Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sony 90mm 2,8 Makro als Portraitobjektiv
Liebes Forum,
bisher nutzte ich die A58 mit dem 50mm 1,8 als mein Portraitobjektiv.
Dieses Objektiv blende ich in der Regel auch auf 3,5 ab und habe so in der Regel ein scharfes Bild.
Bei den Alpha Days konnte ich gestern die ultimative Portrait-Kombination A7RII mit dem 85mm GM testen. Selbst bei Blende 2,5 (was ja noch weniger Schärfentiefe hat als das APS-C bei Blende 1,8) habe ich nur 1 von 5 Fotos annehmbar scharf hinbekommen. Und hier bin ich mir auch nicht sicher und habe das Foto in der Fotowerkstatt hochgeladen. Ich hatte bewusst die neue Augen-AF Funktion probiert.
Wenn ich in Zukunft eine Vollformatkamera erwerbe, werde ich somit noch mehr abblenden müssen, da meine Familie und Freunde sicherlich keine Lust haben für 10 Aufnahmen still zu stehen.
Daher frage ich mich, ob hier jemand im Forum mit dem 90er Makro von Sony Portrait macht und die ganzen 1,4er und 1,8er 85er Objektive liegen lässt. Das 90er Makro ist ja jedenfalls ein außerordentlich Scharfes Objektiv und es lässt sich zusätzlich bzw. primär für Makrofotografie verwenden.
Meine Frage ist nun, welches die Nachteile dabei wären?
Folgendes habe ich schon raus gefunden:
- Das 90er Makro ist größer und schwerer.
- Nachts könnte 2,8 zu wenig sein (aber trifft man nachts mit weniger das Auge???).
- Es ist teuerer als das neue 85er 1,8.
Freue mich auf eure Erfahrungen.
Das 90er Makro ist ja jedenfalls ein außerordentlich Scharfes Objektiv und es lässt sich zusätzlich bzw. primär für Makrofotografie verwenden.
Ja ich mache mangels Portraitobjektiv auch Portraits mit meinem FE 90. Dies meist im Studio mit f8. Da gibt es keine Fokusprobleme wie mit dem GM 85.
Und ja es ist sogar schärfer als viel teurere GM 85: https://www.dxomark.com/Lenses/Compare/Side-by-side/Sony-FE-90mm-F28-Macro-G-OSS-on-Sony-A7R-II-versus-Sony-FE-85mm-F14-GM-on-Sony-A7R-II-versus-Zeiss-Carl-Zeiss-Batis-85mm-F18-Sony-FE-on-Sony-A7R-II__1517_1035_1680_1035_1536_1035
- Das 90er Makro ist größer und schwerer.
Grösser und schwerer als was? Das GM 85 ist schwerer. Das Batis ist etwas leichter. Das neue 1.8/85 ist auch etwas leichter. Aber ist das ein Kriterium?
- Nachts könnte 2,8 zu wenig sein (aber trifft man nachts mit weniger das Auge???).
Machst du nachts im dunkeln Portraits? Wohl kaum oder? Und wenn wirst du sowieso blitzen müssen.
- Es ist teuerer als das neue 85er 1,8.
Ja aber bestimmt auch schärfer.
Ich wollte ein Makroobjektiv haben und habe es primär dafür gekauft. Die Portraits sind die Nebenanwendung. Je nach Fall nehme ich auch das FE 4/70-200 oder das 55er Zeiss für Portraits.
The Norb
05.03.2017, 11:53
Also ich bin etwas kostengünstiger aufgestellt, und mache auch viel Portrait
mit einer A 58. Mit 90mm und Blende 2.8 hast du an APS-C ein tolles Bokeh,
die Brennweite ist für Portrait also wirklich gut zu gebrauchen. Mein Objektiv
ist das alte Sigma 90 2.8, das ich allerdings grundsätzlich manuell focussiere.
Ich arbeite sehr viel mit Offenblende. Wenn du ohnehin auf 3.5 abblendest,
kannst du natürlich auch eine Vielzahl anderer Linsen verwenden. Die alte
F 4 (Metall-)Version vom Minolta 35-70 wird z.B. immer heillos unterschätzt.
Wenn ich die Möglichkeit hätte, an ein 85 1.4 heranzukommen, würde ich das
kaufen. Dies aber auch wegen der 1.4er Offenblende, so etwas finde ich toll.
Wenn du auf einer Messe warst und hier Bilder mit einer für dich neuen Kamera
und einem anderen Objektiv gemacht hast, wäre ich mit der Bewertung vorsichtig.
Immerhin kann es sich zumindest theoretisch um einen "Aussreisser" gehandelt
haben. Aber nur 1 von 5 Bildern "fast scharf" wäre bei mir dann auch nicht
"Top of the List" :D
edith: Bei meinem Sigma-Objektiv handelt es sich um das 90mm 2.8 "Macro"
Vollformat OK. Aber wenn du echte Portraits beabsichtigst anzufertigen, wieso dann nicht die klassischen Objektive wie:
50er (1.4/1.7/1.8) günstig, leicht, universell, annehmbar für Portraits,
85er (1.4/1.8): Klassiker, schönes Bokeh, ab mittlerer Gewichts- und Preisklasse zu haben?
