Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Migration Raid 5 nach Raid 0?
Ich habe in meinem alten NAS 4 Festplatten die im Raid 5 arbeiten. Sie haben jeweils 2 TB, als Raid 5 also zusammen 6 TB.
Jetzt will ich Kapazität und Geschwindigkeit "aufbohren", indem ich die Platten als Raid 0 betreibe.
Muss ich dazu alle Daten neu auf das NAS übertragen? Eigentlich, denke ich mir, müsste man doch von dem Raid 5 eine Platte rausnehmen können, ohne dass Daten verloren gehen. Kann man dann von diesem "verkrüppelten" Raid 5 nach Raid 0 migrieren und anschließend die entfernte Platte zum Erweitern des Raid 0 wieder hinzufügen? Wie muss man dazu vorgehen?
Moin Wolfgang,
hälst Du das wirklich für eine gute Idee? :roll:
Schau mal in die Benutzeroberfläche des RAIDs, welche RAID-Migrationen unterstützt werden. Das hängt vom System ab.
Vorher aber unbedingt die Daten sichern!!!
Dat Ei
Unabhängig davon, ob es geht, oder nicht (ich behaupte: nein) ...
Raid 0 bietet Dir keinerlei Redundanz: Sollte sich eine Platte verabschieden, sind alle Daten weg.
Ohne zu wissen welche NAS du hast ist eine Antwort kaum möglich. Falls du nur 2TB Daten auf dem NAS hast, könntest du ja auf die eine "entnommene" Platte zwischenspeichern und dann mit dem Rest ein RAID 0 aufsetzen.
Das das RAID 0 ohne Backup ein ziemliches Roulette ist, ist dir ja klar denke ich. Vermutlich wird auch eher die Schreibperformance zulegen. Die Controller in den alten (und billigeren) NAS kommen mit RAID 5 halt gerne mal ans Limit.
Unabhängig davon, ob es geht, oder nicht (ich behaupte: nein) ...
Der Meinung würde ich mich auch anschließen wollen.
Raid 0 = Striping bezieht ja seinen Performancegewinn daraus, dass es die Daten gleichmäßig über die Platten verteilt. Das spricht ja schon vom Funktionsprinzip her dagegen, dass man ein Raid 0 erweitern kann. Wenn es möglich ist, dann sollte es vernünftigerweise JBOD sein, aber davon hast du keinerlei Performancegewinn, weil dann nur die Kapazität steigt. Ein Raid 0 mit einer Platte (ist eh schon ein Widerspruch in sich) auf mehrere Platten zu verteilen, wäre sicherlich theoretisch möglich, aber so ein Irrsinn, dass das hoffentlich niemand irgendwo implementiert hat.
(...)
Vorher aber unbedingt die Daten sichern!!!
So ist es. In damit kann man das RAID auch gleich plätten, um anschließend ein RAID0 neu aufzusetzen. Ich persönlich würde es nicht machen wollen, da auf meinem RAID gerade die wichtigen Daten, wie Backups, Bilder, Dokumente etc., (verschlüsselt) abgelegt sind. Wenn Platz benötigt wird, lieber einmal Frühjahrsputz auf dem NAS machen und beherzt ausmisten!:cool::top:
Viele Grüße, meshua
NetrunnerAT
28.03.2017, 18:23
RAID Level wechseln. Sehr kritische Funktion. Ich würde davor abraten!
@netrunner:
So pauschal würde ich das nicht sagen. Ein Wechsel nach "oben" geht immer, nach "unten" dagegen ist weniger eine gute Idee.
Wenn es denn aber sein muss, würde ich eher den umständlichere Weg einer Neuinstallation wählen.
@eac:
RAID 0 mit nur einer Platte geht nicht. Mindestens zwei sind vorausgesetzt.
Hallo,
da ein RAID 5 KEINE Datensicherung darstellt, sollte man sowieso eine machen. RAID 5 kann zwar den Ausfall einer Platte ohne Datenverlust verkraften, aber gegen Virus oder Fehlbedienung hilft es gar nichts.
Eine externe 8 TB Platte kostet von 250 € an aufwärts. Würde ich mir gönnen.
Hans
da ein RAID 5 KEINE Datensicherung darstellt, sollte man sowieso eine machen. RAID 5 kann zwar den Ausfall einer Platte ohne Datenverlust verkraften, aber gegen Virus oder Fehlbedienung hilft es gar nichts.
