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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ligurien – oder „Alles, was wir jetzt runterlaufen, müssen wir dann wieder hoch!“


Dana
28.10.2016, 14:22
Liebe Leute. =)

Bevor ich mit dem neuen Reisebericht beginne, noch ein paar Worte an euch, da die, die es noch nicht wissen, sich spätestens jetzt wundern würden. Viele von euch wissen es bereits, aber einige haben immer noch Fragezeichen im Gesicht, was ich immer mal wieder per PN mitbekomme. Daher jetzt mal klar gesagt:

Gottlieb und ich haben uns in aller Freundschaft getrennt.
Der Grund: durch meine körperliche Veränderung, die ihr ja entweder live miterlebt habt oder auf Bildern auch sehen könnt, kam etwas an die Oberfläche, das schon lange in mir schlummerte und erst jetzt klar hervor trat: ich fühle mich stärker zu Frauen hingezogen, genauer gesagt zu einer Frau, nämlich meiner Freundin Vera (aus K.), die viele von euch ja auch kennen oder zumindest schon gelesen haben. Es war ein längerer Werdegang, bei dem auch ich mich besser kennen lernen musste und dann feststellte, dass ich die Beziehung zu Gottlieb nicht aufrecht erhalten kann, weil ich mit Vera zusammen sein möchte. Ich habe daraufhin allen Mut zusammen genommen und klaren Tisch gemacht, in jegliche Richtung.

Natürlich war es für keinen von uns dreien einfach, aber wir haben das großartig gemeistert. Gottlieb bleibt mir als guter und wertvoller Freund erhalten. Mit Vera führe ich seit ein paar Monaten eine gute und liebevolle Beziehung und laufe endlich rund. Viele von euch sagen, ich sehe besser aus und strahle wieder mehr...das kommt daher.

Ich bin mittlerweile bei Familie und Freunden geoutet, die das alle wunderbar aufgenommen haben, Vera herzlich willkommen hießen und für Gottlieb weiterhin genauso Freunde sind wie ich es bin. Und nun wisst ihr hier es auch. =)

Den Sizilienbericht habe ich damals nicht fertig gestellt und den Irlandbericht im Sommer nie begonnen…einfach, weil es sich erst alles auseinander dividieren musste und ich im Kopf noch nicht frei war.

Dies ist jetzt abgeschlossen und ich kann wieder froh und frei los schreiben. =)

Auf geht’s!

Sonntag, 16.10.
Manchmal wäre Vierradantrieb doch sinnvoll…

„Vera?“
„……………………“
„Vera?“
„………….jaaa………“
Komm, es ist Zeit…
„…………………………………“
„Kommst du?“
„……………………ja……“

2min später:
„Ähm...bist du wach???“
„Huch…da war ich doch glatt wieder eingeschlafen…“

Vera morgens um sechs Uhr zu wecken, grenzt an Folter. :mrgreen:
Aber meine Güte, war sie tapfer!
Wir sind tatsächlich um 7:20h von daheim losgefahren! In ECHT. Nicht gelogen!
Sieben Uhr zwanzig!

Bepackt mit Koffern, Laptops, Kamerarucksäcken, Proviant und den beim ADAC vorher noch besorgten wichtigen Dingen für die Reise ging es los. Allerdings hatten die beim ADAC einen Fehler gemacht und uns nicht den Reiseführer von Ligurien eingepackt, sondern einen vom Tessin. Toll. Da hatten wir extra nochmals hintelefoniert und es wurde uns versprochen, die Karte nachzusenden. Ob sie jedoch rechtzeitig ankäme, konnte uns der Mitarbeiter nicht sagen.

Als wir auf der Autobahn waren, kam vom Beifahrersitz:
„Hm…der Führer ist nun vergessen im Briefkasten oder?“
Schreiben wir es der frühen Stunde zu, dass ich antwortete:
„Jawoll, derrrrr Füüüührrrerrrr ist im Brrrriefkastennnn!!!!“….da es aber für uns BEIDE sehr früh war, wurde dann aufgrund dieses geschmackvollen Witzes erst einmal zehn Minuten durchgegiggelt. Insgesamt waren wir gut drauf und hatten Spaß.

Vera versuchte, noch einmal etwas zu schlafen und wickelte sich dafür ihr Halstuch mehrfach um das Gesicht, um die Sonne abzuhalten, die warm (und unbarmherzig!!!) ins Auto schien. Kurz vor der Schweizer Grenze war ich allerdings froh, dass sie wieder wach und „enthüllt“ war…denn ich hatte schon Sorge, wie die Schweizer es aufnehmen würden, wenn ich mit einer Person, die den Kopf komplett eingewickelt hatte und schräg auf dem nach hinten gekippten Sitz lag, über die Grenze fahren wollte… :shock:

Erfolgreich in die Schweiz eingereist, schickte uns das Navi nach „Luuuuuzärrn.“ Insgesamt erheiterte es uns die Woche über immer wieder mit sehr eigenen Kreationen, die Städtenamen betreffend. :D Wir fuhren sehr entspannt, denn sonntags gibt es auf den Straßen kaum LKWs…das ist ein kaum hoch genug zu schätzender Vorteil!

Gleich auf der Hinfahrt gibt es übrigens eine Klo-Story für Gerd!

Wir hielten an einem Parkplatz, um zu wechseln. Ich war lange gefahren und wurde langsam müde, so dass Vera übernahm. Ich ging derweil auf die dortige Toilette und musste mich erst einmal zurecht finden. :shock: Da gab es eine riesige Schüssel, Durchmesser sicher so eine guten halben Meter. Diese verengte sich unten trichterförmig in ein Loch. Eine Klobrille gab es auch, die war an die Wand geklappt. Ok…ähm…also…erst einmal dieses Ding runterklappen. Gut. War sogar einigermaßen sauber. Dann das tun, was man da so tut. Und dann? Waren da so Knöpfe an der Seite…die Bilderchen darauf zeigten Spülen, Seife, Wasser. Ok. Auf Spülen gedrückt…nix passierte. Mal wahlweise auf die Knöpfe…nix. Hm…vielleicht musste man den Klodeckel wieder hoch……ähm….Ah. Hochgeklappt, ein Wasserrauschebach ergoss sich in diese riesige Schüssel. Das war wohl das Spülen. Nun die Hände IN diese Schüssel halten (lecker…) und auf Seife drücken…ein Seifestrahl ergoss sich auf meine Hände. Dann auf den Wasserbutton…und ein Wasserstrahl spritzte seitlich heraus. Oha. So..Hände sauber, aber noch nass. Ah, rechts gab es ein Föhnbild…mal sehen. Hände dran gehalten und fast einen Herzinfarkt bekommen, denn ein Luftstrom wie von diesen neuen Geräten, die in 10sec alles trocken bekamen, kam dort heraus gepeitscht!

Das war ein Abenteuer! :D Sehr befremdlich, aber irgendwie lustig.

Kilometer für Kilometer fuhren wir südlicher…es wurde immer wärmer und nach knapp zehn Stunden waren wir da! Das war mal wieder echt weit draußen, aber wir lieben es ja ruhig, abgeschieden und lieber in der Natur mit schönem Blick als in der Stadt mit Highlife.

Das Navi sagte: „Sie sind angekommen.“
Aha…mitten im Nichts an einem Steilwaldfelsen?? Rechts steil 50m hoch, links steil 50m runter? Wir waren klug und dachten uns, das könne nicht sein. So fuhren wir ein Stückchen zur nächsten besiedelten Stelle zurück („Stadt“ konnte man dazu ja nicht sagen, obwohl die Italiener dies natürlich stolz tun) und parkten ratlos am Rand der Straße, so dass gerade noch ein Auto neben dran durch kam. Eine Gruppe italienischer Teenager saß oben mit einem Golden Retriever auf den Stufen (da gab es keine Wege, NUR Stufen) und winkte uns fröhlich zu. Bitterer Vergleich zu deutschen Jugendlichen, die eher argwöhnisch gucken, aber sicher nicht freundlich auf uns zuspringen würden und alles dran setzten, uns zu dem richtigen Haus zu lotsen. Große Diskussion auf italienisch, gegenseitiges Prügeln mit der Wegbeschreibung, die Vera ihnen ausgehändigt hatte und Rumschubsen führten aber zu der Lösung: „Es geht da drüben hoch!“

Ok….? Wir stiegen wieder ein, bogen rechts ab und kamen auf einen Schotterweg.
„Jetzt wäre Vierradantrieb gut…“
Vera seufzte und fuhr sanft und vorsichtig die sehr steile und unebene Schotterpiste hoch.
„Sind wir da wirklich richtig?“
Mir war mulmig zumute. Wenigstens waren wir so früh, dass es noch nicht dunkel war und wir ein wenig Sicht hatten. Wir fuhren weiter, quälten uns über eine wackelige Brücke, fuhren ein, zwei enge Kurven…und standen plötzlich auf einem Parkplatz vor einer Häusergruppe. Boah, was für eine Aussicht…

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261092)

Aber niemand da. Wir stiegen aus, liefen die Treppen hoch und runter, schauten dort, schauten um die Ecken…niemand. Ich bin da Schisser und sah mich schon im Auto übernachten, so schrieb ich HILFE-Sms an die beiden Vermieterinnen. Die eine war Deutsche, die nach Italien ausgewandert war, die andere ihre Schwägerin, der ich unsere Not auf Englisch mitteilte. Die Folge davon war, dass beide in einem irren Tempo bei uns eintrafen, um uns zu retten, obwohl wir zehn Minuten vor der abgesprochenen Treffzeit dort angekommen waren. :D

Meine Güte, waren die nett! Die gemütliche Wohnung sah so aus:

https://www.fewo-direkt.de/ferienwohnung-ferienhaus/p41831

Die beiden Frauen halfen uns sogar, unser Gepäck die doch steilen Treppen hoch zu schleppen, machten uns den Ofen an, der sich erst einmal furchtbar wehrte und mir Angst machte, zeigten uns alles…und hatten selbst gebackenen Kuchen und Wein für uns bereit gestellt. Man fühlte sich gleich daheim…obwohl es erbärmlich kalt war. Es hieß, der Pellet-Ofen würde die Räume bald warm haben…die einzige Lüge in dieser Woche. ;) Selten habe ich so gefroren. :lol: Wir waren auch die letzten Mieter, danach wurde die Wohnung winterfest gemacht. :D Der Ofen zickte allerdings die ganze Woche nicht mehr. Ich war die Ofenbeauftragte und hatte ihn einmal scharf angeschaut…dies hatte wohl Eindruck hinterlassen.

Nach einem gemütlichen Abendessen saßen wir beim Wein noch etwas zusammen und blickten durchs Fenster auf die wunderschöne Landschaft, die auch nachts toll aussah. Die Lichter schillerten stark, was wahrscheinlich auf irgendwelche Luftströmungen hindeutete und das Fotografieren schwierig machte. Ein Bild zeige ich euch aber trotzdem:

830/DSC08653SF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261093)

Der Mond schien und ansonsten war ein Frieden da oben…einfach wunderschön.

Italien, wir kommen! Und wir freuen uns neben vielen Dingen vor allem auf ein leckeres Eis pro Tag! :mrgreen:

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Montag, 17.10.
„ Wia I Fau Noff Ämmbre!“

Kurz nach sieben. Ich wach.
Hm…da müsste doch demnächst die Sonne aufgehen?
Im Bett aufgesetzt, da wir direkt vom Bett auf diese tolle Aussicht schauen konnten.
Ohhhhja…das könnte was werden!
Boah, ist das kalt…Schnell alles angezogen, was in der Nähe so rumlag, plus Jacke und gucken gegangen.

Es ist 7:20h, kurz vor Sonnenaufgang. Vera und ich stehen am Fenster und fotografieren begeistert die Farben.
Was ist falsch an diesem Bild, Uhrzeit und Personenanzahl betreffend? :D
Najaaaa, ich konnte ja schlecht dieses tolle Erlebnis für mich alleine nutzen, daher habe ich Vera frei gestellt, ob sie aufstehen und es miterleben möchte. Mochte sie. ;)
Und es lohnte sich!

835/DSC08669SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261094)|835/DSC08691SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261095)|835/DSC03958SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261096)|835/DSC03962SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261097)|835/DSC08713SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261098)

Meine Güte, war die Wohnung kalt…das hatten wir vorher nicht gemerkt, denn das Fotografenadrenalin macht immer schön warm. Ich schmiss den Ofen an, wie ich es gezeigt bekommen hatte und stand dann betend davor, er möge auch bitte wirklich anspringen. Tat er. =) Dann brach die Sonne langsam durch:

830/DSC08716SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261099)|830/DSC08721SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261100)

Wir hatten sogar einen Waldgeist bei uns wohnen, der auf uns achtgegeben hat.

836/DSC08727SF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261101)

Wir konnten tatsächlich auf der Terrasse frühstücken! Zwar in der Jacke und mit Schal, aber das ließen wir uns nicht nehmen. Der Blick auf die Berge und in das Tal bezauberte uns die ganze Woche über immer wieder – nebenan im bewaldeten Berggebiet immer wieder malerische Schüsse der gerade begonnenen Wildschweinjagd…urgs… Da war ich froh, dass uns die Vermieterin einen Tag zuvor noch gewarnt hatte, sonst hätte zumindest ich Panik bekommen, dass es um uns herum schießt. :lol:

Zack, die Sonne war weg. Schade. Und schon wurde es unangenehm auf der Terrasse. Also fertig machen und los. Da das Wetter unbeständig blieb, vertrieben wir uns erst einmal die Zeit mit einkaufen und rumtingeln. Da wir die Woche über auch mal mit dem Schiff die Cinque Terre von außen befahren wollten, fuhren wir nach Portovenere, wo das Schiff startete und wollten schon mal nach den Zeiten schauen und ein wenig durch das Städtchen laufen.

Natürlich war der Weg dort hin das Ziel und wir hielten immer mal wieder an, da man von unterwegs ein paar nette Blicke auf umliegende Häuser und die tiefer liegende Stadt „La Spezia“ erhaschen konnte:

796/DSC08731SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261103)|796/DSC08736SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261104)|796/DSC08738SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261105)|796/DSC08742SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261106)

Was genau sie dort züchteten (Muscheln?) war mir nicht klar, aber die Reiher fanden es wohl sehr angenehm dort, es gab einige zu sehen.

833/DSC08751SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261107)|833/DSC08753SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261108)

Bei einem Häuschen, das mir gut gefiel, habe ich tatsächlich erst beim Bilderbearbeiten gesehen, dass das zweite Fenster gemalt war! :lol: Es ist so gut gemacht, dass es mir beim Betrachten und Fotografieren nicht aufgefallen ist.

796/DSC08730SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261102)|1003/DSC08743SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261109)

Auch den Verfall konnte man gut verfolgen, sowohl den der herbstlichen Natur als auch den der durch rohe Gewalt forcierten der Umgebung:

799/DSC08755Sf.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261111)|826/DSC08763SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261112)

Dann erreichten wir die Zugangsstraße nach Portovenere und konnten die Stadt von oben schon einmal erblicken:

1495/DSC08766SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261113)|1495/DSC08769SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261114)

Achja, das ist übrigens NICHT meine warme Phase, es war ja schon später am Tag. :D

Portovenere war einfach wunderhübsch.

1495/DSC03968SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261115)|1495/DSC08773SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261116)|1495/DSC08774SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261117)|||

Da wir uns Zeit gelassen hatten, waren wir, wie schon erwähnt, recht spät und es wurde schon langsam dämmrig. Trotzdem war es ein Erlebnis, dort herum zu spazieren.

1495/DSC08791SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261121)|1495/DSC03977SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261122)|1495/DSC03980SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261123)|1495/DSC08785SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261125)

Eine schöne klippige Küste konnte man dort auch genießen:

1495/DSC03973SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261118)|1495/DSC03978SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261119)|1495/DSC03982SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261120)

…und dann kamen wir genau richtig oben an, um eine schöne Sonnenuntergangsstimmung einzufangen:

1495/DSC08797SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261126)|1495/DSC08798SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261127)

Dieses mag ich gern und man kann mal wieder sehen, was bei einem RAW noch möglich ist. Das Jpeg war einfach nur schwarz:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261128)

Apropos schwarz:

Ein italienisches Pärchen stand oben und versuchte vergeblich, ein Selfie mit ihrem Handy zu schießen. Dann baten sie mich, ob ich es könne. Alles schwarz. Sie gaben mir ihre kleine Kompaktknipse. Natürlich auch alles schwarz. So konnte ich das nicht stehen lassen und knipste sie mit meiner Kamera, ließ mir die Emailadresse geben und machte das ordentlich! :D

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261129)

Das Mädel war so nett, mir eine sehr freundliche Antwort zu schreiben. Sie mögen das Bild.

