wave1
11.05.2005, 10:51
Olympus will in der Kamerasparte fast 30% der Belegschaft "abbauen".
Zitat:
4000 von 14.000 Stellen sollen in der Sparte wegfallen, vor allem in China. Im laufenden Geschäftsjahr bis Ende März 2006 will Olympus insgesamt 13 Mrd. Yen (96 Mio. Euro) einsparen. Das gab die Firma am Dienstag in Tokio bekannt. Mit dem Sparprogramm will der Pionier der digitalen Fotografie den Niedergang seiner Kamerasparte stoppen. Preisverfall und wachsende Konkurrenz bei preiswerten Kompaktkameras haben die Bildsparte des Konzerns in die Verlustzone gedrückt. Am Montag meldete Olympus das erste Minus der Firmengeschichte seit 1978: Im vergangenen Geschäftsjahr, das Ende März 2005 endete, musste das Unternehmen einen Fehlbetrag von 11,8 Mrd. Yen hinnehmen. "Wir haben Fehler bei der Produktentwicklung gemacht und den Markttrend falsch eingeschätzt. Außerdem besitzt unsere Unternehmensstruktur Schwächen", sagte Olympus-Chef Tsuyoshi Kikukawa. Olympus bietet zwar gutes Design und verfügt über viel technisches Wissen. Aber einen großen Teil der Schlüsselkomponenten für die Kameras muss das Unternehmen zukaufen - so etwa die Bildchips vom Konkurrenten Sony. Die führenden Kamerahersteller Sony und Canon, die sowohl Teile als auch Komplettgeräte produzieren, scheinen die erfolgreichere Strategie zu verfolgen.
Zwischen den Fronten
Olympus droht auf dem Markt zwischen die Fronten zu geraten: Von oben drängen Canon und Sony mit ihren starken Marken, von unten drückt eine Vielzahl aufstrebender Neulinge wie Casio, Panasonic sowie Hersteller ohne bekannte Markennamen aus Taiwan und China. Die Kunden greifen entweder zu Markengeräten mit gutem Ruf, zu preiswerten Modellen oder zu Nischenprodukten wie etwa von Casio. Der japanische Anbieter ist mit besonders schmalen Modellen erfolgreich, die über große Bildschirme verfügen. Wie das Unternehmen am Dienstag bekannt gab, lag der Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr mit 21,5 Mrd. Yen anderthalb mal so hoch wie im Vorjahr
Trendwende in Sicht
Hinzu kommt, dass sich Handys mit Digitalkamerafunktionen zunehmend etablieren. Sie haben sich 2004 viermal so oft verkauft wie Digitalkameras, ermittelten die Marktforscher von Strategy Analytics. Nach Angaben des Marktforschungsinstituts IDC rangiert Olympus beim Marktanteilsvergleich mit elf Prozent noch auf Rang vier. Auf Grund des starken Wettbewerbs ist der Anteil aber bereits in den vergangenen beiden Jahren gesunken. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen damit, weiter zurückzufallen - eine gefährliche Tendenz: "Wir erwarten in den nächsten Jahren eine Konsolidierung des Marktes. Mögliche Opfer erkennt man an sinkenden Marktanteilen", sagt ein Canon-Manager. Die Trendwende dürfte für Olympus schwer zu schaffen sein. Das Unternehmen will seinen Absatz in diesem Jahr nur um sieben Prozent auf 9,5 Millionen Geräte steigern. Olympus hofft, den Absatz seiner Spiegelreflexkameras auf 300.000 Stück zu verdreifachen. In diesem Segment sind die Gewinnmargen am höchsten und die Preiskämpfe weniger hart. Doch bei den hochwertigen Geräten hat Olympus mit einem vermeintlich revolutionären Chipdesign den Anschluss an Canon und Nikon verloren. Die Lage ist so schlecht, dass Olympus sich im Januar für die Entwicklung neuer Spiegelreflexkameras mit Panasonic, der Marke des japanischen Elektronikkonzerns Matsushita, zusammengetan hat. Panasonic ist zwar neu im Fotogeschäft, hat sich jedoch durch seine in Lizenz hergestellten Leica-Objektive sowie selbst entwickelte leistungsfähige Bildverarbeitungschips einen guten Ruf erworben.
