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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rauschent trotz ISO100


hohesC111
21.09.2016, 14:09
Liebe Experten,

in vergangener Zeit stolpere ich wiederholt über das Problem, dass
ich trotz einer geringen Empfindlichkeitseinstellung von ISO <500
ein Rauschen auf dem Bild erkenne.

Unabhängig, ob ich auto. ISO durch die Kamera bestimmen lasse oder
diese Voreingestellt auf ISO100 habe.

Folgend mein Vorgehen nach Auslösung für anhängendes Beispielbild 1/Beispielbild 2 *.png

- ARW-Aufnahme.
- Import von SD mithilfe von LR.
- Keine Entwicklungseinstellungen während des Imports.
- DNG-Konvertierung in LR.
- Größe von 6000x4000 auf 1200x800 verringert./Freistellung eines Ausschnitts 1200x800
- Mit -max. Qualität- auf JPEG komprimiert./Export mit PS in *.png ohne Komrpimierung

Kamera Sony ILCE-6000
Objektiv E PZ 16 – 50 mm F3,5 – 5,6 OSS | SELP1650


F/9
1/125 Sek.
ISO-100
16 mm
kein Blitz
Zeitautomatik
Auto. Weißabgleich
Stativauslösung (mögliches Wackeln durch Vibrationen durch Zug)


Beispielbild 1 (http://fs5.directupload.net/images/160921/mtwn6udx.jpg)

Beispielbild 2 (http://fs5.directupload.net/images/160921/tposjbf4.png)


Vielen Dank für eure Hilfe!

Grüße
Tobias

screwdriver
21.09.2016, 19:20
Vielen Dank für eure Hilfe!


Vergleiche doch mal Bilder mit JPGs (JPG & RAW), welche die Kamera produziert.
Ich vermute suboptimale "Entwicklung" und dazu kommt beim 2. Bild auch noch Unterbelichtung.

sir-charles
21.09.2016, 20:04
Das Bild ist unterbelichtet.

Rasen/Gras entspricht von der Helligkeit einem neutralen Grauwert (18%-Reflexion). Der ist in dem Bild zu dunkel wieder gegeben. Wenn Du zu wenig Licht an den Sensor lässt, fällt das auch in der 100%-Ansicht trotz ISO 100 durchaus auf. Mit Rauschen meinst hoffentlich nicht die abendlichen Lufteintrübungen entlang der Bahnstrecke ?
Die Kamera hat bei der Belichtungsmessung offenbar den Himmelsanteil zu stark gewichtet (dort hast Du sogar noch Zeichnung im Himmel).
Belichte ausreichend auf das, was Dir wichtig ist, dann sind auch höhere ISOs kein Problem.

Verwacklungen durch den Zug schließe ich mal ganz forsch aus. Wohl wird die Länge der Verschlusszeit bei der Bewegung für die Unschärfen gesorgt haben.

Lerne Deine Kamera kennen, dann weißt Du wie sie tickt. In dem Fall belichtete sie zu kurz.
Wenn Du weißt, wie sie tickt, kannst Du ggfs. eingreifen und entsprechend gegensteuern.
Hier wäre evtl. eine 1/3 oder 2/3 Plus EV-Korrektur nötig geworden.

Wenn Du in die Ecke nicht so schnell wieder hinkommst, setze Dich mit Deinem Lightroom auseinander, wie Du die Aufnahme noch „retten“ kannst. Man sieht es nur in der 100%-Darstellung.

Das nennt man „Lehrgeld“, das haben hier alle irgend wann einmal gezahlt.

Gruß
Frank

der_knipser
22.09.2016, 05:48
...
- ARW-Aufnahme.
- Import von SD mithilfe von LR.
- Keine Entwicklungseinstellungen während des Imports.
- DNG-Konvertierung in LR.
- Größe von 6000x4000 auf 1200x800 verringert./Freistellung eines Ausschnitts 1200x800
- Mit -max. Qualität- auf JPEG komprimiert./Export mit PS in *.png ohne Komrpimierung
...
Ich lese Deinen Workflow und finde zwischen "Import" und "Export" nirgends eine Entwicklung, im Gegenteil, Du hast sie sogar während des Imports unterdrückt, und offensichtlich später nicht nachgeholt.

RAW heißt übersetzt: roh
Und das aus gutem Grund. Jedes Bild braucht eine Entwicklungsbearbeitung, wenn es nicht flau, blass, kontrastarm und verrauscht daher kommen soll. Auch die Bilder mit ISO 100 brauchen das. Nur eben nicht in dem Maß wie Bilder mit ISO 16000.

