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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : α6000 Objektivberatung Produktfotografie mit durchgängiger Schärfe


maikuebel
22.07.2016, 12:23
Hallo an die Profis,

ich bräuchte mal einen Tipp für einen Objektivkauf. Ich möchte für unseren Optikerladen Brillen fotografieren. Dazu sollten die Brillen wirklich von vorn bis hinten knackig scharf sein und deshalb eine gute Tiefenschäfe besitzen. Ich habe kein Studio und die Beleuchtung ist auch mittelmäßig. Ich würde dann vielleicht noch ein besseres Dauerlicht dazukaufen. Die Fotos sollen fürs Web, aber auch immer mal für einen Flyer /Plakate nutzbar sein. Je weniger ich nachher am Rechner nachbearbeiten muss, umso besser:)

Ich habe die 6000 und bisher nur das 16mm Pancake und das SEl18-200. Beide Objektive sind nicht wirklich gut geeignet.

Welches Objektiv ist für meine Zwecke am besten geeignet? Habe auf das Makro 90mm/2.8 geschielt. Oder lieber eine andere Brennweite? Makro 35 oder gar ein 50 mm? Oder wäre auch ein guter Kompromiss das Zeiss1670, da ich dies auch anderweitig gut benutzen könnte?

Fragen über Fragen und vielleicht habt ihr einen Tipp. :shock: Es gab im Nachbarforum mal einen ähnlichen Thread, aber der war für mich eher verwirrend. Zumal dies sich nicht auf E-Mount bezog, sondern Vollformat.

Danke!!!

matti62
22.07.2016, 12:43
ich mache das wie folgt:

- weißer Untergrund (weißes Lacken)
- Weißer Hintergrund (weißes Lacken, alterniv geht auch was anderes)
- Glas Drüber
- Produkt drauf.


a6000 mit dem 1670, wenn Du es hast, reicht. Alternativ geht auch das 50mm f1.8
ISO100, F7.1 reicht für die Schärfe.
Mit Blitz und einem einfachen Durchlichtschirm oder einer einfachen Softbox.



ALternativ schau mal beim großen Fluß unter eSmart Germany Mobiles Fotostudio
Könnte reichen

maikuebel
22.07.2016, 14:27
Danke für die Antwort!! Das wäre ja auch die preiswerteste Kombination.
Mit welcher Brennweite nutzt du dann das 1670?

Wofür wäre dann das 90mm Makro gut? Nur zum Verständnis...

cat_on_leaf
22.07.2016, 14:33
Kleine Sachen aufzunehmen.

Andronicus
22.07.2016, 14:42
... Wofür wäre dann das 90mm Makro gut? Nur zum Verständnis...

Wie der Name Makro schon sagt kann man mit diesem Objektiv Makroaufnahmen machen. ;)
Dazu muss man nah an das zu fotografierende Objekt herangehen. Mit einem "normalen" Objektiv hat man einen bestimmten Mindestabstand (z.B. 43 cm). Mit dem Makro wird dieser unterschritten.

Für Deine Bedürfnisse reicht eine normale Brennweite mit normalem Abstand zu den Brillen aus. Du möchtest ja die ganze Brille mit drauf haben und keine Detailaufnahmen. Oder?

maikuebel
22.07.2016, 14:59
Richtig, die Brillen sollen komplett drauf sein und eben von vorn bis hinten scharf. Die Bildqualität soll halt wirklich gut sein und dafür würde ich auch ein wenig Geld in die Hand nehmen.
Wenn möglich soll da nichts verrauscht sein und wenig Nachbearbeitung beanspruchen. Leider sind die Lichtverhältnisse nicht immer optimal und jedesmal einen externen Blitz aufbauen wird schwierig. Manchmal muss es schnell gehen:) Ich behelfe mir da bisher mit der (guten)Ladenbeleuchtung - die aber halt einen Blitz nicht ersetzt.

screwdriver
22.07.2016, 16:37
.... die aber halt einen Blitz nicht ersetzt.

Für die notwenige Schärfentiefe muss man - entsprechend der Ausgabegrösse - die Blende eher weit schliessen.
Dann gerät man evtl. in Konflikt mit dem Beugungsscheibchen.
Blende 8 oder 11 ist hier meist die Grenze.

