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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : nochmal Orionnebel


aidualk
09.02.2016, 15:23
Ich versuche mich nach wie vor am Orionnebel, um Erfahrung zu sammeln und vor allem auch meinen Ergebnissen vorher besser vergleichen zu können. ;)
Diesmal kam am Ende 25 Minuten Belichtung zusammen, plus Dark, Flat und Bias. ;)
Ich habe aber gemerkt, dass das alte Minolta 200mm Apo am LA-EA3, ich vermute durch den Blendenschlag, im Laufe der vielen Aufnahmen langsam eine minimale Veränderung der Schärfe bringt. Der Schärfering geht einfach zu leicht und ist etwas ausgeschlagen.
Von insgesamt über 200 Aufnahmen waren am Ende nur 75 eigentlich brauchbar. :cry:
Und da kann ich froh sein, dass der Akku zwischendrin schlapp gemacht hat, sonst hätte ich die Schärfe wohl nicht nochmal kontrolliert.

25 Minuten Belichtungszeit, Bl. 4.0, ISO 1600

871/Orion_1000.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=245915)

Trotz Café sind Vorschläge und Kritik willkommen. :top:

Mainecoon
09.02.2016, 15:26
Ich muss mal wieder "Raumschiff Voyager" schauen, um meine Sehnsucht nach solchen Bildern zu stillen. :top:

Es grüßt

Mainecoon

Mark Twain
09.02.2016, 15:40
Ich habe aber gemerkt, dass das alte Minolta 200mm Apo am LA-EA3, ich vermute durch den Blendenschlag, im Laufe der vielen Aufnahmen langsam eine minimale Veränderung der Schärfe bringt.

Bei Canon funktioniert der sogenannte "Lens-Twist-Trick", wo die gewählte Blende per Abblendtaste eingestellt wird und dann - bei weiterhin gedrückter Abblendtaste - das Objektiv leicht herausgedreht wird. Nachteil: Keine EXIF-Daten mehr. Weiß zufällig jemand, ob das für A-Mount (bzw. LA-EAx-Adapter) auch funktioniert?

Eine weitere Möglichkeit wäre allerdings - und das halte ich fast für wahrscheinlicher -, dass durch das Eigengewicht der Linsengruppen die Fokussierung langsam verschoben wird.

malo
09.02.2016, 15:55
man könnte auch einen manuellen Adapter mit mechanischem Blendenring nehmen?

DonFredo
09.02.2016, 15:57
... im Laufe der vielen Aufnahmen langsam eine minimale Veränderung der Schärfe bringt. Der Schärfering geht einfach zu leicht und ist etwas ausgeschlagen...
Gummiring zur Fixierung???

dinadan
09.02.2016, 16:00
Sauber gemacht, toll! Und das gute alte 200mm APO kann ja immer noch was. :top:

TONI_B
09.02.2016, 17:05
Ja, schön langsam wird es was! :top:

Aber ich bin mir sicher, dass bei der EBV noch mehr drinnen wäre. Hast du mit DSS gestackt?

aidualk
09.02.2016, 18:26
man könnte auch einen manuellen Adapter mit mechanischem Blendenring nehmen?

Das bin ich auch am überlegen. Ich habe noch 2 Chinaadapter hier. Von dem einen habe ich gleich aus Sicherheitsgründen den 'Stativanschluss' entfernt, und dem anderen traue ich auch nicht so wirklich.
Mal sehen, vielleicht probier ich das beim nächsten mal aus.


Gummiring zur Fixierung???

Ich denke nicht, dass sich tatsächlich der Ring verdreht, bin mir aber nicht wirklich sicher. Zwischen scharf und unscharf sind es nur wenige zehntel Millimeter, und dann noch Spiel drin. Wenn man den Fokusring nur falsch loslässt, sind die Sterne schon Ballons.


Sauber gemacht, toll! Und das gute alte 200mm APO kann ja immer noch was. :top:
Danke. Ja, das alte 200 mm Apo ist noch heute eine recht feine Linse. Aber ihr Alter merkt man ihr dann in vielerlei Hinsicht doch schon an. Ich würde mir da langsam mal was neues wünschen (Festbrennweite, kein Zoom).


