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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tamron 70-300 USD ersetzen?


ChuckTheHamster
02.02.2016, 02:45
Hallo zusammen,

ich lese schon eine Weile passiv hier im Forum mit und beschäftige mich seit einiger Zeit mit folgender Problematik:

An meiner A65 nutze ich im Telebereich bisher ein Tamron 70-300 USD, welches eines meiner ersten Zusatzobjektive war. Grundsätzlich ist es ein sehr gutes Objektiv zum ausgesprochenen Kampfpreis. Nun schaut man sich hin und wieder ganz unvoreingenommen um, was der Markt noch alles bietet. So bin auf das Tamron 150-600 mit dieser Wahnsinns Endbrennweite gestoßen und habe mich noch weiter umgesehen und belesen.

Das Tele kommt bei mir hauptsächlich in der Singvogel- und Wildparkfotografie zum Einsatz. Ich plane aber auch in Zukunft einen ersten Afrika-Trip nach Namibia.
Wichtig ist mir Abbildungsqualität und ein flotter Autofokus auch bei fliegenden Objekten. Beim Budget wollte ich nicht viel höher als 1000 Euro ausgeben.

Beim Stöbern bin immer wieder bei folgenden Objektiven hängengeblieben:
70-200er 2,8er Objektive von Sony/Tamron/Sigma
70-400G Sony
150-600 Tamron
50-500 Sigma

Das 70-300er von Sony soll sich ja vom Tamron nicht sonderlich unterscheiden, fällt für mich daher raus. Beim Tamron selbst fehlen mir manchmal einfach die gewisse Schärfe in Fell und Federkleid sowie Kontrast.

Die 70-200er sind mir wahrscheinlich am langen Ende zu kurz, reizen dafür mit großer Offenblende. Jedoch habe ich bei den Tamron und Sigma Modellen gelesen, dass diese erst abgeblendet die nötige Schärfe entwickeln. Damit ist der Vorteil kürzerer Belichtungszeiten hinüber. Das 70-200er Sony liegt mit 1500 Euro schon um einiges über meinem Wunschpreis, soll aber richtig gut sein.

Das 70-400G ist gebraucht für knapp 1000 Euro zu haben, kommt von der Schärfe an das 70-200 ran (?!), ist bis 400mm auch offenblendig schon scharf aber dafür halt nicht so Lichtstark. Das G2 ist zu teuer und bietet mir persönlich für den Aufpreis zu wenig Benefits.

Das Tamron 150-600 ist an APS-C mit 225-900mm am unteren Ende vielleicht schon zu lang, um im Wildpark auch mal was aus kürzerer Entfernung abzulichten. Die Endbrennweite wäre ideal, auch kleine Objekte bildfüllend abzulichten. Laut diverser Testberichte soll die Bildschärfe ab 400-500mm abfallen aber immerhin. Die noch bessere Variante wäre wohl das Sigma 150-600 C, doch das wird wohl nichts mehr fürs A-Mount.

Das Bigma mit dem 10fach Zoom ist wohl das flexibelste, soll aber wohl ähnlich Probleme im oberen Bereich haben wie das Tamron 150-600. Zudem bin ich mir nicht sicher, ob die Bildqualität deutlich besser als die meines 70-300 USD ist.

Ich erhoffe mir von diesem Thread Erfahrungsberichte, zum einen ob es sich für meine Zwecke überhaupt "lohnt" das vorhandene Tamron zu ersetzen. Wenn der Qualitätsgewinn bei den Bildern sehr deutlich ist und ich die Tiere dabei noch weiter ran bekomme, ist es mir das Geld wert.
Zum anderen, ich weiß dazu gab es schon diverse Threads hier im Forum, freue ich mich über konkrete Empfehlungen der oben genannten Linsen oder vielleicht für eine von mir bisher ignorierte.

Falls ich mich irgendwo geirrt habe korrigiert mich :-)

Steve83AT
02.02.2016, 08:49
Die Frage ist nun was du von uns ganz genau wissen möchtest. Denn du hast im Prinzip alle Pro und Contras kurz und bündig zusammengeschrieben. Das heißt, man sieht dass du schon gut recherchiert und du dir schon einige Gedanken gemacht hast. :top:

Schlussendlich wirst du selbst entscheiden müssen, welche Kompromisse (höherer Preis, Abbildungsleistung, Autofocus-Leistung usw.) du eingehen möchtest. ;)

Kleiner Tipp noch: Vielleicht solltest du dir noch über das Gewicht der Linsen Gedanken machen. Gerade wenn du diese noch auf Reisen mitnehmen willst! Das Tamron 150-600 und das Sony 70-400 bringen schon 1,5 kg auf die Waage. Mit Kamera und evtl. noch Stativ (bei den Brennweiten sehr empfehlenswert), Batteriegriffe schleppt man schon ein bisschen was herum.

