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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vizelex Rhino Cam


rainmaker
20.01.2016, 00:05
Hi,

vielleicht kennt sich ja jemand hier mit dem Teil aus:

Fotodiox bietet die "Rhino Cam" an. (Nicht verwechseln mit dem Internetseller Rhinocam!)

Das Teil besteht (wenn ich das richtig begriffen habe) aus einer Grundplatte, auf der z. B. ein Hasselblad - C - Objektiv montiert ist, hintendrauf sitzt z.B. eine Sony Alpha 7. Daneben gibt es noch einen Mattscheiben-Hilfssucher.

Mit diesem Konstrukt sollen bei statischen Motiven 6 Aufnahmen in 2 Reihen gemacht werden und diese ergeben nach anschließendem Stitchen einen 6x6 cm großen virtuellen Sensor mit 200+x mPixeln.

All das ist bereits mit einem ordentlichen Panoramakopf möglich. Und ob olle Hasselblad-Linsen Otus, Milvus & Co das Wasser reichen können, bezweifel ich auch, obwohl oder weil die Ware sich im Regal befindet. Wo ist der Vorteil?

Oder übersehe ich etwas und die Sache ist wirklich das gelbe vom Ei um relativ flott höchstaufgelöste Bilder mit geringem Aufwand zu machen?

Gruß, R.

Björn
20.01.2016, 00:14
Bei einem Panorama hast du eine Verzerrung des Bildes, diese muss heraus gerechnet werden. Die Bilder der Rhino Cam kann man einfacher und besser zusammensetzen. Das ist der Unterschied.

rainmaker
20.01.2016, 00:28
So dachte ich es mir. Aber wie schätzt du die Leistung der alten Zeiss - Mittelformat Linsen gegenüber den aktuellen Rechnungen ein? Macht das in Sachen optischer Auflösung Sinn?

Gruß, R.

alberich
20.01.2016, 01:31
hier ein video zur neuen version.

https://www.youtube.com/watch?v=qQ9up5Yp1pg

rainmaker
21.01.2016, 22:16
Ok, danke für die Infos.
Hat denn irgend jemand mit dem Gerät schon Erfahrungen gemacht? Und wo in Deutschland wird es verkauft? Ich würde dann mal bestellen.

Gruß, R.

binbald
21.01.2016, 22:26
Hat denn irgend jemand mit dem Gerät schon Erfahrungen gemacht?
mir fällt auf die Schnelle nur dieser (http://www.thephoblographer.com/2013/05/08/review-the-fotodiox-rhinocam/#.VqE-rojhC9I) Bericht ein, selbst habe ich daran kein Interesse - Brenizer funktioniert inzwischen auch gut...

Björn
21.01.2016, 22:28
Es gibt einige Fotografen die Loben die Qualität von Mittelformart-Filmen, ich selbst habe schon beeindruckende Scan von MF-Filmen gesehen. Ich glaub abgeblendet werden da sehr gute Bilder mit sehr hoher Auflösung rauskommen. Durch die mehr MP könnten die Bilder sogar besser sein als mit einer reinen A7(x) möglich. Wozu man das Brauch weiss ich allerdings nicht.

Und ja mit einem 30x20 Panorama könnte man die Auflösung wieder toppen. Wenn man dann noch HDR und Stacking benutzt wird die Qualität nochmal besser... usw.

usch
22.01.2016, 03:05
Ich bin noch nicht sicher, daß eine α7 an so einem Ding wirklich Sinn macht.

Der nutzbare Bildkreis wird ja durch das Objektiv vorgegeben. Über die endgültige Auflösung entscheidet dann alleine der Pixelabstand auf dem verwendeten Sensor, nicht die Sensorgröße in Zentimetern.

Bei einem Bildformat von 6cm × 4,5cm sähe das dann so aus:

Kamera|Pixelgröße|Breite|Höhe|Gesamt
α7, α7 II|6,0 µm|10000 px|7500 px|75 MP
α7R|4,9 µm|12245 px|9184 px|112 MP
α7R II|4,5 µm|13333 px|10000 px|133 MP
NEX-7, α6000|4,0 µm|15000 px|11250 px|169 MP


Die APS-C-Kameras mit 24 MP putzen bei dieser Anwendung also selbst die α7R II weg. Der einzige Vorteil der Vollformatversion ist, daß man neben 6×4,5 auch auf 6×6 gehen kann, wenn das Objektiv mitspielt und man ein quadratisches Bild gebrauchen kann, und daß für ein Bild nur 6 statt 8 Einzelaufnahmen gebraucht werden.

hier ein video zur neuen version.
https://www.youtube.com/watch?v=qQ9up5Yp1pg
Der Typ ist ja putzig. "Einer der Vorteile der höheren Auflösung ist, daß man mehr Crop-Reserven hat" ... super, ich stitche erst sechs Aufnahmen zusammen und croppe dann vier davon wieder weg. :crazy:

Oder "das geht wirklich schnell, für die sechs Einzelbilder brauche ich nur 14 Sekunden" ... und später "hm, das paßt jetzt beim Stitchen nicht so ganz übereinander ... das muß an dem lockeren Stativgewinde liegen". :D

rainmaker
22.01.2016, 20:33
OK, ich bin jetzt e twas schlauer. Herzlichen Dank. Die Rhino Cam gibts per Internezbestellung aus USA oder im Lumiere Shop im Bergischen Land. Da werde ich mal vorsprechen und eine Vor-Ort-Montage vornehmen. Und dann kaufen - oder nicht.
Wirklich gtoße Bilder haben mich immer fasziniert. Vor allem quadratische und echte, auch mehrzeilige Panoramen, die bisher aus meiner Canon 7D und Vorgängern stammten.
Da "Breitwand" zur Zeit der angesagte Trend ist, sind quadratische Aufnahmen fast automatisch ein Hingucker. Meine Beobachtung.

Gruß, R.

aidualk
23.01.2016, 14:23
Der nutzbare Bildkreis wird ja durch das Objektiv vorgegeben. Über die endgültige Auflösung entscheidet dann alleine der Pixelabstand auf dem verwendeten Sensor, nicht die Sensorgröße in Zentimetern.


Genau das ist mir auch durch den Kopf gegangen als ich gelesen habe, es wird mit über 200MP und einem MF Objektiv geworben. Vom zu kleinen Bildkreis des Objektivs abgesehen, ist auch noch die Frage, kann es diesen Pixelpitch überhaupt sauber auflösen? Dafür müsste es schon ein neues, für hochauflösende Sensoren gerechnetes, sein. Ein älteres, analoges Mittelformat Objektiv wird sehr schnell Enttäuschungen bringen.
Ein 'digitales' Großformatobjektiv würde für mich erst richtig Sinn machen.

usch
23.01.2016, 17:48
Ich sag mal so ... ein aktuelles MF-Objektiv sollte eigentlich auch 200MP auflösen können, wenn es sich für die 100MP am neuen Sony-Sensor eignet. Dann ist man zwar schon in der 5000€-Klasse, hat aber immer noch den fünfstelligen Betrag für das Mittelformat-Digiback gespart. Die 50€-Linsen von eBay kann man sich allerdings wohl abschminken. ;)