Vera und ich standen oben und genossen diese wunderschöne Stimmung, als diese jäh zerstört wurde von ziemlich lauter und unpassender Musik. Ein italienisches, neureiches Pärchen (sah man an Klamotte und Verhalten), so in den Fünfzigern, er der Reiche, sie die neue Freundin (sah man ebenfalls am Verhalten), nahmen den Platz oben ein. Und mit „Einnehmen“ meine ich Einnehmen. Sie waren jetzt da und alles drumrum war egal. Und so was kann ich überhaupt nicht ab. Die Musik wummerte aus ihrem goldenen Iphone7 und sie versuchte, nebenbei ein Foto zu schießen. Ging nicht. Großes Gelaber, großes Gehabe…großes Abgeschlabbere ihres Freundes…bäh. Gut, dass ich keinen Hut hatte, er wäre mir hochgegangen. Vera ist da viel ruhiger und toleranter, ich platze da fast. Blöde Tusse!!!

Dann wollte sie mit ihrem Typi ein Selfie machen…und ich hörte nur zwei Töne „blablupp…“ Die schönsten zwei Töne der Welt… Akku erschöpft…
Das Selfie war nicht mehr möglich, die Frau am Boden zerstört…
Schätzt mal, wer ihnen NICHT angeboten hat, ein Bild mit der eigenen Kamera zu machen und es ihnen zu schicken. :mrgreen:

Wir machten uns auf den Rückweg, es war schon ganz schön dunkel. Allerdings war Portovenere sanft erleuchtet:

1495/DSC03993SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261130)|1495/DSC08823SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261131)|1495/DSC03995SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261132)|1495/DSC03996SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261133)
1495/DSC03998SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261134)|1495/DSC08827SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261135)|1495/DSC08829SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261136)|1495/DSC08832SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261137)|1495/DSC08835SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261138)

Einfach schön! Dazu war es nicht zu kalt und sehr stimmungsvoll. Ein wirklich toller erster Eindruck dieser Gegend um die Cinque Terre. Wir kauften schnell noch im dortigen Supermarkt für die nächsten Tage ein und gingen dann zum Auto.

Als wir losgefahren waren, bat ich Vera, noch einmal anzuhalten, denn vom Berg aus konnte man die Stadt wunderschön beleuchtet liegen sehen.

1495/DSC08859SF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261139)

Dann ging es nach Hause.

„Bitte links abbiegen auf die Wia I Fau Noff Ämmbre!“
Ähm…hä??
Ich beugte mich über das Navi, um zu LESEN, was sie da anscheinend nicht akustisch hinbrachte.
Via IV Novembre
Ach, Straße des vierten Novembers. :lol:
Ok, IST auch schwer für so ein Sprachprogramm. :mrgreen:

Ich muss Vera hier mal Respekt zollen. Wir wohnten SO weit draußen und SO weit oben…und das Befahren der schmalen Bergstraßen war schon bei Tag echt eine Herausforderung. Aber nachts!! Ich bin schon nebendran fast gestorben und sie hat das ruhig und wirklich ohne Schwierigkeiten gemeistert.

Zurück im Haus konnten wir gleich die Jacken anlassen.
Da wir den Ofen nicht durchheizen durften wegen der Brandgefahr, mussten wir dann abends eine 15 Grad kalte Wohnung durchheizen. Gebracht hatte es immer so drei Grad ungefähr. Zu kalt. Aber das mit Gas Kochen und das Essen machte dann durchaus wieder warm. Wir hatten Meeresfrüchte gekauft und Vera quietschte:
„Guck mal, der sieht aus, als lebe er noch!“ Sie setzte einen kleinen Oktopus auf einen Teller und fotografierte ihn. Ich habe das Bild auch, möchte ihr aber nicht vorgreifen. Ich zwinge sie lieber, ihre Bilder auch mal durchzusehen und was einzustellen. :mrgreen:

Danach machte ich noch zwei, drei Nachtaufnahmen von unserer Terrasse aus:

1495/DSC08866SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261140)|1495/DSC08868SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261141)|1495/DSC03999SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261142)

Der Vollmond hinter den Wolken gab den Bildern einen ganz eigenen Look. Ich weiß, das dritte Bild rauscht wie Hulle im Baumbereich, aber irgendwie sieht das bisi aus wie Diamanten oder Glühwürmchen. :D Daher zeige ich es euch trotzdem.

Ich wusste nicht, wie ich abends ins Bett steigen sollte…es war einfach zu kalt. Doch habe ich eine sehr liebe Frau an meiner Seite, die zwei Flaschen mit heißem Wasser füllte, nebst einer gefundenen Wärmflasche und mir das Bett so warm machte, dass ich gut schlafen gehen konnte und nicht so schlottern musste. Total super. =)

Ein Eis hatten wir übrigens nicht gegessen…aber wir hatten ja noch viele Tage vor uns!

Soviel erst einmal dazu, jetzt muss ich erst wieder Bilder weiter bearbeiten. =)

hlenz
28.10.2016, 16:13
Durch den vielen Text habe ich mich jetzt nicht gekämpft, aber die Bilder sind mir auf der Startseite ins Auge gesprungen. :top:

Besonders Portovenere zur blauen Stunde begeistert mich, da hast du Belichtung und Beleuchtung sehr fein abgestimmt.
Aber auch die vorhergenden Bilder dieser Stadt gefallen mir sehr gut, besonders Nr. 23.
Auch Nr. 35 ist gut gelungen!

Sonst kann ich mit der Tönung deiner Landschaftsfotos eher nicht so viel anfangen. ;)

Bei Nr. 45 irritieren mich die Lichter in den Bäumen an der Hügelkontur.

kiwi05
28.10.2016, 16:22
Das ist wieder einer der geschätzten Dana-Reiseberichte mit Fotoergänzungen.:lol:
Ich kann Harald bei seiner Herangehensweise gar nicht verstehen :lol:.....ich muss immer erst alles lesen mit Betrachtung einzelner Bilder und dann erst kommen alle Bilder als Ganzes, was auch wie immer, sehr lohnend ist:top:
...freue mich schon auf die Fortsetzung.

Reisefoto
28.10.2016, 16:27
Schöner Bericht, der sofortige Reisesehnsucht weckt!
Privat wünsche ich Euch alles alles Gute; viele von uns dürften erlebt, dass Trennungen nicht gerade witzig sind. Mögen die Wunden möglichst schnell heilen, damit Ihr alle das Leben genießen könnt.

Dana
28.10.2016, 17:41
Dankeschön! :D

Jaja, die Tonungen. :mrgreen:
Aber wartet mal, da kommen noch andere Farben. Der erste Tag war halt herbstlich-trüb.

yoyo
28.10.2016, 19:00
Ein klassischer Reise-Blog von Dana: Lesenswerter Text - unterstützt durch tolle Fotos :top:

Kleingärtner
28.10.2016, 19:46
Ich mag beides...

Text und Bilder und zwar so wie sie sind. :top:

tgroesschen
28.10.2016, 19:49
Bei Nr.45 fange ich spontan zu sabbern an :shock:

Schöne Bilder, den Bericht lese ich aber auch noch ;)

Zur Einleitung: Mutig,.. toll und sauber durchgezogen (für die Beteiligten) und man sieht deinem Profilfoto die Verwandlung an(ist mir schon aufgefallen, mit dem Text wirds nun ein Gesamtbild) :top:

Toll!:top:

Dana
28.10.2016, 21:59
Ich danke euch. =)

Schön, dass ihr hier lest, obwohl es keine Forenreise mit vielen war. Langweilig wurde es trotzdem nie!

Tafelspitz
29.10.2016, 13:56
Bevor ich mit dem neuen Reisebericht beginne, noch ein paar Worte an euch

Oh, wow... gut zu hören, dass ihr da einen Weg gefunden habt, der für alle stimmt, wenn es auch bestimmt nicht ganz einfach ist. Wünsche euch dreien jedenfalls nur das Beste für die Zukunft :umarm:

Zum Bericht: wie immer mit viel Freude und Herzblut geschrieben und zusammengebastelt. Und wie immer lese ich mit viel Freude mit. Dein Schreibstil zaubert mir jedes Mal ein breites Grinsen aufs Gesicht.
Und die Fotos erst - wie immer ganz toll. Wenn du auch deine "Rote Phase" noch nicht komplett überwunden zu haben scheinst :cool:

Diese beiden Bilder sind meine Favoriten bisher:



1495/DSC03992SF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261128)

1495/DSC08859SF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261139)


GGK (Ganz grosses Kino)! :top:

carm
29.10.2016, 14:02
Fällt etwas ausführlicher aus als mein Yellowstone ;) Ist aber extrem spannend und lustig geschrieben. Und es erinnert mich an unsere Reise 2011 nach Ligurien und Cinque Terre. Danke, dass du mich mit deinen tollen Fotos und Text nochmal mitnimst.

FG
Carlo

joker13
29.10.2016, 15:12
Hallo Dana!

Ich finde dein Bericht und deine Bilder super! Alle Bilder toll bearbeitet.
Mir gefällt besonders das hier
1495/DSC08823SF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261131)

Ich wäre ganz sicher daran vorbeigelascht und hätte die Lampe nicht als schönes Motiv erkannt. An deinen Bildern sieht man, Du hast einen Blick für besondere Motive. Ich vermute, dass man das nur bedingt lernen kann, dazu gehört eine Begabung. :top:

Es ist natürlich ungünstig, dass ich zufällig einige Tage zuvor meine Bilder "Cinque Terre" veröffentlicht hatte. So spielt manchmal das Leben!

Privat wünsche ich euch beiden alles Gute für eure gemeinsame Zukunft. :D

Ich bin gespannt auf deine weiteren Bilder...

Gruß
Hans

Dana
29.10.2016, 17:27
Zum Bericht: wie immer mit viel Freude und Herzblut geschrieben und zusammengebastelt. Ja, das ist so. =) Die Reise war toll und ich lasse das gerne noch einmal an mir vorbei ziehen.

Wenn du auch deine "Rote Phase" noch nicht komplett überwunden zu haben scheinst :cool:aaaach, was ist schon komplett... :mrgreen: Aber ich bin durchaus inzwischen in der Lage, nicht NUR warm zu machen...seht ihr noch und seht ihr da ja auch schon.

Fällt etwas ausführlicher aus als mein Yellowstone Das ist doch total wurscht. Eigentlich kommt es eh nur auf die Bilder an, ich schreibe halt gerne noch etwas dazu. Deine Bilder sind superschön und es ist eine Wonne, sie zu betrachten. Total egal, ob da ellenlange Berichte dabei sind oder nicht.

@Hans: danke dir für deine sehr lieben Worte!

Es ist natürlich ungünstig, dass ich zufällig einige Tage zuvor meine Bilder "Cinque Terre" veröffentlicht hatte. So spielt manchmal das Leben! Ach, aber das ist doch schön! Hier geht es doch nicht um Exklusivrechte. Ich war zwar überrascht, als ich "Cinque Terre" las, aber nicht negativ, sondern habe mich gefreut, dass ich auch von anderen Perspektiven etwas gesehen habe.

Du siehst doch meine Bilder auch nicht als Konkurrenz zu deinen...so tue ich das auch nicht. Sie sind eine schöne Ergänzung für die, die dieses Jahr dort waren und nochmals Erinnerungen wach rufen können.

gpo
29.10.2016, 17:57
Moin

ja bewährte Qualität :top:...und mich nicht vergessen :shock: :oops: :crazy:
Mfg gpo

der_knipser
29.10.2016, 22:49
Diese Bilder anzuschauen ist eine Wohltat für Augen und Seele. Jedes Foto ist wie ein kleines Fenster in eine Welt, die einem so traumhaft und ein bisschen unwirklich erscheint, und durch die lebendigen Erzählungen hauchst Du den Bildern noch mehr Charme ein, als sie von sich aus schon vermitteln. Schön zu wissen, dass es auf unserem Planeten noch so viel Tolles zu entdecken gibt, und das nicht mal zwei Tankfüllungen von zuhause entfernt.

Ich freue mich auf mehr. :top:

Dana
30.10.2016, 00:35
@Gerd: wie könnte ich dich vergessen. ;)

@Gottlieb: :umarm:

aidualk
30.10.2016, 12:59
Jetzt hatte ich endlich mal Zeit, das alles zu lesen und die Bilder dazu anzuschauen. Es sind ja immer gleich ganze Romane und sehr viele Bilder, für die man erstmal Zeit finden muss. :top:

Wir waren im Herbst vor 3 Jahren dort und du bringst das feeling, das man in dieser Gegend hat, sehr gut rüber, wenn man natürlich selbst auch ganz andere Bilder macht. Aber das liegt nun mal in der Natur der Sache (und ist auch gut so!). :lol: ;)

Ich freue mich auf weitere Bilder. Eines kenne ich ja schon und da ist auch das Haus drauf, das wir damals gemietet hatten. Wir haben einmal auf der Terrasse gefrühstückt, dabei die Schlafzimmertür stundenlang offen, und dann in der nächsten Nacht tatsächlich einen Skorpion im Bett! :shock: Zum Glück hatten wir ihn bemerkt, bevor wir hinein sind (es schüttelt mich jetzt noch wenn ich dran denke). :shock:

Dana
30.10.2016, 13:42
Danke dir, das freut mich wirklich sehr!

Oha...wir haben nur Eidechsen, Spinnen und Heuschrecken gesehen...und mit denen teile ich auch durchaus mein Haus. :D
Skorpione...das ist schon fies. Was hat denn da die Vermieterin gesagt? :shock:

Leider kann ich meinen nächsten Berichtsteil erst einbinden, wenn die Galerie wieder geht...momentan meldet sie mal wieder den Fehler beim Upload...

aidualk
30.10.2016, 13:52
Skorpione sind dort durchaus normal. Und im Herbst kommen sie gerne rein, wenn es draussen kühler wird. Das war für die dort alle irgendwie nichts aussergewöhliches. :shock:
Wir wären aber gestorben, hätte das Viech zusammen mit uns im Bett gelegen! :evil:

Norbert W
30.10.2016, 14:15
Nö, ihr wärt nicht gestorben, höchstens vor Angst. Der europäische Skorpion um den es sich wohl handelte ist nicht so giftig... sagt die einschlägige Literatur.

@ Dana
Ein toller Bericht, sowohl das Geschriebene als auch die Fotos. Ich wünsche euch unbekannterweise alles Gute :top:

aidualk
30.10.2016, 14:21
Nö, ihr wärt nicht gestorben, höchstens vor Angst. ...

Wahrscheinlich an einem Herzinfarkt vor Schreck! :oops: :lol:

BeHo
30.10.2016, 14:53
Wahrscheinlich an einem Herzinfarkt vor Schreck! :oops: :lol:

So hatte ich es auch verstanden. :lol:

@Dana: Auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan "gewärmten" Bilder bin, freue ich mich über den Bericht und die Bilder. :D Das Komplettpaket ist :top: und ich harre schon der Fortsetzung. :)

Dana
30.10.2016, 22:32
Danke, Norbert und Bernd! =)

So, Fehler in der Galerie behoben, weiter geht es!


Dienstag, 18.10.
Der ADAC ist ein Warmduscher!

Der Wecker ging um 7:15h.
Grund: ich hatte mir in den Kopf gesetzt, nach diesem herrlichen Sonnenaufgang gestern, jeden Sonnenaufgang anzuschauen und festzuhalten. Ich war quasi die Vorhut…und wenn es ein lohnendes Spektakel zu werden versprach, hatte ich die Anweisung, Vera zu wecken. Aber NUR dann!

Im Bett aufgesetzt, zeigte sich sehr schnell: ok, du kannst dich wieder hinlegen und umdrehen. Dichte Wolken, dicker Nebel…kein Funken an Licht, die Suppe zog sich bis zum Haus, direkt vor dem Fenster nur weißgrau. Hachja, die warme Decke wieder drüber und weiter geschlafen.

Als ich dann zu „normaler“ Zeit aus dem Bettchen kroch, empfand ich die völlig andere Stimmung aber doch als sehr interessant. Der Nebel ließ immer nur ab und an eine Kontur durch, ansonsten war alles komplett „weg“ und wir alleine im Nichts. Das war sehr seltsam, zumal die Gegend wirklich SO ruhig ist, dass oft wirklich absolut gar nichts zu hören war und die Stille sich fast auf die Ohren gedrückt hat, so leise war es um einen herum.

1495/DSC08873SF_4.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261234)|1495/DSC08877SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261235)|1495/DSC04006SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261236)

Nach und nach verzog sich der Nebel allerdings und man konnte schon sehen, dass der Tag wohl doch einiges Schöne bereit hielt, obwohl alle Wetterapps etwas anderes gesagt hatten.

