Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sind Fotografen unglückliche Menschen? ;-)
Diese (nicht ganz ernst gemeinte) Frage stelle ich mir jedes mal, wenn ich Bilder meiner Verwandtschaft zeige. Dann hört man immer nur Ausdrücke wie:
ach wie schön
und so klar und deutlich
Ja, das war wirklich schön. Toll, daß du es auf einem Foto festgehalten hast
eine wunderschöne Erinnerung
Tolle Farben
etc. etc.
Und man selber denkt bei den gleichen Bildern:
Schärfepunkt falsch gesetzt oder falscher Schärfeverlauf
falscher Weissabgleich
Das hätte man aber besser freistellen können
Mist, total überstrahlt
Das säuft aber zu sehr ins Schwarze ab
Mal wieder das Motiv zu mittig
und wieder abgeschnittene Füsse, Arme ...
etc. etc.
Kann man sich als Fotograf (wobei ich mich selber bei weitem nicht als solchen bezeichnen würde) überhaupt noch an nicht ganz so gelungenen Bildern / Schnappschüssen erfreuen, weil vielleicht schöne Erinnerungen geweckt werden oder sieht man immer nur die Fehler in den Bildern.
Hallo Manfred,
musste jetzt bei deiner Schilderung doch etwas schmunzeln....ja, so gehts vermutlich einigen von uns, die Ansprüche steigen einfach und somit auch der Blick für die eigenen oder andere Bilder.
Trotzdem sortiere ich nicht alles gnadenlos aus, eben wegen des Erinnerungsfaktors. Und bei anderen Bildern respektiere ich auch, dass derjenige mit dem Erreichten zufrieden ist, sofern es sich nicht um einen Fotofreak handelt.
Hallo Manfred,
:?: :?:
Ich habe keine zweiten Vornamen. ;)
Ist okay Peter :-)
*sorry* ... hab dich mit MAN verwechselt, wie immer zu schnell ....
Wie Kerstin schon sagte,
der Erinnerungsfaktor ist mir sehr wichtig denn lieber ein etwas schlechteres Bild als gar kein Bild
Ist okay Peter :-)
*sorry* ... hab dich mit MAN verwechselt, wie immer zu schnell ....
Kein Problem Sascia. :lol:
PeterHadTrapp
12.04.2005, 13:45
Ich fote seit 4 Jahren bei uns im Dorf den Faschingsabend (Höhepunkt des Dorflebens *schmunzel*)
Als ich angefangen habe, hatte ich meine erste Dimage, von Tuten und Blasen keinen Schimmer und noch nie was von indirekt Blitzen gehört.
Die Sandberger wollen jetzt einen Rückblick auf 10 Jahre Fasching in Sandberg machen, da habe ich einen Abend lang bei diversen Bierchen mit dem Initiator die gesamten Bilder nochmal gesichtet.
Meine Güte waren meine Anfänge gruselig.....aber für mich war es super, weil ich mal sehr plaktativ sehen konnte, wie die Ergebnisse unter immer wieder gleichen Bedingungen von Jahr zu Jahr besser wurden.
Wie Kerstin schon sagte,
der Erinnerungsfaktor ist mir sehr wichtig denn lieber ein etwas schlechteres Bild als gar kein Bild
Sehe ich im Prinzip genauso.
Trotzdem kommt es dann aber zu Wortwechseln wie:
"Ok, hier dann noch ein Bild von xxx. Sorry, ist nicht so toll geworden, aber ein besseres habe ich nicht."
"Wieso, ist doch schön."
Meine Güte waren meine Anfänge gruselig.....aber für mich war es super, weil ich mal sehr plaktativ sehen konnte, wie die Ergebnisse unter immer wieder gleichen Bedingungen von Jahr zu Jahr besser wurden.
Das erlebe ich jedesmal, wenn ich mir meine Homepage anschaue. Bei den älteren Bildern (und auch bei manchen neueren ;) ) denke ich mir, wie konntest du die nur ins Netz stellen. Bessere habe ich aber leider nicht und da es z.T. für immer verlorene Motive und Erinnerungen sind, bleiben sie auch drin.
Hey BadMan
mit der Erkenntnis stehst Du bei weitem nicht allein... Erinnert mich an Andreas Hurni (http://home.datacomm.ch/fotografie/index2.html):
Was ich beim Fotografieren gelernt habe:
Nicht-Fotografen verwenden ganz andere Massstäbe zur Bildbeurteilung:
* Kenn ich jemanden auf dem Bild?
* Ist das Bild farbig?
* Krieg ich das Bild?
Versuche nie anderen Leuten eine Freude mit einem S/W-Bild zu machen (Hat der arme Mann zuwenig Geld für einen richtigen Film?)
Cheers,
F.
Ist okay Peter :-)
*sorry* ... hab dich mit MAN verwechselt, wie immer zu schnell ....
Kein Problem Sascia. :lol:
*lach*
Ist okay Peter :-)
*sorry* ... hab dich mit MAN verwechselt, wie immer zu schnell ....
Kein Problem Sascia. :lol:
:lol:
Auch wenn wir viele technische Feinheiten kritisch sehen, es sind Schnappschüsse - halt Ausschnitte aus dem wirklichen Leben. :)
... und im Vergleich zu vielen Uralt-Bildern kann man bei schlechten digitalen Schnappschüssen noch vieles per EBV herausholen, was früher nicht möglich war. :top:
Erinnert mich an Andreas Hurni (http://home.datacomm.ch/fotografie/index2.html):
Was ich beim Fotografieren gelernt habe:
Nicht-Fotografen verwenden ganz andere Massstäbe zur Bildbeurteilung:
* Kenn ich jemanden auf dem Bild?