Es macht aber einen Unterschied, ob eine Platte ausfällt, und man bei einem RAID 5 eine Platte besorgen muss (und bis dahin weiter arbeiten kann), die man dann einfach einsteckt (und weiter arbeiten kann), oder ob -- bei einem RAID 0 -- alle Daten weg sind, man auf die neue Platte warten muss und man dann noch das Backup einzuspielen hat.
Das ein RAID so oder so kein Schutz vor Viren, Fehlbedienung, Einbruch oder Wohnungsbrand ist, ist klar, aber ein anderes Thema.
Und eine Platte mit 8TB nutzt alleine auch nicht viel... Höchstens zum Umkopieren.
Hallo,
wenn wus - entgegen den Bedenken die ich nicht wiederholen wollte - sein NAS mit RADI 0 betreiben will da ihm die jetzigen 6 TB zu klein und zu langsam sind, dann braucht er sowieso ein weitere Platte um regelmäßig Backups zu machen.
Deshalb mein Vorschlag eine 8 TB Platte zu kaufen, alles darauf zu sichern und ohne Angstschweiß und Klimmzüge zu migrieren.
In andern Fällen fürchte ich läuft es darauf hinaus, dass er sich sinnvollerweise ein neues NAS mit mehr Kapazität kaufen sollte. Und dann reden wir mit größeren Platten im RAID über 700 € aufwärts.
Hans
Kurze Antwort: Wenn der Hersteller deines NAS dafür ein Tool anbietet, dann geht es. Sonst mit ziemlicher Sicherheit nicht, weil außer dem RAID-Controller niemand weiß, welche Daten jetzt gerade auf welcher Platte liegen.
Lange Antwort: Deine vorgeschlagene Vorgehensweise dürfte von allen Möglichkeiten die ungeschickteste sein. Um die 1,5 TB Daten des fehlenden Laufwerks zu rekonstruieren, müssen von jedem der verbliebenen Laufwerke 1,5 TB gelesen werden (2× 1,5 TB Daten plus 1× 1,5 TB Parity) - macht insgesamt 4,5 TB Lesezugriffe - um sie dann anstelle der Parity-Sektoren wieder auf die Platten zurückzuschreiben, macht 1,5 TB Schreibzugriffe. Danach hättest du erst mal ein RAID0 mit 6 TB.
Wenn du da jetzt die vierte Platte wieder hinzufügen willst, müssen alle Sektoren ein weiteres Mal neu verteilt werden, sonst hättest du ja Stripes nur auf den ersten 6 TB und sequentiellen Zugriff auf den letzten 2 TB. Insgesamt ist das vermutlich mehr Gerödel, als das Ding komplett plattzumachen und vom Backup neu einzuspielen.
Den RAID-Level im laufenden Betrieb zu wechseln ginge sicher schneller, weil da keine Daten aus den Parity-Sektoren rekonstruiert werden müssen, aber ein Backup (und ein Backup vom Backup) brauchst du da natürlich auch. Sobald der Vorgang einmal angefangen hat, muss er ungestört bis zum Ende durchlaufen, sonst sind die Daten hinüber.
Einen merklichen Performance-Gewinn würde ich davon allerdings nicht erwarten. Bestenfalls ein paar Prozent, weil dann vier parallele Lesezugriffe möglich sind anstelle von dreien. Aber auch nur dann, wenn die Dateien so groß sind, daß der Controller sie tatsächlich auf alle vier Laufwerke verteilt. Bleibt also der Gewinn von 2 TB zusätzlicher Kapazität, erkauft durch ein um mehrere Zehnerpotenzen größeres Risiko des Totalverlusts aller Daten.
Deshalb mein Vorschlag eine 8 TB Platte zu kaufen, alles darauf zu sichern und ohne Angstschweiß und Klimmzüge zu migrieren.
Ah, so meinst Du. Dann macht es natürlich mehr Sinn.
Einen merklichen Performance-Gewinn würde ich davon allerdings nicht erwarten. Bestenfalls ein paar Prozent, weil dann vier parallele Lesezugriffe möglich sind anstelle von dreien.
Bei linearem Zugriff ist doch eher der Gbit-Anschluß das Bottleneck. Hinzu kommen die gemächlichen Prozessoren in den Consumer-NASs. Im RAID1 schafft selbst eine ältere DS213 noch 90+MB/s Transferrate. ;)
Viele Grüße, meshua
Kurt Weinmeister
28.03.2017, 22:48
Meshua, so ist es!
RAID 0 im NAS ist ziemlich albern, es sei denn, das NAS hätte mehrere Netzwerkkarten.