1495/DSC08889SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261237)|1495/DSC08897SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261238)

Wir beschlossen, den Tag dafür zu nutzen, schon mal ein, zwei der Cinque Terre-Dörfer zu besuchen. Wir wollten dafür mit dem Auto auf die hohen Außenparkplätze fahren, um dann in die Dörfer hinein zu wandern. Ein wenig Bewegung würde uns auch gut tun. Manarola sollte abends das Ziel sein, weil wir dort eine bestimmte Stelle erreichen wollten, die aidualk in einer früheren Reise so schön abgelichtet hatte. Und was vorher? Da Manarola das zweite der fünf Dörfer war, wollten wir mit dem ersten beginnen, Riomaggiore.

Der ADAC hatte voll rumgeheult, auch einige Beschreibungen im Net warnten. Die Wege seien SOOOO übel, eng, steil, kurvig…man sollte doch lieber mit dem Zug fahren. Die Autostraße ging über die Berge, der Zug hatte einen einfachen Weg, einfach mitten durch die Berge durch, allerdings fuhr man da wirklich die komplette Zeit Tunnel. Wir ließen uns da nicht abschrecken und wollten gerne über die Berge fahren, die ein oder andere Aussicht „mitnehmen“ und dann gegen Mittag in Riomaggiore ankommen.

Was waren die Beschreiber und der ADAC alles für Weicheier!! Warmduscher, Beckenrandschwimmer und Turnbeutelvergesser schienen hier am Werk gewesen zu sein! Die Strecke war wunderwunderwunderschön! Zwar war es natürlich enger als auf deutschen Straßen, aber anscheinend war noch keiner der Heuler mal auf einer Single-Track-Road in Schottland unterwegs gewesen!

Wir genossen die Strecke sehr…immer wieder unterbrochen von Anhalten, Aussteigen, Fotografieren und noch mehr Genuss. Der erste Blick, den wir erhaschten, war auf den Hafen von La Spezia, wo gerade eine AIDA ankerte:

1495/DSC08898SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261239)|1495/DSC08900SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261240)

Durch die Wolken und die immer wieder hindurch brechende Sonne ergaben sich auch auf dem Meer schöne Lichtstimmungen:

1495/DSC08913SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261241)|1495/DSC08921SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261242)|1495/DSC08927SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261243)

Die kleinen Inselchen hinten im Bild heißen Tino und Tinetto. :lol: Da mussten wir natürlich sofort an unseren Forenkollegen und Freund denken. ;)

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261244)

Auf dem Rückweg zum Auto machte es vor mir plötzlich ploingploing und es hüptfte wild hüfthoch. Genau verfolgend, wohin es hüpfte, konnte ich den Hüpfgrund dann noch ablichten:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261245)

Weiter ging es, Richtung Riomaggiore. So langsam gab es auch im Umkreis schöne Bergdörfchen und nette Küstenaussichten:

1495/DSC08935SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261247)|1495/DSC08941SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261249)|1495/DSC08943SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261250)

Und wieder hüpfte mir etwas entgegen:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261251)

Da KANN es dann schon mal sein, dass Italiener, die zufällig am selben Parkplatz stehen, seltsam gucken, wenn man sich fast auf den Boden schmeißt und „Straße“ fotografiert. :D

Dann endlich waren wir erfolgreich der Beschilderung bis Riomaggiore gefolgt und suchten nach einem Parkplatz. Das hingegen war realistisch beschrieben: es gab eigentlich keine. Die gelb umrandeten waren für Touristen verboten, da durften nur Anwohner parken…und blaue gab es hier eigentlich keine. Wir waren etwas ratlos, als uns ein Deutscher ansprach:
„Hallo, suchen Sie noch? Wir fahren gerade weg, Sie können unseren Parkplatz haben!“
Och, wie NETT! Wir drehten und warteten, bis das Auto sich vom Parkplatz weg gewurschtelt hatte. Dann parkten wir und stiegen aus. Ich hatte mich schon gewundert, warum wir die ganze Zeit von einer jungen Frau taxiert worden waren, dann kam der dazu gehörige Mann dazu und sprach uns an.
„Seien Sie vorsichtig…selbst die blauen Parkplätze werden anscheinend plötzlich gelb“…und er wies auf sein Auto, das von Sperrband eingegrenzt war, wie die anderen Autos dieser Reihe auch. Nur die ersten zwei Plätze waren frei gelassen worden, einer davon war unserer. Dem Touristen war über Nacht das Sperrband davor gezogen worden, auf einem Schild stand, dass die Plätze gebraucht würden und man bitte demnächst räumen solle. Wir waren also recht frohgemut, dass unser Parkplatz offiziell frei war und begannen, uns für den Gang in die Stadt fertig zu machen.

Der Mann trat noch einmal an uns heran:
„Ähm…ich hätte da eine Frage…Sie können auch Nein sagen…“
Wir blickten ihn aufmerksam an.
„Wir sind länger hier…und wären natürlich SEHR interessiert an einem Platz, der zu beparken ist…ohne die horrenden Parkgebühren hier zu bezahlen. Ich würde Ihnen das Parkhaus zahlen, das da drüben ist“
er wies auf das Parkschild drei Häuser weiter
„…dann könnten wir hier stehen…“
Da wir beide sehr freundliche und immer hilfsbereite Menschen sind, sagten wir zu, setzten das Auto aus der Lücke, ließen den Mann mit seinem Auto hinein und fuhren ins Parkhaus. Drei Euro pro Stunde, jo, die nahmen es von den Lebenden.

Wir ließen uns Zeit mit dem Auspacken und ich lehnte mich mal über die Brüstung, um dem inzwischen recht aufgelösten, weil uns nicht wieder findenden Ehepaar zu zeigen, dass wir gleich kamen. Er reichte uns einen Zehner (wir hatten vorher gesagt, wir blieben so etwa zwei Stunden) und meinte, es passe und bedankte sich nochmals herzlich. Wir konnten somit drei Stunden bleiben und hatten immer noch einen Euro für die Sahne auf dem Eis. :D Denn wir hatte ja schon gestern kein Eis gegessen…HEUTE musste es ja kommen.

Los ging’s! Wir begannen mit dem Abstieg in die Stadt. Und der Gedanke „alles, was wir an Berg runter liefen, mussten wir auch hinterher wieder hoch! Egal, die Sonne schien, wir waren voll Tatendrang!

Auf dem Weg in die Stadt sah ich gleich an einem der ersten Häuser einen kleinen Engel, voll mit Arbeit beschäftigt.

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261252)

Auch wenn das sicherlich ein Stab war, sieht es so aus, als putze er emsig seine kleine Ecke. :D

Ein paar hundert Meter hinunter gegangen, sah Vera ein Geschäft mit hübschen Postkarten. Ich hatte meine schon am ersten Tag in Portovenere gekauft, doch Vera war sich unschlüssig und wollte nun mal schauen. So kletterte sie eine verhutzelte Treppe hinauf zu dem Laden, während ich unten in der Sonne mit unserem Gepäck auf sie wartete. Eine kleine, sehr niedliche Katze saß auf der Bank und wärmte sich.

1495/DSC08953SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261253)|1495/DSC08954SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261254)

Sie saß mir gerne Modell, bis ein Junge auf uns zusprang, um mit dem Handy ein Bild von ihr zu machen. Wahrscheinlich hatte dieser Junge bisher kein lebendes Tier gesehen, denn so unbeholfen, wie er auf sie zuging, wählte die Katze eher den Fluchtweg. Schade für Vera, die sicher diese Kleine auch gerne abgelichtet hätte. Aber sie kam immerhin mit schönen Postkarten zurück.

Weiter unten in der Stadt, kam die Unterführung zum Zug. Diese war sehr schön gestaltet, mit lauter Kacheln und Fliesen an den Wänden:

1495/DSC04013SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261255)|1495/DSC04014SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261256)

So etwas hatte ich auch in Siena schon gesehen und fand es sehr pittoresk. Eine schöne Idee, solche Unterführungen und Übergänge malerischer zu gestalten!

Und endlich traten wir durch ein Tor hindurch, das den Blick auf die Küste freigab:

1495/DSC04015SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261257)|1495/DSC04017SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261258)

Ach, war das hier schön! Die Sonne war warm, es war ein richtiger Sommertag (die Apps haben doch alle keine Ahnung!!) und wir liefen bis vorne „umme Ecke“:

1495/DSC04020SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261260)|1495/DSC04021SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261261)|1495/DSC08956SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261262)

Wir gönnten uns Foccachia und Bruscetta im dort an den Hang geklebten Restaurant, das sich plötzlich mehr und mehr füllte, vor allem mit Deutschen. Aus den Gesprächen kristallisierte sich heraus, dass es AIDA-Gäste waren…also stimmte das mit dem „Auskippen der Kreuzfahrtgäste“ in La Spezia, die dann allesamt mit dem Zug die Cinque Terre abklapperten. Na super.
Auch super war, dass es für die ungefähr 20 Tische nur ein einziges Unisexklo gab, das auch noch verschlossen war und wofür man sich den Schlüssel holen und weiter geben musste. Das schweißte natürlich zusammen, da man dem Nächsten diese wichtige Aufgabe sowohl weitergeben als auch erklären musste, aber meine Güte…das war schon was.

Wir beschlossen, die Flucht anzutreten und wieder zum Auto zurück zu klettern, um nach Manarola weiter zu fahren. Das Licht senkte sich auch immer weiter und wir wollten vermeiden, zu spät in Manarola anzukommen. Zuerst ging es ein paar Stufen hinauf, zur Brüstung zurück, dann wieder einige Stufen runter.
Vera: „bekommen wir diese Stufen runter gleich beim Hochklettern gut geschrieben??“
Tja…warum musste man wieder runter, wenn man dann eh wieder hoch musste?
So verlockend dieser Gedanke war (:lol:), praktikabel war er nicht. Wir mussten leider danach wieder hoch…und hoch…und hoch.

Auf dem Rückweg saß eine kleine, schwarze Katze an einer sehr netten Stelle und putzte sich. Wir standen unten und murmelten Beschwörungen:
„Setz dich doch mal aufrecht…höööööör mal mit dem Putzen auf….zeig uns mal deine beste Seite…“
Und anscheinend ist unser Kätzisch recht gut, sie stoppte mit dem Putzvorgang und setzte sich malerischer:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261265)

In Italien ist es übrigens total witzig, was passiert, wenn ein Haus innerhalb einer Straße neu bewertet und mit neuer Hausnummer versehen wird:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261266)

So langsam zogen sich die Schatten durch das Dorf:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261267)

und wir nahmen die Beine in die Hand, um rechtzeitig vor Ort in Manarola zu sein.
Das Parkhaus behummste uns um drei Euro, denn wir waren vier Minuten vor Anbruch der dritten Stunde am Automaten… und mussten trotzdem neun Euro zahlen! Pöh! Wenigstens war das Geld geschenkt, so ärgerten wir uns nicht allzu sehr.

Das Licht stand immer tiefer, während wir Kurs auf Manarola nahmen:

1495/DSC08957SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261264)|1495/DSC04025SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261268)|1495/DSC08969SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261269)|1495/DSC08970SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261270)

An einer Stelle sah es sehr malerisch aus und wir hielten kurzerhand auf einem sehr bewachsenen und kaum zu erkennenden Parkplatz, mehr eine kleine Kurve neben der Straße. Vor uns ein schon parkender kleiner Fiat mit beschlagenen Scheiben.
Ich packte meine Sachen zusammen und wollte aussteigen. Vera zog mich sanft am Ärmel:
„Ich glaube, wir kommen gerade ungelegen.“
„Hä?“ (Madame Raffnix in solchen Situationen)
„Wir stören gerade beim Sex, denke ich…“
„Was??“
Ok, die beschlagenen Scheiben waren ein mieser Abklatsch von Titanic, aber die plötzlich übergeworfenen Jacken, was wir von außen sehen konnten, zeigten, dass Vera Recht hatte.
Na und? Ich wollte das Motiv. Vera auch. Mussten die zwei halt etwas warten und angstschweißen. ;)

Dieses Bild entstand da:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261271)

Und ich mag es ganz gern. Nach fünf Minuten waren wir wieder weg…und wenn ER dann in der Lage war, sich nochmals aufzurappeln, war es sicher für die beiden auch noch ein ausfüllendes Erlebnis. :mrgreen:

Auf dem Oberparkplatz bei Manarola stellten wir unser Auto ab. In die Stadt selbst durfte man mit dem Auto überhaupt nicht fahren, eine Schranke zeigte das eindeutig. Egal, wir wollten ja laufen. So packten wir Stative, Fotozeug, Jacken, Schals (nachts wurde es schon empfindlich kalt) und liefen los. Der Fußweg zeigte uns schnell, dass wir ihn NICHT laufen wollten, denn die Mückenmafia, die aus dem Schilf des nebenan fließenden Baches kam, hatte auf der Agenda, uns sämtlichen Blutes zu berauben, das wir dabei hatten. Das war uns nicht so recht, also wählten wir die Straße und liefen halt da. Ganz wohl fühlten wir uns nicht, da der Fußweg ja nicht ohne Grund weiter weg von der Straße lief, aber wir wollten gerne leben. Und EINEM Auto auszuweichen war einfacher, als 458763857645 Mücken.

Nachdem wir aber sahen, dass der Fußweg nach 200m auch wieder auf die Straße mündete, fragten wir uns, welcher Sinn dann wohl überhaupt dahinter steckte…ob die Mückenmafia ein Abkommen mit der Manarolaer Bevölkerung hatte? Ihr schickt uns Touris, wir lassen euch in Frieden? Keine Ahnung. Allerdings waren die Mücken auch nicht so doof und eine fand den Weg in Veras Nacken, was ich aber merkte!
„Warte mal!!!“
Vera stoppte, ich holte aus und schlug „sanft“ zu.
„AUA, HEY!!!!!“
Vera blitzte mich an und erklärte mir danach sehr klar, dass „Warte mal“ keine Warnung sei, wenn man vorhatte, mit einem gezielten Handkantenschlag die Nackenwirbel fast zu durchtrennen.
Tschuldigung… :oops:

Wir kamen also fast unzerstochen unten an (weit unten...das mussten wir später alles wieder hoch!!) und stellten fest, dass da, wo noch Licht hinkam, dieses wirklich wunderschön anzusehen war. So beeilten wir uns, geeignete Standpunkte zu finden.

Eine kleine Glückskatze kam die Treppe herunter. Leider nicht komplett scharf, da zu lange belichtet:

1495/DSC08978SF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261272)

Aber sie machte ihren Abendspaziergang einfach mit uns zusammen.
An einer Stelle, am Vorplatz der kleinen Kirche in Manarola, quietschte Vera begeistert und zuppelte mich am Ärmel:
Tatsächlich, das war ein lohnendes Motiv:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261273)

Und ich war sehr gespannt, was man sah, wenn man diesem Mann an diese Stelle folgte:

1495/DSC04027SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261274)|1495/DSC04029SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261275)

WOW, war das schön!!
Und die kleine Katze sprang neben mich auf die Mauer, schnurrte und setzte sich mitten in mein Motiv…und wurde somit selbst zu einem:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261276)

Eine Gruppe Einheimischer saß entspannt erzählend auf der Bank vor der Kirche, genoss die Sonne und ich genoss dieses entschleunigte Motiv:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261277)

Andere wiederum malten Schatten auf die Kirchentür:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261278)

An anderer Stelle malte eher die Sonne:

1495/DSC08983SF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261279)

Und an wieder anderer Stelle malten alle möglichen Farben den Himmel bunt:

1495/DSC08985SF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261280)

Da es immer dämmriger wurde und wir den Fotopoint noch nicht erreicht hatten, hatte es Vera schwer mit mir, da ich schnell Fahrt aufnahm und nicht merkte, dass ich ihr damit ein, zwei Fotopunkte löschte, die sie gerne gehabt hätte. Sorry nochmals! Ich hatte das echt nicht mitbekommen. Glücklicherweise ist sie ein vergebender Charakter. ;)

Wir liefen hinunter zur Mole, dann seitlich wieder die Hügel hinauf und ENDLICH waren wir angekommen. An allen Fotografen vorbei, so hoch wie möglich, Stativ aufgebaut, eingerichtet…und los konnte es gehen! Die letzten Sonnenstrahlen färbten das Motiv noch gaaaanz leicht…

1495/DSC04042SF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261281)

Und am Himmel thronte eine Gummibärchenwolke!

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261282)

Dann begann das Dörfchen sich langsam zu erleuchten:

1495/DSC08997SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261283)|1495/DSC04050SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261284)

…und ich fing an, ein wenig rumzuspielen:

1495/DSC04054SF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261285)

Und dann war die Stimmung so, wie ich sie wollte:

824/DSC04060SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=260926)|1495/DSC04065SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261286)

Es war ein toller, milder Abend, der uns nicht frieren ließ und viel Genuss brachte. Es war toll, mit Fotokollegen aus der ganzen Welt da zu stehen und dieses Dörfchen abzulichten. Einer von ihnen wollte noch auf das Aufkommen des Mondes warten…aber das dauerte uns zu lange. Später merkten wir, dass er sicher noch drei Stunden hatte warten müssen…und wir waren froh, dann doch aufgebrochen zu sein.

