Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : HDR Mode mit a6000 oder Einzelaufnahmen
Hallo,
Ich experimentiere beim Aprilwetter gerade mit HDR und finde nichts zu meiner Frage.
Sollte man den HDR Mode der Kamera nutzen oder 3-5 Einzelaufnahmen machen und diese mit einer Software zusammenfügen. Unterscheidet sich die Bildqualität wesentlich?
Grüße
fw
screwdriver
16.04.2017, 15:12
Hallo,
Ich experimentiere beim Aprilwetter gerade mit HDR
Da hast du gerade suboptimale Bedingungen für HDR.
HDR braucht man, wenn die Lichtverhältnisse extrem dynamisch sind und vom Sensor nicht mehr erfasst werden können.
Als Extrembeispiel mal eine Person im schattigen Torbogen bei gleissendem Sonnenschein und blauem Himmel, wo alles "gut belichtet" aufs Bild soll.
Sollte man den HDR Mode der Kamera nutzen oder 3-5 Einzelaufnahmen machen und diese mit einer Software zusammenfügen. Unterscheidet sich die Bildqualität wesentlich?
Das kann sein, muss aber nicht.
Es kommt auf die Lichtsituation an.
Die interne HDR-Funktion ist hier limitierter als eigene Einzelaufnahmen.
Ausser du willst den sog. "HDR-Look" erzeugen, der eigentlich nur eine Farbverfremdung ist und die mangelhafte Bearbeitung eines echten HDR- Bildes simuliert.
Einem wirklich guten HDR-Bild sieht man nämlich auf den ersten Blick nicht an, dass es eines ist. Das erkennt dann nur geübte Beobachter, der das Bild analysiert und sich über die "ungewohnte Helligkeitsverteilung" wundert.
Oh, ein Neuer aus Berlin, also erst einmal herzlich Willkommen, vielleicht hast Du ja auch mal lust andere User hier z. B. beim Stammtisch zu treffen, wo Dir sicher auch andere Fragen gerne beantwortet werden.
Was HDR angeht, erzielst Du sicher mir 5> Aufnahmen händisch mehr Möglichkeiten, da ist die Software in der Kamera klar im Nachteil.
Die in-Kamera-HDR`s kann ich auch nur bedingt empfehlen.
Für die meisten Verhältnisse kannst Du durch geschickte RAW- Bearbeitung, dank der hohen Dynamik der Sony- Sensoren, ein HDR aus einem RAW- Bild erstellen.
z.B. das:
6/DSC01234_DxO-kl.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=219897)
Bei ganz extremen Belichtungsverhältnissen kannst Du auch ein HDR aus einer Belichtungsreihe erstellen.
Gruß
Walt
leonsecure
16.04.2017, 19:00
Bei ganz extremen Belichtungsverhältnissen kannst Du auch ein HDR aus einer Belichtungsreihe erstellen.
Hierbei sollten die Stichworte "Stativ" und "Fernauslöser2 nicht fehlen. :)
Vielen Dank für die Rückmeldungen.
Probieren geht über studieren. Ich werde mehrere Varianten ausprobieren.
@Ditmar
Ich bin nur ein Knipser mit wenig Zeit, trotzdem danke für das Angebot.;)
@Ditmar
Ich bin nur ein Knipser mit wenig Zeit, trotzdem danke für das Angebot.;)
Das trifft doch auf die meisten hier zu.;)
screwdriver
17.04.2017, 11:07
Ich werde mehrere Varianten ausprobieren.
....
Ich bin nur ein Knipser mit wenig Zeit ...
Das widerspricht sich, wenn es nicht nur eine kurzfristige Spielerei sein soll.
Ich zeige dann gerne dieses Chart: click ;) (http://photographyblogger.net/stages-of-a-photographer/)
Wenn du ordentliche[tm] HDR-Bilder machen willst, brauchst du ne Menge Zeit.
Da sind Automatiken nur ein erster kleiner Schritt mit fast nie optimalem Ergebnis.
Man musss sich dann schon sehr tief in die Farbverschiebungs-, Farbsättigungs- und Layertechnik einarbeiten.
