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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : α77 II Objektivempfehlungen für Sport


Bierkules
25.02.2016, 21:01
Servus Freunde der Fotografie,

ich habe vor kurzem meine Samsung NX300M gegen die A77 II getauscht und mich gerade angemeldet. Hauptsächlich fotografiere ich MTB und Wintersport. Landschaftsfotografie und Langzeitbelichtungen, gerne bei Nacht, kommen auch nicht zu kurz.

Nun bräuchte ich ein paar Empfehlungen bezüglich der Objektivwahl. Momentan ist nur das SAL1650 in meinem Besitz. Allerdings deckt es weder UWW noch Tele ab. Daher werde ich es verkaufen und durch mehrere Objektive ersetzen.

Mein Plan sieht folgendermaßen aus:
-Samyang 10mm F2.8 als UWW
-eine lichtstarke Festbrennweite im Bereich 30-40mm als universelles Immerdrauf
-ein Tele bis max 100mm

Beim UWW gäbe es als Alternative noch das Tokina 11-16 2.8. Der Vorteil ist der Autofokus, wobei bei 10mm Brennweite nicht wirklich nötig.

Unschlüssig bin ich bei den Festbrennweiten.
Zur Auswahl stehen:
-SAL35F18 -> günstig
-Sigma 30mm 1.4 EX DC ->lichtstärker, etwas mehr WW aber deutlich teurer
-oder ältere Minoltas

Beim Tele bin ich mir noch unschlüssiger. Ich brauche eigentlich keine Brennweiten weit über 100mm, da ich immer mitten im Geschehen bin. Das Tele wird sicher weniger zum Einsatz kommen, daher möchte ich auch nicht in teure Objektive investieren. Die günstigen Telezooms sind alle sehr lichtschwach und der Autofokus ist wohl langsam und unzuverlässig. Bis jetzt kommt eigentlich nur das SAL85F28 in Frage.


Generell hat ein schneller und treffsicherer Autofokus oberste Priorität. Davon liest man selten in den Bewertungen. Randunschärfen etc. sind nicht vernachlässigbar, aber zweitrangig.
Was würdet ihr empfehlen? Gerade bei den 30er FB bin ich mir unschlüssig.

Gruß
Hendrik

helgo2000
26.02.2016, 07:20
Hallo Hendrik,

gleich vornweg; ich habe schon viele Objektive an A-Mount ausprobiert, aber das SAL1650 würde ich nie wieder hergeben, es ist das beste Standardobjektiv was ich an A-Mount gefunden habe. Es ist bereits bei F2.8 scharf und man hat an der A77II gute Reserven zum Croppen.

Seit kurzem bin ich Besitzer eines Sigma 50-150 F2.8. Das wäre vielleicht für deine Einsatzzwecke eine gute Tele-Lösung. Für Sport habe ich es noch nicht gestestet, aber ich glaube, dass es da einen guten Job machen wird.

http://www.dyxum.com/lenses/Sigma-50-150mm-F2.8-II-APO--EX-DC-HSM_lens440.html

Ich nutze gern dyxum, da kann man sich gut informieren.

Gruß
helgo

Steve83AT
26.02.2016, 10:00
ich schließe mich Helgo an: Das SAL1650 auf gar keinen Fall hergeben. Es ist das Beste was du für diesen Brennweitenbereich bekommen kannst - vor allem als "immerdrauf".

Für Tele und Sport fällt mir nur - je nach Budget - das Tamron 70-200 2.8 USD bzw. SAL70200 2.8 I oder II ein. Alternative wäre die alte Tamron-Version, nämlich das Tamron 70-200 2.8 Macro. Dieses kostet ca. die 1/3 bis 1/2 von der Tamron USD-Variante.

Für UWW liest man hier sehr viel Gutes vom von dir genannten Tokina.

peter2tria
26.02.2016, 10:56
Tja Sport - Wintersport und MTB.

Da kommt es drauf an was Du genau machen willst.
Abfahrtsrennen und den Rennläufer von vorne auf Dich zu kann wahrscheinlich nur das SAL 70-200 G2 - vielleicht das 70-400 G2 oder das Tamron 70-200 USD. Das sind meine Erkenntnisse.

Mein Tamron 70-300 USD kommt bei solchen Szenarien an seine Grenzen - und das gilt schon als relativ schnell.

MTB ist es auch so: Mitzieher von der Seite sind weniger kritisch als wenn er auf Dich zukommt.

