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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : α58 Lohnt sich ein UWW?


Ark
28.11.2016, 12:23
Hi,

Ich hab ein SAL 1650 und überlege, ob ich es nicht tauschen sollte in ein Sigma 10-20. Aus folgender Überlegung:

* Ich hab ein SAL 18-135 und das bisschen, was das 16-50 mehr an Licht bietet, bringt mir nicht den gigantischen Vorteil. In Innenräumen ist so oder so ein Blitz nötig (meine Meinung)

* Für die besondere Optik bei Familien-Ausflügen (Weihnachtsmarkt, Jahrmarkt) glaube ich, würde ein UWW wie das Sigma 10-20 3.5 oder Tokina 11-16 2.8 mehr Sinn machen.

Dann hätte ich einen Allrounder und zwei Spezialisten. Ich denke, dass das mehr Sinn macht als 2 Allrounder und einen Spezialisten.

Was ist denn mehr zu empfehlen? Tokina oder Sigma?

screwdriver
28.11.2016, 13:09
* Für die besondere Optik bei Familien-Ausflügen (Weihnachtsmarkt, Jahrmarkt) glaube ich, würde ein UWW wie das Sigma 10-20 3.5 oder Tokina 11-16 2.8 mehr Sinn machen.

Dann hätte ich einen Allrounder und zwei Spezialisten. Ich denke, dass das mehr Sinn macht als 2 Allrounder und einen Spezialisten.

Was ist denn mehr zu empfehlen? Tokina oder Sigma?
Die nehmen sich beide wenig. Da ist der abgedeckte Brennweitenbereich das wichtige Argument.
Du solltest dir aber auch dar sindüber im Klaren sein, dass kaum ein Bitz mehr als den Bildwinkel eines Objektivs mit 16mm Brennweite an APSC bzw. 24mm an Kleinbildformat ausleuchtet.

conradvassmann
28.11.2016, 13:20
Also mit einem 11-16 auf einem Weihnachtsmarkt hätte ich schon arge Bedenken wegen der Verzerrungen in den Gesichtern.
Ich schraub da lieber ein 24mm drauf (ebenfalls APS-C).

Ark
28.11.2016, 13:31
Ja, wegen verzerrung mach ich mir auch sorgen. Ich mache nämlich keine Bilder ohne Menschen drauf

loewe60bb
28.11.2016, 13:35
Ich hab ein SAL 1650 und überlege, ob ich es nicht tauschen sollte in ein Sigma 10-20.....
Bevor ich mir das SONY 16-50/2,8 zulegte hatte ich auch schon andere "ähnliche" Objektive.
So z.B. das TAMRON 17-50/2,8 und das SIGMA 17-70/2,8-4,5.

Ungeachtet Deiner Überlegungen zu den von Dir angedachten Objekten kann ich Dir nur folgendes sagen:

Ich würde das SONY 16-50 nie mehr hergeben.

Es ist in meinen Augen ein ausgezeichnetes Allround- Objektiv mit gut brauchbarer Lichtstärke.
Ich bin der Ansicht, dass mir diese Lichtstärke schon des Öfteren "weitergeholfen" und eine höhere ISO- Stufe hat.
Die Verarbeitung ist gut, der AF schnell und das Preis- Leistungs- Verhältnis absolut o.k..

logan
28.11.2016, 14:13
Ja, wegen verzerrung mach ich mir auch sorgen. Ich mache nämlich keine Bilder ohne Menschen drauf

Da machst du dir berechtigte Sorgen. Besonders im Randbereich wirst du ware Monster :shock:schaffen. Ohne Bildbearbeitung geht da n.m.M. garnichts und selbst dann nicht optimal.
Das 16-50 ist schon mit das Beste im Sony APS-C Segment und selbst hier gibt es im Weitwinkelbereich schon Verzeichnungen und benötigen speziell bei Person etwas Nachbearbeitung via PS.
Deshalb rate ich dir für Personenfotografie von UWW ab, hier wäre eine WW Festbrennweite zu empfehlen. Lichtstark und wenig Verzeichnungen.

LG

fhaferkamp
28.11.2016, 14:54
Ich würde das Sony 16-50/2,8 auch behalten.
Als Ergänzung könntest Du alternativ auch noch folgendes in Deine Auswahl einbeziehen: Sigma 8-16/4,5-5,6 (https://www.amazon.de/Sigma-8-16mm-HSM-Objektiv-Sony-Objektivbajonett/dp/B003G22FFW)
Ich habe es noch nicht, aber schon öfter damit geliebäugelt. Die Besitzer, die ich bisher traf, waren damit jedenfalls sehr zufrieden (an der A77).

