Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schlechtes Gewissen
tempus fugit
23.06.2017, 02:50
Bei meinen Kommilitonen ist einer, der Adobe CS6 einfach so verteilt.
Ohne Key und es funktioniert anscheinend.
Er hat es sogar vorgeführt und es dann einfach jedem, der es wollte, gegeben.
Ich bin da aber mehr als skeptisch und würde meinen, dass das sicher illegal ist.
Weil ich ein schlechtes Gewissen bei solchen Dingen habe, lehnte ich es ab, dass ich es von ihm annehme (ich habe ihm gesagt, dass ich das eh nicht nutze sondern nur LR, ne Notlüge eben). Nun befürchte ich, dass wenn er Ärger bekommen sollte, denkt, dass ich ihn verpfiffen haben könnte.
Was würdet Ihr machen?
Ihn zur Rede stellen?
Schweigen?
Und was ist dann mit den ganzen Leuten, die dann illegale Software haben?
Ich kenne nur wenige von denen persönlich, sodass ich nicht alle von ihnen zur Rede stellen könnte.
Was soll man in so einem moralischen Dilemma machen?
Oder soll ich die Sache einfach ignorieren?
About Schmidt
23.06.2017, 06:53
Wer ist im Fehler, du nicht, also warum machst du dir Sorgen? Sein Fehler, sein Problem!
Gruß Wolfgang
cat_on_leaf
23.06.2017, 07:11
Es ist illegal. Du hast abgelehnt! Alles ist gut.
Alles danach kann dir egal sein. Ich halte mich ja schon für einen "Reichsbedenkenträger (mit Grübelzepter und Schwarzmahlkugel)", aber denk mal nach: Wenn den Verteiler irgendjemand anschwärzen könnte und es dann auch machen würde, dann könnte er meinen, dass du eventuell derjenige sein könntest der das gemacht hat. Alleine 4 Konjunktive in einem Satz. Mindestens 3 zuviel um sich Gedanken zu machen.
Also....
Moin, moin,
Bei meinen Kommilitonen ist einer, der Adobe CS6 einfach so verteilt.
Ohne Key und es funktioniert anscheinend.
das dürfte die Version sein, die Adobe seinerzeit online gestellt, als sie ihre Online-Verifikation der Lizenz umgestellt und die alten Server abgeschaltet haben. Diese Version kommt während der Laufzeit in der Tat ohne Kontakt zum Web und zu Adobe aus. Aber, und das ist ein großes Aber: diese Version darf nur von Lizenzinhabern genutzt werden. Wer die Software ohne Lizenz nutzt, macht sich strafbar. Die Verteilung derartiger Software ist noch kritischer zu sehen.
Gib Deinem Kommilitonen den Tipp, das besser sein zu lassen. Alles andere ist sein Problem!
Dat Ei
guenter_w
23.06.2017, 09:43
Solche Typen führen dazu, dass die Softwarehersteller die Registrierungshürden immer höher hängen und alle ehrlichen Käufer darunter leiden müssen! Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern kriminell! Das einzig Gute ist, dass für dich keine Verpflichtung zur Anzeige besteht! Überzeugen kann man diese Leute praktisch nie!
Eine Software wird schnell als überteuert betrachtet. Ich stelle mir bei Raubkopien immer so vor, wenn sowas bei Hardwares möglich wäre, würde man z.B. ein Sony Alpha 9 mit einem 3D-Drucker kopieren/nachbauen und ganz wenig dafür bezahlen wollen.
Deine Handlung war richtig. Ich habe selbst bei einer Software-Firma gearbeitet und kann sehr gut verstehen, dass die Entwickler über Raubkopien oder illegale Lizenzen sehr verärgert sind.
Entweder bezahlt man den vollen Preis einer Software oder wenn einem zu teuer ist, arbeitet man mit einem anderen Programm. Ich habe z.B. kein Photoshop und muss manche Sachen (wahrscheinlich umständlicher) im Gimp machen.
guenter_w
23.06.2017, 10:08
Eine Software wird schnell als überteuert betrachtet.
