Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kreuzweg Station "4"
Unser Kirchenmaler ist der Überzeugung, dass er nach seiner Überlieferung die Ziffer 4 in Römischen Zahlen hier richtig dargestellt hat.
Kann das hier im Forum jemand nachvollziehen?
6/PICT7523.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=248615)
Also, diese Zahl kenne ich nicht. Wenn es IIIV gäbe, wäre es eine 2 (5-3), die aber üblicherweise als II dargestellt wird. Und 4 ist natürlich IV.
Also, diese Zahl kenne ich nicht. Rein logisch wäre es eine 2 (5-3), die aber üblicherweise als II dargestellt wird. Und 4 ist natürlich IV.
Ja, genau so kenne ich das ja auch. Er ist jedoch felsenfest davon überzeugt, dass das in der Kirchenmalerei nach einer Überlieferung so richtig sein soll,
subjektiv
26.03.2016, 13:51
Vielleicht hatte er sie ja zunächst richtig dargestellt, dann aber festgestellt, dass er sie nicht mittig über das Bild gestellt hatte und das dann durch hinzufügen weiterer Is bis die Optik passte, richtig gestellt? :lol:
Diese römische Zahl gibt es nicht. Wie Jörg scbon schrieb, so IV wäre es richtig.
Ganz falsch ist das nicht.
Die Ziffer 4 wird im lateinischen bzw römischen entweder als IIII, im Mittelalter auch konsequent mit IV dargestellt.
Das IIIV ist ein ... Wortspiel. Betrachtet man sich die Darstellung unter der Zahl, erkennt man als Motiv Jesus. Das IIIV stellt die Abkürzung IHV der Genetivform, Jesu, dar.
Vergleichbar ist das mit dem XPS (Chi-Rho-Sigma) für Christos.
Nach meinem Kenntnissstand gibt und gab es die IIIV im römischen nicht.
Eine 4 als IIII dargestellt findet man dagegen schon gelegentlich, obwohl diese nach der Bildungsregel ebenfalls nicht korrekt ist. Die 4 wird normalerweise als IV dargestellt.
Man findet die IIII statt IV z.B. auf alten Uhrenblättern. In einem lübecker Museum habe ich vor Jahren tatsächlich mal die gleiche jahrhundert-alte Uhr gesehen, die bei uns hängt. Dort ist die 4 auf dem Ziffernblatt ebenfalls "falsch" abgebildet. Man hat mir das so erläutert, dass das ästhetische /symmetrische Gründe hat. Wenn die 4 als IIII abgebildet wird, so sind auf dem Ziffenblatt jeweils genau ein Drittel der Zahlen mit einem X, V oder I abgebildet.
Zur Verbildlichung:
6/ziffernblatt.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=248629)
Liefert keine Erklärung für die von Erich gepostete Zahl IIIV, zeigt aber, dass es da durchaus Abweichungen von der Norm gibt/gab.
Man müsste mal paar Analoguhren rauskramen oder googeln und gucken, ob das bei aktuellen Ziffernblättern auch vorkommt.
Die von cbv gepostete Erklärung (=Wortspiel) klingt plausibel.
VG
Aleks
Randomdude
26.03.2016, 17:31
Ne, ist nicht so selten:
6/004-2.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=248631)
die hier läuft nicht mehr analog
vG Steve
Man sieht oft in Texten das Monogramm IHS für Jesus, abgeleitet vom griechischen ΙΗΣΟΥΣ. So zB im Wappen von Papst Franziskus (In Hoc Signo oder Iesus Hominum Salvator sind Backronyme)
Um das Lesen von Bibeltexten zu erleichtern, gibt es den Genetiv IHU (Jesu) und Akkusativ IHM (Jesum).
Die Substraktionsschreibweise, wie IV für 4 oder IX für 9, kam erst im Mittelalter auf. Die Römer kannten diese bereits, nutzen sie aber nicht durchgängig.
Die Schreibweise IIIV wurde auch in neuerer Zeit verwendet: Klick! (https://en.wikipedia.org/wiki/Dassault_Mirage_IIIV)
@BeHo:
Das steht aber für Mirage III V(ertikal) :)
Das stimmt natürlich.
Da ist der kleine Scherz ja schnell aufgeflogen.
Ich werde mal versuchen, die Quellen dafür auszuloten, wenn es die geben sollte.