Wenn man dann die ISO für Rauscharmut entsprechend niedrig wählt, braucht man eine entsprechend lange Belichtungszeit.

Da man diese Art der Produktfotografie sowieso mit einem (guten!) Stativ unter der Kamera betreiben und per Fernbedienung auslösen sollte, ist die Belichtungszeit relativ unkritisch.
Gerade dem Licht muss man hier besondere Aufmerksamkeit widmen.
Reflektionen und Schatten sollen nur da sein wo sie gewünscht sind.
Ein Blitz direkt auf der Kamera ist dann seltenst zielführend.
Licht machen ist eine Kunst für sich.

Produktfotografie und "schnell gehen" schliesst sich zumindest dann aus, wenn ein bewährtes Grundsetup nicht schon steht und man einige Übung hat.
Die verwendete Kamera spielt hier eine ziemliche Nebenrolle, solange die nur die Grundanforderungen an die Bildqualität erfüllt.
Die verwendbare Brennweite variiert mit dem gewünschten Bildeindruck.
Tendenziell ist man hier mit einer Brennweite, die ungefähr der Sensordiagonale entspricht, gut dabei. Wenn man die noch um den Faktor und Quotienten 1,5 bis 2 zoomen kann, hat man alle Brennweiten, die man hier braucht.
Die schon genannten 16-70mm am APSC-Sensor decken das mehr als gut ab.

NEX3NNeuling
22.07.2016, 17:52
Ich habe schon gelesen, dass sich das Sigma 60mm dafür hervorragend eignet. Bei Makro-Bedarf auch mit Zwischenringen.

Stuessi
22.07.2016, 18:16
.. Dazu sollten die Brillen wirklich von vorn bis hinten knackig scharf sein ..

Hallo,

diese Forderung ist kaum zu erfüllen, wenn die Brille ausgeklappt ist. Die Schärfentiefe müsste dann ca. 15 cm betragen.

Zum Test habe ich meine Brille mit der A6000 und 100 mm bei Blende 16 im Sonnenlicht fotografiert.

6/B1-DSC05653.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=255788)

6/B2-DSC05653.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=255789)

6/B3-DSC05653.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=255790)

6/B4-DSC05653.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=255791)

6/B5-DSC05653.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=255792)

Die Beugung lässt grüßen, da muss man stacken!

Schnell ein Beispiel.

Kamera (A6000 + MD100/4) auf Stativ und 6 Bilder bei Blende 8 mit manueller Veränderung der Entfernungseinstellung.

JPG-Bilder, wie sie aus der Kamera kamen, mit Helicon Focus (Methode B) bearbeitet.

6/S01.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=255797)

6/S02.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=255798)

6/S03.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=255799)

6/S04.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=255800)

6/S05.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=255801)


Gruß,
Stuessi

schneipe
26.07.2016, 06:40
Wäre hier nicht Stacken mit verschieben des Fokuspunktes ausreichend?

Mundi
26.07.2016, 07:20
Ich würde auch Stacking vorschlagen.
Ein preiswertes manuelles Makroobjektiv (90mm), Stativ, Einstellschlitten, Kabelauslöser.

aidualk
26.07.2016, 07:27
Stacking!? :shock:

Je weniger ich nachher am Rechner nachbearbeiten muss, umso besser.


Es geht dem TO nicht darum, ein möglichst perfektes Bild zu erhalten, sondern mit möglichst wenig Aufwand möglichst schnell die Ware ins Internet zu bekommen.
Obwohl ich die Blende 16 eigentlich scheue wie der Teufel das Weihwasser ( :lol: ) würde ich hier doch zur Blende 16 raten, leicht nachschärfen und ab ins Netz.

Wenn er dann doch mal größer Ausdrucken möchte, kann man sich Gedanken machen, ob etwas mehr Nachschärfen ausreicht oder ob man dann dafür sich extra nochmal an die Kamera setzen muss.

An den TO: Zeig doch einfach mal deine ersten Ergebnisse hier.

Stuessi
26.07.2016, 08:02
Wäre hier nicht Stacken mit verschieben des Fokuspunktes ausreichend?