MfG wave
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4000 von 14.000 Stellen sollen in der Sparte wegfallen, vor allem in China. Im laufenden Geschäftsjahr bis Ende März 2006 will Olympus insgesamt 13 Mrd. Yen (96 Mio. Euro) einsparen. Das gab die Firma am Dienstag in Tokio bekannt. Mit dem Sparprogramm will der Pionier der digitalen Fotografie den Niedergang seiner Kamerasparte stoppen. Preisverfall und wachsende Konkurrenz bei preiswerten Kompaktkameras haben die Bildsparte des Konzerns in die Verlustzone gedrückt. Am Montag meldete Olympus das erste Minus der Firmengeschichte seit 1978: Im vergangenen Geschäftsjahr, das Ende März 2005 endete, musste das Unternehmen einen Fehlbetrag von 11,8 Mrd. Yen hinnehmen. "Wir haben Fehler bei der Produktentwicklung gemacht und den Markttrend falsch eingeschätzt. Außerdem besitzt unsere Unternehmensstruktur Schwächen", sagte Olympus-Chef Tsuyoshi Kikukawa. Olympus bietet zwar gutes Design und verfügt über viel technisches Wissen. Aber einen großen Teil der Schlüsselkomponenten für die Kameras muss das Unternehmen zukaufen - so etwa die Bildchips vom Konkurrenten Sony. Die führenden Kamerahersteller Sony und Canon, die sowohl Teile als auch Komplettgeräte produzieren, scheinen die erfolgreichere Strategie zu verfolgen.
Zwischen den Fronten
Olympus droht auf dem Markt zwischen die Fronten zu geraten: Von oben drängen Canon und Sony mit ihren starken Marken, von unten drückt eine Vielzahl aufstrebender Neulinge wie Casio, Panasonic sowie Hersteller ohne bekannte Markennamen aus Taiwan und China. Die Kunden greifen entweder zu Markengeräten mit gutem Ruf, zu preiswerten Modellen oder zu Nischenprodukten wie etwa von Casio. Der japanische Anbieter ist mit besonders schmalen Modellen erfolgreich, die über große Bildschirme verfügen. Wie das Unternehmen am Dienstag bekannt gab, lag der Gewinn im vergangenen Geschäftsjahr mit 21,5 Mrd. Yen anderthalb mal so hoch wie im Vorjahr
Trendwende in Sicht
Hinzu kommt, dass sich Handys mit Digitalkamerafunktionen zunehmend etablieren. Sie haben sich 2004 viermal so oft verkauft wie Digitalkameras, ermittelten die Marktforscher von Strategy Analytics. Nach Angaben des Marktforschungsinstituts IDC rangiert Olympus beim Marktanteilsvergleich mit elf Prozent noch auf Rang vier. Auf Grund des starken Wettbewerbs ist der Anteil aber bereits in den vergangenen beiden Jahren gesunken. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen damit, weiter zurückzufallen - eine gefährliche Tendenz: "Wir erwarten in den nächsten Jahren eine Konsolidierung des Marktes. Mögliche Opfer erkennt man an sinkenden Marktanteilen", sagt ein Canon-Manager. Die Trendwende dürfte für Olympus schwer zu schaffen sein. Das Unternehmen will seinen Absatz in diesem Jahr nur um sieben Prozent auf 9,5 Millionen Geräte steigern. Olympus hofft, den Absatz seiner Spiegelreflexkameras auf 300.000 Stück zu verdreifachen. In diesem Segment sind die Gewinnmargen am höchsten und die Preiskämpfe weniger hart. Doch bei den hochwertigen Geräten hat Olympus mit einem vermeintlich revolutionären Chipdesign den Anschluss an Canon und Nikon verloren. Die Lage ist so schlecht, dass Olympus sich im Januar für die Entwicklung neuer Spiegelreflexkameras mit Panasonic, der Marke des japanischen Elektronikkonzerns Matsushita, zusammengetan hat. Panasonic ist zwar neu im Fotogeschäft, hat sich jedoch durch seine in Lizenz hergestellten Leica-Objektive sowie selbst entwickelte leistungsfähige Bildverarbeitungschips einen guten Ruf erworben.
MfG wave