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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Passendes Objektiv A7 II


bmigermany
25.05.2016, 20:39
Liebe Forum-Gemeinde,


ich suche ein passendes Objektiv für meine A7 II, das ich für Indoor-Videoaufnahmen verweden möchte.


Das Objektiv wird in guten bis sehr guten Lichtverhältnisses in einem Abstand von 1 bis 2,5 Metern Entfernung eingesetzt werden.

Wichtig dabei ist mir eine möglichst hohe Videoqualität/Bildqualität sowie ein schönes Bokeh.


Welches Objektiv würdet ihr mir empfehlen?


Danke und viele Grüße

Bmigermany

usch
25.05.2016, 21:02
Erstmal vorab: Die Kamera heißt nicht A7, auch wenn das in der Presse und in Foren immer wieder fälschlicherweise geschrieben wird, sondern offiziell ILCE-7. Ergo brauchst du kein A-Mount-Objektiv, sondern eins mit E-Mount. Also nicht wundern, wenn gleich ein Moderator schubsen kommt. ;)

Zur Frage: Was willst du in "1 bis 2,5 Metern Entfernung" aufnehmen? Moderation für ein Video-Blog? Lehrvideos? Eine fahrende Modelleisenbahn? Fische im Aquarium? Hunde, Katzen? Brauchst du AF oder darf es auch manuell sein? Ein bißchen mehr Input wäre gut. :top:

bmigermany
25.05.2016, 21:33
Danke schon mal für den Hinweis, wie Du siehst bin ich noch ein ziemliches Greenhorn :D

Es geht um die Aufnahme des Zusammenbaus von Modellflugzeugen. Dafür brauche ich eine ausgezeichnete Video-/Bildqualität, die ich mir gerne auch etwas kosten lassen würde, wenn wirklich nötig. Ich bräuche eher AF.

Danke vorab für die Hilfe.

usch
25.05.2016, 21:56
Wie groß sind die Modelle denn von der Spannweite her? Flugfähig oder eher Revell-Plastikmodellgröße?

Bei größeren Modellen würde sich ein Zoom anbieten, wenn du sowohl eine Gesamtansicht als auch mal eine Detailaufnahme zeigen willst. Da fiele mir das SELP28135G (http://www.sony.de/electronics/kamera-objektive/selp28135g) ein, welches speziell für Video optimiert ist. Das kostet allerdings wirklich ein paar Euro. :shock:

Hier ist ein Praxisbericht dazu: https://www.youtube.com/watch?v=afatUz_sTGU

Sonst kannst du aber sicher auch mit dem normalen Kit-Objektiv gute Videos machen. Sebst 4K-Video hat letztlich nur 8 Megapixel, so daß die Abbildungsqualität gar nicht so kritisch ist.

Bei Plastikmodellen würde es dagegen möglicherweise eher auf ein Objektiv mit Makro-Funktion hinauslaufen.

bmigermany
25.05.2016, 22:46
Es sind nur Plastikmodelle, die Größen zwischen 10 und 25cm haben. Zoom wäre nicht notwendig. Was hältst Du von der SEL55F18Z? Sample-Videos im Netz zeigen eine ziemlich gute Videoqualität.

usch
26.05.2016, 00:26
Das ist ein hervorragendes Objektiv, passt aber nicht zu deinen Vorgaben.

Wenn du ein 25cm großes Objekt aus 2,5 Metern Entfernung formatfüllend auf einem Vollformat-Sensor abbilden willst, brauchst du eine Brennweite von 275 Millimetern. Es gibt momentan kein einziges Objektiv für E-Mount, das so lang wäre, außer dem gerade erschienenen SEL70300G (http://www.sony.de/electronics/kamera-objektive/sel70300g) und vielleicht dem Superzoom SEL24240 (http://www.sony.de/electronics/kamera-objektive/sel24240).

