PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Farbnegativ Bearbeitung


Stuessi
03.10.2016, 11:10
Hallo,

am Beispiel eines meiner Bilder vom Karersee (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=173877) zeige ich meine Bearbeitungsschritte.

Erst fotografiere ich die Negative im RAW-Format und entwickle meist im ACDSee-Programm. Zunächst mache ich einmal den Weißabgleich anhand eines unbelichteten Filmteils, übernehme die Daten für die folgenden Bilder, invertiere durch Umkehren der Gradationskurve, die ich dann noch verbiege.

6/b1-Screenshot.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259761)
6/b2-Screenshot_2.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259762)
6/b3-Screenshot_5.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259763)
6/b4-Screenshot_6.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259764)
6/b5-Screenshot_7.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259765)
6/b6-Screenshot_8.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259766)

Ich kann auch Bild 3 als Tiff abspeichern und in Vuescan oder Silverfast Studio in einem Schritt umwandeln. Dies sind die Ergebnisse

mit Vuescan:

6/b800-v2.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259775)

mit Silverfast:

6/b800-FND-041-14-tiff-sf.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259774)


Gruß,
Stuessi

skewcrap
03.10.2016, 17:16
Hallo Stuessi

Lässt sich Dein Workflow automatisieren? Ich habe zwar einen Workflow, der funktioniert, allerdings habe ich noch sehr viel Arbeit vor mir (12'000 Bilder). Deshalb bin ich immer interessiert für Inputs um meinen Workflow allenfalls verbessern oder ändern zu können. Allerdings habe ich für meine Negative kein Stück unbelichteten Film, wodurch deine Methode wohl nicht funktioniert?

Nach allem was ich zur Thematik bisher gelesen habe, wird die Farbintegrität bei Verwendung der "Invertieren" Funktion zerstört, da die Rechnung dahinter 1-x ist anstatt 1/x. Wenn das Ergebnis gut ist, wäre das für mich aber nicht schlimm.

Ich mache meinen Workflow mit colorneg. Falls du Interesse an einem Vergleich hast, kannst du mir das RAW zur Verfügung stellen, dann wende ich meine Methode drauf an und stelle es hier rein.

Stuessi
03.10.2016, 21:18
Hallo,

hier ein Versuch mit ps und colorperfect:

6/b800-FND-041-14-cp2.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259817)

Gruß,
Stuessi

skewcrap
03.10.2016, 21:57
Ok, subjektiv ist Deine erste Variante besser, da kräftigere Farben. Was jetzt aber der Realität näher kommt?

Wenn du beide Varianten kennst, was spricht aus Deiner Sicht für die Eine oder Andere?

Stuessi
04.10.2016, 19:17
Ich tendiere zur Bearbeitungsweise, wie oben beschrieben, da sie schnell geht.
Leider habe ich noch nicht die richtige Lösung für mich gefunden. Deshalb werde ich meine meisten Farbnegative vorläufig auch nicht scannen.
Übrigens bin ich mit Nikon Scannern auch nicht glücklich gewesen, weder bezüglich Farbwiedergabe noch Geschwindigkeit.

skewcrap
04.10.2016, 20:01
Was heisst schnell?

Ich habe mit meiner Methode ca. 1 min pro Bild, was mir aber eigentlich noch zu langsam ist. Ich habe schon alle Farbnegative digitalisiert, das einzige was noch fehlt ist der Schritt vom Negativ ins Positiv.

Stuessi
04.10.2016, 21:46
Ich würde mal vuescan probieren. Man muss nur alle Bilder markieren, die umgewandelt werden sollen, den Rest macht das Programm automatisch.
Da Sony-RAW Dateien noch nicht berücksichtigt werden wandle ich diese mit dem DNG-Konverter automatisch nach DNG um.

edit:


Hier auf die Schnelle ein Beispiel:
Dies ist die Qualität ohne irgendeine Bearbeitung.