Der Rückweg war anstrengend, denn auf dem Hügel waren keinerlei Laternen. Handytaschenlampe sei Dank kamen wir unten ohne Probleme wieder an.
„Ich hab Hunger…“
Eigentlich wollten wir daheim kochen, aber es war schon spät, der Heimweg nicht sooo kurz und mein Magen war da unerbittlich. Da Vera ebenfalls Appetit hatte, suchten wir uns ein Lokal, aus dem es hervorragend roch und bestellten etwas Kleines zu Essen. Vera genoss ihre Ravioli mit Walnusssoße, während ich Gnocchi mit drei großen Scampi schlemmte. SO lecker!

Als wir auf unser Essen warteten, sahen wir, wie die Bedienung an einen anderen Tisch eine zerknüllte Tüte brachte. Ah, wahrscheinlich eine Doggy-Bag. Doch dann bekamen wir ebenfalls so eine zerknüllte Tüte. Ähm…wir hatten doch noch gar nicht…ich schaute mal rein. Ah, da waren ein paar Brotstücke drin! Coole Idee! Nachdem wir gegessen hatten, schaute ich in die Tüte. Da waren noch ein paar Stücke drin…und ich mir sicher, dass sie diese dann wegwerfen mussten, denn man konnte sie ja schlecht einem neuen Gast anbieten, zumal es auch schon recht spät war.
„Ich nehme die mit!“
Strafender Blick von meiner Partnerin.
„Ach komm, die schmeißen die eh weg und wir haben kaum mehr Brot daheim für morgen früh!“
„Ich bin sicher nicht dein „Partner in crime“, aber wenn du sie mitnehmen willst, werde ich dich sicher nicht anzeigen oder aufhalten.“
Wir zahlten und gaben ein gutes Trinkgeld, ich schnappte die Tüte und wir verließen das Lokal. Das Brot schmeckte uns am nächsten Morgen besonders gut. :mrgreen:

Es war EISkalt. Ich hatte die ganze Zeit recht stark im Zug gesessen und war durchgefroren. Nachdem wir den kompletten Weg hinauf geklettert waren, hatte ich mich vor Hitze aller Schichten entledigt, die ich, ohne mich strafbar zu machen, ausziehen konnte. ;) Sport wärmt halt doch.

Als wir dann heim kamen, war es allerdings vorbei mit der Wärme…wieder EISkalt. Wir beschlossen, doch ein kleines Öfchen zu kaufen, damit wir es ertrugen.

Achja…und ein Eis hatten wir wieder nicht gegessen!

Sascha75
30.10.2016, 23:04
Wie üblich ein ttRb (total toller Reisebericht). Gerade die passende Einstimmung auf die 7 Tage Conil de la Frontera die Morgen beginnen.

Tolle Bilder :top:

P.S.: ob es Bilder gibt kann ich im Moment noch nicht sagen.

der_knipser
31.10.2016, 07:58
Traumhaft schön!

Tafelspitz
31.10.2016, 08:06
Sehr schöne Bilder, die du hier wieder zeigst. Und sogar ohne übertriebene Wärme :mrgreen:
Und natürlich wieder sehr unterhaltsam zu lesen.

Wie ich sehe, hast du diesmal mehrheitlich mit der A7 fotografiert?

Rizzo
31.10.2016, 08:48
Zwar nur aus laiensicht, aber wunderschöne Fotos mit tollen Stimmungen und Farben. Bin begeistert!

Wenn man die Fotos sieht will man am liebsten gleich starten und das ganze live sehen und erleben.

Danke fürs zeigen.

Dana
31.10.2016, 09:39
Sehr gern!

Und danke schön für eure wohlwollende Kritik!
Jaaaa, ich gebe mir ja Mühe mit dem nicht allzu Warmen...Aber oft färbte die Sonne ja selbst, wie man sieht und dann ENTfärbe ich natürlich auch nicht.

@A7/A99:
Das ist keine Frage des Vorziehens oder des Liebermögens. Auf der A7 ist das Weitwinkel (E24-70 oder A17-35 mit Adapter) und auf der 99 ist das Tele. Ich habe beide Kameras mit nem Black Rapid Yeti um mich rumhängen und nutze die, die ich gerade brauche. Bei Landschaften ist die A7 natürlich vermehrt im Einsatz. :)

gpo
31.10.2016, 16:33
Moin

ja schöne Bilder....:top:

die aber lassen mich doch hin und wieder mal nachdenken>

wie bekommen die Bewohner eigentlich ihre Versorgung hin...
bei der engen Bebauung, dazu noch mehr wie vier Stockwerken...
dann kam sichtbare Straßen....wie geht das :?: :?: :?:
Mfg gpo

raul
31.10.2016, 16:45
Woah, Dana! Was für ein Licht du da wieder gebannt hast!:top: Da gefallen mir spontan so viele Bilder, dass ich völlig überflutet werde. Daher bin ich still und geniesse einfach deinen bebilderten Bericht. Danke fürs Mitnehmen.

Achja und HAPPY HALLOWEEN!:mrgreen:

Gruß,
raul

screwdriver
31.10.2016, 16:46
bei der engen Bebauung, dazu noch mehr wie vier Stockwerken...

Treppenhäuser mit 5-6 Stockwerken - dazu noch mit ca 4mtr/ Stockwerk - sind sogar in Berlin zahlreicher als es dem KD-Monteur lieb ist... :crazy:

...
dann kaum sichtbare Straßen....wie geht das :?: :?: :?:


VespaCar - das Dreirädrige...? ;)

kiwi05
31.10.2016, 16:55
VespaCar - das Dreirädrige...? ;)

Vespa Ape heißt der "Unimog für den kleinen Geldbeutel und enge Gassen".

screwdriver
31.10.2016, 17:55
Vespa Ape.

Danke :top:
Kam ich gerade nicht drauf. Aber es wusste hoffentlich jeder was gemeint war. ;)

Vera aus K.
31.10.2016, 18:01
Moin

ja schöne Bilder....:top:

die aber lassen mich doch hin und wieder mal nachdenken>

wie bekommen die Bewohner eigentlich ihre Versorgung hin...
bei der engen Bebauung, dazu noch mehr wie vier Stockwerken...
dann kam sichtbare Straßen....wie geht das :?: :?: :?:
Mfg gpo


Ja, das ist eine berechtigte Frage.

Bis zum Bau der Bahnlinie von La Spezia nach Genua im Jahr 1870 waren die Dörfer der Cinque Terre nur vom Meer her zu erreichen - oder natürlich zu Fuß oder mit dem Esel auf schmalen Saumpfaden. Die Eisenbahn führt seither ein paar Meter über dem Meeresspiegel mitten durch das Felsmassiv und vereinfachte die Situation der Bewohner seinerzeit ganz erheblich. Der Zuweg vom Land her blieb noch jahrzehntelang mühsam bis unmöglich. Einige der Cinque-Terre-Dörfer waren bis in die siebziger Jahre gar nicht mit dem Auto erreichbar. Lediglich die beiden süd- östlichsten Dörfchen Manarola und Riomaggiore sind über die recht gut ausgebaute Bundesstrasse 370 zu erreichen. Ursprünglich hätte diese Straße, die bis zu ihrem Bau isoliert liegende Region mit der Hafenstadt La Spezia verbinden sollen. Nach Protesten von Einheimischen wurde der Ausbau jedoch eingestellt. So bleiben die anderen Dörfer nur vom Meer, mit der Bahn oder über sehr zeitraubende, kurvenreiche und steile Straßen erreichbar. Mittlerweile erfolgt die alltägliche Versorgung trotzdem vor allem auf dem Landweg.




VespaCar - das Dreirädrige...? ;)

Ja, auch die sind immer noch häufig im Einsatz und gehören zum üblichen Straßenbild. Klick (https://de.wikipedia.org/wiki/Ape_(Kleintransporter))

Es ist schon manchmal erstaunlich zu sehen, was so alles in das Piaggio Lastwägelchen passt. So konnten wir beobachten, wie eine bis Oberkante Unterlippe beladene Ape einen Kiosk in all seiner Vielfalt vollständig bestückte. :shock:


Wenn ich demnächst etwas Zeit habe und wenn ihr mögt, berichte ich die Tage gerne noch ein paar Hintergründe zu unserem Urlaubsgebiet.

gpo
31.10.2016, 19:55
Moin
danke Vera....habs mal in Earth geschaut und konnte mich erinnern...
als 14jähriger war ich mal weiter höher(ca60Km) in Sori

auch so ein Dorf in Bergspalte....:top: coole Gegend

wir hatten da weitläufige Familie und ich war das erste mal besoffen...vom Rotwein :P
Mfg gpo

Dana
31.10.2016, 20:02
Wir haben übrigens auch mal einen Heli beobachten können, der riesige Versorgungspäckchen über einem Gebiet ablieferte. Das konnten Bauteile für eine Baustelle, aber auch Lebensmittel gewesen sein.

Die wissen sich schon zu helfen.

Unsere Vermieterin erzählte, dass die Oma ihres Mannes zu Fuß mit einem Milchkrug (ungefähr 10L) auf dem KOPF von ihrem Wohnort in die Cinque Terre über die Bergkämme gelaufen ist...hat dort die Milch verkauft und wanderte wieder zurück - und das drei, viermal am Tag. Wahnsinn...

aidualk
31.10.2016, 20:06
Wir waren damals von Manarola nach Riomaggiore über den Bergkamm gelaufen (2 Stunden und schöne Ausblicke) .... aber mit der Bahn dann Abends zurück (in wenigen Minuten). :lol:

BeHo
31.10.2016, 20:17
[...]Unsere Vermieterin erzählte, dass die Oma ihres Mannes zu Fuß mit einem Milchkrug (ungefähr 10L) auf dem KOPF von ihrem Wohnort in die Cinque Terre über die Bergkämme gelaufen ist...hat dort die Milch verkauft und wanderte wieder zurück - und das drei, viermal am Tag. Wahnsinn...

Ja, so war das wohl damals. Auf Lipari mussten wir uns teilweise den eigentlich sinnvollen, weil kurzen, aber auch etwas beschwerlichen Fußweg innerorts mit der Rosenschere freischneiden, weil dort außer Kindern und Greisen jeder nur noch motorisiert auf den deutlich längeren Straßen unterwegs war.

Edit: Bei der gelungenen Fotzsetzung freue ich mich schon auf Teil drei - und auch auf Veras hoffentlich kommende Zugaben. :)

Sinovuyo
01.11.2016, 15:13
Dein Bericht ist einfach wieder der Wahnsinn Dana!!! Von den Bildern ganz zu schweigen (=

Und ja, ich möchte von Vera auch gerne einen Bericht lesen und Bilder anschauen. Vor allem den "lebendigen" Octopus :cool:

Liebe Grüße, Scarlett

CB450
01.11.2016, 20:09
Wie immer ein kurzweiliger Bericht mit feinen Bildern.
Meine letzten Aufnahmen der Cinque Terre sind Dias, die ich noch selbst geschnitten und gerahmt habe. Ist also schon etwas her. :D

Dana
03.11.2016, 00:11
Ich danke euch. =)

Vera kommt noch, ich versprechs! :D
UND sie ist dann die Dame für die Hintergrundinfos. Mit denen hab ich es ja nicht so. :D


Mittwoch, 19.10.
Töten...töten....töten...

Mööööh…wieder kein bunter Sonnenaufgang!
In mir tobte eine Mischung aus purer Dankbarkeit (mein Schlafmangel) und bodenloser Enttäuschung (mein Fotografenherz). So stand ich schnell auf, schmiss den Ofen an und legte mich wieder ins Bett. Schmollend. Wobei das Ofenanmachen mir die Laune schon wieder etwas gehoben hatte.

Der Ofen war einfach cool. Es war ein Holzpellet-Ofen, den man andauernd füttern musste (so alle zwei, drei Stunden). Die Pellets rochen wunderbar nach Holz und ich hatte gleich am ersten Tag ein Metallsieb aus der Küche zweckentfremdet, mit dem ich die Pellets in den Ofen schaufelte. Jaja, mit kleinen Dingen kann man mir eine Freude machen. :D

Während es in unserer Bude immer etwas wärmer wurde (wobei „warm“ hier auch relativ ist), versuchte ich wieder einzuschlafen. Nix. Auf der einen Seite…nix…auf der anderen…nix. Ach manno.
Ich stand auf, weil man ja nicht liegen bleiben soll, wenn man nicht schlafen kann. Man macht sich nur kirre. Ich zog mich warm an, nahm mein Buch und setzte mich auf die kleine Holzbank, die gegenüber vom Ofen an der Wand stand. Es roch toll…es war schön warm und kuschelig…und nebenan hörte ich die Atemzüge von Vera, die ungestört den Schlaf der Gerechten schlief…es war eine schöne, friedvolle Atmosphäre und ich genoss sie.

Dann machte ich doch mal ein, zwei Bilder von der Stimmung draußen, die sich, obwohl auch neblig, von der vom Vortage unterschied:

1495/DSC08999SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261543)|1495/DSC09000SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261544)|1495/DSC09002SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261545)

Doch dann startete auch irgendwann dieser Tag richtig durch und nach dem Frühstück stand Vernazza, das vierte Cinque-Terre-Dörfchen, auf dem Programm. Danach wollten wir auch noch Monterosso, die fünfte Stadt besuchen. Riomaggiore und Manarola, in denen wir gestern waren, sind die ersten beiden Dörfer, dann kommt „Corinna“ (eigentlich Corniglia, aber da das wie ein Frauenname klang, vertat ich mich dauernd. Irgendwann war es dann einfach Corinna), dann Vernazza und dann Monterosso.

Corniglia ist ein Städtchen, in dem der Zug hält, aber keines der Taxischiffe…und auch sonst spricht man über dieses kleine Dorf eher weniger. Es gibt weniger Bilder im Netz zu sehen…insgesamt also eher etwas stiefmütterlich behandelt. Auch wir wollten es auslassen, um gleich nach Vernazza zu fahren. Einen Grund hatten wir nicht wirklich, außer dem, dass es mir im Netz nicht so hübsch erschien wie die anderen. Wir sollten noch erfahren, warum viele Menschen eher nicht in Corniglia aussteigen… :D

Als wir losfuhren, begleitete uns Regen und eine recht graue Wand. Och nö. Naja, wir wussten schon, dass dieser und der nächste Tag wettertechnisch eher mau werden sollten, daher störte uns das nicht. Danach sollte es wieder besser werden und wir wollten heute einfach alles mitnehmen, was so ging.

Unterwegs hielten wir auch kurz an, um von oben ein paar Sonnenflecken zu erhaschen, die über dem Meer sichtbar waren…ein wenig Licht in all dem Dunkel…

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261546)

In der Nähe von Vernazza regnete es so richtig. Aber dann bat ich Vera zu halten, denn die Sonne hatte sich auf die Küste gegenüber und auf ein Städtchen gelegt:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261547)

Das war Monterosso! Monterosso war von Vernazza nur zwei Zugminuten entfernt, so schöpften wir Hoffnung und stiegen samt unserer tropfenden Kameras wieder ins Auto. Das wurde bestimmt schön in Vernazza! Und ein Eis mussten wir noch essen! Hatten wir ja noch nicht!

Der Parkplatz von Vernazza lag noch weiter außerhalb als bei den anderen beiden Dörfern. Ich ließ mir ein Parkticket ausstellen (da saß tatsächlich einer in einem Kabuff und stellte Tickets mit der Hand aus! Mit Stempel!), wir packten unser Gelärsch und stiefelten los. Ooooohmann…das alles mussten wir später wieder hoch!!! Naja, egal, wir waren es ja mittlerweile gewöhnt. Ein paar witzige Aussichten gab es auf dem Weg:

1495/DSC09016SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261548)|1495/DSC09018SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261549)|1495/DSC04071SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261550)|1495/DSC09019SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261551)

Vor allem das Häuschen, das da gerade den Abgang machte…mei…da hatte einer wohl nicht auf festen Grund gebaut…

In Vernazza angekommen, fanden wir gleich zu Beginn eine Post, wo wir Briefmarken kauften. Und als ich auf Vera wartete, die sich ihre Kameras umschnallte, hüpfte mir mal wieder was in den Weg:

1495/DSC09024SF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261552)

Zwei Kurven später, richtig unten angekommen, stellten wir fest, dass es nun für eine Flucht wohl zu spät sei…jetzt waren wir den kompletten Weg hinunter gelaufen und die Massen an Touristen, die gerade über Vernazza ausgeschüttet worden waren, zwangen uns jetzt auch nicht, ganz umsonst hierher gelaufen gewesen zu sein!! SO.

