Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sind Filter notwendig oder nicht ?
winniepooh
26.05.2016, 20:20
Hmmm, überlege mir gerade noch neue Filter zuzulegen (Verlaufs sowie ND Filter). Dabei bin ich auf dieses Video gestossen. Wie haltet ihr das ? Sind Filter (Fotografie und Video) zwingend notwendig oder verzichtet ihr drauf und macht dass ggf. hinterher in Lightroom/Photoshop ?
https://youtu.be/YcZkCnPs45s
Lustig übrigens, wie er am Ende fast das halbe Objektiv zetrümmert.
Gruss
Winnie
Quirrlicht
26.05.2016, 20:48
Hier wo ich wohne sind Filter zwingend notwendig. Die Filterpolizei kontrolliert jeden Fotografen...
Na gut mal ernsthaft, die verstehe die Frage nicht ganz. Zwingend notwendig sind Filter natürlich nicht, aber manches kann man eben nicht in PS nachkorrigieren.
Auf den Verlaufsfilter (habe ich nicht) kann ich größtenteils verzichten, weil ich die Belichtung des Himmels in Camera RAW selektiv mit dem Pinsel bearbeiten kann.
ND-Filter? Die Technik in dem Video kannte ich nicht. Ist mir aber etwas umständlich. Man könnte natürlich auch mit f/22 belichten, wenn man's unscharf mag. Na ja, vielleicht könnte man darauf verzichten, wenn man es konsequent so macht wie der Typ bei Youtube. Aber Filter draufschrauben scheint mir einfacher.
Vor allem, fällt mir ein, bei geblitzten Outdoorportraits.
Pol-Filter? Nur um den Himmel blauer zu machen natürlich unnötig. Ob das Wasser und das Auto im Video ohne Filter besser aussehen, ist mMn Geschmackssache. Aber manche Bilder kann man wiederum nicht ohne machen.
Als Hochzeitsfotograf für ein befreundetes Paar habe ich sie z.B. im schmucken Oldtimer-Musclecar sitzend fotografiert. Dank Polfilter praktisch reflexionsfrei auf der Windschutzscheibe (und dem Lack). Viel Erfolg dabei, ohne Polfilter aber mit Photoshop den reflektierten Himmel wegzuretouchieren und ihre Gesichter sichtbar zu machen ;)
Sind Filter (Fotografie und Video) zwingend notwendig
Was mich bei solchen Fragen etwas stört, ist der Absolutheitsanspruch: "zwingend".
Nein. Ich habe Filter häufig dabei, benutze sie auch gerne, weil ich gerne weniger Arbeit am Computer habe, aber ich mache es auch gerne andersherum, wenn ich Filter mal nicht dabei hatte oder sie zu umständlich waren.
Allerdings: ND konnte ich bisher bei 1-2 min. Belichtung noch nicht in Post ersetzen und Pol durch Glasscheiben in Museen/Vitrinen auch nicht
winniepooh
26.05.2016, 21:00
Naja, ich bin nur durch Zufall auf das Video gestossen. Ich persönlich halte Filter schon für berechtigt. Zumal ich mehr Filme als Fotografiere. Bei Bildern ist es natürlich immer noch etwas angenehmer, dass hinterher mittels Lightroom und Co. noch einigermassen bearbeiten zu können. Bei Video setz ich schon ganz gerne mal einen ND Filter ein. Eben weils einfacher ist. Und jetzt mit der a6300 und dem S-Log 2 (hatte ich ja vorher nicht an meinen Nikons) ist ein ND Filter fast schon Pflicht. Experimentiere da gerade mit herum.
Gruss
Winnie
winniepooh
26.05.2016, 21:04
Was mich bei solchen Fragen etwas stört, ist der Absolutheitsanspruch: "zwingend".
Nein. Ich habe Filter häufig dabei, benutze sie auch gerne, weil ich gerne weniger Arbeit am Computer habe, aber ich mache es auch gerne andersherum, wenn ich Filter mal nicht dabei hatte oder sie zu umständlich waren.
Allerdings: ND konnte ich bisher bei 1-2 min. Belichtung noch nicht in Post ersetzen und Pol durch Glasscheiben in Museen/Vitrinen auch nicht
Ja, zwingend war wohl ein wenig übertrieben. War auch nicht soooo genau gemeint. :)
screwdriver
26.05.2016, 21:08
Sind Filter (Fotografie und Video) zwingend notwendig oder verzichtet ihr drauf und macht dass ggf. hinterher in Lightroom/Photoshop ?