* Ist das Bild farbig?
* Krieg ich das Bild?
Versuche nie anderen Leuten eine Freude mit einem S/W-Bild zu machen (Hat der arme Mann zuwenig Geld für einen richtigen Film?)
Cheers,
F.
Ich glaube, damit trifft er den Nagel genau auf den Kopf, und zwar mitten in die Zwölf.
jottlieb
12.04.2005, 16:37
Irgendwie kenne ich das...einige die ich kenne, finden nur die Fotos von mir toll, die ich gerade mal so vorm löschen bewahrt habe. Meist sind sie unscharf und haben komische Farben. Technisch mehr oder weniger perfekte Fotos sind denen wohl zu langweilig, die meinen, das wäre "unkreativ".
DieterFFM
12.04.2005, 17:04
Irgendwie kenne ich das...einige die ich kenne, finden nur die Fotos von mir toll, die ich gerade mal so vorm löschen bewahrt habe. Meist sind sie unscharf und haben komische Farben. Technisch mehr oder weniger perfekte Fotos sind denen wohl zu langweilig, die meinen, das wäre "unkreativ".
Tja, da stellt sich die Frage wer´s richtig sieht? ;)
Vielleicht machen wir die Fotos teilweise nicht mehr für uns, sondern um andere zu beeindrucken!? :roll:
Vielleicht machen wir die Fotos teilweise nicht mehr für uns, sondern um andere zu beeindrucken!? :roll:
Ich denke eher, dass man einen gewissen Perfektionismus entwickelt, je mehr man sich mit der Materie auseinandersetzt. Das mag bei dem einen mehr ausgeprägt sein, bei dem anderen weniger. Meine Fotos müssen in erster Linie mir gefallen, was andere davon halten ist mir zwar wichtig, aber wenn ich mit dem Ergebnis zufrieden bin, kann mir keiner ein Bild "zerreden" ;)
reflekta
20.04.2005, 12:06
Hm,
ich kann meinem Vorredner nur zustimmen aaaber:
je perfekte ich werde, umsomehr beneide ich die Werke der "Unperfekten" mit neuen ganz anderen Ideen, Aussagen und und und. Man muß aufpassen nicht eine Schiene zu geraden. Dann machts kein Spaß mehr.
Das schlimmste was einen passieren kann --> ein absolut perfektes Foto <---
Warum soll man dann weiterfotografieren? Mir ging das mal so. Nach etwas Abstand (6Monate) fand ich, es kann noch besser gehen. Gott sei Dank.
Franky
Das kenne ich auch...
Ich habe bei einer Familienfeier fotografiert.
Eigentlich war ich mit den Bildern auch einigermaßen zufrieden...
Aber die ausbelichteten Bilder fürs Album (von Schlecker, weil es schnell gehen musste) hatten wegen der "automatischen Bildoptimierung" alle einen Rosa Farbsticht :flop: ...
Ich habe die Bilder dann trotzdem ins Album geklebt...
und die ganze Familei fand die Bilder toll :shock: :roll:
Und so geht es mir oft.
Meine Mutter meint, dass das Bild toll ist und ich habe eine große Listen an Mängeln, wie z.B.
- der See läuft aus (schief)
- säuft ins Schwarz ab / ist überstrahlt
- flaue / zu extreme Farben
- Farbstich
etc.
Aber die anderen Betrachter sehen so was garnicht...
Die privaten Kritiker sind nicht objektiv, auch sich selbst gegenüber nicht.
Wenn Du Deinen schiefen, überstrahlten See in ein Geoheft (oder Stern oder ...) neben andere Bilder klebst, die in Deinen Augen keine Mängel haben, darauf würde ich wetten, werden Deine wohlwollenden Kritiker vermutlich Dein Bild überblättern und an einem 'perfekten' hängen bleiben (perfekt muß nicht unbedingt technisch perfekt sein, Bildidee, Gestaltung etc. sind da sicher noch wichtiger).
Grüße, Jan
P.S.: Ich bin derzeit recht glücklich, allerdings würde ichmich wohl kaum als Fotograf bezeichnen :-).
Hm, ich denke mal unsere "nicht Fotografen"-Umgebung bewertet Bilder danach, ob sie schön sind - Ein schönes Bild muss noch lange nicht technisch perfekt sein und umgekehrt. Sieht man denk ich mal auch recht häufig in der Fotocommunity-Gallerie. ;)
heckpart
22.04.2005, 20:20
kann da nur zustimmen. häufig ist es so, dass die technik einfach mal nebensächlich ist. und das sollten wir als "fotografen" nicht vergessen. ob die technische ausführung richtig ist oder nicht, ist erst einmal nebensache, denn sie dient lediglich dazu, das was auf dem foto drauf ist, so darzustellen, wie es sein soll. wenn es duch weniger perfektionismus besser wirkt, nützt auch die beste technik nichts... :)
völlig normal.
Es geht mir, wie den meisten hier: mit meinen Bildern bin ich (prinzipiell?) nie 100%ig zufrieden.
Und wie bei den Lotozahlen weiss ich nachher (leider erst nachher) ganz genau, was ich alles hätte besser machen können (müssen?).
Das nächste mal versuche ich, es besser zu machen - und finde andere Unzulänglichkeiten.
Gut, dass es so ist - würde mir sonst ja auch langweilig.
viele Grüße
manfred