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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hohe Lichtstärke als Lösung für sehr wenig Licht


kayf
28.06.2017, 10:22
Aus einem anderen Thema greife ich mal folgende Aussage auf, da mich meine Frage dazu schon länger grübeln lässt.

So unterschiedlich sind die Wünsche und Gewohnheiten - ich würde zusätzlich über eine (!) lichtstarke FB (55/1.8 o.ä.) nachdenken, um auch nachts ohne Stativ fotografieren zu können.



Dazu mal eine 'dumme' Frage:
Was bringt mir Nachts eine 1.8'er Blende, wenn ich etwas mit Tiefe fotografieren möchte?
Immerhin ist die Hyperfokale Distanz bei 55mm 1.8 knapp 85m (Schärfentiefe ab ca. 42,5 bis unendlich).

Wie löst man dieses Problem? ( ohne Focusstacking, da bräuchte man ja dann auch wieder ein Stativ)

mrrondi
28.06.2017, 10:38
Du wirst immer ein Thema mit offenblede haben.
Der AF muss auch deutlich genauer passen, weil die Schärfenebende deutlich kleiner ist.
Manchmal ist das ein kleinerer Sensor hilfreicher als die grossen.
Doch rauschen die meist schneller.
Doch ned umsonst sind Nikon D500 und Canon 7D gefragte Sportkameras.

kayf
28.06.2017, 10:42
Es geht hier nicht um die Offenblende ansich, sondern um den empfohlenen Einsatz dieser als Ausgleich für sehr wenig Licht und der Frage wie dies die Lösung ist, wenn etwas mit Tiefe scharf abgebildet werden soll!?

mrrondi
28.06.2017, 10:47
Blende öffen
Iso erhöhen
oder Verschlusszeit verlängern.

Das sind die drei Möglichkeiten.
Suchs dir aus.

kayf
28.06.2017, 10:55
Blende öffen

Iso erhöhen

oder Verschlusszeit verlängern.



Das sind die drei Möglichkeiten.

Suchs dir aus.



Ja, danke, dass weiß ich.
Darf ich Dich bitten den Eingangspost noch einmal zu lesen.

Eine Offenblende wird dort durch einen Nutzer als Lösung für Aufnahmen Nachts ohne Stativ aufgezeigt. Und ich frage, was mir ein sehr offenblendiges Objektiv Nachts ohne Stativ bringt, wenn ich zwar dadurch die Verschlusszeit gering halten, aber die für mein Objekt nötige Schärfentiefe durch die große Blende verloren geht.

Harry Hirsch
28.06.2017, 10:58
Ich würde sagen, für Aufnahmen, bei denen es nicht auf viel Tiefenschärfe ankommt, ist es gut.
Personen auf einem Weihnachtsmarkt zum Beispiel.
Die Katze im dunklen Hausflur
Die Familie unter'm Weihnachtsbaum;)

mrrondi
28.06.2017, 11:00
Das musst doch du entscheiden als Fotograf entscheiden.
Was du Fotografierst ?
Wie schnell deine Belichtungszeit sein muss ?
Wei weit dein Objekt entfernt ist ?
Wie gut dein Autofokus ?
Wie gut deine Kamera ist ?
Wie gut du bist ?
und und und ...

Die Blende ist eine der Variablen in dem Spiel und JA sie spielt eine wichtige Rolle.
Darfst die Brennweite ned vergessen.

erich_k
28.06.2017, 11:01
Ja, danke, dass weiß ich.
Darf ich Dich bitten den Eingangspost noch einmal zu lesen.

Eine Offenblende wird dort durch einen Nutzer als Lösung für Aufnahmen Nachts ohne Stativ aufgezeigt. Und ich frage, was mir ein sehr offenblendiges Objektiv Nachts ohne Stativ bringt, wenn ich zwar dadurch die Verschlusszeit gering halten, aber die für mein Objekt nötige Schärfentiefe durch die große Blende verloren geht.

Die Antwort kennst du doch ?

Bringt natürlich nichts, wenn du Tiefe brauchst. Da hilft dann eben nur das Stativ ...

XG1
28.06.2017, 11:01
Ja, danke, dass weiß ich.
Darf ich Dich bitten den Eingangspost noch einmal zu lesen.

Eine Offenblende wird dort durch einen Nutzer als Lösung für Aufnahmen Nachts ohne Stativ aufgezeigt. Und ich frage, was mir ein sehr offenblendiges Objektiv Nachts ohne Stativ bringt, wenn ich zwar dadurch die Verschlusszeit gering halten, aber die für mein Objekt nötige Schärfentiefe durch die große Blende verloren geht.

