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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Deutsche Grundschüler sind in Mathe nur unterdurchschnittlich.


S-LW13
02.12.2016, 13:55
...nicht nur in Mathe,
siehe PISA Test.

Warum - verblödet die "Zukunft" von D
immer mehr????

Liegt es vielleicht an denen die vormittags alles besser wissen
und nachmittags frei haben????? :lol:

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/timss-studie-grundschueler-werden-in-mathematik-schlechter-14550525.html

Redeyeyimages
02.12.2016, 14:00
Das liegt an den Eltern die die Erziehung der Schule überlassen wollen.

Porty
02.12.2016, 14:15
Das größte Problem nach meinen Erfahrungen ist, dass die Schüler nur mit Faktenwissen vollgestopft werden, aber nicht mehr lernen, dieses Wissen auch anzuwenden. Vermutlich liegt das daran, dass sich Fakten halt problemlos abfragen lassen, während sich das Denkvermögen nur schwierig messen lässt.
Leider zieht sich das bis in die Hochschulen durch. Mein Sohn, selbst Dozent, nennt das Bulämie- lernen.....
Obs an den Lehrern oder an den Vorgaben liegt, möchte ich nicht beurteilen.

cbv
02.12.2016, 14:23
Das liegt an den Eltern die die Erziehung der Schule überlassen wollen.

Das "wollen" stört mich ein wenig. Meine Frau ist Lehrerin und was ich da so mitbekomme, ist das eher ein Verhalten, wie man es vom Club-Urlaub kennt. Lehrer werden als Animateure betrachtet, nicht als Vermittler von Wissen. Eigeninitiative? Fehlanzeige.

Ganz davon abgesehen, dass den Schulen in vielen Fällen schlicht die finanziellen Mittel fehlen. Das geht teilweise soweit, dass meine Frau von ihrem Einkommen den Schülern die Lehrmittel, Bastelmaterial, etc zahlen soll.

guenter_w
02.12.2016, 14:42
Ich äußere mal was ganz Böses: In den letzten Jahrzehnten haben wir einen totalen Verlust bei den Autoritäten zu verzeichnen! Autorität wird immer als etwas Negatives gesehen, führt aber durch "schlechtes Gewissen" eher zur intrinsischen Motivation. Ebenso haben wir den Leistungsgedanken verloren und durch nicht einsehbaren Druck ersetzt. Dazu kommt noch, dass es an Vorbildern mangelt, nicht im Sinne von DSDS und Fußballprofis, sondern bei vielen Eltern, die ehrliches, leistungsorientiertes Verhalten wenig erkennen lassen.

Die Kinder sind weder dümmer noch klüger als noch vor Jahren, aber sie bekommen immer weniger Erziehung zur Leistung. Gibt doch alles auch so!

Gekrönt wird das Ganze durch ein miserables Bildungssystem, in das jeder reinschwätzen kann, weil er/sie auch in der Schule war, tausend Reförmchen und Reformen, die nichts bringen, Lehrer, die keine natürliche Autorität darstellen und profilierungssüchtige Politiker.

Gebt unseren Kindern wieder Chancen durch Vergleiche, Rechenkönig, Schreibübungen, bis die Hand schmerzt, lasst sie bei Versagen sitzenbleiben und bei Erfolg weiterkommen. Leistung muss sich lohnen!

Un jetzt Feuer frei auf einen, der froh ist, kein aktiver Lehrer mehr zu sein...

conradvassmann
02.12.2016, 14:45
Vor allem, wenn man bedenkt, daß ein Durchschnitt nur ein rechnerischer Mittelwert ist, kann einem schlecht werden.
Die wenigsten sind Durchschnitt.

Redeyeyimages
02.12.2016, 14:52
Wir haben auch schon länger keine Auszubilden mehr im Handwerksbetrieb angenommen da alle die sich beworben haben nicht ausbildungsfähig waren :flop:

cbv
02.12.2016, 15:03
Gebt unseren Kindern wieder Chancen durch Vergleiche, Rechenkönig, Schreibübungen, bis die Hand schmerzt, lasst sie bei Versagen sitzenbleiben und bei Erfolg weiterkommen. Leistung muss sich lohnen!

Ein guter Punkt.
Wenn meine Frau so die ein oder andere Story aus der Schule erzählt und ich mit "dann sollte es eine Strafarbeit/schlechte Noten geben" kommentiere, meint sie nur trocken "darf ich nicht."

Ellersiek
02.12.2016, 15:05
Also hier in NRW ist m.E. die Schule kaputtreformiert worden. Ich kann kaum noch etwas Gutes an diesem Schulsystem entdecken und bin froh, das für uns dieser Spuk in 2 1/2 Jahren vorbei ist (waren dann insgesamt 20 Jahre). Von Kind zu Kind nur schlechter geworden und das Schulgeld* eines Kindes war höher als die Studiengebühren des Ältesten.

Woran das liegt? Ich weiß es nicht, es wird wahrscheinlich zu viele Ursachen haben. Zu viele Personen/Gruppen/Beteiligte schrauben an dem Schulsystem herum und es wird viel zu viel auf Statistiken und Untersuchungen von überall auf der Welt gegeben.

Ich wünsche mir das NRW-Schulsystem der End-70er Jahre zurück: Dieses war zwischen den Schulformen durchlässig** und jede Schulform hatte seine klare Aufgabe/Zielsetzung, an der man sich orientieren konnte. Aber wahrscheinlich ist das zu einfach gedacht oder zu unsozial (?!?).

Dann kommt noch Unterrichtsausfall dazu: Ich sag meiner Tochter zwar immer: Ihr habt ein Recht auf Unterricht, fordert das von der Schule ein - das ist aber wahrscheinlich zu viel verlangt von den Schülern.

Die geringen Mathematikkenntnisse ziehen sich übrigens durch alle Altersklassen: Auch Wirtschaftswissenschaftsstudenten habe ich schon an einfachen Prozent- und Dreisatzaufgaben scheitern sehen. Und diese Generation soll dann in der Lage sein, Handytarife zu vergleichen.

Gruß
Ralf

* Ja, ich weiß: Es gibt in NRW kein Schulgeld. Ich frage mich nur, warum ich pro Kind und Monat mindestens (!) 15€ Pflichtkosten habe (also Kosten, die uns die Schule vorschreibt): Bücher, Kinobesuche (!!!!), Kopiergeld, 72 Stunden lange Klassenfahrten).
Wenn es blöd läuft, kommen noch 40€ Busfahrtkosten pro Monat dazu. Und natürlich die ganz normalen Kosten: Ausstattung des Schülers, Verpflegung, ... (die man als Eltern ja sowieso zu tragen hat)

** bei mehr- oder weniger Begabung gab es Wechselmöglichkeiten in allen Richtungen

Dat Ei
02.12.2016, 15:06
Und die Krönung ist, dass wir so viele Abiturienten und Studenten wie nie haben. M.E. auch eine Folge, dass zu wenig vergleichen und gesiebt wird.


Dat Ei

steve.hatton
02.12.2016, 15:12
Dies habe auch ich schon von einigen Betrieben gehört.

Selbst in der Kfz-Werkstatt, wo der ein oder andere vielleicht weniger Rechnen aber dafür gut schrauben kann, findet man kaum mehr Lehrlinge.

Diejenigen die nicht rechnen können - und das waren eigentlich alle - konnten noch weniger schrauben (hier Zusammenbau eines kleinen Plastikmodells)...so die Aussage eines KFZ-Betriebseigners!

Ich denke die mediale Sintflut schadet hier massiv, denn die Kommunikation via WhatsApp & Co mit Satz-Bruchstücken und sinnlosen Worthülsen wird zur Normalität. Gute Nacht Freunde.

Einer meiner Dozenten antworte auf bruckstückartige Meldungen immer wie folgt: Wie bitte, Subjekt, Prädikat, Objekt, das ist ein Satz. Wir sind hier nicht bei RTL, ratschen-tratschen-labern, sondern richten uns nach dem ZDF, Zahlen Daten Fakten - also antworten Sie / stellen Sie die Frage bitte nochmals in einem vollständigen deutschen Satz!

Und dann sind die Lehrer schuld, denen gleich der Anwalt droht, wenn der Schüler im Unterricht nicht permanent am Handy für die Mutter erreichbar sein darf u.v.m.

guenter_w
02.12.2016, 15:12
Es gab mal "kulturelle Grundfertigkeiten", ohne die kein Kind die Grundschule verlassen durfte. Dazu gehörten die Grundrechenarten, flüssiges Lesen und Rechtschreibung. Tempi passati!

Ich habe am Ende meiner Tätigkeit Abituraufsätze korrigieren "dürfen", die nicht einen einzigen fehlerfreien Satz enthielten!

Gestern gab mir mein Sohn das Berichtsheft seines Azubis zum Lesen (Abiturient!) - mir ringeln sich noch heute die Fußnägel!

cbv
02.12.2016, 15:14
Und die Krönung ist, dass wir so viele Abiturienten und Studenten wie nie haben. M.E. auch eine Folge, dass zu wenig vergleichen und gesiebt wird.

Wie auch, wenn manche Eltern bei schlechten Noten mit dem Anwalt drohen? Und das teilweise auch durchziehen...

steve.hatton
02.12.2016, 15:15
Berichtshefte sind allerdings auch ein Problemfall für sich.

Wieviele Variantionen fallen Dir ein, wenn Du 2 Wochen lang Kontoauszüge sortieren solltest.

Dat Ei
02.12.2016, 15:17
Wie auch, wenn manche Eltern bei schlechten Noten mit dem Anwalt drohen? Und das teilweise auch durchziehen...

Ist mir schon klar, dass man da in Teilen die Lehrer im Regen stehen lässt. Zudem: der Auftrag der Lehrer ist vorrangig die Bildung, nicht die Erziehung. Und wenn Letzteres daheim kaum vollzogen wurde, wird man sich mit Ersterem auch schwer tun.


Dat Ei

Ellersiek
02.12.2016, 15:20
...Wieviele Variantionen fallen Dir ein, wenn Du 2 Wochen lang Kontoauszüge sortieren solltest.
Eine fehlerfreie Variante reicht. Wenn es zwei Wochen so war, dann war es zwei Wochen so - das sollte man dann auch so dokumentieren.

Gruß
Ralf

Ellersiek
02.12.2016, 15:24
Das blöde an der Sache ist doch nur:
Alle wissen, dass unser Schulsystem an allen Ecken und Kanten krankt? Oder kennt hier jemand jemanden, der von unserem Schulsystem begeistert ist (abgesehen von den jeweiligen Kultusministern und seinen Vollstreckern)?

Nur wie will man es ändern? Auch wenn ich ein Verfechter der Demokratie bin: Hier wird wahrscheinlich nur eine radikale Lösung einer durchsetzungsfähigen Landesregierung helfen. In NRW haben wir so etwas im Kultusministerium schon lange nicht mehr gehabt.

Gruß
Ralf

raul
02.12.2016, 15:27
Auf SPON gab es ein paar PISA-Probefragen. Ich weiss jetzt nicht, ob es ein Übersetzungsproblem war, die Testersteller unfähig waren, oder gar SPON-Journalisten es verbockt haben, aber in den Beispielfragen waren mehrere Wissens- und Rechtschreibfehler vorhanden. Wer so fragt, sollte sich über dämliche Antworten nicht beschweren.

Was Mathematik im Besonderen angeht, ist es hierzulande sogar gesellschaftlich akzeptiert, sich als Mathe-Idiot zu outen, gerne auch mit dem Zusatz "Mathe braucht man im echten Leben eh nicht". Sich dann aber wundern, wenn man schon zu dämlich ist, seine Baufinanzierung oder Riester-Rente selbst auszurechnen, schlägt in die gleiche Kerbe.

Daher denke ich, dass die Matheaversion der Kinder von den Eltern vorgelebt wird, wodurch eine Gesellschaft, die auf ihre dämlichen Kinder schimpft, sich eigentlich nur selbst im Spiegel sieht.

Gruß,
raul

guenter_w
02.12.2016, 15:33
Berichtshefte sind allerdings auch ein Problemfall für sich.

