Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zukunft von Konica Minoltas Fotosparte
Ein Auszug aus einer Zeitungsmeldung vom 06.04.2005:
Eine um knapp 40% reduzierte Gewinnerwartung, Verluste der Fotosparte in Höhe von rund 65 Millionen Euro - wie geht es weiter mit der Fotoabteilung von Konica Minolta? Geht es überhaupt weiter? Es geht:
Einer Reuters-Meldung zufolge ist die Fotoabteilung die Achillesferse von Konica Minolta (nicht nur diese Firma hat es schwer in einem Markt, wo die Modellzyklen von drei Jahren auf drei Monate geschrumpft sind). So wurden kürzlich die Gewinnprognosen für das kommende Geschäftsjahr um 38% reduziert. Als ein Grund werden die sinkenden Preise bei Digitalkameras angeführt.
Für das Geschäftsjahr 2004/2005 erwartet die Firma im Fotobereich einen Verlust von rund 65 Millionen Euro. Auch für das Geschäftsjahr 2005/2006 prognostiziert Konica Minolta für den Fotobereich jetzt Verluste in Höhe von rund 28 Millionen Euro - eine dramatische Änderung der Markteinschätzung, verglichen mit der einst veröffentlichten Gewinnerwartung von knapp 80 Millionen Euro.
Konica Minolta setzt augenblicklich anscheinend keine allzu großen Hoffnungen mehr in die Fotografie. So sollen in den kommenden vier Jahren rund 250 Millionen Euro außergewöhnlicher Verluste abgeschrieben werden, die nach Angaben der Firma notwendig sind, das Kamerageschäft zu restrukturieren. Die Firma geht zudem davon aus, dass in diesem Zeitraum ihr Umsatz mit Fotoprodukten um 40% zurückgeht.
Zitat Ende
KoMi will sich allerdings verstärkt auf die DSLR-Sparte konzentrieren.
MfG wave
Dimagier_Horst
12.04.2005, 11:49
Konica Minolta setzt augenblicklich anscheinend keine allzu großen Hoffnungen mehr in die Fotografie...das Kamerageschäft zu restrukturieren.
Das Thema hatten wir schonmal, aber dieser Bericht ist wieder eine nette Blüte :lol: . Wenn ich keine großen Hoffnungen habe, restrukturiere ich nicht, sondern schließe die Bereiche. Die Planung von Konica Minolta belegt eher, dass sie es genau anders sehen. Und Verluste kann man nur ausweisen, aber nicht abschreiben :lol: .
Konica Minolta setzt augenblicklich anscheinend keine allzu großen Hoffnungen mehr in die Fotografie...das Kamerageschäft zu restrukturieren.
Das Thema hatten wir schonmal, aber dieser Bericht ist wieder eine nette Blüte :lol: . Wenn ich keine großen Hoffnungen habe, restrukturiere ich nicht, sondern schließe die Bereiche. Die Planung von Konica Minolta belegt eher, dass sie es genau anders sehen. Und Verluste kann man nur ausweisen, aber nicht abschreiben :lol: .
Die Verluste weden in der Firmenbilanz angegeben und vermindern den Firmenwert, mit allen Konsequenzen.
Häufig ist es doch so, zuerst wird versucht umzustrukturieren, und später geschlossen. Ich will den Teufel aber nicht an die Wand malen.
Andererseits, eine Übernahme durch Canon, die dann an das KoMi- Antishakesystem kämen, währe auch nicht schlecht. ;)
MfG wave
Wäre auch nicht schlecht, wenn sie mit NIKON gingen.
Eine NIKON D200 mit Antishake .... :P
Wäre auch nicht schlecht, wenn sie mit NIKON gingen.
Eine NIKON D200 mit Antishake .... :P
Nur was willst du dann mit Minolta-Objektiven? Kannst du die dann auch an das neue KoMiCa-Bajonett anschließen?
Himmel,
willst Du, daß Konica auch noch Nikon schluckt ?
