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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Canon 24-70 F4 an A7ii


prognosticon
26.01.2017, 19:09
Hi
Benutzt jemand von euch diese Kombination ?
Ich habe auf der Homepage von Ken Rockwell einen Test (http://www.kenrockwell.com/tech/comparisons/2015-10-16-a7r2-5dsr/index.htm) gesehen und dabei kommt raus das es mit Adapter an der A7r in den Ecken um einiges schlechter abbilden soll als an einer Canon DSLR.
Kann das hier jemand bestätigen?

lg

Bubo
26.01.2017, 19:44
Ich benutze das Canon an meiner A7r und A7II mit dem Metabones IV Adapter und kann das nicht bestätigen.

Allerdings habe ich das mit einem Commlite Adapter und dem Canon 16-35 f4 gesehen. Mit dem Commlite waren die Ränder und Ecken deutlich unscharf, mit dem Metabones waren sie perfekt.

wus
26.01.2017, 20:15
habe ich das mit einem Commlite Adapter und dem Canon 16-35 f4 gesehen. Mit dem Commlite waren die Ränder und Ecken deutlich unscharf, mit dem Metabones waren sie perfekt.Die Erklärung wie das gleiche Objektiv an der gleichen Kamera einmal perfekt und das andere Mal deutlich unscharf sein kann würde mich ja brennend interessieren. Klingt zunächst mal höchst unwahrscheinlich.

usch
26.01.2017, 20:44
Floating Elements. Wenn das Auflagemaß des Adapters nicht stimmt, kriegst du beim Fokussieren entweder die eine oder die andere Linsengruppe in die richtige Position, aber nicht beide gleichzeitig.

Bubo
26.01.2017, 20:49
Floating Elements. Wenn das Auflagemaß des Adapters nicht stimmt, kriegst du beim Fokussieren entweder die eine oder die andere Linsengruppe in die richtige Position, aber nicht beide gleichzeitig.
So ist es :top:

aidualk
26.01.2017, 20:55
Das ist auch der Grund, warum das meist hoch gelobte Tamron 15-30mm an den 7er Kameras oft durchwachsen diskutiert wird.

Giovanni
26.01.2017, 22:48
Floating Elements. Wenn das Auflagemaß des Adapters nicht stimmt, kriegst du beim Fokussieren entweder die eine oder die andere Linsengruppe in die richtige Position, aber nicht beide gleichzeitig.

Exakt. Das EF 16-35 f4 L IS USM ist bei mir mit dem Sigma MC11 in den Ecken noch besser bzw. das Bildfeld ist weniger verwölbt als mit dem Metabones IV T. Der Sigma hat aber auch ein nahezu perfektes Auflagemaß, beim Metabones ist es etwas zu gering. Beim Commlite ... ach reden wir nicht davon. Man müsste wohl ein paar "Unterlegscheiben" (shims) einbauen, um den auf das richtige Maß zu bringen.

Ken Rockwell hat seinen berüchtigten Vergleich (http://www.kenrockwell.com/tech/comparisons/2015-10-16-a7r2-5dsr/index.htm) mit Canon Objektiven an der A7r II gegenüber der EOS 5Dsr übrigens mit einem "Fotodiox" Adapter gemacht. Und dann folgert er daraus: "The problem is that the Sony is horrible with wide lenses." Ja nee, is klar.

Allerdings ist sicherlich auch teilweise was dran an der Erkenntnis, dass die Sony wegen ihres vielen Glases vor dem Sensor (dicker Sensor-Stack) evtl. von speziell dafür korrigierten Objektiven profitiert. Ein Zeiss Mitarbeiter hat mir das bestätigt. Was ein solches Objektiv an der A7r (II) leisten kann, wurde ja bereits im SUF von meinem Vorredner mit dem Loxia 21 f2.8 demonstriert.

wus
27.01.2017, 01:18
Wie??? Commlite kriegt das Auflagemaß nicht richtig hin, sprich der Adapter ist zu dünn oder zu dick? Kann das wirklich sein? Von welchen Größenordnungen reden wir da?

Giovanni
27.01.2017, 02:35
Wie??? Commlite kriegt das Auflagemaß nicht richtig hin, sprich der Adapter ist zu dünn oder zu dick? Kann das wirklich sein? Von welchen Größenordnungen reden wir da?

Der Commlite (habe ihn zurückgeschickt) war ca. 0,25 - 0,3 mm zu dünn.
Bei meinem Metabones sind es ca. 0,13 mm zu wenig.
Bei meinem Sigma ca. 0,05 bis 0,1 zu wenig (das Exemplar scheint etwas ungleichmäßig zu sein, am unteren Ende etwas dicker).
Mein Viltrox ist irgendwo zwischen dem Commlite und dem Metabones (hab grad keine Lust, ihn auszupacken und nachzumessen).
Dann hatte ich noch einen "Meike", der hatte ein zu großes Auflagemaß. Außerdem war er am E-Bajonett sehr schwergängig und am EF-Bajonett total locker (man musste das Objektiv unterstützen; wenn nur das Kameragehäuse fixiert war, wie z.B. auf dem Stativ, lag es am oberen Ende nicht sauber an).


