Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : [Anzug] Stilfrage: Krawattennadel und ..?
Moin liebe Leute,
eine Frage an die Anzugträger, die sich mit entsprechendem Schmuck auskennen:
Ich konnte auf Google dazu wirklich nicht viel finden, da man beim Suchen von 'Krawattennadel' fast ausschließlich auf 'Krawattenspangen/-klammern' stößt, aber kaum etwas zur Nadel selbst findet.
Also: Kann man dies' beides kombinieren? Nadel durch den Knoten und dennoch eine Spange an die Krawatte selbst?
So wie man halt keine Armband- und Taschenuhr zusammen trägt - oder keinen Gürtel + Hosenträger (sehe ich sehr oft :roll:) - so erklären sich die Sachen fast von selbst, da die Dinge jeweils die selbe Funktion erfüllen. Nadel und Klammer tun das genau genommen ja nicht, könnte aber vllt. einfach "zu viel Gedöns" an einer Krawatte sein und overdressed wirken.
Haben und gern tragen, tu ich die Nadel per sé bereits. Wer hat 'ne Idee/Meinung?
Dimagier_Horst
10.06.2017, 12:44
Es kommt auf den Anlass und die Umgebung an. Nadel finde ich sehr formell, da gehört auch ein formeller Anlass dazu. Und ein entsprechender Anzug, mit einem einfacheren Tagesanzug wäre es mir zu overdressed.
Ein leichter Sommeranzug, Ermenegildo Zegna zum Beispiel, wäre damit überfrachtet. Ein eleganter Abendanzug, auch im leichten Sommerstoff, könnte damit sehr wohl gewinnen. Da ziehe ich dann aber wiederum die Fliege vor.
Auf keinen Fall aber mit anderem Zubehör an der Krawatte kombinieren, das rutscht leicht ins Halbseidene ab.
Ja, die Nadel gilt heute als sehr formell. Gegen eine Spange spricht eigentlich nichts, ich würde aber immer nur eines von beidem machen. Besser noch als eine Spange ist eine Krawattenkette. Leider schwer zu bekommen heutzutage.
WildeFantasien
10.06.2017, 13:53
Ich finde diese Accessoires jeweils einzeln schon furchtbar. So was dann auch noch zu kombinieren ist in meinen Augen Geschmacklosigkeit par excellence. :flop:
Ich würde das nicht tragen.
Man kann Menschen ansehen, wenn sie Anzug tragen, ob sie das regelmäßig tun.
Schlecht sitzende – nicht mehr passende, abgetragene bzw. aus der Mode gekommene Anzüge erkennt man sofort. Krawattennadeln oder –klammern, ungeputzte Schuhe mit schräg abgelaufenen Absätzen und weiße Tennissocken komplettieren den schlechten Stil.
So lange man „unter sich“ bleibt mag das kein Thema sein, aber im Business oder bei Vorstellungsgesprächen sollte man auf jeden Fall dezent und korrekt gekleidet sein. Mann sollte nur eine Armbanduhr und den Ehering als sichtbaren Schmuck zum Anzug tragen.
Wenn ich mich etwas besser als Büroalltag kleiden will, trage ich geschneiderte Anzüge mit Seideneinstecktuch, weiße Hemden mit Doppelmanschette und dazu schöne Manschettenknöpfe.
Ansonsten trage ich aber auch nur Anzüge von der Stange, und in meiner Freizeit laufe ich, typisch männlich – also vollkommen geschmacklos gekleidet :crazy:, nur in Turnschuhen und Jeans rum.
walter_w
10.06.2017, 17:16
Nein, beides zusammen geht nicht, ausser die Nadel wird nicht an der Krawatte getragen sondern am Revers.
Bei teuren Seidenkrawatten ist sowieso die Nadel tabu, der Stechlöcher wegen.
So - endlich daheim. Dann mal los - vorweg:
Ich trage sehr gerne Anzüge - inzwischen auch nur noch geschneidete bzw. vom Maßkonfektionär. Ich habe auch eine sehr schöne, goldene Taschenuhr (von 1914 aus den USA, mit hübschem Kettchen), da ich sehr gerne Westen trage.
Natürlich muss aber alles passend sein - overdressed und damit prollig zu wirken, ist nicht mein Ziel. Ich habe zwar viele Ideen, aber es noch nie beruflich, und damit täglich, tragen müssen. Ich möchte einen Fauxpas dahingehend deshalb gerne vermeiden.
Anlass ist eine Stelle in bei einer Finanzberatung, in einem eher konservativen Büro hier in der Hafencity. Manschettenknöpfe & Co werden dort von den Chefs auch selbst getragen.
Ich habe schöne Sommer- und Winteranzüge mit dicken Stoffen, dazu ein weißes Hemd, dunkelgrüne Seidenkrawatte, goldene Manschettenknöpfe mit Smaragden.
Das die Kombination aus Nadel und Klammer zu viel Schmuck an der Krawatte ist, dachte ich mir fast - aber war mir eben nicht sicher.
Auf keinen Fall aber mit anderem Zubehör an der Krawatte kombinieren, das rutscht leicht ins Halbseidene ab.
Danke :top:
Besser noch als eine Spange ist eine Krawattenkette. Leider schwer zu bekommen heutzutage.
Nadeln per sé sind schon wahnsinnig schwer zu finden. Krawattenketten habe ich bei meiner Recherche gestern auch erstmals entdeckt - find ich ebenfalls sehr edel, aber tatsächlich genauso rar auf dem Markt wie Nadeln.
[...]
Wie gesagt: ich gehe nicht gottgleich und prollig mit meinem Anzug bei Aldi einkaufen. Ein gehobener Standard sollte es aber schon sein, dort in der Firma - und da ich solche Outfits (v.A. die 20s) wirklich gern mag, erfülle ich das gern.