Zurück zu dem Bezug: Wenn ich den Originaltext richtig verstanden hatte,
hat Konica den Kaufpreis von Minolta schlicht und ergreifend abgeschrieben.
Das ist aber nicht mehr als ein Bilanztrick, der gewaltig Steuern sparen dürfte.
Dagegen steht dann die wirklich nötige Restrukturierung, die sich aber viel
schwerer rechnen läßt. Am Ende wird die Film-Abteilung von Konica wohl
eingedampft, die Kameraproduktion konsolidiert, die Abteilungen für Drucker, Kopierer,
Scanner dito, und der Vertrieb und die Verwaltung zusammengelegt.
Die Fusion zwischen Konica und Minolta muß weitergehen,
sonst hat es dch alles keinen Sinn.
Hier noch eine Ergänzung zu meinem 1.Beitrag:
Laut Konica Minoltas Präsident Fumio Iwai will die Firma so schnell als möglich aus den roten Zahlen kommen, deshalb werde Konica Minolta den Fotobereich verkleinern. Nicht der Massenmarkt der Digitalkameras sei das Ziel, man wolle sich vielmehr auf den High-End-Spiegelreflexbereich konzentrieren.
Obwohl es wirtschaftlich nun wirklich nicht rosig aussieht für die Fotosparte bei Konica Minolta, lassen die Aussagen von Fumio Iwai den Fotografen dennoch hoffen; steht doch zu erwarten, dass Konica Minolta aufgrund dieser geänderten Strategie jetzt alles daran setzen wird, baldmöglichst eine Dynax 9D ebenso wie eine Dynax 5D auf den Markt zu bringen.
Ende Zitat
MfG wave
(...) Nicht der Massenmarkt der Digitalkameras sei das Ziel, man wolle sich vielmehr auf den High-End-Spiegelreflexbereich konzentrieren. (...)
... kann man diese Strategie mit den jetzigen Neuerscheinungen nicht. Die A200 wie auch die Z5 sehen nicht gerade professioneller aus als die DimageA2, und die D7D hat mehr Macken als Sie als Nachzügler haben dürfte. Viele weitere Neuerscheinungen unterhalb der A200 / Z5 zielen doch gerade auf den Massenmarkt ab?! Des weiteren assoziieren wohl nur die Wenigsten mit dem Namen KONICA hochwertige Photo-Hardware, beim Namen MINOLTA schon eher.
Es ist schon jetzt ungeschickt, diese beiden "Brands" zwangszuverheiraten, wie ich an anderer Stelle schon mal sagte. Die wirtschaftliche / verwaltungstechnische Holding KOMI ist das eine, die zu führenden Markennamen etwas ganz anderes. Vielleicht kommt man im Management ja noch zur Besinnung.
Ob dennoch mit dem vielleicht "wieder extrahierten" Namen MONILTA der Profimarkt aufgemischt werden kann, wage ich zu bezweifeln. Der Markt ist doch besetzt von NIKON und CANON. Die Luft ist dort dünn. Gleiches hatte MINOLTA anno 1987 schon mit der 9000AF (und einer wirklich neuen Technologie als Alleinstellungsmerkmal) versucht. Ich kann mich nicht erinnern in Videobilden von Pressekonferenzen die 9000AF mit 4000AF gesehen zu haben. Heute ist ein solches strategisches Vorhaben um ein Vielfaches schwerer.
In den Pressetexten zur Fusion von KO und MLT achtete man sehr drauf, von einer gleichberechtigten "Partnerschaft" zu reden. Wie das so oft ist: Text ist geduldig ... die Praxis zeigt etwas anderes (siehe auch Wechsel der Firmensitze Japan und Generalimporteur D). Dennoch hoffe ich, das MINOLTA erhalten bleibt ... vor allem mit deren Produktphilosophie.