Ja, schön langsam wird es was! :top:
Danke, ich bemühe mich. ;)


Aber ich bin mir sicher, dass bei der EBV noch mehr drinnen wäre. Hast du mit DSS gestackt?
Mit DSS, ja. Ich habe, mangels Erfahrung, die Standardeinstellungen übernommen und nicht weiter dran rumgespielt. Dann das Ergebnis in PS abgedunkelt und nach Gefühl nachgearbeitet.
Es fehlt etwas an rot, oder?

BeHo
09.02.2016, 22:55
[...]Ja, das alte 200 mm Apo ist noch heute eine recht feine Linse. Aber ihr Alter merkt man ihr dann in vielerlei Hinsicht doch schon an. Ich würde mir da langsam mal was neues wünschen (Festbrennweite, kein Zoom).[...]

Hat schon jemand ein 180er Makro von Sigma oder Tamron für solche Fotos ausprobiert?

Schmiddi
09.02.2016, 23:32
Ich denke, für die Sterne ist ein APO Pflicht? Ich hätte ein Leica 2,8/180mm APO. Reinst manuell, das dürfte für sowas helfen - und halt ein echtes APO (heißt bei Leica, dass es für 3 Farben durchkorrigiert ist). Jünger als Dein Minolta ist das aber auch nicht...
Und wenn ich das (seit Tagen) nach oben richte, dann habe ich ein Rückhaltebecken in den Gegenlichtblende. So denn alles dicht ist :twisted: Somit nix Sterne und Nebel zu sehen hier - Eure Bilder machen schon Lust, sowas auch mal zu probieren :top:

Andreas

TONI_B
09.02.2016, 23:34
Mit DSS, ja. Ich habe, mangels Erfahrung, die Standardeinstellungen übernommen und nicht weiter dran rumgespielt.Ich muss mal nachschauen, denn mit den Sony Kameras gabs Probleme mit den Standardeinstellungen. Dauert aber möglicherweise bis zum Wochenende.

Dann das Ergebnis in PS abgedunkelt und nach Gefühl nachgearbeitet. Es fehlt etwas an rot, oder?Mit einer unmodifizierten Kamera wird man kaum mehr Rot bekommen. Es ist aber zu(!) dunkel. Kannst du das autosave.tif von DSS irgendwo hochladen? Würde ich mir gerne mal anschauen!

BeHo
09.02.2016, 23:40
Ich denke, für die Sterne ist ein APO Pflicht?[...]

Das Sigma 180mm F2,8 EX DG OS HSM ist z.B. meines Wissens ein APO und ein recht junges Objektiv.

Ob es für Astro taugt, weiß ich natürlich nicht.

Ich könnte mein Exemplar aidualk gerne mal leihweise überlassen, falls er ab und an an Woinem vorbeikommt. :)

TONI_B
10.02.2016, 07:27
Man muss unterscheiden, ob es sich um WW oder Tele bei der Astrofotografie handelt. Bei Teles sind es zumeist die Farbfehler, die stören. Daher wäre ein echtes APO nicht schlecht. Bei den WW-Objektiven ist es die Abbildung am Rand, denn da stören Koma und Astigmatismus oft sehr stark.

In den letzten Jahren hat sich heraus gestellt, dass Samyang die besten Astro-Objektive baut. Bei den WW ist die Randabbildung sehr gut und das 2,0/135 ist bei Offenblenden auch auf FF perfekt bis in die äußersten Ecken!

Dazu kommt noch die rein manuelle Fokussierung! Damit kann man perfekt scharf stellen.

aidualk
10.02.2016, 08:56
Ich muss mal nachschauen, denn mit den Sony Kameras gabs Probleme mit den Standardeinstellungen. Dauert aber möglicherweise bis zum Wochenende.

Das Programm hat öfter abgebrochen, leider ohne Mitteilung auf den Grund. Ich musste nach der Registrierung alles löschen und zum stacken, mit mehreren Versuchen, neu starten bis es ging.


Kannst du das autosave.tif von DSS irgendwo hochladen? Würde ich mir gerne mal anschauen!