Es gilt aber natürlich zu vermeiden: nicht zu bunte Farben, keine zu extremen Muster = nicht zu extrovertiert. Und es natürlich auch allgemein nicht übertrieben. Elegant, aber klassisch. Daher ist die Taschenuhr, als Beispiel, dort auch kein Thema für mich.
Nein, beides zusammen geht nicht, ausser die Nadel wird nicht an der Krawatte getragen sondern am Revers.
Bei teuren Seidenkrawatten ist sowieso die Nadel tabu, der Stechlöcher wegen.
Danke dir, Walter!
Wirklich Tabu? Klar, die Krawatte will man nicht zwangsläufig zerstören, aber gesehen habe ich das schon häufiger. Privat, wie auch in Film&Fernsehen. hmn.. Es würde so gut passen :D
Danke für eure Hilfe!
(Für Freunde guter Kleidung, schöner Musik und einer guten, an die Wahrheit angelehnten Geschichte empfehle ich sehr die HBO-Serie "Boardwalk Empire" mit einem großartigen Steve Buscemi!)
Beides zusammen geht meiner Meinung nach nicht, das ist wie Hosenträger und Gürtel. Da würde ich mich für nur eines entscheiden. All der Zierat von Krawattenknoten, -nadel, -clip und Einstecktuch halte ich schon für eine optische Überfrachtung.
Wenn ich mich entscheiden müsste, dann für die echte Krawatten"nadel". Die Kette war eher so in den 60ern und 70ern in Mode, beim Krawattenclip muss ich unwillkürlich und sofort an die Modeästhetik der 80er Jahre denken - irgendwie wundert es mich nicht, dass er auch verschwunden ist (auch wenn er jetzt in etwas anderer Form wieder langsam zurückkommt). Die Nadel ist da zwar extravaganter aber auch deutlich weniger von der Vorgeschichte belastet (was gab es für den Clip nicht alles für schöne Namen: "Zuhälterklammer" "Vertreterspange"...).
Im übrigen: Wenn man die richtige findet, besteht keine Gefahr, die Krawatte zu beschädigen, weil sie dann nicht durchgestochen wird, sondern durch ihre Form den Knoten leicht von unten anhebt und akzentuiert. Im Englischen gibt es deswegen den schönen Begriff des collar pins; da findet man die auch noch öfters im Handel.
Letztlich musst Du tragen, womit Du Dich wohlfühlst. Und wenn Dein ästhetisches Empfinden Metall an Hemd und Krawatte zulässt, passt das eben für Dich und Deinen Stil. Falls es nur darum gehen sollte, die Krawatte am Flattern zu hindern, würde ich eher Weste tragen oder das Jackett schließen.
So - endlich daheim. Dann mal los - vorweg:
Ich trage sehr gerne Anzüge - inzwischen auch nur noch geschneidete bzw. vom Maßkonfektionär. Ich habe auch eine sehr schöne, goldene Taschenuhr (von 1914 aus den USA, mit hübschem Kettchen), da ich sehr gerne Westen trage.
Natürlich muss aber alles passend sein - overdressed und damit prollig zu wirken, ist nicht mein Ziel. Ich habe zwar viele Ideen, aber es noch nie beruflich, und damit täglich, tragen müssen. Ich möchte einen Fauxpas dahingehend deshalb gerne vermeiden.
Anlass ist eine Stelle in bei einer Finanzberatung, in einem eher konservativen Büro hier in der Hafencity. Manschettenknöpfe & Co werden dort von den Chefs auch selbst getragen.
Ich habe schöne Sommer- und Winteranzüge mit dicken Stoffen, dazu ein weißes Hemd, dunkelgrüne Seidenkrawatte, goldene Manschettenknöpfe mit Smaragden.
Das die Kombination aus Nadel und Klammer zu viel Schmuck an der Krawatte ist, dachte ich mir fast - aber war mir eben nicht sicher.
Danke :top:
Nadeln per sé sind schon wahnsinnig schwer zu finden. Krawattenketten habe ich bei meiner Recherche gestern auch erstmals entdeckt - find ich ebenfalls sehr edel, aber tatsächlich genauso rar auf dem Markt wie Nadeln.
Wie gesagt: ich gehe nicht gottgleich und prollig mit meinem Anzug bei Aldi einkaufen. Ein gehobener Standard sollte es aber schon sein, dort in der Firma - und da ich solche Outfits (v.A. die 20s) wirklich gern mag, erfülle ich das gern.
Es gilt aber natürlich zu vermeiden: nicht zu bunte Farben, keine zu extremen Muster = nicht zu extrovertiert. Und es natürlich auch allgemein nicht übertrieben. Elegant, aber klassisch. Daher ist die Taschenuhr, als Beispiel, dort auch kein Thema für mich.
Danke dir, Walter!
Wirklich Tabu? Klar, die Krawatte will man nicht zwangsläufig zerstören, aber gesehen habe ich das schon häufiger. Privat, wie auch in Film&Fernsehen. hmn.. Es würde so gut passen :D
Danke für eure Hilfe!
(Für Freunde guter Kleidung, schöner Musik und einer guten, an die Wahrheit angelehnten Geschichte empfehle ich sehr die HBO-Serie "Boardwalk Empire" mit einem großartigen Steve Buscemi!)
Was für einen ersten Tag immer richtig ist: Kopiere die Kleidung, die die Interviewer bei den Bewerbungsgesprächen hatten. Damit liegst du immer richtig.
Meine Serienempfehlung dazu: Mad Men Genial original 50er unter Einbeziehung aktueller Ereignisse und vom Kleidungsstil einfach wegweisend!