Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Leere im Spiegel
Moin, moin,
nachdem es zuletzt mit S/W nicht mehr so geklappt hat, muss ich wohl mal wieder auf Farbe umschwenken. Die Aufnahme ist gestern in der Pinakothek der Moderne in München entstanden. Die Größe des Raums, sein Farbspiel, seine Leere in Kombination mit dem Mann, der sich selbst im Spiegel ablichtet, faszinieren und verstören mich zugleich. Kalt und warm treffen aufeinander - farblich wie gestalterisch, aber auch emotional...
1003/IMG_3128.jpg
Dat Ei
Mein erster Eindruck:
Rene Margritte lässt grüßen. Für mich Surrealismus in Vollendung. Es geht also auch bunt.
Großes Kino.
Ja das gefällt mir.
Ich freue mich schon auf München.
Viele Grüße
Mainecoon
21.02.2016, 23:02
Das ist für mich ein echtes Dat Ei des Kolumbus (Entschuldige den Kalauer)! Im Augenblick ist mir ein bisschen zu viel leere Wand im Bild, weil ich eher auf den Mann als auf das blaue Fenster gehe.
Interessant in der Bildaussage wäre auch ein deutlicherer Schwenk nach links gewesen: Der Mann, der "über" allen Künstlern stehend ein Selfie macht.
Es grüßt
Mainecoon
Kurt Weinmeister
21.02.2016, 23:07
Sehr schick.
Ich tendieren dazu, das Fenster zu malen zu wollen oder radikal die rechte Seite exclusive Säule zu killen.
Ich denke, ich würde malen ...
Super.
Bin ich absoluter Fan von. Eine geniale Aufteilung, ein tolles Thema, wunderbare Farben (ENDLICH!!!), eine grafische Feinheit, die perfekt gelungen ist.
Ich empfinde auch das Fenster als richtig und den leeren Raum rechts als gut.
Einzig eine Sache und die ist winzig: siehst du die beiden Lichter ganz oben am Bildrand? Für mich müssten sie im selben Abstand zum Bildrand sein. Das eine Licht kratzt aber schon fast am Bildrand, während das andere ein wenig Abstand hat...das erzeugt bei mir einen leicht "schiefen" Eindruck, so gering diese Stelle ist. Aber ich habe mir das Bild lange und sehr genau angeschaut...und das fiel mir ins Auge.
Ansonsten ein Bild, um das ich dich beneide.
Moin Frank,
ja, das ist doch mal wieder was richtig Gutes :top: Farbe, Raum, Taube mit Aussage... ganz toll. Fenster und Raum rechts müssen da sein.
Die Lichter oben stören mich weniger, als die links angeschnittenen, aber auch die nur ein ganz klein wenig. Und dass die Säule zu ihrer Spiegelung leicht schief steht, irritiert mich auch ein wenig... der Eindruck ist durh die leichte Verzerrung eben leicht schief.
About Schmidt
21.02.2016, 23:46
Da soweit alles schon gesagt wurde, bleibt mir nur zu sagen, dass mir das Bild ausgesprochen gut gefällt.
Gruß Wolfgang
Moin Frank, gute Aufnahme. Auch von mir nur Kleinigkeiten. Rechts etwas zu viel leere Wand. Weniger wäre hier mehr gewesen. Die Lichterposition ist mehr was für KKs. Insgesamt eine gute Komposition.
Vera aus K.
22.02.2016, 02:38
Das ist ein tolles Bild!
Wunderbar surreale Situation und klasse in Szene gesetzt!
Für mich bildet das Fenster den realen Gegenpol zur musealen Entrücktheit und sollte daher erhalten bleiben. Vielleicht hätte ich im Bereich des Fensters die Farbe reduziert – vielleicht hätte mir dann aber auch die komplementäre Wirkung gefehlt.
Das Bild würde sogar als Quadrat wirken, aber ich mag es mit dieser reichlich bemessenen Auslauffläche für den Blick eindeutig lieber!
The Norb
22.02.2016, 03:06
So ziemlich der 100%ige Gegensatz zu diesem Bild
aus 2014 :D
811/ubahn_suf.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=206724)
Hi Frank,
auch für mich ein starkes und intensives Bild :top: Gerade farblich hast du die schwierige Lichtsituation gut gemeistert :top:
Ich hadere etwas mit dem Treppenabsatz und dem Knick im Geländer ganz unten. Eventuell würde es die surreale Wirkung noch erhöhen, wenn man dort einen Schnitt ansetzt?
Viele Grüße,
Jannik
Moin, moin,
vielen Dank für Eure Anmerkungen. Interessant ist lesen, wie unterschiedlich die Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge ausfallen. Das Bild scheint zu beschäftigen, wenn auch oftmals auf einer anderen Ebene als vielleicht von mir gedacht.