Gruß
simplephotography
13.04.2005, 09:14
Laut Konica Minoltas Präsident Fumio Iwai will die Firma so schnell als möglich aus den roten Zahlen kommen, deshalb werde Konica Minolta den Fotobereich verkleinern. Nicht der Massenmarkt der Digitalkameras sei das Ziel, man wolle sich vielmehr auf den High-End-Spiegelreflexbereich konzentrieren.
Ich denke, das ist genau die richtige Strategie. Im Massenmarkt mit seiner "Geiz ist geil" Zielgruppe ist kein Geld zu verdienen. Dort zählen Megapixel und der Preis. Alles andere ist egal. Ich glaube auch, dass die Handykamera bald so gut werden, dass wenige im unteren Marktsegement sich noch eine dedizierte Digitalkamera kaufen. Für das Knipsen zwischendurch reicht dann das Handy.
(...) Ich denke, das ist genau die richtige Strategie. Im Massenmarkt mit seiner "Geiz ist geil" Zielgruppe ist kein Geld zu verdienen. Dort zählen Megapixel und der Preis. (...)
Das ist dann das Ende vom Massenhersteller MINOLTA und der Beginn der Manufaktur KOMI. Denn "obere Liga" ist gleichbedeutend mit "geringe Stückzahlen".
Gruß
Konica/Minolta will jedenfalls wieder Gewinn machen, und kündigt an, man werde nicht Umsatz um jeden Preis machen. D.h., daß die Zeit der abstürzenden Preise mit den Dimages und Digiknipsen wohl zuende geht, und Minolta sich wieder auf dem SLR-Markt etablieren möchte, auch wenn das 3 Jahre dauern sollte.
Fazit: es werden viele Dynax x-D's folgen. :top:
Wenn die Fertigungsqualität der DSLR nicht bald drastisch verbessert wird, sehe ich schwarz für die KoMi Kamerasparte.
Die vielen Nachbesserungen müssen doch sehr ins Geld gehen, von den unzufriedenen Kunden ganz zu schweigen.
Wenn man hier ins Forum sieht, beschäfigen sich die meisten Threads mit diesem Thema.
Die Probleme erinnern mich etwas an die DaimlerChrysler-Tochter Mercedes in den letzten Jahren.
Ich hoffe nur, KoMi bekommt noch die Kurve. Mit meinen älteren Minolta Kameras hatte ich nie Probleme.
MfG wave
Wenn die Fertigungsqualität der DSLR nicht bald drastisch verbessert wird, sehe ich schwarz für die KoMi Kamerasparte.
Die vielen Nachbesserungen müssen doch sehr ins Geld gehen, von den unzufriedenen Kunden ganz zu schweigen. (...)
Das sehe ich auch so. Der "Ruf" ist schnell ruiniert und KOMI hat -ganz emotionslos betrachtet- technisch kaum wirkliche technologische Vorteile gegenüber der z.Zt. besser am Markt stehenden Konkurrenz. Der frühere Invesittionsschutz ist auch dahin, da man -siehe Arkikel "dSLRs stellen nicht scharf" der colorfoto- ohnehin sein komplettes Equipment neu anschaffen muss, um digital die gleichen optimalen/kompromisslosen Ergebnisse zu erzielen, wie bisher analog mit MINOLTA-Equipment.
Selbst KOMI kümmert sich nicht um Kompatibilität: der PF5600HSD zeigt im LCD abweichende Brennweiten an, wenn er von einer DimageA2 angesteuert wird. "Gelöst" wird das Problem bei KOMI, indem dies in der Betriebsanleitung dokumentiert wird. Ich hätte erwartet, das dies inzwischen die Software im PF5600HSD "umrechnet". Sind nur Kleinigkeiten, aber bei den Preisen ... Gepfriemel statt glatter Lösungen. Denn nochmal: KOMI will sich dem Profi zuwenden ... da sind solche Bastellösungen alles andere als schlüssig.
Gruß
PeterHadTrapp
13.04.2005, 10:55
Diese Strategie ist, wenn es denn so stimmt, sicher eine harte Nuss.