Ist das Objekt formatfüllend drauf, klappt es oft besser wie der kleine Snowboarder in weiter Bergkulisse (aber da hilft die Schärfentiefe).

Meine 2cents.

Bierkules
26.02.2016, 11:06
Dass die meisten vom SAL1650 überzeugt sind, habe ich schon mitbekommen. Das klingt hier schon fast nach Begeisterung. Aber ist das Zoom den Festbrennweiten überlegen? Das ist für mich schwer vorstellbar.

Das Samyang 10mm steht eigentlich schon auf der Einkaufsliste. Gerade bei APS-C und Sternenfotografie kann man da noch ein paar Sekunden Belichtungszeit rausholen. Das SAL1650 wäre im WW mit 16mm fast redundant.

Persönlich finde ich Brennweiten um 30mm sehr schön und universell einsetzbar. Da bietet sich doch das deutlich lichtstärkere Sigma 30 1.4 an. Abblenden kann man immer noch, falls die Schärfe nicht reicht und im Grenzfall hat man noch gute Reserven. Leichter und kompakter ist es auch noch. Das macht sich ganz gut wenn man mal auf Tour ist und nur die Kamera mit einem Objektiv im Rucksack hat.

Und nun sind wir an dem Punkt wo das SAL1650mm mit seinem Brennweitenbereich überflüssig wird. Die paar mm Brennweite dazwischen lassen sich gut zu Fuß überbrücken.

Beim Tele bin ich wirklich unschlüssig, da ich die Brennweite selten nutzen werde. Selbst das Tamron Macro ist unter 400€ nicht zu haben und kein Leichtgewicht, aber durchaus eine Option. Mal sehen wie sehr dieses Jahr die Ansprüche mit der A77 steigen.


Jetzt aber nochmal zum SAL1650. Ist es den Festbrennweiten wirklich überlegen? In Sachen Lichtstärke sind die FB ganz klar vorn und bieten gute Reserven.

AntiRAM
26.02.2016, 15:31
Jetzt aber nochmal zum SAL1650. Ist es den Festbrennweiten wirklich überlegen? In Sachen Lichtstärke sind die FB ganz klar vorn und bieten gute Reserven.

Zoom vs Festbrennweite....da kann das Zoom wohl kaum gewinnen.

Ich hatte sowohl das 1650 als auch das 35 F1.8 und auch das Sigma 30 1.4.

Das Sigma 30mm 1.4 war mein Lieblingsobjektiv (mein Profilbild ist damit als Selfie an der A77 entstanden).
Hab es nur verkauft weil ich keine APS-C Kamera mehr besitze.
Ich hatte die alte Version (non Art).
Die gab es vor ca. 2 Jahren neu für 275 € im Ausverkauf.

Bierkules
27.02.2016, 00:29
Ich werde defintiv nicht bei Events weit entfernt vom Geschehen stehen, sondern bin nur ein paar Meter entfernt. Hauptsächlich fotografiere ich Freunde oder stehe mal im Bikepark am Streckenrand. Daher werden 200mm eigentlich nicht gebraucht. Aber irgendwas um 70-100mm, auch Festbrennweite, wären schon um Bilder mit etwas Tiefe zu bekommen.

@AntiRAM
Wie schneidet das Sigma 30mm im Vergleich zum 35er Sony ab? Preislich liegen dazwischen schon Welten (gebraucht 100€->300€). Wenn der Unterschied deutlich spürbar ist, würde ich auch zum Sigma greifen. Wichtig ist vor allem der Autofokus.

wiseguy
27.02.2016, 09:26
Ich würde dir auch dazu raten, das 16-50 2.8 zu behalten. Natürlich sind gute Festbrennweiten noch etwas schärfer und lichtstärker, dafür aber auch weniger flexibel. Das 16-50 2.8 liefert im Zusammenspiel mit der A77 II außerdem eine hervorragende Autofokus-Leistung ab. Für ein Zoom ist das wirklich gut was das 16-50 zu bieten hat; meiner Meinung ist es eine Toplinse.

Für Sport würde ich zusätzlich zum 16-50 ein 70-200er mit schnellem AF-Antrieb nehmen. Die gibt es von Tamron, Sony und Sigma.

dinadan
27.02.2016, 09:36
Dass die meisten vom SAL1650 überzeugt sind, habe ich schon mitbekommen. Das klingt hier schon fast nach Begeisterung. Aber ist das Zoom den Festbrennweiten überlegen? Das ist für mich schwer vorstellbar.