Im Tierpark nehme ich selbst meist mein Tamron 70-200 2.8 Macro + Tamron 150-600 mit. Dagegen kommt im Urlaub meistens mein Tamron 70-300 USD in die Tasche.

Noch was bzgl. fehlender Schärfe:
Mit welchen Einstellungen fotografierst du? Ist das Objektiv auf deine Kamera justiert?

ChuckTheHamster
02.02.2016, 10:38
Wahrscheinlich sind es gerade diese unterschiedlichen Kompromisse, welche die entgültige Entscheidung so schwer machen.

Das Gewicht ist für mich nicht das wichtigste Kriterium, wurde natürlich auch mit Bedacht. In Sachen Transport habe ich einen Fotorucksack mit einem sehr guten Tragesystem, damit habe ich auch schon längere Touren gut überstanden. Bliebe nur der Aspekt freihand fotografieren. Da würde bei den schweren Tüten wohl noch ein Monopod im Einkaufswagen landen.

Mit dem 70-300 USD blende ich bei "halbwegs statischen" Motiven bisher ab auf 8-10, hier bin ich mit der Abbildungsleistung schon recht zufrieden. Sobald sich die Tierchen jedoch schneller Bewegen würde ich mit der Zeitpriorität gern offenblendiger fotografieren um das Motiv einzufrieren. Die A65 rauscht bei ISO 1600 schon ziemlich, daher bräuchte ich das bisschen mehr Licht auf dem Sensor schon. Hier fehlt es mir beim Tamron an Schärfe. Es wurde nicht auf die Kamera justiert, die Ergebnisse waren anfangs gut genug für mich. Die Frage ist, ob das viel hilft... an sich sitzt der Fokus. Ein Umstieg auf Vollformat ist übrigens nicht angedacht langfristig.

Die Lösung mit dem 70-200er + 150-600er schwirrte mir auch schon im Kopf herum. Wie beurteilst du die Leistung des 70-200 bei Blenden 2.8 bis 4?
Kommt es an die Tamron 90mm 2.8 FB ran, sodass ich diese eventuell damit ersetzen kann?
Und wie würdest du die Autofokusleistung deiner 70-200, 70-300 und 150-600 einordnen bei guten und bei eher trüben Lichtverhältnissen?

Generell wollte ich bei nur einem Teleobjektiv bleiben für alle Tele-Einsatzzwecke. Wenn ich mich vom 90mm trenne wäre aber wieder Platz :lol:

Weil ich dazu auch viele gegensätzliche Meinungen gelesen habe:
Ist die Bildqualität des 150-600er Tamron auf 400..450mm vergleichbar mit dem Sony 70400G?
Grundsätzlich reichen 400mm an Cropformat ja schon gut aus, zumal ich bei 24MP noch ausreichend Luft zum Zuschneiden habe.

Steve83AT
02.02.2016, 11:26
Also ich kann dir gleich mal sagen, dass die Justierung der Kamera und der Objektive sehr viel bringt ;). Ich habe dies bei allen Objektiven - vor allem beim Tamron 150-600 - gesehen.

Bzgl. den Vergleichen, die du ansprichst, kann ich dir leider nicht dienen, da ich die Pendants nicht ausprobiert haben. Es gibt bestimmt andere User, die dir dabei helfen können.

Bei meinem Tamron 70-200 2.8 Macro verwende ich die 2.8 kaum (evtl. abends, wenn ich es aus der Hand halten muss, da ich kein Stativ/Monopod dabei habe). Meist verwende ich f/5.6. Soweit ich mich erinnere hat dey in irgendeinem Thread Beispielbilder gepostet ;)


Und das Tamron 90 2.8 würde ich nicht hergeben, wenn es nicht unbedingt sein muss. Schließlich ist es ein 1:1 Makro Objektiv und Festbrennweiten haben einfach eine gute Abbildungsleistung ;)

0Name
02.02.2016, 11:58
Hallo!
Brennweite ist schon schön,aber denke dran: der Umgang ist schwer! Schieb nicht alles auf das Objektiv! Verwackeln und Luft sind da auch wichtig! Ich habe viel Respekt vor Leuten die mit langen Brennweite umgehen kőnnen.....

Wie du schon schreibst Brennweite und Lichtstärke ist der Hammer... entgangen sind dir noch das Sigma 100 300 4 das so genannte Forumstele. Das gibst aber nur verbraucht und das selten, die es haben scheinen zufrieden zu sein.

