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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sensorgröße und Schärfentiefe


hansauweiler
06.01.2016, 20:51
Hallo !
Mir wird erzählt das kleine Sensoren größere Schärfentiefe ergeben wie große (bei sonst gleicher Einstellung).Ebenfalls das nicht die Optische Brennweite sondern die auf Sensorformat umgerechnete entscheidend wären
Ich bin da völlig anderer Meinung. Für mein Verständnis zählt nur die "echte" Brennweite,
Gleicher unschärfe Kreis bei der Betrachtung vorausgesetzt.
Wer hat Recht ?
Gruß HANS

Kurt Weinmeister
06.01.2016, 21:01
Kleinere Sensoren haben eine geringere Schärfentiefe.
Das lässt sich per Formeln aus Wikipedia nachrechnen, bzw über Rechner wie diesen hier: http://www.striewisch-fotodesign.de/lehrgang/anmerk/ts_kb.htm

Ich wollte letztens schon einen Salmon dazu schreiben, war aber dann doch zu faul.

Ich glaube, es werden bei dem Vergleich die Bildausschnitte verglichen und somit der Crop Faktor angewandt.
Dadurch kommst du auf eine andere Brennweite und die führt dann zu einer höheren Schärfentiefe.

Wenn man die Formeln betrachtet, ist letztendlich der Zerstreuungskreisdurchmesser die entscheidende Größe, der mit größerem Sensor wächst und damit zu einer grösseren Schärfentiefe führt.

flattwinfan
06.01.2016, 21:05
Das ist auch für mich immer wieder eine beliebte Fragestellung. Und die Gefahr von Mißverständnissen ist groß. Ich wollte es schon lange mal wieder nachlesen und dank Deines Beitrages hab' ich mich jetzt endlich mal daran gemacht.

Die Brennweite ist ja immer gleich. Ein 50mm-Objektiv an FF hat auch an APS-C eine Brennweite von 50mm. Allerdings ändert sich mit dem Sensorformat der Bildwinkel und auch die Tiefenschärfe.

Hier sind mal zwei Links zum Nachlesen:

Tiefenschärfe (http://www.digitaler-fotokurs.de/Tiefenschaerfe.html)

Bildwinkel (https://de.wikipedia.org/wiki/Bildwinkel)

VG, Guido

P.S.: und hier noch eine sehr anschauliche Ergänzung:

Artikel aus photoscala (http://www.photoscala.de/Artikel/Bildgestaltung-Eine-Frage-des-Formats-Teil-II)

P.P.S.: und hier ist eine weitere sehr gute Quelle:

weiterer Artikel von photoscala zu Bildsensor und Bildgestaltung (http://www.photoscala.de/Artikel/Bildsensor-und-Bildgestaltung)

ingoKober
06.01.2016, 21:11
Der Effekt ist halt, dass Du bei gleichem Objektiv und gleicher Blende in Bezug auf den Abbildungsmaßstab auf dem Sensor mit einem kleineren Sensor eine höhere Schärfentiefe hast - und das ist das, was auffällt.
realiter ist das natürlich das selbe, wie eine Ausschnittsvergrößerung von einem größeren Sensor, wo der Abbildungsmaßstab dann eben geringer ist.

Viele Grüße

Ingo

WildeFantasien
06.01.2016, 21:16
Ich habe früher auch einige Zeit über solche Aussagen nachdenken müssen. Dabei ist die Sache ganz einfach.

Wo von ist die Tiefenschärfe abhängig?

Von der Brennweite
Von der Blende
Von der Distanz zum zu fotografierende Objekt
Von der Distanz zum Hintergrund


Bei einem sehr weit entfernten Hintergrund, gleicher Brennweite, gleicher Blende und dem gleichen Abstand zum zu fotografierenden Objekt ist die Tiefenschärfe die gleiche.

Erst wenn man mit der Kamera, die den kleineren Sensor hat, die Entfernung zum zu fotografierenden Objekt vergrößert, um auch den gleichen Bildausschnitt zu fotografieren, entsteht eine größere Tiefenschärfe.


Wer hat Recht ?
Kommt es darauf wirklich an? :roll: Die Frage sollte besser lauten, wer versteht überhaupt von was er da redet.