Bislang bin ich fast ohne Filter klargekommen.
Für die Bewältigung mancher Situation sind Filter allerdings unabdingbar.
Solange man diese Situationen vermeiden kann oder unter diesen Bedingungen nicht "zwingend" fotografieren oder filmen muss, geht es eben auch ohne Filter.
Wenn man z.B. beim Filmen eine geringe Schärfentiefe haben will, aber das (Tages-) Licht zu hell ist, ist eben ein ND-Filter unabdingbar.
Einzige Situation, wo ich gelegentlich ein Filter genutzt habe, sind Polfilter um Spiegelungen zu unterdrücken.
Hallo,
"Effektfilter" halte ich heute für verzichtbar (Farben, Verläufe, Gitter, Stern, Prisma, Weichzeichner u.v.m ...).
Grau- und Polfilter beeinflussen ein Bild ggf. in einer Weise, die Du nicht im Anschluss in der EBV machen kannst. Diese beiden Filter sind in bestimmten Situationen unabdingbar, um das Foto zu machen, das man machen möchte.
Viele Grüße,
Markus
Die Frage ist in etwa so, als würde man Fragen, ob ein Tele- oder Makroobjektiv wirklich nötig sind. Kurzum: Filter erweitern die Bandbreite der Möglichkeiten der Bildgestaltung, und zwar enorm. Situativ können Filter den Unterschied zwischen einem normalen Foto und einem außergewöhnlichen Foto ausmachen. Ich könnte nicht darauf verzichten.
bleibert
27.05.2016, 15:08
Wow, ich bin beeindruckt! Und zwar, wieviel Mist jemand in einem Video erzählen kann, und dabei den Anschein erweckt, er wüsste, wovon er redet... ND 0,9 blockt also 90% des Lichtes? Ich habe einen ND 3,0, blockt der dann 300% des Lichtes? Man kann einen Polarisationsfilter durch Software ersetzen? Er stackt Aufnahmen, und dadurch verringert sich die ISO-Zahl? So eine Ansammlung von Schwachsinn, wie in diesem Video habe ich noch nie gesehen. Sicher, dass das keine Satire ist?
Man kann das Thema nicht verallgemeinern. Viele Effekte lassen sich per Software nachahmen, insbesondere die von Farbfiltern. Andere nicht, dazu gehören:
Pol-Filter: Bei Landschaftsaufnahmen gibt es nicht nur große Reflektionen auf Scheiben oder Wasserflächen, sondern auch viele kleine, kleinste und winzige Reflektionen auf Millionen von Grashalmen und Blättern. Diese lassen sich wirksam mit einem Polfilter regulieren. Daher wirken bei Aufnahmen mit Pol-Filter die Farben insgesamt satter und kontrastreicher. Man kann zwar auch in der Nachbearbeitung einfach den Kontrast erhöhen, aber das ist nicht das gleiche. Und Spiegelungen auf Wasseroberflächen oder Scheiben bekommt man in der Nachbearbeitung überhaupt nicht weg.
ND-Filter: Der Effekt der Überblendung von vielen Bildern wird erst bei hohen Zahlen wirklich gut. Und ob es wirklich praktikabler ist, 20 Aufnahmen in Reihe zu schießen, oder einfach eine Langzeitbelichtung zu machen, ist noch die Frage. Ich würde das Stacking eher als Notfallmaßnahme betrachten, wenn gerade kein Stativ zur Hand ist. Was sich auch nicht direkt digital ersetzen lässt, ist ein Split-ND- oder Grauverlaufsfilter. Man kann zwar hier auch den Weg der Belichtungsreihe gehen, aber die Probleme damit sind ja allgemein bekannt.
Farbkonversionsfilter: Um die Farbverteilung des Lichtes auf die Empfindlichkeit des Sensors und das Verhalten Bayer-arrays vor dem Sensor anzupassen, geht kein Weg an Filtern vorbei. Nur so lässt sich bewerkstelligen, dass in allen drei Spektralbereichen gleich viel Licht ankommt.