Wenn man das nicht will, muss man halt die Isos hoch drehen. Wenn man das Rauschen dann auch nicht will, landet man wieder beim Stativ. Was soll die Frage? Ist doch logisch, daß eine weit offene Blende EIN Weg sein kann, dem low light zu begegnen. Wenn es viel tief gestaffelte Schärfe braucht, dann eben nicht. Das sind doch alles Binsenweisheiten...

Itscha
28.06.2017, 11:05
Und ich frage, was mir ein sehr offenblendiges Objektiv Nachts ohne Stativ bringt, wenn ich zwar dadurch die Verschlusszeit gering halten, aber die für mein Objekt nötige Schärfentiefe durch die große Blende verloren geht.

Gar nix. Große Schärfentiefe erreichst Du selbst tagsüber nicht mit offener Blende. Was soll sich daran nachts ändern?

Wenn du nachts viel Schärfentiefe erreichen willst, musst Du halt ein Stativ nehmen. Und die große Blende bringt dir nichts. Kannst also gleich ein lichtschwächeres Objektiv verwenden.

Das hatte aber wahrscheinlich auch nie jemand behauptet, dass ein lichtstarkes Objektiv für DEINE Zwecke erforderlich/dienlich wäre.

MaTiHH
28.06.2017, 11:08
Als der zitierte ...

Es ist immer eine schwierige Frage als es hier so einfach versucht wird, zu beantworten. Mein Kommentar zielte in erster Linie darauf ab, noch handgehalten ohne Bewegungsunschärfe fotografieren zu können, so wie hier:

A/Rii mit 55/1.8 @F2 1/30s ISO6400
https://c1.staticflickr.com/3/2878/32668697684_12f40723c8_c.jpg

The moon over Lagos Harbour[/URL] by martin timmann (https://www.flickr.com/photos/martintimmann/), auf Flickr

Nun würde ich schon sagen, das Bild ist hinreichend scharf für die Ausgabe auf dem Bildschirm und die meisten Ausdrucke. Schaue ich es mir dann tatsächlich 100% an, dann sehe ich auf der einen Seite jede Menge Rauschen (es reicht schon, wenn du in Flickr auf vergrößern klickst). Und natürlich sind nicht alle Bereiche gleich scharf (fokussiert habe ich auf die Wand rechts, um es einigermaßen ausgewogen zu bekommen).

Aber ein Objektiv mit Lichtstärke 2.8 hätte halt entweder ISO 12.800 bedeutet (mein persönliches Empfinden sieht da bei der a7Rii einen großen Qualitätssprung) oder 1/15s (Verwacklungsgefahr, hätte aber noch klappen können).

Hier ein anderes Beispiel, dass die Situation und Abwägung ebenso erläutert:

a7Rii mit 24-35/2 @25mm @F2.2 1/30s ISO6400
https://c1.staticflickr.com/1/694/32039349754_bbf5f9a377_c.jpg
Fog in autumn - From the village 1[/URL] by martin timmann (https://www.flickr.com/photos/martintimmann/), auf Flickr

Also aus meiner Sicht eine Grenzentscheidung. Ich persönlich fotografiere ganz gern an dieser Grenze des Lichts und die Lichtstärke hilft mir, mehr Möglichkeiten zu haben.

Bzgl. der Tiefenschärfe: Da gibt es natürlich auch jede Menge Rechner dazu. Entscheidend ist aber der Zerstreuungskreis und dieser ist abhängig von Ausgabegröße und Betrachtungsabstand. Insofern habe ich bei der kleine Ausgabegröße auch einen größeren Spielraum.


Edit BadMan: Bilder mit einer Größe von mehr als 200 KB und 600x600px sind nach den Forenregeln nur zu verlinken und nicht in den Beitrag einzubinden.
Bitte benutze unsere Galerie. Dort können Bilder bis 1 MB und 1800x1200px geladen und dann als Thumbnail im Thread verlinkt werden.
Beim nächsten Mal lösche ich die Bilder kommentarlos!

kayf
28.06.2017, 11:08
Die Frage soll mir eine Lösung von Euch bringen, die ich nicht kenne. Hätte ja sein können - man lernt ja nie aus.
Danke. Nun weiß ich, dass mein Wissen dazu ausreicht und ich die pauschale Aussage "Hohe Lichtstärke hilft Dir Nachts" weiterhin eingeschränkt ist.
Darum ging es mir.