Wir versuchten zuerst einmal, abseits der Massen zu laufen…und fanden einen kleinen Höhlenweg, der uns zum Strand von Vernazza brachte. Die Herde lief dran vorbei und wir freuten uns, mit ein paar Einheimischen und wenigen Touristen diesen schönen Fleck zu besuchen:

1495/DSC04072SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261553)|1495/DSC09027SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261554)|1495/DSC09028SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261555)|1495/DSC04076SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261556)|1495/DSC09034SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261557)|1495/DSC09035SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261558)

Wie man sieht, hatte sich auch das Wetter teilweise wieder gebessert, jedenfalls krachte die Sonne wirklich zwischen den Wolken durch und beleuchtete schöne Szenerien.
Auch die Steinwand war einen Blick wert:

1495/DSC09038SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261559)|1495/DSC09039SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261560)

Ja, der Strand hatte uns ausgesöhnt. Fern der Menge, mit Sonne im Gesicht…und einfach das Meer und den Duft genießen, den man am Strand so in die Nase bekommt.

„Jaja, von Luft, Liebe und Sonne alleine kann ich nicht leben!!“
Der Magen wieder. Gut, wir brachen auf, um mal zu sondieren, was es hier Essenswertes hatte. Zurück durch die Höhle, weiter hinunter zur Mole, wo sich mehrere Restaurants befanden. Da die Sonne immer wieder schien, wählten wir das Restaurant, das sich, bei Sonnenschein, auch in diesemselben befinden konnte. Die anderen Restaurants auf der anderen Seite waren im Schatten, auch wenn die Sonne durch kam. Und diese Wahl war gut! Wir bekamen zwei Riesenkarten ausgehändigt, ungefähr 20cm breit, aber sicher 70cm lang und suchten aus den Gerichten etwas aus, das wir essen wollten. Da wir beide zwar hungrig waren, aber keine Riesenportionen schafften, bestellten wir ein Essen zusammen: Spaghetti con Frutti di Mare. Oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooohhhh so lecker…. Die Nudeln strotzten vor Muscheln und Oktopusstücken, auch Scampi waren drin…und das Olio war extrem gut angemacht. Wir schmausten begeistert unter bunten Sonnenschirmen.

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261561)

Allerdiings wurde mein Essen ein wenig getrübt. Musikerohren hören grundsätzlich alles, was irgendwie Töne produziert…und versteifen sich drauf. Wenn Musik irgendwo im Hintergrund läuft, ist das durchaus anstrengend (es sei denn, ich kenne sie gut und kann sie ins Unterbewusstsein drücken), denn ich höre dauernd hin. Neben mir, in der Gasse neben dem Restaurant, stand ein ungefähr 240 Jahre alter Italiener. Klein, hutzelig, die Hände auf dem Rücken. Er stand einfach da, guckte herum…und pfiff. Wer mich kennt, weiß, dass Pfeifen in meiner Nähe etwas ist, das ungut für den Pfeifer ausgehen kann…ich HASSE es, wenn jemand in meiner Nähe pfeift. Selbst, wenn er schon mit den Berliner Philharmonikern gepfoffen hat!

Und dieser Italiener pfiff immer zwei Liedzeilen…und diese konstant während des Essens durch. In mir tobte ein Krieg zwischen Engelchen und Teufelchen. Teufelchen wollte nur töten…töten…töten…und Engelchen erklärte ihm zum wiederholten Male geduldig, dass das doch das Flair dieses Dörfchens sei und dass das zu Italien dazu gehöre und dass dieser kleine Italiener-Opa doch eigentlich total süß sei…war Teufelchen komplett wurscht und es wollte schon losstürmen, als es sich, nach einem kleinen Handgemenge, plötzlich geknebelt und gefesselt vorfand. Engelchen stand daneben, schaute in den Himmel und pfiff leise…

Der Italiener blieb also am Leben (Vera hat ihn wohl auch fotografiert), wir beendeten unser Essen und durften danach feststellen, dass „ein Klo für 20 Tische“ noch von „ein Klo für ca. 50 Tische“ getoppt werden konnte. Während Vera noch anstand (sie hatte zuerst auf unsere Sachen aufgepasst), setzte ich mich schon mal in die Sonne und schrieb die ein oder andere Postkarte. Starker Baustellenlärm ersetzte meine Ohrenpein. Zwei Pärchen, die hinter uns in dem von uns gerade besuchten Restaurant saßen, schmissen ein paar Tauben Brotkrumen hin. Und Tauben in der Stadt zu füttern, ist für mich fast genauso unerträglich wie Pfeifen direkt neben meinem Kopf. Natürlich blieb es nicht bei den vier, fünf Tauben, die hatten nichts besseres zu tun, als gleich nach ihren Kollegen zu rufen – und prompt flatterten plötzlich ungefähr 30-40 Täubchen umher. Super. Und unsere Kameras lagen in ihrem Dunstkreis.

Ich war vom Gepfeife, dem Lärm und von der One-Toilet noch so geladen, dass Teufelchen alles dran setzte, sich von den Fesseln zu befreien. Ich bin sicher, unter seinem Knebel irgendwas von „Kettensäge“ gehört zu haben. Doch Engelchen flüsterte ihm etwas ins Ohr, worauf Teufelchen sich grinsend zurück lehnte. Engelchen zwinkerte. Und just in dem Moment erhoben sich einige der Tauben. Eine schiss dem einen Brotkrumenwerfer direkt auf seine wohl teure Tasche, die neben dem Tisch stand. Lautes Fluchen und der klägliche Versuch, mit einer Papierserviette den gröbsten Dreck weg zu wischen, was scheiterte. Eine andere Taube flog halb panisch der zweiten Krumenwerferin direkt auf Tisch und dann den Teller. Plötzlich waren den Fütterern diese Vögel überhaupt nicht mehr sympathisch…Engelchen grinste, Teufelchen gluckste und ich kreischte innerlich vor Lachen. Manchmal kriegen es die, die es verdienen…

Vera kam zurück und wir gingen zur Mole, um das nun langsam schräger und schöner werdende Licht aufzunehmen. Wenn es denn mal da war. Da war Geduld angesagt, denn die Wolken nahmen uns immer wieder die Sicht auf die Sonne.

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Eine Möwe posierte auf einem Stein direkt vor uns:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261568)

Merke: Wasserspritzer kommen immer dann, wenn man die Kamera gerade frustriert nach ellenlanger Warterei abgesetzt hat.

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261569)

Wir machten uns an den Aufstieg, um die Parkzeit nicht zu überschreiten. Wir hatten empfohlen bekommen, dies nie zu tun, da teuer.

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261570)

Am Parkplatz angekommen, mussten aber die Kameras noch einmal zum Einsatz kommen, zu schön war das Licht:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261571)

Dann setzten wir uns ins Auto und fuhren zum Ausgang.
Der Parkwächter, der Brot kauend auf dem Zaun neben dem Parkplatz gesessen hatte, kam zu uns herüber:
„Momento!“
Er wollte unseren Parkschein nochmals sehen. Schaute drauf, etwas länger, nickte dann aber.
„Ouh…um zehn Minuten überzogen…“
Da war er aber sehr nett. Allerdings waren wir ja auch sicher schon fünf Minuten da gewesen. Also können auch Italiener kulant sein. =)

Die Fahrt nach Monterosso war geprägt von dauerndem Aussteigen, weil die Lichtverhältnisse auf das Meer hinaus einfach so genial waren.

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„Herrlich, nicht…“
Ein deutscher Fotograf gesellte sich zu uns, lächelnd über diese Schönheit des Lichts und der Umgebung. Wir sollten eine Weile in der Nähe des anderen weiter fahren und uns immer wieder treffen. Da, wo wir hielten, hielt er mit seiner Frau auch. Und ein Privatbus voller reicher Japaner auch. ;) Allerdings die immer erst dann, wenn wir gerade fertig waren oder noch nicht am Platz waren. Puh.

Ok, für Monterosso war es jetzt wohl doch etwas spät geworden. Alternative?
Zumal wir endlich mal tanken mussten – und das, was es in den Cinque Terre nicht gibt, sind Tankstellen. Steht sogar im Reiseführer. Wir beschlossen also, nach La Spezia zurück zu fahren, zu tanken und dann dort am Hafen ein wenig in der Dämmerung zu knipsen.

Merke: 24/7-Tankstellen sind immer Selbstbedienungstankstellen. Das war abenteuerlich, die EC-Karte dort einzustecken, zu tanken und dann den Automaten rechnen und abbuchen zu lassen. Aber es ist günstiger als an normalen Tankstellen. Danach warteten wir noch, am Straßenrand parkend, den Regen ab und gingen dann zum Hafen.

Noch war es in La Spezia grau-hell-wolkig,

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261580)

aber es wurde dann immer dunkler und sonnenuntergangiger (ja, das ist ein Adjektiv!).

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Das Schiff, das ihr da bei den Bildern oben seht, ist die „Harmony of the Seas“, das wohl momentan größte Kreuzfahrtschiff der Welt. In Vernazza hatte Vera schon einen Gast des Schiffes gehört, der sich mit allen möglichen Vergleichen brüstete und wollte das mal verifizieren…und er hatte Recht. Ein riesiges Teil…war schon toll, das in diesem kleinen Hafen zu sehen.

1495/DSC04112SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261591)|1495/DSC09101SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261592)|1495/DSC09113SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261593)

Und weiter ging die Sonne unter und die Wolken und das Licht machten den Himmel einfach genial.

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....und noch dunkler:

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Als es dann dunkel wurde, wanderten wir Richtung Auto – und an großen Reklametafeln vorbei. Erst, als wir fast komplett alle hinter uns hatten, bemerkten wir, dass diese Rezepte enthielten! Alle möglichen italienischen Speisen waren dort aufgereiht und mit Rezept versehen. Ein Mensch mit dem fertigen Produkt war immer daneben abgebildet. Wir gingen im Dunkeln die komplette Reihe nochmals ab (es waren sicher so dreißig Tafeln) und fotografierten uns die Rezepte ab, die wir gerne mal nachbacken oder kochen wollten.

Da mittlerweile die Nacht Einzug gehalten hatte und wir uns nun hungrig fotografiert hatten, traten wir den Heimweg an. Vera fuhr uns wieder wunderbar nach Hause, durch die dunklen Serpentinen und die engen Wege, doch fühlte ich mich erst wieder richtig gut, als wir im (kalten) Haus waren und ich den Ofen anwarf. Da auch Gas heizt, fingen wir gleich das Kochen an. Es gab Hähnchenschenkel mit Kartoffelzwiebelpfanne. Vera war für die Pfanne zuständig, ich für die Schenkel. Leider hatte ich nicht gesehen, dass die Paprika keine süße Paprika sondern scharfe war…und dann war das Öl nicht passend und überhaupt…ich war frustriert. Aber das Schlimmste war: die Küche hatte keine Tür! Durch die große Öffnung ergoss sich der Geruch nach gebratenem Hähnchen in das komplette Haus…und wir brauchten zwei Tage, bis es wieder geruchsneutral war! Durch die Erfindung der Waschmaschine war ein Feuer und hinein geworfene Kleidung nicht nötig, aber übel war es schon.

Als die Zeit sich dem Nachtisch zuwandte, stellten wir fest:

Wir hatten schon WIEDER kein Eis gegessen!!!!!

Kleingärtner
03.11.2016, 08:32
Als die Zeit sich dem Nachtisch zuwandte, stellten wir fest:

Wir hatten schon WIEDER kein Eis gegessen!!!!!


So geht es ja mal gar nicht. :shock:


"By the way": Deine Beiträge und Fotos..... :top:

Tafelspitz
03.11.2016, 09:18
Vielen Dank, sehr unterhaltsam und sehenswert! :top:

Der Ofen war einfach cool

Kein Wunder, dass ihr dauernd frort :cool:

kiwi05
03.11.2016, 09:32
Da hat sich das reinschauen und lesen ja wieder gelohnt:top:
Ganz schön bedrohlich wirkende Stimmungen hast du da eingefangen.
....und wer in der Wohnung friert, hat wohl instinktiv keine Gelüste auf Eis.

carm
03.11.2016, 10:55
Schöne Lichtstimmungen, die du eingefangen hast. :top: Und vieles habe ich wiedererkannt.

FG
Carlo

Dana
03.11.2016, 11:36
Dankeschön! =)

Interessanterweise hat es immer nur dort geregnet, wo wir NICHT waren...daher sieht es sehr bedrohlich aus, weil oft schwarze Wolkenwände uns gegenüber standen...aber wir blieben, so ich erinnere, komplett trocken (außer am Anfang, wo die Kameras tropften...aber danach war das Wetter über uns immer gnädig) - und das war echt ein Geschenk.

fhaferkamp
03.11.2016, 12:03
bin schon gespannt, ob ihr irgendwann noch ein Eis bekommt ...

gpo
03.11.2016, 12:59
ja toller Bilder....

da kann man mal wieder sehen was so eine neue Frisur ausmacht :P
Mfg gpo

Ditmar
03.11.2016, 13:31
So, nachdem ich mich durch diesen ganzen thread "gequält" habe, fällt mir nichts mehr ein, ganz tolle Bilder, und noch besserer Text.
Mach einfach Spaß alles anzuschauen und zu lesen! :top:
Suche jetzt einen Ghostwriter für meinen Usbekistanbericht, selber bekommen ich das nicht in die Reihe. Also bis zum April, sieht noch Gut aus. :D

Dana
03.11.2016, 14:08
@Gerd: dann sollte ich meiner Friseurin danken, dass die Bilder nun noch besser sind. :lol:

@Ditmar: wäre schon schön, wenn du im Portugalbericht mit vorkommen würdest. ;)

Dana
03.11.2016, 23:51
Donnerstag, 20.10.
Gute Güte, ist Pisa hässlich.

Und wieder kein Sonnenaufgang, der sich lohnte. Ich schlief diesmal sogar nochmals ein, allerdings nicht sehr lang, da wir nach Pisa wollten und daher früher als sonst aufstanden.

Jürgen (christkind7) hatte uns bei einem Abendessen letztens gefragt: „Was bitte wollt ihr denn in Pisa? Da isses doch voll hässlich?“
Ähnlich eine sehr abwertende Bewertung über Pisa, Parkplätze und sonstiges im Web: Man könne auch von der Autobahn aus gucken, das reiche völlig.“
Hm…ich hatte es schön in Erinnerung…anscheinend war ich einer geheimnisvollen Gehirnwäsche unterlegen, denn Jürgen und der Miesmacher hatten Recht.

Gut, es regnete Bindfäden und es war eindeutig der immer gefürchtete „Bäh-Tag“ (nix geht so richtig, alles läuft bisi schwerer und auch sonst ist alles eher „bääääh“…), aber mal abseits davon…die Stadt war hässlich. Die Häuser nicht hübsch, gut, es gab diesen tollen Domplatz mit Turm, Dom und Baptisterium…aber da waren auch geschätzte 45872038572093458 Touris unterwegs…und sicher zwei Drittel standen dort herum, den Arm depp in die Luft gestreckt. Sie „hielten den schiefen Turm“ fest…oder machten sonst einen Quatsch damit. Gebt bei „Google Bilder“ einfach mal „Pisa Pose“ ein…man wird erstaunt sein, was man findet. Oder auch nicht.

Ich machte zwei lieblose Bilder.

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Eine junge Russin stand da und streckte ebenfalls begeistert den Arm aus…bis ihr Freund ihr sanft erklärte, dass der Turm auf der anderen Seite sei…jo. Das Beobachten der Touris vor Ort war viel lustiger als dort irgendetwas zu fotografieren, daher liefen wir erst einmal eine Weile über den Platz. Es nieselte, es war kalt…ach mann. Und was tat man dann, man ging etwas essen und trinken! Das tat der Seele und dem Magen gut.

TripAdvisor hatte eine Pizzeria empfohlen, das Google-Navi führte uns hin. Tja. So toll man da ausgestattet war, dass dieser Laden schon eine Weile geschlossen hatte, hatte niemand eingetragen. Hmpf. Es regnete immer noch und es war noch kälter. Ich wollte einfach so in eins der Restaurants gehen, zwar nicht TripAdvisorgetestet, aber dafür OFFEN. Vera gab seufzend nach und wir setzten uns in ein etwas zugiges aber nettes Lokal und bestellten eine Pizza Parma, mit Rucola, Parmaschinken und Käse…lecker! Schön dünn der Boden und sehr fein im Geschmack. Konnte man lassen!

