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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie man ein Meisterwerk fotografiert


hlenz
02.01.2016, 16:41
Das perfekte Foto - so einfach? ;)

http://www.sueddeutsche.de/panorama/silvester-in-manchester-malerisches-delirium-1.2803545

TONI_B
02.01.2016, 16:47
Wenn es "perfekt" ist, Menschen in peinlichen Situationen zu fotografieren, habe ich den Sinn des Fotografierens, die Kunst und die Ethik(?) dahinter nicht verstanden. :roll::flop:

baerle
02.01.2016, 16:48
:shock:

Nachträglich eingefügt:
Wenn es "perfekt" ist, Menschen in peinlichen Situationen zu fotografieren, habe ich den Sinn des Fotografierens, die Kunst und die Ethik(?) dahinter nicht verstanden.

Das trifft meine Sprachlosigkeit ganz gut.

juergendiener
02.01.2016, 16:54
Kuck mal, Mami, der König hat ja gar keine Kleider an...

WildeFantasien
02.01.2016, 16:55
Wie geil! :top:

So einfach geht das. Der Besoffene auf dem Boden liegend, erinnert mich, so wie er nach der Flasche greift, auch an die Erschaffung Adams.

Wie aus einem ganz schlechten Film. :mrgreen: Das ist echte Kunst.

About Schmidt
02.01.2016, 17:33
Da bekommt die Gesellschaft, die bezüglich solcher Bilder Jubelt auch noch den Spiegel vor gehalten und merkt nicht mal, wie verblödet sie mittlerweile ist.

Ich leide mit euch!
Wolfgang

guenter_w
02.01.2016, 17:54
Welch gequälte Aufschreie des SUF!:roll::roll:

Egal, wie man zu der Aufnahme steht, das Entscheidende ist für den Fotografen, dass eine Agentur das Bild angenommen hat und für klingende Münze an etliche Redaktionen verticken konnte! Ein Profi ist in erster Linie Profi, weil er mit seiner Leistung mehr oder weniger gut seinen Lebensunterhalt bestreiten kann - dieser hier hat schätzungsweise seine eigene Silvesterfeier mit dem Erlös aus diesem Bild mehr als gut bestreiten können. Dass darüber hinaus sich auch noch Bildredakteure (sind auch nur Profis...) mit den ästhetischen Qualitäten des Bildes beschäftigen, spricht nicht gegen das Bild.

Dass es so manchem nicht gefällt, ist wie beim Genuss von Kernseife, Geschmackssache...

TONI_B
02.01.2016, 18:03
D.h. der Profit rechtfertigt nicht nur das Anfertigen dieses Bildes, sondern auch die Veröffentlichung? :roll:

Wie war denn das mit dem "Recht auf das eigene Bild"?

Hat der "Profi" sich die Erlaubnis der abgebildeten Personen zur Veröffentlichung eingeholt?

André 69
02.01.2016, 18:06
@ Toni, Du kennst diesbezüglich die Rechtslage in GB? ... ich nicht.

guenter_w
02.01.2016, 18:11
D.h. der Profit rechtfertigt nicht nur das Anfertigen dieses Bildes, sondern auch die Veröffentlichung? :roll:

Wie war denn das mit dem "Recht auf das eigene Bild"?

Hat der "Profi" sich die Erlaubnis der abgebildeten Personen zur Veröffentlichung eingeholt?

Hallo da draußen, es gibt nicht nur Deutschland und deutsches Recht. Lasst doch solche Sachen die der Juristen sein (die Agentur hat da garantiert nicht die schlechtesten Anwälte und die Redakteure sind üblicherweise auch nicht rechtlich unbeleckt).

Sind wir jetzt bei den Mohammed-Karikaturen angelangt?:roll::roll::roll:

Auch die Kunst geht nach dem Brot - zumal wenn das Brot nicht vom Discounter sein muss, sondern vom feinsten Bäcker sein darf! Wer für Geld fotografiert, fotografiert nach den Ansprüchen seiner Kunden. Ethische und moralische Kriterien muss sich ein Profi auch erst mal leisten können - ein Amateur darf sie jederzeit nach Belieben haben!