Ich habe den Fokuspunkt ja verschoben durch Verstellen der Entfernungseinstellung am Objektiv. Der Abstand zwischen Brille und Objektiv und damit die Perspektive haben sich dadurch praktisch nicht verändert.

Reisefoto
26.07.2016, 08:52
Es soll hier ja um Aufnahmen für das Internet gehen. Dementsprechend müssen sie auch nicht riesig sein. Die Frage ist also, sehen sie nach dem Verkleinern noch unscharf aus?

Ich würde mir überlegen, die Aufnahmen mit einer Kompaktkamera zu machen, die eine größere Schärfentiefe hat. Also eine RX100 oder eine Kamera mit noch kleinerem Sensor. länger belichten und ISO 100, dann passt auch die Qualität.

teefit
26.07.2016, 09:44
Ich kann das Sigma 60mm ART Objektiv nur empfehlen.
Für so einen kleinen Preis eine derartige Bildqualität, das hab ich noch nicht erlebt.

Der Rest ist Rechnerei.

Alles was Du tun must:

Blende 8 und dann die Kamera 1.30 Meter weit weg aufstellen.
Dann hast Du einen DOF-Wert von 14,4cm (Bereich der Knackscharf ist).
Dann aber am besten ungefähr auf die Mitte der Brille / 45% Fokussieren.

Und bei 24 MP kannst Du bedenkenlos zuschneiden; fürs Interent reicht das allemale!

ha_ru
26.07.2016, 10:17
Alles was Du tun must
Blende 8 und dann die Kamera 1.30 Meter weit weg aufstellen.
Dann hast Du einen DOF-Wert von 14,4cm (Bereich der Knackscharf ist).
Dann aber am besten ungefähr auf die Mitte der Brille / 45% Fokussieren.

Und bei 24 MP kannst Du bedenkenlos zuschneiden; fürs Interent reicht das allemale!

ja, und zwar auch mit dem vorhandenen SEL 18-200. Bei Blende 11 kommt schon so viel Beugung ins Spiel, dass sich ein schärferes Objektiv kaum lohnt.

Hans

teefit
26.07.2016, 10:26
ja, und zwar auch mit dem vorhandenen SEL 18-200. Bei Blende 11 kommt schon so viel Beugung ins Spiel, dass sich ein schärferes Objektiv kaum lohnt.

Hans

Ich sagte Blende 8.
Da ist das SIGMA Art deutlich überlegen meiner Meinung nach...

cat_on_leaf
26.07.2016, 10:58
Ganz wichtig finde ich eine Schablone um die Kamera aufzustellen, den gleichen Abstand einzuhalten und um die Brillen einzulegen, damit die Bilder immer alle gleich sind.
Kann man zur Not aus vernünftigen Dachlatten basteln. Wenn es nicht gebraucht wir einfach in die Ecke stellen.

maikuebel
26.07.2016, 15:00
Danke für die Antworten. Also lag sicher auch der Fehler darin, dass ich zu nah an den Brillen entfernt war. Woher weiß man denn bei einem Objektiv, wie weit man mindestens entfernt sein muss?
1,30 Meter hätte ich jetzt nicht vermutet.
Also schau ich entweder nach dem 16-70 oder nach dem Sigma 60mm. Eine andere (zusätzliche) Kamera wollte ich mir nicht extra kaufen, da die Sony schon Spaß macht.

Ich merke jedoch, dass diese Form der Objektfotografie ja schon eine kleine 'Wissenschaft' ist. Aber man lernt ja nie aus ;)...

Um nochmal den Ansprücje zu defniniere, Ich nutze die Bilder hautpsächlich für Faceboo und Instagram. Aber auch da sollte die Bildqualität eine Rolle spielen und man sieht so viele tolle Bilder. Ab und zu drucken wir Flyer und dann sollte es auch dafür reichen!

Ich werde mit das 60mmSigma mal anschauen bzw mir das 16-70 bestellen. Bei welcher Brennweite soll ich am besten fotografieren? Bei der Festbrennweite ist klar, aber was bei 1670?