Dieser Tag wird recht kurz, denn wir taten nicht viel. Es hörte so halbwegs auf zu regnen, wir liefen wieder los. Vera wollte zum Arno, dem Fluss, der durch Pisa floss und so machten wir uns auf den Weg. Alles war trostlos und trist, selbst mit farbiger Hauswand…

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Auch die bunte Hose einer echten Hippiebraut konnte daran nichts ändern:

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Unterwegs sahen wir ein schönes Café, in das wir später gehen wollten, wenn wir mit der Stadtbesichtigung fertig waren.
Pisa war recht leer ansonsten, alles tummelte sich am Domplatz und durch die regennassen Straßen gingen nicht viele Menschen. Daher war auch der kleine Markt in der Stadtmitte total verwaist:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261673)

Aber ich kaufte bei der sehr netten Dame des einen Standes eine Weintraube und die Trauben daran schmeckten wunderbar. =) Am Arno angekommen, schaute Vera sich das trübe Gewässer an und fasste alles in einem Wort zusammen:
„Bäh….“

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Es war einfach kein Wetter für Pisa. Als ich das letzte Mal hier war, war Sommer, 35 Grad und blitzblauer Himmel. SO war das irgendwie nix.

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Wir liefen durch enge Gässchen zurück:

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kauften am Markt bei der netten Dame nochmals etwas, nämlich eine Tüte Maronen zum Selbströsten und suchten dann das Café, das wir anfangs entdeckt hatten. Dort gab es in der Auslage süße Törtchen und sicher guten Kaffee.

Auf dem Weg dahin begegnete uns ein junger Italiener mit einer Gitarre auf dem Rücken. Ich lächelte ihn an (Musiker halt), als sein Rucksack fürchterlich zu jaulen begann. Mein Lächeln gefror augenblicklich, als ich sah, was er zutage beförderte: einen höchstens fünf Wochen alten Welpen! Der heulte fürchterlich nach seiner Mutter und ich war stinksauer. Ich blitzte den Mann an, der den Kleinen auf die Straße gesetzt hatte, wo er jaulte und herum torkelte (in dieser Kälte!!) und ärgerte mich lautstark darüber. Der Mann setzte sich dann doch auf den Bordstein, holte aus seinem Rucksack eine Decke, packte den Kleinen dort hinein und nahm ihn auf den Schoß, nachdem er ihn vorher versucht hatte zu überreden, mit ihm mit zu laufen. Ein fünf Wochen altes Hundebaby!! Der Kleine hatte ja gerade mal die Augen offen und das nur so halb!!

Den ganzen Weg über war ich wütend. Ich wusste, die Polizei zu holen (Tierschutz) würde hier keinen Sinn haben, nicht mal in Deutschland wäre das ein Fall für irgendein Amt…der Kleine war fünf Wochen zu früh von seiner Mutter weg, kaum Möglichkeit zur Sozialisation, zu früh von der Milch entwöhnt…und dann bei einem Straßenkünstler, der ihn sicherlich „liebte“, aber nicht richtig aufzog, wie man sah. Ich kriege immer noch Bauchweh, wenn ich dran denke…und überlege immer wieder, ob ich da nicht doch etwas hätte tun können. Nur was…

Wir kehrten für eine Weile in dem Café ein, das wir anfangs gesehen hatten, wo ich die absolut ekligste heiße Schokolade meines Lebens trank, was meine Laune nicht verbesserte. Irgendwie schmelzen die Italiener dunkle Schokolade ein und kippen sie in eine Tasse…das kann kein Mensch trinken! Es ist so dickflüssig und nicht genießbar, mehr wie Pudding. Eigentlich hätte mir das von Sizilien noch im Sinn sein müssen, aber ich hielt die Schokolade dort für eine einmalige Verfehlung…nun weiß ich es besser. Aber das kleine Erdbeertörtchen war lecker.

Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Auto, überquerten den immer noch nassen Platz vor dem Rathaus:

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knipsten noch Fassaden und was uns so in den Weg kam:

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…und ich sah ein zweijähriges Kind, das die Mutter auf dem Rücken trug, selig schlummernd, mit Daumen im Mund:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261684)

Dass der Mutter nicht der Rücken brach, oder das Tuch riss… :D Der Kleine war ja doch schon etwas dem Säuglingsalter entwachsen. ;)

Zurück am Platz, machte ich noch zwei, drei weitere lieblose Fotos von den drei wichtigsten Bauwerken vor Ort:

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dann wanderten wir zum Auto zurück und fuhren weiter. Ziel sollte eigentlich noch Lucca sein, das in der Nähe lag, wir überlegten bis zur Autobahnabfahrt, ob wir das wirklich noch wollten, wollten dann und fuhren schnell ab, aber als wir dort ankamen, fanden wir erst einmal keinen Parkplatz und dann war das Licht auch schon weg. Noch drei Aufnahmen tätigte ich in der Umgebung:

1495/DSC09169SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261689)|1495/DSC09170SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261690)|1495/DSC09173SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261691)

dann war Schluss. Ach egal…einfach heim.

Ich kochte uns Schupfnudeln mit Gorgonzolasoße und wir machten uns einen entspannten Abend im Warmen…na ja, jedenfalls so warm wie möglich. Ich hatte meist abends meine Jacke weiterhin an. Ja, ich Weichei.

Achja…und ein Eis…ihr könnt es euch denken.

der_knipser
04.11.2016, 09:18
Gut, dass Du geschrieben hast, Pisa sei hässlich, das wär mir gar nicht aufgefallen... ;)

Und danke, dass Du die Internet-Touribildsammlung nicht um dieses eine obligatorische Foto erweitert hast! :top:

Superwideangle
04.11.2016, 11:51
auch wenn es schon zigfach gesagt wurde:

sehr gute Bilder und traumhaft geschrieben:top::top::top:
Chapeau!

MEPE
04.11.2016, 12:07
Du hast einen tollen Blick für die kleinen, vermeintlich unscheinbaren Motive, die 99% der Menschen nicht fotografieren bzw. gar nicht sehen würden.
Ein Paradebeispiel dafür ist die sich die spiegelnde Straßenlaterne.

Klasse Fotos und ein sehr lesenswerter Bericht.

Dana
05.11.2016, 13:10
Ich danke euch sehr herzlich!
Schön, wenn die Bilder und Berichte geschätzt werden!

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Freitag, 21.10.
Man sollte Tintenfische für sich behalten…

Als der Wecker morgens klingelte, quietschte ich leise, denn ENDLICH gab es wieder mal etwas Farbe am Himmel! Ich hüpfte aus dem Bett, schmiss den Ofen an, kletterte in alle Klamotten, die so rumlagen und stellte mich auf die Terrasse, die Kamera am Anschlag. Von Vera hatte ich die Order: „du darfst mich wecken, wenn es sich lohnt.“ Hm….aber lohnte sich das??

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Ich war mir nicht sicher. Was, wenn sie dann wütend war, weil ich sie umsonst geweckt hatte? Ich beschloss, noch etwas zu warten.
Und dann kamen doch Farben! Aber lohnte sich das??

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Ach herrje. Diese Verantwortung! Vera hat einen stressigen Job und einfach Urlaub…konnte ich sie da wirklich aus dem Bett schmeißen? Das Licht war ja jetzt schon schön...

Da kam mir die Idee. Ich holte ihre Kameras auch noch und knipste somit mit vier Kameras den Sonnenaufgang. :D Da wir recht ähnlich geknipst hätten (was kann man da auch anderes machen als Ausschnitte ändern oder Lichtstimmungen aufnehmen), fotografierte ich für sie einfach mit. So hatte sie beides: Sonnenaufgang UND Ausschlafen. :D
Aber hey, was ein Stress! Eine sich schnell ändernde Lichtsituation mit VIER Kameras aufnehmen…das hatte was von Frühsport! Danach war mir auch wirklich warm. :lol:

So ging die Sonne an diesem Tag auf:

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Zwei Bilder durfte ich mir von Veras Speicherkarte holen, weil ich nicht so nah dran kam. Da sind 300mm an APSC schon besser. =)

Später, als die Sonne dann oben war, sah unsere Aussicht so aus:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261754)

Wir hatten vor, heute mit dem Schiff die Cinque Terre von außen zu befahren. Das setzte eine genaue Ankunftszeit in Portovenere voraus, denn von dort startete das Boot, das alle Städtchen abfuhr. Wir machten uns fertig…und schauten auf die Uhr. Noch eine halbe Stunde Zeit bis wir eigentlich hier losfahren wollten! Was war mit uns los?? Keine Hetze, kein „los, wir verpassen ja den halben Tag!!“, nichts?? Wahnsinn. Ich setzte mich noch einen Moment draußen in die Sonne und genoss diese halbe Stunde Nichtstun.
Man hörte: Vögel verschiedenster Art zwitschern und tirilieren, das Plätschern eines Bergflüsschens, das Summen einer verspäteten Wespe, das Rufen des Förster…und sonst…? Nichts. Die Stille war so stark, dass sie sich einem sogar auf die Ohren legte, so ruhig war es. Toll. Unglaublich angenehm! Super. =)

„Liebes, bist du fertig?“
Ich erschrak vor meinem eigenen Rufen, denn es hallte einmal quer über das Tal. Ich hatte schon gehört, wie Hunde unten im Tal bellten, es in den Bergen widerhallte und die Hunde oben bei uns antworteten. Aber dass es SO stark verstärkt wurde, das hatte ich nicht gedacht. Ich konnte im Prinzip fast normal laut sprechen und auf der anderen Seite des Berges gegenüber hätte man mich verstehen können.

Vera WAR fertig und so fuhren wir nach Portovenere.

Auf dem Weg zum Auto begegneten uns eine süße kleine Eidechse und ein paar wunderschöne Blumen.

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Und los ging die Fahrt!

Das letzte Mal hatten wir unten einen guten Parkplatz bekommen, aber uns war schon klar, dass dies dieses Mal nicht so einfach werden würde. Wir fuhren an den am Straßenrand parkenden Autos vorbei. Es gab noch Lücken, aber wir waren auch noch sehr weit vom Hafen entfernt.
„Jetzt?“
„Neeee…warte noch bisi“…
Ich war bereit, mehr zu pokern.
„Hier?“
„Neeee…ist immer noch so weit…“
Tja, aber dann kam bis unten nichts mehr. Alles voll. Portovenere ist leider eine Einbahnstraßenstadt, das hieß „einmal unten, nicht mehr zurück“. So mussten wir eine große Runde fahren, um es noch einmal zu versuchen. Das Gute, wir hatten mittlerweile abgecheckt, wo es gute Plätze gab und ich meinte, mir einen gemerkt zu haben, der noch einigermaßen ok war von der Entfernung.

Als wir wieder unten angekommen waren, musste ich mir eingestehen, dass ich in Sachen Erinnerungsvermögen wohl doch nicht so gut war…also auf der anderen Seite wieder rauf. Die Abfahrtszeit rückte näher, doch diesmal fanden wir auf der Rückseite des Dörfchens noch einen Platz in der weiteren Entfernung, aber noch laufbar. Wir parkten, stiegen aus und hängten uns unsere Sachen um.
„Vorsicht!!“
Vera rettete mich und ihr Auto vor Kratzern, als sie mich vor dem Bus warnte, der gerade in zehn Zentimetern Entfernung an mir vorbei schrabbte. War aber auch eng hier…

Wir liefen zum Anleger. Unterwegs schaute ich übers Wasser und dachte, ich sei in Schottland!

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261757)

Dann lag Portovenere vor uns...im schönsten Sonnenlicht.

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261758)

Der Bootticketschalter hatte gerade Mittagspause und ein gemaltes Schild verkündete uns, dass es um halb zwei weiter ginge. Um 13:50h sollte das Schiff ablegen. Wir warteten also vor dem geschlossenen Fenster und immer mehr Menschen taten es uns nach. Leider stellen sich Italiener scheinbar gerne auf Tuchfühlung in Schlangen…jedenfalls möchte man gern mit einem großen Eisenfäustel mal voll ausholen, in die Menge schlagen und brüllen: „Sie befinden sich in meiner Sicherheitszone!!“ Ich mag es nicht, wenn fremde Menschen mich beim Warten berühren…oder mich fremde Hemdsärmel kitzeln, weil die Leute so dicht aufrücken, dass keine Luft mehr zwischen ihnen und mir ist. Ätzend!

Dann wurde endlich das einfache Holzbrett gelöst und auch wir lösten etwas, nämlich endlich unsere Tickets. Wir wollten alle Dörfchen abfahren, aber nur in Monterosso aussteigen, da das die einzige Stadt war, in der wir noch nicht gewesen waren (außer „Corinna“). Vera war so schlau, keine Tagestickets zu lösen, sondern genau zu erklären, was wir vorhatten, so sparten wir richtig Kohle, da die Karte nach Monterosso und zurück ein ganzes Stück günstiger war als eine Tageskarte. Nach einer kurzen Zeit kam ein Ruf „Cinqueterre??“ und wir durften auf ein Schiff, das hinten angelegt hatte. Da wir wussten, wie herum das Schiff fuhr, setzten wir uns auf die rechte Seite. Dies taten die ersten anderen, die mit auf das Schiff kamen, auch. Bevor das Schiff kläglich in den Fluten versank, kamen doch auch noch andere Passagiere, die sich nach links setzten und für Ausgleich sorgten.

Lange hatte ich überlegt, wo wir uns hinsetzen sollten…ganz nach vorne? Hm…dann könnte die Seite schwierig werden…so entschied ich mich für Reihe 4. Vera durfte ganz an den Rand (es gab immer drei Sitze) und ich nahm die Mitte. Zur Not konnte ich über sie hinweg fotografieren, sie ist ja wahrlich kein Hüne. :D

Vor uns nahm ein großer Skandinavier mit Frau Platz, den ich am liebsten zart und nett über Bord geschmissen hätte. Er nahm viel Raum ein und lehnte sich immer so weit mit seiner Miniknipse hinaus, dass er uns dauernd ins Motiv hing – oder zumindest mir, die in „zweiter Reihe“ stand. Ich wurde also öfter gezwungen, bei wilder Fahrt aufzustehen, um störungsfrei zu fotografieren…eine starke Herausforderung für meinen eh nicht so gut ausgeprägten Gleichgewichtssinn…trotzdem gab es wunderbare Aussichten und es war eine genussvolle Fahrt. Es war überhaupt nicht kalt, eine Jacke war nicht nötig, der Wind war zwar da, aber die Sonne wärmte ganz toll. Los ging es von Portovenere bis Riomaggiore!

1495/DSC04213SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261759)|1495/DSC04214SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261760)|1495/DSC04217SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261761)
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Auf dem einen Bild kann man zwei junge Männer erkennen, die einfach so auf dem Felsen saßen und uns anlachten. Keine Ahnung, wie die da hin geklettert waren, aber es war sicher waghalsig gewesen. Nun saßen sie da, tranken ihr Bier und schauten in Ruhe aufs Meer. Hachja, wunderbar. In der Vergrößerung würde ich sagen, es waren Brüder, die einfach ihren freien Nachmittag genossen.

Das Schiff steuerte Riomaggiore an und mir wurde übel. Nicht von der Fahrt, sondern von der Aussicht auf die dortige Mole! Da standen geschätzte 349857230456207608 Menschen, die alle auf das Boot warteten! Oh mein Gott…
Es kamen lauter giggelnde und laut quatschende Mädchen einer englischen Klasse, coole Jungs derselben Klasse, strahlende Fotografen, lachende Kindergesichter…aber halt SO viele…trotzdem waren wir erstaunt, es passten irgendwie alle in das Schiffchen! Klar, es wurde gut voll, aber wir gingen nicht unter. :D

Vera überlegte laut: „in meinem nächsten Leben verdiene ich viel mehr, dann kaufe ich uns ne Yacht, dann haben wir unsere Ruhe.“
Memo an meinen ImnächstenLeben-ToDo-Zettel: schön Acht geben, wo Vera wiedergeboren wird und Weg kreuzen! :mrgreen: Ich dachte an Yachten und Liegeplätze in Häfen…gutes Essen und Sternegucken…hachja…
Öhm…aber apropos Liegeplatz…
„Haben wir eigentlich ein Parkticket gezogen??“
Vera wurde blass.
„……………..“
Och nee. Wir waren beide so froh, einen Parkplatz gefunden zu haben und dann noch die Sache mit dem Bus…dann hatten wir endlich alles Zeug umhängen und waren einfach losgestiefelt! Oh weia…Parken ohne Parkschein war in Italien teuer…aber jetzt war es nicht mehr zu ändern.

Das Schiff legte bei Riomaggiore wieder ab.

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Weiter ging es nach Manarola,

1495/DSC09318SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261767)|1495/DSC09326SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261768)|1495/DSC09330SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261769)

wo nicht ganz so viele Menschen einsteigen wollten, aber auch durchaus einige. Auch die passten noch! Die Fahrt an der Küste entlang mit der Sonne im Rücken war einfach wunderschön. Bombenwetter, gute Laune…und ein toller Ausblick ließ Pisa im Regen fast vergessen.