Mann muss sich einfach mal vergegenwärtigen, dass Filter Licht(teile) vom Sensor fernhält oder unterdrückt. Das sind Informationen, die niemals am Sensor ankommen, die kann man später auch nicht wieder herzaubern. Beispielsweise gehen nachträgliche Anpassungen der Lichttemperatur immer zu Lasten der Dynamik, des Rauschens. Das mag in vielen Fällen keine Rolle spielen, und sich in nicht sichtbaren Bereichen verstecken, aber es ist grundsätzlich da.
winniepooh
27.05.2016, 15:18
Wow, ich bin beeindruckt! Und zwar, wieviel Mist jemand in einem Video erzählen kann, und dabei den Anschein erweckt, er wüsste, wovon er redet... ND 0,9 blockt also 90% des Lichtes? Ich habe einen ND 3,0, blockt der dann 300% des Lichtes? Man kann einen Polarisationsfilter durch Software ersetzen? Er stackt Aufnahmen, und dadurch verringert sich die ISO-Zahl? So eine Ansammlung von Schwachsinn, wie in diesem Video habe ich noch nie gesehen. Sicher, dass das keine Satire ist?
Man kann das Thema nicht verallgemeinern. Viele Effekte lassen sich per Software nachahmen, insbesondere die von Farbfiltern. Andere nicht, dazu gehören:
Pol-Filter: Bei Landschaftsaufnahmen gibt es nicht nur große Reflektionen auf Scheiben oder Wasserflächen, sondern auch viele kleine, kleinste und winzige Reflektionen auf Millionen von Grashalmen und Blättern. Diese lassen sich wirksam mit einem Polfilter regulieren. Daher wirken bei Aufnahmen mit Pol-Filter die Farben insgesamt satter und kontrastreicher. Man kann zwar auch in der Nachbearbeitung einfach den Kontrast erhöhen, aber das ist nicht das gleiche. Und Spiegelungen auf Wasseroberflächen oder Scheiben bekommt man in der Nachbearbeitung überhaupt nicht weg.
ND-Filter: Der Effekt der Überblendung von vielen Bildern wird erst bei hohen Zahlen wirklich gut. Und ob es wirklich praktikabler ist, 20 Aufnahmen in Reihe zu schießen, oder einfach eine Langzeitbelichtung zu machen, ist noch die Frage. Ich würde das Stacking eher als Notfallmaßnahme betrachten, wenn gerade kein Stativ zur Hand ist. Was sich auch nicht direkt digital ersetzen lässt, ist ein Split-ND- oder Grauverlaufsfilter. Man kann zwar hier auch den Weg der Belichtungsreihe gehen, aber die Probleme damit sind ja allgemein bekannt.
Farbkonversionsfilter: Um die Farbverteilung des Lichtes auf die Empfindlichkeit des Sensors und das Verhalten Bayer-arrays vor dem Sensor anzupassen, geht kein Weg an Filtern vorbei. Nur so lässt sich bewerkstelligen, dass in allen drei Spektralbereichen gleich viel Licht ankommt.
Mann muss sich einfach mal vergegenwärtigen, dass Filter Licht(teile) vom Sensor fernhält oder unterdrückt. Das sind Informationen, die niemals am Sensor ankommen, die kann man später auch nicht wieder herzaubern. Beispielsweise gehen n
achträgliche Anpassungen der Lichttemperatur immer zu Lasten der Dynamik, des Rauschens. Das mag in vielen Fällen keine Rolle spielen, und sich in nicht sichtbaren Bereichen verstecken, aber es ist grundsätzlich da.
Gute Erklärung, Danke. :top:
Ich persönlich würde nicht auf meine ND Filter verzichten wollen.
Gruss
Winnie
Gruss
Winnie
wronglyNeo
28.05.2016, 15:42
Wow, ich bin beeindruckt! Und zwar, wieviel Mist jemand in einem Video erzählen kann, und dabei den Anschein erweckt, er wüsste, wovon er redet... ND 0,9 blockt also 90% des Lichtes? Ich habe einen ND 3,0, blockt der dann 300% des Lichtes?
Das ist nicht ganz verkehrt. Ein ND0.9 Filter schwächt das Licht um 3 Blendenstufen ab, blockt also 87.5% (1 - 0.5^3) des eingehenden Lichtes (rund 90%). Ein ND3 Filter blockt 10 Blendenstufen, demnach 1 - 0.5^10, also 99.9% des Lichtes.
Was die Fragestellung angeht: Polfilter und Graufilter lassen sich nicht ersetzen. Den Himmel mag man vielleicht auch später noch blauer bekommen, verstärkt aber dabei mehr das Rauschen; Spiegelungen aber wird man im Nachhinein nicht mehr entfernen können, genauso die diffuse Reflektion des Himmels auf Blattwerk, die es bläulich erscheinen lassen.