Was nimmst Du denn zum Maßstab, dass Du Dich hier über ein bisschen Rauschen wunderst? Hast Du jemals unbearbeitete 100%-RAW-Ausschnitte gesehen, die nach dem Export nicht gerauscht haben? Ja, die gibt es. Das findet man in Bildern, bei denen das Motiv den Betrachter vom Rauschen ablenkt.

Warum fotografierst Du eigentlich in RAW? Ich bin fast geneigt, Dir das jpg-Format zum Fotografieren zu empfehlen, dann erledigt die Kamera das Entwickeln, das Du offensichtlich einsparen möchtest. Und das Entrauschen übernimmt sie auch.
Glaubst Du nicht? Probiere es aus!

kilosierra
22.09.2016, 08:17
Ich habe es eigentlich so verstanden, dass es dem TO NUR um das Rauschen geht und er deshalb das Bild absichtlich nicht entwickelt hat. Ich kan immerhin bei der Entwicklung den Rauscheindruck erheblich verstärken (Aufhellen, Schärfen) oder abschwächen. Um eine vergleichbare Aussage zu bekommen erscheint es mir logisch, alle Entwicklungseinstellungen zu unterdrücken.

Gerade im zweiten Beispielbild erscheint mir das Rauschen in den dunklen Flächen schon recht stark. Leider habe ich heute nicht mehr die Zeit, das mit meinen Aufnahmen zu Vergleichen.

Ich habe ja auch die A6000 in Gebrauch und frage mich auch regelmässig, ob sie mit den Jahren stärker rausch oder ob ich nur empfindlicher geworden bin.
Allerdings nehme ich mir nicht die Zeit das genauer zu verfolgen solange nicht alle die meine Bilder sehen auch über zu starkes Rauschen meckern.

Ist es denkbar, dass der Sensor so schnell altert und sich das im Rauschen zeigt? Meine habe ich jetzt knapp 2 Jahre.

LG Kerstin

Alison
22.09.2016, 08:29
meines Wissens nach altern Sensoren praktisch nicht. Aber ja jedes Bild rauscht auch bei ISO 100. das liegt auch in der Natur der Sache (des Lichts). Wenn das stört sollte man eben entrauschen.

Ich denke es ist eher Lightroom das Anfänger hier verwirrt weil Adobe sich nicht die Mühe macht für jede Kamera und jede iso Stufe eine passende Entrauschung vorzugeben und stattdessen das Helligkeitsrauschen in der Grundstellung gar nicht behandelt. Man kann das als Anwender selbst machen ... oder es die Kamera (jpg) DxO oder CaptureOne automatisch erledigen lassen.
Gruß Christoph

kilosierra
22.09.2016, 09:31
Danke für Deine Antwort.

Ich denke, die Bilder, die ich hier zeige, beweisen, dass ich das Rauschen in LR oder manchmal auch mit Nik ausreichend behandeln kann. :D

Allerdings behandel ich meinen Sensor nicht sehr vorsichtig. Oft denug muss er die volle Sonne von vorn ertragen, wenn ich Halos fotografiere oder Aufnahmen im Gegenlicht mache. :shock:
Deshalb frage ich mich eben doch, ob ich dem Sensor nicht zuviel zumute.

Vielleicht ist es aber nur ein Eindruck, denn unsere Ansprüche an die Bilder steigen ja ständig.

LG Kerstin

Alison
22.09.2016, 10:09
Danke für Deine Antwort.
Ich denke, die Bilder, die ich hier zeige, beweisen, dass ich das Rauschen in LR oder manchmal auch mit Nik ausreichend behandeln kann. :D

Aber klar! Deshalb hatte ich auch Anfänger geschrieben und dich damit natürlich nicht gemeint.

StrandBanane
28.09.2016, 20:01
Hallo zusammen,

da ich ein ähnliches Problem habe und kein neues Thema dafür erstellen wollte, nutze ich mal diesen Beitrag und hoffe, dass es für alle so i.O. ist:eek:

Meine Bilder mit der Alpha 6000 sehen alle auch echt verrauscht und nach den bereits geschriebenen Antworten hier, glaube ich, dass es ebenfalls an der Belichtung liegt. Hier mal ein Beispielbild:

972/_DSC1506.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259528)

Ich bin ein totaler Anfänger beim Fotofrafieren und habe hier im Modus A bei Sonnenaufgang mein Glück versucht.

1/160 sec
f16
ISO 100
47 mm

Wie man sieht ist auch hier viel verrauscht. Das Bild ist unbearbeitet und ich weiß, dass man es erst noch entwickeln muss. Allerdings konnte ich hier in Lightroom nicht mehr viel retten. Dafür ist das Rauschen einfach zu groß, behaupte ich jetzt mal nach mehreren vergeblichen Versuchen.
Ich dachte eigentlich, dass die Kamera die Belichtung automatisch einstellt, damit das Bild gut belichtet ist. War wohl eine Fehleinschätzung. Wie macht ihr das bei schnellen Aufnahmen unterwegs? Messt ihr immer und bei jedem Bild die Belichtung?