Hochpreisige DSLRs zielen ja dann mehr auf den Profi, Semiprofi oder "sehr" ambitionierten Amateur.
Und die Profis sind zu weiten Teilen inzwischen bei Canon gelandet oder bei Nikon. Minolta hat auf diesem Segment nur noch wenig Anteile. Und solche Anwender zurückzuholen (incl. Systemwechsel) erfordert verflixt gute Argumente.
Man darf also gespannt sein. Ich sehe das mit eher gemischten Gefühlen. Zumal die große Dimage einen festen und großen Freundeskreis hat und ich immer dachte, dass KoMi mit dieser Baureihe dank großer Stückzahlen und konsequenter Modellpflege gutes Geld verdient.
Hm...*stirnrunzel*
Das sehe ich auch so. Der "Ruf" ist schnell ruiniert und KOMI hat -ganz emotionslos betrachtet- technisch kaum wirkliche technologische Vorteile gegenüber der z.Zt. besser am Markt stehenden Konkurrenz.
Gruß
Einen technologisch schwerwiegenden Vorteil von KOMI gegenüber der Konkurrenz sehe ich schon, den in die Kamera integrierten Antishak.
Canon nimmt für die IS-Objektive der gehobenen Klasse schon mal 500€ pro Objektiv Aufpreis für den Antishake. Und für alle interessanten Objektive gibt es den dort auch nicht.
MfG wave
U.Schaffmeister
13.04.2005, 11:37
Ich befürchte eher das wir in Zukunft auch bei Komi den Canon/Nikon Trend zum Einsparen an allem was geht verzeichnen können. Die D7D ist eine massive Kamera, die hinsichtlich der Knöpfe ihresgleichen sucht - aber genau das macht sie teurer als die Ein-Knopf-für-Alles Kameras.
Statt einer D5D würde ich eher auf eine D40D setzen um Einsteiger ins System zu bekommen. Den Profimarkt hat Minolta bereits seit Jahrzehnten verlassen.
Hinzu kommt das man mit dem Comeback der D7D die Endkontrolle vernachlässigte, und auf der Softwareseite mit dem Dimage Viewer und dem Dimage Master gezeigt hat wie wenig Innovation und Performance in Software stecken kann.
Aber, was neben den Kameras bei Komi fehlt ist das Marketing: Man braucht nur einmal die Webangebote der Hersteller zu vergleichen.
Innovation wie der AS ist ein Verkaufsargument, aber das muss man den Leuten auch ensprechend verkaufen. Und das nicht mit Leihkameras die Fehler aufweisen.
Noch gebe ich die Hoffnung für einen Fortbestand von Komi Foto Digital nicht auf, aber auf Dauer wird der Officebereich nicht querfinanzieren können.
Auch für das Geschäftsjahr 2005/2006 sieht es leider nicht gut für Konica-Minolta aus. Hier eine aktuelle Wirtschaftsmeldung:
Die Konica Minolta Holdings Inc, Tokio, hat ihre Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr 2005/06 (31. März) stark nach unten korrigiert. Der Konzern erwartet nun einen Nettoverlust von 47 Mrd JPY, nachdem der Kamerahersteller bislang einen Nettogewinn von 23 Mrd JPY angekündigt hatte. Auch die Umsatzprognose senkte der Konzern am Freitag auf 1,050 Bill von 1,30 Bill JPY.
Grund für die revidierte Gewinnprognose sei eine geplante Restrukturierung. Es fielen Kosten von 90 Mrd JPY für die Restrukturierung des Vertriebs, einen Stellenabbau und Abschreibungen an. Geplant sei die Entlassung von mehr als 10%der derzeit 33.000 Mitarbeiter weltweit. Als Grund nannte das Unternehmen negative Marktentwicklungen im Photo-Bereich. Der Markt schrumpfe und die Preise für Kameras gingen stark zurück. Als weitere Sparmaßnahme sei ein Verzicht auf Dividendenausschüttung im laufenden Geschäftsjahr vorgesehen.
Zitat Ende
MfG wave