Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : M-Mount vs. Minolta / Sony / Zeiss Abbildung
Hallo,
hier mal eine kontroverse Frage. Bzw. mehrere Ebenen der Frage.
Warum können M-Mount Objektive so wunderbar klein, scharf und toll abbildend im Vollformat gebaut werden, während normale Vollformat AF Objektive so massig / riesig sind?
Habe hier jetzt die Minolta M-Rokkore 40mm und 90mm sowie das Loxia 21mm.
Daneben sind die ebenfalls vorhandenen Minolta / Sigma / Sony 20mm, 35mm, 85mm Wahnsinnsklopper. Umfang wie Suppendosen, Gewicht wie Hanteln und dabei sind sie weder schärfer noch haben sie schönere Unschärfebereiche. Noch nicht einmal die Farbwiedergabe ist besser. Da sind eher die M-Rokkore im Vorteil.
Früher gab es ein wirklich zartes Minolta 24-105mm Zoom. Schauen wir uns heute ein Sigma 24-105mm daneben an, sieht das aus wie ein Schulbus neben einem Fiat 500. Und ist es wirklich besser? Ich sage nein!
Habe Zeiss Batis 25mm, Sony / Zeiss Fe 24-70mm, Sony 24-240mm, Sony Zeiss 35mm f2.8, Sony ZA 24mm und Batis 85mm ausprobiert. Meine Familie sagt (und ich auch), dass die Bilder aussehen wie Handybilder. Flach, super scharf aber kein Leben und keine Tiefe drin. Alle sagen die Bilder mit Minolta G 35mm f1.4 (oder auch MD 35mm f1.8) oder Minolta G 85mm oder M-Rokkor 40mm / 90mm sehen toll aus. Farben, Kontrast, Abbildung sind schön, haben Tiefe und sind lebendig. Gesichter wirken lebendig, die Höhen und Tiefen werden klar definiert (3D) wiedergegeben.
Hat jemand dafür eine gute Erklärung? Ist es die Anzahl der Glasebenen (früher wenige und heute viele)? Oder die Anzahl der Asphären? Oder was?
Bitte keine Pöbeleien - es soll kein Popcorn/Troll-Thread werden. Die Frage ist ernst gemeint.
Danke!
Grüße
Christian
About Schmidt
04.06.2017, 08:07
Früher gab es ein wirklich zartes Minolta 24-105mm Zoom. Schauen wir uns heute ein Sigma 24-105mm daneben an, sieht das aus wie ein Schulbus neben einem Fiat 500. Und ist es wirklich besser? Ich sage nein!
Christian
Ich gebe zu, die Frage kann ich nicht beantworten, gebe aber folgendes zu bedenken. Das Minolta 24-105 fand ich nie gut, es war max befriedigend und hatte viele "Baustellen". Das 24-85 war da besser.
Wenn du nun sagst, dass das Sigma 24-105 nicht besser ist, muss ich das erst einmal glauben, weil ich nicht direkt vergleichen kann. Weiter muss ich dann davon ausgehen, dass entweder Sigma die Zeit verschlafen und Murks gebaut hat, oder, die Frage musst du dir leider gefallen lassen, hast du nicht korrekt verglichen?
Wie gesagt, ich kann das nicht beurteilen, aber wenn ich den Rest von dem Lese, was du so geschrieben hast, kommen mir (berechtigte) Zweifel an den Aussagen. :zuck:
Gruß Wolfgang
DerKruemel
04.06.2017, 09:00
Unterschiedliche Glassorten brechen das Licht unterschiedlich, je kleiner man bauen möchte um so teurer wird das Glas, der Rohstoff, ansich dadurch wird die Herstellung der fertigen Linse ebenfalls deutlich aufwendiger und komplexer, und die Mechanik muss in ihrer Genauigkeit ebenfalls angepasst werden damit das System zusammen harmoniert.
Die Preise kommen nicht von irgendwoher. Und wäre der Preis nicht ein limitierender Faktor, so könnte man sicher noch kleiner ;) Aber das wäre haptisch wie wirtschaftlich kaum sinnvoll. Betrachtet man zb das 5.6/28 so ist es nur so groß damit man es bedienen kann.
Timo
Ernst-Dieter aus Apelern
04.06.2017, 10:32
Das Sigma 24-105mm hat eine durchgehende Lichtstärke von 4, das Minolta und das Sony 24-105mm nicht.Deswegen wohl auch größer das Sigma.
WildeFantasien
04.06.2017, 10:56
Vor einiger Zeit habe ich mich auch schon gefragt, wie meine Lensbaby 35mm Optik im Vergleich zu meinem 35mm Walimex so winzig klein sein kann.