Alleine schon Motive zu finden, die diesen Aufwand lohnen, ist eine Sache für sich.
der_knipser
17.04.2017, 12:03
Es gab (zu) viele Jahre, in denen ich nur das jpg-Format genutzt hatte, und die Qualitäten des raw-Formats noch nicht kannte. Zu der Zeit machte ich erste HDR-Erfahrungen, und konnte den Dynamikumfang gewinnbringend erhöhen. Die manuellen HDRs, nachträglich aus mehreren Einzelbildern zusammengesetzt, hatten eine höhere Dynamik als die mit der HDR-Funktion der Kamera. Dort gab es regelmäßig noch Über- und Unterläufe im Histogramm, was gleichbedeutend mit Datenverlusten in Lichtern und Schatten ist.
Nach dem Kennenlernen von RAW hat sich das grundlegend geändert. Ich habe HDR hin und wieder als Belichtungsreihe aufgenommen, um dann bei der Bearbeitung festzustellen, dass es gar nicht notwendig war. Der Dynamikumfang der RAWs war immer groß genug, um alle gewünschten Schattierungen von Hell bis Dunkel aus EINEM RAW zu entwickeln. Inzwischen habe ich so viel Zutrauen, dass ich auf HDR komplett verzichte. In kritischen Situationen mache ich manchmal trotzdem eine Belichtungsreihe, die aber nur dazu dient, mir die optimale Einzelbelichtung nachträglich auswählen zu können.
Die HDR-Funktion der Kamera würde ich in wenigen Ausnahmefällen nutzen, wenn ich z.B. sehr bald ein Ergebnis präsentieren müsste, bei dem keine Zeit für eine Bearbeitung bleibt. Das Kamera-HDR ist besser als ein Einzel-JPG, aber es kommt nach meiner Überzeugung noch nicht an ein Einzel-RAW heran.
Für HDRs aus RAW habe ich bisher erst sehr wenige Motive gefunden. Als Beispiel könnte ich Innenaufnahmen im Kölner Dom nennen, für den ich vor Jahren mal eine Stativgenehmigung bekommen hatte. Zwischen den Belichtungen der Fenster und der Schattenbereiche lagen teilweise mehr als 14 EV. Damit käme auch RAW an seine Grenzen. Ein vergleichbar kontrastreiches Motiv ist mir seitdem nicht mehr begegnet, und ich bin glücklich mit den RAWs.
Bleibt noch zu erwähnen, dass man mit niedrigen ISO-Werten arbeiten sollte, um nicht einen Teil der Dynamik zu beschneiden.
Als Beispiel verlinke ich hier ein 360°-Panorama (http://abbund-cad-service.de/pano/truro/), das kein HDR, sondern eine Einzel-RAW-Entwicklung ist.
Das widerspricht sich, wenn es nicht nur eine kurzfristige Spielerei sein soll.
Ich zeige dann gerne dieses Chart: click ;) (http://photographyblogger.net/stages-of-a-photographer/)
Das ist ja sehr interessant, zurzeit befinde ich mich auf der grünen Linie ohne Stativ:lol:
Was ich nicht verstehe ist, warum man immer mehrere Fotos machen sollte?
Entweder drei mit der a6000 im HDR Mode oder 3/5 Einzelaufnahmen vom Stativ.
Ich kann doch aus nur einer RAW-Datei mehrere über- und unterbelichtete JPG´s machen und die zu einem HDR-Bild verarbeiten. Dann wäre ein Stativ ggf. entbehrlich. Mache ich einen Denkfehler?:?
@der Knipser
Beitrag zu spät gesehen, beantwortet teilweise meine Frage.
screwdriver
17.04.2017, 12:57
.. zurzeit befinde ich mich auf der grünen Linie ohne Stativ:lol:
Ein ordentliches(!) Stativ ist eine zwingende Notwendigkeit für gelungene Mehrfachaufnahmen.
Auch das Kamera-HDR macht mehrere Aufnahmen nacheinander.
Dazu unbedingt einen Fernauslöser oder hilfsweise die Selbstauslöserfunktion nutzen. Das Auslösen per Hand verursacht alleine oft schon Verwacklungen.
Mein Tipp: Mach erst mal "normale" Bilder, die "gut" sind.