Zumindest wird mir klar, dass es wohl verschiedene Herangehensweisen gibt und ich scheinbar ein wenig probieren muss:)

Das mit 'mal eben schnell' und Profiqualität nichts zu machen ist, leuchtet mir ein. Aber es gibt ja grundlegend wirklich tolle Objektive und die passende Kamera habe ich ja schon:)...oftmals kommen dann Kunden und wie schon mal beschrieben reicht der Platz für ein 'Studio' nicht aus. Es sollte einfach ein guter Kompromiss sein! Ihr wisst schon wie ich das meine.

der_knipser
26.07.2016, 15:26
... Woher weiß man denn bei einem Objektiv, wie weit man mindestens entfernt sein muss?
1,30 Meter hätte ich jetzt nicht vermutet.Die Entfernung von 1,30 Meter könnte aus den Berechnungen eines Schärfentieferechners stammen, um der Forderung nachzukommen, bei Blende f/8 eine Schärfentiefe von ca. 15 cm zu erreichen.

Die Brille kommt dann zwar nur noch winzig aufs Bild (deckt schätzungsweise höchstens 5% der Sensorfläche ab), dafür ist sie aber im Schärfebereich.

Das ist ganz sicher nicht zielführend.

Erste Pflicht ist ein Stativ. Das hält nicht nur die Kamera verwacklungsfrei, sondern ermöglicht auch sehr genaues Fokussieren.

Zweite Pflicht ist anständiges Licht, denn was nützt ein scharfes Brillenbild, wenn diese matt und kontrastarm abgebildet wird?

Drittens ist ein passender Hintergrund erforderlich. Soll die Brille zusammen mit anderen Motiven aufs Bild? Oder soll sie völlig freigestellt auf neutralem Hintergrund zu sehen sein?

Der Schärfentiefebereich ist naturgemäß recht knapp. Daher wäre es gut zu sehen, WIE Deine Brillen aufs Bild müssen. Vielleicht gibt es eine Position, dass sie keine 15 cm Schärfentiefe brauchen? Ein Beispielbild wäre sicher hilfreich, damit hier keine wilden Spekulationen stattfinden.

Eine Brille hat ja nicht in jeder Richtung eine Ausdehnung von 15 cm. Daher wäre eventuell eine leichte Unschärfe am Ende eines Bügels zu verkraften?

Noch eine Idee: An die Nex kann man Tilt-Objektive adaptieren und mit gekippten Schärfeebenen arbeiten, die nicht parallel zum Sensor verlaufen. Es könnte sein, dass man damit eine Brille schon bei Blende f/11 vollkommen scharf bekommt. Den Versuch würde ich aber erst starten, nachdem ich eine grobe Vorlage zum Nachstellen gesehen habe.



Edit:
Noch ein Wort zur Brennweite:
Die Schärfentiefe hängt weitgehend vom Abbildungsmaßstab und von der Blende ab. Man kann eine Brille mit einem Weitwinkel, einer Normalbrennweite oder einem Teleobjektiv jeweils gleich groß abbilden, und bei gleicher Blende wird die Schärfentiefe sehr ähnlich ausfallen.
Aber: Bei einem Weitwinkel erscheinen weiter entfernte Motive immer noch recht scharf, wenn man diese mit Teleaufnahmen vergleicht. Das ist logisch, weil die Motive vom Weitwinkel viel kleiner abgebildet werden als vom Tele. Das bedeutet, dass die errechnete Schärfentiefe zwar bei beiden gleich sein mag, jedoch nimmt die Schärfe davor und dahinter beim Weitwinkel nicht so schnell ab wie beim Tele.

Genauso wichtig wie die Schärfe wäre mir aber die Perspektive. Eine Brille, die mit Weitwinkel fotografiert wurde, und sich über eine gewisse Tiefe ins Bild streckt, wird proportional ganz anders abgebildet als wenn man sie mit einem Teleobjektiv aufnimmt.
Welche Perspektive möchtest Du denn zeigen?

ha_ru
26.07.2016, 15:58
Hallo,

das 18-200 hat im Zoomberiech von 50-100mm eine ordentliche Leistung. Abgeblendet auf Blende 11 wirkt sich die Beugung zwar schon schärfemindernd aus, aber verkleinert und nachgeschärft dürfte das auf Facebook etc. oder einem Flyer nicht auffallen. Da dürfte auch Blende 16 noch gehen.

