alberich
22.01.2016, 21:15
Ich dachte mir es ist vielleicht für den einen oder anderen ganz interessant einen kleinen Erlebnisbericht, einen ersten Eindruck von einem "Konvertiten" von a900 auf a7rII zu lesen. Das wird aber kein technischer, sondern mehr ein emotionaler Bericht.
Wer also Backsteinwände, 100 Prozent Crops und Blendenreihen erwartet.... "Gehen sie bitte weiter, hier gibt es nichts zu sehen."
Meine a900, die alte Dampfmaschine, hat nun etwas mehr als 7 Jahre ihren Dienst verrichtet und war zum Schluß nur noch die Summe ihrer Defekte. Die Einstellräder machten was sie für richtig hielten, der Joystick weigerte sich schon seit Jahren "nach oben" zu wollen, der Spiegel hat nun vor einiger Zeit auch noch begonnen seinen vorhergesehen Ort zu verlassen und ließ sich auch mit Kleber nicht mehr dauerhaft überzeugen zu bleiben wo er hingehört. So konnte die Bildqualität und die empfundene Sentimentalität am Ende nicht mehr das ausreichende Kriterium sein.
Die Kiste war nun einmal zu Ende fotografiert.Das mußte ich hinnehmen.
Es mußte also was geschehen.
Rumeiern kam nicht in Frage. Also was nun? "All-in" oder "Fold"?
Ich habe mich für "All-In" entschieden und die a7rII gekauft.
Und, Achtung! Spoileralarm: Es war der richtige Schritt.
Die letzten Tage waren eine wahre Freude. Vieles von den vorher vermuteten und befürchteten Problemen oder Problemchen hat sich als unbegründet herausgestellt. Schnell mal so das wichtigste abgehakt:
-zu klein? Wie kam ich aus das schmale Brett? Ich empfinde es als enorm angenehm mit einer Kamera dieser Größe zu fotografieren. Ich habe das vollkommen falsch eingeschätzt. Bei diesen kalten Temperaturen, mehrere Stunden draußen rumlaufen, die Kamera immer am langen Arm, wäre mit der a900 wesentlich ermüdender gewesen. Ich habe eh nicht so die Klodeckel-Hände. Also sogar besser als vorher. Und vom Schwerpunkt her habe ich keine Probleme feststellen können. Selbst mit LA-EA4 und 200/2.8 oder 200/4 Makro bin ich nicht vorne übergekippt. :)
-der EVF? Ja, man kann nicht durchgucken, sondern "nur" rein gucken. Diese "Vermutung" hat sich tatsächlich bestätigt. Und ja. Es ist anders. Aber es ist bei weitem nicht die epochale Umstellung die ich vermutet habe.
Dennoch. Wenn es immer heißt, der EVF der a7rII, wäre der beste der zur Zeit erhältlich ist, dann bestätigt mich das darin so lange gewartet zu haben, denn schlechter sollte er nach meinem Empfinden dann auch nicht sein. Die Vorteile gegenüber einem OVF sind unbestreitbar und überwiegen am Ende für mich die Nachteile. Ich habe mich bisher weitaus öfter über die Vorzüge gefreut, als das ich mich über die Nachteile geärgert hätte und das obwohl die letzten Tage so richtig EVF-feindliches Wetter war. Schnee, gleißend hell, Kontrastreich....
-Fummelige Bedienung? Hm. Ja. Ich kann nicht verleugnen, das mir der eine oder andere Kipphebel, Schalter oder Riegel am Anfang gefühlt fehlte. Aber das war eher einer über Jahrzehnte erworbenen Konditionierung geschuldet, als dem Umstand dass wirklich etwas fehlt. Nach ein paar Tagen finden sich mittlerweile sinnvolle Tastenbelegung und Erfahrung zu einem ganz neuen Gefühl der Zufriedenheit zusammen. Nicht wirklich fummelig. Einfach anders. Das noch nicht alles so flüssig läuft, wie bei einem Gespann, das über Jahre aneinander gewachsen war ist auch klar.