Wieviele Variantionen fallen Dir ein, wenn Du 2 Wochen lang Kontoauszüge sortieren solltest.

Wenn schon OT:

Es war nur eine Woche mit intensiver, vielfältiger Ausbildung, nix mit stumpfsinnigem Lageraufräumen oder so...

Alison
02.12.2016, 15:33
Das an der Schule viel schiefläuft, unterschreibe ich auch. Der Artikel ist aber auch nicht besonders wertvoll, sondern sehr tendenziell.

Zunächst einmal geht es um Grundschüler und weiter unten wird denn auch eingeräumt dass ein hoher Anteil an Migranten eine Rolle gespielt haben dürfte " Es gab mehr Kinder mit Migrationshintergrund, deren Eltern beide im Ausland geboren wurden."

Tendenziell Panikmache ist der Artikel, weil er z.B. schreibt " In den Naturwissenschaften (was sind denn eigentlich Naturwissenschaften in der Grundschule?) sieht es kaum besser aus." obwohl die Werte da über dem Durchschnitt liegen, wärend sie bei Mathe ja "tief ins Mittelfeld gerutscht" sind. Halten wir fest:
Mathe: 522
Durchschnitt: 527

Naturwissenschaften: 528
Durchschnitt: 525

31 Punkte entsprechen einen Lernjahr, also reden wir von maximal 2 Monaten Unterschied. Mich würde mal der statistische Fehler hier interessieren.

Man sollte immer daran denken, dass auch Forscher Geld für die nächste Studie bekommen müssen, und dramatische Interpretationen dabei helfen.

Ich verschiebe den Untergang des Abendlandes jedenfalls noch etwas.

Schönes Wochenende :)

guenter_w
02.12.2016, 15:47
Das an der Schule viel schiefläuft ...
Ich verschiebe den Untergang des Abendlandes jedenfalls noch etwas.



Ich würde "Das" schon mal als "Dass" schreiben und den Untergang des Abendlandes gerne verschieben!

Tatsache ist, dass es Länder außerhalb Europas gibt, die in nicht allzu ferner Zukunft die Wirtschaftsmacht übernehmen werden. Der Vorsprung Mitteleuropas ist noch da, aber wir sind in allerhöchster Gefahr, ihn zu verlieren. Bildung heißt nicht Wissen ansammeln, sondern dasselbe zielgerichtet einsetzen. Dafür braucht es aber den Erwerb und den Einsatz kultureller Grundtechniken, die zu Neugier befähigen und Forscherdrang fördern! Gerade Migrantenkinder können zum großen Teil mit mehr Fleiß und Wissbegierde aufwarten als autochthone Kinderlein - wenn die ausreichende Sprachförderung bekommen, hängen sie die gnadenlos ab. (Habe ich dutzendfach erlebt!).

Alison
02.12.2016, 15:57
Günter, ich kenne den Unterschied zwischen dass und das sehr gut und ich weiß auch dass ich die Wörter in Anführungszeichen setzten sollte - aber das hier ist keine Klassenarbeit und ich werde nicht alles was ich schreibe korrekturlesen.

cbv
02.12.2016, 16:04
Auf SPON gab es ein paar PISA-Probefragen. Ich weiss jetzt nicht, ob es ein Übersetzungsproblem war, die Testersteller unfähig waren, oder gar SPON-Journalisten es verbockt haben, aber in den Beispielfragen waren mehrere Wissens- und Rechtschreibfehler vorhanden.

Das scheint ein generelles Problem der (Online-)Medien zu sein. Ich frage mich da schon öfter, ob das denn keiner redigiert, bevor es in Druck geht / online gestellt wird.

DiKo
02.12.2016, 16:18
Das an der Schule viel schiefläuft, unterschreibe ich auch. Der Artikel ist aber auch nicht besonders wertvoll, sondern sehr tendenziell.
....
Ich verschiebe den Untergang des Abendlandes jedenfalls noch etwas.

Schönes Wochenende :)

Das sehe ich genauso.
Ich glaube weder dass die Kinder in Deutschland dümmer geworden sind noch dass die Lehrer schlechter geworden sind.

Wer will, darf mal etwas tiefer in die Studie schauen.
Wenn man sich ansieht, wo die Kinder am Einschulungsbeginn standen (Deutschland war da ziemlich weit hinten), finde ich das ziemlich beachtlich, welches Ergebnis dann in der vierten Klasse erreicht wird.
So schlecht ist also das Schulsystem oder die Lehrerschaft nicht.

Das Problem liegt meiner Meinung nach an ganz anderer Stelle:

Die vorschulische Sozialisation sowie die vorschulischen Vorkenntnisse sind schlicht teilweise nicht ausreichend.
Kinder, die drei Jahre Kindergarten/Vorschule hatten, sind in vielen Dingen einfach weiter.
Das betrifft nicht nur einfaches Zahlenverständnis und sonstiges Wissen sondern eben auch Sozialverhalten.
Da es aber auch einige Kinder gibt , die keine Kindergarten/Vorschulerfahrung haben, müssen die Lehrerinnen und Lehrer erstmal mehr Energie und Zeit aufwenden, welches zu Lasten des eigentlichen Unterrichts geht.

Ein anderes großes Problem ist aus meiner Sicht die außerschulische Betreuung:
Zum Teil kann diese in Elternhäusern mit Migrationshintergrund schlicht aufgrund von sprachlichen Defiziten nicht geleistet werden, zum Teil ist auch die Hort-/Ganztagsschulbetreuung hier überfordert.
Und in Zeiten, wo Doppelverdienerhaushalte wirtschaftlich immer notwendiger werden, ist gerade diese Betreuung wichtiger denn je, auch für Haushalte ohne Migrationshintergrund.
Wenn meine Partnerin und ich abends die Hausaufgaben von unserem Großen (4. Klasse) ansehen, fragen wir uns man manchmal, ob die Hortbetreuung da überhaupt raufgesehen hat.
Folglich muss er ab und zu abends noch einiges korrigieren.
Der Aufwand, den wir uns da machen, schlägt sich aber auch in den Noten entsprechend wieder.
Nur können das nicht alle Elternhäuser so leisten.

So, langer Rede kurzer Sinn:
Die Schule ist meiner Meinung nach nicht das Problem.

Gruß, Dirk

guenter_w
02.12.2016, 16:21
Günter, ich kenne den Unterschied zwischen dass und das sehr gut und ich weiß auch dass ich die Wörter in Anführungszeichen setzten sollte - aber das hier ist keine Klassenarbeit und ich werde nicht alles was ich schreibe korrekturlesen.

Siehste - genau das unterscheidet meine Generation von den nachfolgenden, zu denen du wahrscheinlich gehörst! Saubere Rechtschreibung gehört nun mal zu den von mir postulierten Grundtechniken - und dazu gehört, dass man das Geschriebene vor dem Abschicken noch mal auf Typos überliest (die kommen dennoch zur Genüge vor).

fhaferkamp
02.12.2016, 16:40
Saubere Rechtschreibung gehört nun mal zu den von mir postulierten Grundtechniken - und dazu gehört, dass man das Geschriebene vor dem Abschicken noch mal auf Typos überliest (die kommen dennoch zur Genüge vor).
So sehe ich das auch. Wenn den Eltern schon egal ist, wie sie etwas schreiben, wie sollen deren Kinder es dann lernen?
Auch so lapidare Dinge wie Interpunktion werden total vernachlässigt. Manchmal muss man Sätze dreimal lesen, um den Sinn zu ergründen. Es hat meines Erachtens auch etwas mit Respekt gegenüber den Lesern zu tun, auf gewisse Regeln zu achten. Natürlich kann jeder auch mal einen Fehler übersehen, aber man sollte sich zumindest Mühe gegeben haben.
Wenn ich manchmal die Fehler selbst in Überschriften der Tagespresse sehe, dann könnte ich mich auch jedesmal aufregen. Und ich rede noch nicht einmal von Facebook & Co.

Alison
02.12.2016, 16:42
Nun, auf alle Fälle sind wir uns dann mal einig dass es einen Unterschied gibt. Mir geht es in erster Linie um den Inhalt, die Rechtschreibung beachte ich erst dann, wenn die so schlecht wird, dass meine unbewusste Korrektur damit nicht mehr klarkommt und das Lesen schwerer wird. Ob das einen Generations- oder eher persönliche Frage ist, sei noch mal dahin gestellt.

cbv
02.12.2016, 16:55
Auch so lapidare Dinge wie Interpunktion werden total vernachlässigt.

"Wir essen, Opa"

Interpunktion rettet Leben.
So einfach ist das.

Alison
02.12.2016, 17:01
Das sehe ich genauso.
Ich glaube weder dass die Kinder in Deutschland dümmer geworden sind noch dass die Lehrer schlechter geworden sind.
...
Hallo Dirk,
das sehe ich weitgehend genauso, mit dem Unterschied, dass ich nicht denke dass ein KiTa Aufenthalt automatisch zu einer besseren Sozialisierung führt.
* Einige Entwicklungen sind eher ein Reife- denn ein Lernprozess; es gibt Sachen die ein Dreijähriger noch nicht lernen kann
* Die Kitas sind häufig auch überlastet: 30 Kinder auf 2 Betreuer, da gibt es nicht viel Förderung
* Kinder sind unterschiedlich. Für einige ist der Trubel gut, für andere eher nicht.
Gruß
Christoph

Mangfalltaler
02.12.2016, 17:23
Dieser Satz kein Verb!

Tafelspitz
02.12.2016, 17:41
Dieser Satz kein Verb!

Genau, das jahrelang meine Signatur :)

DiKo
02.12.2016, 17:41
@Alison
Hehe, danke erstmal über das Hinwegsehen der fehlenden Kommata.

Ich gestehe, ich bin ein Befürworter von KiTas (solange diese mehr sind als eine Verwahreinrichtung).

Allein schon zur Verbesserung des Sprachverständnisses bei Kindern mit Migrationshintergrund ist der KiTa-Besuch wichtig.
Einige Kinder, die eingeschult werden, haben mehr als drei Kinder in einem Raum nur bei Kindergeburtstagen erlebt.
Ich würde auch ein Pflicht-Vorschuljahr befürworten.

Bei meinem Kindern habe ich umzugsbedingt mittlerweile drei verschiedene KiTas kennengelernt, in meiner Familie gibt es zudem noch zwei Erzieherinnen.
Von der KiTa im sozialen Brennpunkt bis zur KiTa im Hamburger Oberschichtviertel konnte ich mir dadurch ein Bild machen.
Ich weiß, dass die Qualität der KiTas sehr unterschiedlich ist, das steht und fällt mit dem Personal!

Gruß, Dirk

S-LW13
02.12.2016, 17:59
Ich habe den Verdacht, dass viele hier aus welchen Gründen auch immer
mit Nebenschauplätzen nur vom Thema ablenken wollen.

Das Niveau, die Qualität einer Schule steht und fällt
mit dem Personal, also den Pädagogen.


OT
selbsternannte Oberlehrer in Foren sind mega-out. :cool:

matti62
02.12.2016, 18:00
Das liegt an den Eltern die die Erziehung der Schule überlassen wollen.

Fabian, definitiv nein.

Anders herum wird ein Schuh: das System vermittelt den Eltern den Eindruck, wir erziehen Dein Kind, halte dich raus.

guenter_w
02.12.2016, 19:21
Ich habe den Verdacht, dass viele hier aus welchen Gründen auch immer mit Nebenschauplätzen nur vom Thema ablenken wollen.

Das Niveau, die Qualität einer Schule steht und fällt
mit dem Personal, also den Pädagogen.

