Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Monopod mit Kugelkopf oder ohne?
Goldleader
18.12.2016, 13:08
Hallo zusammen, bin dabei mir zu überlegen ein Einbeinstativ anzuschaffen.
Die Frage ist nur, benötige ich unbedingt einen Kugelkopf oder ist eine Nutzung auch ohne möglich?
Danke.....
Hochachtungsvoll
Goldleader
Merry Christmas!!!
Reisefoto
18.12.2016, 13:25
Du kannst auch einen Neiger wie z.b. den Manfrotto 234RC nehmen (Nachbau gibt es auch von Benro). Als Kugekopf wäre der kleine, leichte und günstige Sirui C-10 eine Möglichkeit (hängt von der Größe des Objektivs ab). Test siehe
http://www.traumflieger.de/desktop/ballhead/ballheads2.php
Ohne Kugelkopf oder Neiger ist das Einbeinstativ allerdings für viele Zwecke nicht sehr gut zu gebrauchen.
screwdriver
18.12.2016, 13:28
Die Frage ist nur, benötige ich unbedingt einen Kugelkopf oder ist eine Nutzung auch ohne möglich?
Ein Kugelkopf auf'm Monopod ist sinnvoll, aber "unbequem" zu bedienen.
Mindestens einen Neiger sollte man haben.
Ich bin dann bei einem Actiongrip gelandet.
Der vereint alle Vorteile von Neiger und Kugelkopf.
Goldleader
18.12.2016, 13:34
Mensch, ich bin doch doof, ich könnte doch auch den Kopf meines Reisestativs Rollei Fotopro nehmen....
Oder ich besorg mir einen Neiger....
Denn schau ich mir mal an..
Danke soweit....
Ich habe mir für mein Einbeinstativ einen Sirui L-10 Neigekopf gekauft. Finde ich zweckmässig.
WildeFantasien
18.12.2016, 14:01
... benötige ich unbedingt einen Kugelkopf oder ist eine Nutzung auch ohne möglich?
Ein Einbeinstativ kann man grundsätzlich auch ohne Stativkopf benutzen.
In Spezialfällen macht es Sinn einen Kugelkopf oder Videoneiger zu verwenden. Es kommt halt darauf an, was man vorhat.
Ich habe auf meinem Einbeinstativ (https://www.amazon.de/Sirui-P-204S-Aluminium-Einbeinstativ-mit-Standspinne/dp/B00I5NKCNE/ref=sr_1_3?s=ce-de&ie=UTF8&qid=1482061930&sr=1-3&keywords=sirui%2Beinbeinstativ&th=1) zum Fotografieren (nicht Filmen) eine günstige Arca-Swiss-Montagebasis von Mengs, so dass ich die Kamera bzw. die Stativschelle des Objektivs schnell und bequem montieren kann. Für Flexibilität bzw. weichere Beweglichkeit sorgt eine Standspinne.
Reisefoto
18.12.2016, 14:27
Zum Neiger möchte ich noch ergänzen, dass dieser für Naturfotografie eine Schnellwechselplatte mit Klemmhebel und nicht mit Schraube haben sollte. Der genannte Manfrotto Neiger (kein Videoneiger) erfüllt z.B. diese Voraussetzung:
https://www.manfrotto.de/neigekopf-fur-einbeinstativ-mit-200pl
Auch Neiger mit Arca Platte gibt es mit Klemmung. Die Klemmung ermöglicht, dass man das Einbein ganz schnell abwerfen kann. Bei actionreichen Szenen mit Vögeln, die plötzlich auffliegen, ist das wichtig, weil man sonst mit der Kamera samt Einbein herumfuchteln muss.
Für Pressekonferenzen und Veranstaltungen mag ein Einbein auch ohne Neiger gut zu verwenden sein, aber in der Naturfotografie ist er aus meiner Sicht unentbehrlich. Ich habe seit längerer Zeit noch zusätzlich den o.g. Kugelkopf, habe das Einbein seitdem aber kaum benutzt. Den Kugelkopf hatte ich auf dem Dreibein im Einsatz.
der_knipser
18.12.2016, 14:53
Es kommt sehr darauf an, wofür Du das Einbein nutzen willst.
Tagsüber, mit langer Telebrennweite (Wildlife, Motorsport usw.) brauchst Du eigentlich gar keinen schwenkbaren Kopf. Ins Hochformat kannst Du mit der Stativschelle des Objektivs drehen, und mit so langer Brennweite zielt man meistens überwiegend nahe der horizontalen Richtung. Ein Stück weit kannst Du das Einbein auch kippen.