Zu den beiden Sonyobjektiven kann ich mir nur sagen das es beides Ausnahmeobjektive sind. Beide offenblenden tauglich, das 70 400 muss für erstklassige Ergebnisse ab 300mm eine Stufe abgeblendet werden.

Deine Idee das du gerne beide Arten von Objektiven haben willst kann ich verstehen, löst aber das Problem Licht bei langer Brennweite nicht. Schau doch erst mal ob du über RAWs noch was an Empfindlichkeit herauskitzeln kannst....

und in der Objektivdatenbank findest du eigentlich auch eine gute Tendenz zu den einzelnen Objektiven.

Viel Spaß in Namibia, da scheint die Sonne:cool:

Thias66
02.02.2016, 12:43
Hallo, ich habe das 70-400 von Sony, zwar in der 2er Version, aber die Abbildungsleistung sollte sich nicht sehr unterscheiden.
Die Linse ist absolut klasse! Dur wirst in diesem Brennweitenbereich nichts Besseres finden, von ein paar Festbrennweiten abgesehen.
Dennoch habe ich immer einen leichten Zoom behalten. An APS-C das Sony 55-300 und jetzt das 70-300 USD, da eine A99 dazu gekommen ist.
Du solltest auch bedenken, dass du mit Cropfaktor bei dem 70-400 auf bis zu 600mm kommst. Da ist das Thema Verwacklung wirklich nicht zu unterschätzen.

Also meine Empfehlung Sony 70-400 und das Tamron behalten...

Aleks
02.02.2016, 14:24
Hallo Chuck,

erstmal ein nachträgliches Willkommen im Forum!
Das Tamron 70-300 USD habe ich auch, preisleistungstechnisch ein unschlagbares Teil und ich werde nicht müde, es zu loben, wenn jemand für kleines Geld ein gutes Telezoom sucht. Ich habe mir irgendwann auch das Tamron 70-200/2.8 USD geholt und liebe es, mein Einsatzzweck ist aber ein anderer als bei Dir.

Schön dass du Dich mit dem Thema schon so ausführlich beschäftigt und die Pros und Cons aufgezählt hast.

Beim ersten Lesen Deines Beitrags hätte ich Dir sofort das Tamron 150-600 empfohlen, das würde aus meiner persönlichen Sicht am besten für die von Dir genannten Aufnahmen passen. ABER Du schreibst zeitgleich, dass Dir die "äquivalenten 225mm" in bestimmten Situationen zu lang sind. Von daher sehe ich nur noch das Sony 70-400 als bestmögliche Option für Dich. Die SSM II Version habe ich noch nicht genutzt, aber schon die SSM I Version liefert eine hammermäßig gute Bildqualität.

--> Wenn ich die Brennweite benötigen würde, wäre es das Objektiv meiner Wahl!

Das "kleine" 70-300 USD ist fast schon zu schade zum Verkaufen (bringt mit Glück 200 Euro gebraucht), da ist es fast besser es mal für Urlaub oder so zu behalten, wenn man das Sony 70-400 nicht schleppen möchte.

Viele Grüße
Aleks

ha_ru
02.02.2016, 18:00
Das 70-300er von Sony soll sich ja vom Tamron nicht sonderlich unterscheiden, fällt für mich daher raus. Beim Tamron selbst fehlen mir manchmal einfach die gewisse Schärfe in Fell und Federkleid sowie Kontrast.


Ich hatte das Sony SAL 70-300 G und das Tamron im Vergleich, das Sony war ein tick besser, war aber justiert, das Tamron aus der Verpackung neu. Ich vermute entweder eine zu hohe Erwartung wenn zu viel Luft zwischen Kamera und Motiv ist oder es passt etwas nicht (AF oder dezentiert). Beide Exemplare wurden bei mir ab 5,6 nicht mehr besser, daher tippe ich daruf dass der AF nicht ganz sitzt.

Hol dir das Sony 70-400, kostet vielleicht etwas mehr, aber ist bei deinem Profil ein sehr, sehr guter Kompromiß zwischen tragbar und Abbildungsleistung. Nur wenn die Vogelfotografie ganz vorne steht würde ich zum 150-600 Raten, dann aber als Ergänzung um 70-300.

Hans

ChuckTheHamster
02.02.2016, 18:16
Vielen Dank für eure zahlreichen guten Antworten,

ich habe vorhin hier im Forum ein angebotenes Sal 70400G entdeckt und aufgrund eurer Empfehlung nicht lang gezögert :top:

Die hohe Abbildungsleistung sowie der flexiblere Brennweitenbereich waren für mich ausschlaggebend. Mal sehen wie gut der Autofokus arbeitet.