TONI_B
02.01.2016, 18:21
@ Toni, Du kennst diesbezüglich die Rechtslage in GB? ... ich nicht.Nein, kenne ich nicht! Aber ich denke, dass es ethisch sehr grenzwertig ist, solche Szenen zu veröffentlichen...

hlenz
02.01.2016, 18:25
Nun, es ist die Presse. Und die gesamte Serie (http://www.manchestereveningnews.co.uk/news/greater-manchester-news/manchester-new-years-eve-pictures-10673770#rlabs=3%20rt$category%20p$1) ist schon dazu geeignet, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten - finde ich.
Den Hype um das einzelne Foto kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen; der zeigt eher wie abgestumpft wir heute sind...

guenter_w
02.01.2016, 18:35
Nun, es ist die Presse. Und die gesamte Serie (http://www.manchestereveningnews.co.uk/news/greater-manchester-news/manchester-new-years-eve-pictures-10673770#rlabs=3%20rt$category%20p$1) ist schon dazu geeignet, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten - finde ich.
Den Hype um das einzelne Foto kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen; der zeigt eher wie abgestumpft wir heute sind...

Und schon hat sich das Bild mehrfach gelohnt - für den Fotografen, der sein Handwerk beherrscht und das Bild beruhigt in sein Portfolio aufnehmen kann und wird, für die Presse und die Twitter-Community, denn es wird sowohl über den Inhalt, als auch ber die Gestaltung lebhaft diskutiert. Die Qualität des Bildes geht somit über das rein Dokumentarische weit hinaus! Wieviele berühmte Kunstwerke haben tatsächlich negative Erscheinungen zum Thema? Mindert das deren künstlerische und ästhetische Qualität? Welche positive Ausstrahlung haben denn z.B. die Horrorbilder der Twin-Tower mit aufprallendem Flugzeug? Mindert der Schrecken deren Qualität?

Wer das Bild nicht gut findet, muss es auch nicht ansehen.

jqsch
02.01.2016, 18:35
Der Fotograf war fuer eine Zeitung unterwegs. Die Freiheit der Presseberichterstattung ist eines unserer Grundrechte. Das sollten wir hochhalten. Oder wollen wir polnisch ungarische Verhaeltnisse. Die Dokumentation solcher Auswuechse unserer Gesellschaft aufzuzeigen ist die Aufgabe von Pressefotografen. Was daraus dann bei Twitter wurde kann ich zwar nicht nachvollziehen, aber auch Satire ist unter dem Kunstbegriff schuetzenswert und eines unserer Grundrechte. Auf der einen Seite regen wir uns alle wegen Einschraenkungen der Panoramafreiheit auf, aber moechten klassische Street und Reportagefotografie eingeschraenkt wissen ?

@Wolfgang/Toni

Wer sich in solche Siuationen begiebt hat - und da habe ich durchaus Defizite - hat nicht mein Mitleid, wenn man ( nicht ich) solch ein Bild macht und auch veroeffentlicht

TONI_B
02.01.2016, 19:16
Bei all den - z.T. sehr weit her geholten Argumenten - bezüglich der Freiheit der Kunst(?) oder des Journalismus, frage ich mich schon wo die Ethik und die Moral bleibt?

D.h. ihr hättet nichts dagegen, wenn man euch in solch einer Situation fotografiert und es dann veröffentlicht - nur damit die Freiheit der anderen gewahrt bleibt?

