Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Voigtländer Ultra Wide Heliar 12mm F5.6 III
Ich habe aktuell ein Voigtländer Ultra Wide Heliar 12mm F5.6 III bei mir.
Dabei ist mir aufgefallen:
- Es ist mit F5.6 schon extrem lichtschwach, wobei es beim abblenden auf F8 nur eine minimale Steigerung der Abbildungsleistung gibt. Dabei zeigt es schon bei Offenblende einen perfekten Sonnenstern. Schaut man vorne rein, ist die Blende auch offen schon sehr deutlich geschlossen. Mir sieht es an Hand der Größe und der Blendeneinstellung aus, als wenn es geometrisch ca. ein F4 Objektiv wäre. Mich würde interessieren, warum es so stark künstlich eingeschränkt wurde. Wäre die BQ so schwach bei größerer Blende?
Kann jemand mal in ein 10mm F5.6 Hyper Wide Heliar für E-Mount vorne hinein schauen, ob es dort genauso ist? edit: Oder vielleicht mal in ein älteres M-12er, das ja kleiner baut. Vielleicht wurde es einfach aus 'Tradition' zum 5.6er gekürzt?
Ein schneller Schuss aus dem Dachfenster bei Offenblende:
6/DSC03646.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=272562)
- Ich habe ein Zeiss Touit 12mm/2.8, das deutlich mehr ausleuchtet als den reinen APS Bildkreis. Es entspricht an der A7RII in etwa einem 15/16mm Objektiv und ist bei Bl. 5.6 auch bis zum Rand gut brauchbar. Der Bildkreis des Voigtländer ist eigentlich nur geringfügig größer, und dort, wo das Zeiss am Ende ist, geht die Leistung des Voigtländer auch sichtbar zurück (zumindest an der A7RII deutlich). Beide Objektive sind in etwa gleich groß. Bei Bl. 5.6 sind beide in etwa gleich gut in der Auflösung bis zum nutzbaren Rand des Zeiss. Dabei ist das Touit aber viel besser CA korrigiert.
- Das Voigtländer ist wesentlich besser für IR geeignet als das Touit.
- Von der 'Bildanmutung' wie Kontrast und Blendenstern, ergänzt es sich eigentlich besser zum 21mm Loxia als z.B. ein 18mm Batis.
- Die Haptik des Voigtländer ist sehr gut, aber von der vielen Schwärmerei, die ich im Internet über Voigtländer lese, muss ich sagen, habe ich mir noch etwas mehr versprochen.
Ein Zeiss Loxia 21mm, z.B., empfinde ich in der Hinsicht mindestens genauso gut, ausser dass beim Voigtländer der Bereich um Unendlich nicht so steil ausgelegt ist, was mir persönlich besser gefällt.
Warum schreibe ich das alles? Ich bin aktuell etwas zwiegespalten was das Objektiv betrifft, deshalb eröffne ich hier mal eine entsprechende Diskussion. ;)
Kurt Weinmeister
06.05.2017, 18:04
Bevor ich rumrate, was "schon sehr deutlich geschlossen" konkret bedeuten könnte: anbei zwei Bilder mit dem Voigtländer Ultra Wide 10mm F5.6.
Einmal bei Blende 5.6 und einmal bei Blende 22.
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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=272566)
6/STH_2017_05_176_27174.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=272567)
Ja, man sieht auch beim 10er, dass um die geöffnete Blende noch einiges Material ist.
Ich bin aktuell etwas zwiegespalten was das Objektiv betrifft
Da schließe ich mich an. :D
Ausgangslage: Eins der kurzen Voigtländer steht so gut wie auf dem Einkaufszettel, aber welches?
Das 10er ist sogar mir als Weitwinkel-Fan eigentlich "too much" – Personen sollten sich tunlichst nur im mittleren Bilddrittel aufhalten, und selbst bei Architekturaufnahmen mutieren gewöhnliche Haustüren am Bildrand zu Scheunentoren :shock:. Geht also eigentlich nur für spezielle Effekte oder für Landschaft, wo alles quasi im Unendlichen liegt, aber da kann man auch genausogut zwei Einzelaufnahmen stitchen und hat dann zusätzlich noch eine höhere Auflösung.