Man
28.11.2016, 15:20
Ein UWW um Personen aufzunehmen, halte ich für nicht sinnvoll.
Es eignet sich für Übersichtsaufnahmen, um also zum Beispiel zu zeigen, wie denn der Raum aussieht, in dem gefeiert wird. Dabei muss man damit leben, dass bei sehr kleinen Brennweiten z. b. das Ziffernblatt einer am Bildrand abgebildeten Uhr nicht mehr rund, sondern eher ellipsenförmig ist.
Gesichter werden am Bildrand ebenso verzerrt - das sieht selten gut aus, wenn das Gesicht oder die Gesichter das Hauptmotiv sein soll/en.

Ich selber würde die um rd. 1 Blende bessere Lichtstärke des 16-50 gegenüber dem 18-135 immer vorziehen - gerade dann, wenn ein Blitz eingesetzt werden muss.
Mit F/2,8 und Blitz als Aufhellung für den Vordergrund mit slow sync (lange Belichtungszeit und Blitz, das sorgt für noch erkennbaren Hintergrund und über den Blitz dennoch scharf abgebildete Personen im Vordergrund) komme ich besser klar, wie mit F/3,5 oder schlechter.
Das ist aber natürlich auch Geschmackssache. Beide Objektive gleichzeitig mitnehmen macht wegen des sich überschneidendem Brennweitenbereich (zugegeben) wenig Sinn.

Wenn also das 16-50 weg soll, würde ich ein Tokina 11-16 (wegen der besseren Lichtstärke) und ein Sony 35 F/1,8 (als Reserve für Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen) nehmen.

Sofern du noch keinen kräftigen und flexiblen Systemblitz (TTL) haben solltest, mit dem du auch indirekt und mit Lichtformer (z. B. Bouncer) fotografieren kannst, könnte z. B. ein Sony HVL 60 statt UWW + Festbrennweite die für dich bessere Wahl sein.

vlG

Manfred

der_knipser
28.11.2016, 15:23
...
Deshalb rate ich dir für Personenfotografie von UWW ab, hier wäre eine WW Festbrennweite zu empfehlen. Lichtstark und wenig Verzeichnungen.Das ergibt keinen Sinn. Es sind nicht die objektivbedingten Verzeichnungen, die den Gesichtern so zusetzen, sondern es sind die perspektivischen Verzerrungen. Die hat man mit verzeichnungsfreien Festbrennweiten sogar noch stärker als mit Weitwinkel-Zooms, denn die tonnenförmige Verzeichnung wirkt dem Problem schon etwas entgegen. Wenn man die Gesichter in den Ecken eines WW-Bildes korrigieren will, geht das über eine nachträgliche tonnenförmige Verzerrung recht gut. Den Effekt kannst Du mit 16 mm Brennweite schon sehr deutlich sehen. Nimm einfach mal ein Gesicht so auf, dass es mal in der Bildmitte sitzt und mal am Rand oder sogar in der Ecke. So abgebildet möchte sich niemand sehen, und trotzdem ist das Internet voll davon...

schau mal, was ein Weitwinkel mit Gesichtern macht...

6/weitwinkel_entzerren_a.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=239487)

... und was man mit künstlicher Tonnenverzeichnung daran korrigieren kann:

6/weitwinkel_entzerren_b.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=239488)

Der Preis, den man dafür zahlt: Gerade Gebäudekanten werden gebogen dargestellt. Bei Architekturaufnahmen sicher unerwünscht, bei Personenaufnahmen setze ich jedoch andere Prioritäten.

Ark
28.11.2016, 16:34
Hallo Knipser,

Vielen Dank - eine Antwort sogar inklusive Beispielbilder - super!

Und ja, ich habe bei der letzten Hochzeit schon gemerkt, dass Personen mit 18 mm noch ganz passabel rüber kommen, aber mit 16 mm schon deutlich verzogen werden. Hm, dann werde ich vermutlich eher Abstand zur WW-Idee gehen, zumindest so lange ich bei APS-C unterwegs bin.

Noch ein Grund, für Personenfotografie irgendwann den Schritt zum KB-Sensor zu machen... 18 mm an KB gibt ja einiges mehr an Blickwinkel bei nicht mehr Verzeichnung...

pikesandmalts
28.11.2016, 16:41
Ich würde das Sony 16-50/2,8 auch behalten.
Als Ergänzung könntest Du alternativ auch noch folgendes in Deine Auswahl einbeziehen: Sigma 8-16/4,5-5,6 (https://www.amazon.de/Sigma-8-16mm-HSM-Objektiv-Sony-Objektivbajonett/dp/B003G22FFW)
Ich habe es noch nicht, aber schon öfter damit geliebäugelt. Die Besitzer, die ich bisher traf, waren damit jedenfalls sehr zufrieden (an der A77).