SteffDA
02.01.2016, 19:22
Bei mir würde das unter "Dokumentation des Zeitgeschehens" laufen.

guenter_w
02.01.2016, 19:27
D.h. ihr hättet nichts dagegen, wenn man euch in solch einer Situation fotografiert und es dann veröffentlicht - nur damit die Freiheit der anderen gewahrt bleibt?
Vielleicht haben die "Motive" grundsätzlich vergessen, wo sie sich wie bewegen oder benehmen! Von daher kann man, abgesehen vom zuerst erwähnten Bild, das ich für sehr gelungen halte, die journalistische Pflicht erkennen, derart negative gesellschaftliche Auswüchse zu dokumentieren. Das angesprochene Kriterium "Menschenwürde" erfordert auch menschenwürdiges Benehmen! Die Freiheit der Gesellschaft wird sehr wohl tangiert, einerseits durch Verschmutzungen und Sachbeschädigung, durch die Notwendigkeit, Polizei und Rettungskräfte einzusetzen, durch die Belastung des Gesundheitssystems und ggf. der Rentenkassen usw. Man könnte durchaus diskutieren, wie und warum es zu solchen Auswüchsen und Entgleisungen kommt (ist ja nicht ein spezifisch Problem von GB, sondern auf fast jedem Dorffest auch hierzulande zu sehen).

Und schon wieder ein Pluspunkt für den Fotografen und die von ihm ausgelöste Diskussion!

Nebenbei: ich empfehle mal den Besuch der Notaufnahme einer deutschen Klinik am frühen Sonntagmorgen oder ein paar Gespräche mit Ärzten und dem Personal des Rettungsdienstes!

TONI_B
02.01.2016, 19:29
Dass das die Realität ist, ist mir schon klar. Es stellt sich mir aber die Frage, ob man das dokumentieren muss und was daran Kunst ist?

Und, ob man damit mit nicht Grundrechte anderer verletzt unter den Deckmantel der Kunst.

TONI_B
02.01.2016, 19:31
Das angesprochene Kriterium "Menschenwürde" erfordert auch menschenwürdiges Benehmen!Wirklich? D.h. jedem, der sich nicht ordentlich benimmt, darf man seine Würde nehmen?

turboengine
02.01.2016, 19:34
Ich sehe da noch viel Potential zwischen diesem Bild und Donald Trump. :)

Also ehrlich, mit der political correctness kann man es auch echt übertreiben. Wer sich mit einer Flasche Bier in einer Stadt mitten auf die Strasse legt, muss damit rechnen, dass man fotografiert wird. Und wenn der Fotograf bei einer Zeitung arbeitet, ist man in der Zeitung. Klingt komisch - ist aber in GB so.

Das Bild finde ich gut. Sehr gut sogar.

Das Paparazzi-Unwesen finde ich viel schlimmer. Aber niemand käme auf die Idee, die eigene Oma zu mobben, nur weil sie "Das Goldene Blatt", "Gala" oder die Kronenzeitung liest, oder?

guenter_w
02.01.2016, 19:35
Das Foto des toten Uwe Barschel in der Hotel-Badewanne war klarer Voyeurismus und eines guten Journalisten nicht würdig! Das ist eine andere Ebene! Die hier fotografierten haben sich sämtlichst selbst und freiwillig in ihre "unwürdige" Lage gebracht.

turboengine
02.01.2016, 19:38
Wirklich? D.h. jedem, der sich nicht ordentlich benimmt, darf man seine Würde nehmen?

Was wäre dein Gegenentwurf? Schwarzer Balken über die Augen oder nur positive Darstellungen wie in Nordkorea? Ist "Würde" ein Vehikel für Zensur?

TONI_B
02.01.2016, 19:42
Ist "Würde" ein Vehikel für Zensur?Nein, habe ich nie behauptet! Aber zwischen Zensur und einer gewissen Zurückhaltung ist auch noch sehr viel Platz.

alberich
02.01.2016, 19:46
-

alberich
02.01.2016, 19:47
Einfach nur mal so. Martine Frank, Hoepker, Koudelka, Freed, Gilden, Cartier-Bresson, Capa und viele mehr.....
Drunkard Galerie bei Magnumphotos.com (http://www.magnumphotos.com/C.aspx?VP3=SearchResult_VPage&VBID=2K1HZOKUSYYNN)

Soll das jetzt alles weg?

turboengine
02.01.2016, 19:49
Der Effekt ist derselbe. "Selbstzensur" nennt man das und führt über kurz oder lang zum Misstrauen in die Medien. Das lässt sich auch derzeit sehr schön bei der Berichterstattung über die Flüchtlingskrise beobachten.