Der "Nebenschauplatz", um den es geht und der eigentlich die Hauptsache ist, ist die mangelnde Erziehung durch die Produzenten! Leider verwechseln extrem viele Eltern Erziehung mit "machen lassen". Eine klare Erziehung mit konsequenter Schrankensetzung ist eine Erziehung zu Freiheit und Verantwortung. Das geht absolut gewaltfrei! Wer aber schon mit Zweijährigen "diskutieren" will, braucht sich nicht zu wundern, wenn daraus sozial unfähige Kita-Besucher, Schüler und junge Erwachsene werden, die zwar gelernt haben zu fordern, aber nicht zu Anstrengung und Selbstdisziplin bereit sind. Das Dumme dabei ist, dass diese frühkindliche Erziehung verdammt anstrengend ist und von den Eltern sehr viel Engagement und Verzicht verlangt. Es ist viel bequemer, dem Quengeln an der Supermarktkasse nachzugeben oder schon vorher im Laden eine Süßigkeit aufzureissen. Wenn dagegen schon das Kleinkind von vornherein lernt, sich anzustrengen und während des Einkaufs Geduld aufzubringen, damit es danach eine Belohnung bekommt, dann hat es einen wesentlichen Schritt getan auf dem Weg zur Mathematikfähigkeit (dem Ausgangspunkt des Fadens)!

cbv
02.12.2016, 19:22
@matti62:
Nach dem, was meine Frau so erzählt... Definitiv doch.

wiseguy
02.12.2016, 19:29
Woran das liegt? Ich weiß es nicht, es wird wahrscheinlich zu viele Ursachen haben. Zu viele Personen/Gruppen/Beteiligte schrauben an dem Schulsystem herum und es wird viel zu viel auf Statistiken und Untersuchungen von überall auf der Welt gegeben.
Woran es liegt? Am linken Zeitgeist, der Gesellschaft und Politik erfasst hat. Das Ziel aller linken Utopien ist eine egalitäre Gesellschaft. Um dahin zu kommen, soll u.a. die Selektion nach dem Leistungsprinzip, für die das dreigliederige Schulsystem stand, aufgelöst werden.

Indirekt liegt es auch an der extrem einseitigen Geschlechterpolitik, die ausschließlich Interessen von Mädchen und Frauen in den Blick nimmt. Darüber, dass Jungen im zunehmenden Maße zu Bildungsverlierern werden, wird wohlwollend hinweg gesehen, denn das könnte ja schließlich helfen, Frauen im Beruf zu stärken, Stichwort Gender Pay Gap. Das aktuelle Schwächeln in der PISA-Studie kommt übrigens auch durch die Stagnation unserer Jungen zustande. Die Mädchen konnten durchaus zulegen. Auch das ist letztlich Ausdruck linksauslegender Politik, die sich voll und ganz dem Feminismus und der Gendergrütze verschrieben hat.

hpike
02.12.2016, 19:32
Ich habe 6 Jahre lang in einem Haushalt mit 3 Lehrern gewohnt. Alle 3 Lehrer waren sich darüber einig, das viele Eltern davon ausgehen, das ihre Kinder in der Schule erzogen werden müssten.

S-LW13
02.12.2016, 19:47
Woran es liegt? Am linken Zeitgeist, der Gesellschaft und Politik erfasst hat. Das Ziel aller linken Utopien ist eine egalitäre Gesellschaft. Um dahin zu kommen, soll u.a. die Selektion nach dem Leistungsprinzip, für die das dreigliederige Schulsystem stand, aufgelöst werden.

Indirekt liegt es auch an der extrem einseitigen Geschlechterpolitik, die ausschließlich Interessen von Mädchen und Frauen in den Blick nimmt. Darüber, dass Jungen im zunehmenden Maße zu Bildungsverlierern werden, wird wohlwollend hinweg gesehen, denn das könnte ja schließlich helfen, Frauen im Beruf zu stärken, Stichwort Gender Pay Gap. Das aktuelle Schwächeln in der PISA-Studie kommt übrigens auch durch die Stagnation unserer Jungen zustande. Die Mädchen konnten durchaus zulegen. Auch das ist letztlich Ausdruck linksauslegender Politik, die sich voll und ganz dem Feminismus und der Gendergrütze verschrieben hat.


kann ich unterschreiben.

Eine aktuelle Meldung - keine Satire:

Die "dummen" Kinder werden bald bei der Bundeswehr entsorgt! :cool:

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/bundeswehr-will-schulabbrecher-als-soldaten-rekrutieren-14553487.html

guenter_w
02.12.2016, 19:48
Ich habe 6 Jahre lang in einem Haushalt mit 3 Lehrern gewohnt.
Das reinste Guantanamo! Guido, du hast meinen Respekt! Und unbeschadet überstanden?


Alle 3 Lehrer waren sich darüber einig, das viele Eltern davon ausgehen, das ihre Kinder in der Schule erzogen werden müssten.

Mir bot vor 20 Jahren mal ein verzweifelter Vater 50.000 DM an, wenn ich seinen Sohn zur Erziehung übernähme...

fallobst
02.12.2016, 20:02
Mir bot vor 20 Jahren mal ein verzweifelter Vater 50.000 DM an, wenn ich seinen Sohn zur Erziehung übernähme...

Und? War doch gut so! Seitdem hast du Geld für ein teures Hobby.:top::lol:


LG Matthias

hpike
02.12.2016, 20:03
Das reinste Guantanamo! Guido, du hast meinen Respekt! Und unbeschadet überstanden?

Das weiß man nie so ganz genau. :lol: Spätfolgen und so.:lol:

Krass :shock: Neues Auto?:crazy:

matti62
02.12.2016, 20:05
@matti62:
Nach dem, was meine Frau so erzählt... Definitiv doch.

Was erzählt sie denn...

swivel
02.12.2016, 21:09
...Alle 3 Lehrer waren sich darüber einig, das viele Eltern davon ausgehen, das ihre Kinder in der Schule erzogen werden müssten.

Hi,

und was soll uns das sagen?

Das Recht und die Möglichkeiten beschneiden die Chance der Lehrer regulierend auf die moralische Erziehung einzuwirken auf eine Minimum.
Die Welt, - vor allem die der Schüler, verändert sich rasant. Keine Vorbilder, keine Zeit, Populismus, Medien- und Multikultiwahnsinn, Werteverfall...
Was bleibt sind Smartphone und Daddeln. Sorry, - ist natürlich etwas schwarz-weiß..

Disziplinarische Maßnahmen dürfen nicht mit der Leistung verknüpft werden! Sowas wie, "Max, - da du gerade einschläfst, - komm mal vor und sag uns mal, wie man "Maschi(e)ne" schreibt!" - kann bereits vor Gericht enden...

Wg. Lehrermangel sind die meisten Lehrer wirklich überlastet. Nachmittag frei? Ja, wäre mal wieder schön! I.d.R. bereiten "wir*" auch Samstags noch den Unterrricht so vor, das die Schüler bei dem Standard Medienrummel den sie täglich konsumieren, nicht komplett abschalten. (*Und nein, ich passe eher nicht i.d. Lehrerschema, eher sowas wie Dozent für Praxis..usw. :))

Ich habe Angst um die Zukunft, wenn ich erlebe wie die Schüler, Kids heute drauf sind. Es gibt ja nicht wenige, die sagen die Unregierbarkeit voraus.

Schaffen wir das noch? Auf jeden Fall nur "alle" gemeinsam und vieles müsste sich ändern.

LG

DiKo
02.12.2016, 21:09
Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer.
(Sokrates, 470-399 v.Chr.)

Oder auch:

Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
(Auch Sokrates)

Scheint nicht neu zu sein, das Problem. :cool:

Gruß, Dirk

Crimson
02.12.2016, 21:18
@DiKo: so ist es :top:

Abgesehen davon: wir (IT) bilden seit einigen Jahren aus, haben immer etwa ein gutes halbes Dutzend Lehrlinge im Betrieb (sind ganz sicher nicht Anlaufstelle Nr. 1) und davon bisher genau einen einzigen Totalausfall gehabt. Natürlich hat jeder individuelle Defizite, das gilt aber für alle bei uns bis zum Vorstand, nicht nur die Lehrlinge.

Aus irgendwelchen mehr oder weniger seltsamen Tests viel seltsamere Rundumschläge gegen vermeintliche Gesellschaftsströmungen zu kreieren, mag ja "in" sein, wird deshalb aber nicht richtiger. Aber jedem Jeck sein Gejammer.

hpike
02.12.2016, 21:50
@ swivel Na ich hab das so verstanden, das offenbar viele Eltern entweder nicht mehr Willens sind ihre Kinder zu erziehen oder aber es aus Zeitmangel einfach nicht mehr schaffen. Beides wäre schlecht. Aber die Folgen scheinen jedenfalls schwer händelbare Kids und Jugendliche zu sein. Man trifft sie beinahe täglich in Supermärkten oder sonstwo. Was dir das sagt vermag ich nicht zu beurteilen, will ich auch überhaupt nicht. Aber wenn 3 Lehrer das unabhängig voneinander so sehen, ist es zumindest nicht unwahrscheinlich, dass da was dran ist.

cbv
02.12.2016, 22:59
@Matti62:
Na, eben dass Eltern sehr wohl der Meinung sind, nicht sie selbst, sondern Lehrer seien für die Erziehung ihrer Kinder zuständig. So eine Art Rundumbespassung ala Club Méditerranée. Schließlich zahlt man ja Steuern bzw Schulgeld.
Siehe auch hpike in #38 ...

matti62
02.12.2016, 23:53
obwohl ich finde, dass Schulpolitik eine politisches Thema ist und daher nicht in dieses Forum gehört (war das nicht die Regel?),

Chris, Du bist unkonkret. Wir reden bisher nur über Pauschalisierungen, nicht über Fakten.

Das ist indirekt richtig, was Du sagst. Ich möchte Dich aber auf folgende Konfliktsituation im Schulwesen hinweisen, die bei Wikipedia kurz, aber treffend zusammengefasst ist:

"Die schulische Persönlichkeitsbildung entbindet die Eltern nicht von ihrem Erziehungsauftrag, sondern ergänzt diesen. Die Eltern sollen bei innerschulischen Konflikten mäßigend auf ihre Kinder einwirken. Bei Wertkonflikten zwischen Eltern und Gesellschaft (z. B. in Fragen der Sexualität, Schwimmunterricht für muslimische Mädchen, Hausunterricht) sucht die Schule eine Lösung im Sinne des Kindes, muss aber wenn nötig auch gegen den Willen der Eltern die schulische Bildung durchführen. In Streitfällen entscheiden die zuständigen Verwaltungsgerichte.

Die klassischen Schulfunktionen (vgl. Helmut Fend, Theorie der Schule, 1980) sind:


Qualifikation - Vorbereitung auf spätere Lebensanforderungen in Beruf, Privatleben und gesellschaftlichen Funktionen
Sozialisation - Vermittlung gesellschaftlich erwünschten Verhaltens
Selektion - Auslese und Zuweisung einer sozialen Position oder Berechtigung
Legitimation - Vermittlung gesellschaftlicher Grundwerte zur Sicherung der Loyalität und Integration (Soziologie)"




Der Konflikt bezogen auf den §3 des Grundgesetz nach Gleichbehandlung ist damit vorprogrammiert. Als auch der Konflikt zwischen elterlichen Erziehungsvorstellungen und denen der Lehrer. Gehen wir davon aus, dass Eltern ihre Kinder erziehen wollen und nicht nur in ihnen etwa Schlechtes sehen. Welche Erziehungsvorstellung sind hier maßgeblich, muß das Kind zwei Wertevorstellungen leben, wo bekommt es die Orientierung?

In den ganzen Diskussionen ist nirgendwo angegeben, dass jedes Kind das Recht auf individuelle Förderung in der Schule hat ("Erziehungsauftrag"). Sollte Deine Frau Lehrerin sein: Kannst Du Sie fragen, ob Sie für jedes Kind einen individuellen Förderplan hat? Das wird so wahrscheinlich nicht haben, bei der Kostennot, die die meisten Bundesländer haben. Ich kenne viele Schulen, bei denen ich zu Anfang nachgefragt habe, wann die Lehrer zum letzten Mal eine Ausbildung bekommen haben. Ich bekomme dazu entweder keine konkrete Antwort oder in aller REgel schon lange nicht mehr.