Danke - mach ich. Ich schicke dir dann den link (fast 400 MB)

aidualk
10.02.2016, 08:58
Ich könnte mein Exemplar aidualk gerne mal leihweise überlassen, falls er ab und an an Woinem vorbeikommt. :)

Wenn dein Woinem kurz neben Mannem liegt, ist das ja nicht allzu weit.
Ich denke, da wird sich was ergeben. ;)

BeHo
10.02.2016, 09:01
Damit liegst Du richtig. Dazwischen liegt nur noch Vernem.

TONI_B
10.02.2016, 20:16
Ich habe das Bild von aidualk mal quick ´n dirty bearbeitet:

871/aidualkM42_1.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=246009)

und den M42 als Ausschnitt:

871/aidualkM42_3.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=246010)

Ich habe im ersten Bild nahezu das gesamte Bildfeld belassen damit auch der Pferdekopfnebel mit am Bild bleibt. Im zweiten dann nur den Ausschnitt mit M42. Das Bild habe ich ziemlich "gestreckt", damit auch die schwächeren Nebelteile raus kommen. Damit steigt natürlich auch das Rauschen mehr an und allzu viel "weichspülen" wollte ich dann auch nicht. Am meisten Probleme machen mir die violetten bzw. magenta Höfe um die Sterne. Hat das Objektiv wirklich so einen starken Farbfehler? Nachdem die Kamera nicht astromodifiziert ist, fehlt halt viel an H-Alpha-Rot. Ganz zufrieden bin ich nicht! Es gibt im Amateurbereich sicher einige Astrofotografen, die hier mit div. Masken noch mehr machen könnten - aber da bin ich noch am Lernen.

aidualk
10.02.2016, 21:57
Vielen Dank für deine Bearbeitung. Damit wird es ein ganz neues Bild.
Zumindest kann man den Pferdekopfnebel gut erkennen. Bei meiner Bearbeitung konnte man ihn nur erahnen.

Mit 'gestreckt' meinst du die Tonwerte oder nur bestimmte Kanäle? Ich habe es mal versucht nachzustellen, aber so richtig bekomme ich das nicht hin.

Sind die bräunlichen Bereiche in dem Bild tatsächlich so und nur durch die Bearbeitung jetzt sichtbar geworden?



Am meisten Probleme machen mir die violetten bzw. magenta Höfe um die Sterne. Hat das Objektiv wirklich so einen starken Farbfehler?

Ich denke, das ist auch ein wenig der Fokussierung geschuldet. Ganz exakt ist sie echt schwer einzustellen ... und beizubehalten. In der anderen Richtung wird es mehr grünlich. Aber etwas nacharbeiten muss ich die Höfe immer.


... das alte 200 mm Apo ist noch heute eine recht feine Linse. Aber ihr Alter merkt man ihr dann in vielerlei Hinsicht doch schon an. Ich würde mir da langsam mal was neues wünschen .


Aber echt sehr interessant. Jetzt weiß ich was du meinst mit 'da ist in der Bearbeitung noch mehr drin'.

TONI_B
10.02.2016, 23:06
Mit 'gestreckt' meinst du die Tonwerte oder nur bestimmte Kanäle?Ich habe nur mit PixInsight gearbeitet. Zuerst wird der Hintergrund des Bild "extrahiert": mittels vieler (ca. 100) Punkte wird eine zweidimensionale Polygonfunktion des Hintergrundes ermittelt. Das wird dann vom Bild abgezogen. Dann wird eine Farbkalibration durchgeführt indem das Programm annimmt, dass die Summe aller Sterne weiß ergibt (klingt komsch, funktioniert aber gut) und die drei Farbhistogramm-"gebirge" werden übereinand gelegt. Dann wird das Bild "gestreckt": aus dem linearen Zusammenhang zwischen Belichtung und Pixelhelligkeit wird nichtlinear hochgezogen. In diesem Fall sind mir die Sterne zu sehr ausgebrannt! Das könnte man mit der sog. "MaskedStreched" Funktion besser machen. Da bin ich selber noch am Lernen...