Wenn du dann auch noch weisst, warum die gut sind und du das beliebig wiederholen kannst, hat sich das Thema HDR - bis auf gezielte Ausnahmen - von selbst erledigt. ;)
Ich kann doch aus nur einer RAW-Datei mehrere über- und unterbelichtete JPG´s machen und die zu einem HDR-Bild verarbeiten. Dann wäre ein Stativ ggf. entbehrlich. Mache ich einen Denkfehler?:?
@der Knipser
Beitrag zu spät gesehen, beantwortet teilweise meine Frage.
HDR- Aufnahmen bei hellem Tageslicht?
Eigentlich werden HDR's überwiegend bei Dämmerung oder in der Dunkelheit gemacht, weil gerade diese Situationen einen hohen Dynamikumfang erfordern. Da ist dann ein Stativ sinnvoll. Alternativ die ISO hochzudrehen ist nicht zu empfehlen, da bei hohen ISO der Dynamikumfang der Kamera nachlässt.
Es ist nicht sinnvoll aus einem RAW 3 unterschiedliche Jpg's zu produzieren und die dann in einem separaten Programm zu einem HDR zu verarbeiten. Der RAW- Konverter kann direkt ein HDR erzeugen, er hat ja den gesamten Bildumfang zur Verfügung.
Gruss
Walt
Ein ordentliches(!) Stativ ist eine zwingende Notwendigkeit für gelungene Mehrfachaufnahmen.
Auch das Kamera-HDR macht mehrere Aufnahmen nacheinander.
Die (von uns ungeliebte) Sony- HDR- Funktion legt handgehaltene Aufnahmen übereinander und korrigiert automatisch den Versatz zumindest, wenn er nicht zu stark ist.
Das machen übrigens einige HDR- Programme auch.
Trotzdem empfiehlt sich für saubere Arbeit ein Stativ, auch für Einzelaufnahmen.
Gruss
Walt
leonsecure
18.04.2017, 12:15
Das widerspricht sich, wenn es nicht nur eine kurzfristige Spielerei sein soll.
Ich zeige dann gerne dieses Chart: click ;) (http://photographyblogger.net/stages-of-a-photographer/)
Mit Bildkomposition beschäftige ich mich schon länger. Aber hab vor kurzen angefangen mit einer 70er Jahre Filkamera (Olympia SLR) zu fotografieren. Ich hab meinen Platz in der Grafik also gefunden. :)
der_knipser
18.04.2017, 13:20
... Ich kann doch aus nur einer RAW-Datei mehrere über- und unterbelichtete JPG´s machen und die zu einem HDR-Bild verarbeiten.
Die Antwort darauf musst Du für Dich selbst ausprobieren. Es gibt Leute, die das so machen, und ihnen gefallen die Bilder. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass es keine "Geisterbilder" bei bewegten Motiven gibt, und im Bild bewegt sich mehr als mancher glaubt.
Letztlich kann man mit gepuscht entwickelten JPGs aus dem selben RAW auch nicht mehr Daten rausholen als dort drin stecken. Ob man dafür einen HDR-Workflow bemüht, oder ob man das Bild allein im RAW-Konverter bearbeitet, ist eine Sache des persönlichen Geschmacks und seiner eigenen Fähigkeiten im Umgang mit der Software. Ich habe mich schon lange für letzteres entschieden.
Dann wäre ein Stativ ggf. entbehrlich. Mache ich einen Denkfehler?:?Jeder, der glaubt, ein Stativ sei entbehrlich, macht einen Denkfehler. ;-)
Die Gründe für ein Stativ liegen nicht allein im Vermeiden von Verwacklungen. Die lange Liste der PROs würde diesen Thread sprengen. :lol:
leonsecure
18.04.2017, 13:34
Es ist nicht sinnvoll aus einem RAW 3 unterschiedliche Jpg's zu produzieren und die dann in einem separaten Programm zu einem HDR zu verarbeiten. Der RAW- Konverter kann direkt ein HDR erzeugen, er hat ja den gesamten Bildumfang zur Verfügung.
Oder man arbeitet direkt im RAW- Konverter mit Luminanzmasken u.ä. und kann das sehr detailliert steuern. Das Ganze hat natürlich Grenzen (Rausche, etc.).
Erstmal besten Dank.
Ich nehme mit, dass es der Möglichkeiten viele gibt und HDR auch nicht unbedingt notwendig ist und dann noch das Stativ, alles klar:top:
Ich werde es einfach probieren.