-Ich mag zudem das Understatement dieser Kamera. Klein und unbedeutend sieht sie aus. Macht niemandem Angst und zieht nicht so die Aufmerksamkeit auf sich wie diese Riesendinger. Man kann einfach vielmehr in Ruhe arbeiten weil man für einen "Dorsch" gehalten wird, der mit seiner "Ritschratschklick" umher geistert.
-Bisher habe ich nur mit LA-EA3/4 fotografiert und bin mit dem AF des E4 vollkommen zufrieden. Ich bin wahrscheinlich in dieser Hinsicht auch leicht zufriedenzustellen und benötige auch nicht unbedingt den besten AF aller Zeiten für das was ich so fotografiere. Aber für die spielenden "Köter" so zwischendurch reicht es schon mal.
Und wenn man dann am Ende die Bildqualität betrachtet. "Holy F****** Shit!"
Was aus diesem kleinen Apparat rauskommt ist wahrlich ein Genuß. Das ist ein so eklatanter Sprung, wie ich ihn nicht erwartet hätte. Da kann man so viele Tests lesen und Videos gucken wie man will, wenn man am Ende die eigenen Bilder in dieser Qualität sieht ist das einfach noch mal was ganz anderes. Der Detailreichtum? Die Dynamik? Einfach magnifico. Ich komme aus dem Staunen nicht raus und ich habe schon eine Menge gesehen in meinem Leben.
Ja, da ist also ein zufriedener Konvertit, auch wenn ich meine a900 vermisse. Sie war mir viele Jahre ein treues Werkzeug und ich war immer zufrieden und bis zum Schluß immer noch begeistert, wenn auch zunehmend weniger oft. Aber die a7rII ist einfach bildqualitativ so überlegen, dass der Abschied zumindest ein klein wenig leichter fällt. Ich freu' mich wirklich auf die kommenden Jahre mit dieser Kamera und die schier grenzenlosen Möglichkeiten Geld für Objektive, Zubehör und und und 'rauszuhaun.:)
Was war sonst noch?
Ach so, ja. Prima bewährt haben sich die Akkus aus der Werkzeugkiste. Hä?
Ja, ich habe so ein Akkuwechselsystem (http://www.amazon.de/Einhell-Starter-Kit-Ladeger%C3%A4t-Schnellladeger%C3%A4t-f%C3%BCr/dp/B00OOMW6L6/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1453487937&sr=8-3&keywords=x-change+einhell) für alle möglichen Werkzeuge und somit einiges an Akkus davon rumliegen. Akkuschrauber, Heckenscheren, Stichsägen und was sonst noch so. Die haben als Zubehör auch einen Aufsatz der USB-Strom (http://www.amazon.de/Einhell-USB-Akku-Adapter-USB-Anschl%C3%BCsse-LED-Betriebsanzeige-4514120/dp/B017A1N6L6/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1453487996&sr=8-1&keywords=x-change+einhell+usb) zur Verfügung stellt. So schließ' ich einfach das USB-Dual-Akku-Ladegerät (http://www.amazon.de/gp/product/B0154XWFT6?psc=1&redirect=true&ref_=oh_aui_detailpage_o03_s00) an den dicken Akkubrocken an und kann immer schön unterwegs die Akkus nachladen oder auch die Kamera dranpappen. Damit wäre das mit dem hohen Stromverbrauch auch kein Problem, wenn ich nicht eh 4 oder sechs Akkus in der Tasche rumfliegen haben sollte.
Also, erst mal alles gut. Das war jetzt zwar kein bahnbrechender Beitrag mit bisher unbekannten Spezialtipps und -wissen, aber es ist doch auch mal schön sich die Freude darüber, dass alles so ohne große Probleme verläuft von der Seele zu schreiben. Zumindest für mich. :D
Allen, die eventuell vor einem Wechsel stehen oder befürchten ihn irgendwann machen zu müssen. Nur Mut. Alles halb so schlimm. Im Gegenteil. Beste Entscheidung seit langem. :D
Wer also Backsteinwände, 100 Prozent Crops und Blendenreihen erwartet.... "Gehen sie bitte weiter, hier gibt es nichts zu sehen."