*thomasD*
06.01.2016, 21:29
Die Schärfentiefe ergibt sich aus dem Abbildungsmaßstab (--> Brennweite + Abstand) und der Blende. Freistellung vom HG darf nicht mit Schärfentiefe gleichgestzt werden.
Um den gleichen Bildeindruck mit einem kleineren Sensor zu erhalten, muss aus gleichem Abstand mit Brennweite / Cropfaktor und Blende / Cropfaktor fotografiert werden. Alles weitere ergibt sich daraus.

Kurt Weinmeister
06.01.2016, 21:29
Ich empfehle ein Blick auf die Formeln und das Spielen mit "Z".
"Z" ist direkt proportional zur Sensorgröße und man kann "Z" mal gegen null (kleiner Sensor) oder gegen unendlich (großer Sensor) laufen lassen, um zu sehen, wie sich das auf die hyperfokale Distanz auswirkt.
Von dieser ist der Nah- und der Fernpunkt abhängig und Fernpunkt minus Nahpunkt ist die Schärfentiefe.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Schärfentiefe

*thomasD*
06.01.2016, 21:32
Den Zerstreungkreis aber bitte mit anpassen.

The Norb
06.01.2016, 22:35
APS-C Sensoren bilden ja nicht "das ganze Bild" ab - sondern du bekommst ungefähr die Bildmitte eines Fotos das eine Vollformat Kamera machen würde.

Willst du denselben Bildausschnitt wie beim Vollformat, musst du den Bildwinkel vergrössern um den sogenannten Crop-Faktor "auszugleichen". Du benutzt also in der Regel dann ein Objektiv mit geringerer Brennweite.

Je kleiner aber die Brennweite wird, umso größer wird auf deinem Foto die Schärfentiefe.

hlenz
06.01.2016, 22:42
Das Extrembeispiel ist ja eine Kompaktkamera.
1/2.3" Sensor, aber Brennweite 28mm auf Kleinbild gerechnet = Schärfentiefe endlos?
In Wirklichkeit sind es bloß 4,5mm Brennweite.

WildeFantasien
06.01.2016, 23:22
Sehr interessantes Thema. Ich dachte bisher verstanden zu haben, aber ich bin gerade ganz schön verwirrt. :? Es ist in dieser Diskussion übrigens nicht besonders hilfreich für das Verständnis, wenn man neben der Sensorgröße gleichzeitig auch die Brennweite ändert und daraus irgendwelche Schlüsse zieht.
*klugscheissmodus:ein*Ich habe mal gelernt, dass man (ceteris paribus) immer nur eine Einflußgröße verändert, um deren Einfluss zu verstehen.*klugscheissmodus:aus* ;)

Also die Sache mit dem Zerstreuungskreis leuchtet mir gerade gar nicht ein. Mit den Formeln von Wikipedia will ich mich jetzt nicht rumplagen. Von Optik habe ich auch keine Ahnung. Aber man bekommt oberflächlich schon den Eindruck, dass es sich dabei um "Raketenwissenschaft" :crazy: handeln könnte.

Wie kann es sein, dass die Schärfentiefe bei gleicher Optik von der Sensorgröße abhängt?

Wenn dem aber so ist, was ist Schärfentiefe eigentlich?

Unterscheidet sich die Schärfentiefe in der Bildmitte gegenüber über der Schärfentiefe am Bildrand? :shock: In diesem Fall wäre es verständlich, dass sich die Nahgrenze und Ferngrenze in Abhängigkeit der Sensorgröße verändern.

subjektiv
07.01.2016, 00:00
Also die Sache mit dem Zerstreuungskreis leuchtet mir gerade gar nicht ein.

Wie meinst Du das? Leuchtet nicht ein? Letztlich ist doch die empfundene Schärfentiefe nichts anderes, als dass der Zerstreuungskreis in diesem (schon ausserhalb der eigentlichen Schärfeebene liegenden) Bereich noch so klein ist, dass man die Darstellung noch nicht von einem scharf abgebildeten Punkt unterscheiden kann.