Mit dem 55er wäre so ein Modell gerade mal ein Sechstel des Bildschirms breit. Wenn das zu klein ist, müßtest du bis auf einen halben Meter herangehen, die Nahgrenze des Objektivs reicht dafür gerade aus. Warum willst du so weit weg?

bmigermany
26.05.2016, 08:06
Verstanden - und bei kleineren Modellen (z.B. 10 cm) bräuchte man entsprechen noch größere Brennweiten um formatfüllend zu arbeiten. Die Idee aus 2,5 Metern war, auch das gesamte Bild (des Zusammenbaus inkl. der Person) darzustellen. Viel wichtiger sind mir jedoch die Details. Ich denke die Filmentfernungen kann man auch reduzieren auf 0,5 bis 1,5m. Für diesen Zweck erscheint mir das SEL24240 angemessen. Wie sind hier Deine Erfahrungen in Bezug auf die Videoqualität? Und die zweite wichtige Frage: bekomme ich ein schönes Bokeh damit hin?

usch
26.05.2016, 12:11
Verstanden - und bei kleineren Modellen (z.B. 10 cm) bräuchte man entsprechen noch größere Brennweiten um formatfüllend zu arbeiten.
Oder du müßtest noch näher heran. Bei den kleineren Modellen wäre allerdings schon der maximale Abbildungsmaßstab des Objektivs zu berücksichtigen. Für 25cm formatfüllend auf KB braucht man einen Abbildungsmaßstab von 0,14. Das schaffen die meisten aktuellen Objektive. Für 10cm formatfüllend bräuchte man einen Maßstab von 0,36. Das ist bei allen bisher genannten Objektiven schon weit jenseits des Möglichen, nur das 70-300 G kommt immerhin auf 0,31. Da wird man also noch eine Nahlinse auf das Objektiv schrauben müssen.

Ich denke die Filmentfernungen kann man auch reduzieren auf 0,5 bis 1,5m. Für diesen Zweck erscheint mir das SEL24240 angemessen. Wie sind hier Deine Erfahrungen in Bezug auf die Videoqualität?
Leider nicht existent. Ich hätte das Objektiv gerne mal angetestet, aber es war zu dem Zeitpunkt leider gerade kein Verleihexemplar verfügbar. Vielleicht kann sich ja mal jemand anderes dazu äußern.

Und die zweite wichtige Frage: bekomme ich ein schönes Bokeh damit hin?
Ich sag mal so: Gerade ein lichtschwaches Superzoom ist natürlich kein Bokeh-Spezialist. So ganz erschließt sich mir die Anforderung aber auch nicht:

Bei den Detailaufnahmen wird man eine möglichst hohe Schärfentiefe haben wollen und eher so weit wie möglich abblenden, da stellt sich die Frage nach dem Bokeh gar nicht.

Bei der Totalen kommt es vor allem auch darauf an, was sich hinter der aufgenommenen Person befindet, das ist in Innenräumen generell schwierig. Wenn dahinter in 50cm Abstand ein Bücherregal ist, wird man das auch mit dem besten Objektiv nicht im Bokeh verschwinden lassen können. Wenn dahinter eine einfarbig gestrichene Wand ist oder ein abgehängter Studiohintergrund, hast du halt einen einfarbigen Hintergrund und vom Bokeh ist nix zu sehen, egal ob gut oder schlecht.

Vielleicht kannst du noch ein bißchen beschreiben, was du dir da konkret vorgestellt hast. Oder mal ein Video oder Beispielfoto verlinken, nach dem Motto "so soll das bei mir auch aussehen".

bmigermany
26.05.2016, 12:19
Danke Dir für die Tipps, damit hast Du mir schon super geholfen.
Die Aufnahmen sollten eben ein Mix sein aus Nahaufnahmen, die eine hohe Schärfe haben, und einer Totalen mit Bokeh Effekt. Ich denke ich probiere die SEL24240 im Verleih mal aus und sehe wie ich damit zurecht komme. Danke nochmal!

usch
26.05.2016, 12:37
Das ist die flexibelste Lösung, wenn du genügend Licht zur Verfügung hast.

Nur wie gesagt, ein großartiges Bokeh würde ich nicht erwarten, und für die kleineren Modelle wirst du möglicherweise eine leichte Nahlinse brauchen (+1 oder +2 Dioptrien sollten ausreichen, alles ab +5 aufwärts wäre wahrscheinlich schon zu stark).

Wenn es allerdings nur um diesen konkreten Anwendungsfall geht, könnte man anstelle eines Zooms auch über zwei lichtstarke Festbrennweiten nachdenken, z.B. ein 50er für die Totale und ein Makro-Objektiv für die Details. Dem Bokeh - wie auch immer das konkret aussehen soll - wäre das auf jeden Fall zuträglich.