Meine a900, die alte Dampfmaschine, hat nun etwas mehr als 7 Jahre ihren Dienst verrichtet und war zum Schluß nur noch die Summe ihrer Defekte. Die Einstellräder machten was sie für richtig hielten, der Joystick weigerte sich schon seit Jahren "nach oben" zu wollen, der Spiegel hat nun vor einiger Zeit auch noch begonnen seinen vorhergesehen Ort zu verlassen und ließ sich auch mit Kleber nicht mehr dauerhaft überzeugen zu bleiben wo er hingehört. So konnte die Bildqualität und die empfundene Sentimentalität am Ende nicht mehr das ausreichende Kriterium sein.
Die Kiste war nun einmal zu Ende fotografiert.Das mußte ich hinnehmen.
Es mußte also was geschehen.
Rumeiern kam nicht in Frage. Also was nun? "All-in" oder "Fold"?
Ich habe mich für "All-In" entschieden und die a7rII gekauft.
Und, Achtung! Spoileralarm: Es war der richtige Schritt.
Die letzten Tage waren eine wahre Freude. Vieles von den vorher vermuteten und befürchteten Problemen oder Problemchen hat sich als unbegründet herausgestellt. Schnell mal so das wichtigste abgehakt:
-zu klein? Wie kam ich aus das schmale Brett? Ich empfinde es als enorm angenehm mit einer Kamera dieser Größe zu fotografieren. Ich habe das vollkommen falsch eingeschätzt. Bei diesen kalten Temperaturen, mehrere Stunden draußen rumlaufen, die Kamera immer am langen Arm, wäre mit der a900 wesentlich ermüdender gewesen. Ich habe eh nicht so die Klodeckel-Hände. Also sogar besser als vorher. Und vom Schwerpunkt her habe ich keine Probleme feststellen können. Selbst mit LA-EA4 und 200/2.8 oder 200/4 Makro bin ich nicht vorne übergekippt. :)
-der EVF? Ja, man kann nicht durchgucken, sondern "nur" rein gucken. Diese "Vermutung" hat sich tatsächlich bestätigt. Und ja. Es ist anders. Aber es ist bei weitem nicht die epochale Umstellung die ich vermutet habe.
Dennoch. Wenn es immer heißt, der EVF der a7rII, wäre der beste der zur Zeit erhältlich ist, dann bestätigt mich das darin so lange gewartet zu haben, denn schlechter sollte er nach meinem Empfinden dann auch nicht sein. Die Vorteile gegenüber einem OVF sind unbestreitbar und überwiegen am Ende für mich die Nachteile. Ich habe mich bisher weitaus öfter über die Vorzüge gefreut, als das ich mich über die Nachteile geärgert hätte und das obwohl die letzten Tage so richtig EVF-feindliches Wetter war. Schnee, gleißend hell, Kontrastreich....
-Fummelige Bedienung? Hm. Ja. Ich kann nicht verleugnen, das mir der eine oder andere Kipphebel, Schalter oder Riegel am Anfang gefühlt fehlte. Aber das war eher einer über Jahrzehnte erworbenen Konditionierung geschuldet, als dem Umstand dass wirklich etwas fehlt. Nach ein paar Tagen finden sich mittlerweile sinnvolle Tastenbelegung und Erfahrung zu einem ganz neuen Gefühl der Zufriedenheit zusammen. Nicht wirklich fummelig. Einfach anders. Das noch nicht alles so flüssig läuft, wie bei einem Gespann, das über Jahre aneinander gewachsen war ist auch klar.