Plötzlich knatterte es in der Luft. Ein Heli flog vorbei, an der Leine etwas Großes…

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261770)

Wir überlegten, ob er etwas anlieferte (Baustelle) oder einen Supermarkt auf dem Berg versorgte oder ob das ein Hilfepaket für etwas war…interessant! Heraus bekommen haben wir es nicht.

Das Schiff hielt es wie wir: es fuhr an Corniglia vorbei.

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261771)

Warum?? Warum war Corniglia auf dem Stiefmutternplatz?

Die Lage erklärte es. Man konnte es nicht wirklich nah anfahren mit dem Auto (halt wie die meisten anderen der Dörfer auch) und musste weit laufen. Man konnte es mit dem Schiff nicht wirklich anfahren, kein touristischer Steg, mehr so etwas für Fischerboote. Dazu kam, dass es komplett ganz oben auf dem Berg thronte…und man sowohl von einem eventuellen Schiffslandeplatz als auch vom Zug aus unglaublich weit nach oben klettern musste. Vielevieleviele Stufen…Das wollten dann einfach nicht so viele. :D

Aber Vernazza wurde natürlich angefahren. Besonders gefielen mir zwei blaue Liegestühle auf einem Minibalkon:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261772)

Das Bild aufzunehmen, hat mich sicher sieben, acht Versuche gekostet. Es schaukelte SO derb, dass mein Bildausschnitt eher Glückssache war. Doch nicht nur für das Fotografieren war der Seegang an dieser Stelle schwierig, auch für das Aus- und Einsteigen der Touristen! Der Bootsmann und sein Helfer standen auf dem stark schwankenden Boot Spalier und hievten sowohl die Menschen hinaus als auch hinein. Sie griffen den Leuten richtig unter die Arme, denn das Boot hatte eine kleine Stelle, an der das Geländer aufhörte, aber der Handlauf des Festlandes noch nicht begann. Bei der Schaukelei kein Kinderspiel. Doch alle schafften es heil aufs Festland und aufs Boot.

Monterosso war die letzte Station für uns. Durch den Seegang und die vielen Menschen, die ein und ausgestiegen waren, hatte das Schiff gut Verspätung. Wir kamen um kurz vor vier in Monterosso an und um fünf ging das letzte Schiff zurück. Eine Stadterkundung kam so nicht in Frage, so beschlossen wir, nur etwas zu essen, die Sonne zu genießen und den Stadtgang auf morgen zu verschieben. Da wollten wir alle Dörfer nochmals mit dem Zug bereisen und in aller Ruhe das aufnehmen, was wir bisher verpasst hatten.

Monterosso lag wunderbar im Licht:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261773)

und als wir ankamen, genossen auch andere gerade die Sonne und die freie Zeit:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261774)

Wir liefen zügig zu einem kleinen Restaurant mit wunderbarem Blick und bestellten jeweils einen Gang. Bei den Italienern ist es ja so, dass man mit einer Vorspeise beginnt, dann ein erster Gang folgt, der meist Pasta enthält und dann ein zweiter Gang sich anschließt, der etwas „Hochwertigeres“ bietet, wie Fleisch oder Fisch. Danach folgt Käse oder ein Nachtisch…und man sitzt lange und spachtelt. Ich fragte mich zwar immer, wie die Menschen es schaffen, nach einem Teller Spaghetti UND einer davor gegessenen Vorspeise noch eine Hauptspeise zu essen, aber es schien möglich. :D

Ich bestellte noch einmal Meeresfrüchtespaghetti (also einen ersten Gang), während Vera sich für einen zweiten Gang entschied und gegrillte große Gambas bestellte. Während wir auf das Essen warteten, ließen wir uns von der Sonne wärmen und durften mal wieder feststellen, dass wir mit unseren Kameras auffielen. Diesmal beeindruckten wir einen amerikanischen Gast aus Texas zutiefst mit unserer Ausrüstung und er war begierig zu erfahren, ob wir Profis seien.

Das Essen glich der Laune der Bedienung. Es war eher mäßig. Veras Gambas waren mehr als trocken. Der Länge nach aufgeschnitten, war der Gedanke des Kochs sicher der, den Gästen das Essen dieser Krustentiere zu erleichtern…aber es staubte fast aus der Schale. Meine Meeresfrüchte konnte ich an einer Hand abzählen und auch die Olio war nicht wirklich lecker. ABER ich fand einen ganzen kleinen Oktopus in meinem Essen, spießte ihn auf und ließ ihn vor Vera herum zittern, um ihn ihr zu zeigen.
HAPPS. Weg war er.
Ich schaute entgeistert auf meine leere Gabel, Vera putzte sich genüsslich den Mund ab und hielt dann inne.
„Was ist?“
„Ich wollte dir meinen EINZIGEN Oktopus nur ZEIGEN!“
„Oups……..“
Die Situation war so bekloppt, dass wir laut lachen mussten. Vera hatte halt gedacht, ich halte ihr das zum Probieren hin, während ich mich auf den Genuss des einzigen guten Meerestieres auf meinem Teller gefreut hatte. :lol: Nunja, natürlich habe ich ihn ihr von Herzen gegönnt („NEIN!!!!“ „Psssst…sei still…muss doch nicht jeder wissen…“ „Aber ich habe nicht…!!!!!“ „Shhht jetzt!“) und wir mussten noch lange über diese Gegebenheit schmunzeln…auch jetzt beim Schreiben wieder. ;)

Kaum fertig gegessen, mussten wir schon wieder zum Schiff zurück, um es nicht zu verpassen. Mei, was ein Stress. Die Sonne senkte sich schon und der Bootsmann erwartete uns:

1495/DSC09373SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261775)|1495/DSC04234SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261776)|1495/DSC09383Sf.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261777)|

Das Heimfahren an allen Dörfern vorbei war einfach wunderschön. Das offene Meer...und die Sonne knallte orange auf die Häuschen und die Hügel (das ist NICHT getürkt und nicht zusätzlich gewärmt, nur dass das klar ist! :D).

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Während der Fahrt sprang ich immer wieder auf, weil Boote am Horizont erschienen, die ich erwischen wollte, während sie „durch die Sonne“ fuhren.

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Ich erhielt dafür zweierlei Grinsen: belustigtes von Nichtfotografen, verständnisvolles von Menschen mit Kamera. :D

Zurück in Portovenere erwartete uns eine herrliche Abendstimmung:

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Wir liefen zum Auto zurück, allerdings gemäßigt und fotografierend, denn WENN ein Knöllchen dran hing, dann hing es eh schon. Aber wir schienen vom Glücksgott geküsst zu sein, es war kein Zettelchen dran und bisher gab es auch keine böse Post.

Als wir die Einbahnstraße nach oben fuhren, bat ich, noch eine Runde zu fahren, um vielleicht noch einen Briefkasten zu finden, um die Karten einzuwerfen. Geschrieben waren sie schon ewig, wir hatten nur mittwochs wirklich keinen Briefkasten gefunden und donnerstags in Pisa hatte ich sie im Rucksack vergessen, den ich im Auto gelassen hatte (da war dann natürlich an jeder Ecke einer!). So bogen wir NOCH einmal die Runde ab, zur Stadt hinunter. Briefkasten? Fehlanzeige. Aber ich sah den COOP, in dem wir schon einmal eingekauft hatten. Und da wir noch Dinge brauchten, fuhr Vera spontan und auf meine Anweisung hin ins dortige Parkhaus. Wir kauften ein paar Dinge, brauchten dafür 20 Minuten und zahlten dafür vier Euro. Vier. Euro. Das war mit Sicherheit die Strafe für das Nichtbezahlen eines Tickets vorher. Trotzdem waren wir damit absolut günstiger unterwegs gewesen. :mrgreen:

Als wir dann wieder an der Stelle oben ankamen, wo es hinunter nach Portovenere geht, wäre das Auto fast von alleine abgebogen, so gut kannte es nunmehr diese Strecke. :D

Dunkel wars…puuuuh, mag ich ja gar nicht. Trotzdem erspähte ich im dörflichen Nichts über La Spezia in einer dunklen Ecke einen Briefkasten!
„Stopp!“
Ich stieg aus, rannte die Straße zurück, ging zügig zum Kasten, warf meine Postkarten ein und stürzte zurück zum rettenden Auto. Für jemanden, der sich im Dunkeln eher wie ein Kleinkind verhält, das sich gerade das Knie aufgeschlagen hatte, war ich die Heldin des Abends. ;)

Der Weg durch La Spezia war etwas abenteuerlich. Anscheinend gab es dort ein Fußballderby, das Stadion war hell erleuchtet und wir wunderten uns, dass das Polizeiaufgebot sich in Grenzen hielt. Alles war eher entspannt. Doch beim Weiterfahren erblickten wir an jeder Ecke ein Polizeiauto. Und alle parkten auf Verkehrsinseln, hell blinkend, die Beamten neben ihren Wagen, die Straßen beobachtend. Ok? Wir fühlten uns eher unsicherer als sicherer, aber der Weg nach Hause ging auch schnell zu Ende.

Endlich daheim! Der Treppenweg zu unserer Haustür war jeden Abend bei dieser Dunkelheit ein reines Abenteuer. Gott sei Dank ist keine von uns gefallen. Möglichkeiten dazu gab es mannigfaltig. Da wir erst gegen 16h Mittag gegessen hatten, waren wir um halb neun noch nicht wirklich hungrig, so schnitten wir die Maronen kreuzweise ein und gaben sie in den Backofen, um noch einen kleinen Abendsnack zu verspeisen. Die waren so richtig lecker, konnten aber auch nicht über die aufkeimende Müdigkeit und die wieder sehr harte Kälte hinweg trösten. Der Tag war lang gewesen, die Seeluft machte nun mal auch müde und bei den Temperaturen wollte man doch eher ins warme (angewärmte!) Bett…tja, es wurde halt Herbst.

*bibber*

…und IMMER noch kein Eis gegessen!!!

kilosierra
05.11.2016, 19:37
Dana,
ich habe Dir noch gar nicht gesagt, wieviel Spass es auch mir macht, Deinen Bericht zu lesen. Er ist einfach toll geschrieben und fotografiert.

Schön, dass Ihr so eine schöne Reise hattet.

Felsen, Meeresküste und alte Siedlungen sind schon eine fotogene Mischung.

Habt Ihr denn nun im Urlaub ein Eis gegessen?

Ich glaube, ich möchte auch mal dort hin. :lol:
Na, mal sehen, ich habe auch andere Ideen.

LG Kerstin

Dana
05.11.2016, 22:39
@Eis: nana, hier wird nicht gespoilert. ;)

So, der Bericht ist repariert und fertig.
Vorhin musste ich schnell los...Trauung...singen... ;)

Reisefoto
05.11.2016, 23:13
Sehr viele schöne, stimmungsvolle Bilder! Ich mag die warme Farbgebung!


Plötzlich knatterte es in der Luft. Ein Heli flog vorbei, an der Leine etwas Großes…

Wir überlegten, ob er etwas anlieferte (Baustelle) oder einen Supermarkt auf dem Berg versorgte oder ob das ein Hilfepaket für etwas war…interessant! Heraus bekommen haben wir es nicht.
Konntet Ihr auch nicht, das stand unter NDA. Es war die erste Lieferung von A99II für die Region.;)

jean1959
06.11.2016, 01:04
Liebe Dana,
viele wirklich schöne Bilder und ein schöner Reisebericht, der immer wieder auch zum Schmunzeln anregt. Z.B. auch über den Engel, der fleißig fegt (*breitgrins*): Es ist ein Hl. Georg, der den Drachen mit dem Speer tötet, aber sich einen fegenden Engel vorzustellen hat auch was!

Norbert W
06.11.2016, 07:41
Hallo Dana,
der Helikopter mit dem komischen Dingens. Ihr wart zwar im Oktober, aber habt ihr was gehört, dass es noch Waldbrände in der Nähe gab?
Die fliegen oft und haben genau so wie auf deinem Foto große sogen. BigBags oder andere Behälter mit Wasser gefüllt unten anhängen, mit denen sie zielgerechter löschen können.
Kannst mal googlen "Helikopter Waldbrand löschen" und dann Bilder, da siehste viel ähnliches.

Dana
06.11.2016, 11:09
Es ist ein Hl. Georg, der den Drachen mit dem Speer tötet, aber sich einen fegenden Engel vorzustellen hat auch was! :D

Ok, man sieht hier keinen Drachentöter, ich dachte zuerst an einen "Fährmann" oder sowas...wahrscheinlich hätte ich 3m größer sein müssen, um da noch einen Drachen zu sehen. :D

"Der kleine Feger" ist doch nett. :mrgreen:
Aber vielen Dank für die Info! Wieder was gelernt!

Hallo Dana,
der Helikopter mit dem komischen Dingens. Ihr wart zwar im Oktober, aber habt ihr was gehört, dass es noch Waldbrände in der Nähe gab?
Huhu, Norbert! Eigentlich ist dafür weder die Jahreszeit noch der Breitengrad gewesen...Ligurien hat eher unsere Temperaturen - und bei dem Nebel und 14 Grad kann ich es mir eigentlich kaum vorstellen. Außerdem war ich schon bei Bränden anwesend (zB an der Côte d'Azur) und wenn es brennt oder nur schwelt, dann sieht man das schon.

Ansonsten hast du natürlich Recht, dass es so aussieht. Vielleicht haben die trotzdem Wasser transportiert für irgendwas. Danke für deine Info!

joke69
06.11.2016, 12:19
Wundervolle Bilder.:top:
Das erinnert mich an meine Reise, die fast identisch war. Da gab es noch keine Digitalkameras und die Fotos mit Negativen hat meine geschiedene Frau.
Leider ist sie nicht so nett und leiht sie mir aus.

Dana
07.11.2016, 00:39
Du hast aber eine blöde Exfrau. :(

Nun der quasi letzte Teil! =)


Samstag, 22.10.
Bezüglich des Eises nehme ich Wetten an. :mrgreen:

Auch an diesem Morgen sprang ich wieder zur Sonnenaufgangszeit aus dem warmen Bett in die klirrende Kälte. Ja, lobt mich ruhig mal für meine mutige Konstanz. :cool:

Der Sonnenaufgang war ok, aber keiner war mehr so wie der am ersten Morgen. Und da war ich aus Zufall aufgewacht. Was für ein Glück! Trotzdem war es nett auf der Terrasse und ich knipste wieder mit allen Kameras, um Vera ihren Schlaf zu lassen:

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Eine schöne Nebelbank hielt sich diesmal, bis die Sonne komplett oben war.

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261900)

Danach machte ich Frühstück und weckte Vera. Unser letzter Tag sollte in Ruhe begonnen werden und auch fortgeführt, denn heute wollten wir mit dem Zug durch die Dörfer tingeln und in Monterosso (dem letzten Dörfchen ganz hinten) beginnen.
Es gab eigentlich nur einen Tagesordnungspunkt auf unserer Agenda:

EIS.

HEUTE.

Wir machten uns fertig und begannen unsere Fahrt – erst einmal zum Bahnhof. Vera tippte das Ziel ins Navi und wir ließen uns leiten.
Vera: „Ähm….da stimmt doch was nicht…“
Wir fuhren seltsam durch Ministraßen, immer tiefer nach La Spezia hinein…und plötzlich landeten wir an einem sehr kleinen, süßen Bahnhof. Niemals war das der Hauptbahnhof.
„Oha…La Spezia hat mehrere Bahnhöfe und das Navi hat sich mal diesen ausgesucht…“
Wer weiß, was die Bahnhofsmafia da mit den europäischen Navis gedreht hatte, dass dieser Minibahnhof auch mal Gäste abbekam…ABER: wir lernten: Autosensoren sind doch durchaus hilfreich! Ein Laternenmast hätte ein böses Loch in Veras Auto gehauen, hätte der Sensor nicht Alarm geschlagen. Meine Güte, wie sehr der im toten Winkel gestanden hatte!

Also…neu das Navi einstellen. Der Hauptbahnhof lag an völlig anderer Stelle, aber wir erreichten ihn trotzdem heil und in Bälde. Es regnete Bindfäden, als wir um ihn herum fuhren, um nach einem Parkplatz zu suchen. Ohje. Enge Straßen drum herum, es gab nur einen Eingang in einer „Mauer“, sehr merkwürdig. Später, als wir zurück kamen, entdeckten wir, dass eine Straße weiter ein Vorplatz des Bahnhofes war, aber auch da wären keine Parkplätze gewesen.