Die Graufiltertechnik die er zeigt taugt z.B. nicht um durchgängige Light-Streaks zu erzeugen. Bei dem Wasser Beispiel bin ich mir nicht ganz sicher, ob das Ergebnis des Stackings wirklich so gut aussieht wie die kontinuierliche Unschärfe, die man mit Graufilter erzielt. Aber hier und da ist die sicher nützlich.
Ein Infrarotfilter wäre ein weiteres Beispiel für einen Filter, der sich nicht ersetzen lässt.
winniepooh
28.05.2016, 16:52
Das ist nicht ganz verkehrt. Ein ND0.9 Filter schwächt das Licht um 3 Blendenstufen ab, blockt also 87.5% (1 - 0.5^3) des eingehenden Lichtes (rund 90%). Ein ND3 Filter blockt 10 Blendenstufen, demnach 1 - 0.5^10, also 99.9% des Lichtes.
Was die Fragestellung angeht: Polfilter und Graufilter lassen sich nicht ersetzen. Den Himmel mag man vielleicht auch später noch blauer bekommen, verstärkt aber dabei mehr das Rauschen; Spiegelungen aber wird man im Nachhinein nicht mehr entfernen können, genauso die diffuse Reflektion des Himmels auf Blattwerk, die es bläulich erscheinen lassen.
Die Graufiltertechnik die er zeigt taugt z.B. nicht um durchgängige Light-Streaks zu erzeugen. Bei dem Wasser Beispiel bin ich mir nicht ganz sicher, ob das Ergebnis des Stackings wirklich so gut aussieht wie die kontinuierliche Unschärfe, die man mit Graufilter erzielt. Aber hier und da ist die sicher nützlich.
Ein Infrarotfilter wäre ein weiteres Beispiel für einen Filter, der sich nicht ersetzen lässt.
Auch dir ein Danke, generell an alle die mir geantwortet und auch passende Erklärungen geliefert haben. :top:
Gruss
Winnie
Außer Pol- und ND-Filter lassen sich alle Filter durch EBV ersetzen. So sind Verläufe in der EBV viel besser steuerbar.
wronglyNeo
29.05.2016, 10:34
Infrarotfilter?
subjektiv
29.05.2016, 10:53
Ja, grade Verlaufsfilter sind als echte Filter ja extrem selten wirklich passend, weil man doch kaum mal grade Übergänge brauchen kann. Und das ist halt immer irgendwie störend. Man nimmt es halt in Kauf und sucht den besten Kompromiss, wenn es keine Alternative gibt. Aber bei der RAW-Entwicklung geht das doch viel passender.
Infrarotfilter sind natürlich auch für entsprechende Aufnahmen unverzichtbar. Sie sind ja quasi das Gegenstück zu den Standartfiltern vor dem Sensor...
Wo wir grad bei Filtern sind. Ich hab seit 20 Jahren keine mehr benutzt und weiß eigentlich überhaupt nichts darüber. Aber mich würde interessieren, was genau man für einen Polfilter bei einer digitalen Kamera braucht. Einen Zirkularen oder einen Linearen?
Bietet überhaupt noch jemand lineare Polfilter an?
Ich habe den Eindruck, dass es sowieso fast nur noch zirkulare gibt. Und die würde ich auch ausschließlich verwenden - gerade bei Spiegelreflex mit automatischer Belichtungsmessung/Autofokus. Diese gesonderten Sensoren werden gestört, wenn lineare Polfilter das Licht verändern. Das ist unabhängig von digital oder analog.
Ernst-Dieter aus Apelern
29.05.2016, 11:40
Ist es denn nicht so, dass jedes zusätzliche Glas vor dem Objektiv die Abbildungsqualität mindert?
Doch die werden noch angeboten, sonst hätte ich nicht gefragt.
Doch die werden noch angeboten, sonst hätte ich nicht gefragt.
Seit Einführung des Autofokus (AF): Zirkulare Polfilter (https://de.wikipedia.org/wiki/Polarisationsfilter#Besonderheiten_bei_der_Fotogra fie).