Gruß

skewcrap
28.09.2016, 20:47
Das ist eine Situation mit grossem Dynamik Umfang (Himmel extrem hell, Pflanzen dunkel). Wenn du auf den Himmel fokussierst, sind die Pflanzen zu dunkel, wenn due auf die Pflanzen fokussierst, dann ist der Himmel ausgefressen (=weiss).

Du könntest HDR einstellen, so dass die Kamera mehrere Fotos mit unterschiedlicher Belichtung macht und zusammenfügt (dann hast du nur ein JPG), oder selber mehrere Bilder mit unterschiedlicher Belichtung machen und anschliessend am PC verrechnen.

Oder du versuchst erstmal nur über die Belichtungskorrektur der Kamera z.B. +0.7EV einzustellen, so dass die dunklen Bereiche etwas heller werden und weniger rauschen.

StrandBanane
29.09.2016, 10:04
Das ist eine Situation mit grossem Dynamik Umfang (Himmel extrem hell, Pflanzen dunkel). Wenn du auf den Himmel fokussierst, sind die Pflanzen zu dunkel, wenn due auf die Pflanzen fokussierst, dann ist der Himmel ausgefressen (=weiss).

Du könntest HDR einstellen, so dass die Kamera mehrere Fotos mit unterschiedlicher Belichtung macht und zusammenfügt (dann hast du nur ein JPG), oder selber mehrere Bilder mit unterschiedlicher Belichtung machen und anschliessend am PC verrechnen.

Oder du versuchst erstmal nur über die Belichtungskorrektur der Kamera z.B. +0.7EV einzustellen, so dass die dunklen Bereiche etwas heller werden und weniger rauschen.

Danke für die Tipps. Ich werde am we mal beides ausprobieren und die Ergebnisse vergleichen. Bisher habe ich immer ein extrem starkes Rauschen bei Aufnahmen in der Dämmerung, habe aber nie daran gedacht, auch mal die Belichtungskorrektur zu nutzen.

Alison
29.09.2016, 10:20
Das Bild ist unbearbeitet und ich weiß, dass man es erst noch entwickeln muss.

Aus Interesse: was meinst du mit "unbearbeitet"? Ist das ein Kamera-jpg oder kommt es aus LR mit den Standardvorgaben?

StrandBanane
29.09.2016, 10:50
Aus Interesse: was meinst du mit "unbearbeitet"? Ist das ein Kamera-jpg oder kommt es aus LR mit den Standardvorgaben?

Da ich ja keine RAW Datei hier einstellen kann, habe ich das Bild lediglich in das Format jpg. über Lightroom umgewandelt, um es hier zeigen zu können.

der_knipser
30.09.2016, 17:56
... Meine Bilder mit der Alpha 6000 sehen alle auch echt verrauscht...In Deinem Bild finde ich beim besten Willen gar kein Rauschen, selbst wenn ich das auf 400 oder 800% vergrößere. Was ich erkenne, sind jpg-Artefakte, die durch die Komprimierung entstehen, und es sind Unschärfen, die vermutlich durch zu starkes Abblenden entstehen (Beugung).
Aus dem Bild kann ich auch nicht erkennen, ob es eine Verkleinerung ist, oder ob Du einen 1:1 Ausschnitt daraus geschnitten hast.
Vielleicht verwechselst Du Unschärfe mit Bildrauschen? Kennst Du die Unterschiede?

StrandBanane
06.10.2016, 10:49
In Deinem Bild finde ich beim besten Willen gar kein Rauschen, selbst wenn ich das auf 400 oder 800% vergrößere. Was ich erkenne, sind jpg-Artefakte, die durch die Komprimierung entstehen, und es sind Unschärfen, die vermutlich durch zu starkes Abblenden entstehen (Beugung).
Aus dem Bild kann ich auch nicht erkennen, ob es eine Verkleinerung ist, oder ob Du einen 1:1 Ausschnitt daraus geschnitten hast.
Vielleicht verwechselst Du Unschärfe mit Bildrauschen? Kennst Du die Unterschiede?