Also Unscharf, aber noch nicht sichtbar. :cool:

Es gibt also genau zwei Größen, die wichtig sind:
Der Abbildungsmaßstab und der noch akzeptierte Zerstreuungskreis.

WildeFantasien
07.01.2016, 00:38
... der noch akzeptierte Zerstreuungskreis.

Das ist der entscheidende Punkt.

Der Zerstreuungskreis hat die gleiche Größe. Bei einer größeren Sensorfläche fällt dieser aber weniger ins Gewicht, weil der akzeptierte Zerstreuungskreis größer ist, als bei beschnittenen Bild. Eine Scheibe wirkt, bei einem großen Sensor, praktisch wie ein Punkt. Ich glaube jetzt habe ich es verstanden. Sorry, aber mir fehlte bisher die bildliche Vorstellung. Nachdem ich bei Wikipedia nochmal nachgelesen habe, ist der Punkt jetzt verstanden. Danke. :top:

Plumpaquatsch
07.01.2016, 00:52
Es gibt also genau zwei Größen, die wichtig sind:
Der Abbildungsmaßstab und der noch akzeptierte Zerstreuungskreis.

Genau! Scharf im mathematischen Sinn ist nur eine (unendlich) kleine Ebene im Bild, nämlich logischer Weise dort wo man scharfgestellt hat. Nun betrachtet man das mit KB aufgenommene Bild an seinem 30-Zöller und stellt fest, dass es augenscheinlich einen Bereich (und nicht nur eine Ebene) gibt, die scharf erscheint. Das hängt von vielen Faktoren ab (Betrachtungsabstand, Auflösung der Augen, Auflösung des Monitors, der Kamera etc.). Jetzt nimmt man dasselbe Motiv mit derselben Brennweite mit einer APS-C Kamera auf und betrachtet das Ergebnis wiederum am Monitor. Man sieht nun einen Ausschnitt, sprich man hat quasi ins Bild "hineingezoomt". Alles wird größer als zuvor dargestellt - auch die Zerstreuuungskreise. Prinzipiell sinkt(!) daher die Tiefenschärfe. Will man mit APS-C denselben Ausschnitt betrachten, so muss man eine geringere Brennweite wählen. Hier kommen nun die optischen Gesetze ins Spiel; die Gegenstände in der Bildebene (Sensor) werden kleiner dargestellt, so auch die Zerstreuuungskreise, die, wenn ich richtig liege (ich bin da nicht ganz sicher), bedingt durch den Strahlengang außerhalb der Schärfeebene nicht in dem Maße anwachsen wie bei größeren Brennweiten. Das Ganze hat zur Folge, dass die Tiefenschärfe steigt, und zwar derart, dass die durch die vergrößerte Darstellung zunächst kleiner erscheinende Tiefenschärfe bei APS-C überkompensiert wird.

Nur noch einen Nachtrag: Klar kann man auch sagen, dass bei Betrachtung durch APS-C bei gleicher Brennweite die Tiefenschärfe sinkt (sinken muss), da ja "virtuell" die Brennweite erhöht wird. Man könnte meinen, es müsste sich beim Vergleich mit KB und entsprechender Brennweitenanpassung alles gegenseitig aufheben, aber die Tiefenschärfeerhöhung durch Verkürzung der Brennweite wiegt stärker als die Ausschnittsvergrößerung durch APS-C. Einen linearen (mathematischen) Zusammenhang zwischen diesen beiden Phänomenen sehe ich übrigens nicht. Wer mir einen nennen kann, dem wäre ich sehr dankbar ;)

TONI_B
07.01.2016, 10:04
Physikalisch betrachtet hängt die Schärfentiefe NUR vom Abbildungsmaßstab, der Blende und dem Zerstreuungskreis ab. Die Diskussion um Crop-Faktor erübrigt sich doch in dem Moment, wo ich nachträglich per EBV einen Ausschnitt mache! Ändert sich dann die Schärfentiefe? Nein...

Man
07.01.2016, 17:02
Physikalisch betrachtet hängt die Schärfentiefe NUR vom Abbildungsmaßstab, der Blende und dem Zerstreuungskreis ab. ...

