Mainecoon
03.07.2017, 16:34
Auf der Suche nach einem interessanten Motiv während meines Makrokurses sah ich im hohen Gras ein leeres Schneckenhaus mit einem Loch in der Wand. Als ich es aufhob und auf eine Mauer legte, bemerkte ich im Inneren neben einer schwarzen Masse ein Insekt im Gehäuse. Ich fotografierte alles (mehr schlecht als recht, ich übe ja noch) und zeigte das Foto am Abend meinem Kursleiter.
Roland, Biologe und einer der renommiertesten Insektenfotografen Deutschlands, bekam Schnappatmung. "Weißt du eigentlich, was du da fotografiert hast? Warum hast du mich nicht gerufen???"
"Woher sollte ich wissen, dass das etwas besonderes ist? Ich bin Historiker! Wenn ich Napoleon in dem Schneckenhaus gefunden hätte, hätte ich dich gerufen."
"DAS IST NAPOLEON!"
Die Schneckenhausbienen sind solitäre Wildbienenarten; sie leben allein und legen ihre Eier in leeren Schneckenhäusern ab. Danach wird das Gehäuse mit viel Aufwand gedreht, so dass der Eingang nicht von anderen Tieren erreicht werden kann, oder der Eingang selber sorgfältigst mit Halmen und Nadeln verbarrikadiert. Der Nachwuchs wird dann sich selbst überlassen.
Gegenspieler der Schneckenhausbienen sind u.a. Erzwespen:
In Mitteleuropa kommt nur die Gattung Leucospis vor, die nur wenige, verhältnismäßig große, auffällig schwarzgelb gefärbte und in der Regel selten beobachtete Arten aufweist. Diese zeichnen sich durch stark verdickte, bezahnte Hinterschenkel und im weiblichen Geschlecht durch einen über den Rücken des Abdomens nach vorn gebogenen Legebohrer aus. Die Vorderflügel sind wie bei den Faltenwespen in Ruhe längsgefaltet. Nach bisheriger Kenntnis sind die Arten Parasitoide in den Nestern solitärer Bienen. (Zitat von der Webseite von Dr. Paul Westrich) (http://www.paul-westrich.de/gegenspieler/leucospididae.php)
Parasitoide bedeutet, dass die Erzwespen ihre Eier in die Nester der Bienen legen und sich ihre Brut nach dem Schlupf von den Bienenlarven ernährt.
Was ich nun offenbar aufgenommen habe, war eine solche Erzwespe, die sich gerade in einem "belegten" Schneckenhaus umsah. Hier ist das Bild (wirklich nur dokumentarisch):
1012/parasitaer.jpg
→ Erzwespe im Schneckenhaus (http:../galerie/details.php?image_id=276436)
Es grüßt
Mainecoon
Roland, Biologe und einer der renommiertesten Insektenfotografen Deutschlands, bekam Schnappatmung. "Weißt du eigentlich, was du da fotografiert hast? Warum hast du mich nicht gerufen???"
"Woher sollte ich wissen, dass das etwas besonderes ist? Ich bin Historiker! Wenn ich Napoleon in dem Schneckenhaus gefunden hätte, hätte ich dich gerufen."
"DAS IST NAPOLEON!"
Die Schneckenhausbienen sind solitäre Wildbienenarten; sie leben allein und legen ihre Eier in leeren Schneckenhäusern ab. Danach wird das Gehäuse mit viel Aufwand gedreht, so dass der Eingang nicht von anderen Tieren erreicht werden kann, oder der Eingang selber sorgfältigst mit Halmen und Nadeln verbarrikadiert. Der Nachwuchs wird dann sich selbst überlassen.
Gegenspieler der Schneckenhausbienen sind u.a. Erzwespen:
In Mitteleuropa kommt nur die Gattung Leucospis vor, die nur wenige, verhältnismäßig große, auffällig schwarzgelb gefärbte und in der Regel selten beobachtete Arten aufweist. Diese zeichnen sich durch stark verdickte, bezahnte Hinterschenkel und im weiblichen Geschlecht durch einen über den Rücken des Abdomens nach vorn gebogenen Legebohrer aus. Die Vorderflügel sind wie bei den Faltenwespen in Ruhe längsgefaltet. Nach bisheriger Kenntnis sind die Arten Parasitoide in den Nestern solitärer Bienen. (Zitat von der Webseite von Dr. Paul Westrich) (http://www.paul-westrich.de/gegenspieler/leucospididae.php)
Parasitoide bedeutet, dass die Erzwespen ihre Eier in die Nester der Bienen legen und sich ihre Brut nach dem Schlupf von den Bienenlarven ernährt.
Was ich nun offenbar aufgenommen habe, war eine solche Erzwespe, die sich gerade in einem "belegten" Schneckenhaus umsah. Hier ist das Bild (wirklich nur dokumentarisch):
1012/parasitaer.jpg
→ Erzwespe im Schneckenhaus (http:../galerie/details.php?image_id=276436)
Es grüßt
Mainecoon