Relativ gesehen zu den 80ern ist Software heute geradezu billig! Das Argument früherer Zeiten zählt nicht mehr!
Bei meinen Kommilitonen ist einer, der Adobe CS6 einfach so verteilt.
Ohne Key und es funktioniert anscheinend.
das dürfte die Version sein, die Adobe seinerzeit online gestellt, als sie ihre Online-Verifikation der Lizenz umgestellt und die alten Server abgeschaltet haben.
Eher nicht. Das war eine sehr alte Version, ca. CS2. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit einer anderern Version geht.
Und das lohnt sich kaum bis gar nicht. Die Version ist so alt, dass man Ähnliches legal mit GIMP bekommt
Was würdet Ihr machen?
Ihn zur Rede stellen?
Schweigen?
Was soll man in so einem moralischen Dilemma machen?
Oder soll ich die Sache einfach ignorieren?
Du hättest ganz einfach ohne Ausrede klarstellen können, dass dies sicherlich nicht den AGB entspricht und somit eine illegale Nutzung darstellt.
Der Preis für eine Jahreslizenz für Schüler und Studenten beträgt 229,-€ (https://www.cotec.de/detail/index/sArticle/1526/sCategory/993) ...:flop:
Da ist Microsoft wesentliche humaner mit einmalig 134,- € für Microsoft Office Home & Student 2016. Was hindert Adobe daran für Schüler und Studenten interessante Preismodelle zu gestalten. Könnte es an der Monopolstellung im Grafikbereich liegen?
Das Einzige was helfen würde, wäre ein Umstieg im Bildungsbereich auf alternative Software.
Moin, moin,
Der Preis für eine Jahreslizenz für Schüler und Studenten beträgt 229,-€ (https://www.cotec.de/detail/index/sArticle/1526/sCategory/993) ...:flop:
mit Verlaub, aber dieser Vergleich ist absoluter Unfug! Dein verlinktes Produkt enthält deutlich mehr Softwarepakete als nur Photoshop. Als Privatperson bezahle ich für das Abo von PS und LR (Creative Cloud Foto-Abo) rund 10,- Euro im Monat. Der offizielle Preis ist 11,89 Euro.
Dat Ei
Eher nicht. Das war eine sehr alte Version, ca. CS2. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit einer anderern Version geht.
Stimmt, das war die Version CS2. Adobe hat damals aber mitgeteilt, dass eine Nutzung ohne entsprechende Lizenz nicht erlaubt ist.
Es wäre also auch illegal, wenn der Typ CS2-Versionen verteilen würde.
Moin, moin,
mit Verlaub, aber dieser Vergleich ist absoluter Unfug! Dein verlinktes Produkt enthält deutlich mehr Softwarepakete als nur Photoshop. Als Privatperson bezahle ich für das Abo von PS und LR (Creative Cloud Foto-Abo) rund 10,- Euro im Monat. Der offizielle Preis ist 11,89 Euro.
Dat Ei
Es ging weniger um den Vergleich der Produkte, als vielmehr um das Angebot von Adobe im Bildungsbereich. Für Schüler und Studenten, die diese Software nur phasenweise in ihrer Ausbildung nutzen sind solche Preismodelle nicht interessant. Auch 11,98 €/Monat nicht. Anderseits wäre es aus der Sicht des Kompetenzerwerbs wünschenswert, wenn sie mit dieser Standardsoftware vertraut wären.
Minoltist
23.06.2017, 11:00
Für Schüler und Studenten, die diese Software nur phasenweise in ihrer Ausbildung nutzen sind solche Preismodelle nicht interessant. Auch 11,98 €/Monat nicht. Anderseits wäre es aus der Sicht des Kompetenzerwerbs wünschenswert, wenn sie mit dieser Standardsoftware vertraut wären.