Das 15er beißt sich dagegen mit dem 14er Tamron mit A-Mount, das ich schon habe. Vorteile wären das geringere Gewicht und die geringere Verzeichnung, Nachteil die schlechtere Lichtstärke.
Bleibt also das 12er als Interessantestes der drei. Da fände ich einen Vergleich mit dem Sigma 12-24 am kurzen Ende spannend, aber das wird sich vermutlich nicht arrangieren lassen, oder?
Das 10er ist sogar mir als Weitwinkel-Fan eigentlich "too much" ...
So empfand ich es auch nach dem Studium diverser Beispielbilder. Auch das 12er ist in der Hinsicht grenzwertig.
Das 15er beißt sich dagegen mit dem 14er Tamron mit A-Mount, das ich schon habe. Vorteile wären das geringere Gewicht und die geringere Verzeichnung, Nachteil die schlechtere Lichtstärke.
Bei mir kollidiert das 15er mit dem FE 16-35mm/4 - Und ich nutze schon lange das 14mm Samyang, von dem ich aber weg möchte (das 4. insgesamt geht mir gerade kaputt), wobei ich das Samyang an der A7R(II) ohnehin mindestens auf 3.5, bei ausreichend Licht (Nachts) auf 4 abgeblendet habe, weil es nochmal sichtbar besser wird.
Das 14er Samyang ist aber auch mein 'Immerdrauf' auf der IR-Kamera (NEX-6).
Auf der positiven Seite des Voigtländer steht für mich:
- Die Abbildungsleistung ist soweit in Ordnung, nicht hervorragend, aber in Ordnung.
- Das 12mm Voigtländer würde perfekt das Samyang als IR Immerdrauf ersetzen, sowohl von der Größe wie auch vom etwas größeren Bildwinkel (wobei das Samyang doch die etwas bessere BQ liefert).
- Mir gefällt die harmonische Ergänzung zu meinem 21mm Loxia.
- Es ist ausreichend klein und leicht (wenn es meiner Ansicht nach für ein 5.6er aber noch kleiner sein müsste).
Auf der anderen Seite hadere ich etwas mit der Lichtstärke an der A7RII, wobei die Kamera es schon manchmal ausgleichen könnte. Wenn es ein 4.0 wäre, wäre es perfekt.
Bleibt also das 12er als Interessantestes der drei. Da fände ich einen Vergleich mit dem Sigma 12-24 am kurzen Ende spannend, aber das wird sich vermutlich nicht arrangieren lassen, oder?
Wenn ich irgendwo kurzfristig ein Sigma herbekommen könnte... (einfach so bestellen und dann zurück schicken mache ich nicht) ?
Ich hab auch das Sony FE 16-35/4 und als Erweiterung nach unten das Voigtländer 10mm (E-mount). Über die 10mm bin ich recht froh, und bei 24MP (A7II) oder mehr mehr (A7RII) kann man ja durchaus abundzu von 10mm auf 12mm beschneiden. Von daher würde ich die 2mm auch als Reserve sehen und eher zum 10mm raten. Hier drei Beispiele mit dem 10mm (gestern geschossen, teilweise ein wenig gecroppt)
6/DSC01524.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=272587)
6/DSC01536.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=272588)
6/DSC01538.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=272590)
VG
NEX3NNeuling
07.05.2017, 10:30
Oh schick, das Karlsruher Schloss.:D
Suchlicht
07.05.2017, 10:48
@aidualk Ist Deine NEX-6 definiert umgebaut? Von den drei Voigtländern nimmt ja meines Wissens nur das 15er Filter auf, das schmälert für mich den Wert gerade als IR-Objektiv beträchtlich, denn meine IR ist offen.
Als Ergänzung zum Loxia 21 wäre das schon was, aber 5.6... bin mal gespannt, was sich bei Dir ergibt.
