nixnutz
19.06.2017, 23:47
Ahoi,
vor ein paar Wochen habe ich hier im Forum eine gebrauchte A99 erstanden. Der Verkäufer war sehr zuvorkommend und bat mich Rückmeldung zu geben ob mir die Kamera, welches ich kurz nach dem Kauf tat. Mit etwas Abstand möchte ich die Rückmeldung teilen.
Ich habe die A99 gekauft, um meine A900 zu ersetzen. Ein Umstieg auf E-Mount kam für mich nicht in Frage, weil meine vorhandenen A-Mount Objektive genau meine Bedürfnisse abdecken und die Kosten für einen vollständigen Wechsel sehr hoch wären. Ich fotografiere vorwiegend die Kinder/Familie und etwas Landschaft.
Vom ersten Kontakt an war ich von der A900 begeistert. Alleswas im Netz zu finden ist stimmt: so ist beispielsweise der Sucher sehr gut, die Bedienung ohne großen Fehl und Tadel und der AF nicht konkurrenzfähig jenseits einer Canon 5D Mark II. Trotz aller Kritik hatte ich nie das Gefühl von der A900 verlassen zu werden. Eine "eche Minolta".
Während des Winters, mit vielen Aufnahmen im Innenräumen ohne Blitz, kommt die A900 jedoch trotz f1.4 an ihre Grenzen. Bei ISO 1600 habe ich für mich die Grenze gezogen und schimpfte oft über 1/30s und Bewegungsunschärfte.
Die A99 wurde gekauft um mit ISO 3200 eine 1/60s zu ermöglichen. Bingo! Volltreffer! Wenn ich früher ISO 1600 noch bedenkenlos auf A4 ausgedruckt habe, dann ist es jetzt ISO 3200 oder sogar ein klein wenig mehr. Es muss jeder für sich eine Grenze ziehen bei den absoluten Werten. Relativ gesehen scheint gut eine Blende Gewinn realistisch.
Vom ersten Kontakt an nicht begeistert war ich vom AF-System der A99. Natürlich fährt die A99 deutlich schneller an die ideale Schärfe ran als die A900. Aber für Portrait ist der Fortschritt überschaubar. Das AF-Feld ist kleiner als das der A900 und es ist nicht im Sucher erkennbar ob ein Linien- oder Kreuzsensor vorliegt. Mit AF-Präzision habe ich wenig Probleme; das Thema geht in Bewegungsunschärfe, Gesichtsausdruck und Ähnlichem unter. Ähnliches gilt für die reine Geschwindigkeit oder das "pumpen" des AF je nach Objektiv. AF-D und AF-Priorität mag für andere Bereiche (Sport, Natur) richtig toll sein für mich spielen sie keine Rolle.
Dem Sucher der A99 steht harte Konkurrenz gegenüber: die A900. Einer der besseren optischen Sucher tritt gegen einen elektronischen Sucher der "ersten" Generation an. Und das wird schnell deutlich. Belichtungskorrekturen gelingen mir meist hinreichend gut bei optischen Suchern als das ich nicht die Kontrolle im elektronischen Sucher benötige. Und der elektronische Sucher der "ersten" Generation bringt mich letztlich auch zum Gesamturteil: tolle, lahme Ente!
Die A900 nehme ich ans Auge, schalte sie ein und sofern der AF nicht verzweifelt ballert sie umgehend mit 5 Bildern/s los. Klack, peng, boum. Die A99 reckt sich, liefert mir ein EVF mit Matsche, reckt ich noch einmal, stellt scharf und sagt dann leise klackerchen-will-nicht-nerven bei 6 Bildern/s. Der Unterschied in der Lautstärke ist unüberhörbar, 5 vs. 6 Bilder/s ist irrelevant.
Eine ähnliche Situation ergibt sich bei Motiven mit starken Kontrasten. Wo die A900 noch so viel "sieht" wie ich, weil sie mein Bild der Realität wiederspiegelt scheitert die A99 hoffnungslos. In 90% der Fälle kommt dies nicht zu tragen, bei den restlichen 10% sind jedoch klare Rückstände des EVF zum OVF erkennbar. Bedenke: es ist ein EVF der "ersten" Generation.
Die A99 steht irgendwo in der Mitte; ich bin nie glücklich gewesen mit der 7D obschon viel Gutes über den Sensor gesagt wurde. Mit der A99 geht es mir ähnlich. Sie schreit zu sehr "erste Generation, fix me!" anstatt Fotos zu machen...
So kommt es das die A900 immer noch bei mir ist, auch und gerade für manuellen Fokus sie nicht oooo toll ist.