Ah, so meinst Du. Dann macht es natürlich mehr Sinn.
Wenn dann Sicherung auf 2 8TB Platten, eine kann ja jederzeit ausfallen :shock:
Bei linearem Zugriff ist doch eher der Gbit-Anschluß das Bottleneck. Hinzu kommen die gemächlichen Prozessoren in den Consumer-NASs. Im RAID1 schafft selbst eine ältere DS213 noch 90+MB/s Transferrate. ;)
Viele Grüße, meshua
Je nach Zugriffsmuster kann das schon einen Unterschied machen. Es entfällt mindestens die Paritätsberechnung und eine Platte kann zusätzlich schreiben. RAID0 würde ich aber nur für Daten empfehlen, die jederzeit wieder hergestellt werden können, also temporäre Dateien, etc. Ich setze das z.B für ein NAS, welches nur als Backup dient, ein.
Meshua, so ist es!
RAID 0 im NAS ist ziemlich albern, es sei denn, das NAS hätte mehrere Netzwerkkarten.
... und mehrere PCs/IPs , die darauf zugreifen, ansonsten bleibt es bei 1 GbE pro NAS-Client Verbindung.
Vielen Dank für die rege Teilnahme hier!
Wieder einmal - und typisch für das Forum - macht ihr euch viel zu viele Gedanken über Sachen, die hier gar nicht gefragt waren.
Mir sind die "Gefahren" eines Raid 0 durchaus bewusst.
Mein Daten sind gesichert, einmal auf einem 2. NAS und als Backup vom Backup nochmal auf einer externen Festplatte.
Wisst ihr wie lange es dauert, knapp 6 TB über GBE einzuspielen? Netto sind's bei mir leider nur etwa 80 MB/s, das dauert dann schlappe 20 Stunden - wenn nichts weiteres dazwischen kommt. Ich dachte mir halt, wenn das NAS (es ist ein QNAP TS-459 Pro II) die Daten intern migrieren kann, dann könnte das erheblich schneller gehen. Aber usch's diesbezügliche Ausführungen leuchten mir schon ein, also werde ich jetzt einen Reset machen, das Raid 0 aufsetzen und die Daten neu einspielen.
Wenn dann Sicherung auf 2 8TB Platten, eine kann ja jederzeit ausfallen :shock:
Richtig, aber die Sicherung wäre in dem Fall lediglich temporär, für die Zeit um das RAID neu aufzubauen, nicht als Sicherung im Sinne eines echten Backup, was ja zusätzlich sowieso besteht.
Wieder einmal - und typisch für das Forum - macht ihr euch viel zu viele Gedanken über Sachen, die hier gar nicht gefragt waren.
Das ist nicht typisch für dieses Forum, sondern für jedes. Menschen ohne ein Grundniveau an Mitteilungsdrang schreiben in Foren nicht. :oops:
Hans
Das ist nicht typisch für dieses Forum, sondern für jedes. Menschen ohne ein Grundniveau an Mitteilungsdrang schreiben in Foren nicht.
Einmal das, zum anderen werden gelegentlich auch Themen angeschnitten, die im beruflichen Bereich mancher Mitglieder liegen. Da macht es manchmal schon Sinn, sein Wissen einzubringen.
Man muss ja nicht jeden mit Absicht gegen die Wand laufen lassen ;)
Insbesondere liegt es aber auch daran, daß erfahrungsgemäß die Leute oft nicht das fragen, was sie eigentlich wissen wollen ;). Wie z.B. in dem Thread von letzter Woche, bei dem nach Formeln zur Berechnung der Aufnahmeposition bei Shift-Objektiven gefragt wurde, während die Frage in Wirklichkeit gewesen wäre "Wie fotografiere ich ein Auto, ohne daß sich die Kamera im Lack spiegelt?".
(...)
Wisst ihr wie lange es dauert, knapp 6 TB über GBE einzuspielen? Netto sind's bei mir leider nur etwa 80 MB/s, das dauert dann schlappe 20 Stunden - wenn nichts weiteres dazwischen kommt.
Ist die Zeit wirklich ein so wichtiges Kriterium? Ich hatte erst letztens ein 2TB Full Backup vom NAS in den neu erstellten VeryCrypt Container überführt. Da es sich um einen verschlüsselten Ordner handelt, dauerte es auch ca. 24 Stunden - der Robocopy-Job lief einfach im Hintergrund und störte somit nicht. ;)
Viele Grüße, meshua