Oder möchtest du "einfach nur Makro+Portrait mit einem Objektiv"? Kann man machen, aber das ist wie bei anderen Werkzeugen: Phasenprüfer & HAZET Schraubendreher - mit beidem kann man notfalls eine Schraube ein-/ausdrehen, aber gemacht für diesen Zweck ist nur eines der Beiden! :P
Allein schon die relativ langsamen AF-Antriebe bei Makros sind für Portraits suboptimal, wohingegen es bei Makros auf Präzision ankommt und daher diese Untersetzung ihren Sinn ergibt.
Viele Grüße, meshua
The Norb
05.03.2017, 12:13
Naja,
das 50er 1.8 hat er ja,
und wegen einer 85er oder 90er Festbrennweite fragt er ja gerade nach.
So habe ich das Posting zumindest verstanden :D
Mein 90er Sigma ist ja 20 Jahre alt.
Die "neueren" Sigmas gelten für Portrait seit Erscheinen als absoluter
Tip, etwa das 50mm 1.4 ART. Aber durchaus auch die "benachbarten"
Brennweiten.
Wenn ich in Zukunft eine Vollformatkamera erwerbe, werde ich somit noch mehr abblenden müssen, da meine Familie und Freunde sicherlich keine Lust haben für 10 Aufnahmen still zu stehen.
Was willst du denn genau machen? Für dedizierte Portraitsessions mit deiner Familie werden sie schon stillsitzen/stehen müssen. Für Aufnahmen an Familienfesten und ähnlichem würde ich ganz bestimmt kein GM 85 kaufen. Dafür benutze ich das auch nicht günstige GM 24-70 und neuerdings auch das G70-200(f4) an der A6300 (so muss ich nicht wechseln). Beide übrigens mit Blitz. Auch schon verwendet habe ich dafür das 55er Zeiss. Das 90er Makro hat mir dafür zu langsam fokussiert.
Ich hatte mich nur gefragt ob man mit dem 90 FE Makro nicht tatsächlich ein Portrait und ein Makroobjektiv bekomme kann. Aber sicherlich ist was wahres dran, dass jedes Objektiv seinen eigenen primären Verwendungszweck hat.
Bei Familienshootings nehme ich bisher stehts das Sigma 18-35, es müssen ja viele Personen drauf passen. Mir ging es nur um die Zukunft. Ich habe schon 2 Jahre gespart und möchte zu Weihnachten eine neue Kamera kaufen. Wir alle möglichen Objektive reicht das Budget nicht, daher meine Frage.
Im anderen Thread, wo ich das konkrete Foto gezeigt habe, sind sich alle einig, dass die Belichtungszeit zu kurz war und daher entweder ich oder das Model verwackelt hat. Daher bin ich froh dass dies kein Ausrüstungsproblem ist.
Ich danke für die konkreten Tipps und wünsche noch einen schönen Sonntag.
The Norb
05.03.2017, 13:22
Im anderen Thread, wo ich das konkrete Foto gezeigt habe, sind sich alle einig, dass die Belichtungszeit zu kurz war und daher entweder ich oder das Model verwackelt hat.
Ja guck - dann ist das ja schon mal plausibel geklärt :D
(...) Mir ging es nur um die Zukunft. Ich habe schon 2 Jahre gespart und möchte zu Weihnachten eine neue Kamera kaufen. Wir alle möglichen Objektive reicht das Budget nicht, daher meine Frage.
Das ist auch in Ordnung. Gehe doch noch einmal in dich und stelle dir die Frage, wo dein fotografischer Schwerpunkt sein wird. Bist du ein Makro-Freak oder möchtest du nur dann & wann Eines anfertigen. Ich besitze ein solches Sigma 105er und es liegt die meiste Zeit in der Schublade. Für Porträts habe ich es noch nie genutzt, stattdessen kommt ein Nifty-Fifty 50mm oder eben ein 85er (bei 1-2 Personen) zum Einsatz. Bei größeren Personengruppen und/oder engen Platzverhältnissen auch ein 24-70er Zoom. Technisch völlig ausreichend! Deinen Makrotraum kannst du dir eventuell später doch noch erfüllen - aber so ein Objektiv ist meistens "totes Kapital" hinsichtlich seiner Einsatzhäufigkeit - daß lass' dir vorab sagen...:P:cool:
Viele Grüße, meshua
Ich hatte mich nur gefragt ob man mit dem 90 FE Makro nicht tatsächlich ein Portrait und ein Makroobjektiv bekomme kann.
