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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sony RX100 IV Nachthimmel - Massive Fehler im Bild


rx100m4
16.07.2016, 00:09
Hallo ihr! :D
Ich bin komplett neu im Thema Fotografie und hab mir gleich zum Einstieg die RX100 IV gekauft.
Heute Abend ist der Himmel klar, also wollte ich den Nachthimmel fotografieren.
Soweit sah auch alles gut aus, weil ich nur in JPEG und "fein" aufgenommen habe.

Dann habe ich aber auf RAW umgestellt und sofort entstanden weiße Flecken verteilt auf dem Bild. Nachdem ich den ND-Filter ausgeschaltet habe, wurden diese Flecken farbig.
Egal welche Belichtungszeit, welcher ISO-Wert oder welche Blendenöffnung - diese Flecken kamen immer wieder. Hat es evtl. was damit zu tun, dass ich aus dem offenen Fenster und nicht bei kompletter Dunkelheit fotografiert habe?

Für Hilfe wäre ich unheimlich dankbar!

Hier ein Beispielbild. Originalgröße:
http://fs5.directupload.net/images/160716/w6kfg4ax.jpg
und vergrößert
http://fs5.directupload.net/images/160716/9jzssibu.png
Diese weissen Punkte sind nicht die Sterne und erstrecken sich über das gesamte Bild.

Grüße!

der_knipser
16.07.2016, 00:58
Ich mecker ja fast nie, aber ein Bild mit 20 MP sprengt das komplette Foren-Layout.
Zudem verbraucht es eine Menge Datenvolumen für jeden Handy- oder Tablet-User, der Deinen Beitrag öffnet.

Halte Dich bitte an die Forenregeln bezüglich der maximalen Bildgröße!



Zum Bild: Wer 20 Megapixel auf 1,2 MB komprimiert, darf sich über Artefakte jeglicher Art nicht wundern.

Tipp: Lerne die Kamera und ihre Feinheiten erstmal bei normalem Licht kennen, dann beantwortet sich Deine Frage fast von selbst.
Schade, dass Du die Exifdaten aus dem Bild gelöscht hast. Die hätten eventuell eine einigermaßen fundierte Antwort ermöglicht.

rx100m4
16.07.2016, 01:08
Ich mecker ja fast nie, aber ein Bild mit 20 MP sprengt das komplette Foren-Layout.
Zudem verbraucht es eine Menge Datenvolumen für jeden Handy- oder Tablet-User, der Deinen Beitrag öffnet.

Halte Dich bitte an die Forenregeln bezüglich der maximalen Bildgröße!



Zum Bild: Wer 20 Megapixel auf 1,2 MB komprimiert, darf sich über Artefakte jeglicher Art nicht wundern.

Tipp: Lerne die Kamera und ihre Feinheiten erstmal bei normalem Licht kennen, dann beantwortet sich Deine Frage fast von selbst.
Schade, dass Du die Exifdaten aus dem Bild gelöscht hast. Die hätten eventuell eine einigermaßen fundierte Antwort ermöglicht.

Danke für deine Antwort. Ich habe das Bild geändert. Müsste jetzt besser passen.
Die Komprimierung entstand durch das Hochladen bei directupload. Die originale Raw-Datei hat immerhin 20mb und auch ohne Komprimierung sind diese Artefakte zu sehen.

Brennweite: 8,8
Blendenzahl: 1,8
Belichtungszeit: 20s

der_knipser
16.07.2016, 01:44
Danke, das sieht schon besser aus!

Zum Bild kann ich Dir keine befriedigende Antwort geben, und auch keine schnelle Lösung. Die hellen Punkte sind ganz sicher nicht durch Licht entstanden, sondern das sind Störsignale auf dem Sensor, deren Ursache ich nicht genau sagen kann. Du hast kein Licht, aber das braucht man zum Fotografieren. Das Bild hat leider immer noch keine Exifdaten, da könnte man z.B. den ISO-Wert auslesen. Hohe ISO-Werte verstärken nicht nur die Lichtsignale, sondern leider auch die Störsignale. Daher könnten die hellen Punkte kommen.
Du hast 20 sec belichtet. Auch daher können Störsignale kommen. Wenn man die genaue Ursache kennt, und die selben Signale bei jedem Bild entstehen, dann kann man sie weitgehend eliminieren. Das kann man einerseits der Kamera überlassen (steht dann auch in den Exifdaten), oder nachträglich per Bildbearbeitung, wenn man die richtigen Methoden kennt.