DonFredo
26.05.2016, 16:28
...Also nicht wundern, wenn gleich ein Moderator schubsen kommt. ;) ...Wenn auch mit Verspätung: *schubbs* in den Bereich für E-Mount.

screwdriver
26.05.2016, 19:49
Danke schon mal für den Hinweis, wie Du siehst bin ich noch ein ziemliches Greenhorn :D



Die Filmerei ist ein sehr weites Feld und kann ziemlich anspruchsvoll sein. ;)
Das gilt sowohl für die Technik als auch für den Filmer.

Ich kann eigentlich nur davon abraten, Darsteller und Filmer zeitgleich in einer Person zu sein.

Als Hilfsmittel für dein Vorhaben solltest du dir mal einen Slider (ggf mit Motor) anschauen. Weiter ist ein gutes Stativ und ein noch viel besserer Videoneiger dringend angeraten.
Da bist du ganz leicht bei Summen über 1500 EUR.
Da ist das Objektiv fast noch am Unkritischsten.
Für gute Bildauflösung reicht praktisch jedes Objektiv.
Für geringe Schärfentiefe oder das "Spiel" mit der Schärfentiefe (=Schärfefahrten) muss es allerdings lichtstark sein.
Da macht ein Autofokus allerdings kaum Sinn. Dafür muss man manuell Fokussieren und dazu ggf. zeitgleich schwenken und/ oder den Slider nutzen.

Das genannte 50/1,8 ist so ein Kandidat für geringe Schärfentiefe.
Für die Änderung des Bildinhalts muss man die Kamera allerdings entsprechend vor- und zurück bewegen.

wronglyNeo
26.05.2016, 21:14
Also für die Nahaufnahmen wäre vielleicht so etwas wie das 90mm Makro ganz gut. Für die Totale ist das in Innenräumen aber wahrscheinlich etwas lang, wobei das von den Räumlichkeiten abhängt.

Wäre vielleicht das 55mm f/1.8 in Kombination mit einem Paar Zwischenringen eine Alternative? Dann könnte man für die Nahaufnahmen mit den Zwischenringen den nötigen Abbildungsmaßstab erreichen (bei wahrscheinlich sehr geringem Abstand zum Motiv -> mglw. Abschattungen?) und ohne könnte man es für die Aufnahmen mit Person verwenden.

zappp
28.05.2016, 09:07
Bmi, könnte es nicht sein, dass angesichts deiner Vorkenntnisse eine A7 nicht mehr als Overkill ist? Klassischer 35mm Kinofilm diesseits von Panavision Superbreitbild usw. hat "nur" 18x24mm Einzelnegative. Für Reportagen war sogar 16mm Film üblich. Da liefert eine a6000 vergleichbares, mit viel billigeren Objektiven, 18-105er, 30er Makro, 50/1,8 mit OSS usw..

subjektiv
28.05.2016, 12:30
Wenn es ausschließlich für diesen Zweck ist, hätte ich eher zwei billigere Kameras mit unterschiedlichen Objektiven gekauft. Das dürfte man den Videos nicht anmerken und wäre wesentlich praxisgerechter.

Zunächst einmal ein Makro mit mindestens 90 mm für die Details und ein Kitzoom, schon weil es eine preiswerte Basis zum Probieren ist.

Wenn dann das Standardzoom zu wenig lichtstark ist, kann man davon schon gut die benötigte Brennweite für eine entsprechende Festbrennweite ableiten. Aber wahrscheinlich ist eine große Blende eh nicht besonders praxisgerecht, wenn während der Aufnahme keiner die Kamera bedient. Weil manueller Fokus mit etwas Schärfentiefe ansehnlicher sein dürfte, als AF mit entsprechenden Suchfahrten während der Aufnahmen...

Damit stellt sich aber die nächste Frage: Ist in diesem Fall eine einfache Videokamera für die Totale nicht praxisgerechter?

Weniger Schärfentiefe dürfte eine bewusste manuelle Fokussierung erfordern, damit die Videos ansehnlich werden.

wronglyNeo
28.05.2016, 15:01
Wenn ihm, wie im Ausgangspost beschrieben, Tiefenunschärfe wichtig ist, dann halte ich den Rat zu einer Kamera mit kleinerem Sensor für eher kontraproduktiv.