Was glaubst, wer wird vor dem Verwaltungsgericht gewinnen, die klagenden Eltern mit eventuellen Schadenersatzerforderungen gegen den Staat mit der Möglichkeit auf Nachahmer oder der Staat ?

Wenn Du die Zeit findest, dann schaue bitte mal nach, wieviel Verwaltungsgerichtsprozesse in den letzten Jahren durchgeführt wurden und wie oft klagende Eltern gewonnen haben.

Ja, damit hast Du indirekt Recht, und ich wiederhole es nochmals, oftmals werden Eltern durch diese Verwaltungsrecht in diese Situation getrieben, da ein nicht angreifbares System es sich leicht tut, diese Darstellung so zu interpretieren, wie es es will.

milex
04.12.2016, 11:35
Das ganze Schulsystem ist heutzutage mehr als fragwürdig.
Der Polizei fehlt Nachwuchs, da viele schon am Eignungstest scheitern (wg. Rechtschreibung).
Die Universitäten stellen immer öfters den NC in Frage und machen entweder eigene Eignungstest oder prüfen Studenten einfach in den ersten zwei Semestern raus.
Zu meiner Schulzeit schrieb ich das letzte Diktat in der 5. Klasse.
In der 9. bekam ich zwei DinA4 Blätter zur Rechtschreibreform, die Übergangszeit endete zum Glück ein Jahr nach meinem Abitur.
An dem Zustand hat sich bis heute nur wenig geändert.

conradvassmann
04.12.2016, 11:46
Mich stört vor allem, daß Schule zum Experimentalbaukasten verkommen ist.
„Liba papa, ales gute zum Fatatak“
Da muss einem doch die Galle hochkommen.
Dazu noch die massiven Verwirrungen der Rechtschreibreformen, eine einzige Katastrophe, man getraut sich mittlerweile ja nicht einmal mehr, die Arbeitsergebnisse seiner Kinder zu beurteilen.

guenter_w
04.12.2016, 14:02
Wieso liest man allüberall den Quatsch, dass die Rechtschreibreform mit ein Grund des Übels sei? Ich war auch nicht glücklich über diese mistige Minireform, dennoch ist es nun mal so, dass sich praktisch sehr, sehr wenig geändert hat. Ich war als Lehrer froh, wenn es auch nur ansatzweise nach der alten oder neuen Regelung richtig geschrieben war!

Auch bei Erwachsenen gibt es "Standart" und "Maschiene", von der Konfusion bei "das selbe" und "das gleiche" als sprachlicher Logik schweige ich lieber!

Dass jetzt aktuell an allen Ecken und Enden die Ergebnisse der total verfehlten, politisch und ideologisch motivierten Bildungspolitik der letzten 50 Jahre kritisiert werden, finde ich schon mal einen guten Anfang! Hoffentlich kehren wir im Interesse unserer Gesellschaft wieder mal zurück zu jahrtausendelang bewährten Lern- und Lehrmethoden. Ohne Fleiß kein Preis!

Ich bin garantiert kein Konservativer oder Ewig-Gestriger, war allerdings so etliche Jahrzehntchen in der Schule auch mit Benachteiligten.

fallobst
04.12.2016, 15:06
... Hoffentlich kehren wir im Interesse unserer Gesellschaft wieder mal zurück zu jahrtausendelang bewährten Lern- und Lehrmethoden. Ohne Fleiß kein Preis!...


Wenn man weiß, dass es seit geraumer Zeit keine Didaktikausbildung mehr für Lehrer gibt, dann wird es wohl nichts werden, dass diese heutigen Lehrer dann zu alten Methoden zurück kommen.
In der Klasse meiner Tochter nimmt ein Teil am Spanisch-Unterricht teil.
Der wird von einer Refenrendarin erteilt. Nach knapp zwei Monaten kamen die ersten Hilferufe unzufriedener Eltern, da es kaum Fortschritte gab, der Unterricht dann auch noch oft ausfiel oder durch Vertretung mittels Arbeitsblättern stattfand, wo der Vertretungslehrer nicht den Kindern die Aussprache vormachen und erläutern konnte.
Es hat 4 Wochen gedauert, bis ein Gespräch des Klassenleiters mit der Referendarin stattfinden konnte, sie wäre schwer erreichbar und dann krank gewesen.
Geplant war, dass die Fachbereichsleiterin daran teilnimmt. Hat sie aber nicht. JETZ nach dem Gespräch hat die angehende Lehrerin den Kindern ihr Unterrichtskonzept erläutert, die Probleme wären nur Kommunikationsprobleme gewesen.
Jetzt wissen die Schüler, was die Lehrerin möchte und die Lehrerin weiß um Probleme der Schüler. Der Klassenleiter scheint zufrieden.
Ich bin mir sicher, in 4-6 Wochen ist das Thema wieder auf dem Tisch.
Die Referendare haben keine Unterrichtserfahrung, werden augenscheinlich wenig betreut durch die Fachbereichsleiter und haben ihre Vorstellung von Unterricht, woher?
Jetzt haben sie eine Spielwiese. Das kann gut gehen oder auch nicht.
Wen wundern dann die erreichten Ergebnisse?

LG Matthias

conradvassmann
04.12.2016, 15:19
Auch bei Erwachsenen gibt es "Standart" und "Maschiene", von der Konfusion bei "das selbe" und "das gleiche" als sprachlicher Logik schweige ich lieber!


Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor. :crazy:

Also ich finde, da steckt schon nicht unerheblich Verwirrungspotential drin:
https://de.wikipedia.org/wiki/Neuerungen_der_deutschen_Rechtschreibreform_von_19 96

hpike
04.12.2016, 15:25
Ich wurde mal von einer Referendarin gebeten ihren Unterricht einer 3.Klasse mit der Kamera zu begleiten. Es herrschte Chaos pur. Sowas hätte ich nicht mal zu träumen gewagt. Die Kinder tanzten ihr auf der Nase herum. Die Referendarin hatte nicht den Hauch eine Chance mit ihrer eher piepsigen Stimme zu den Schülern vorzudringen. Erst als ich mit donnender Stimme Ruhe und auf euere Plätze in das Klassenzimmer brüllte, wurde es mucksmäuschenstill und sie konnte nach 10 Minuten endlich mit dem Unterricht beginnen. Wenn das schon bei Drittklässlern so ist, möchte ich nicht wissen was in den höheren Jahrgängen abgeht. Vor allem frag ich mich natürlich, wie die Referendarin da in Zukunft mit klar kommen will.

guenter_w
04.12.2016, 16:52
Also ich finde, da steckt schon nicht unerheblich Verwirrungspotential drin:
https://de.wikipedia.org/wiki/Neuerungen_der_deutschen_Rechtschreibreform_von_19 96
Das ist im Gesamtzusammenhang der Sprache praktisch nichts! Wenn von diesen wenigen Änderungen Rechtschreib- und Grammatikfähigkeit abhängen sollen...

Ich bleibe dabei, die Rechtschreibreform(en) haben mit den schülerischen Fähigkeiten nichts zu tun - die Ursachen liegen im allgemeinen Lernverhalten! Aufgabe der Schule ist nicht das Lehren von einfachstem Sozialverhalten und Grundlagen von (Selbst-)disziplin! Das ist ureigenste Aufgabe des Elternhauses schon im Kleinkindalter!

...übrigens gibt es schon jede Menge jüngere Lehrer, die selbst erziehungsmäßig verdorben sind. Als ehemaliger Mentor weiß ich davon ein Liedchen zu singen!

Crimson
04.12.2016, 17:00
mir ist das alles viel zu pauschal. Wir haben (zusammengewürfelt) vier Kinder, inzwischen zwischen 21 und 27, alle haben es durch die verschiedenen Schulsysteme geschafft (z.T. sogar in NRW) und sind entweder auf gutem Weg in der Ausbildung oder in ihren jeweiligen Berufen - und das ohne die hier so plakativ zu findenden Defizite und ohne überfliegende Überflieger zu sein. Schule ist - wie das Berufsleben auch - kein Kindergeburtstag, das war sie aber auch zu meiner Zeit damals (70er/80er) nicht, zu der meines Vaters (späte 50er) z.B. auch nicht, man verdrängt nur einiges.

Natürlich hängt sehr viel an den Persönlichkeiten der Lehrer(innen), das war früher aber auch nicht anders (wenn ich mal ehrlich zurückdenke). Es gibt heute vermutlich genauso viele Lehrer(innen) wie früher, denen die Schüler mit größtem Respekt begegnen und die gleichzeitig ihre Schüler zu ihren besten Leistungen treiben.

Was ich aber ganz sicher weiß: zu einer Zeit, in der körperliche Züchtigungen nicht nur geduldet wurden, möchte ich nicht zurück. Schon die verklärte Glückseligkeit so vieler Schulmuseumsbesucher wird mir immer unverständlich bleiben.
Was ich noch weiß: in der Bildungspolitik gibt es ähnlich viele Experten wie beim Fußball oder der Politik im allgemeinen - und alle wissen es natürlich selbstredend besser als die tatsächlich Zuständigen. Wenn doch nur die Hälfte davon (!) ihren Arsch aus dem Sessel wuchten und sich wirklich (!) engagieren würde, aber poltern am Stammtsich ist gemütlicher...

Sir Donnerbold Duck
04.12.2016, 21:52
Und die Krönung ist, dass wir so viele Abiturienten und Studenten wie nie haben. M.E. auch eine Folge, dass zu wenig vergleichen und gesiebt wird.i
Das ist politisch so gewollt. Immer wieder taucht die in der Presse die Meldung auf, dass in Deutschland im internationalen Vergleich die Akademikerquote zu niedrig sei und die OECD Deutschland dafür kritisiere. Das ist natürlich ein untragbarer Zustand, dem man am einfachsten begegnet, indem man die Hürden zum Studium durch Absenken des Abiturniveaus verringert. Dadurch ist dann die OECD zufrieden und sieht sich nicht genötigt, ihre seltsame Vergleichsgrundlage zu überdenken.

Gruß
Jan

Ellersiek
04.12.2016, 22:18
...Was ich noch weiß: in der Bildungspolitik gibt es ähnlich viele Experten wie beim Fußball oder der Politik im allgemeinen - und alle wissen es natürlich selbstredend besser als die tatsächlich Zuständigen. Wenn doch nur die Hälfte davon (!) ihren Arsch aus dem Sessel wuchten und sich wirklich (!) engagieren würde, aber poltern am Stammtsich ist gemütlicher...

Für mich reden zu viele mit. Nicht von den Eltern sondern vom Schulministerium und seinen Behörden erwarte ich, dass sie die Schule auf die richtige Basis stellen und mit der richtigen Ausstattung versorgen. Eltern halte ich dafür für weniger geeignet.*

Gruß
Ralf

* Der Vergleich Fußball ist hier vielleicht gar nicht verkehrt: Da meinen die Eltern auch oft, die besseren Trainer ihrer Kinder zu sein und sind es wahrscheinlich nur in den seltensten Fällen.

steve.hatton
04.12.2016, 22:47
So lange es darum geht in 16 KuMis Pösten und Pöstchen zu verteilen, wird sich nicht viel ändern.

matti62
04.12.2016, 23:40
...es fehlen noch die Regierungspräsidien und die staatlichen Schulämter.

Wie war das, BW will 5 Mio in die Digitalisierung des Schulsystems stecken?

Das geht aber nur mit Zustimmung der Kreisräte und Kommunen, die für die Ausstattung zuständig sind und nicht das Land. Schenken die das Geld jetzt den Kommunen und die definieren wieder, was man mit dem Geld macht?

Ellersiek
05.12.2016, 08:52
...Das geht aber nur mit Zustimmung der Kreisräte und Kommunen, die für die Ausstattung zuständig sind und nicht das Land...

Ich sag ja: Es sind viel zu viel Beteiligte, die am Schulsystem mit rumdoktern.