Ob man das mit dieser Kamera direkt bei der Aufnahme machen kann, das bezweifle ich, denn Astro-Fotografie und ihre Besonderheiten füllen ganze Foren im Netz. Mit Sicherheit ist Deine Kamera auch nicht speziell für diesen Zweck entwickelt. Daher mach wirklich erstmal Bilder bei Licht. Dann hast Du schonmal was in der Hand, das Du mit zukünftigen Nachtaufnahmen vergleichen kannst. Wenn Deine Tageslichtbilder keine solche Flecken haben, dann verändere immer nur genau einen Parameter, um herauszufinden, unter welchen Einstellungen die weißen Punkte kommen. Genau dann kann man gegensteuern.

Kein leichtes Thema, und auch keine einfache Antwort...

guenter_w
16.07.2016, 07:52
Nicht das Werkzeug macht das Bild, sondern man macht mit dem Werkzeug ein Bild! Wer sein Werkzeug nicht beherrscht, kann auch kein Bild machen!

screwdriver
16.07.2016, 10:17
Hat es evtl. was damit zu tun, dass ich aus dem offenen Fenster und nicht bei kompletter Dunkelheit fotografiert habe?


Nein ,das ist ein Temperaturproblem. Bei Null Kelvin wäre das nicht passiert und das ist ein Grund, warum spezielle Astrokameras mit gekühlten Sensoren arbeiten.

Viele Kameras haben eine "Darkframe"- Funktion. Da wird nach einer Langzeitbelichtung ein "Dunkelbild" mit gleicher Belichtungszeit gemacht, wo die interne Bildverarbeitung dann diese "Hot-Pixel" erkennt und aus der 1. Aufnahme herausrechnet.
Ob die RX100 das kann, weiss ich nicht.

aidualk
16.07.2016, 10:41
Ja, das sind Störungen durch thermische Probleme des Sensors.
Auch die großen Sensoren zeigen ähnliches, wenn auch bei weitem nicht so stark ausgeprägt.

Bei 5 Minuten und ISO 800 Belichtung:

6/Dark_100_crop.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=235342)

Reisefoto
16.07.2016, 10:52
Ja, das sind Störungen durch thermische Probleme des Sensors.

Das war mein erster Gedanke, als ich das sah (da war aber das große Bild noch eingestellt). Allerdings sind die Punkte auf dem Bild des TO verschmiert, was für Hotpixel ungewöhlich ist. Daher könnte es auch Staub o.ä. in der Kamera oder dem Objektiv oder sonstwo sein. Mein Vorschlag an den TO: Mach die gleiche Aufnahme nochmal bei geöffnetem Fenster und vergleiche das Ergebnis.

screwdriver
16.07.2016, 11:05
Das war mein erster Gedanke..
Mein Vorschlag an den TO: Mach die gleiche Aufnahme nochmal bei geöffnetem Fenster und vergleiche das Ergebnis.
Ob das hilft?

Ich würde viel eher mal eine Vergleichsaufnahem mit völlig(!) abgedunkelter Linse machen. Wenn es dann diese Punkte ebenso gibt, ist die Sache klar: Hotpixel.

Beim gezeigten Bild könnte ich mir allerdings auch noch refelktierenden Staub oder Pollen in der Luft als (zusätzliche) Störquelle vorstellen.

aidualk
16.07.2016, 11:11
Für 20 Sekunden ist das schon extrem viel. Mein Vergleich oben war bei 5 Minuten.
Aber ich habe auch überhaupt keine Erfahrungen mit so kleinen Sensoren.
Vielleicht kann ja jemand, der diese Kamera auch hat, eine solche Aufnahme zum Vergleich nachstellen, dann sieht man weiter.

der_knipser
16.07.2016, 11:24
... Allerdings sind die Punkte auf dem Bild des TO verschmiert, was für Hotpixel ungewöhlich ist...Die Verschmierungen sind nicht richtungsgebunden, sondern unregelmäßig. Sie sind auch weitgehend weiß und nicht farbig. Meine Vermutung: Bei der Aufnahme waren sie farbig (Farbrauschen durch thermische oder High-ISO-Einflüsse), und wurden bereits in der Kamera versucht zu bereinigen. Der Algorithmus hat die Farben wegrechnen können, und daraus ist Weiß übrig geblieben. Ich denke nicht, dass es (permanente) Hotpixel sind. Das Verschmierte kann auch durch die extreme jpg-Kompression kommen, die 20 Megapixel mit 1,2 MB Dateigröße abzubilden versucht. Die RAW-Daten wären sicher aussagekräftiger.