Es ist ein Makroobjektiv das man auch für Portraits verwenden kann. Also was machst du öfter? Machst du überhaupt Makros?
Willst du dich auf Portraits spezialisieren? Falls nicht würde ich mir das Portraitobjektiv sparen.
Bei Familienshootings nehme ich bisher stehts das Sigma 18-35, es müssen ja viele Personen drauf passen. Mir ging es nur um die Zukunft. Ich habe schon 2 Jahre gespart und möchte zu Weihnachten eine neue Kamera kaufen.
Das Sigma 18-35 gibt es ja nicht für Vollformat. Und es gibt auch nichts vergleichbares dafür. Ich würde mir an deiner Stelle überlegen ob ich überhaupt Vollformat brauche oder nicht. Das was bei Sony E-Mount am nächsten ran kommt ist das GM 24-70.
Das Sigma 18-35 kannst du an eine A6300 oder eine A6500 adaptieren. An der A6500 wäre es dann sogar stabilisiert.
Es ist ein Makroobjektiv das man auch für Portraits verwenden kann. Also was machst du öfter? Machst du überhaupt Makros?
Willst du dich auf Portraits spezialisieren? Falls nicht würde ich mir das Portraitobjektiv sparen.
Vielleicht sollte man noch anmerken, dass „Makros“ hier im weiten Sinn zu verstehen ist. Das SEL90M28G eignet sich hervorragend nicht nur für „echte“ Makros, d.h. Aufnahmen mit einem Abbildungsmaßstab um 1:1, sondern auch für Makros im weiteren Sinne, d.h. Aufnahmen, bei denen man „einfach mal etwas näher ran“ möchte. Ich habe in den letzten Tagen allerhand Blumen, Knospen, Pflanzen, Schmuck, Alltagsgegenstände etc. so um 1:2, 1:3, 1:4 fotografiert, das alles geht mit dem SEL90M28G natürlich völlig problemlos und intuitiv, es macht richtig Spaß. Dagegen lässt so manches „normale“ Objektiv, z.B. mein geliebtes SEL55F18Z, an der Naheinstellgrenze sichtlich nach (letzteres entwickelt u.a. eine gewisse Bildfeldwölbung), sodass das Fotografieren nahe an der Naheinstellgrenze damit eben nicht mehr unbedingt Spaß macht.
Will sagen: Auch wenn Du nur wenige Makros im engeren Sinne (1:1) machen willst, aber einfach Lust auf problemlose Detailaufnahmen hast, ohne Dir über Naheinstellgrenzen etc. Gedanken machen zu müssen, ist das SEL90M28G eine gute Wahl. Nur wenn Du vor allem Portaits u.Ä. machen möchtest und wenn die Autofokus-Geschwindigkeit zentral ist, wäre ein dezidiertes Porträtobjektiv natürlich die bessere Wahl.
Was Bokeh, Blendenbilder etc. angeht, so ist das SEL90M28G nicht perfekt, aber doch zumindest sehr ordentlich. Man braucht schon ein gutes dezidiertes Portaitobjektiv, damit diese Aspekte sichtlich besser werden. Das FE 85mm F1.4 GM wäre natürlich besser, ist aber noch teurer, also wirklich etwas für Portraitspezialisten. Dagegen habe ich nach den ersten Beispielbildern Zweifel, ob das neue 85er 1,8 in dieser Hinsicht wirklich besser ist als das SEL90M28G, von der etwas größeren Anfangsöffnung mal abgesehen … Aber das können andere sicher besser beurteilen, das neue 85er wird ja in einem anderen Thread (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=176989) besprochen, siehe dort.
*thomasD*
06.03.2017, 21:42
Wenn Nahbilder im Bereich 1:4 interessant sind und weniger echte Makros bis 1:1, Portrais dagegen wichtig sind würde ich das neue FE 100/2,8 STF auch in Betracht ziehen. Ein Portrais-Spezialist mit annähernd Makro-Fähigkeiten - es hat extra einen Makro-Modus der bis 1:4 geht.
Ich wäre mal gespannt wie das mit Zwischenringen funktioniert.
Na,ja das neue 100er kostet ja irgendwas gegen 1900 Euro. Glaube das will der TO nicht bezahlen.
Das 90er ist in der Tat vermutlich das universellste Objektiv in diesem Bereich. Ich benutze es auch gerne für Repros von Dias und Papierbildern.
*thomasD*
06.03.2017, 22:23
Stimmt natürlich ;)
Mir ging es tatsächlich wie Eikazon schrieb um die Möglichkeit näher ranzukommen als mit meinem 50mm 1,8. Richtiges 1:1 makro war nicht gemeint.
Ich fotografiere als Hobby und daher kann man jede Linse als totes Kapital bezeichnen.
Mein Preisrahmen ist tatsächlich bei Max 700€ je Objektiv. Einzige Ausnahme wäre ein 70-200 2,8, man muss ja was zum Träumen haben.