Edit: Siehe auch:

http://noelle-neumann.de/wissenschaftliches-werk/schweigespirale/

wwjdo?
02.01.2016, 20:10
Wirklich? D.h. jedem, der sich nicht ordentlich benimmt, darf man seine Würde nehmen?

Wie steht es mit der Selbstverantwortung aus?

Dass solche schonungslosen Darstellungen ohne viel Aufhebens möglich sind, sagt viel über den moralischen Zustand einer Gesellschaft aus.

Und: wo ein Opfer, da ein "Täter" (voyeristischer Fotograf) - das ist ein weiteres Verfalls-Indiz. :flop:

About Schmidt
02.01.2016, 20:41
@Wolfgang

Wer sich in solche Siuationen begiebt hat - und da habe ich durchaus Defizite - hat nicht mein Mitleid, wenn man ( nicht ich) solch ein Bild macht und auch veroeffentlicht

Hallo Jürgen,
mir ging es nicht darum, dass dieses Bild gemacht wurde, sondern viel mehr um den Hype des es ausgelöst hat. Ich sehe das mit der Pressefreiheit, genau so wie du. Nur dass es Leute gibt, die so was dann zur Kunst hochstilisieren, wärend sie echte Kunst verkennen (also so genannte Kulturbanausen) macht mich da schon etwas mehr als nachdenklich. Es wirft in mir die Frage auf, wohin unsere Kultur so langsam abdriftet.

Gruß Wolfgang

hlenz
02.01.2016, 21:05
Nur dass es Leute gibt, die so was dann zur Kunst hochstilisieren, wärend sie echte Kunst verkennen (also so genannte Kulturbanausen) macht mich da schon etwas mehr als nachdenklich. Es wirft in mir die Frage auf, wohin unsere Kultur so langsam abdriftet.


Naja, in dem ganzen Kontext ist wohl der fehlende Kunstverstand noch das geringste Übel. ;)

guenter_w
02.01.2016, 21:09
Nur dass es Leute gibt, die so was dann zur Kunst hochstilisieren, wärend sie echte Kunst verkennen (also so genannte Kulturbanausen) macht mich da schon etwas mehr als nachdenklich. Es wirft in mir die Frage auf, wohin unsere Kultur so langsam abdriftet.



Na, na, na - ist das nicht ein bisschen sehr anmaßend, wenn man Kunst nur an eigenen Maßstäben qualifiziert? Ich dachte, diese Zeit ist seit 70 Jahren Geschichte!

WildeFantasien
02.01.2016, 21:18
Ich verstehe überhaupt nicht wo das Problem ist. Das Bild ist in seiner Komposition wirklich gut und hätte fast schon gestellt sein können. Die Personen auf dem Bild sind insgesamt einfach nur Beiwerk einer Situation, die das Zeitgeschehen dokumentiert. In GB wird nun mal gesoffen bis zum Umfallen. Warum soll man das nicht öffentlich zeigen? Weil dieser Sittenverfall irgendjemandem vielleicht nicht gefällt?

Ich finde eine Presse gut, die keine Selbstzensur ausübt. Ich erwarte objektive Berichterstattung und nicht die Darstellung einer Welt, wie sie der Chefredakteur gerne präsentiert. Die Presse in Deutschland ist mir da oft zu zahm, teilweise zu politisch und kommt mir bei einigen Themen gleichgeschaltet vor.