Eine stärkere kamerainterne Berechnung könnte diese Punkte wegrechnen, aber das ginge mit dem Kompromiss einher, dass dieser Berechnung auch gewollte Pixel (Sterne) zum Opfer fallen. Man muss eine Balance zwischen Detailreichtum und Störungsfreiheit finden, und dabei bleiben naturgemäß die stärkeren Störungen übrig. In der nachträglichen Bildbearbeitung gibt es Mittel und Wege, die Störungen zu beseitigen. Der Vorgang geht jedoch ähnliche Kompromisse ein, die ich beschrieben habe. Der Anwender hat jedoch gezielt Einfluss auf die Stärke und auf die Methode. Das setzt voraus, dass man sich mit der Bildbearbeitung intensiv befassen muss. Die "Ein-Klick-Lösungen" mancher Programme kann man auch ohne Lernaufwand nutzen, aber die lösen das Problem sicher nicht auf dem Niveau, wie es die Kamera intern macht, und schon gar nicht, wie es eine manuelle Korrektur kann, die man sogar auf einzelne Bildbereiche begrenzen kann.

Im Prinzip sollte man einem Fotosensor geben, was er am liebsten mag: Licht. Dann sind die Dinger meistens richtig gut...

der_knipser
16.07.2016, 11:27
Beim gezeigten Bild könnte ich mir allerdings auch noch refelktierenden Staub oder Pollen in der Luft als (zusätzliche) Störquelle vorstellen.... also Schmutz, der 20 sec raumstabil bleibt, um scharf abgebildet werden zu können? Eher nicht...

rx100m4
16.07.2016, 11:51
Guten Morgen,
danke für Eure zahlreichen Antworten.

Das Bild wurde bei offenem Fenster geschossen. Die Kamera stand dabei innen. Heute Nacht war es sehr kalt, die Kamera jedoch normal warm, weil sie eben nicht draußen stand.
Wenn ich dabei den Faktor 0 Kelvin richtig verstanden hab, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das der Grund war.

Die Bildfehler waren nicht immer weiß. Hier noch ein Beispiel:
http://fs5.directupload.net/images/160716/4fcmazud.png

Die Aufnahmen lasse ich immer als JPEG in „extrafein“ und zeitgleich als Raw speichern.
Die Bildausschnitte oben und im ersten Beitrag stammen von den Raw-Dateien, welche unkomprimiert sind.
Verwackelt ist auch nichts, da ich mit Selbstauslöser und Stativ aufgenommen hab. Linse und Luft waren soweit „staubfrei“.

Ich habe später noch ein-zwei Bilder gemacht. Da stand die Kamera dann außen auf dem Fensterbrett und war schon ziemlich abgekühlt. Keine Störungen mehr im Bild.
Auch wenn ich den genauen Grund dafür nicht 100% kenne, das Problem scheint gelöst. :top:

Also, danke für Eure Hilfe!

http://fs5.directupload.net/images/160716/fyotiqtt.png
Nur noch Sterne :top:

screwdriver
16.07.2016, 13:52
Da stand die Kamera dann außen auf dem Fensterbrett und war schon ziemlich abgekühlt. Keine Störungen mehr im Bild.

Dann war es eindeutig ein (zu) warmer Sensor.

Eine lange Einschaltzeit der Kamera mit Sensoraktivität (sog. Liveview) erhöht schon die Innentempertur der Kamera und des Sensors deutlich. Wenn dann noch häuifige vorausgehende Aufnahmen dazu kommen erhöht sich durch die Wärmeentwicklung des Prozessors die Temperatur nochmal sehr deutlich.
Besonders deutlich wird das bei Videoaufnahmen. Das kann so weit gehen, dass sich die Kamera wegen zu grosser Sensorhitze automatisch abschaltet.

Die technisch- physikalische Erklärung, wie Hotpixel entstehen, ist ziemlich komplex und im Wesentlichen auf Herstellungsungenauigkeiten der Sensorpixel auf Molekülgrösse zurückzuführen. Diese sind um so gravierender, je kleiner die Einzelpixel sind. Das ist naturgemäss bei kleinen Sensoren mit hoher Pixelzahl eher der Fall.
Im Prinzip sind Hot-Pixel eine Form von Bildrauschen, welches bei den betroffenen einzelnen Sensorpixeln "verfrüht" auftritt.

Lange Belichtungszeiten, hohe ISO (= elektronische Verstärkung) und hohe Ausgangstemperaturen multiplizieren gewissermassen das Auftreten und die Stärke von "Hot-Pixeln".

Mit diesem Wissen lässt sich das Auftreten von Hot-Pixeln zumindest minimieren.
Man kann nun für seine Kamera herausfinden, wo sich optimale Ergebnisse im Zusammenspiel von ISO und Belichtungszeit erzielen lassen.