Was AF-Geschwindigkeit und Universalität angeht ist es den Festbrennweiten 30/35mm sicherlich überlegen. Bei Lichtstärke und Bildqualität haben die Festbrennweiten den Vorteil. Zumindest beim Wintersport wirst du in der Regel abblenden und dann spricht alles für das Zoom.

perser
27.02.2016, 12:14
Ich kenne mich auch ein wenig im Sport aus und kann mir drum nicht vorstellen, hier nur mit Festbrennweiten zu agieren. Die Situationen ändern sich doch oft blitzschnell, so dass man permanent zwischen Nahaufnahme, Totale, wechselnden Entfernungen usw. wechseln muss. Willst Du da ständig erst das Objektiv wechseln - vielleicht gar noch bei Schnee, Staub, Dreck etc.? Da ist ein Zoom nach meiner Erfahrung ganz klar die flexiblere Kiste.

Und wie schon von vielen Vorrednern gesagt: Wer gibt schon ohne Not das 16-50 wieder weg? Es sei denn, man braucht das Geld für weitere Neukäufe...

Gruß Harald

Spies
27.02.2016, 15:24
Ich werde defintiv nicht bei Events weit entfernt vom Geschehen stehen, sondern bin nur ein paar Meter entfernt.

Auch wenn du nah dran bist, würde ich ein 70-200mm empfehlen, auch wenn man die volle Länge nicht unbedingt immer ausschöpfen kann/muss. Lieber ein wenig Reserve am langen Ende als fehlende Brennweite und die 70mm am kurzen Ende sollten auch funktionieren. Das Tamron in der USD Version an der A77II ist jedenfalls in Sachen Geschwindigkeit und Bildqualität eine Bank.

Tikal
27.02.2016, 16:05
Wie schon andere gesagt haben, ich rate dir auch dazu das hervorragende Sony 16-50mm zu behalten. Auch DXOmark hat es als das beste Standard Zoom Objektiv für das A77 2 empfohlen:
> http://www.dxomark.com/Reviews/Best-lenses-for-the-Sony-A77-II-48-lens-roundup/Best-zoom-lenses-for-the-Sony-A77-II
Ich habe selbst das Objektiv und das Sony 30mm, Sony 35mm, Sony 50mm und paar andere Objektive. Die Festbrennweiten nutze ich nur dann, wenn ich ein kleineres und leichteres Objektiv statt des wuchtigen Zooms schleppen möchte. Die Lichtstärke brauche ich seltener, aber ist natürlich auch ein Vorteil. Aber weit offen bei f/1.8 sind sie auch nicht unbedingt die Schärfsten. In der Abbildungsleistung sind die Festbrennweiten schon besser, aber nicht das ich das im Alltag bemerken würde. Dafür ist der Zoom passend zur Kamera abgedichtet und hat einen exzellenten Zoom.

Bei dem Ultraweitwinkel würdest du dir mit dem Tokina 11-18mm wahrscheinlich selbst einen gefallen tun. Ob das Samyang 10mm jetzt gut ist, weiß ich nicht so recht, aber ich würde lieber das Zoom bevorzugen. Es ist sehr scharf und hat sich bei vielen bewährt. Wäre jetzt auch meine Wahl, hätte ich damals nicht mich nicht für das Tamron 10-24mm entschieden.

Laut Dxomark wäre das Sony 35mm f/1.8 die zweitbeste Festbrennweite für das A77 2. Nur das Sigma 35mm f/1.4 soll besser sein, von den getesten Objektiven. Manche gute Objektiven wurden also noch nicht getestet.
> http://www.dxomark.com/Reviews/Best-lenses-for-the-Sony-A77-II-48-lens-roundup/Best-prime-lenses-on-the-Sony-A77-II
Ich kann dir das Sony 35mm empfehlen, wenn du was kleines und leichtes mit Lichtstärke suchst. Wenn du etwas mehr Geld ausgeben möchtest, dann kaufe dir am besten das Sigma 35mm, das ja knapp lichtstärker ist und besser in der Abbildung sein soll. Wie es um das Sigma 30mm steht, weiß ich jetzt nicht, da es hier nicht in der Liste auftaucht.