Wenn das stimmt (was ich nicht anzweifle), dann ändert sich die Schärfentiefe durch einen Beschnitt des Bildes (oder des Sensors - das macht im Ergebnis "Ausschnitt vom ursprünglichen Bild" keinen Unterschied) die Größe des noch als scharf empfundenen Zerstreuungskreises.
Die Größe des Zerstreuungskreises (was für ein Wort) ist eigentlich ziemlich subjektiv. Der Erinnerung nach ist das die Beschreibung dafür, wie "unscharf" ein Punkt als Kreis abgebildet werden darf und dabei dennoch als scharf empfunden wird.
Zerstreuungskreis von z. B. 0,03mm würde bedeuten, dass ein Punkt als Kreis mit 0,03mm Durchmesser dargestellt wird.
Bei VF-Sensor ist definiert, dass ein Zerstreuungskreis von 0,03mm noch als scharf empfunden wird, eine höherer Wert nicht mehr. Gedacht ist nicht an eine 100%-Anzeige am Monitor, sondern an eine Betrachtung des ganzen Bildes in normalem Betrachtungsabstand.
Macht man aus diesem ganzen Bild einen Ausschnitt, muss man entweder näher an das jetzt kleinere Bild heranrücken, um denselben relativen Betrachtungsabstand zu haben oder man muss den Bildausschnitt soweit "aufpusten", bis er wieder dieselbe Größe des ursprünglichen Bildes hat.
Man kann sich leicht vorstellen, das in beiden Fälle (kürzerer Betrachtungsabstand oder Vergrößern des Bildes) Unschärfen besser auffallen.

Es mag Ansichtssache sein, ob man den Zerstreuungskreis bei 0,03mm oder vielleicht besser bei 0,29mm oder 0,31mm usw. als korrekt (=scharfe Wiedergabe des Bildes bei normalem Betrachtungsabstand) ansieht, das ist neben der eignen Sehschärfe ja auch von dem selbst als "normal" angesehen Betrachtungsabstand abhängig.
Tatsache bleibt aber, dass bei einer Vergrößerung des Bildes (geht digital ja einfach, z. B. am Monitor von 25% auf 50%-Ansicht schalten und den jew. Bildeindruck vergleichen) Bildfehler wie z. B. Unschärfen stärker auffallen. Der Zerstreuungskreis müsste für die vergrößerte Ausgabe (Bildausschnitt) bezogen auf das Ursprungsbild oder die ursprüngliche Sensorgröße also etwas kleiner sein, um denselben (Un-)Schärfeeindruck zu erzielen.

Eigentlich ist das noch unvollständig, wenn man verschiedene Sensorgrößen vergleicht sich dann das Bildergebnis ansieht.
Nehmen wir mal an, wir möchten einen Kopf formatfüllend abbilden (also ein Portrait machen) und benötigen dafür an einer VF-Kamera 75mm Brennweite.
Wenn ich dasselbe Objektiv auf eine APS-C-Kamera schraube, muss ich entweder meine Entfernung zum Motiv vergrößern, um einen identische Abbildung des (vollständigen) Kopfes zu haben, oder ich müsste statt 75mm nur 50mm Brennweite verwenden.
Für Vergleiche von VF zu APS-C wird in der Regel vorausgesetzt, dass derselbe Bildwinkel verwendet wird = bei APS-C wird eine um den Faktor 1,5 (bei Canon-Sensoren wäre es der Faktor 1,6) kürzere Brennweite vorausgesetzt.
Die Schärfentiefe wird bei identischer Blende und Entfernungsabstand größer, wenn eine kleinere Brennweite verwendet wird.
Dieser Effekt wirkt dem oben dargestellten Schema Schärfentiefe und Zerstreuungskreis umgekehrt entgegen. Während der APS-C-Sensor wegen der geringeren Fläche einen im Vergleich zum VF-Sensor nur einen geringeren Zerstreuungskreis noch als scharf durchgehen lässt (APS-C = 0,02mm, VF = 0,03mm), führt die im Vergleich zum VF-Sensor zu verwendende geringere Brennweite für die Erzielung desselben Bildeindrucks (Motiv) zu einer Vergrößerung der Schärfentiefe.