Gruß
Ralf

guenter_w
05.12.2016, 10:08
Ich sag ja: Es sind viel zu viel Beteiligte, die am Schulsystem mit rumdoktern.
Die Politik wird auf Länderebene gemacht, die pädagogischen und didaktischen Hohlheiten entstehen an den Pädagogischen Hochschulen, die meinen, ihr Renommédefizit gegenüber den Universitäten durch ihre "Forschungen" ausgleichen zu müssen. Um abseits des Stammtisches die wirkliche Misere zu erkennen, muss man schon viel tiefer einsteigen! Ein Großteil der Bildungsmalaise liegt darin, dass die Lehrerschaften durchaus uneinheitliche Ausbildungscurricula und Schwerpunkte hatten/haben. Die Ausbildung der Grundschullehrer erfolgt wie auch die der Haupt- und Realschullehrer an den Pädagogischen Hochschulen, die historisch aus den Lehrerseminaren hervorgegangen sind. Gymnasiallehrer erfuhren in der Mehrheit eine wissenschaftliche Ausbildung an den Universitäten und kamen mit Pädagogik und Didaktik erst in der Referendarausbildung in Berührung. Das hat sich in den letzten Jahren geändert (nicht unbedingt mit positiven Auswirkungen). Durch viel Aktionismus mussten die PH zu einer Höherbewertung kommen.

Abseits der Bildungspolitik spielt auch die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung eine wesentliche Rolle. Wenn beide Eltern vollzeitberufstätig sind, bleibt für Erziehung der Kinder fast kein Raum mehr und die Anerkennung der Familie als "Arbeitsplatz" sinkt. Urlaub und Freizeit haben eine größere Wichtigkeit als Erziehung, aber zum Teil steigt auch der wirtschaftliche Druck auf die Familien. Entweder "no kids" und Wohlstand oder die Gefahr der Verarmung durch Kinder, denn Kinder kosten...

ha_ru
05.12.2016, 13:22
Hallo,

was bei den ganzen Vergleichen zu wenig beachtet wird, dass in anderen Ländern viel früher mit Vorschulen gearbeitet wird, also einer Zwischenstufe zwischen Kindergarten und Schule.

Meine Söhne haben das Abitur mit einer gute Note und Vertiefung in Mathematik und Informatik gemacht und im Studium erfahren, dass Mitstudenten aus anderen Bundesländern, die nicht mal Differentialgleichungen kannten das in wenigen Wochen ausgleichen konnten. Also alles nicht dramatisch. Egal mit welchem System sollte nur eine gemeinsam Basis an Lerninhalten unter den Ländern abgestimmt werden.

Was ich an der Schule und speziell G8 bemängele: Viel zu viel Stoff in allen Fächern, zu wenig Zeit für Wiederholungen und am Ende wäre weniger Stoff und mehr Wiederholungen nachhaltiger gewesen. Rechtschreibung und Grammatik als handwerkliche Basis z.B. wurde vernachlässigt.

Meine Kinder können beide recht gut Rechtschreiben, sind aber im täglichen Umgang (nach-)lässig. Es gilt das Motto, solange es der andere versteht ist doch alles gut. Ich bin da eher altmodisch und möchte es dem andern leicht machen, unter anderem durch korrekten Satzbau und dem Adressaten angepasste Wortwahl. Sie haben mittlerweile begriffen, das sich das in wichtige Situationen auszahlt (Bewerbung für Praktika, Wohnungssuche...) und strengen sich da an.

Was mich aber im Vergleich zu meiner Schulzeit mehr als das sinkende Niveau stört ist, dass alles so glatt laufen muss. Schüler mir einer ausgeprägten Individualität sollen umerzogen (oder mit Ritalin ruhig gestellt) werden damit sie nicht stören, werden von Mitschülern viel mehr ausgegrenzt wie zu meiner Zeit. Andere Eltern befürchten dass durch die "Sonderlinge" der Lernerfolg ihrer Kinder zu sehr leidet und Lehrer finden es in der Folge von allem zu anstrengend sich mit ihnen oder vor allem mit dem Umfeld wegen der entstehenden Probleme auseinanderzusetzen.

Ich finde man muss auch den positiven Aspekt sehen. Gerade Sonderlinge bringen immer wieder erstaunliche Leistungen, die ohne ihr Anderssein kaum möglich wären. Das Anderssein akzeptieren nennt man Toleranz du das gilt eben für alle Bereiche. Und fehlendes Wissen kann man später einfacher jemanden beibringen als eine falsche Einstellung korrigieren. Ich bin so erzogen worden, vorwiegend von meinem Elternhaus, aber auch von den Lehrern, die die Bandbreite des zulässigen Verhaltens weit gespannt ließen. Eine Seite allein hätte nicht gereicht.

Hans

ulle300
05.12.2016, 17:56
Dreh- und Angelpunkt in der Bildung ist der Dreiklang

-> Schüler <-> Eltern <-> Lehrer <-


... und die Wechselbeziehungen zwischen ihnen.

Wenn in diesem fragilen Gebilde die Bildungsnähe schwächelt oder fehlt,
dann liegt das Kind schon mal im Brunnen.

Und wer kennt die Wege und Möglichkeiten, um diese Rettungsaktion - aus dem Brunnen wieder an die Oberfläche - erfolgreich durchzuführen?

Zu viele sind es, die glauben zu wissen ...

Grüße ulle

steve.hatton
05.12.2016, 19:31
...es fehlen noch die Regierungspräsidien und die staatlichen Schulämter.

Wie war das, BW will 5 Mio in die Digitalisierung des Schulsystems stecken?

Das geht aber nur mit Zustimmung der Kreisräte und Kommunen, die für die Ausstattung zuständig sind und nicht das Land. Schenken die das Geld jetzt den Kommunen und die definieren wieder, was man mit dem Geld macht?

Auch hier gäbe es Mittel und Wege.

Beispiel: Finanzierung Bundesstraßen. Dort geht der Plan bzw. die Priorisierung vom Bund aus und die Länder und Kommunen werden beteiligt. Kohle kommt z.T. von allen Beteiligten.

BeHo
06.12.2016, 12:47
Das größte Problem nach meinen Erfahrungen ist, dass die Schüler nur mit Faktenwissen vollgestopft werden, aber nicht mehr lernen, dieses Wissen auch anzuwenden. Vermutlich liegt das daran, dass sich Fakten halt problemlos abfragen lassen, während sich das Denkvermögen nur schwierig messen lässt.
Leider zieht sich das bis in die Hochschulen durch. Mein Sohn, selbst Dozent, nennt das Bulämie- lernen.....
Obs an den Lehrern oder an den Vorgaben liegt, möchte ich nicht beurteilen.

Bulimie. ;)

Wenn es wirklich in die Richtung Faktenwissen gehen sollte, sage ich nur noch "Gute Nacht".

An so etwas verzweifelte auch einer der begnadesten Physiker während seines Brasilienaufenthalts: Klick! (http://v.cx/2010/04/feynman-brazil-education)

Lehrer wie Feynman sind wichtig. Abfragen von Faktenwissen kann man auch einer Smartphone-App überlassen.

Da hier schon mehrmals Referendare im eher negativen Kontext genannt wurden: Ein Referendar hatte mich damals auf die richtige Spur gebracht. Vielleicht kannte er ja Feynman? Unter anderem bewertete er größere Fortschritte mindestens genauso hoch wie die absolute Leistung und machte den Stoff im wahrsten Sinne begreifbar. Durch ihn wurde ich innerhalb eines Jahres vom Matheversager zum (Co-)Klassenbesten in diesem Fach und fand noch dazu trotz meiner Dicklichkeit wieder Spaß am Schulsport.

Alles steht und fällt mit den Lehrern, die einen angemessenen Rahmen mit genügend Freiheiten brauchen, und ihr Studium hoffentlich nicht nur mit Faktenwissen gestemmt haben.

P.S.: Denjenigen, die den Text, zu dem ich verlinke, wegen der Sprachbarriere nicht folgen können, möchte ich die deutsche Ausgabe "Sie belieben wohl zu scherzen, Mr. Feynman!: Abenteuer eines neugierigen Physikers" ans Herz legen. Ein äußerst unterhaltsames Buch von einem bemerkenswerten Menschen. Wer kommt schon sonst auf die Idee, sich während einer Physikertagung ein Zimmer im Stundenhotel zu organisieren. :crazy:

P.P.S.: Dinge zu hinterfragen, ist das Wichtigste, das man lernen kann. Alles andere gibt es schon.

steve.hatton
06.12.2016, 13:02
Ich hatte mal einen Mathe-Lehrer der fast alles an Beispielen mit Äpfeln und Birnen erklären konnte, was meine Mathe-Noten auch deutlich nach vorne beförderte - u.a. auch weil der Unterricht einfach interessant war.

Im Jahr darauf hatte ich seine Gattin als Mathelehrerin, trocken isr nur der Vorname und leider konnte sie so gut wie nichts vermitteln - die Noten waren dementsprechend.

Ich denke Didaktik und Pädagogik wären die weitaus wichtigeren Präferenzen für Lehrer, als Fachwissen - das kann man "leicht" nachholen.

Ich kenne genügend Leute mit extremem Fachwissen, aber gesegnet mit absoluter Inkompetenz dieses weiter zu reichen - alles kein Problem, solange diese nicht Lehrer sind.

hpike
06.12.2016, 13:28
Grad eine Meldung vom WDR gelesen. 25% aller Lehrer in NRW berichten über Gewalt von Schülern gegen Lehrer bzw. sie selbst. Das zeigt den Grad an Respektlosigkeit von Schülern gegenüber den Lehrern. Gleichzeitig zeigt es mir, das der Ursprung dieser Respektlosigkeit, im Elternhaus liegt. Wenn das weiter so eskaliert, wird mir angst und bange.

guenter_w
06.12.2016, 13:34
Unsere Bildungsmisere ist durchgängig - die vielfältigen Stimmen zuden "hervorragenden" Reformen der letzten Jahrzehnte geben mir leider sämtlichst recht.

- Grundschüler versagen im internationalen Vergleich
- weiterführende Schulen beklagen erhebliche Mängel bei den Eingangsklassen
- schlechte Plätze bei Pisa-Studien
- Ausbildungsbetriebe klagen über mangelnde Mathe- und Rechtschreibkenntnisse sowie Defizite im Sozialverhalten und bei der Teamfähigkeit
- Universitäten führen zunehmend Eingangstests und "Brückenkurse" durch wegen mangelnder Mathematikkenntnisse

und jetzt noch das (http://www.spiegel.de/karriere/berufseinsteiger-personalchefs-sind-unzufrieden-mit-uniabsolventen-a-1124519.html)! Wobei ich in meinen letzten Jahren der Berufstätigkeit immer mehr merkte, dass Uni- und auch Studienseminarabsolventen immer schlechtere Leistungen zeigten.

Aber jetzt wird auch noch Land für Land der Wegfall des "Sitzenbleibens" erprobt!

Wir katapultieren uns zurück auf die Stufe der sogenannten Entwicklungsländer!

Crimson
06.12.2016, 14:31
Selektives Lesen? Offensichtlich... wenn auch weit weg von überragend, so aber auch weit weg von schlecht: click (http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/pisa-studie-deutsche-schueler-landen-auf-platz-16-von-72-a-1124530.html) (nur wenige Zentimeter weiter oben, kann man also nur absichtlich übersehen!).
Man kann sich eben vieles schlecht reden und tut das auch, wenn es der Untermauerung der eigenen Meinung dient. Es liegt natürlich auch am Zeitgeist, abweichende Meinungen nicht mal mehr zur Kenntnis zu nehmen. Früher muss eben alles besser gewesen sein.

guenter_w
06.12.2016, 15:23
Selektives Lesen?

Das scheint bei dir leider vorzuliegen, wenn du aus diesem Beitrag nur die positiven Aspekte und Argumentationen eines Mannes als Gegenposition heranziehst. Lies den Beitrag vollständig und im Kontext und bedenke auch, dass der zitierte Herr Schleicher absolut keinen Bezug zur Bildungswirklichkeit hat! Frage mal Lehrer, Ausbilder in den Betrieben, Personaler, Uni-Dozenten usw.! Die werden dir garantiert nicht die Meinungen des Herrn Schleicher unterschreiben.