6/b800-FNF-02-01.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259862)
6/b800-FNF-02-02.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259863)
6/b800-FNF-02-03.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259864)
6/b800-FNF-02-04.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259865)
6/b800-FNF-02-05.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259866)
6/b800-FNF-02-06.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259867)
6/b800-FNF-02-07.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259868)
6/b800-FNF-02-08.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259869)

Gesamtzeit für Abfotografieren + Umwandeln in DNG + vuescan, +Verkleinern ca. 20 min.

Gruß,
Stuessi

skewcrap
05.10.2016, 18:26
Vielen Dank für den Tip, habe ich natürlich gleich ausprobiert. Ich habe 40 Negative im Batch ausprobiert und muss sagen, dass die Ausbeute mehr als nur bescheiden ist. Ungfähr die Hälfte der Bilder ist viel zu hell oder zu dunkel.:(

Was verwendest du für Grundeinstellungen?
Gibt es eine Möglichkeit, dass für den Output der Ausgangsdateiname verwendet wird, einfach mit der Dateiendung jpg oder tiff anstatt dng?

Stuessi
05.10.2016, 18:56
Dies waren (zufällig) meine Einstellungen.

6/Screenshot_11.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259908)

skewcrap
05.10.2016, 20:01
Ok, geht schon besser, hat auf jeden Fall weniger ganz schlechte Fotos dabei. Es wird wohl aber nicht möglich sein, mit den gleichen Einstellungen für alle Fotos halbwegs zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen.

Wie man den Ausgangsdateinamen erhalten kann weisst du aber auch nicht?

Stuessi
06.10.2016, 07:27
Wie man den Ausgangsdateinamen erhalten kann weisst du aber auch nicht?

Jetzt weiß ich es: Gib nur * als Ausgangsdateiname ein.

skewcrap
29.10.2016, 10:27
Also, ich habe das ausprobiert und es funktioniert. Allerdings ist die Quote beim automatischen konvertieren dermassen schlecht, dass ich es sein lasse. In den meisten Fällen gibt es sehr grosse Farbverschiebungen, das macht dann keinen Spass. Da bin ich trotz allem mit colorperfect besser bedient.

Da du dieses Plugin ja auch nutzt hätte ich noch 2 Fragen an Dich:

-Wie lange dauert bei dir der der eigentliche Umwandlungsprozess wenn du im Plugin auf "OK" klickst? Bei mir dauert das etwas über 3s. Ich würde das gerne beschleunigen, allerdings ist die Single Core Performance von Prozessoren in den letzten 5 Jahren stehen geblieben. Mehr Kerne nützt laut dem Entwickler nichts, da das Plugin nur 1 Kern nutzt.

-Wie stellst du Deine Farben ein? Man klickt ja auf eine graue Stelle, nur funktioniert das in vielen Fällen nicht, da es im Bild gar keine ideale Stelle gibt zum klicken.
Ich verwende dann die Regler, vorallem Blau und Rot um die Farben einzustellen, die meisten Fotos helle ich zudem deutlich auf indem ich den Schwarzwert verändere. In vielen Fällen lassen sich damit sehr gute Resultate erzielen. Zum Teil schaffe ich es aber trotzdem nicht, einen natürlichen Farbton zu erhalten. Ich kann dann entscheiden was mir lieber ist: Rot- oder Blau Stich.

Vielleicht hast du ja noch einen Tip für mich? Das Plugin ist nämlich alles andere als intuitiv:roll:

kayf
29.10.2016, 11:19
Hier ab ca. 55:00 wie man es in Capture One machen kann:
https://youtu.be/okVI9fArHe8

bonefish
29.10.2016, 11:54
Hallo,
ich stehe vor dem Thema sowohl meine Farbdias als auch Farbfotos zu digitalisieren/scannen. Kann mir jemand eine Empfehlung für einen Flachbettscanner (DOS Betriebsystem) geben welcher ein gutes Preis-Leistunsverhältnis hat. Ich meine damit schnell im Scanvorgang und sehr gute Abbildungsleistung.