Da beide Objektive keinen AF-Motor bzw. -Mechanik (für einen Stangenantrieb) besitzen, kann der Unterschied nur aus der unterschiedlichen Lichtstärke (f/2,5 vs. f/1,4) und der Innenfokussierung des Walimex resultieren.
Deshalb denke ich, dass im Objektiv verbaute Fokusmotoren, Lichtstärke und Innenfokussierung den Unterschied ausmachen.
Und schon wären wir beim Thema:
Braucht man hohe Lichtstärken wirklich bzw. sind lichtstarke Objektive bei offener Blende überhaupt zu gebrauchen? Wenn nein, warum schreit jeder danach?
PS:
Das Walimex verwende ich übrigens für die Astrofotografie, wobei ich auf f/4 abblende, um eine akzeptable Bildqualität zu erreichen. Bei f/1,4 ist das Walimex nicht zu gebrauchen.
Für die Baugröße gibt es sehr viele Einflussfaktoren. Einen davon kannst du dir selbst schnell anschaulich machen: Geh zu einem beliebigen Optiker und lass dir eine Brille zeigen mit verschiedenen Asuführung. Da kannst du dann im Extermfall das sehr dünne, originale (Zeiss-) Glas einsetzen lassen und zahlst für zwei Linsen (bei gar nicht mal so genauer Fertigung!!) locker 500€. Oder du nimmst die Gläser etwas dicker und mit einer anderen Reflektionscharakteristik und gibst 100€ aus.
Und auch da wirst du beim Durchsehen schnell sehen: Im Grunde siehst du durch beide gleich gut. Nur vielleicht am Rand nicht so? Und bei Gegenlicht? Flares/Spiegelungen?
Probiere es mal aus, ist gut investierte Zeit.
Das Sigma 24-105mm hat eine durchgehende Lichtstärke von 4, das Minolta und das Sony 24-105mm nicht.Deswegen wohl auch größer das Sigma.
Naja f4 vs. f3.5-4.5 das kann es ja nicht ausmachen.
Grüße
Christian
Philipp 51
04.06.2017, 11:23
Das Bildempfinden ist immer subjektiv.
Zeige uns doch einige Muster, damit wir die gleiche Basis für das Empfinden haben.
Gruss Philipp
Weiter muss ich dann davon ausgehen, dass entweder Sigma die Zeit verschlafen und Murks gebaut hat, oder, die Frage musst du dir leider gefallen lassen, hast du nicht korrekt verglichen?
Wie gesagt, ich kann das nicht beurteilen, aber wenn ich den Rest von dem Lese, was du so geschrieben hast, kommen mir (berechtigte) Zweifel an den Aussagen. :zuck:
Gruß Wolfgang
Ja das ist halt das Problem wenn man die beiden Linsen nebeneinander ausprobiert. Bei 24mm sind sie beide nicht randscharf, selbst bei f11 nicht. Lichtstärke ist quasi gleich. In der Bildquali an der A7 so gut wie kein Unterschied (bis auf die CA's beim Minolta).
Die eigentlich Frage war aber insb. warum früher viele Objektive kleiner und dabei nicht viel schlechter (oder sogar besser) waren und insb. warum ein M-Mount Vollformatobjektiv klein, leicht und dünn sein kann und ein ähnliches SLR Objektiv dick, lang und schwer. Beider bilden (mal abgesehen von einigen wenigen M's die am Rand Lila schmieren) auf einem Vollformat Sensor top ab.
Grüße
Christian
Ich möchte nur auf einen Teilaspekt eingehen: Die Minolta-Farben wirken nach wie vor hauptsächlich so natürlich, weil dessen chemische Zusammensetzung der ehemals hauseigenen Linsenherstellung mit Blei und anderen umweltschädlichen Stoffen hergestellt wurden, welche das Umweltschutzamt in Japan untersagte.
Zwischenzeitlich gibt es aber nicht wenige Objektivhersteller, welche neben hervorragenden Kontrast und Schärfe auch in der natürlichen Farbwiedergabe nicht zurückstehen.
Klaus
Die Minolta-Farben wirken nach wie vor hauptsächlich so natürlich, ...
Ich finde die sogenannten Minolta Farben wirken nicht natürlich, sondern gegenüber dem Natürlichen als zu warm. Viele empfinden das aber als angenehm. Es ist aber mehr rot im Bild als z.B. bei Bildern mit Zeiss Objektiven.
Habe hier jetzt die Minolta M-Rokkore 40mm und 90mm sowie das Loxia 21mm.