Soll das Einbein als leichtes Wandergepäck dienen, um eine Kamera mit Standardbrennweiten etwas weniger zu verwackeln, dann ist ein Neiger das passende Zubehör. Er erlaubt größere Winkel nach vorne oder hinten zu kippen, so dass das Einbein nahezu senkrecht stehen bleiben kann. Bei Weitwinkelbildern (z.B. Architektur) helfen Einbein und Neiger, die Kamera weitgehend waagerecht zu halten, während man sich voll auf die Linienführung des Motivs konzentrieren kann.
Wenn man das Einbein für Dämmerungs- und Nachtaufnahmen einsetzen will (mache ich häufig), dann geht es um Belichtungszeiten von mehreren Sekunden. Hierzu sind verschiedene Zubehöre erforderlich, denn in dem Fall hält man das Einbein nicht mit der Hand, sondern lehnt es an einen festen Punkt an. Das erste, was man braucht, ist ein Fuß, der das wegdrehen des Einbeins verhindert. Meine Einbeine sind alle mit dem Monostatfuß (https://www.google.de/search?hl=de&site=imghp&tbm=isch&source=hp&biw=1670&bih=916&q=Monostatfu%C3%9F+&oq=Monostatfu%C3%9F+&gs_l=img.12...3034.3034.0.4302.0.0.0.0.0.0.0.0..0. 0....0...1ac.2.64.img..0.0.0.aC3WQ_1fywM) ausgestattet, weil er diese geniale Eigenschaft mitbringt, die Verdrehung auszubremsen bzw. zu verhindern.
Beim Anlehnen der Kamera oder des Einbeins steht dieses zwangsläufig etwas geneigt. Diese Neigung bekommt man nur in den wenigsten Fällen mit einem einfachen Neiger ausgeglichen, weil es zu der vor-/zurück-Neigung meistens auch ein seitliches Kippen auszugleichen gibt. Sowas kann nur ein Kugelkopf oder ein Actiongrip (den Getriebeneiger lass ich am Einbein mal außen vor...).
Das Hantieren mit einem Kugelkopf ist auf dem Einbein zwar möglich, aber immer etwas unbequem, weil man oft eine Hand mehr bräuchte als man hat. Daher nehme ich sehr gerne den Actiongrip, der spürbar einfacher zu bedienen ist.
Wenn mir leichtes Gepäck wichtig ist, reduziere ich hier auf einen leichten Kugelkopf und nehme einen Abstrich im Bedienungskomfort in Kauf.
Nicht vergessen: Bei Langzeitbelichtungen bitte erschütterungsfrei mit Fernauslöser arbeiten!
Für die kreative Fotografie mit dem Einbein empfehle ich ebenfalls Kugelkopf oder Actiongrip. Mit kreativ meine ich die Perspektiven, die mit diesem "verlängerten Arm" möglich sind, denn das Einbein muss nicht immer brav senkrecht auf dem Boden stehen. Ein zwei Meter langes Einbein ermöglicht Kamerapositionen innerhalb eines räumlichen Umfelds von ca. 5 Metern Durchmesser. Das will genutzt werden. ;)
Als Appetitanreger für eine solche Einbeinanwendung zeige ich immer wieder gerne dieses Beispiel (http://abbund-cad-service.de/pano/arc_de_triomphe/).
Viel Spaß beim kennen- und lieben lernen dieses Zubehörs, an dem sich auch so manche Geister scheiden. Mach Dir nichts daraus, wenn in den ersten paar Monaten alles schief läuft. Ein Einbein will mit viel Gefühl und Verständnis angewendet werden. Wenn man sich darauf einlässt, wird es zum treuen und ständigen Begleiter.
Ich hab auf meinem Einbein von Tiltall einen Kugelkopf montiert und komme damit sehr gut zurecht.
screwdriver
18.12.2016, 15:02
Mensch, ich bin doch doof, ich könnte doch auch den Kopf meines Reisestativs Rollei Fotopro nehmen....
Ich habe selber den Manfrotto 327RC2 (https://www.amazon.de/Manfrotto-327RC2-Joystick-Kugelkopf-Premium/dp/B003CRH1P0/ref=pd_cp_421_1?_encoding=UTF8&psc=1&refRID=E71ADQG994JGJBD2MRN3)
Oder ich besorg mir einen Neiger....
Da wäre ich immer bei einem (Video-) Neiger mit Hebel.
Ich behalte immer gerne eine Hand am Stativ und brauche dann nur eine Hand um die Kamera auszurichten.
Für welchen Einsatzzweck ist das denn angedacht?
Bei mir ist es hauptsächlich die Konzertfotografie.
Zum Filmen ersetzt mir das (teilweise eingeschobene) Einbein mindestens teiweise auch eine Steadycam.