Darüber zu streiten ob das Foto nun echte Kunst ist oder nicht, wäre für mich eine akademische und nutzlose Diskussion. Das Bild gefällt mir und das reicht.

amateur
02.01.2016, 23:30
Ich kann den Hype schon nachvollziehen. Das Motiv selbst ist dabei doch eigentlich nachrangig. Die Kompositiion ist erstklassig, alle Personen wirken wie in einem klassischen Gemälde arrangiert Das Eingangsposting "so einfach ist das also" zeugt von reichlich Unverständnis für gestalterische Fragen von situativer Fotografie.

Stephan

Anika
02.01.2016, 23:44
Ich finde das Foto weder unethisch noch "einfach". Es ist eine selten saubere Komposition, Dynamik und Handlung, das Bild lebt und atmet wortwörtlich.

About Schmidt
03.01.2016, 09:45
Na, na, na - ist das nicht ein bisschen sehr anmaßend, wenn man Kunst nur an eigenen Maßstäben qualifiziert? Ich dachte, diese Zeit ist seit 70 Jahren Geschichte!

Oh, bitte nicht falsch verstehen. Ich messe Kunst gewiss nicht an eigenen Maßstäben!!!

Aber du hast recht, es ist interessant, was da alles herein interpretiert wird.

Gruß Wolfgang

TONI_B
03.01.2016, 09:51
Und wer definiert, was Kunst ist?

amateur
03.01.2016, 09:53
Originalposting wurde inzwischen geändert...

About Schmidt
03.01.2016, 09:56
Sorry, hatte es doch noch mal um umformuliert, weil ich es selbst zu heftig fand.

Gruß Wolfgang

Zaar
04.01.2016, 00:59
Ich dachte, diese Zeit ist seit 70 Jahren Geschichte!

You lose.

guenter_w
04.01.2016, 10:53
You lose.
Zerstöre nicht mein letztes Fünkchen Hoffnung!

wronglyNeo
04.01.2016, 12:23
In GB wird nun mal gesoffen bis zum Umfallen.

Etwas, was anderswo natürlich nie vorkommen würde (z.B. in Land der Brauer und Winzer) ;)

Ich weiß nicht, was alle an dem Bild so verwerflich finden. Das einzige "verwerfliche" was ich sehen kann, ist ein mutmaßlich betrunkener Mann. Wie verwerflich man das nun finden möge, hängt von den eigenen Maßstäben und der eigenen Scheinheiligkeit ab.

Das Bild ist deshalb gut, weil die Situation gut getroffen ist. Das lässt es wie arrangiert wirken, ähnlich wie ein Gemälde, das eine Gesamtszene aus vielen Einzelsituationen komponiert. Die Ästhetik des Bildes ist eben eher journalistischer Natur. Sicherlich vielleicht nicht die Form von Ästhetik, die man sich als Hochglanzdruck an die Wand hängt.

Wie man die Tatsache, dass das Bild gemacht wurde, an sich verwerflich finden kann, ist mir nun völlig unverständlich. Sicher gibt es ein Recht am eigenen Bild. Doch wenn man jeden immer erst ein Model Release unterschreiben ließe, wäre die ganze bildjournalistische und dokumentarische Photographie hinfällig. Meint ihr der Vietcong auf diesem Photo (http://www.newseum.org/2015/05/12/pulitzer-prize-photography-saigon-execution/) wurde vorher noch nach seiner Einwilligung gefragt?

matti62
04.01.2016, 13:06
Welch gequälte Aufschreie des SUF!:roll::roll:

Egal, wie man zu der Aufnahme steht, das Entscheidende ist für den Fotografen, dass eine Agentur das Bild angenommen hat und für klingende Münze an etliche Redaktionen verticken konnte! Ein Profi ist in erster Linie Profi, weil er mit seiner Leistung mehr oder weniger gut seinen Lebensunterhalt bestreiten kann - dieser hier hat schätzungsweise seine eigene Silvesterfeier mit dem Erlös aus diesem Bild mehr als gut bestreiten können. Dass darüber hinaus sich auch noch Bildredakteure (sind auch nur Profis...) mit den ästhetischen Qualitäten des Bildes beschäftigen, spricht nicht gegen das Bild.