Man kann durchaus mit manuellem Fokus auch bei hoher Tiefenschärfe ganz gut arbeiten, sofern sich das Motiv nicht stark in der Tiefe bewegt, z.B. eine Person die etwas erzählt. Gerade wenn man sich z.B. in einer Privatwohnung und nicht in einem Studio befindet, kann die selektive Schärfe die Aufmerksamkeit auf das Motiv lenken und den Hintergrund etwas in den Hintergrund treten lassen ;) Nachführen wird natürlich schwierig, aber das ist hier wahrscheinlich auch nicht das Ziel.

Bei den Makroaufnahmen hingegen wird zu wenig Tiefenunschärfe wohl eher weniger zum Problem werden.

usch
28.05.2016, 15:36
Ich finde das alles höchst widersprüchlich.

Für den genannten Zweck sollte in der Totalen ja mindestens der gesamte Oberkörper - Kopf, Hände, Tischplatte mit Utensilien - zu sehen sein. Bei dem angedachten Aufnahmeabstand um 2 Meter bräuchte man dafür rund 50mm Brennweite. Um da einen erwähnenswerten Bokeh-Effekt zu erzielen, müßten zwischen Person und Hintergrund selbst bei f/1,8 nochmal mindestens zwei Meter Abstand sein. Macht also insgesamt einen Platzbedarf von mindestens vier Metern; das wäre für eine Privatwohnung schon ambitioniert. Dummerweise hat man dann bei 50mm fast die gesamte gegenüberliegende Wand im Bild, zwar im Bokeh, aber immer noch erkennbar. Mit einer längeren Brennweite könnte man den Abstand nach hinten verringern, müßte dafür aber vorne noch weiter weg.

Und jetzt entscheidet er sich ausgerechnet für das lichtschwache Suppenzoom und ward seitdem nicht mehr gesehen. :zuck:

wronglyNeo
28.05.2016, 15:48
Also wie gesagt. Ich kann das mit dem Bokeh schon nachvollziehen. Sicherlich wird, je nach Setup, der Hintergrund nicht zur Unkenntlichkeit verschwimmen, aber ich denke eigentlich schon, dass es für das Gesamtbild eine positive Wirkung hätte. Wohnt man nicht gerade in der Großstadt im Zentrum, soll es auch Wohnungen geben, die 4m Platz zwischen zwei Wänden bieten. Aber letztendlich muss er das wissen.

usch
28.05.2016, 16:27
Gefragt war aber ausdrücklich "ein schönes Bokeh", und damit das überhaupt zum Tragen kommt, würde ich schon einen nennenswerten Unschärfeanteil im Bild voraussetzen. Notdürftig freistellen kann man auch mit einem Gurkenglas mit Zwiebelringen, wenn es nur lichtstark genug ist. Leider hat der TO auch auf Nachfrage kein Beispiel gezeigt, wie er sich das vorstellt. Vielleicht ist das ja auch nur ein Kommunikationsproblem und er meint eigentlich etwas ganz anderes.

Ich denke nach wie vor, daß das eine Aufgabe für Festbrennweiten ist, z.B. ein lichtstarkes 50er für die Totale und ein Makro-Objektiv für die Details.

subjektiv
28.05.2016, 16:29
Ich hatte ja auch geschrieben, warum ich zu einem kleineren Sensor tendieren würde. Natürlich kann man auch manuell einen Bereich gezielt wählen. Allerdings wird man sich dann eher relativ unnatürlich verhalten und ständig darauf achten müssen, dass man diesen Bereich nicht verlassen darf. AF wird kaum befriedigend sein, weil die Aufnahme dadurch eher vermasselt wird, als durch mehr Schärfentiefe. Wenn niemand an der Kamera steht, wäre es sinnvoller, einen möglichst neutralen Hintergrund zu verwenden, damit dort erst gar nichts zu scharf abgebildet werden kann.

Ich hatte da halt einen ähnlichen Gedanken wie Usch. Bokeh ist ja schön und gut, aber es passt einfach nicht zu den Anforderungen. Ausser man hat wirklich sehr viel Platz.
Da ist halt ein Stoffhintergrund oder auch nur eine leere Wand praxisnäher.

Ein APS-C Sensor wäre von der Größe für die Anforderung gegenüber dem KB-Sensor nicht wirklich im Nachteil. Und wenn kein Kameramann da ist, halte ich kleiner aus den bereits genannten Gründen zumindest für erheblich sinnvoller als größer.