Das sehe ich ähnlich.
Grundsätzlich spricht eigentlich nichts dagegen, wenn Schüler und Studenten freie Software wie Gimp nutzen würden. Im Berufsleben ist dann aber Befähigung zur Arbeit mit der besagten Standardsoftware erforderlich - hier ist m.Mn. nach der Pferdefuß.
Dem Beitragseröffner sei angeraten, auf die schwarze CS2 zu verzichten - kann teure Abmahnungen zur Folge haben. Gimp ist so schlecht nicht - die mechanismen der Bildbearbeitung sind meiner Ansicht nach vergleichbar nur die Bedieung und das Layout ist halt sehr technisch und nicht "klickibunti". ;)
Anderseits wäre es aus der Sicht des Kompetenzerwerbs wünschenswert, wenn sie mit dieser Standardsoftware vertraut wären.
Ich bin ja aus dem Laden schon draußen, aber ich erinnere mich noch aus meinen Zeiten als Dozent, dass wir und auch die Studenten Photoshop und alle anderen Adobe- und Microsoft- und viele anderen Softwareprodukte damals über das Intranet laden und damit arbeiten konnten. Aber seitdem sind auch 20 Jahre vergangen und vermutlich ist das Modell inzwischen auch zu teuer geworden.
Reisefoto
23.06.2017, 11:52
Relativ gesehen zu den 80ern ist Software heute geradezu billig! Das Argument früherer Zeiten zählt nicht mehr!
Ich würde auch sagen, dass viele Software überteuert ist. Um den Vergleich mit den 80ern aufzustellen:
Damals habe ich ich einen ATARI ST benutzt. Betriebssystem TOS mit grafischer Oberfläche (sehr ähnlich wie Apple Macintosh, gleicher Prozessor) im Preis enthalten. Dafür habe ich mir neben einer Tabellenkalkulation auch eine Textverarbeitung gekauft, die um die 200 DM gekostet hat. Diese wurde in Deutschland entwickelt, war leitungsmäßig und im Bedinungskomfort dem, was es im Bereich DOS gab, weit voraus. Zu dem Programm gab es einen erstklassigen Support und natürlich ein gedrucktes Handbuch usw. Der ATARI war zwar in Deutlichand an den Universitäten im Bereich der Ingenieur- und Naturwissenschaften sehr weit verbreitet (ich würde sagen, zeitweise sogar das dominierende System), aber weltweit eher ein Nichts jenseits des Gamingbereichs. Entsprechend überschaubar war sicherlich die Anzahl der Kunden für diese Textverarbeitung. Heute werden Officeprogramme in Stückzahlen verkauft, die im dreistelligen Millionenbereich liegen. Man kann sich ausrechnen, dass das eine Lizenz zum Gelddrucken ist.
Adobe als Quasi-Monopolist hat es sich nun leisten können, seinen Kunden noch viel mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Mit dem Abomodell für eine Software, die verfällt, wenn man nicht weiterzahlt, haben sie ihren Gewinn in neue Rekordhöhen getrieben:
https://www.dpreview.com/news/5681299035/adobe-achieves-record-revenue
Offenbar sind leider viele Kunden auf das Abomodell eingestiegen, was dann auch bei anderer Software Schule machen wird. So ist es, wenn Monopolpositionen schamlos ausgenutzt werden. Das ist möglich, weil das Umlernen auf andere Programme Unternehmen sehr teuer zustehen kommt und ggf. auch (wie im Officebereich) keine hinrichend kompatible Alternativsoftware zur Verfügung steht.
