Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aussagekräftig genug für Fokusfehler?
Mainecoon
07.01.2017, 21:15
Hallo,
ich habe das Gefühl, dass mein Sony 70-400 II einen Fehlfokus hat. Um das beurteilen zu können, habe ich ein Testchart versucht nachzubauen. Ist das Bild aussagekräftig genug für eine Beurteilung, oder muss ich die Versuchsanordnung noch verbessern? Wenn ja, wie (bin halt kein Techniker...:oops:)?
6/versuch.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=265777)
Es dankt
Mainecoon
Auch ich benutze dieses Objektiv an einer A77ii.
Eigentlich müßte ich für jede mögliche Brennweite eine andere Microadjust-Einstellung wählen.
Dazu noch unterschiedliche Einstellungen für Motive im Nah-, Mittel- oder Fernbereich.
Ich habe es für den für mich wichtigsten Anwendungsbereich eingestellt, mit dem Rest an Unsicherheit lebe ich oder korrigiere manuell.
Mainecoon
07.01.2017, 21:29
Das hatte ich im Vorfeld auch gelesen, dass man eigentlich für jede Brennweite eigene Tests machen müsste. Mir geht es wie dir: Ich hab hier die für mich wichtigen 400mm ausgefahren bei Offenblende und gleichmäßigem Tageslicht.
Da ich aber noch nie einen solchen Test gemacht habe, nicht der begnadete Bastler bin und zudem manchmal noch Probleme mit meiner Gleitsichtbrille habe, wollte ich einfach mal wissen, ob dieses Foto schon Aussagen zuläßt a lá "Fokus passt/passt nicht" oder "Ab zu Schuhmann" ;)
Mainecoon
Sieht soweit gut aus. Welche Entfernung war denn beim Testaufbau gegeben?
Ich habe irgendwas von Brennweite mal 20 im Kopf....
Mainecoon
07.01.2017, 21:41
Etwa 5 - 6 m.
In diesem Fall ist es einen Hauch zu weit vorne, sollte aber in der Praxis noch nicht wirksam sein.
Ich würde den Test machen, an der Nahgrenze des Objektivs beginnen und dann langsam in halben meter Schritten so weit zurück gehen, bis man auf dem Testchart nichts mehr richtig erkennen kann. Erst wenn das dann regelmäßig nicht passen sollte, kann man überlegen, wie man dagegen vor geht.
der_knipser
07.01.2017, 22:05
... ob dieses Foto schon Aussagen zuläßt a lá "Fokus passt/passt nicht"...Der Testaufbau sieht bis auf drei Kleinigkeiten eigentlich ganz vernünftig aus.
1. Die Zielfläche sollte aus Verständnisgründen auf der Null-Linie sitzen. Edit: Bei genauem Hinsehen erkenne ich erst jetzt, dass die Zielebene doch auf Null sitzt. Das sah beim ersten Hinschauen anders aus...
2. Die Schrägfläche sollte aus etwas festerem Material bestehen, welches sich nicht so durchbiegt, dass gerade Linien als grob geknickt abgebildet werden.
3. Die Werte der Markierungen sollten auf den groben und feinen Skalen die selben sein, sonst gibt es Missverständnisse bei der Auswertung.
Im Prinzip sieht es so aus, dass dieses Bild etwas zu weit hinten edit: ein wenig zu weit vorne fokussiert wurde. Die Abweichung halte ich nicht für wesentlich. Das solltest Du aber nicht an einer Einzelaufnahme festmachen, sondern an einer aussagekräftigen Serie (10 Bilder halte ich für geeignet), wobei die Richtung der Fokussierung eventuell eine Rolle spielen kann. Das heißt, verstelle den Fokus zunächst in den Nahbereich, um den AF das Ziel finden zu lassen, und später in den Fernbereich, um zu sehen, ob sich diese Richtung unterschiedlich auswirkt.
Ich bin nicht sicher, ob man eine bestimmte Entfernung zur Testfläche einhalten sollte, hab mal was von 20-facher Brennweite gelesen, und das kam mir praxisnah vor.
Ermittle den Korrekturwert für verschiedene Brennweiten (Vorschlag: 70/200/400 mm). Falls die Werte einigermaßen gleichmäßig sind, hast Du gewonnen. Falls sie unterschiedlich sind, braucht es eine Entscheidung. Aufgrund der geringeren Schärfentiefe würde die Entscheidung zugunsten der langen Brennweite ausfallen, jedoch wegen der absoluten Auszugslänge für die kürzere. Und genau da bin ich mit meinem Latein am Ende, weil mir Erfahrungswerte fehlen.
Unterschiedliches Fokusverhalten zwischen langer und kurzer Brennweite deutet für mich auf ein unpassendes Auflagemaß und eine notwendige Hardwareanpassung hin, aber auch das ist nur eine Vermutung, weil ich nicht weiß, wie weit die Möglichkeiten der Service-Software reichen.
Wenn der erforderliche Kompromiss in den Mikro-Adjust-Werten zu groß ist, wäre das für mich die Entscheidung, Kamera und Objektiv vom Fachmann einstellen zu lassen.
Ich habe irgendwas von Brennweite mal 20 im Kopf....
Ich eher von 40…50×Brennweite, bei 400mm also 16…20 Meter Entfernung. So lang ist mein Flur nicht ;), deswegen kontrolliere ich meine Teleobjektive lieber ohne Testchart draußen im Freien, z.B. an einem Baumstamm mit markanter Rinde.
Wenn du natürlich mit dem 400er vorwiegend kleine Objekte in 6 Metern Entfernung aufnimmst, dann könnte es sinnvoll sein, auch den AF auf diese Entfernung einzumessen.
Edit zu meinem post oben: Natürlich ist so ein Testchart nur ein erster Anhaltspunkt. Wenn da etwas kritisch zu sein scheit, sollte das dann bei großen Entfernungen draussen verifiziert werden. Ich würde das nicht an einer 'Formel' fest machen, sondern möglichst viele Entfernungen testen (falls etwas nicht passend wirkt).
Ich selbst teste am Testchart indoor, draussen auf ca. 30m und ca. 100m Entfernung, unabhängig von der Brennweite.
Ich eher von 40…50×Brennweite, bei 400mm also 16…20 Meter Entfernung.
So, Quelle gefunden: https://www.learn.usa.canon.com/app/pdfs/quickguides/CDLC_Accurate_EOS_AF_QuickGuide.pdf
The camera-to-subject distance should be no less than 50 times the focal length of the lens. For a 50mm lens this would be at least 2.5 meters, or approximately 8.2 feet.
Mainecoon
07.01.2017, 23:27
Danke für euere anschaulichen Beiträge, jetzt bin ich schon weiter!
Wenn ich die optimale Entfernung nehmen wollte, würde ich entweder dem übernächsten Nachbarn Rede und Antwort stehen müssen oder auf der Straße einen Auflauf verursachen... Den Test meines 150-600 Tamron verschiebe ich dann, bis ich einen Helfer mit Marathonqualitäten habe ;)
Mainecoon
sir-charles
09.01.2017, 23:13
Nutze auf alle Fälle Tageslicht.
Kunstlicht hat oft Nebenwirkungen.
Für Tageslicht ist das Objektiv auch gemacht.
Auch wenn das z.Zt. schwer fällt.
Gruß
Frank