Mal zur Schilderung der Gesamtsituation: ich stehe auf einer Ebene mit dem Herrn und zwar an einer Brüstung zum Treppenaufgang hin. Hätte ich die Kamera weiter nach links geschwenkt, wäre im Vordergrund die Brüstung und im Hintergrund ein links angrenzender, offener Raum ins Bild gerutscht. Beides wäre ungut für das Bild gewesen.
Ich finde, dass die große, leere Fläche wichtig für die Wirkung des Bildes ist. In Kombination mit der kleinen Person werden einem die Dimensionen des Raums bewußt. Der Mann verliert sich im Raum. Das Selfie mag ihn aus persönlicher Sicht größer abbilden, als ich es aus meiner Perspektive getan habe, aber im Grunde bleibt er ein selbstfixierter Winzling im großen, weiten Nichts.
So ziemlich der 100%ige Gegensatz zu diesem Bild
aus 2014 :D
811/ubahn_suf.jpg
In welchem Sinne Gegensatz?
Dat Ei
Ganz großes Kino, in jeder Hinsicht :top::top:
Was war eigentlich hinter dem Mann, wovor er sich fotografiert hat?
Moin Detlef,
Was war eigentlich hinter dem Mann, wovor er sich fotografiert hat?
in der Spiegelung sieht er sich, viel nichts und vielleicht noch einen Hauch der Rotunde. Alle Museumsteile laufen torstückartig in den Rotunde der Pinakothek zusammen. Aber zu der Rotunde werde ich eh noch ein paar Bildchen zeigen - stay tuned...
Dat Ei
tummefoton
23.02.2016, 21:08
Ja, alles schon gesagt. So nur noch meine (ganz) persönliche Meinung. Für mich ist es zumindest das mit Abstand beste Photo der ersten zwei Monate im Jahre 2016, technisch untadelig, ästhetisch überzeugend und mit denkwürdiger Aussage.- Gruß Heiko
Danke Heiko! :oops:
Dat Ei
Wow...
wurde ja schon sehr viel gesagt. Bei mir hat das Bild ein Gefühl ausgelöst, was dem ähnlich ist wie beim Lesen vom Jugendbuch "Haus der Treppen". Obwohl es da keine Spiegel gab, und auch keine Handys, nur fünf Jugendliche die unter Beobachtung von Kameras in einem Gebäude aus Treppen waren.
Hallo Frank,
auch mit gefällt das Foto ausgesprochen gut. Farbe, Aufteilung etc. :top::top::top:
Die Position der Lampen, die Dana angemerkt hat, fällt bei mir überhaut nicht in´s Gewicht.
Zunächst ging es mir wie Jannik - dem der Treppenabsatz mit dem Knick im Geländer aufgefallen ist.
Nachdem mich ein Beschnitt direkt unterhalb des Schriftzug "Ein Sonntag" zunächst überzeugt hatte, habe ich ihn dann doch noch etwas tiefer angesetzt, und zwar so(1), dass der dunkle Punkt auf dem dreieckigen Treppenabsatz verschwindet. Dadurch bleibt der Treppenabsatz erhalten. Lässt man jedoch (2) den dreieckigen Treppenabsatz völlig verschwinden wirkt die Treppe optisch wesentlich steiler was dem Bild noch mehr "Spannung" verleiht, weil ungewiss ist wie es dort unten weiter geht.
Sicher hast du auch einige Varianten durchprobiert.
Moin, moin,
besten Dank für die Kommentare!
Nachdem mich ein Beschnitt direkt unterhalb des Schriftzug "Ein Sonntag" zunächst überzeugt hatte, habe ich ihn dann doch noch etwas tiefer angesetzt, und zwar so(1), dass der dunkle Punkt auf dem dreieckigen Treppenabsatz verschwindet. Dadurch bleibt der Treppenabsatz erhalten. Lässt man jedoch (2) den dreieckigen Treppenabsatz völlig verschwinden wirkt die Treppe optisch wesentlich steiler was dem Bild noch mehr "Spannung" verleiht, weil ungewiss ist wie es dort unten weiter geht.
das werde ich mal probieren.
Sicher hast du auch einige Varianten durchprobiert.
Ehrlich? Nein, ich habe das Bild so genommen und einzig 4 oder 5 Pixelreihen von unten kommend proportional entfernt, damit die untere, linke Ecke exakt im KNick der Stufe landet. Das hatte ich von vornherein vor, aber leider dieses Mal nicht exakt getroffen. Hella bekommt dabei immer die Krise, weil ich in der Regel eher auf 1-2 Pixelreihen genau aus der Hand photographiere. Nunja, bei 24mm Brennweite sei mir das verziehen.
Dat Ei