Für eine Empfehlung bedanke ich mich im Voraus,

Grüße vom bonefish

skewcrap
29.10.2016, 12:11
@kayf

Danke, aber auch wenn das gut funktionieren würde, dauert das viiiel zu lange. Bei paar hundert Fotos ok, aber ich habe 15'000...

@bonefish

Wie viele Negative hast du denn? Das ist die zentrale Frage. Ich hatte mir das auch überlegt mit Scanner, aber wieder verworfen:

a) dauert viel zu lange (3-5 min pro Bild)
b) bei den meisten (günstigeren) Scannern muss man jedes Bild einzeln einlegen
c) die Auflösung ist meist schlecht, Bildqualität generell

Deshalb bin ich beim Makroobjektiv gelandet. Abfotografieren geht sehr schnell, umwandeln ist eben auch nicht ohne, aber alles in allem hab ich im Moment 1.5 min pro Bild. Da kommt kein Scanner hin...

bonefish
29.10.2016, 12:40
Ich würde es lieber mit 'nem Flachbettscanner versuchen!
Der ganze Kameraaufbau mit Durchlicht für Dias und Auflicht für Fotos, das richtige Objektiv und das Auf- und Abbauen der Installation ist mir aus Platzgründen zu aufwendig. Deshalb ist mir 'ne Scannerempfehlung aus Erfahrung wichtig. In den einschlägigen Test finde ich auch nur die üblichen allgemeinen Aussagen zum Thema, nichts Wirkliches aus der Praxis.

Grüße vom bonefish

skewcrap
29.10.2016, 12:56
Ok, verstehe. Ich kann dich aber bezüglich Aufbau zum Abfotografieren von Dias und Negativen beruhigen, das ist relativ einfach und auch nicht teuer. Ich habe ungefähr 50€ dafür bezahlt. Du brauchst keinen Aufbau mit Vergrösserer, es geht viel einfacher und billiger. Wenn doch interesse besteht, kann ich dir gerne einige Fotos zeigen...

turboengine
29.10.2016, 17:36
Wenn man wirklich 15.000 Dias hat, keine Kodachromes dabei sind und das nicht in ein Ewigkeitsprojekt ausufern soll und das Ergebnis herzeigbar sein soll, kommt man um den Reflecta Digitdia 6000 mit Silverfast Kalibrationssoftware nicht herum.
Gebraucht bei EBay kaufen, benutzen, weiterverkaufen. Ohne ICE Staub und Kratzerentferneung wird das nichts.
Ich weiss, es ist in den Wind gesprochen, aber meine Erfahrung.

Bei Kodachromes hilft nur ein Nikon Coolscan 9000 mit ICE Professional und Feeder für automatisiertes Scannen. Gibt es nur noch zu verrückten Fantasiepreisen zu kaufen.

skewcrap
29.10.2016, 18:39
Es sind nicht 15000 Dias sondern 11000 Negative und 4000 Dias...

Ich habe schon alles im RAW Format auf der Festplatte. Von den 15000 Bildern habe ich bisher ca. 1800 mit Colorperfect umgewandelt, alles manuell. Ich habe bisher keine Möglichkeit gefunden das Umwandeln so zu automatisieren, dass die Ergebnisse auch brauchbar sind...

fritzenm
29.10.2016, 19:01
Hallo,

habe mit so einem Digitalisierungsprojekt meiner Dias, SW und Farbnegative im Januar 2007 mit einem Minolta Scanner angefangen.

Zuerst habe ich einmal ordentlich Material gescannt (Menge weggeschafft). Dann habe ich angefangen, mir die Resultate einmal genauer anzusehen. Und dabei bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass sich, zumindest aus meiner Sicht, dieser ganze Aufwand nur wirklich lohnt für ganz besondere Aufnahmen (aus den unterschiedlichsten Gründen), aber eher nicht für alles andere. Aufgrund dieser Erkenntnis habe ich den Gesamtumfang meiner Digitalisierung komplett neu bewertet und von den rd. 8.000 Dias sind letztlich noch einige 100 übrig geblieben, die ich effektiv gescannt und dann auch "restauriert" habe. Ähnlich bei den SW und Farbnegativen.