Ulf
vor ein paar Wochen habe ich hier im Forum eine gebrauchte A99 erstanden. Der Verkäufer war sehr zuvorkommend und bat mich Rückmeldung zu geben ob mir die Kamera, welches ich kurz nach dem Kauf tat. Mit etwas Abstand möchte ich die Rückmeldung teilen.
Ich habe die A99 gekauft, um meine A900 zu ersetzen. Ein Umstieg auf E-Mount kam für mich nicht in Frage, weil meine vorhandenen A-Mount Objektive genau meine Bedürfnisse abdecken und die Kosten für einen vollständigen Wechsel sehr hoch wären. Ich fotografiere vorwiegend die Kinder/Familie und etwas Landschaft.
Vom ersten Kontakt an war ich von der A900 begeistert. Alleswas im Netz zu finden ist stimmt: so ist beispielsweise der Sucher sehr gut, die Bedienung ohne großen Fehl und Tadel und der AF nicht konkurrenzfähig jenseits einer Canon 5D Mark II. Trotz aller Kritik hatte ich nie das Gefühl von der A900 verlassen zu werden. Eine "eche Minolta".
Während des Winters, mit vielen Aufnahmen im Innenräumen ohne Blitz, kommt die A900 jedoch trotz f1.4 an ihre Grenzen. Bei ISO 1600 habe ich für mich die Grenze gezogen und schimpfte oft über 1/30s und Bewegungsunschärfte.
Die A99 wurde gekauft um mit ISO 3200 eine 1/60s zu ermöglichen. Bingo! Volltreffer! Wenn ich früher ISO 1600 noch bedenkenlos auf A4 ausgedruckt habe, dann ist es jetzt ISO 3200 oder sogar ein klein wenig mehr. Es muss jeder für sich eine Grenze ziehen bei den absoluten Werten. Relativ gesehen scheint gut eine Blende Gewinn realistisch.
Vom ersten Kontakt an nicht begeistert war ich vom AF-System der A99. Natürlich fährt die A99 deutlich schneller an die ideale Schärfe ran als die A900. Aber für Portrait ist der Fortschritt überschaubar. Das AF-Feld ist kleiner als das der A900 und es ist nicht im Sucher erkennbar ob ein Linien- oder Kreuzsensor vorliegt. Mit AF-Präzision habe ich wenig Probleme; das Thema geht in Bewegungsunschärfe, Gesichtsausdruck und Ähnlichem unter. Ähnliches gilt für die reine Geschwindigkeit oder das "pumpen" des AF je nach Objektiv. AF-D und AF-Priorität mag für andere Bereiche (Sport, Natur) richtig toll sein für mich spielen sie keine Rolle.
Dem Sucher der A99 steht harte Konkurrenz gegenüber: die A900. Einer der besseren optischen Sucher tritt gegen einen elektronischen Sucher der "ersten" Generation an. Und das wird schnell deutlich. Belichtungskorrekturen gelingen mir meist hinreichend gut bei optischen Suchern als das ich nicht die Kontrolle im elektronischen Sucher benötige. Und der elektronische Sucher der "ersten" Generation bringt mich letztlich auch zum Gesamturteil: tolle, lahme Ente!
Die A900 nehme ich ans Auge, schalte sie ein und sofern der AF nicht verzweifelt ballert sie umgehend mit 5 Bildern/s los. Klack, peng, boum. Die A99 reckt sich, liefert mir ein EVF mit Matsche, reckt ich noch einmal, stellt scharf und sagt dann leise klackerchen-will-nicht-nerven bei 6 Bildern/s. Der Unterschied in der Lautstärke ist unüberhörbar, 5 vs. 6 Bilder/s ist irrelevant.
Eine ähnliche Situation ergibt sich bei Motiven mit starken Kontrasten. Wo die A900 noch so viel "sieht" wie ich, weil sie mein Bild der Realität wiederspiegelt scheitert die A99 hoffnungslos. In 90% der Fälle kommt dies nicht zu tragen, bei den restlichen 10% sind jedoch klare Rückstände des EVF zum OVF erkennbar. Bedenke: es ist ein EVF der "ersten" Generation.
Die A99 steht irgendwo in der Mitte; ich bin nie glücklich gewesen mit der 7D obschon viel Gutes über den Sensor gesagt wurde. Mit der A99 geht es mir ähnlich. Sie schreit zu sehr "erste Generation, fix me!" anstatt Fotos zu machen...
So kommt es das die A900 immer noch bei mir ist, auch und gerade für manuellen Fokus sie nicht oooo toll ist.
Ulf