Deshalb mein Ratschlag bevor Du Geld ausgibst und dann weil die Technik nicht beherrscht wird wieder enttäuscht bist.

Stell
- die Kamera auf ein stabiles Stativ oder eine stabile Unterlage
- Brille in 1m Entfernung
- Zoom auf 75mm Brennweite
- Blende auf 11 bzw. 16
- Fokussiere auf die Mitte der Brille (manuell mit der Fokuslupenfunktion)
- löse mit Selbstauslöser 10s oder Smartphoneapp aus
- wähle den Ausschnitt wie er sein soll
- verkleinere das Bild auf 1200*800 Pixel
- Schärfe das Ergebnis mit einem Bildprogamm nach

und stell dann die Ergebnisse/Zwischenergebnisse hier ein.

Dann sehen wir weiter.

Gruß
Hans

maikuebel
26.07.2016, 16:02
Hallo,
von der Pespektive wäre das optimal: Auch wenn ich sogar die Bügel gern noch schärfer hätte.
Stativ ist vorhanden und für Licht sorge ich. Auch den weißen Hintergrund bekomme ich ganz gut mit Hilfe einer Pappe hin.

Hier mal ein der Link: ( ich hoffe das ist erlaubt und es ist nicht meine Firma!!! )

http://www.sonnenbrillengunstig.de/images/sunglasses_02jh/Tom%20Ford%20Lennon%2050f%20tf%20288%20Grauschatti erung%20Sonnenbrille%20Linsen%20offiziellen%20Webs ite%2015.jpg

maikuebel
26.07.2016, 16:04
Hallo,

das 18-200 hat im Zoomberiech von 50-100mm eine ordentliche Leistung. Abgeblendet auf Blende 11 wirkt sich die Beugung zwar schon schärfemindernd aus, aber verkleinert und nachgeschärft dürfte das auf Facebook etc. oder einem Flyer nicht auffallen. Da dürfte auch Blende 16 noch gehen.

Deshalb mein Ratschlag bevor Du Geld ausgibst und dann weil die Technik nicht beherrscht wird wieder enttäuscht bist.

Stell
- die Kamera auf ein stabiles Stativ oder eine stabile Unterlage
- Brille in 1m Entfernung
- Zoom auf 75mm Brennweite
- Blende auf 11 bzw. 16
- Fokussiere auf die Mitte der Brille (manuell mit der Fokuslupenfunktion)
- löse mit Selbstauslöser 10s oder Smartphoneapp aus
- wähle den Ausschnitt wie er sein soll
- verkleinere das Bild auf 1200*800 Pixel
- Schärfe das Ergebnis mit einem Bildprogamm nach

und stell dann die Ergebnisse/Zwischenergebnisse hier ein.

Dann sehen wir weiter.

Gruß
Hans

Danke, das werde ich so machen. Kann euch nächste Woche die ersten Bilder präsentieren und dann schauen wir mal.

ByTheWay: echt tolles Forum und hier werden ja selbst die Anfänger an die Hand genommen! Klasse:top:

der_knipser
26.07.2016, 16:26
Im verlinkten Bild ist der hintere Ohrbügel auch nicht bis ans Ende scharf, und das ist nach meiner Überzeugung auch nicht nötig, denn so viel Informationsgehalt steckt da nicht drin.

Ich hatte es mit dem 18-250er Superzoom an der A77 probiert. Eine kürzere Brennweite als 55 mm ist sinnlos, weil man das Motiv bei der Naheinstellgrenze (45 cm) viel zu klein aufs Bild bekommt. Das gelingt erst bei ca. 55 mm. Wenn man auf ca. 1,5 Meter Abstand geht, braucht man zwischen 200 und 250 mm Brennweite, um die Brille formatfüllend zu zeigen. Alles, was zwischen den genannten Zahlen liegt, ist mit dem Superzoom machbar.

Die optimale Grundschärfe erreichen diese Objektive etwa bei Blende f/8. Abblenden bis f/16 ist bei der gewünschten Ausgabegröße kein Problem. Das Abblenden auf f/22 oder f/32 erhöht zwar die Schärfentiefe, aber die Grundschärfe geht dabei schon sichtbar verloren, auch wenn man das Bild nicht in voller Größe zeigt.