Wenn mein Canon 16-35 f4 auf Unendlich fokussiert wird, ist die Fokusmarkierung:

Mit dem Sigma ziemlich genau auf der Unendlich-Markierungslinie und mit dem Metabones im akzeptablen Bereich
Mit dem Commlite irgendwo zwischen 1 m und Unendlich (geschätzt ca. 3-5 m)
Mit dem Viltrox näher an Unendlich, aber immer noch darunter
Mit dem Meike hinter der Unendlich-Markierung, fast am Anschlag


Vielleicht sollte man noch ergänzen, dass das abweichende Auflagemaß nicht bei allen Objektiven so schwerwiegende Auswirkungen auf die Bildqualität (in den Ecken) hat wie beim Canon Weitwinkel-Zoom, und auch da besonders am kurzen Ende. Ich wurde damals skeptisch, informierte mich und holte mir andere Adapter, weil die Ecken an der A7r ziemlich schlimm aussahen. Ganz zuerst wollte ich schon das Objektiv zu Canon schicken, aber als ich an der 5D Mk. II keine Dezentrierung feststellen konnte und die Bildfeldwölbung an der Canon auch nicht sonderlich auffällig erschien, gab es eigentlich nur noch 2 Möglichkeiten: Den "Ken-Rockwell-Effekt" und das Auflagemaß. Ich werde es aber nochmals bzgl. Bildfeldwölbung gründlicher testen. Vielleicht muss es doch noch zu Canon, denn ganz zufrieden bin ich noch nicht. Immerhin sind die Ecken am kurzen Ende schon einen Tick besser als mit dem Sony-Zeiss 16-35, wenn ich es am Sigma Adapter benutze und jeweils auf die Bildmitte fokussiere.

usch
27.01.2017, 02:56
Wie??? Commlite kriegt das Auflagemaß nicht richtig hin, sprich der Adapter ist zu dünn oder zu dick?
Möglicherweise bewusst, mit dem Gedankengang "Wenn der Adapter zu lang ist, kommt man nicht mehr auf Unendlich; also lieber auf der sicheren Seite und kürzer als nötig, das kann man beim Fokussieren ausgleichen". Das gilt aber nur für rein auszugfokussierte Objektive, bei denen der gesamte Linsenträger am Stück bewegt wird (wie z.B. alte Rokkore und die meisten Messsucherobjektive). Da stimmt dann schlimmstenfalls die eingravierte Entfernungsskala nicht mehr, sonst hat man keine Nachteile.

Von welchen Größenordnungen reden wir da?
Kommt auf die Brennweite und die Entfernung an. Je kürzer die Brennweite ist und je weiter man in Richtung Unendlich geht, desto empfindlicher wird das Ganze.

Wenn ich ein 24mm-Objektiv auf 100m Motiventfernung fokussiere und der Adapter ist einen Zehntelmillimeter zu kurz, dann "denkt" das Objektiv, die Motiventfernung wäre 5,5m. Entsprechend werden die Linsengruppen dann für diese kurze Entfernung ausgerichtet. Wie sich das bemerkbar macht, hängt davon ab, welcher Bildfehler durch die "floating"-Konstruktion hauptsächlich hätte korrigiert werden sollen. Im Prinzip ist alles (https://de.wikipedia.org/wiki/Abbildungsfehler) möglich.

Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, ein Adapter sollte schon auf ein paar Hundertstel genau sein. Andererseits macht es aber natürlich auch keinen Sinn, den Adapter wesentlich exakter zu bauen als das Objektiv oder die Kamera selber. Ich weiß leider nicht, wie da die Toleranzen sind und ob die Bajonette evtl. bei der Endmontage noch durch Shims feinjustiert werden.

Giovanni
28.01.2017, 01:33
Benutzt jemand von euch diese Kombination ?

Ich habe jetzt ebenfalls das 24-70 f4 L IS USM und habe es heute mit dem Sigma Adapter mal angetestet. Es ist eins der besten Objektive in diesem Brennweitenbereich, das ich bisher gesehen habe. Nähere Vergleiche mit anderen Optiken werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch machen, aber es scheint eine sehr akzeptable Leistung zu haben:

+ ab ca. Blende 5,6 gute Schärfe bis in die Ecken, bei allen Brennweiten
+ mein Exemplar ist einwandfrei zentriert
+ Verzeichnung relativ gering, deutlich besser als beim 24-105 f4 L IS USM
+ Vignettierung (ohne Korrektur) sichtbar, aber relativ gering im Vergleich zu anderen Standardzooms

Zwei kleine Nachteile habe ich entdeckt:
- es ist nicht parfokal
- CAs sind mit der A7r sichtbar, obwohl geringer als mit vielen anderen Objektiven (Korrektur in LR klappt einwandfrei)

Meine vorläufige Einschätzung ist: Eine gute Wahl, wenn man sowohl Canon als auch Sony Gehäuse daran verwenden möchte.

Einen Schärfevergleich mit meinen anderen Objektiven bei entfernten Motiven hole ich noch nach, wenn das Wetter richtig klar ist und ich wieder mehr Zeit habe.

prognosticon
29.01.2017, 13:07
Sehr cool danke!
Weil die Leistung an den Ecken ist ja am Canon Body schon grandios.
Bis jetzt habe ich in dieser Preisklasse keinen besseren vergleich gefunden.
Wenn es nun aber an den Adaptern scheitern sollte wäre das echt Kacke.

burak
02.02.2017, 17:32
Habe den Sigma MC-11 Adapter mit dem 16-35 f/4 von Canon und kann mich nicht beschweren.