Ich schließe mich der Meinung in Bezug auf das Sony 16-50/2,8 vollumfänglich an. Ich würde es nicht wieder hergeben. Zudem habe ich das Sigma 8-16 ebenfalls. Auch dieses Objektive schätze ich sehr. Allerdings nutze ich es ausschließlich zur Landschaftsfotografie und empfinde es als eher ungeeignet für Personenabbildungen. Mir verzeichnet es dafür zu sehr und ist mir auch zu lichtschwach.

dey
28.11.2016, 17:06
Noch ein Grund, für Personenfotografie irgendwann den Schritt zum KB-Sensor zu machen... 18 mm an KB gibt ja einiges mehr an Blickwinkel bei nicht mehr Verzeichnung...
Echt? Interessante These! :doh:

cbv
28.11.2016, 17:07
aber mit 16 mm schon deutlich verzogen werden. Hm, dann werde ich vermutlich eher Abstand zur WW-Idee gehen
Ich würde das nicht kategorisch ausschliessen. Es lässt sich bewusst als Stilmittel einsetzen. Wenn die Kids mit Skateboard und Blades unterwegs sind, kommen da recht interessante Bilder zustande.

screwdriver
28.11.2016, 17:56
Noch ein Grund, für Personenfotografie irgendwann den Schritt zum KB-Sensor zu machen... 18 mm an KB gibt ja einiges mehr an Blickwinkel bei nicht mehr Verzeichnung...

Du irrst.
18mm an Kleinbild wirken genau so, wie 12mm an APSC und zusätzlich "schrumft" bei gleicher Lichtstärke/ Blendenzahl die Schärfentiefe.

Oder andersrum:
18mm an APSC wirken genauo wie 27mm an Kleinbld.

Anderseits ist für die Aufnahme von Personengruppen die grosse Lichtstärke gar nicht so wichtig. Die reduziert nur die Schärfentiefe. Und mit durchaus noch A2-Bildgrösse verträglichen ISO800 mit Blende 4 oder 5,6 reicht ein moderner Blitz allemal für ein grosses Wohnzimmer oder 10 Meter im Freien.

Beim Blitzen muss man dann eben auch aufpassen, dass man nicht zu viel Vordergrund im Bild hat. Der wird dann gnadenlos überbelichtet.

Fototgrafieren ist das Eine. Richtig(!) zu Blitzen oder "Licht machen" ist noch eine ganz andere Geschichte.

Ich sehe hier noch einigen Lernbedarf in den theoretischen Grundlagen. ;)

der_knipser
28.11.2016, 18:52
Die Verzerrung kommt vom großen Bildwinkel.

Ein 10-mm-Objektiv bildet an APS-C mehr als 98° an der langen Kante ab.
Wenn Du den selben Blickwinkel beim Betrachten verwenden würdest, nimmst Du ein unverzerrtes Bild wahr. Das bedeutet in der Praxis, dass Du einen 17" Laptop-Bildschirm mit EINEM Auge aus ca. 16,5 cm Entfernung betrachten musst. Das macht natürlich kein Mensch. Der normale Betrachtungsabstand beträgt etwa das 4-fache. Genau darin liegt der Grund, warum wir Super-WW-Aufnahmen als verzerrt wahrnehmen. Weil die Betrachtungsperspektive nicht mit der Aufnahmeperspektive übereinstimmt.

Der Betrachtungswinkel, den das Auge normal wahrnimmt, liegt bei etwa 40-50°. Das bedeutet für Personenaufnahmen, dass die Brennweiten bei APS-C nicht kürzer als 25-30 mm sein sollten, und beim Vollformat entsprechend ca. 38-50 mm.
Bei längeren Brennweiten nehmen wir die Stauchung nicht so extrem wahr wie die Verzerrung beim Weitwinkel, weil wir im Alltag durchaus auch Menschen aus größerer Entfernung sehen, und die wirken ja auch nicht gestaucht.

Mein Beispielbild zerrt auch nur die Proportionen so, dass sie einigermaßen natürlich wirken. Die Perspektive bleibt jedoch bei genauerer Betrachtung immer noch falsch, weil man aus der Entfernung eigentlich nicht unters Kinn und in die Nasenlöcher schaut. Trotzdem finde ich das Bild nach der Bearbeitung vorzeigbar.

Für Spaß- und Partybilder kann man solche Regeln sicher auch beiseite lassen, und ich weiß auch, wieviel Spaß Leute haben, wenn sie Karrikatur-Bilder sehen, die aus 5-10 cm Abstand zu ihrem Gesicht mit einem Fisheye aufgenommen wurden. Ernsthaft lässt sich aber niemand so abbilden, und solche Bilder sind sicher nicht der Grund, Geld für eine kurze Brennweite auszugeben.
Für Architektur sieht das wieder anders aus. Da bewertet unser Auge (oder Gehirn?) die Verzerrungen wohlwollender als bei Gesichtern.