Komme gerade aus dem Urlaub, deshalb die späte Antwort;) Ich bin ja selber noch ein blutiger Anfänger im Bereich des fotografierens. Deshalb kann es gut möglich sein, dass ich hier das Rauschen mit der Unschärfe verwechselt habe. Ich habe mir natürlich einige verrauschte Bilder im Internet und in Büchern zur Kamera selbst angesehen, um ein Vergleich ziehen zu können. Mein eingestelltes Bild habe ich ja ohne Bearbeitung hochgeladen (1:1). Wenn ich es aber in Lightroom etwas aufhelle und vergrößere, kommt es mir irgendwie total verrauscht vor. Ich kenne Bilder in Foren vom SELP1650, die bei weitem besser aussehen und wirklich klar sind. Allerdings habe ich hier auch wirklich sehr stark abgeblendet f16. Die Schärfe habe ich anhand der hyperfokalen Distanz ausgerechnet und auch so eingestellt. Hier waren es bei f16 und 16mm ca.90cm. Was mich halt stark irritiert sind die Kollegen in meinem Bekantenkreis, denen ich die Bilder auch gezeigt habe und die schon (laut eigener Aussage) jahrelang fotografieren und meine Bilder als sehr verrauscht betrachten. Die Alpha wäre halt nicht mit einer Spiegelreflex zu vergleichen und würde halt ''schlechtere'' Bilder machen.

Alison
06.10.2016, 11:04
Also erstmal haben deine Bekannten recht, die 6000er ist nicht mit DSLRs vergleichbar, sie ist einfach besser ;). Ernsthaft, die Qualität des Sensors steht außer Frage. Wenn es in diesem Bild Probleme gibt, dann kommen sie eher von der Bildbearbeitung.

Ellersiek
06.10.2016, 11:21
... Wenn es in diesem Bild Probleme gibt, dann kommen sie eher von der Bildbearbeitung.
Bzw. zunächst durch die Lichtsituation und der Belichtung.
Hier hätte bei der Belichtung ein Grauverlaufsfilter helfen können, mit dem Du den hellen Bereich (Himmel/Sonne) abdunkelst (Also Grauverlauf von oben nach unten).

Gruß
Ralf

dey
06.10.2016, 11:21
Allerdings habe ich hier auch wirklich sehr stark abgeblendet f16. Die Schärfe habe ich anhand der hyperfokalen Distanz ausgerechnet und auch so eingestellt. Hier waren es bei f16 und 16mm ca.90cm.
Und, was war der wirklich Abstand zum Feld?
Es ist völlig sinnfrei mit hyperfokaler Distanz zu arbeiten, wenn man gar keinen HG im Unendlichen hat. f/16 ist einfach nix. Dein Objektiv ist ohnehin nicht das superscharfe Teil und dann auch noch f/16
Für die Zukunft: mache unter solchen Umständen auch ein normales Bild mit Belichtung auf das rauschende Hauptmotiv. Dann hast du einen Vergleich, um die Fehlerquelle(n) zu finden.

Was mich halt stark irritiert sind die Kollegen in meinem Bekantenkreis, denen ich die Bilder auch gezeigt habe und die schon (laut eigener Aussage) jahrelang fotografieren und meine Bilder als sehr verrauscht betrachten. Die Alpha wäre halt nicht mit einer Spiegelreflex zu vergleichen und würde halt ''schlechtere'' Bilder machen.
Das ist totaler Quatsch. Du hast eine Sensorgröße aps-c ohne Spiegel davor. Das sind allerbeste Vorraussetzungen für Top-Bilder. Lass dich von ahnungslosen Schwätzern nich verunsichern. Viele können SLT gar nicht von E-Mount unterscheiden.

Als erstes solltest du mit 'normalen' Motiven ers mal dein Objektiv auf Grundschärfe testen. Wenn du dann weist, was dein theoretisches Maximum ist kannst du dich um komplexe Aufnahmesituationen kümmern.

Bei deinem Bild hast du vielleicht wirklich die Dynamik überreizt.

Hier mal ein Muster, wie es aussehen kann. Und das mit Folie dazwischen.
1006/DSC09852_dxo9-h1k2.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=259266)
Modell: SLT-A65V
Belichtungszeit: 1/80
Blende: F/8
ISO-Zahl: 100
Aufnahmedatum: 19.09.2016 20:23:53
Brennweite: 16mm
Es ist aber ein Objektiv, welches wirklich scharfe Bilder machen kann.
Belichtet auf den Himmel und die Büsche sind im RAW schwarz. Dann in Capture One gepusht.

About Schmidt
06.10.2016, 12:30
Wie wäre es denn, wenn man sich mal das hier (http://www.kleine-fotoschule.de/index.php) komplett durchliest?

Mir hat das einige neue Erkenntnisse beschert und so ganz neu bin ich ja nun auch nicht mehr! Was hier steht, kann man durchweg als fundiert und richtig bezeichnen. Keine Augenwischerei, keine Trickserei, kein Halbwissen, wie es auf diversen anderen Seiten oft zu finden ist.

Gruß Wolfgang