Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ngc2907
Nachdem WoBa einige NGC-Galxien gezeigt hat, möchte ich euch auch mein Erstlingswerk vorstellen: NGC2907
871/NGC2907_A7_RCR_ISO400_12x6min_web.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=265778)
Warum "Erstlingswerk"?
Das ist mein erstes lang belichtetes Bild mit fast 2000mm Brennweite. Solche langen Brennweiten verwende ich ja sonst nur bei Mond und Planeten. Bei DeepSky hatte ich bislang eher Brennweiten im Bereich von ca. 400mm.
Mainecoon
07.01.2017, 21:44
:shock: 2000mm Brennweite? Wie lang ist dann das Objektiv???
Auch ja: Wunderschönes Bild!
Mainecoon
:shock: 2000mm Brennweite? Wie lang ist dann das Objektiv???Das ist kein Objektiv, das ist ein Fernrohr...:cool:
Und das ist ca. 1m lang:
6/NeuesRohr2.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=212569)
Mainecoon
07.01.2017, 22:30
... und wenn du mit dem unterwegs bist, tragen es die Sherpas :lol:?
Nein, im Ernst: Was wiegt das Ding?
fragt
Mainecoon
Das Fernrohr ca. 40kg und die Montierung ca. 70kg.
*thomasD*
08.01.2017, 10:42
Schon interessant und was anderes solche Bilder von euch zu sehen :top:
Es wird dadurch noch realer als wenn man Bilder von der NASA oder im Fernsehen sieht.
Man sieht auch einen unterschiedliche Charakter zwischen den Bildern von Toni und von WoBa was wohl auch an den unterschiedlichen Teleskopen liegen mag - dabei finde ich jetzt nicht einen von beiden besser oder schlechter.
Ich denke das Fernrohr ist nicht für den mobilen Einsatz gedacht. Unter dem Holz befindet sich ein Betonsockel wenn ich mich recht an Tonis Schilderungen erinnere, das ganze ist ein zur Sternwarte umfunktioniertes Gartenhäuschen mit verschhiebbarem Dach - ich bin immer noch fasziniert von der Umsetzung.
Ich denke das Fernrohr ist nicht für den mobilen Einsatz gedacht.Genau so ist es. Allein das Raufheben auf die Montierung war alleine nicht zu schaffen: 30-40kg heben schaffe ich zwar gerade noch,aber das Einfädeln und Festschrauben muss eine zweite und dritte Person machen.
Unter dem Holz befindet sich ein Betonsockel wenn ich mich recht an Tonis Schilderungen erinnere, das ganze ist ein zur Sternwarte umfunktioniertes Gartenhäuschen mit verschhiebbarem Dach...Gute Erinnerung! Genau so ist es...:top:
Hallo Toni,
gute Leistung, für die Brennweite sehr gute Leistung.
Kannst du noch etwas zu Kamera und Einstellungen schreiben?
Gruß
Wolfgang
Aufnahmedaten: SONY A7 (mod); ISO400; 12x6min; 10xDarks, 24xFlats, 24xBias; 12"RC mit 82mm Riccardi Reducer ergibt 1880mm Brennweite
danke dir.
Wird die A7 über PC angesteuert?
Über eine modifizierte A7s las ich in einem anderen Forum letztes Jahr einen recht ausführlichen Erfahrungsbericht. Der Autor scheint mit dem Teil insgesamt reht zufrieden zu sein.
Ich spare allerdings derzeit für eine neue CCD, die wird vorraussichtlich im Sommer2017 oder 2018 in Europa erhältlich sein. Bilder vom Prototypen konnte ich mir schon herunterladen, natülich Fits Dateien.
Gruß
Wolfgang
Ich steuere die A7 über ein selber geschriebenes Programm an, das über die serielle Schnittstelle einen Funktimer ansteuert. Mein Programm kommuniziert auch mit PHD2 über einen Socket Server, damit ich mit zwei bzw. drei Kameras gleichzeitig dithern kann.
Ich bin gerade dabei die neue ZWO ASI071MC zu testen! Die hat einen 16MP Sony CMOS Chip und wird auch gekühlt. :cool:
Solche langen Brennweiten verwende ich ja sonst nur bei Mond und Planeten. Bei DeepSky hatte ich bislang eher Brennweiten im Bereich von ca. 400mm.Gibt oder gab es dafür einen besonderen Grund? Eignen sich "ca. 400mm" irgendwie besser für DeepSky? Von der Größe ausgehend, mit der die Galaxie in Deinem Bild zu sehen ist, hätte ich gesagt, besser 5000 als 2000mm ... - ? ?
Noch zum Bild: gefällt mir sehr gut, trotzdem aber die Frage: warum zeigst Du die Ellipse der Galaxie vertikal in einem Querformat-Bild?
Es gibt eigentlich für jede Brennweite geeignete Objekte. Aber je länger die Brennweite, desto schwieriger wird die Handhabung: die Luftunruhe muss passen, die Nachführung wird extrem kompliziert, weil auch zB. minimale meachanische Abweichungen im µm-Bereich eine Rolle spielen usw.
Die Orientierung ergibt sich aus der Lage des Objekts am Himmel: Norden ist oben und die Kamera ist eigentlich immer im Querformat ausgerichtet. Könnte man natürlich ändern...