Festbrennweiten wie die genannten Makroobjektive 90er oder 60er sind für diese Aufgabe sicher gut zu gebrauchen. Sie bringen eine hervorragende Grundschärfe fast schon bei Offenblende. Dennoch muss man auch diese Objektive abblenden, um die gewünschte Schärfentiefe zu erreichen. Vergleicht man dann die Ergebnisse eines hochwertigen Makoobjektivs und eines Superzooms, beide bei f/16, dann wird der Unterschied verschwindend gering. Bei der genannten Aufgabe geht es ja auch nicht um den Makrobereich, den man nur mit speziellen Objektiven oder Hilfsmitteln erreichen kann, insofern finde ich eine Anschaffung hier überflüssig.

ha_ru
26.07.2016, 17:17
Hallo,
von der Pespektive wäre das optimal: Auch wenn ich sogar die Bügel gern noch schärfer hätte.

Hier mal ein der Link: ...


Das verlinkte Beispiel dürfte im Weitwinkelbereich aus geringem Abstand aufgenommen sein. Also bei deiner Sensorgröße um die 22-24mm und deutlich unter einem Meter Abstand.

Dass es da schwierig wird die komplette Brille scharf zu bekommen wurde erläutert. Die Naheinstellgrenze des SEL 18-200 ist mit 37cm angegeben, muss aber nicht für alle Brennweiten geltend, kann je nach Zoomstellung auch größer sein. Dein Pancake mit 24cm. D.h. dieses kräftig abblenden und so nah ran gehen, dass diese Perspektive erreicht wird wäre auch ein Versuch wert. Die Auflösung der A6000 löst es zu, nur einen Bildausschnitt zu verwenden.

Probieren geht über studieren.

Hans

Stuessi
26.07.2016, 20:01
Hallo,

in #22 wird auf ein Beispiel hingewiesen.

Für mich stimmt der hintere Bügel der gezeigten Brille irgendwie nicht.

Wie geht es Euch?

Gruß,
Stuessi

der_knipser
26.07.2016, 20:24
Das verlinkte Beispiel dürfte im Weitwinkelbereich aus geringem Abstand aufgenommen sein. Also bei deiner Sensorgröße um die 22-24mm und deutlich unter einem Meter Abstand. Mit SICHERHEIT nicht! Das ist eine Aufnahme mit relativ langer Brennweite. Der Abstand von 1 Meter könnte hinkommen.

Dass es da schwierig wird die komplette Brille scharf zu bekommen wurde erläutert. Die Naheinstellgrenze des SEL 18-200 ist mit 37cm angegeben, muss aber nicht für alle Brennweiten geltend, kann je nach Zoomstellung auch größer sein. Das heißt, Du kennst das Objektiv nicht.

Dein Pancake mit 24cm. D.h. dieses kräftig abblenden und so nah ran gehen, dass diese Perspektive erreicht wird wäre auch ein Versuch wert. Die Auflösung der A6000 löst es zu, nur einen Bildausschnitt zu verwenden.Hast Du das mal selbst ausprobiert? Dann wüsstest Du auch, was für ein Quatsch hier steht.

Ich habe eine Brille mit 16er Brennweite aus 24 cm aufgenommen und eine ähnliche Perspektive wie im Beispielbild verwendet. Das hintere Glas wird dabei WESENTLICH kleiner als das vordere abgebildet. Im Beispielbild ist der Unterschied nur gering. Das beweist, dass der Aufnahmeabstand recht groß war. Warum soll man bei einem großen Abstand eine kurze Brennweite verwenden, und dann das Bild beschneiden, um Detailschärfe zu verlieren und das Rauschen zu vergrößern? Die selbe Perspektive bekommt man mit einer längeren Brennweite dann formatfüllend in besserer Qualität.

Wirklich haarsträubend, solche irreführenden Tipps zu lesen.

Bitte um Verzeihung, dass ich mich aufrege. Aber bitte probiere das selbst aus, bevor Du hier widersprichst.