Das lässt sich leicht mit jedem beliebigen Schärfentieferechner nachvollziehen ,ich habe diesen Rechner (http://www.striewisch-fotodesign.de/lehrgang/anmerk/ts_kb.htm) verwendet:
a) VF 100 cm Entfernung, 75 mm Brennweite, Blende F/5,6, 0,03mm Zerstreuungskreis = zwischen 97,3 cm bis 103 cm scharf
b) APS-C 100 cm Entfernung, 75 mm Brennweite, Blende F/5,6, 0,02mm Zerstreuungskreis = zwischen 98,2 cm bis 102 cm scharf (hier macht sich der für eine scharfe Abbildung benötigte niedrigere zerstreuungskreis bemerkbar)
c) APS-C 100 cm Entfernung, 50 mm Brennweite, Blende F/4,0, 0,02mm Zerstreuungskreis = zwischen 95,9 cm bis 104 cm scharf (hier macht sich neben dem für eine scharfe Abbildung benötigten niedrigeren Zerstreuungskreis auch die wegen der geringeren Brennweite höhere Schärfentiefe bemerkbar - Effekt weitwinkelige Brennweite überkompensiert den Effekt wegen niedrigerem zulässigem Zerstreuungskreis)
d) APS-C 100 cm Entfernung, 50 mm Brennweite, Blende F/4,0, 0,02mm Zerstreuungskreis = zwischen 97 cm bis 103 cm scharf (hier macht sich neben dem für eine scharfe Abbildung benötigten niedrigeren Zerstreuungskreis auch die wegen der geringeren Brennweite höhere Schärfentiefe bemerkbar - Effekt weitwinkelige Brennweite überkompensiert den Effekt wegen niedrigerem zulässigen Zerstreuungskreis, das wird über die um 1 Blende mehr geöffnete Blende dann seinerseits wieder kompensiert = Bildergebnis entspricht wieder fast dem Ergebnis des VF-Sensors mit der längeren Brennweite und weiter geschlossenen Blende)

Mein Fazit:
- wird ein nicht beschnittenes Bild eines VF-Sensors mit dem nicht beschnittenes Bild eines APS-C-Sensors bei identischen Einstellungen und identischem Objektiv verglichen, hat der kleinere Sensor die kleiner Schärfentiefe (Grund: Bildergebnis des APS-C-Sensors müsste vergrößert werden, um dasselbe Ausgabeformat wie das Bild des VF-Sensors zu haben = Unschärfen sind besser zu sehen = Schärfentiefe ist geringer)
- wird das Bild des VF-Sensors auf die Größe des APS-C-Sensorbildes gecropt, gibt es keinen Unterschied (woher sollte der auch kommen? Evtl. hat das gecropte Bild vom VF-Sensor aber weniger MP Auflösung, dann könnte das Bild vom APS-C-Sensor wegen der höheren Auflösung schärfer und detailreicher wirken - allerdings neigt es dafür auch eher zu Verwackelungsunschärfen. Das hat aber alles nichts mit der Schärfentiefe wegen unterschiedlich großer Sensoren zu tun.)
- wird nur der Parameter Brennweite so angepasst, dass sich dasselbe abgebildete Motiv ergibt, hat der APS-C-Sensor eine größere Schärfentiefe
- wird zusätzlich zur verwendeten kleineren Brennweite beim APS-C-Sensor um 1 Blende aufgeblendet, ergibt sich von der Schärfentiefe her trotz kürzerer verwendeter Brennweite ungefähr dieselbe Schärfentiefe, wie beim VF-Sensor mit der längeren Brennweite.
- oder mal ganz platt gesagt: mit einem VF-Sensor kann man eher ein Motiv freistellen wie mit einer APS-C-Kamera. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, hängt davon ab, was man erreichen möchte: bei Portraits ist eine geringe Schärfentiefe meist gewünscht (Vorteil VF) bei Makroaufnahmen giert man eher nach einer möglichst großen Schärfentiefe (Vorteil APS-C).

vlG

Manfred

About Schmidt
07.01.2016, 17:24
Hallo !
Mir wird erzählt das kleine Sensoren größere Schärfentiefe ergeben wie große (bei sonst gleicher Einstellung).Ebenfalls das nicht die Optische Brennweite sondern die auf Sensorformat umgerechnete entscheidend wären
Ich bin da völlig anderer Meinung. Für mein Verständnis zählt nur die "echte" Brennweite,
Gleicher unschärfe Kreis bei der Betrachtung vorausgesetzt.
Wer hat Recht ?
Gruß HANS

Nachdem ich von APS-C zum Kleinbildsensor und wieder zurück gewechselt bin, kann ich dazu nur folgendes sagen.