XG1
28.06.2017, 11:16
Die Frage soll mir eine Lösung von Euch bringen, die ich nicht kenne. Hätte ja sein können - man lernt ja nie aus.
Danke. Nun weiß ich, dass mein Wissen dazu ausreicht und ich die pauschale Aussage "Hohe Lichtstärke hilft Dir Nachts" weiterhin eingeschränkt ist.
Darum ging es mir.Das ist zwar Wortklauberei, aber natürlich gilt der Satz nach wie vor pauschal... denn, wenn du sie nicht hast, die Lichtstärke, kannst du sie auch nicht nutzen und sie fällt so weg als Option - ergo: "Der Kauf von lichtstarken Objektiven hilft Dir Nachts" stimmt immer, weil er immer eine weitere Option bereit hält, auch wenn sie in einer konkreten Aufnahmesituation vielleicht nicht nutzbar ist.

kayf
28.06.2017, 11:33
Als der zitierte ...



Es ist immer eine schwierige Frage als es hier so einfach versucht wird, zu beantworten. Mein Kommentar zielte in erster Linie darauf ab, noch handgehalten ohne Bewegungsunschärfe fotografieren zu können, so wie hier:



A/Rii mit 55/1.8 @F2 1/30s ISO6400


The moon over Lagos Harbour (https://flic.kr/p/RLPBEm) by martin timmann (https://www.flickr.com/photos/martintimmann/), auf Flickr


Nun würde ich schon sagen, das Bild ist hinreichend scharf für die Ausgabe auf dem Bildschirm und die meisten Ausdrucke. Schaue ich es mir dann tatsächlich 100% an, dann sehe ich auf der einen Seite jede Menge Rauschen (es reicht schon, wenn du in Flickr auf vergrößern klickst). Und natürlich sind nicht alle Bereiche gleich scharf (fokussiert habe ich auf die Wand rechts, um es einigermaßen ausgewogen zu bekommen).



Aber ein Objektiv mit Lichtstärke 2.8 hätte halt entweder ISO 12.800 bedeutet (mein persönliches Empfinden sieht da bei der a7Rii einen großen Qualitätssprung) oder 1/15s (Verwacklungsgefahr, hätte aber noch klappen können).



Hier ein anderes Beispiel, dass die Situation und Abwägung ebenso erläutert:



a7Rii mit 24-35/2 @25mm @F2.2 1/30s ISO6400


Fog in autumn - From the village 1 (https://flic.kr/p/QPd3rY) by martin timmann (https://www.flickr.com/photos/martintimmann/), auf Flickr



Also aus meiner Sicht eine Grenzentscheidung. Ich persönlich fotografiere ganz gern an dieser Grenze des Lichts und die Lichtstärke hilft mir, mehr Möglichkeiten zu haben.



Bzgl. der Tiefenschärfe: Da gibt es natürlich auch jede Menge Rechner dazu. Entscheidend ist aber der Zerstreuungskreis und dieser ist abhängig von Ausgabegröße und Betrachtungsabstand. Insofern habe ich bei der kleine Ausgabegröße auch einen größeren Spielraum.



Vielen Dank Martin für Deine Erklärung.
Sogar was Du im ersten Bild fokussiert hast, um möglichst viel Schärfe heraus zu holen.
Die Art Antwort hätte ich erhofft - Danke!
Dies bestätigt ja auch meine Annahme mit der Hyperfokale Distanz und an Deinen Beispielen zeigt sich, dass es für 'Landschaft' ganz gut funktionieren kann.

kayf
28.06.2017, 12:39
Ich seh grad, dass der Tread in 'nach der Aufnahme' ist. Könnt Ihr den bitte entsprechend korrekt einsortieren. Danke

matti62
02.07.2017, 11:07
Zu Deiner Ausgangsfrage: um auch nachts mit f5.6 oder f7.1 und ISO100 zu fotografieren, nutze ich ein Stativ.

screwdriver
02.07.2017, 12:58
Was bringt mir Nachts eine 1.8'er Blende, wenn ich etwas mit Tiefe fotografieren möchte?

Nichts.
Die höhere Lichtstärke(mit gleicher Brennweiter an gleicher Kamera) bringt dir nur dann einen Vorteil, wenn du mit der damit zwingend einhergehenden geringeren Schärfentiefe klarkommst und sinnvoll nutzen kannst.

Die Anfangsaussage ist, so pauschalisiert, einfach falsch.

guenter_w
02.07.2017, 13:06
Wenn man von der Erfahrung ausgeht, dass die Extremeinstellungen sowohl bei Blende als auch bei Brennweite selten optimal sind, gewinnt man bei lichtstarken Objektiven im nutzbaren Bereich durchaus etwas hinzu.