Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : α58 Langzeitbelichtung - Spiegelvorauslösung?
just_wait
22.10.2015, 13:04
Hallo zusammen,
nachdem ich schon SONY kontaktiert habe und wenig hilfreiche Antwort bekam nun mal hier mein Anliegen:
Ich besitze eine SONY a58k. Habe auch schon Langzeitbelichtungen mit ND-Filter gemacht. Diese wiesen aber alle eine gewisse Unschärfe auf. Natürlich habe ich vor Anbringung des ND-Filters manuell scharf gestellt. Objektiv war das 18-55 mm SAM II Kit. Ich erwarte von dem Objektiv natürlich nicht das Allerbeste aber eine gewisse Schärfe wäre schön.
Durch Recherche bin darauf gestoßen, dass eine Spiegelvorauslösung bei Langezeitaufnahmen Sinn macht. Dadurch kommt es ja beim rechtzeitigen Hochklappen der Spiegelfolie nicht zu einer minimalen Verwackelung und das Bild sollte scharf sein. Kurz um: Gibt es bei der a58 eine Möglichkeit der Spiegelvorauslösung?
SONY bat mir auch an meine Kamera zu untersuchen und ggf. zu reparieren. Allerdings wüsste ich nicht was nach meiner Beschreibung defekt sei.
Ich hoffe Ihr könnt mir helfen.
So long
Spiegelvorauslösung gibt es nicht, aber ist dein Stativ stabil genug? Löst du berührungslos (Kabelauslöser, IR Auslöser) aus? Hast du den Stabi auf dem Stativ abgeschaltet?
just_wait
22.10.2015, 13:09
Danke für die erste schnelle Antwort. Kabelgebundener Fernauslöser wurde verwendet. Stativ stand sehr sicher, Beine habe ich nicht Komplett ausgefahren. Stabi hatte ich aus. Hatte vorher noch recherchiert.
Wenn ich wüsste, wie ich hier ein Bild hochladen kann, würde ich mal ein Beispiel zeigen.
click (http://www.sonyuserforum.de/forum/faq.php?faq=faq_bda#faq_bda_galerie)
Bei der A58 wird beim Auslösen der Spiegel nicht hochgeklappt.
Der ist fest.
Dadurch kann deine Unschärfe nicht vom Hochklappen des Spiegels kommen.
Die Unschärfe kann auch der ND Filter verursachen.
Ich verwende die Hoya Filter und bin bisher sehr zufrieden.
DonFredo
22.10.2015, 13:14
Durch Recherche bin darauf gestoßen, dass eine Spiegelvorauslösung bei Langezeitaufnahmen Sinn macht. Dadurch kommt es ja beim rechtzeitigen Hochklappen der Spiegelfolie nicht zu einer minimalen Verwackelung und das Bild sollte scharf sein.
Hi,
nein, die Spiegelfolie klappt nicht hoch, sondern ist feststehend.
Ich sage mal, dass Du mit dem Filter fokussieren musst.
Bilder einstellen: http://www.sonyuserforum.de/forum/faq.php?faq=faq_bda#faq_bda_galerie und http://www.sonyuserforum.de/forum/faq.php?faq=faq_bda#faq_bda_bilder
Saitenschuft
22.10.2015, 13:16
Spiegelvorauslösung hat man bei Spiegelreflex Kameras. Der Spiegel wird für den Sucher herunter geklappt (verdeckt den Sensor) kurz vor der Aufnahme klappt der Spiegel dann hoch und ermöglicht so die Belichtung, was zu einer Verwacklung führen kann.
Die A58 ist eine SLT, hat einen durchlässigen Spiegel, der das Licht sowohl auf den Sucher, AF-Modul als auch auf den Sensor durchlässt. Dieser Spiegel muss nicht geklappt werden. Also keine Verwacklung.
Die Ursache ist somit wo anders zu suchen.
Bilder einstellen zur Analyse ist immer eine gute Idee ;)
Uuups, andere waren deutlich schneller ... :cry:
just_wait
22.10.2015, 13:31
Vielen Dank für all eure überaus guten und schnellen Antworten. Das hilft mir schon einmal weiter. Bild wird noch folgen, will gerade nur nicht ganz klappen.
Möglicherweise f/16 oder f/22 verwendet?
just_wait
22.10.2015, 13:48
Hier eines der Fotos:
6/DSC00998.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=237041)
Blende war tatsächlich sehr klein: f20
ISO lag bei 200
18 mm und 24 Sek. belichtet.
Ich denke die 18 mm und die kleine Blende könnten das Problem sein. Ist das generell bei dem Kit so? Was würdet ihr mir für die Zukunft raten?
Ich finde es faszinierend wie schnell hier alles geht. TOP!!! :top:
Es gibt für jede Kamera eine "förderliche Blende". Das ist die max. Blende, bei der die Beugungsschärfe noch nicht sichtbar ist. F20 ist definitiv zu viel.
Jene der A58 kenne ich leider nicht. Da kann hier sicherlich jemand helfen.
Dein Bild ist Vorderhand erst mal sehr gut. Mir gefällt der Effekt, auch wenn er von dir nicht beabsichtigt war.