15 Mio Lichtjahre weg ist ja jetzt auch nicht gerade um die Ecke...
...und das mit "Amateur-Equipment". Chapeau!
Die Entfernung sagt eigentlich nicht viel aus. Die Dinger sind ja groß genug. Im Extremfall werden sowohl Quasare in 10 Mrd. Lichtjahren und ein Erdkreuzer in 200000km nur punktförmig abgebildet.
In jedem Fall verdeutlicht der von dir getriebene Aufwand, dass man sich für außergewöhnliche Bilder ganz schön strecken muss.
In dem Zusammenhang auch danke für das Bild von deiner "Sternwarte". Beeindruckend.
Ein leichter Dämpfer für alle, die denken, dass es "mit Digital alles ganz einfach" ist. ;)
Wobei man schon sagen muss, dass die "digitale Revolution" in der Amateurastronomie wirklich ein solche war: vor 20 Jahren ist man selber noch nächtelang am Fernrohr gesessen und hat händisch nachgeführt. Damit man dann Tage später, als die Diafilme vom Entwickeln zurückgekommen sind, gemerkt hat, was man alles falsch gemacht hat...;)
Der technische Aufwand ist zwar höher, die Ergebnisse sind aber extrem besser - und: die Technik dahinter macht das Ganze gleich noch viel interessanter.
WildeFantasien
09.01.2017, 22:08
Das Bild ist ganz ordentlich geworden.:top:
Ich gehe mal davon aus, dass es gecroppt ist. Wie viele Pixel nimmt die Galaxie denn auf dem Sensor ein?
Aber je länger die Brennweite, desto schwieriger wird die Handhabung: die Luftunruhe muss passen, die Nachführung wird extrem kompliziert, weil auch zB. minimale meachanische Abweichungen im µm-Bereich eine Rolle spielen usw.
Kaum zu glauben, dass es dein „Erstlingswerk“ bei dieser Brennweite ist. Ich hatte, naiv wie ich manchmal sein kann, eigentlich gedacht, dass du mit einer solchen Ausrüstung ganz locker derartige Bilder machst und PHD jegliche Nachführfehler schon irgendwie ausbügelt.
Wobei man schon sagen muss, dass die "digitale Revolution" in der Amateurastronomie wirklich ein solche war.
Wenn es in der Amateurastronomie solche Fortschritte gibt, frage ich mich was die Profis aus dem technischen Fortschritt gemacht haben? Gibt es eigentlich einen Trend bzw. aktuelle Modethemen in der Astronomie?
*thomasD*
09.01.2017, 22:15
Brauchst du noch einen künstlichen Leitstern und einen adaptiven Spiegel für die Luftunruhe :top:
Ich gehe mal davon aus, dass es gecroppt ist. Wie viele Pixel nimmt die Galaxie denn auf dem Sensor ein?Nein, da ist nicht viel gecroppt. Vielleicht von FF auf APS-C. Hier (https://dl.dropboxusercontent.com/u/88667899/NGC2907_A7_RCR_ISO400_12x6min_B.jpg) in voller Auflösung. Da sieht man, dass die Galaxie ca. 1000x300 Pixel groß abgebildet ist.
Kaum zu glauben, dass es dein „Erstlingswerk“ bei dieser Brennweite ist. Ich hatte, naiv wie ich manchmal sein kann, eigentlich gedacht, dass du mit einer solchen Ausrüstung ganz locker derartige Bilder machst und PHD jegliche Nachführfehler schon irgendwie ausbügelt.Tja, je größer und "besser" eine Ausrüstung ist, desto höher sind auch die Schwierigkeiten bei der Beherrschung derselbe. Es war insofern ein Erstlingswerk, da ich einen neuen großen Off-Axis-Guider erstmals erfolgreich in Betrieb hatte und auch alles andere halbwegs problemlos ablief. Ganz so einfach ist es wahrlich nicht! Aber es macht auch für mich den Reiz aus die Technik zu beherrschen!
Wenn es in der Amateurastronomie solche Fortschritte gibt, frage ich mich was die Profis aus dem technischen Fortschritt gemacht haben? Gibt es eigentlich einen Trend bzw. aktuelle Modethemen in der Astronomie?Vieles davon kommt natürlich auch von den Profis. Wobei die halt kaum "pretty pictures" machen, sondern beinharte, wissenschaftliche Arbeit, wo es vielfach auf ganz andere Dinge ankommt. Es gibt aber sehr fruchtbare Kooperationen zwischen Amateuren und Profis: die Amateure belichten extrem lang (>100h) und liefern den Profis beispielsweise ganz schwache Ausläufer von Sternströmen rund um Galaxien. Diese wäre mit den Profigeräten oft nich tmöglich, weil die Bildfelder viel zu klein sind.
Brauchst du noch einen künstlichen Leitstern und einen adaptiven Spiegel für die Luftunruhe :top:Genau!
Nein, ich hätte gerne eine Sternwarte mit meinem Equipment oder nur minimal größer - aber dafür in den Bergen! Ich war zwischen Weihnachten und Neujahr in Kärnten auf knapp 2000m in einem Hotel (http://www.pacheiner.at/hotel/alpengasthof.html) mit Sternwarte und mich hat der Neid gefressen: wunderbar dunkler Himmel und vor allem eine derartig ruhige Luft, wie ich sie hier im Flachland in den letzten dreißig Jahren noch nie erlebt hatte.