Wir waren supermutig und sind einfach mal in die Nebenstraßen gefahren. Dort bekamen wir einen Parkplatz, der nur 80 Cent die Stunde kostete, das war echt günstig für ligurische Verhältnisse! Wir warteten noch etwas den Regen ab, schauten entsetzt kompletten Busladungen von Japanern hinterher, die an dem Mauereingang ausgespuckt wurden (da wollten wir eh nicht sofort hinterher), dann löste ich das Ticket und wir machten uns auf den Weg. Ohne Schirm. Ohne dicke Jacken. Wir hatten beschlossen, dass das Wetter ab jetzt ein Einsehen mit uns haben würde. Ab SOFORT.

Und das hatte es. ;)

„Umbrella?“
Einer der Straßenverkäufer bot uns zum 430985632087566. Mal einen Schirm an. Sobald es regnete, wurden Taschen und Schmuck in Regenschirme getauscht und die Händler versuchten, die Dinger an den Mann und die Frau zu bringen. Wir zeigten grinsend auf unsere Kapuzen und er zuckte die Schultern.

Vera kaufte für uns Cinqueterrekarten, die uns bis Monterosso bringen würden und uns das Recht verliehen, an jedem Dörfchen auszusteigen und später weiter zu fahren, wenn wir wollten. Wir bekamen die Ansage, sie vorher zu entwerten, sonst wäre sie nicht gültig – und das konnte teuer werden.

So…welcher Zug?
Auf der Anzeigetafel stand irgendwas mit „…nterosso“ im durchlaufenden Band.
Ah…Gleis 5.
Wann?
In einer Minute.
Vera: „DAS schaffen wir nicht mehr.“

HA. Wer mich kennt, kennt meinen unumstößlichen Danaoptimismus!
Ich schnappte Vera und wir rannten los. Der Zug stand noch auf der Plattform mit offenen Türen. Wir sprangen hinein und freuten uns diebisch, dass wir es geschafft hatten.
Ich wedelte mit meiner Cinqueterrekarte vor Veras Nase herum:
„Sollten wir die nicht irgendwo abstempeln?“
„Och neeee!!!!“
Also…wieder aus dem Zug raus springen, zum nächsten Automaten rasen, Karte abstempeln und zum Zug zurück.
Tür zu.
Auf Knopf drücken.
Zu.
Mist!!!!!!!!
Wir sahen eine Dame, die weiter vorne gemächlich lief und sich bei unserem Fluchen zu uns umdrehte.
Ich guckte an der Dame vorbei:
„Da vorne ist noch eine Tür offen!!!“
Wir rannten los wie der Blitz, an der Dame vorbei und hüpften in den Zug.
HAAA!!!! Geschafft!!!
….da war das die Schaffnerin, die seelenruhig hinter uns durch die Tür trat, pfiff und die Tür schloss.
Danke, du blöde Kuh…hättest uns ja mal sagen können, dass wir da noch hätten reinspringen können!
Wir suchten uns einen Platz, der Zug war schön leer. Als wir saßen, kamen mir dann die Zweifel, ob ich wirklich richtig gelesen hatte…ganz lesen konnte ich es ja nicht. Aber ja, es stimmte und der Zug rollte Monterosso entgegen.

Mit dem Auto war man eine ¾ Stunde über die Berge und die Serpentinen unterwegs von La Spezia bis Riomaggiore. Mit dem Zug ging das in fünf Minuten! FÜNF. Wir fuhren trotzdem erst einmal durch bis Monterosso. Vera war dort schon einmal stationiert, als sie vor einigen Jahren mit einer Reisegruppe mal in den Cinque Terre war und freute sich auf das kleine Städtchen. Ich persönlich empfand Monterosso den Tag zuvor als nicht ganz so hübsch. Es war flacher, noch touristischer…aber ich ging natürlich gerne mit Vera mit.

Als wir in Monterosso ankamen, war das Wetter mäßig, aber trocken. Wir liefen los und kamen an einer kleinen Bude vorbei. Ich bremste abrupt.
„JETZT. EIS. SOFORT. HIER.“

Und tatsächlich. Wir holten uns ein Eis. Ich eine Kugel Schokolade, Vera eine Kugel Stracciatella. Und wir beschlossen, in JEDEM Dorf eine Kugel Eis zu essen. SO. Rückwirkend, für die ganze Woche, in der wir keins gegessen hatten.
Eine kleine Schnecke hatte auch gerade Mittagspause und aß ihre Stulle:

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Außerdem wurden wir mit viel Liebe empfangen:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261902)

Das Eis war keine Offenbarung, aber es kamen ja noch ein paar Dörfchen. Wir schlenderten zur Burg hinauf, schauten aufs Meer, wie zwei Asiatinnen ebenfalls:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261903)

kletterten hinten wieder hinunter und schritten in die Altstadt. Eine halbwegs hübsche Kirche,

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billige Sonnenbrillen…und tausend Möglichkeiten, ein besseres Eis zu kriegen…aber hier hatten wir ja nun schon eines gegessen. :D

Und dann kamen die Touris. Jetzt verstanden wir erst mal, was es hieß, wenn Züge ganze Massen ausspuckten. Plötzlich war es in der kleinen Stadt dicht. Menschen drängten sich in die Restaurants, machten die Gassen zu, man konnte sich kaum mehr frei bewegen. Na super. Ich machte keine Fotos mehr, denn ich HASSE Menschenaufläufe. Nicht mal mit Käse überbacken eine Möglichkeit. Wir flüchteten abseits in die kleinen Gässchen.

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261904)

Witzige Türen gab es in einer der schmalsten Gassen, eine davon sah so aus:

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und auf einer anderen stand auf italienisch: „Wenn Sie kein Fisch sind, kein Eintritt!“

:shock:

Traurig darüber, kein Fisch zu sein, machten wir uns auf den Rückweg. Waren wir vorher über die Burg gelaufen, gingen wir jetzt durch den Verbindungstunnel, der den einen Stadtteil mit dem anderen verband. Am anderen Ende saß ein Akkordeon-Spieler und spielte echt gut. Da Musiker immer zusammen halten, bekam er von mir eine schöne Münze und freute sich richtig drüber. Anscheinend waren die Touristen eher geiziger. Aber er spielte wirklich gut und hatte sich das Geld verdient.

Das Wetter wurde düsterer, die Farben waren heftig, die Sonne gab sich Mühe, durch zu stoßen…herrlich.

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Weiter ging es zum nächsten Dörfchen Vernazza. Zwei Minuten mit dem Zug ungefähr. Hier war es nun eher kühl und es sah nach Regen aus.
Hunger.
Dolle.
Ich zog Vera schnell durchs Gedränge, wollten wir doch wieder in „unserem Restaurant“ Meeresfrüchtespaghetti essen. Die waren beim ersten Mal SO lecker gewesen! Vera hatte nicht die leiseste Chance, irgendwo stehen zu bleiben und ein Bild zu machen. :oops: :lol: Entschuldigung nochmals. :D Aber erst einmal essen, alles andere danach.

Schade, es gab in diesem Restaurant wohl zwei Köche, die sich die Schichten teilten. Diesmal hatten wir den anderen Koch erwischt, denn die Spaghetti waren lange nicht so gut wie beim ersten Mal, auch die Meeresfrüchte waren rar gesät, Sachen, die es beim ersten Mal gegeben hatte, waren nicht drauf…etwas enttäuschend. Aber satt waren wir natürlich.

Und WIEDER gab es ein dummes, dummes Taubenfütterehepaar!! Und auch die schmissen das Brot in unsere Richtung, so dass die Tauben sehr nah an unsere Kameras pickten. Die Frau bemerkte meinen überaus grimmigen Blick und stoppte das Füttern, auch ihrem Mann sagte sie Bescheid. Allerdings tat sie das mit so einem fiesen Grinsen, dass ich sie gerne mit Honig und Vogelfutter beschmiert hätte, um sie dann auf dem Marktplatz anzubinden. :evil:

Das Wetter war so öde, dass wir lediglich noch durch ein Gässchen liefen, das fast genauso aussah wie das in Monterosso:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261910)

und dann zurück zum Zug. Als wir an der Station ankamen, mussten wir an der Treppe sicher fünf Minuten warten, weil SO viele Menschen diese hinunter gestiegen kamen! Gut, dass wir WEG wollten und nicht erst hierher kamen!
Eis…och nö, wir waren noch zu satt vom Mittagessen.

Corniglia schenkten wir uns. Mal wieder. Wir hatten einfach keinen Bock mehr, so weit und so hoch zu laufen. Auch nicht für ein noch so gutes Eis.

Der Zug hielt in Manarola:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261911)

Und das Wetter war wesentlich besser. Hach, schön! Die Aussicht auf das Meer war wunderbar, das Wasser glitzerte wie tausende Diamanten.

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261912)

Direkt neben dem Bahnhof begann die so genannte „Via di amore“…die Liebesstraße, die einmal an der Küste entlang lief. Leider war sie an einigen Stellen komplett gesperrt, so dass man sie nicht wirklich erwandern konnte und als wir die Treppe hoch gelaufen waren, um mal zu schauen, war das SO derb unromantisch (nur Metalltreppen, Metallplattformen, eingepackte Berge), dass wir umdrehten und nach Manarola hinein liefen.

Auch hier musste man durch einen Tunnel in die Stadt, aber das ging ja flott und danach wurde es schön. Wir wanderten in Ruhe durch Manarola durch.

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„Eis?“
„Eis!“
TripAdvisor erklärte uns, wo eine gute Eisdiele sei…aber wir fanden sie nicht. Statt dessen fanden wir eine, die auch gut aussah und wir kauften eine Kugel Zitroneneis für mich und eine Kugel Maronenglacé für Vera. Das Zitroneneis war ultrahammer, Vera war mit ihrem Maroneneis nicht ganz so zufrieden, ich durfte aber probieren und empfand es auch als sehr lecker. Vielleicht hatte Vera sich da etwas anderes vorgestellt, es schmeckte trotzdem prima.

Ich hatte oben am Berg eine einsame Bank entdeckt, die auch gerade leer wurde, weil eine Gruppe Jugendlicher weiter zog. Ich lief hin und schmiss mein Handtuch drauf (nein, ich setzte mich einfach) und so aßen wir gemütlich unser Eis und schauten auf die Bucht von Manarola, die wir beide sehr mochten.

1495/DSC04284SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261915)|1495/DSC09557SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261916)|1495/DSC04287SF.jpg{br}→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261917)

Auf dem Geländer vor mir saß ein kleines Insekt…irgendwie wirkte es wie eine Milimeterkrabbe…aber mit Sicherheit war es etwas anderes:

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→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261918)

Um noch weiter nach Riomaggiore zu kommen, packten wir unsere Sachen und wanderten zurück zum Bahnhof. Die Sonne machte jetzt einen auf „Drama Baby!“ und schenkte uns noch ein paar hübsche Motive:

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Allerdings nervte uns eine Reisegruppe mit furchtbarer Reiseleitung. Eine italienische Dame mit Plüschblume, mit der sie dauernd herum fuchtelte, schrie in brüchigem Englisch alle möglichen Pläne und Überlegungen in die Runde – und das, obwohl sie alle ein Headset aufhatten. Das ist was Neues und eigentlich recht cool: die Reiseleitung hat ein Mikrofon umhängen und jedes Mitglied hatte ein Bluetoothheadset im Ohr. So musste die Reiseleitung nicht brüllen und jeder verstand alles. Hier nervte es, weil diese Dame so unglaublich unsympathisch rüber kam, dass wir beide froh waren, als der Zug endlich kam.

Als wir dann im Zug saßen, merkte ich, wie müde ich war.
„Veraaaaaa…..?“
„Hm?“
„Wollen wir wirklich noch nach Riomaggiore? Es wird doch auch bald dunkel…“
Vera grinste.
„Haste genug?“
„Jjjjjaaaaa….“
Sie nickte den Plan ab, Riomaggiore auszulassen, da wir das beim ersten Mal auch mit am längsten besucht hatten und gleich heim zu fahren.

Wir gingen noch schnell etwas einkaufen, um für die Rückreise gewappnet zu sein und fuhren dann heim. Das erste und einzige Mal im HELLEN! Es war kurz vor sieben, als wir los fuhren und so konnte ich diesmal noch meine Hand vor Augen sehen, als ich die buckeligen Treppen zu unserem Heim hoch stieg.

Noch einmal den Ofen an…noch einmal zusammen essen und die Zeit genießen…dann war es Zeit fürs Bett, um sich auszuschlafen. Am nächsten Tag ging es nach Hause!

Morgen erzählte ich euch noch das Abenteuer unserer Heimfahrt. :D Zwar ohne Fotos, aber der Vollständigkeit halber. ;)

kiwi05
07.11.2016, 07:38
So lebendig erzählt und schön bebildert, wie immer bei dir, Dana:top:
Aber einen Tagesbericht mit dem Wort/Satzungetüm " Bezüglich des Eises..." anzufangen ist schon sehr speziell:mrgreen:

CB450
07.11.2016, 07:56
Ich weiss ehrlich nicht warum ich im Urlaub in aller Frühe aufstehe, endlos durch die Gegend fahre um einen schönen Sonnenaufgang abzulichten,
wenn es Unterkünfte gibt die das alles von der Terasse bieten. :shock::lol:;)

Dana
07.11.2016, 10:45
Aber einen Tagesbericht mit dem Wort/Satzungetüm " Bezüglich des Eises..." anzufangen ist schon sehr speziell:mrgreen: Was deeeenn? :D Ist doch richtig! Alle haben gerätselt, wie das mit dem Eis war... ;)

Ich weiss ehrlich nicht warum ich im Urlaub in aller Frühe aufstehe, endlos durch die Gegend fahre um einen schönen Sonnenaufgang abzulichten,
wenn es Unterkünfte gibt die das alles von der Terasse bieten. :shock::lol:;) Ähm...nunja, du musst überlegen, dass wir knappe 1000 Kilometer gefahren und auch sehr früh aufgestanden sind, um da hinzukommen. :lol:

Songoo57
20.11.2016, 20:44
Ich bin erst dieses Wochenende dazu gekommen (hatte auch die Muße), Deinen umfangreichen bebilderten Reisebericht zu lesen. Ich hatte zwischendurch (als Du ihn geschrieben hast) immer einmal auf Deine tollen Bilder geschaut und auch die ein oder andere Textstelle "erhascht".
Ein ganz, ganz großes Lob für den textlichen Part (machst Du das beruflich -> das Schreiben?) und natürlich erst recht für die stimmungsvollen Bilder von Eurer Reise. :top:
Ganz besonders haben mir gefallen, um nur einmal fünf zu nennen:

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Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261128)
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Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261139)
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Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261286)
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Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261573)
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Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=261676)

Für den Adventskalender 2016 hast Du ja wohl genug Bilder zusammen ;)

Ach ja wg. dem Schreiben: Du solltest vielleicht einen Reiseblog beginnen oder bei einer Fachzeitschrift (Reisen) anklopfen.

Vielen Dank für den unterhaltsamen Sonntag-Nachmittag mit dem Bericht und den Bildern (man fühlte sich mittendrin als nur dabei :)). Ich glaube in die Ecke muss ich auch einmal verreisen. Macht definitiv Lust auf mehr.

juergendiener
23.11.2016, 10:08
Hallo, liebe Dana!

Was für eine tolle Reportage! Vielen lieben Dank für all diese Arbeit!

Ich war vor drei Jahren zu Fuß in der Gegend, wir sind zu dritt den Ligurischen Küstenweg gegangen. Von daher kenne ich einige Orte und Deine Fotos haben mich natürlich wieder an diesen tollen Wanderweg erinnert.
Ist wirklich eine einzigartige Ecke, fast schon schade, dass jetzt immer mehr Menschen diesen Flecken entdecken, aber so ist das nun mal.

Dana
23.11.2016, 13:52
@Andreas
Hoppala, deinen Beitrag hatte ich gar nicht gesehen!

Danke für deine Begeisterung! Das freut mich immens. Ich weiß nicht, ob ich so etwas als Blog oder für eine Zeitung machen wollen würde...ist ja schon sehr privat. Und ohne die ganzen privaten Sachen und Witze fehlt den Berichten dann ja schon was. Ein Blog hatte ich früher mal...aber das ist viel Arbeit und hat mir irgendwann keinen Spaß mehr gemacht. Beruflich mache ich das nicht, hatte mich aber immer gereizt.

@Jürgen: danke dir für deinen wohlwollenden Beitrag!
Die Ecke ist wunderwunderschön...aber schon jetzt so überlaufen, dass es in der Hochsaison sicher absolut unmöglich ist, in Ruhe zu fotografieren. Wir waren ja im Herbst, selbst da war es noch recht voll. Im Winter will da keiner hin, weil beschwerliche Wege etc...und sonst spucken die Kreuzfahrtschiffe schon Massen aus...aber da wollen sie ja jetzt entgegen treten. Keine Ahnung, wie, aber da soll sich was ändern. Für die Anwohner ist es mittlerweile mehr als lästig, obwohl sie ja vom Tourismus leben.