Dass es so manchem nicht gefällt, ist wie beim Genuss von Kernseife, Geschmackssache...

Was denkst Du hat er erhalten? 50E oder max. 100E? Vielleicht? In meinem Umkreis wird nach Personen gesucht, die das nebenberuflich für die Zeitungen machen. Ich denke, das ist eher ein totes Geschäft....

guenter_w
04.01.2016, 14:45
Was denkst Du hat er erhalten? 50E oder max. 100E? Vielleicht? In meinem Umkreis wird nach Personen gesucht, die das nebenberuflich für die Zeitungen machen. Ich denke, das ist eher ein totes Geschäft....

Der Fotograf ist Freelancer und arbeitet garantiert nicht für lau...

Edit: Vielleicht sollte man, bevor man irgendeinen Kommentar postet, doch mal ein bisschen nachlesen. Das spart so manches...

amateur
05.01.2016, 05:26
Der Fotograf ist Freelancer und arbeitet garantiert nicht für lau...

Natürlich ist das sein Beruf. Wobei die Einkommen in diesem Bereich ja tatsächlich unterirdisch sind. Aber was ändert das alles am Bild selbst?

Stephan

dey
05.01.2016, 09:43
Ich finde das Bild kein herausragendes Kunstwerk aber wirklich gut.
Es ist ein spektakuläres Arrangement, welches eine reale Szene in ein gestelltes Kunstwerk verwandelt.

Die Umstände, wie es entstanden ist *1, sind für die westliche Welt beschämend.
Aber diese Prozession ist eine, die Lebensfreude und Freiheit zeigt. Eben auch die Freiheit sich zum Affen zu machen.

*1 einfach auch mal die ganze Bildserie anschauen. Die zwei Bilder davor und danch sind interessant.

guenter_w
05.01.2016, 10:07
Natürlich ist das sein Beruf. Wobei die Einkommen in diesem Bereich ja tatsächlich unterirdisch sind. Aber was ändert das alles am Bild selbst?

Stephan

Seltsam - entweder meinen die Amateure, Berufsfotgrafen nagen alle am Hungertuch oder die Spitzenverdiener seinen die absoluten Ausnahmen!

Weder das eine noch das andere ist richtig - es gibt eine große Anzahl von Fotografen mit ganz ansehnlichem Einkommen. Von denen liest man in Foren nichts, die machen ihren Job und dann auch Feierabend. In Foren hängen die nicht rum! Natürlich gibt es eine ganze Reihe von Freelancern knapp am Hartz IV-Niveau, meist ohne Ausbildung! Dann gibt es auch absolute Spitzenverdiener, die für 1000 € Tagessatz vielleicht die Augenbraue lupfen, die Kamera aber nicht anfassen.

Handwerklich gute Fotografen mit ordentlicher Vernetzung haben durchaus ihr Auskommen, die Möchtegernprofis jammern halt.

Der hier angesprochene Fotograf hat eine gute Vernetzung und weiß sicherlich diese richtig zu nutzen. Und ja - für Sptzenbilder sind Spitzenhonorare noch immer üblich!

Es gibt noch eine Welt jenseits der 10 €-Honorare der örtlichen Tageszeitung für die Bilder vom Kaninchezuchtverein!

gpo
05.01.2016, 11:09
Es gibt noch eine Welt jenseits der 10 €-Honorare der örtlichen Tageszeitung für die Bilder vom Kaninchezuchtverein!