Dem Ganzen wird viel zu viel Bedeutung beigemessen!
Der entscheidende Punkt ist, dass es letztendlich unwichtig ist, wenn das Ergebnis stimmt!
Wer wissen will, was letztendlich korrekt und richtig ist, der muss es einfach selbst ausprobieren, dann hat er hinterher auch alle Zweifel ausgeräumt.

Mir ist das mittlerweile so was von unwichtig geworden. Ich nehme die Brennweite, welche passt, stelle die Blende ein, die ich brauche und mache mir Gedanken über die Gestaltung eines Bildes und nicht ob es Tiefenschärfe oder Schärfentiefe heißt.

Oh Gott, hoffentlich habe ich jetzt nicht eine neue Lawine losgetreten oder eine weitere Glaubenskrise ausgelöst. :)

Gruß Wolfgang

kiwi05
07.01.2016, 17:26
Also Wolfgang, jetzt machst du es dir aber wirklich zu einfach. :mrgreen:

About Schmidt
07.01.2016, 17:27
Also Wolfgang, jetzt machst du es dir aber wirklich zu einfach. :mrgreen:


:lol: Nein, ich mache es nur nicht unnötig kompliziert. ;)

uomo
07.01.2016, 18:00
Die Gesetze der Optik haben sich mit dem Aufkommen von Bildsensoren für Digitalfotografie nicht geändert. Hier wird wohl jeder zustimmen und auch, das Schärfentiefe / Tiefenschärfe nichts mit der Sensorgröße zu tun hat. Alles andere wie Bildkreis, Brennweite und Blende ist weiter oben schon erklärt worden. Es ist eigentlich ganz einfach.

LG uomo

Kurt Weinmeister
07.01.2016, 18:56
Die Größe des Zerstreuungskreises (was für ein Wort) ist eigentlich ziemlich subjektiv. [...]
Gedacht ist nicht an eine 100%-Anzeige am Monitor, sondern an eine Betrachtung des ganzen Bildes in normalem Betrachtungsabstand.


Die Größe des Kreises wird durch folgende Näherung berechnet:
Formatdiagonale des Aufnahmeformates (die Sensordiagonale) dividiert durch "für den Menschen unterscheidbare Punkte" entlang einer Bilddiagonale, deren Größe dem des Sehabstandes entspricht.
Heißt: wenn ich aus 10 Metern Entfernung ein Bild betrachte, dessen Diagonale ebenfalls 10 Metern entspricht (ungefähr ein 7x7 Meter Bild), dann kann ich ungefähr 1.500 Punkte auf den 10 Metern Diagonale noch als einzelne Punkte erkennen.
In meinen Beispiel hätte ich dann einen Zerstreuungskreis von 6,66 mm.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Zerstreuungskreis)


Mein Fazit:
... hat der kleinere Sensor die kleiner Schärfentiefe
Manfred
Ja, siehe #2

... wird wohl jeder zustimmen und auch, das Schärfentiefe / Tiefenschärfe nichts mit der Sensorgröße zu tun hat.

Da widerspreche ich aus oben genannten Grund (Formatdiagonale des Aufnahmeformates)
Bei analog gebe ich Dir Recht, da in der Regel 35mm Film verwendet wurde.
Meines Wissens gabe es da keine "APS Filme".
Aber der Vergleich mit Mittelformat wäre zulässig - da hast Du die gleiche Problematik.

screwdriver
07.01.2016, 20:31
Dem Ganzen wird viel zu viel Bedeutung beigemessen!

Das kann man wirklich nicht pauschalieren.