Und die Restaurierung der letztlich gescannten Fotos ist irgendwann eingeschlafen, bzw. steht auf der to-do-Liste...

Stuessi
29.10.2016, 19:06
Wenn man wirklich 15.000 Dias hat, ...Reflecta Digitdia 6000 mit Silverfast Kalibrationssoftware.
Ich habe vor 10 Jahren 3 Monate Tag und Nacht mit dessen Vorgänger gescannt. Mein Tipp, den Scanner hinten etwas höher stellen, damit alle Dias nach vorn geneigt im Magazin stecken.

Bei Kodachromes hilft nur ein Nikon Coolscan 9000 mit ICE Professional und Feeder für automatisiertes Scannen. Gibt es nur noch zu verrückten Fantasiepreisen zu kaufen.
Bei Kodachrome schaltet man ICE aus oder fotografiert ab oder lässt die besten Dias mit dem 9000-er professionell scannen.

skewcrap
29.10.2016, 19:12
Das Problem bei den Farbnegativen ist eben, dass eine Beurteilung erst nach der Umwandlung möglich ist... Vorher erkenne ich gar nicht, ob es ein wertvolles Foto ist oder nicht...

fritzenm
29.10.2016, 19:38
Das Problem bei den Farbnegativen ist eben, dass eine Beurteilung erst nach der Umwandlung möglich ist... Vorher erkenne ich gar nicht, ob es ein wertvolles Foto ist oder nicht...

Ok. technisch ja, aber aus dem Kontext des Streifens heraus ist doch meistens schnell klar, ob es sich um wichtige Aufnahmen handelt, oder eben nicht

kayf
29.10.2016, 20:12
@kayf



Danke, aber auch wenn das gut funktionieren würde, dauert das viiiel zu lange. Bei paar hundert Fotos ok, aber ich habe 15000.



Naja, wenn es nur um das "CrissCrossen" im Level-Werkzeug geht.... das kannst Du ja als Preset beim Import oder auf alle anwenden.
Sorry, ich hab jetzt nicht alles gelesen, was du im Detail pro Bild individuell machen musst.

skewcrap
29.10.2016, 21:28
@fritzenm

Wenn die Negative schön sortiert im Archiv sind ja... sonst eher nein...

@kayf, kein Problem, die Thematik ist eben komplexer als man meinen könnte, darum verwende ich auch das spezielle Plugin.

skewcrap
14.01.2019, 23:43
Hallo zusammen

Ich hole mal diesen Thread wieder hervor.

Es gibt ein relativ neues Plugin für Lightroom, nennt sich https://www.negativelabpro.com/.

Damit kann man gescannte (oder abfotografierte) Farbnegative direkt innerhalb von Lightroom konvertieren.

Ich werde mir das im Detail anschauen, sieht sehr vielversprechend aus.

Vorteile:

-Non desktruktiv
-keine gigantisch grossen TIFF Files nötig
-komplett innerhalb Lightroom
-Konvertierung lässt sich automatisieren!!!

Dass man bessere Resultate erzielen kann als mit dem Plugin colorperfect für Photoshop glaube ich nicht. Wenn man damit aber 10x schneller ist bei 80% der Qualität, dann wäre das absolut top.

Aleks
15.01.2019, 13:22
Hallo skewcrap,

ja, das Plugin hatte ich auch schon gesehen. Bin aktuell mit beiden Enwicklern, also von Negative Lab Pro (Nathan Johnson) und ColorPerfect (Christoph Oldendorf) in Kontakt, weil eine wesentliche Frage nach der Farbtemperatur der Repro-Lichtquelle noch nicht geklärt ist.

Ich beschäftige mich mit dem Thema seit mehreren Jahren und habe meinen Aufbau auf meiner Webseite dokumentiert: http://www.zgraja.com/digitalisieren/1_vorwort.php
Was noch fehlt, ist ein nachbaubarer und nachvollziehbarer Workflow für Farbnegative. Letztere benötigen eine grundsätzlich andere Verarbeitung als Diapositive und Schwarzweissnegative, das fängt schon bei der Wahl der richtigen Lichtquelle beim Digitalisierungsvorgang an.