Dein Beitrag ist leider für die Katz....die Interpretation ist falsch :shock:

der Anteil derer die "wirklich noch was verdienen"....ist derart klein,
das es schon schwerfällt das in Prozent auszudrücken :roll:

die Minuskurve fing mit der Euroumstellung an und ging jedes Jahr tiefer in den Keller :cry:
ich könnte es dir an meiner Buchhaltung nachweisen....

deine Aussagen glaube ich nur....wenn du tatsächlich Zahlen auf den Tisch legst....
und das wird dir nicht gelingen :crazy:
Mfg gpo

lampenschirm
05.01.2016, 11:18
Kriegs-Gewalt- "normale" Elendsdartsellungen sind wir uns gewohnt oder eben gar abgestumpft dagegen :shock: ....das hier ist insofern auch das tägliche Leben....den Spiegel vor die eigene (gesellschafts-) Nase hingehalten zu bekommen ist halt stehts so ne Sache

in der Fotoserie hats zusätzlich paar gut eingefgangne Momente in fototechnischer Hinsicht

------------------------
unter dem Strich:

alles in Butter

guenter_w
05.01.2016, 11:31
deine Aussagen glaube ich nur....wenn du tatsächlich Zahlen auf den Tisch legst....
und das wird dir nicht gelingen :crazy:

Komisch, ich kenne etliche Berufsfotografen. Die legen mir natürlich nicht ihren Einkommensteuerbescheid alle Jahre vor, jammern tun die auch, aber das gehört zum Handwerk! Gemessen am allgmeinen Niveau von Freuberuflern geht es denen aber deutlich sichtbar soo schlecht nicht. Von Berufsaufgabe hat noch keiner von denen gesprochen, manche verdienen sich mit Studiovermietung noch ein Zubrot, andere mit kompletter Mediengestaltung. Reportage und Event macht von denen keiner, die Hochzeitsfotografie ist preislich versaut, Industrie-, Food- und Werbegestaltung, aber auch Modefotografie bringen mit gutem Kundenstamm durchaus nennenswerte Umsätze. Man muss sich seine Nische suchen und durch solide zuverlässige Qualität vom Wettbewerb abheben! Aber wem sage ich das!

08/15-Bildchen gibt es im Stock zuhauf und billig, billig, billig. Zeitungsfotografie beruflich - nein danke!

gpo
05.01.2016, 11:58
und ich spreche von Fotografenkollegen....
die mir ihre Umstände "offenlegen"...

man(ich) wuste, welche Kunden die hatten, in etwa welche Umsätze,
konnte mir daran "Gewinne" rausrechnen....
und auch ich hatte keine Probleme damit "meine Umstände" in passenden Kreise öffentlich zu machen...

ich unterstelle dir aber mal das "bekannt sein" nicht ausreicht...
gelogen wurde immer schon, nur seit dem Internet wird gelogen bis die Balken sich biegen...

bei drei Agenturen wurde noch einen Tag vor der Pleite,
auf ganz dicke Hose gemacht, sogar Angebote eingefordert....

ein Fotograf kaufte sich sogar noch einen fetten Body, obwohl er ihn nicht bezahlen konnte...
und von den gut 25 mir bestens bekannten Kollegen...ist praktisch keiner mehr dabei...

der Letzte hatte gerade sein Studio dichgemacht...warum
weil seinem letzte Kunden ein Männermagazin> die Werbekunden wegblieben...
die konnten nicht mal minimal Honorare bezahlen...

die einzigen die noch was verdienen....wo auch noch Steigerungen möglich wären....
sind Leute aus der Postproduktion (EBV)...die haben nun dicke Eier in der Hose
und tun so, als ob sie die Bilder machten :crazy:
Mfg gpo

Erster
05.01.2016, 21:08
die einzigen die noch was verdienen....wo auch noch Steigerungen möglich wären....
sind Leute aus der Postproduktion (EBV)...die haben nun dicke Eier in der Hose
und tun so, als ob sie die Bilder machten :crazy:
Auch wenn es OT ist, sollte es “dem Fotografen“ schon zu denken geben, wenn der EBVler das Geld verdient und nicht der Fotograf...