Es ist höchste Zeit, dass die derzeitige Entwicklung gestoppt wird. Isolierte Vergleichsstudien sind ohne Berücksichtigung des Kontextes sinnlos. Wir hatten einmal ein hervorragendes, gegliedertes Bildungssystem mit starker Hauptschule, differenzierender Realschule und Gymnasium, unterschieden nach sprachlichem und naturwissenschaftlichem Zweig und einem Abitur, von dem man mit Fug und Recht behapten konnte, dass es die Spitze der Allgemeinbildung darstellte und daneben eine gute Grundlage für die Universität war. Das duale Bildungssystem der beruflichen Bildung brachte einen Facharbeiterstamm hervor, der weltweit Spitze war und letzendlich Deutschland zum Exportweltmeister machte. Grundlage für dem allgemeinen Wohlstand. Inzwischen zählen offenbar nur noch Noten, und zwar solche, die man sich erstreitet und nicht ein Leistungspotential, das man sich erarbeitet.

Crimson
06.12.2016, 15:35
Deine Aggressivität spricht Bände, Deine Mutmaßungen auch. Viel Spaß weiterhin als moderner Wutbürger - und eine besinnliche Vorweihnachtszeit :top:

Ellersiek
06.12.2016, 15:46
...Wir hatten einmal ein hervorragendes, gegliedertes Bildungssystem mit starker Hauptschule, differenzierender Realschule und Gymnasium, unterschieden nach sprachlichem und naturwissenschaftlichem Zweig und einem Abitur, von dem man mit Fug und Recht behaupten konnte, dass es die Spitze der Allgemeinbildung darstellte und daneben eine gute Grundlage für die Universität war. Das duale Bildungssystem der beruflichen Bildung brachte einen Facharbeiterstamm hervor, der weltweit Spitze war und letztendlich Deutschland zum Exportweltmeister machte...
:top::top::top:

Gruß
Ralf

guenter_w
06.12.2016, 15:49
Deine Aggressivität spricht Bände, Deine Mutmaßungen auch. Viel Spaß weiterhin als moderner Wutbürger - und eine besinnliche Vorweihnachtszeit :top:

Weder aggressiv noch Wutbürger! Meine von dir so genannten "Mutmaßungen" resultieren aus jahrzehntelanger beruflicher Erfahrung und Kommunikation, die weit abseits solcher Begriffe liegen. Im Übrigen verwahre ich mich ganz energisch gegen persönliche Anwürfe, so wie du sie leider erkennen lässt...

Rudolfo
06.12.2016, 16:01
Ein sehr interessanter Thread, den ich aufmerksam verfolgt habe. Schade, dass es in diesem Forum keine Like-Buttons gibt. Einen solchen Button hätte ich bei etlichen Beiträgen gedrückt. Da ich zu faul bin, zurückzublättern, möchte ich nur @guenter_w meine volle Zustimmung zu seinen Beiträgen aussprechen. Vieles davon würde ich sofort unterschreiben.

Leider leben wir in einer äußerst oberflächlichen Zeit, in der Populismus mehr wert ist als Fachwissen. Mit welcher Leichtigkeit ganze Industriezweige einer nach dem anderen mit fadenscheinigen und oft völlig falschen Begründungen platt gemacht werden, ist eigentlich nicht mehr erstaunlich, wenn man die Wortmeldungen dieses Threads auswertet. Die Versäumnisse in der Erziehung und Bildung landesweit werden jetzt schmerzlich sichtbar. Die 68-ziger Generation erntet mit ihren Kindern die gesellschaftlichen Früchte ihrer vielen Fehler. (eine Missernte :flop:)

Wie oft habe ich in den 70-ziger Jahren gehört: Lassez faire! Die Kinder sollen sich schrankenlos entfalten können. Erziehung, Richtlinien, Pflichten usw. waren verpönt. Wenn man keine Werte mehr lehrt, wenn man keine demokratischen Grundregeln mehr an den Mann oder die Frau bringt, entsteht das sogenannte baylonische Sprachgewirr. Keine versteht mehr den anderen, weil es ja auch keine verbindenden gemeinsamen Grundlagen und Vokabeln mehr gibt.

Ich muss immer noch an das Beispiel in einem Supermarkt in Clausthal-Zellerfeld denken:
In der Schlange an der Kasse schiebt ein Kind den Einkaufswagen einer älteren Frau immer wieder gegen die Beine. Die alte Dame dreht sich um und sagt zu der Mutter, ob das Kind nicht mal aushören könne, es täte doch weh. Was glaubt ihr, was die Mutter geantwortet hat? Das Kind bräuchte das zu seiner Persönlichkeitsentfaltung, es hätte nun mal Bock darauf und die "Alte" solle sich nicht so haben, sprach die Mutter. Dieser Vorfall geschah in den 70-ziger Jahren. So kann man den Anfang der heutigen Zustände auch begründen.

ha_ru
06.12.2016, 16:05
Isolierte Vergleichsstudien sind ohne Berücksichtigung des Kontextes sinnlos.

Das auf jeden Fall und daran kranken alle Studien. So werden deutsche Schüler mit ausländischen Schülern mit früherem Schuleinstieg im selben alter verglichen. Nach meiner Meinung nach setzt das Bildungsbestreben im deutschen System zu spät und dann zu übergangslos ein, die Aufspaltung in verschiedene Schularten erfolgt dann besonders für Jungs zu früh.


Wir hatten einmal ein hervorragendes, gegliedertes Bildungssystem mit starker Hauptschule, differenzierender Realschule und Gymnasium, unterschieden nach sprachlichem und naturwissenschaftlichem Zweig...


Was man aber aus vielen Studien recht sicher ableiten kann, ist das das System und wieviel gliedrig es ist nur wenig Einfluss auf das Ergebnis hat. Starke Einflußfaktoren sind Erfahrung/Kontinuität mit einem System und wieviel Lehrer wie viele Schüler unterrichten müssen.

Was uns stark gemacht hat ist die duale Ausbildung mit Berufsschule und Lehre und der starke Fokus der Arbeitgeber auf eine ausgebildete Facharbeiterschaft. Deshalb unser sehr gute Stellung im Beriech Maschinen- und Fahrzeugbau. Im Forschungsbereich und hier speziell bei Grundlagenforschung sind wir schon lange nicht mehr vorn dabei.

Hans

ulle300
06.12.2016, 18:02
Wir produzieren immer mehr Abiturienten.
Die sind dann zwar studienberechtigt.
Aber sie sind nicht mehr studienbefähigt (bis zu 75 % - sie brechen vor einem Abschluß wieder ab.
Ihnen fehlt die Ausdauer, sich durchzubeißen.
Bis zum Abi wars halt auch nicht soooo schwer.

Grüße ulle

BeHo
06.12.2016, 19:02
[...]Schade, dass es in diesem Forum keine Like-Buttons gibt.[...]

[...]Einen solchen Button hätte ich bei etlichen Beiträgen gedrückt. Da ich zu faul bin, zurückzublättern, [...]

Ist das nicht ein Teil des Problems? :?:

meshua
06.12.2016, 20:02
Guten Abend

(...)
Meine Söhne haben das Abitur mit einer gute Note und Vertiefung in Mathematik und Informatik gemacht und im Studium erfahren, dass Mitstudenten aus anderen Bundesländern, die nicht mal Differentialgleichungen kannten das in wenigen Wochen ausgleichen konnten. Also alles nicht dramatisch.

Meinst du?! Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als wir den westdeutschen Lehrplan bekamen und sich viele in der Klasse - mich eingeschlossen - total unterfordert fühlten - als hätte man 1-2 Klassen wiederholen müssen. Zugleich wurde das Lerntempo selbst für Kinder merkbar gebremst. Das dies nicht nur Einbildung ist, habe ich später in der Oberstufe erfahren: erst in der 11. Klasse ging es bei uns mit Integral- und Differentialgleichungen los. Meine Eltern hatten das bereits Ende der 9. bzw. 10. Klasse der regulären Polytechnischen Oberschule. Für mich schwer vorstellbar, daß der Lernstoff heute "zu viel" sein soll. :roll:

Früher hatten die Lehrer einen Bildungs- und Erziehungsauftrag! Schizophren Letzteres von heutigen Schulen und Lehrern zu fordern, aber es ihnen per Gesetz zu verbieten.

Wenn sich heute Bekannte und Kollegen über ihre Kinder in der Schule unterhalten, rollen sich mir immer die Fußnägel hoch. Ist heute die einzige Option eine Auswanderung nach Skandinavien oder die eigenen Kinder auf eine (internationale) Privatschule zu schicken, damit sie eine vernünftige, weiterführende Bildung genießen können? :roll:

Viele Grüße, meshua

meshua
06.12.2016, 20:12
(...)
Ihnen fehlt die Ausdauer, sich durchzubeißen.
Bis zum Abi wars halt auch nicht soooo schwer.


Die guten, beliebten alten Lehrer hatte man bei uns zuverlässig abgesägt und durch Jungspunde und weniger charakterfeste Lehrer ersetzt. Das böse Erwachen kommt schließlich an der Uni, wo noch die alten 6ß+ Haudegen lehren - da prallen Galaxien aufeinander und es wird im Grundstudium ordentlich gesiebt.

Man, wieviele Parties mussten wir fernbleiben, um in Lerngruppen uns gegenseitig fit für die nächsten Vorlesungen zu bekommen...bin aber den alten Haudegen noch heute sehr, sehr dankbar für den Drill. :P:cool:

Viele Grüße, meshua

ha_ru
06.12.2016, 20:29
Guten Abend

Meinst du?! Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als wir den westdeutschen Lehrplan bekamen und sich viele in der Klasse - mich eingeschlossen - total unterfordert fühlten - als hätte man 1-2 Klassen wiederholen müssen.
...
Ist heute die einzige Option eine Auswanderung nach Skandinavien oder die eigenen Kinder auf eine (internationale) Privatschule zu schicken, damit sie eine vernünftige, weiterführende Bildung genießen können? :roll:

Viele Grüße, meshua

Hallo,

Mathematik nehme ich in BW etwas aus. Das ist nicht mehr und nicht weniger als früher. Völlig sinnfrei empfand ich NWT (Natur, Wissenschaft und Technik) , da wurden z.B. Elektronikbasteleien gemacht, in Physik war die Theorie aber noch gar nicht dran. Deshalb wurde mit grauslig vereinfachten und zum Teile falschen Analogien gearbeitet.

In den Fremdsprachenunits wurden z.B. Themen wie Hexengeschichten behandelt. Dagegen im öffentlichen Verkehr fehlten völlig übliche Formulierungen (O-Ton Englischlehrerin: mit den Vokabeln aus dem Buch versteht ihr dort auf dem Bahnhof aber keine einzige Durchsage, ich teile deshalb Zusatzblätter aus, fürs Abi müsst ihr das aus dem Buch lernen.) Hier war eine wahnsinnige Vokabelflut zu pauken durch Überfrachtung mit Themengebieten, normale Alltagskonversation kam zu kurz. aber bei 30 Schülern in der Klasse kann man auch nicht sprechen einüben.

Und ich habe ja geschrieben, dass ich das alles nicht dramatisch finde. Was fehlt bekommen die bei Engagement in Windeseile nachgelernt.

Hans

Sir Donnerbold Duck
06.12.2016, 21:00
Mathematik nehme ich in BW etwas aus. Das ist nicht mehr und nicht weniger als früher. Völlig sinnfrei empfand ich NWT (Natur, Wissenschaft und Technik) , da wurden z.B. Elektronikbasteleien gemacht, in Physik war die Theorie aber noch gar nicht dran. Deshalb wurde mit grauslig vereinfachten und zum Teile falschen Analogien gearbeitet.

Mathematik ist auch in BW weniger als früher. Das ist inhaltlich deutlich ausgedünnt worden und widmet sich teilweise Themen, deren Relevanz eher zweifelhaft ist. Der Einsatz von grafikfähigen Taschenrechnern reduziert die Denkleistung dann oft auf Knöpfchendrückerei, was dem inhaltlichen Verständnis und einer strukturierten Denkweise, wie sie für das Fach nunmal unerlässlich sind, nicht gerade förderlich ist. Da gehen meines Erachtens wichtige Kulturtechniken verloren.