Wenn es da ist und ich es bei einer guten Gelegenheit testen konnte, lasse ich euch gern daran teilhaben.

carm
02.02.2016, 18:29
Glückwunsch zum 70-400er. Ich fotografiere seit fast 2 Jahren damit und bin mehr als zufrieden. Gute Wahl :top:

VG
Carlo

0Name
02.02.2016, 18:45
Ich hab grade noch ein Eichhörnchen mit dem 70-400 bedroht, es war nicht begeistert, aber ich, von den Bildern....

Viel Spaß mit deinem!

kadettilac2008
02.02.2016, 19:53
Vielen Dank für eure zahlreichen guten Antworten,

ich habe vorhin hier im Forum ein angebotenes Sal 70400G entdeckt und aufgrund eurer Empfehlung nicht lang gezögert :top:

Die hohe Abbildungsleistung sowie der flexiblere Brennweitenbereich waren für mich ausschlaggebend. Mal sehen wie gut der Autofokus arbeitet.

Wenn es da ist und ich es bei einer guten Gelegenheit testen konnte, lasse ich euch gern daran teilhaben.

Du wirst Deine Freude damit haben:top:
Ich habe den Schritt vom Tamron zum Sony auch gemacht vor ca. 3 Jahren und es bis heute nicht bereut.:D

Steve83AT
02.02.2016, 20:21
Glückwunsch zu deiner Entscheidung :top:

subjektiv
02.02.2016, 21:29
...Sobald sich die Tierchen jedoch schneller Bewegen würde ich mit der Zeitpriorität gern offenblendiger fotografieren um das Motiv einzufrieren.

Und warum mit Zeitpriorität? Da Du ja bei höheren Empfindlichkeiten mit dem Rauschen nicht zufrieden bist, nehme ich an, dass Du nicht mit ISO-Automatik arbeiten willst.
Und bei fest vorgegebener Empfindlichkeit ist die kürzestmögliche Belichtungszeit am sichersten zu erreichen, in dem Du die maximale (oder die maximal von Dir leistungsmäßig tolerierte) Blende vorgibst. Denn nur so wird automatisch sichergestellt, dass die Zeit noch für die richtige Belichtung reicht und Du trotzdem keine Reserven verschenkst. Ich muss leider zugeben, dass ich dazu vor vielen Jahren einen Denkanstoss aus einem guten Fotobuch brauchte. Und dann fand ich es so logisch, dass es mir schon peinlich war, dass ich da nicht selber drauf gekommen bin.

Gibst Du nämlich stattdessen eine feste Zeit vor, kann die Kamera das Objektiv zwar abblenden, wenn die Belichtung zu hoch ist, aber nicht mehr weiter aufblenden, wenn das Maximum erreicht ist. Daraus resultiert dann eine unterbelichtete Aufnahme (Ausnahme: ISO-Automatik ohne Begrenzung. Aber so etwas gab es natürlich auf Film noch nicht.). Also musst Du, um eine Unterbelichtung sicher zu vermeiden, als Reserve eine längere Zeit einstellen. Diese Reserve brauchst Du bei Vorgabe der Blende nicht.

Meiner Meinung nach ist die reine Zeitvorgabe eine vollkommen Überflüssige Funktion. Ausser wenn es darum geht, Tester von der Vollständigkeit der Ausstattung zu überzeugen.
Für die Praxis reichen doch drei Grundfunktionen:
- Zeitautomatik (also Blendenpriorität) für die meisten Situationen sinnvoll
- Manuelle Zeit und Blendenvorgabe (besonders mit Blitzautomatik oder für konstante Belichtungen)
- Programmautomatik (bei Bedarf shiftbar) falls man die Blende nicht immer manuell vorgeben will. (Nicht unbedingt erforderlich, aber manchmal noch einen Tick bequemer.)

Denn in den wenigen Situationen, wo eine ganz bestimmte Zeit sinnvoll ist, hat man keinen Nachteil mehr, wenn man auch die Blende gleich manuell einstellt.

Statt weiterer Belichtungsfunktionen sind eher verschiedene Messmethoden, AF-Funktionen, verbesserte Fokussierhilfen, Korrekturmöglichkeiten usw. praktischer.

ChuckTheHamster
02.02.2016, 23:18
Gibst Du nämlich stattdessen eine feste Zeit vor, kann die Kamera das Objektiv zwar abblenden, wenn die Belichtung zu hoch ist, aber nicht mehr weiter aufblenden, wenn das Maximum erreicht ist. Daraus resultiert dann eine unterbelichtete Aufnahme (Ausnahme: ISO-Automatik ohne Begrenzung. Aber so etwas gab es natürlich auf Film noch nicht.). Also musst Du, um eine Unterbelichtung sicher zu vermeiden, als Reserve eine längere Zeit einstellen. Diese Reserve brauchst Du bei Vorgabe der Blende nicht.