Der Entwickler von ColorPerfect erläutert recht einleuchtend, warum man Lightroom für die Umwandlung grundsätzlich nicht verwenden sollte (das im Detail aufzufüren würde den Thread sprengen, kann aber hier nachgelesen werden):
https://www.colorperfect.de/ColorPerfect/PerfectRAW/natuerliche-Farben-fuer-Digitalkameras/
https://www.colorperfect.de/gamma_ps.html

Kurz: es geht dabei um die Farbintegrität. Die meisten Hersteller, auch Adobe, scheinen nach Erläuterung von ColorPerfect hierbei entscheidende "Fehler" zu machen, um die Ergebnisse bei normalen Workflows aufzuhübschen, die aber zeitgleich eine farbrichtige Negativ-Positiv-Umwandlung unmöglich machen. Bei "normalen" Workflows ist das nicht weiter schlimm, denn Photoshop und LR sind nicht in erster Linie für die Negativ-Positiv-Umwandlung entwickelt worden.

Wir wissen leider nicht, wie Negative Lab Pro intern genau arbeitet, sprich ob es genauso ein Pfusch ist, als wenn ich selbst als Anwender manuell den Weißpunkt und Schwarzpunkt setze, die Gradationskurve von oben nach unten flippe und den Rest so lange "nach Gefühl" anpasse, bis die Ergebnisse gefällig sind.
Oder ob Negative Lab Pro farbrichtig und mathematisch korrekt umwandelt. Herr Oldendorfs oben verlinkte Seiten geben Auskunft darüber, worum es hierbei geht, welcher Tricks sich die meisten Hersteller bedienen und zu was für Fehlern das in unserem Anwendungsfall "Negativ-Positiv-Umwandlung" führt.

Was mich etwas skeptisch macht: nach Aussage des Entwicklers von Negative Lab Pro erfolgt die Umwandlung in erster Linie automatisch, zuzüglich gibt es eine Art manuelles Feintuning "nach eigenem Geschmack". Es gibt jedoch keine Presets/Fein-Einstellungen für Kameramodelle oder Filmtypen. Wenn ich den Entwickler richtig verstanden habe (Kommunikation läuft auf Englisch), sind diese in Planung.
Dabei haben gerade die Analogfilme unheimlich viele "Feinabstimmungen", vergleiche: https://www.colorperfect.de/filmtypes.html

So oder so, am Ende soll bestmögliche Qualität rauskommen, mit vertretbarem Aufwand. Was wir nicht wollen, sind absaufende Schatten, ausgefressene Lichter und Farbstiche.

Klar, man kann jede einzelne Vorlage irgendwie abfotografieren und manuell so lange anpassen bis sie einem gefällt, aber da wird man mit einer größeren Bildmenge nie fertig. Mein Ziel ist, die Umwandlung zumindest "filmweise" farbrichtig zu automatisieren.

Die von Dir aufgezählen Vorteile von Negative Lab Pro sehe ich genau wie Du. Wäre schön, wenn es wie beworben funktioniert und gute Ergebnisse liefert.

Hast Du eventuell schon eine Vollversion gekauft und ausprobiert?

Viele Grüße
Aleks

skewcrap
15.01.2019, 17:21
Hallo aleks

Deine Seite kenne ich; du hast mich vor 4 Jahren dazu verleitet fast 15000 Farbnegative abzufotografieren:shock::D

Keine Angst, ich würde es wieder machen. Bis jetzt habe ich wegen des immensen Aufwandes leider erst 2000 Bilder invertiert.

Bis jetzt war colorperfect das Beste das es gab. Ich bin mit den Ergebnissen zufrieden, nur liegt der Zeitaufwand einfach nicht mehr im erträglichen Rahmen.

Dass es ein neues Plugin gibt tönt vielversprechend; noch bin ich aber auch noch skeptisch.