NWT ist wohl für fast alle Beteiligten das Hassfach überhaupt am Gymnasium in BW... Ich halte das Fach schlicht nicht für gymnasial, eine Bastelstunde eben. Als Hauptfach ist es aber immer toll, wenn damit dann die Versetzung gerettet werden kann, wenn man Mathe versiebt hat.

Gruß
Jan

Man
06.12.2016, 21:42
Schon mal vorweg: ich finde das Schulsystem in Deutschland nicht so schlecht, wie es hier (überwiegend) dargestellt wird.

Meine eigene Schulzeit (ich bin 1966 eingeschult worden und durfte 2 sogenannte Kurzschuljahre machen) habe ich überwiegend positiv in Erinnerung. Züchtigungen (mit dem Rohrstock) habe ich nicht kennengelernt, eine (heute so undenkbare) Ohrfeige war aber während der Grundschulzeit bestimmt mal dabei. Ich hatte gute und schwache Lehrer – aber keine echten ..schlöcher. Im Nachhinein betrachtet behaupte ich, dass ich am besten dann gelernt habe (und auch heute noch lerne), wenn mir dieses Lernen Spaß gemacht hat – und dass ist neben persönlichen Neigungen (nicht jeder mag Mathematik und Physik und Sprachen und Sport gleich gern) ganz wesentlich Sache des Lehrers (oder der Lehrerin).

3 Kinder durch das NRW-Schulsystem geleitet. Insbesondere in der Grundschule sehr schlechte Erfahrungen gesammelt. Über die weiterführenden Schulen wieder mit dem Schulsystem versöhnt worden – alles wieder in Ordnung.

Heute bin ich sozusagen im engsten Familienkreis vorbelastet (zum Beispiel meine Schwester ist Lehrerin, meine älteste Tochter ist Lehrerin). Probleme und Sachverhalte bekomme ich geschildert ohne dass ich auf die Seite von Lehrer/Schüler/Eltern schlagen müsste. Vieles davon habe ich vergessen (wollen – außerdem kann ich zur Not noch mein Alter vorschieben).

Die baulichen Verhältnisse werden durch die Bank bemängelt – anscheinend werden zwar ab und zu Neubauten erstellt, eine Pflege der bestehenden Bauten findet aber nicht statt. Und so sehen die dann auch aus. Das ist leicht festzustellen, wenn man zum Beispiel mal die Schülertoiletten besucht – danach weiß man die frische Luft draußen wirklich sehr zu schätzen.
Lehrer sind bei Schülern mit sozial schwachen Eltern (Hartz 4) bei Klassenfahrtenfinanziell ganz gut dran: man kann sich dann darauf verlassen, dass der finanzielle Anteil auch bezahlt wird. Unglaublich, dass das nicht auch bei Schülern mit Eltern deutlich oberhalb der Armutsgrenze der Regelfall ist.
Lehrer haben nachmittags (in Grundschulen) zwar meist keinen Unterricht, aber selten frei. Arbeiten korrigieren, Berichte schreiben, Konferenzen abhalten usw.

Vermutlich kann da jeder etwas anderes zu sagen oder schreiben – und das ist auch gut so.

Wenn ich mir was wünschen dürfte
- dass Eltern ihren Kindern sozial positive Vorbilder sind (und sein wollen). Das hat meiner Meinung nach nichts mit der Herkunft zu tun.
- dass Lehrer nicht nur alles positiv darstellen müssen. Ich bin da für die Vergabe von Schulnoten und auch ein Sitzenbleiben muss möglich sein (Das geht heute ja fast nicht mehr – wo bleibt da der Anreiz für den Schüler?).
- dass Lehrer in Ausübung Ihres Berufes mehr geschützt werden. Es kann nicht sein, dass ein Lehrer ein Kind nicht mehr kritisieren darf, weil er dafür vor Gericht gezerrt werden kann.
- dass alle Beteiligten (Lehrer, Schüler, Eltern) mehr Augenmaß beweisen. Es gibt hier nicht den einen Gewinner, es gibt nur ein gemeinsames Ergebnis.
- dass insbesondere die politisch Verantwortlichen mehr Ehrlichkeit und Standfestigkeit zeigen. Es gibt bestimmt auch Gutes, auf das man zu Recht stolz sein kann und darf – aber es gibt auch Missstände (Unterrichtsausfall, Lehrermangel, bauliche Gegebenheiten, Ausstattung mit Lehrmitteln usw.), die als solche benannt werden sollten. Geschönte Statistiken helfen da nicht.
- dass es (noch) leichter wird, zwischen den Schulformen nach oben und nach unten zu wechseln.
- dass bei Inklusion in die „normalen“ Schulen (was ich in Ordnung finde) auch entsprechende Förderschullehrer vorhanden sind. Es wird beim Vergleich mit zum Beispiel skandinavischen Ländern gerne „geschlabbert“, dass dort die Schüler mit (oder trotz?) Inklusion auch deshalb so gut abschneiden, weil die Schulen nicht nur mit (teilweise schwachen) Schülern sondern auch mit dazu passenden Lehrern gefüllt werden.

Ich bin eigentlich ganz froh, dass ich kein Lehrer bin, denn das Elend gibt man nach Schulschluss ja nicht am Schulausgang ab. Das ist vermutlich in fast jedem Beruf so – aber wenn es um Kinder geht, für die man manchmal nichts oder wenig tun kann, finde ich das besonders belastend. Lehrer zu sein ist vermutlich gerade heute ein sehr harter Job.

vlG

Manfred

Crimson
06.12.2016, 22:12
:top: schön, mal wieder was zu lesen, das nicht so einseitig/pauschal ist.

ulle300
06.12.2016, 22:57
Also ich habe gar nicht den Eindruck, dass hier in größerem Umfang einseitig oder pauschal argumentiert wird.

Im Gegenteil, die Differenzierung überwiegt.
Ein spannendes Thema allemal.

Grüße ulle

conradvassmann
09.12.2016, 19:21
https://www.welt.de/kultur/article160150997/Der-Offenbarungseid-des-Rats-fuer-Rechtschreibung.html?wtmc=google.editorspick&google_editors_picks=true

Das ist ein Offenbarungseid.

S-LW13
12.12.2016, 15:51
....TOLL

Inflation guter Noten!

damit wird das schlechte "Niveau" der Lehrer optimal kompensiert. :lol:

Und schon hört die Verblödung von Deutschlands Zukunft auf. :crazy:

Honi soit qui mal y pense

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/lehrerverband-beklagt-inflation-guter-schulnoten-in-einigen-bundeslaendern-14570418.html

eddy23
12.12.2016, 18:01
12 Wochen nach der Einschulung erst Zahlen-Reihen-Lücken ( 1,2,...,4,... 6,7,...8,9,...,11) befüllen? Hä??!!

kein Wunder dass mein sohn verblödet...
Ich hab ihm mal nen Aufgaben blatt mit plus minus aufgaben mit 2-stelligen Zahlen ausgedruckt, welches er ohne Probleme, aber mit fleißarbeit ausgefüllt hat. :top:

S-LW13
12.12.2016, 18:07
update

"Was ist das Abitur noch wert?"
Der Deutsche Lehrerverband sorgt sich um die Standards an den Schulen. :shock:

Aber warum wehrt sich dieser Lehrerverband vehement gegen
den PISA-Test für Lehrer!!!!????? :lol:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/was-ist-das-abitur-noch-wert-14571053.html

leonsecure
12.12.2016, 18:23
update
"Was ist das Abitur noch wert?"
Der Deutsche Lehrerverband sorgt sich um die Standards an den Schulen. :shock:

Die Autorin schreibt: "Die Hochschulen reagierten auf die schlechtere Qualität des Abiturs, indem die Mehrzahl in den Kernfächern Brückenkurse für Studienanfänger anbiete."

Brückenkurse gab es schon als ich vor nun bald 20 Jahren mit dem Studium anfing... In meiner Arroganz habe ich die nicht besucht und war völlig vor den Kopf geschlagen als ich "Höhere Mathematik 1" als mein ersten Kurs besucht habe (war dann am Ende aber doch nicht so schlimm, höhere Mathematik 1-3 waren meine besten Kurse im Grundstudium :), ach ich liebe Mathematikaufgaben bis heute). Rechtschreibung habe ich aber weder in der Schule noch im Studium ordentlich gelernt. ;)

guenter_w
12.12.2016, 18:40
Die Aktion Gemeinsinn hat vor über 50 Jahren den Spruch geprägt: "Schick dein Kind länger auf bessere Schulen!" Fakt ist, dass immer mehr das Abitur erreichen, aber immer mehr Abiturienten immer weniger Bildung haben, während deren Noten immer besser werden!

Unser Bildungssystem lässt nichts anderes zu. Nachlassendes durchschnittliches Leistungsvermögen wird seit Jahrzehnten mit einem sinkenden Anforderungsniveau kompensiert. Anfang der 90er Jahre konnte ich in Deutsch als Klassenarbeit noch ein Diktat mit ca. 300 Wörtern bei den 15-jährigen schreiben und die Schüler erreichten einen Klassenschnitt mit weniger als 8 Fehlern. In meinen letzten Unterrichtsjahren konnte ich nur noch Diktate mit einem Umfang von ca. 150 Wörtern (in der gleichen Zeit!) schreiben und erreichte Fehlerdurchschnitte von 20! Der durchschnittlich beherrschte aktive Wortschatz sank in dieser Zeit erheblich, die bloße Lektüre von Schillers "Bürgschaft" war für viele Schüler mangels Sprachbeherrschung nicht leistbar, denn es gab da so unverständliche Sätze "bis ich die Schwester dem Gatten gefreit", "Nachen", "Matten" und "Zinnen". Meine absolute Horrorarbeit war die Zweitkorrektur von Abituraufsätzen, in denen ich den "Lernerfolg", aber auch die Unterrichtsqualität von Kolleginnen und Kollegen an Fremdschulen "genießen durfte". Die Durchfallquote hat sich über die Jahre praktisch nicht verändert...

KSO
12.12.2016, 18:50
Danke für solche Fakten aus erster Hand.
Wie geht das dann überein, mit dem was ich im Bekanntenkreis mitbekomme (habe selbst keine Kinder), dass sich alle Schüler überfordert fühlen, ab ich sag mal 3. Klasse.
Die gefühlte erbrachte Leistung und die tatsächlich erbrachte Leistung scheint auch immer weiter auseinander zu driften.
Oder werfe ich da jetzt Dinge zusammen, die nicht zusammen gehören?

Ellersiek
12.12.2016, 19:00
..., die bloße Lektüre von Schillers "Bürgschaft" war für viele Schüler mangels Sprachbeherrschung nicht leistbar, denn es gab da so unverständliche Sätze "bis ich die Schwester dem Gatten gefreit"...
Dafür müssten die Schüler allerdings nicht die deutsche Sprache beherrschen - so etwas kommt im halbwegs aktuellen Sprachgebrauch schon lange nicht mehr vor - wozu also so etwas lernen? Nur weil Schiller, Goethe oder Lessing draufsteht?

Ich kritisiere ja gerne unser Schulsystem, bin aber dankbar, dass diese Lektüre weitestgehend aus dem Unterricht verschwunden ist.

Gruß
Ralf

S-LW13
12.12.2016, 19:13
Die Aktion Gemeinsinn hat vor über 50 Jahren den Spruch geprägt: "Schick dein Kind länger auf bessere Schulen!" Fakt ist, dass immer mehr das Abitur erreichen, aber immer mehr Abiturienten immer weniger Bildung haben, während deren Noten immer besser werden!