Edit:
nach dem Beitrag #30 von usch muss ich nochmal in mich gehen und mich für meinen scharfen Ton in diesem Beitrag entschuldigen. Ich konnte das jetzt selbst nachvollziehen, aber eine schlüssige Erklärung habe ich dafür nicht. Sein Vergleich beweist, dass Schärfentiefe doch nicht nur von Abbildungsmaßstab und Blende abhängt. Ich hab jetzt eine Zeit lang darüber nachzudenken...

der_knipser
26.07.2016, 20:36
Für mich stimmt der hintere Bügel der gezeigten Brille irgendwie nicht.

Wie geht es Euch?Für mich sieht sie stimmig aus.

http://abbund-cad-service.de/forum/brille_stimmig.jpg

loewe60bb
26.07.2016, 20:48
Also:

Ihr habt dem TO nun ja weiß Gott genügend Ratschläge gegeben.
Und er hat´s ja auch irgendwie verinnerlicht.

Ich finde, jetzt ist der TO an der Reihe um die verschiedenen, vorgeschlagenen Konfigurationen mal durchzutesten und rauszufinden was für ihn zielführend ist.

Insofern finde ich Eure nicht endenden Diskussionen um Brennweiten, Perspektiven und Schärfentiefe- Bereiche ziemlich selbstbezogen und in ähnlicher Form schon 100 mal geführt.

Lasst es gut sein und den TO einfach mal probieren....

usch
26.07.2016, 22:11
Warum soll man bei einem großen Abstand eine kurze Brennweite verwenden, und dann das Bild beschneiden,
Um die Schärfentiefe zu erhöhen. Die beiden Aufnahmen hier sind mit gleicher Blende, Belichtungszeit und ISO-Einstellung vom selben Kamera-Standort aus gemacht, fokussiert jeweils auf die Schraube am vorderen Bügel. Oben mit 70mm Brennweite, unten mit 24mm Brennweite und 2,9× Digitalzoom:

6/DSC05490-5491-SUF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=256009)

Man achte auf den Schärfeverlauf am hinteren Bügel.

der_knipser
26.07.2016, 22:52
... Die beiden Aufnahmen hier sind mit gleicher Blende, Belichtungszeit und ISO-Einstellung vom selben Kamera-Standort aus...O weh, dann muss ich aus meinem obigen Beitrag die Schärfe rausnehmen... :oops:

usch
27.07.2016, 01:40
Wenn wir von "Abbildungsmaßstab" reden, dann ist damit nur gemeint, wie groß das Abbild des Gegenstands auf dem Sensor ist. Ob das fertige Bild dann später vergrößert oder verkleinert betrachtet wird, spielt keine Rolle. Deswegen haben wir in dem Beispielbild in Beitrag #30 oben einen Maßstab von ca. 1:5 und unten von ca. 1:15, obwohl die Brille in beiden Fällen gleich groß dargestellt ist.

Was man natürlich beachten muß, ist der zulässige Zerstreuungskreis. Wenn wir bei einem normalen Bild von 30µm ausgehen, müssen wir für eine 3fache Vergrößerung bei der Aufnahme maximal 10µm einhalten.

Nun geht aber der Abbildungsmaßstab stärker in die Schärfentiefe ein als der Zerstreuungskreisdurchmesser. Ich hab die Formel nicht bis zum Ende durchgerechnet, aber ich schätze, daß es im einen Fall annähernd quadratisch und im anderen Fall linear ist. Deswegen kommt man am Ende bei 1:15 mit 10µm Zerstreuungskreis tatsächlich auf eine größere Schärfentiefe als bei 1:5 mit 30µm.

Letztlich ist das nichts anderes als die bekannte Regel "kleine Sensoren haben eine größere Schärfentiefe als große Sensoren". Wenn ich aber keinen kleinen Sensor habe, kann ich ja einfach nur einen Ausschnitt des großen Sensors benutzen.


In der Zwischenzeit hab ich das Ganze nochmal mit einem T/S-Objektiv durchgespielt. Beide Aufnahmen mit 24mm Brennweite, f/9.5 und wie gehabt 2,9× Digitalzoom, oben in Normalstellung und unten mit 8° Tilt:

6/DSC05492-5493-SUF.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=256027)

Der Unterschied in der Schärfentiefe ist subtil, aber sichtbar, wenn man das Bild in voller Größe betrachtet.