Mit colorperfect hatte ich den Einfluss der Lichtquelle getestet; konnte aber keine Unterschiede feststellen. Deshalb hatte ich dann alle Negative auf einer einfachen Leuchtplatte abfotografiert. Das Thema ist für mich also gegessen; ich werde nicht ein 2. mal alle 15‘000 Negative abfotografieren, auch wenn sich tatsächlich herausstellen sollte, dass eine andere Lichtquelle bessere Ergebnisse erzielt hätte.
Wenn die Lichtquelle aber einen Einfluss auf das Resultat hätte, würde das doch bedeuten, dass die optische Dichte des Negatives stark von der Wellenlänge des Lichts abhängig wäre. Diese Abhängigkeit habe ich aber in den Unterlagen nirgends gefunden.

Dass man für negative lab pro keine Presets für verschiedene Filmtypen braucht erstaunt mich auch. Allerdings muss ich auch sagen, dass der Unterschied der Filmtypen bei colorperfect wirklich minim ist. Insofern könnte man das vielleicht auch einfach mitteln.

Ich werde das Plugin detailliert testen (Vollversion habe ich noch nicht gekauft); am Ende interessiert mich das Ergebnis.

Ich hätte aber auch gerne eine physikalisch/mathematische Begründung, wieso dass der Umwandlungsprozess nicht funktionieren kann resp. was so schwierig ist. Eine vollständige mathematische Beschreibung des benötigten Umwandlungsprozesses habe ich aber noch nirgends gefunden.

Ich bleibe auf jeden Fall dran.

skewcrap
15.01.2019, 21:01
Hier ein Beispiel:

4 Varianten der gleichen Szene, einmal mit A77ii fotografiert, 1x analog. Negativ wurde auf 3 Arten verarbeitet: mit Noritsu Scanner durch ein Fotogeschäft; abfotografiert mit A77ii und anschliessend digitalisiert mit color perfect, sowie negative lab pro.

Achtung: Ich habe bewusst KEINE manuelle Nachbearbeitung gemacht. Mein Ziel ist ein AKZEPTABLES Resultat AUTOMATISIERT zu erreichen.

Farbnegativ digitalisiert mit Noritsu Scanner (durch Fotogeschäft):

6/0009_9_noritsu_small.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=308295)

digitalisiert durch negative lab pro mit Profil Noiritus (standard), Auto Tone und Auto density aktiviert.

6/DSC00009_neg_lab_pro_small.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=308296)

dgitalisiert durch colorperfect mit "1 klick" auf eine Neutralgraue Stelle:

6/DSC00009_colorperfect_small.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=308298)

gleiche Szene fotografiert mit A77ii:

6/DSC00009_a77ii_occ_small.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=308300)

Die Digitalisierung durch den Noritsu Scanner ist eindeutig am besten. Ich weiss aber natürlich nicht, wie viel manuelle Arbeit da investiert wurde.

fbenzner
16.01.2019, 12:15
Ich digitalisiere meine Dias hiermt, Bearbeitung mit DXO Lab2
https://fotovideotec.de/dias_digitalisieren/

Diaprojektor automatischer Weitertransport
Digitalcamera (A7RII) auslösen per Kabel-Funkauslöser

skewcrap
16.01.2019, 13:26
Diapositive digitaisieren ist kein Problem, da der Prozess der Invertierung nicht nötig ist. Das Abfotografieren erfolgt analog für Diapositive wie für Farbnegative.

Ich hatte zwar nicht den gleichen Aufbau wie du, aber das Prinzip ist analog. Ale Bilder sind bei mir unterdessen as RAW auf der Festplatte. Die sehr sehr grosse Schwierigkeit ist nun aus den RAW Files mit vernünftigem manuellem Aufwand fertige Bilder zu erzeugen.

Ich bin immer noch daran mir die Grundlagen anzueignen (Physik des Lichtes, Farbenlehre, Funktionsweise der Farbnegative, CMOS Sensoren...), mit dem Ziel die Problematik im Detail zu verstehen.

99% was man im Internet zu dem Thema findet ist leider falsch.