Unser Bildungssystem lässt nichts anderes zu. Nachlassendes durchschnittliches Leistungsvermögen wird seit Jahrzehnten mit einem sinkenden Anforderungsniveau kompensiert. Anfang der 90er Jahre konnte ich in Deutsch als Klassenarbeit noch ein Diktat mit ca. 300 Wörtern bei den 15-jährigen schreiben und die Schüler erreichten einen Klassenschnitt mit weniger als 8 Fehlern. In meinen letzten Unterrichtsjahren konnte ich nur noch Diktate mit einem Umfang von ca. 150 Wörtern (in der gleichen Zeit!) schreiben und erreichte Fehlerdurchschnitte von 20! Der durchschnittlich beherrschte aktive Wortschatz sank in dieser Zeit erheblich, die bloße Lektüre von Schillers "Bürgschaft" war für viele Schüler mangels Sprachbeherrschung nicht leistbar, denn es gab da so unverständliche Sätze "bis ich die Schwester dem Gatten gefreit", "Nachen", "Matten" und "Zinnen". Meine absolute Horrorarbeit war die Zweitkorrektur von Abituraufsätzen, in denen ich den "Lernerfolg", aber auch die Unterrichtsqualität von Kolleginnen und Kollegen an Fremdschulen "genießen durfte". Die Durchfallquote hat sich über die Jahre praktisch nicht verändert...


Das machen doch die "Reichen", die Parlamentarier usw. in Berlin und den Ländern
doch schon immer!!!

Die müssten per Gesetz ihre Kinder in die üblichen Schulen vor Ort
schicken, dann wäre der Spuk mit der Verdummung schnell vorbei.

wwjdo?
12.12.2016, 19:17
Wie geht das dann überein, mit dem was ich im Bekanntenkreis mitbekomme (habe selbst keine Kinder), dass sich alle Schüler überfordert fühlen, ab ich sag mal 3. Klasse.
Die gefühlte erbrachte Leistung und die tatsächlich erbrachte Leistung scheint auch immer weiter auseinander zu driften.
Oder werfe ich da jetzt Dinge zusammen, die nicht zusammen gehören?

Das hängt mit dem Übertritt und den Erwartungen bzw. Forderungen der Eltern zusammen.
Obwohl die Hauptschule bei uns zur Mittelschule aufpoliert wurde, will partout niemand, dass sein Kind "nur" in der "Restschule" landet.
Psychopharmaka und Nachhilfe werden billigend in Kauf genommen - koste es, was was es wolle!

Auch teuerste Handytechnik und Spielkonsolen dienen mittlerweile als Lockmittel und Leistungsverstärker, um die Schützlinge den Segnungen und höheren Weihen des Gymnasiums zuzuführen.
Nach zwei bis drei Jahren segeln dann die ersten Schüler durch das System, wenn die Leistungsfähigkeit nicht mehr mit den Anforderungen Schritt halten kann.

Die bayerischen Schulabschlüsse, vor allem, wenn sie nicht in Großstädten erworben werden, sind aber
immer noch eine harte "Währung".
Und wer sein Abi nicht in Neu-Ulm schafft, pilgert dann eben über die Donau...:crazy:

guenter_w
12.12.2016, 20:04
Dafür müssten die Schüler allerdings nicht die deutsche Sprache beherrschen - so etwas kommt im halbwegs aktuellen Sprachgebrauch schon lange nicht mehr vor - wozu also so etwas lernen? Nur weil Schiller, Goethe oder Lessing draufsteht?

Ich kritisiere ja gerne unser Schulsystem, bin aber dankbar, dass diese Lektüre weitestgehend aus dem Unterricht verschwunden ist.


Das wundert mich jetzt aber von dir - Kultur ist keine Bildung? Alles, was ich nicht unmittelbar brauche, kann ich demnach beim Lernen weglassen? Für bloßes Faktenlernen brauche ich keine Schule, da tut's auch ein Smartphone - gibt ja Google und Wikipedia!

Sarkasmus gelesen? Gut!

Die Schule ist eine Bildungseinrichtung und kein Ort der reinen Wissensvermittlung - dazu gehört auch unsere Sprache und Literatur. Je differenzierter man Sprache verwenden kann, desto klarer kann man sich ausdrücken, ganz abgesehen, dass es sich auch um so etwas seltsames wie Kultur handelt -und ohne die wollen wir denn doch nicht sein.

KSO
12.12.2016, 20:18
Schön und gut, nur Kultur wird immer mehr und man kann nicht alles lernen.
Also wo macht man den Schnitt, was gehört dazu was nicht?
Es muss ja auch keiner mehr lernen, zu reden und zu schreiben wie Walter von der Vogelweide.

Edit: Bitte um eine Korrektur meiner Kommas (ernst gemeint). :)

BeHo
12.12.2016, 21:39
[...]Edit: Bitte um eine Korrektur meiner Kommas (http://www.duden.de/rechtschreibung/Kommata) (ernst gemeint). :)

Was es nicht gibt, kann man nicht korrigieren. :P (nicht ernst gemeint, aber bei der Steilvorlage konnte ich nicht anders :oops:)

Zum Thema Kultur: Natürlich wird es immer mehr und ab und an muss der Lehrplan halt angepasst werden. Goethe z.B. wird uns da aber zurecht noch lange erhalten bleiben. Faust II war zu Schulzeiten schon eine Qual. Mit Hilfe der kleinen gelben Reclam-Heftchen hatte man aber auch das überstanden.

KSO
12.12.2016, 21:56
Im Moment des Abschickes des Edits war mir klar: Gefährlich. ;)
Ok, dann ohne "s".

Jumbolino67
12.12.2016, 22:08
Faust II war zu Schulzeiten schon eine Qual. Mit Hilfe der kleinen gelben Reclam-Heftchen hatte man aber auch das überstanden.

Das ist doch genau eine der Sachen, die in der Schule vermittelt werden soll, wie man bei der Lösung eines Problems Hilfe organisiert. Dafür bedarf es nun mal eine gewisse Überforderung, ansonsten muß man sich ja nie Hilfe organisieren.

Ellersiek
13.12.2016, 15:50
...Sarkasmus gelesen? Gut!...
Nein kein Sarkasmus.
Ich schrieb doch weitestgehend.
Und natürlich gehört Kultur mit zur Bildung.
Aber noch zu wissen, wie man damals kommuniziert hat, sollte keinen allzu hohen Stellenwert mehr einnehmen - da ist mir das Jetzt wichtiger.

An dieser Stelle beneide ich die Verantwortlichen wirklich nicht: Was muss in den Lehrplan? Was muss raus? Wie vermittelt man ein freies, nicht indoktrinierendes Kultur-, Gesellschafts- und Geschichtsbewusstsein*? Extrem wichtig, wie man an den aktuellen Entwicklungen erkennen kann.

So sehr ich die heutige Jugend um ihrer weltweiten Möglichkeiten beneide (zu meiner Zeit gab es da nur Brieffreundschaften und den Amateurfunk): Wie soll sich heute ein Heranwachsender sein Weltbild erarbeiten? Was sind noch Fakten, wo fangen die Fake-News an? Was alles ist wichtig um gesellschaftliche Zusammenhänge zu verstehen?

Wie sagte die Schülerin (http://www.focus.de/familie/schule/schuelerin-prangert-schulsystem-an-allgemeinbildung-fehlanzeige-aber-ich-kann-ne-gedichtsanalyse-in-4-sprachen_id_4398825.html) letztens: "Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann 'ne Gedichtsanalyse schreiben. In 4 Sprachen"

...Die Schule ist eine Bildungseinrichtung und kein Ort der reinen Wissensvermittlung...

Das sehe ich auch so. Aber trivial ist die Bildungsaufgabe nicht. Sicher muss man nicht die Bundesländer und die Landeshauptstädte runterbeten können. Aber die Frage, ob Flensburg oder Garmisch Partenkirchen nördlicher liegt, soll sicher beantwortet werden können. Und was sind alte und neue Bundesländer?

Aber wir werden hier nicht die elementare Grundlagen für unser Bildungssystem legen können. Müssen wir auch nicht - dafür sind eigentlich andere Leute da.

Gruß
Ralf

*Geschichte ist ein gutes Beispiel: In den 70er reichte es noch völlig, bis im Geschichtsunterricht zum 2. Weltkrieg und meinetwegen noch zum kalten Krieg zu kommen.
Heute sollten m.E. der Geschichtsunterricht einen großen Schwerpunkt auf die 70er bis 10er Jahre legen.
Da zusätzlich noch er Umfang des Geschichtsunterrichts gekürzt wurde, ist es nicht schwer zu erkennen, dass hier stark komprimiert werden muss.

amateur
13.12.2016, 15:59
Das machen doch die "Reichen", die Parlamentarier usw. in Berlin und den Ländern
doch schon immer!!!

Parlamentarier sind die "Reichen"? Erkennen wir hier ein Bildungsproblem?

Die Anzahl von Privatschulen ist in Deutschland verschwindend gering, wenn man mal von pädagogischen Exotenschulen absieht.

Aber natürlich wird niemand mit halbwegs vernünftigem Einkommen in einem Problemviertel wohnen, damit seine Kinder dort zur Schule gehen. Wäre ja bei allem Gemeinsinn auch absurd.

Stephan

guenter_w
13.12.2016, 16:23
Aber wir werden hier nicht die elementare Grundlagen für unser Bildungssystem legen können. Müssen wir auch nicht - dafür sich eigentlich andere Leute da.


Wenn auch nicht unbedingt hier im SUF, aber wir alle sind verantwortlich für die Bildung unserer nachfolgenden Generationen!

So wie hier im Forum immer wieder versucht wird, Neulingen den Schritt vom Knipsen zum Fotografieren zu erleichtern, so müssen wier einerseits immer wieder den Finger in die Bildungswunde legen und andererseits versuchen, unseren eigenen Nachkömmlingen die Bildungsdefizite der Schule aufzufüllen.

Wegschauen hilft nicht!

S-LW13
13.12.2016, 19:17
Parlamentarier sind die "Reichen"? Erkennen wir hier ein Bildungsproblem?

Die Anzahl von Privatschulen ist in Deutschland verschwindend gering, wenn man mal von pädagogischen Exotenschulen absieht.

Aber natürlich wird niemand mit halbwegs vernünftigem Einkommen in einem Problemviertel wohnen, damit seine Kinder dort zur Schule gehen. Wäre ja bei allem Gemeinsinn auch absurd.

Stephan



Wo habe ich geschrieben <Parlamentarier sind die Reichen< !!??

Lass deine dumpfen Beleidigungen, pseudo bzw. selbsternannter
Oberlehrer kannst du bei deinen Kindern spielen, falls du welche hast.

DonFredo
13.12.2016, 19:24
Wenn hier nicht bald wieder ein vernünftiger Ton einzieht oder weiterhin User beleidigt werden, dann wird hier aufgeräumt und ein paar Beiträge verschwinden im Daten-Nirwana.

ha_ru
22.12.2016, 12:01
Wir sollten uns nicht wundern, dass die Sprache verkommt, wenn in Anleitungen Sätze wie diese stehen:


Bring dein leben bequemer und ihrem PC Platz mehr.


Aha, dafür ist das externe Gehäuse für eine Festplatte.

Hans

Dat Ei
22.12.2016, 12:09
Aha, dafür ist das externe Gehäuse für eine Festplatte.

Es würgt schon... :cool: :lol:


Dat Ei

conradvassmann
22.12.2016, 12:55
Mal ganz pragmatisch gefragt:
Warum müssen wir immer mehr Aufwand in das Lernen stecken, um uns Brot und eine Milch kaufen zu können, eine Familie ernähren zu können und eine warme Wohnung zu haben?
Das ist doch absolut nicht mehr effizient im Vergleich zu früher.
Warum schaffen wird das nicht z.B. in 10 Jahren inkl. Studium?

Ich habe ein Musikinstrument gelernt.
Meine Eltern hatten mich mit 6 Jahren an die Musikschule gebracht.
War alles auch ok und gut, aber schon damals meinte mein Lehrer, daß viele, welche später mit 9 oder 10 Jahren anfangen, in kürzester Zeit dann doch auf dem gleichen Stand sind, man seine Kinder also nicht unbedingt in früher Jugend so "quälen" soll.
Als ich später selbst Unterricht gab, konnte ich das bestätigen.