-Ich mag zudem das Understatement dieser Kamera. Klein und unbedeutend sieht sie aus. Macht niemandem Angst und zieht nicht so die Aufmerksamkeit auf sich wie diese Riesendinger. Man kann einfach vielmehr in Ruhe arbeiten weil man für einen "Dorsch" gehalten wird, der mit seiner "Ritschratschklick" umher geistert.
-Bisher habe ich nur mit LA-EA3/4 fotografiert und bin mit dem AF des E4 vollkommen zufrieden. Ich bin wahrscheinlich in dieser Hinsicht auch leicht zufriedenzustellen und benötige auch nicht unbedingt den besten AF aller Zeiten für das was ich so fotografiere. Aber für die spielenden "Köter" so zwischendurch reicht es schon mal.
Und wenn man dann am Ende die Bildqualität betrachtet. "Holy F****** Shit!"
Was aus diesem kleinen Apparat rauskommt ist wahrlich ein Genuß. Das ist ein so eklatanter Sprung, wie ich ihn nicht erwartet hätte. Da kann man so viele Tests lesen und Videos gucken wie man will, wenn man am Ende die eigenen Bilder in dieser Qualität sieht ist das einfach noch mal was ganz anderes. Der Detailreichtum? Die Dynamik? Einfach magnifico. Ich komme aus dem Staunen nicht raus und ich habe schon eine Menge gesehen in meinem Leben.
Ja, da ist also ein zufriedener Konvertit, auch wenn ich meine a900 vermisse. Sie war mir viele Jahre ein treues Werkzeug und ich war immer zufrieden und bis zum Schluß immer noch begeistert, wenn auch zunehmend weniger oft. Aber die a7rII ist einfach bildqualitativ so überlegen, dass der Abschied zumindest ein klein wenig leichter fällt. Ich freu' mich wirklich auf die kommenden Jahre mit dieser Kamera und die schier grenzenlosen Möglichkeiten Geld für Objektive, Zubehör und und und 'rauszuhaun.:)
Was war sonst noch?
Ach so, ja. Prima bewährt haben sich die Akkus aus der Werkzeugkiste. Hä?
Ja, ich habe so ein Akkuwechselsystem (http://www.amazon.de/Einhell-Starter-Kit-Ladeger%C3%A4t-Schnellladeger%C3%A4t-f%C3%BCr/dp/B00OOMW6L6/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1453487937&sr=8-3&keywords=x-change+einhell) für alle möglichen Werkzeuge und somit einiges an Akkus davon rumliegen. Akkuschrauber, Heckenscheren, Stichsägen und was sonst noch so. Die haben als Zubehör auch einen Aufsatz der USB-Strom (http://www.amazon.de/Einhell-USB-Akku-Adapter-USB-Anschl%C3%BCsse-LED-Betriebsanzeige-4514120/dp/B017A1N6L6/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1453487996&sr=8-1&keywords=x-change+einhell+usb) zur Verfügung stellt. So schließ' ich einfach das USB-Dual-Akku-Ladegerät (http://www.amazon.de/gp/product/B0154XWFT6?psc=1&redirect=true&ref_=oh_aui_detailpage_o03_s00) an den dicken Akkubrocken an und kann immer schön unterwegs die Akkus nachladen oder auch die Kamera dranpappen. Damit wäre das mit dem hohen Stromverbrauch auch kein Problem, wenn ich nicht eh 4 oder sechs Akkus in der Tasche rumfliegen haben sollte.
Also, erst mal alles gut. Das war jetzt zwar kein bahnbrechender Beitrag mit bisher unbekannten Spezialtipps und -wissen, aber es ist doch auch mal schön sich die Freude darüber, dass alles so ohne große Probleme verläuft von der Seele zu schreiben. Zumindest für mich. :D
Allen, die eventuell vor einem Wechsel stehen oder befürchten ihn irgendwann machen zu müssen. Nur Mut. Alles halb so schlimm. Im Gegenteil. Beste Entscheidung seit langem. :D