Deine Argumentation macht Sinn, vielen Dank für den Denkanstoß.
Mir stellt sich dazu noch folgende Frage:

Wenn ich bei mäßigen Lichtverhältnissen z.B. Vögel im Flug fotografiere und dafür sagen wir 1/1000 Verschlusszeit benötige, die Schärfe an meinem Objektiv schon offenblendig passt und ich den ISO auf max. 800 einstelle (Auto ISO an der A65 leider nicht begrenzbar);

Ist es dann besser in der Zeitpriorität zu bleiben (die Kamera blendet bei wechselnden Lichtverhältnissen ggf. ab), ein leicht unterbelichtetes Bild in Kauf zu nehmen und es später im Lightroom aufhellen oder beiße ich in den sauren Apfel, gehe in den manuellen Modus bei AutoISO und bearbeite dann eben das Bildrauschen.

Erstere Methode funktioniert natürlich nur in einem gewissen Rahmen. Wenn es zu krass ist, lieber ein verrauschtes als ein schwarzes Bild :crazy:

subjektiv
03.02.2016, 00:23
Wenn ich bei mäßigen Lichtverhältnissen z.B. Vögel im Flug fotografiere und dafür sagen wir 1/1000 Verschlusszeit benötige, die Schärfe an meinem Objektiv schon offenblendig passt und ich den ISO auf max. 800 einstelle (Auto ISO an der A65 leider nicht begrenzbar);

Ich sehe den Sinn nicht so recht, die Zeit unbedingt vorgeben zu wollen.
Solange die Kamera mit Automatik vernünftig belichtet, sollte sie das auch mit der Blendenpriorität machen. Dann reizt Du den belichtungstechnisch sinnvollen Bereich doch am besten aus, sofern Du einfach die größte Blende und die für Dich noch akzeptable ISO einstellst. Möglicherweise wird die reale Zeit dann sogar kürzer. Sollte sie länger werden, wäre sonst ja unterbelichtet worden...

Wenn z.B. aufgrund zu hellem Hintergrund die Belichtungsmessung für das Hauptmotiv zu dunkle Ergebnisse liefert, wird das Ergebnis mit jeder Automatik zu dunkel sein. Dann wäre vielleicht manuell am einfachsten. Dann kannst Du auch probieren, wie weit resultierendes Rauschen Dich weniger stört, als die Unschärfe.
Denn wenn ISO und Unschärfe zu viel sind, wird nur ein lichtstärkeres Objektiv helfen. Wobei damit natürlich die Schärfentiefe kleiner wird und der Focus präziser sitzen muss.

Wenn Du wissen willst, wie viel Unterbelichtung Du korrigieren kannst, ohne dass Dich das resultierende Rauschen stört, solltest Du einfach mal eine Testreihe mit manuellen Einstellungen machen. Blende maximal und die Zeit mal von der Belichtungsmessung ausgehend immer kürzer... Wenn Du es an einem feststehenden Motiv vergleichbarer Farben... machst, so dass sich das Messergebnis nicht ändert, kannst du natürlich auch Blendenpriorität und Belichtungskorrektur verwenden. Kommt sich dann ja auf's gleiche raus.

Zum vergleich würde ich ein paar hellere auch dazu schiessen, weil gerade bei Gegenlicht (bzw. hellem Himmel und dunklem Vogel) die Belichtung für's Hauptmotiv wieder knapper ausfallen könnte...

Und mit den Ergebnissen würde ich mich dann halt wieder auf die Vögel stürzen. Immerhin brauchst Du heute ja nicht mehr auf entwickelte Filme warten. Da hat man immer noch einen direkteren Bezug zu den Ergebnissen, sofern es nicht zu viele Bilder sind...

heischu
03.02.2016, 00:52
Ich sehe den Sinn nicht so recht, die Zeit unbedingt vorgeben zu wollen.
Es liegt doch daran, welche Effekte ich erreichen will. Was nützt mir ein korrekt belichtetes Bild, wenn ich Bewegungsunschärfe aufgrund zu langer Belichtungszeit habe, diese aber nicht aus gestalterischen Gründen möchte?

Es gibt genügend Situationen, wo kurze Verschlusszeiten wichtiger sind als absolute Rauschfreiheit.

Und da ist die ISO Automatik ein mehr als hilfreiches Feature, vorallem in Situationen, die nicht reproduzierbar sind.