Was ich eigentlich noch kritischer sehe, ist dass es suggeriert wird, dass ein gutes Foto mit Hilfe von der Bildbearbeitung jederzeit möglich ist. Dadurch macht man sich weniger Gedanken, was und wie zu fotografieren ist (frei nach dem Motto: ach den Mülleimer rechts unten kriege ich unter Photoshop schön eliminiert, die Kamera schief und gekippt gehalten? Ach kein Problem, unter Photoshop kriegt man die Gebäuden ja wieder gerade). Vielleicht bin ich unpopulär mit meiner Meinung, aber ich denke beim Fotografieren soll man die meiste Zeit mit der Aufnahme selbst verbringen und nicht hinterher am PC.
tempus fugit
23.06.2017, 16:51
Gib Deinem Kommilitonen den Tipp, das besser sein zu lassen. Alles andere ist sein Problem!
Das habe ich in der Mittagspause gemacht.
Er meinte: Da wird nichts passieren, da das ganze ohne Registrierung läuft.
Naja, unbelehrbar. Aber vielleicht hat er einfach auch nur Glück.
Jedenfalls habe ich es ihm gesagt und mehr kann und will ich nicht machen.
Wenn in den kommenden Wochen an meiner Uni plötzlich viele Studenten "krank" sind, weiß ich ja, wo ich sie besuchen kann^^
Minoltist
23.06.2017, 17:13
Naja das wird wenn dann so laufen, daß den Kommilitonen jemand anscheißt und in Folge eine sog. strafbewehrte Unterlassungserklärung einer Kanzlei einflattert. Mit saftiger Rechnung natürlich.
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Man muss das differenziert betrachten. In der Anfangszeit der PC wurde an der Uni massenhaft schwarz Software Kopiert: Windows, Office vorzugsweise Word, AutoCAD, Corel Draw. Für die Firmen war das ein großes Glück, denn später sind aus den Studenten Entscheidungsträger geworden, die diese Software auch in den Firmen installiert haben sowie privat gekaufte Versionen besitzen. Eine frühe Jagd auf Raubkopierer hätte die Software ins Abseits gedrängt.
In diesem Fall ist es ähnlich. Was machen die Studenten schon mit der Software. Etwas rumprobieren und wieder löschen. Studenten, die dann ernsthaft mit der Sofware arbeiten, werden sich die aktuellste Version kaufen wollen. Ein Kauf, der einer Raubkopie vorausging.
Für Adobe ist es auch nicht ungefährlich Personen im Bildungsbereich wegen Raubkopien zu verklagen. So etwas spricht sich schnell rum und Adobe wird damit zu einer "no go" Firma.
In diesem Fall ist es ähnlich. Was machen die Studenten schon mit der Software. Etwas rumprobieren und wieder löschen. Studenten, die dann ernsthaft mit der Sofware arbeiten, werden sich die aktuellste Version kaufen wollen. Ein Kauf, der einer Raubkopie vorausging.
Es gibt wahrlich mehr kriminelle Energie als am PC mit einer Software herumzuspielen, deren Potential man vermutlich gar nicht braucht bzw. ausschöpfen kann.
Die Hoffnung der großen Konzerne ruht wohl darauf - so habe ich mal gelesen - dass die Leute irgendwann legal eine Lizenz erwerden.
Ob dein Kommilitone allerdings als "Groß-Dealer" in Erscheinung treten muss, wage ich mal zu bezweifeln.. :roll:
Das habe ich in der Mittagspause gemacht.
Er meinte: Da wird nichts passieren, da das ganze ohne Registrierung läuft.
Naja, unbelehrbar. Aber vielleicht hat er einfach auch nur Glück.
Jedenfalls habe ich es ihm gesagt und mehr kann und will ich nicht machen.
Wenn in den kommenden Wochen an meiner Uni plötzlich viele Studenten "krank" sind, weiß ich ja, wo ich sie besuchen kann^^
Du dramatisierst. Er hat vermutlich recht. So einfach ist ein Missbrauch nicht zu entdecken und nachzuverfolgen.
Eine Falschregistierung ist da sicherlich auffälliger, aber auch kaum ohne Aufwand überprüfbar.
Wenn man für den Missbrauch jedoch auch noch Werbung macht, sehen das die Wächter vielleicht etwas strenger.