Ich weiß nicht so genau. Mit was möchtest du denn das 90er Rokkor z.B. vergleichen? Mit einem 85er 1.4? Das Rokkor hat eine Lichtstärke von 4.0. Dafür finde ich es eigentlich sogar zu groß...
Das 21mm Loxia ist ein wunderbares Objektiv. Es vereint hervorragende Bildqualität und Eigenschaften mit einer für heutige Verhältnisse kleinem Volumen. Perfekt.
Warum dann viele Objektive tatsächlich überdimensioniert wirken, würde mich auch interessieren. Ich weiß, dass z.B. die Zeiss Otussis einen so großen Bildkreis ausleuchten, dass sie sogar den 50MP Sony 'Mittelformat' Sensor komplett bedienen können. Das wurde so gemacht, um am KB eine überragende Leistung zeigen zu können. Die neuen Sigma Festbrennweiten scheinen in die gleiche Richtung zu gehen. Dafür müssen sie natürlich entsprechend groß sein.
Ein 55mm/1.8 Sony-Zeiss ist dagegen geradezu ein Zwerg und bringt dennoch eine hervorragende Leistung bei 49mm Filtergröße.
Ich würde mir auch mehr hochwertige und dabei kleine Objektive wünschen. Aber die Rokkore kommen, zumindest an einer A7R/II, nicht an die Leistung der neuen Objektive heran. Ich habe gerade kürzlich ein altes 50er mit dem 55mm Sony-Zeiss verglichen. Das sind schon mehr als deutliche Unterschiede in der BQ.
Character der Objektive. Was ist das? Ich würde es vielleicht bezeichnen, wie die Objektive mit Licht umgehen, Gegenlicht, Spitzlichter, Koma, Astigmatimus, Aberrationen usw. Wenn ein Objektiv an einem Abbildungsfehler besonders deutlich leidet, macht es das Bild markant und man erkennt es leichter wieder. Manche sagen, das Objektiv hat dann einen Character, andere sagen, es ist wohl nicht gut auskorrigiert. ;)
Ich finde die sogenannten Minolta Farben wirken nicht natürlich, sondern gegenüber dem Natürlichen als zu warm. Viele empfinden das aber als angenehm. Es ist aber mehr rot im Bild als z.B. bei Bildern mit Zeiss Objektiven.
Nach meinem Kenntnisstand sind die Minolta-Farben identisch mit den alten Leica R Objektiven, auf Basis vom ehemaligen Kooperationsabkommen beider Hersteller.
Leica profitierte damals von der dringend benötigten Kameratechnik und Minolta konnte sich das Rest-Potential der Objektivherstellung von Leica aneignen.
Klaus
minolta2175
04.06.2017, 17:12
Ich finde die sogenannten Minolta Farben wirken nicht natürlich, sondern gegenüber dem Natürlichen als zu warm. Viele empfinden das aber als angenehm.
Das ist aber bei Sony und den Objektiven auch so, zudem wird an PC noch kräftig dazugemischt.
Die Minolta-Objektive sind aus der Zeit vom KB-Film, da konnte ich auch die Farben mit dem Film bestimmen.
Man konnte sogar (bei Dias, im E6 Prozess) durch Zugabe von Natron die Farbewiedergabe Richtung 'warm' steuern. Oder durch Weglassen in die andere Richtung ...
minolta2175
05.06.2017, 10:00
Warum dann viele Objektive tatsächlich überdimensioniert wirken, würde mich auch interessieren. Ich weiß, dass z.B. die Zeiss Otussis einen so großen Bildkreis ausleuchten, dass sie sogar den 50MP Sony 'Mittelformat' Sensor komplett bedienen können. Das wurde so gemacht, um am KB eine überragende Leistung zeigen zu können. Die neuen Sigma Festbrennweiten scheinen in die gleiche Richtung zu gehen. Dafür müssen sie natürlich entsprechend groß sein.
FotoMagazin testet die Objektiv bei VF und APS/APS-C einige auch KB-mit Film.
Dabei zeigen das Leistungsprofil für Optik bei APS-C fast immer einen besseren Wert an als für das VF.
Das Minolta 2,8/ 28-75 das immer noch von Tamron 2,8/28-75 Macro gibt, erreicht bei APS-C 96%, bei VF aber nur 61%, und beim KB/Film noch 70% der optischen Leistung.
Deshalb sind die Sony-Objektive für VF so massig / riesig.
Beim Sony CZ 2,8 24/70ZA SSM für 2000€ lagen die Wert obwohl massig bei APS-C 89% und VF 75%.