, die noch über eine Intervall-Funktion verfügt hat. Damals waren 640 Px die grösste Auflösung die meine Videoschnitt-SW konnte und es wäre Overkill gewesen, da mit den 8MP der Kamera rein zu gehen.
Ich würde, falls die Kamera es anbietet, auf das 16:9 Format wechseln und dann ein JPG-Format mit ungefähr den 2k Pixeln auf der langen Seite.
Für die lange Aufnahmedauer brauchst du wahrscheinlich ein Netzteil. Und nicht vergessen, die automatische Selbstabschaltung zu deaktivieren.
Ich würde die Intervalle zwischen den Aufnahmen auch nicht zu lang wählen, damit die Bewegungen später nicht ruckartig im fertigen Video aussehen.
50fps könnte eine Herausforderung werden weil du eben 50 Bilder für eine Sekunde Video brauchst.
flemmingr
07.07.2017, 22:41
Hallo fritzenm,
vielen Dank!
Ich habe ja nicht mehr viel Zeit zum Experimentieren, da ich ja schon Mitte August d. J. nach Namibia fliegen und dort 3000 km durch die Gegend fahren und auch derartige Aufnahmen machen möchte. Und sicherlich wegen meines Alters nie wieder hinkommen werde. Der Gedanke für ein derartiges Astro-Video kam bei meiner Frau (!!) auf, nachdem sie soetwas (leider) kürzlich im Fernsehen gesehen hatte.
fritzenm
07.07.2017, 23:02
Hmm. Je mehr ich drüber nachdenke, desto schwieriger scheint mir dein Projekt. Wenn nämlich die Belichtungszeit für die Einzelaufnahmen wegen der gegebenen Verhältnisse (Objektiv; Blendenöffnung; Licht) zu lang ist, dann werden bei fehlender Nachführung die Sterne als Striche und nicht als Punkte abgebildet. Und das wäre keine brauchbare Basis für einen Film.
Hab mich nie dafür interessiert, aber ich meine ich hätte irgendwo mal gelesen, dass es Videokameras gibt, bei denen sich die Bildrate auch (stufenlos) nach unten regeln lässt, bis 1fps, glaube ich. Hab aber keine Ahnung, ob dies etwas "bezahlbares" war, oder nicht.
Eine Option könnte aber sein, einfach mit normaler Framerate zu filmen, dann aber das Video auf eine Timeline mit (deutlich) niedrigere Framerate rechnen zu lassen. Ah, aber die 29min59s Limitierung könnte dir da einen Strich durch die Rechnung machen. Es sei denn, du machst die Aufnahme mit einer echten Videokamera.
Für ein Video ist es nicht so tragisch, wenn die Sterne auf den Einzelaufnahmen kurze(!) Striche sind. Und wenn die Reise nach Namibia geht, gibt das den perfekten Himmel! (Neid ;)). Da nutzen dann auch Probeaufnahmen hier in Europa, außer im Hochgebirge nichts, denn bei den dortigen Verhältnissen kann man sicher länger belichten. Es ist auch nicht unbedingt notwendig 50fps zu erreichen, da reichen sicher 20-25fps - aber das kann man ja ohnehin im Nachhinein einstellen. Am wichtigsten ist die Scharfstellung und die richtige Belichtung - da muss man unmittelbar vor der Belichtungsreihe unbedingt Testaufnahmen machen.
Einer der wenigen Versuche, die ich in Richtung Filmen gemacht habe, ist hier (https://drive.google.com/file/d/0B5QQvLV64lTsNVlrZl9DTHBmY0E/view) zu sehen. Bin gerade im Urlaub und habe die Daten nicht zur Hand, aber es dürfte in etwa ISO1600, 30s und f/2,8 gewesen sein. Und für die 30s Dauer waren es sicher keine 1500, sondern nur ca. 500 Bilder.
Hallo Rainer,
Mein Hobby neben Foto ist ja auch Astro. Daher werfe ich einfach hier mal was in den Ring, kann ja nicht schaden.
6 Stunden sind ja grob gerechnet 20000 Sekunden. Bei gewünschten 40 Sekunden Film zu je 50 Bildern ergeben sich also gut 2000 Bilder. Daraus folgt ein Intervall von 10 Sekunden. Das ist auch noch gut und gibt keine Sprünge im Film. Ein Beispiel mit 9 Sekunden je Bild kannst du hier sehen, die Aufnahmedaten stehen im Kommentar:
https://vimeo.com/224053998
Sind zwar nur wenige Sterne drauf, aber man sieht gut die flüssige Bewegung. Bei 20 Sekunden Intervall würde ich schon Sprünge erwarten.
An Ort und Stelle hast du ja ein paar Nächte zum Proben.
Meine Aufnahme entstand mit der Sony-Zeitraffer-App für 10 Euro. Mit der kann ich völlig flexibel die Intervalle und Bildanzahl steuern. Auch hat sie die Möglichkeiten nur Film, nur jpg oder beides zu erstellen. RAW kann sie soweit ich weiß nicht. Die aktuelle Version unterstützt an der A7s auch den "Silent Shutter", damit es nicht alle 10 Sekunden klickt. Aber Achtung, der muss in den APP-Einstellungen gesetzt werden.
Bei 2000 Bildern müsstest du allerdings nach 3 Stunden neu starten, weil die Bildanzahl auf 999 begrenzt ist.
Gruß aus HH und viel Freude in Namibia (Träum...)
Helmut
flemmingr
23.07.2017, 22:43
Danke Euch für die Hinweise!