Trotzdem würde ich dem TO jetzt kein Tilt-Objektiv empfehlen. Das Fokussieren mit Tilt ist fummelig, und es soll ja nach seinen Worten "schnell gehen". Dann lieber auf f/16 abblenden und ggf. den Aufnahmeabstand noch weiter vergrößern oder eine noch kürzere Brennweite nehmen. Optimalerweise würde man ja für solche immer wiederkehrenden Aufnahmen eine fest installierte Fotoecke mit Stativ, Kamera, Hintergrund und Beleuchtung haben, wo man die Brille nur eben hineinwerfen und den Auslöser betätigen muß.

Die oben genannten 24mm gelten übrigens sowohl für APS-C als auch für Vollformat – in diesem Fall geht der Cropfaktor nicht in die Objektivbrennweite ein, sondern lediglich in das benötigte Digitalzoom bzw. den nachträglichen Beschnitt.

ha_ru
27.07.2016, 08:23
Letztlich ist das nichts anderes als die bekannte Regel "kleine Sensoren haben eine größere Schärfentiefe als große Sensoren". Wenn ich aber keinen kleinen Sensor habe, kann ich ja einfach nur einen Ausschnitt des großen Sensors benutzen.
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Trotzdem würde ich dem TO jetzt kein Tilt-Objektiv empfehlen. Das Fokussieren mit Tilt ist fummelig, und es soll ja nach seinen Worten "schnell gehen". Dann lieber auf f/16 abblenden und ggf. den Aufnahmeabstand noch weiter vergrößern oder eine noch kürzere Brennweite nehmen. Optimalerweise würde man ja für solche immer wiederkehrenden Aufnahmen eine fest installierte Fotoecke mit Stativ, Kamera, Hintergrund und Beleuchtung haben, wo man die Brille nur eben hineinwerfen und den Auslöser betätigen muß.


Danke usch für Deine Mühe alles zu erläutern. Das waren genau meine Gedanken, nur wollte ich den TO nicht verwirren, sondern ihm Handlungsempfehlungen geben. Er muss das für sich herausfinden.

Dabei halte ich Ratschläge für ein anderes Objektiv für die A6000 auch nicht zielführend, die Problematik der zu geringen Tiefenschärfe bleibt ja grundsätzlich erhalten. Für den TO wäre eine gute Kamera mit kleinem Sensor für die Aufgabe der bessere, weil einfachere Weg. Abgesehen davon bin ich überzeugt, dass mit der vorhandenen Ausrüstung es auch geht.

Gruß
Hans

@Gottlieb: Bin schon lang in Foren unterwegs und kenne und schätze deine Beiträge hier, alles ist gut. :top:

Eikazon
27.07.2016, 08:58
Auch von mir Dank an usch für die hervorragende Erläuterung (#32) samt dem vorbildlichen Beispielbild (in #30)! Ich habe die Zusammenhänge Abbildungsmaßstab/Schärfentiefe/… schon 100-mal gelernt, profitiere aber immer wieder von einer besonders guten Erklärung …

Stuessi
27.07.2016, 11:39
Hallo,

ich versuche mal zusammenfassend diese Empfehlung:

Mit der A6000 fotografiere die Brille mit einer Brennweite von ca. 24 mm bei Blende 8 aus höchstens 1 m Entfernung.

Dann beansprucht die Brille etwa 1/4 bis 1/3 der Bildbreite.

Gruß,
Stuessi

maikuebel
27.07.2016, 12:07
Vielen Dank für die Tipps. Ich kann euch dann in zwei Wochen die ersten Fotos präsentieren. Ich werde es jetzt erstmal mit der 6000 und dem 18-200 probieren. Das 16mm fällt dann wohl weg.

Eine Frage zum Licht. Lieber ein ordentliches Dauerlicht, oder gleich einen Blitz für die 6000 ( den man ja auch anderweitig verwenden könnte).

Wobei mir mein Laienverstand sagt, dass ein Blitz auf der Kamera ja auch nur Schatten werfen kann.
Hingegen eine gute Ausleuchtung per Dauerlicht bei so einer Art von Fototgrafie besser wäre!? Schatten ist ja nicht erwünscht.