Sind die bräunlichen Bereiche in dem Bild tatsächlich so und nur durch die Bearbeitung jetzt sichtbar geworden?Schwer zu sagen, aber der Himmelshintergrund hat oft so eine braune Farbe. Aber meine Bearbeitung war sicher nicht optimal.

Ich denke, das ist auch ein wenig der Fokussierung geschuldet. Ganz exakt ist sie echt schwer einzustellen ... und beizubehalten. In der anderen Richtung wird es mehr grünlich. Aber etwas nacharbeiten muss ich die Höfe immer.Auch wenn dieses Objektiv sehr gut ist für die normale Fotografie, leidet es und dem sog. Gauss-Fehler (Sphärochromatismus; Bokeh-CAs), der sich bei nicht perfekter Fokussierung so auswirkt. Dafür gäbe es auch ein Script in PixInsight - aber auch da bin ich noch am Einarbeiten.

In DSS kann man ein softwaremäßiges Binnig machen lassen. Damit wird das Rauschen geringer, die Nachführfehler werden nicht so stark sichtbar und vor allem werden die Files kleiner. 36MP sind ein overkill bei Astrofotos...;)

aidualk
11.02.2016, 10:38
Ich habe nur mit PixInsight gearbeitet....

Danke für deine ausführliche Erläuterung. :top:
Ich verstehe kein Wort. Dafür reichen meine Bearbeitungsgrundkenntnisse nicht mehr aus... :eek:
Das ist mal wieder ein ganz besonderer Bereich für sich.



In DSS kann man ein softwaremäßiges Binnig machen lassen. Damit wird das Rauschen geringer, die Nachführfehler werden nicht so stark sichtbar und vor allem werden die Files kleiner. 36MP sind ein overkill bei Astrofotos...

Es waren 42MP. ;)
Wird damit nicht auch das gesamte Bild und damit auch die Details kleiner?
Wäre es sinnvoll, die Kamera auf APS Modus zu stellen? Damit bekommt man kleinere RAW Dateien, und es sind noch immer 18MP übrig, aber das Hauptmotiv bleibt in der eigentlichen Größe. Sind die Nachführfehler noch so deutlich?

TONI_B
11.02.2016, 11:24
Ich verstehe kein Wort. Dafür reichen meine Bearbeitungsgrundkenntnisse nicht mehr aus... :eek: Ich stehe auch erst am Anfang mit dieser Software - da gibt es wahre Künstler im Netz. Ähnlich wie bei PS...


Es waren 42MP. ;)Upps :oops:

Wird damit nicht auch das gesamte Bild und damit auch die Details kleiner?Ja, aber diese enorme Auflösung ist bei den Astroobjekten nicht wirklich notwendig.

Wäre es sinnvoll, die Kamera auf APS Modus zu stellen? Damit bekommt man kleinere RAW Dateien, und es sind noch immer 18MP übrig, aber das Hauptmotiv bleibt in der eigentlichen Größe.Das würde ich nicht machen, denn da verschenkt man wertvolles Bildfeld. So wie in diesem Bild den Pferdekopfnebel.

Sind die Nachführfehler noch so deutlich?Ja, die Sterne sind ca. 2-3x so lang wie breit. Ich habe in PixInsight mit einer Dekonvolution-Funktion die Sterne wie etwas runder gemacht. Aber 200m sind schon "sportlich" mit den kleinen Nachführungen - speziell mit der extremen Auflösung.

Daher würde ich diese "Super-Pixel"-Einstellung in DSS mal versuchen, denn dann sieht man die Nachführfehler nicht so deutlich.

Noch etwas ist mir aufgefallen: man sieht im (extrem gestreckten) Summenbild noch Sensorflecken. D.h. bei den Flats ist was schief gegangen. Denn mit guten Flats sollten die Sensorflecken weg sein.

Wie groß sind alle Bilder in Summe? Haben die noch in der DropBox platz? Denn meine Erfahrung hat gezeigt, dass PixInsight das Stacken und Korrigieren (Bias, Flats, Darks) besser macht als DSS. Würde mich interessieren, was dabei rauskommt! Aber bei 42MP rechnet der PC wahrscheinlich 5-6 Stunden...;)