Beim Tele werden dir die anderen hier wohl mehr helfen können. Wenn du wenig Geld ausgeben möchtest, wäre das gute Tamron 70-300mm f/4.0-5.6 was. Ist für dich vermutlich etwas zu lichtschwach, aber es ist nicht schwer und die Abbildung ist ordentlich und es hat neben dem günstigen Preis auch einen USD AutoFokus Antrieb (ist zwar dennoch nicht der schnellste, aber immerhin ist es nicht langsam). Ansonsten kriegen die beiden Sonys 55-200mm und 55-300mm auch recht gute Bewertungen, bei trotz sehr geringem Preis:
> http://www.dxomark.com/Reviews/Best-lenses-for-the-Sony-A77-II-48-lens-roundup/Best-zoom-lenses-for-the-Sony-A77-II
Mehr kann ich dazu leider nicht sagen.

Bierkules
27.02.2016, 19:58
Ich danke euch allen auf jeden Fall für die zahlreichen und ausführlichen Antworten.

Bezüglich Sport haben wir wohl unterschiedliche Vorstellungen. Mir geht wirklich nicht darum z.B. beim mountainbiken einen gesamten Streckenabschnitt zu erfassen. Bei uns läuft das so ab, dass wir uns eine Stelle suchen, z.B. einen Sprung, eine Spitzkehre oder ein Steilstück und dann werden alle Fahrer drübergejagt. Da muss man überhaupt nicht flexibel sein. Es kommt je nach gewünschter Bildwirkung ein UWW, ein 35er oder ein leichtes Tele drauf und dann wird eine Serie geschossen.
Angenommen ich hätte eine UWW und eine 35er Festbrennweite, dann ist man mit dem Zoom vielleicht noch etwas flexibler, aber diese kleinen Brennweitensprünge dazwischen ändern die Wirkung des Bildes nicht entscheidend bzw. mit ein paar Schritten ist das kompensiert.

Für mich wäre das Zoom dann einfach nur totes Kapital mit diesem Brennweitenbereich, den es zusätzlich abdeckt.
Einer unserer Mitfahrer zieht auf einer Tour immer mit einer DSLM und nur einer Festbrennweite los. Mal ein UWW und mal ein 30er. Da kommen immer gute Bilder bei raus, was wohl auch am Blick für die Szene liegt.

Was natürlich für das Zoom spricht, wäre der überlegene Autofokus. Wenn das auch wirklich so ist.

Letztendlich muss ich wohl selber wissen was ich will. Ich werde mir wohl erst einmal zwei FBs holen und dann sehe ich ob das Zoom noch gebraucht wird. Das verschweige ich dann aber, sonst werde ich hier noch gesteinigt:lol: So ein Tele wäre schon fein, aber da muss ich mir noch überlegen ob das nötig ist. Bis jetzt habe ich es nicht vermisst, aber ab und zu gewünscht. Das wird wohl nur im seltensten Fall zum Einsatz kommen.

Zu dxomark: Bezieht sich transmisson auf den Autofokus? In vielen Tests kommt dieses Kapitel immer zu kurz.

usch
28.02.2016, 04:08
Bezieht sich transmisson auf den Autofokus?
Nein. Die Transmission ist vereinfacht gesagt die effektive Lichtstärke des Objektivs.

Die Blendenzahl F ist eine rein mathematischer Angabe (die Brennweite geteilt durch den Durchmesser der Eintrittspupille). Der Wert ist vor allem entscheidend für die Freistellung bzw. Schärfentiefe.

Die Transmission T dagegen gibt die Lichtmenge an, die am anderen Ende des Objektivs ankommt. Die ist natürlich auch vor allem von der Blendenöffnung abhängig, aber durch Reflexion / Streuung / Absorption an den Linsen geht in der Praxis noch zusätzlich ein Teil des Lichts verloren. Deshalb ist T immer etwas größer als F (größerer Zahlenwert = geringere Transmission, wie bei den Blendenzahlen auch).

Bei Festbrennweiten ist diese Messung nur bedingt interessant, denn T und F liegen fast immer nur Bruchteile einer Blendenstufe auseinander, und der Unterschied wird durch die TTL-Belichtungsmessung automatisch kompensiert. Interessant ist es aber bei Zoom-Objektiven, denn hier kann man den Verlauf der Lichtstärke über den gesamten Brennweitenbereich ablesen, während die Objektivhersteller nur jeweils die Werte am kurzen und am langen Ende angeben.