Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nur eine Galaxie
Diesmal ist es nur eine Galaxie, nämlich M81. Diese Welteninsel steht im Norden in der Nähe des Polarsterns und ist fast halb so groß wie der Mond.
871/M81_RC12_RICCI_ASI071_32x4min_G240.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=268613)
Leider hatte ich ein Problem mit Tau am Sensor der gekühlten Kamera :twisted: und konnte nur 23x4min mit f=1880mm belichten.
Es wirkt ein wenig unscharf, die Sterne leicht aufgebläht, kann das sein?
(ich muss auf diesem hohen Niveau kritisieren, weil du die Messlatte selbst schon sehr hoch gelegt hast ;))
Ansonsten würde ich gerne sehen, wie es mit 100 x 4 Minuten aussehen würde. ;)
Ich finde das schon Hammer, was da alles zu sehen ist. :top: Ist diese fast goldene Farbe so tatsächlich?
Seit langer Zeit bin ich astronomie-begeistert. Durch Umzüge bin ich nie dazu gekommen, dieses Hobby in die Tat umzusetzen. Im Keller liegt ein zu ~95% auspolierter 15cm Glasrohling, der ein Spiegel in einem Newton Teleskop werden sollte, dass ich mal bauen wollte. Ich glaube nicht, dass daraus noch was wird. Umso mehr freue ich mich über die heutigen fotografischen Möglichkeiten und deine Bilder. Bitte zeige mehr davon. Ich schaue in jedem Fall vorbei.
Es wirkt ein wenig unscharf, die Sterne leicht aufgebläht, kann das sein?Da hat dein "Adlerauge" wieder zugeschlagen! :lol:;) Aber du hast vollkommen recht! Mit einer Brennweite von fast 2000mm ist es jedoch in unseren Breiten sehr schwer feinere Sterne zu bekommen, da das Seeing unbarmherzig zuschlägt. Dabei bin ich bei dieser Aufnahme sogar mit den Sterngrößen zufrieden, da die kleinsten Sterne einen Durchmesser von ca. 2 bis 3" haben. Die helleren Sterne blähen sich natürlich noch viel mehr auf:
871/SternDurchmesser.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=268627)
D.h. über jeweils 4 Minuten darf sich ein Stern nicht mehr als über diesen Bereich von 2 bis 3"bewegen - sei es durch die Luftunruhe, sei es durch die Nachführung. Ein Pixel entspricht ca. 0,5". Man könnte die Sterndurchmesser in der EBV mit ein paar Mausklicks etwas kleiner machen. Aber nachdem ich weiß wie gut oder schlecht die Luftunruhe bei mir ist, wäre mir das zu viel an Manipulation.
ich muss auf diesem hohen Niveau kritisieren, weil du die Messlatte selbst schon sehr hoch gelegt hast. Ist ja überhaupt kein Problem: Ich freue mich natürlich über Lob, aber auch über die wirklich konstruktive Kritik! :top:
Ansonsten würde ich gerne sehen, wie es mit 100 x 4 Minuten aussehen würde. ;)Ja, ich auch. :cool:
Ist diese fast goldene Farbe so tatsächlich?Auch da liegst du richtig: eigentlich sollten in den Außenbereichen einer solchen Galaxie viel mehr blaue (=junge) Sterne zu sehen sein. Da muss ich meine EBV noch verbessern.
Ich finde es echt Hammermäßig, was du hier zeigst. :top:
Und total faszinierend finde ich solche Aufnahmen sowieso.
D.h. über jeweils 4 Minuten darf sich ein Stern nicht mehr als über diesen Bereich von 2 bis 3"bewegen - sei es durch die Luftunruhe, sei es durch die Nachführung.
Es ist verständlich, dass im Bereich von 4 Minuten die Wahrscheinlichkeit nicht gerade niedrig ist, dass sich irgendwo in der Sichtachse mehr oder weniger Störungen bilden.
Wäre es dann nicht besser, kürzer zu belichten und dafür mehr Bilder zu nehmen?
Wenn man statt 4 Minuten für 1 Bild zum Beispiel 4 Bilder je 1 Minute macht, und eines von diesen 4 schwach ist und aussortiert wird ... (dafür dann in Summe halt mehr Aufnahmen)?
Oder denke ich da falsch?
Oder denke ich da falsch?Nein -aber: die Störungen, die durch die Luftunruhe verursacht werden liegen eher im Bereich von unter einer Sekunde. Das nützt man beim sog. Lucky-Imaging bei Mond und Planeten aus. Da komme ich auf etwas 0,3-0,5" Auflösung. Weniger als 0,3" geht wegen der Beugung ohnehin nicht. :cool:
Bei Deep-Sky-Aufnahmen geht der Trend auch dorthin, weil die modernen Kameras bzw. Sensoren dies auch unterstützen: dafür braucht es aber ein extrem geringes Auslese-Rauschen, sonst geht deine Rechnung 1x4min = 4x1min nicht auf, weil ja jedes Mal das Ausleserauschen dazu kommt. Es gibt aber Amateure, die 10000x1s belichten und ganz tolle Ergebnisse erzielen.
Meine gekühlte CMOS-Kamera sollte beide Wege gut beherrschen: Bei geringer Verstärkung (="ISO") relativ lange (mehrere Minuten) belichten und durch die Kühlung sehr wenig Rauschen bekommen. Oder bei hoher Verstärkung und geringem Ausleserauschen mit vielen Aufnahmen den selben Effekt erzielen.
Tests dafür stehen noch aus - dafür bräuchte ich stabile Wetterbedingungen wie in Namibia oder auf LaPalma...:cool::roll:
Danke für die ausführliche Erläuterung. :top:
Ich hatte in der Zwischenzeit auch ein wenig gegoogelt und stieß dabei auf einen Hobbyastronomen, ebenfalls mit eigener Sternwarte im Garten (;)), der solche Dinge mit z.B. 2x10x600 Sek. belichtet. :shock: Also auch eher länger dann.
... dafür bräuchte ich stabile Wetterbedingungen wie in Namibia oder auf LaPalma...:cool::roll:
So hat jeder seine Träume und Wünsche. :cool: ;)