@aidualk Ist Deine NEX-6 definiert umgebaut?
Ja (sonst hätte auch das 14mm Samyang da nicht drauf gepasst ;)). Mit einer undefinierten NEX-6 wüsste ich weiter nichts anzufangen und auf das permanente Filtergeschraube hätte ich auch keine Lust. Dafür habe ich genug andere Kameras. Und so eine NEX-6 passt doch immer noch irgendwo in den Rucksack. ;)
Die scheinbare "Abblendung" bei Offenblende ist konstruktiv bedingt und notwendig. Wenn du das Objektiv verkantest, sieht man, dass die Blendenöffnung an den Rand "wandert" und erst dann ab Überschreitung des Bildkreises beschnitten wird. Die Blende bleibt während der Verschiebung fast kreisrund, dh. der Lichtabfall zu den Ecken wird minimiert. Eine normale Kreisöffnung wird, je mehr verkantet, dagegen schnell immer mehr zur schmalen Ellypse mit entsprechendem Lichtabfall (Cosinusfehler).
Ich habe zur Zeit ein Heliar 12 II an der A7r. Zusammen mit den Zeiss 4/16-35 habe ich ein kompaktes Set für WW und kann mit der Qualität gut leben. Der Nachteil des Heliar 12 II (baugleich I) ist der deutliche Color-Shift zum Rand und an die Ecken an der A7r.
Den kann ich zwar jetzt softwareseitig mit CaptureOne korrigieren, trotzdem würde ich mal die neuesten Heliare an der A7r probieren. An der A7r II soll der ColorShift nicht mehr auftreten, was ich selbst nicht austesten kann. Wer hats hier mal probiert?
Anfangs hatte ich die Kombination Sigma 12-24 I mit dem Zeiss 24-70, was auch nicht schlecht ist. Mein Sigma I (Canon) ist fehlerfrei (Lottogewinn!) und im Bereich 12-18mm besser als die Version II. Die neue Art-Version 12-24 sollte besser sein, ist mir aber zu gross.
Bei 12mm nehmen sich mein Sigma und das Heliar nichts weg, was aber für beide spricht. Bei Offenblende auch in den Ecken brauchbar mit leichter Verbesserung zu Blende 8.
Ob das Heliar III nicht nur vom Color-Shift, sondern auch von der Schärfe eine deutliche Verbesserung zur II ist, würde mich interessieren.
Aber auch die Erfahrungen hier scheinen das nicht zu bestätigen.
Ob das Heliar III nicht nur vom Color-Shift, sondern auch von der Schärfe eine deutliche Verbesserung zur II ist, würde mich interessieren.
Das 'corner-smearing', wie man es aus Bildern aus dem Internet kennt (ich kenne die älteren Versionen nicht aus eigener Erfahrung), ist bei der Version III nicht vorhanden. Es ist ein leichter Randabfall, den ich aber durchaus noch als normal bezeichnen würde.
Der 'color-shift' ist an der älteren A7R leicht vorhanden (Richtung cyan), an der A7RII nur noch in kritischen Fällen und dann sehr minimal (Richtung grün). Kein Vergleich zu Bildern von älteren Versionen. An der A7R tritt aber auch z.B. mit dem FE 35mm/2.8 ein leichter 'color-shift' (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=233868) (Richtung magenta) auf, so dass ich das am Voigtländer auch noch durchaus im Rahmen des normalen ansehen würde.
Zur Demonstration den Kontrast leicht verstärkt:
6/Unbenannt-1_50.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=272695)
Danke für die Demo. Auch an der A7R deutlich besser als was ich mit dem Heliar II habe.
Da ich aber mit der Software-Korrektur ganz gut hinkomme, müsste das III-er auch optisch besser sein.
Vielleicht schaue ich mir gleich das 10er mal an, die Extreme reizen mich.....
Das 10er ist sogar mir als Weitwinkel-Fan eigentlich "too much"
:shock: :oops:
6/20170515-223716-DSC00758-SUF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=273343)
Das 12er hatten sie nicht auf Lager ... :crazy:
Kurt Weinmeister
16.05.2017, 21:26
Das 12er hatten sie nicht auf Lager ... :crazy:
Kannst ja auf 12mm croppen.