Der entscheidende Punkt ist, dass es letztendlich unwichtig ist, wenn das Ergebnis stimmt!

Womit du dir schon selbst widersprichst. ;)

Wer wissen will, was letztendlich korrekt und richtig ist, der muss es einfach selbst ausprobieren, dann hat er hinterher auch alle Zweifel ausgeräumt.

Das ist eine mögliche Herangehensweise.
Aber die Zusammenhänge verstehen zu wollen, und nicht einfach nur hinzunehmen "dass es einfach so ist," ist alles andere als verkehrt.

Mir ist das mittlerweile so was von unwichtig geworden. Ich nehme die Brennweite, welche passt, stelle die Blende ein, die ich brauche und mache mir Gedanken über die Gestaltung eines Bildes und nicht ob es Tiefenschärfe oder Schärfentiefe heißt.


Das sei dir unbenommen, wenn du damit "glücklich" bist.
Man sollte sich trotzdem der korrekten Ausdrucksweise befleissigen und verkehrte Bezeichnungen, so sie einem auffallen, nicht einfach kommentarlos stehen lassen.
Es gibt schon mehr als genug solcher falschen Begriffe, die sich durchgesetzt haben. Angefangen mit "Vollformat". :roll:

Oh Gott, hoffentlich habe ich jetzt nicht eine neue Lawine losgetreten oder eine weitere Glaubenskrise ausgelöst. :)

Das hast du ganz bestimmt. :mrgreen:

subjektiv
07.01.2016, 20:48
Meines Wissens gabe es da keine "APS Filme".

Natürlich gab es APS Filme. Nur offiziell hieß das ganze eigentlich Advanced Photo System und die entsprechenden Kameras boten allgeimein eine Umschaltung für drei Formate an. H, C und P.
Normalerweise wurde immer das ganze Filmbild belichtet und eine entsprechende Formatinfo auf dem Film (magnetisch oder bei billigeren Kameras optisch) gespeichert.

Bei H wurde dann das ganze Bild ausbelichtet.
Bei P wurde es oben und unten beschnitten und auf die selbe Höhe vergrößert ausbelichtet. Es war also deutlich breiter.
Und bei C wurde es einfach nur links und rechts beschnitten, ohne die Vergrößerung bei der Ausbelichtung zu ändern.

Und genau dieses beschnittene APS-C war ja auch der Namensgeber der APS-C Sensoren in den Digitalen Spiegelreflexkameras...

Kurt Weinmeister
07.01.2016, 20:56
Danke schön :top:

Das war nicht meine (fotografische) Zeit.

About Schmidt
07.01.2016, 21:08
Das kann man wirklich nicht pauschalieren.

Womit du dir schon selbst widersprichst. ;)


Hallo Volker,
das finde ich gar nicht. Natürlich ist es richtig und wichtig, dass man Begriffe richtig verwendet. Das widerspricht aber nicht der Tatsache, dass man gute Bilder auch machen kann, wenn man von den Begriffen keine Ahnung hat.
Gruß Wolfgang

TONI_B
07.01.2016, 21:12
Die ganze Diskussion läuft letztlich auf eine Definition von "Scharf" hinaus, denn damit ist der Zerstreuungskreis definiert. Wenn wir von 30µm ausgehen, bräuchte man keine neu gerechneten Objektive für die Sensoren (egal wie groß) mit Pixeln in der Gegend von 2-6µm.

Rein gefühlsmäßig würde ich als Zerstreuungskreis die doppelte Pixelgröße nehmen. D.h. bei meiner A77 ca.7-8µm...

screwdriver
08.01.2016, 01:39
...dass man gute Bilder auch machen kann, wenn man von den Begriffen keine Ahnung hat.

Das "kann" man sogar mit Vollautomatiken und gänzlich ohne Ahnung von der Technik. :roll:
Wenn man "nur" ein Auge fürs Motiv hat.

Dem ungeübten Berachter ist idR. das Spiel mit der Schärfentiefe sowas von Wumpe.
Im Gegenteil. Der fragt dann eher noch, warum da "nicht alles scharf" ist.
Das geht ja sogar mit dem Handy besser..... ;)