Viele Grüße, meshua
Danke :top: Ehrlich gesagt hatte ich das mit dem AF vergessen. Ich hatte eigentlich eher an den Sensor gedacht. Danke ;)
WildeFantasien
29.05.2016, 13:14
Infrarotfilter sind natürlich auch für entsprechende Aufnahmen unverzichtbar. Sie sind ja quasi das Gegenstück zu den Standartfiltern vor dem Sensor...
Kann mir mal jemand erklären was damit gemeint ist und was es mit Infrarotfiltern auf sich hat?
Ich dachte auf dem Sensor wäre schon ein solcher Filter aufgebracht. Wozu bauche ich also einen weiteren Infrarotfilter?
subjektiv
29.05.2016, 15:06
Es gibt halt auch die Filter für Infrarotaufnahmen, die genau das Gegenteil machen, sie sperren IR nicht aus, sondern lassen praktisch nur IR durch. Dazu kannst Du sicher viele Aufnahmen im Forum und auch sonst im Netz finden, wenn du nach IR-Fotos suchst...
Und das mit den Polfiltern kommt hauptsächlich darauf an, welche Technik in der Kamera zum Einsatz kommt. Sobald kein teildurchlässiger Spiegel mehr verwendet wird, sollte es egal sein. Da kann man meist genauso gut lineare Polfilter verwenden.
Kommt jedoch ein teildurchlässiger Spiegel zum Einsatz, wie das bei praktisch allen AF-SLRs und SLTs, oder auch mit LAEA2 oder 4 der Fall ist, könnte ein linearer Polfilter schnell zu Messfehlern, bzw. wenn der Spiegel bei der Belichtung im Strahlengang bleibt eventuell auch weiteren Beeinträchtigungen führen. Das schien aber zumindest schon bei den analogen AF-Kameras auch individuell etwas unterschiedlich zu sein.
Und das schöne an der Digitaltechnik ist halt auch, dass man beim Ausprobieren viel schneller die Auswirkungen kontrollieren kann. Daher probiere ich immer erst aus, bevor ich was neues kaufe. An allen meinen digitalen ohne Spiegel hat sich das bewährt, da die natürlich keine Probleme damit hatten.
An einer SLR kann gegebenenfalls auch schon eine Belichtungsreihe helfen, falls sich nur die Belichtungsmessung, nicht aber der Fokus irritieren läßt.
Bei SLT dürfte naturgemäß am meisten Skepsis angebracht sein...
bleibert
31.05.2016, 15:09
Das ist nicht ganz verkehrt. Ein ND0.9 Filter schwächt das Licht um 3 Blendenstufen ab, blockt also 87.5% (1 - 0.5^3) des eingehenden Lichtes (rund 90%).
Das stimmt*, aber vor allem sieht diese Rundung dann danach aus, als ob 0,9 für 90% stehen würde. Das heißt, das verleitet dazu, die ganze Skala misszuverstehen.
Die Zahl gibt den Transmissionsgrad an. ND 1,0 steht für 1/(10^1,0) = 1/10 = 10% Durchlass und ND 3,0 für 1/(10^3,0) = 1/1000 = 0,1%.
Genau diese Art des Umgangs damit, sorgt für Missverständnisse. Man muss nicht zwangsläufig verfälschen, wenn man vereinfacht.
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* nicht so ganz. Deine Berechnung ist richtig in Bezug auf die drei Blendenstufen, aber nicht auf ND 0,9. ND 0,9 bedeutet 1/(10^0,9) = 1/7,943 = 0,126 = 12,6% Durchlässigkeit oder 87,4% Blockung. Das sind fast, aber nicht genau drei Blendenstufen.
mark.891
10.06.2016, 23:47
- Ich benötige nur in 5% meiner Bilder einen ND Filter, liegt aber eher daran, dass ich nicht so oft einen mega genialen Wasserfall sehe ;-) den ich gerne fotografieren würde. Dabei hab ich die Filter dennoch immer wenn ich mit der Kamera unterwegs bin und mein Stativ dabei hab. Kann die Haida PRO sehr empfehlen, im Set mit Lens Container, einfach und auf Reisen immer mit dabei, hier mein ausführlicher Review zu den Filtern: http://www.markdeu.com/haida-pro-ii-nd-filter/
- Zusätzlich benutze ich dauerhaft einen Schutzfilter auf der Linse...
- Auf Verlaufsfilter kann ich verzichten, da ich entweder eine Belichtungsreihe mache, oder das ganze durch selektive Pinselnachbearbeitung der RAW Datei auch super hinkriege ;-)
Cheers
Mark