Willkommen im Club :top:
War das nicht sowieso die Erkenntnis, daß das 10er gecroppt besser ist als das "richtige" 12er?
Der Haken ist halt, daß ich gerne im Sucher sehe, was ich fotografiere, da ist das Abschätzen des Bildausschnitts schon etwas schwierig. Ich spekuliere aber auf den APS-C-Modus, das sind auf KB umgerechnet immer noch 15mm mit 18MP. :)
Das 12er hatten sie nicht auf Lager ... :crazy:
Ui - waren wir zu ungeduldig? Ein Sony 12-24mm /4.0 FE (https://www.chiphell.com/thread-1735426-1-1.html) soll in kürze wahrscheinlich werden. Wenn das mindestens auf dem Niveau des 16-35mm / 4.0 FE wäre, würde es möglicherweise das Voigtländer und mein FE 16-35 ersetzen.
Hmja ... das 16-35 hatte ich extra nicht gekauft, weil mir die Überschneidung mit dem 24-70 zu groß ist. Ein FE 12-24 könnte langfristig mein Sigma ersetzen, wenn es kleiner und leichter ist als die Kombi mit dem LA-EA3 und noch in bezahlbaren Regionen bleibt. Mein Preislimit hatte ich ja schon mal genannt (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?p=1905817&highlight=1200%2A#post1905817).
Aber dann bin ich doch froh, daß ich das 10er genommen habe. Das wird dadurch wenigstens nicht obsolet. :crazy:
Falls Du gelegentlich über praktische Erfahrungen mit dem 10er berichten könntest, ich z.B. wäre sehr daran interessiert … v.a. was die Bildqualität im realen Einsatz angeht, über die ich bisher doch recht unterschiedliche Urteile gelesen habe. Vielen Dank im Voraus!
Ja, sicher. Aber dann in einem eigenen Thread. Dazu muss es allerdings erst einmal wirklich zum Einsatz kommen, 10mm braucht man ja nicht alle Tage. :crazy:
Ja, sicher. Aber dann in einem eigenen Thread. Dazu muss es allerdings erst einmal wirklich zum Einsatz kommen, 10mm braucht man ja nicht alle Tage. :crazy:
Allerdings. ;) Trotzdem schon einmal viele Dank … ich bin gespannt.
Es ist mit F5.6 schon extrem lichtschwach
Warum sind die ganzen Voigtländer Weitwinkel eigentlich so Lichtschwach? Warum nicht einfach wie bei den Koreanern ein F2.0? Hat das technische Gründe? Oder ist hier Blende nicht gleich Blende?
Ja, das ist eine gute Frage, deren Antwort mich auch interessieren würde.
Mit der reinen Größe (klein, handlich) der Objektive, zumindest der neuesten Generation, kann man das nicht mehr wirklich begründen. Wenn ich mir mein 12mm genau anschaue, könnte/sollte es bei der Größe auch gut und gerne ein 4.0 sein. Damit würde es in den Anwendungsmöglichkeiten doch ziemlich gewinnen. Mit 4.0 könnte man es, bei der Brennweite, noch ordentlich für Nachthimmelaufnahmen einsetzen, mit 5.6 ist es da doch wirklich zu dunkel.
Ein noch lichtstärkeres (als 4.0) wäre mir persönlich wohl zu groß und schwer. Ein 2.0 ist bei Samyang auch nur für APS Größe möglich. Für VF wäre es ein so großer Glasklumpen, den ich nicht im Rucksack haben wollte. Das Samyang 14mm/2.8 ist zwar nicht sehr schwer, aber schon so groß, dass ich es nur bei gezieltem Einsatz im Rucksack habe und sonst nicht mitnehme. Ausserdem ist es das Gegenteil von 'robust gebaut' (wenn es auch in der reinen BQ doch etwas über dem Voigtländer liegt).