War da Nebel auf dem Wasser im Vordergrund? Das Wasser um die Bühnen herum sieht etwas seltsam aus.
Zur Blende ist das wichtigste schon gesagt, vielleicht noch die Antwort auf die Frage warum man dann Blenden wie 20 überhaupt einstellen kann: weil es für kleine und mittlere Ausgabegrößen wichtiger sein kann eine große Schärfentiefe zu haben als bestmögliche Aufklösung.
Stell doch vielleicht noch mal einen 100% Ausschnitt des Bereichs ein, auf den du scharfgestellt hattest.
Übrigens: der Fleck unten links ist ein Staubkorn auf dem Sensors, auch das sieht man bei F20 besonders "gut".
just_wait
22.10.2015, 14:28
Hier nun der Bereich, auf den ich scharf gestellt hab:
6/DSC00998_Schrfebereich.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=237042)
Ja das mit dem Fleck ist mir auch unangenehm und fiel mir auch auf. Passiert wenn man zu viel will und zu oft draußen ist. Ist aber jetzt behoben :doh:
Nebel war übrigens keiner da. Um mal ganz unverfroren zu sein, welche Einstellung hättet ihr verwendet? Filter ist übrigens von Hayda.
Im Vordergrund lagen übrigens kleine Steine. Die wurden nur ab und an von Wasser umspült. Deswegen wohl dieser Effekt. Habe noch ein anderes Foto wo dieser Effekt wesentlich deutlicher rüber kommt.
der_knipser
22.10.2015, 14:46
Das sieht sehr nach Beugungsunschärfe aus, weil die Blende zu weit geschlossen war.
Empfehlung: Wiederholen mit Blende f/8.
just_wait
22.10.2015, 14:50
Das mit der Blende und wohl auch der Brennweite werde ich mir sehr zu Herzen nehmen. Doofe Anfängerfehler würde ich behaupten.
Windstill war es, wie an der See üblich, nur bedingt. Aber es war früh morgens nun nicht wirklich richtig windig.
der_knipser
22.10.2015, 14:57
Wind wackelt gerne an der Kamera.
Dagegen hilft:
- Stativ möglichst breitbeinig aufstellen
- Mittelsäule nicht ausziehen
- Kameragurt (= Segelfläche) abnehmen
- bedingt möglich: für Windschatten sorgen
Man kann auch noch, wenn vorhanden, am Haken der unten an der Mittelsäule verbaut ist Ballast anhängen. Stabilisiert das ganze noch etwas.
Grüßle
Jürgen
Hier nun der Bereich, auf den ich scharf gestellt hab:
Ja, das sieht nach Beugungsunschärfe aus - da kann man aber auch mit beherztem Nachschärfen noch etwas herausholen.
Gegen Wind helfen auch einfach ein paar meehr Bilder: mit Glück schläft er mal für die richtige halbe Sekunde ein.
der_knipser
22.10.2015, 15:33
... Ballast anhängen...Bitte Vorsicht mit solchen Tipps. Das hatte ich früher auch geglaubt, weil ich das irgendwo hier im Forum so gelesen hatte, musste aber in der Praxis feststellen, dass das nicht funktioniert. Ich hatte eine schwere(!) Fototasche an diesen Haken gehängt, mit dem Ergebnis, dass nun gar kein Bild mehr scharf wurde.
Über den Grund habe ich mir erst viel später Gedanken gemacht, aber eigentlich ist es ganz klar. Die Tasche wurde vom Wind bewegt, und begann leicht zu schaukeln. Das war nicht so viel, dass es gleich auffiel, aber wenn man darauf achtet, sieht man das. Allein das Schaukeln verursacht so viel Bewegung im Stativ, dass die Langzeitbilder unweigerlich verwackeln. Ich wollte mein Manfrotto 055er damals schon entsorgen, so sauer war ich über die verdorbenen Bilder.
Bin aber heute froh, dass ich's noch habe. ;)
Patrick M
22.10.2015, 15:41
Da es hier angesprochen wurde...
Hängt die förderliche Blende einzig von der Kamera oder auch vom Objektiv ab?
Gibt es einen Sammelthread der förderliche Blenden zusammenträgt?
P.S. Mit dem Anhängen am Haken habe ich auch schlechte Erfahrungen, zu viel Bewegung am Gewicht selbst und wenn schon der Kameragurt das Bild verwackelt, dann kann das eine Kameratasche mit gut 3 Kilo natürlich noch viel besser :P
Nur von der Kamera.
Wir hatten hier in irgendeinen Thread mal eine Liste. Ich suche mal.
sauer war ich über die verdorbenen Bilder.
Bin aber heute froh, dass ich's noch habe. ;)
Hallo Gottlieb
Wenn die Tasche frei baumeln kann bzw. noch Bewegungsspielraumhat, dann dürfte es klar sein. Mit einem Gummispanner und dem Fotorucksack am Boden liegend ging es eigentlich bei mir.
Grüßle
Jürgen
Und wenn du immer noch vor hast es wegzuwerfen. Sag bescheid. Ich warte dann unterm Fenster drauf :-)
NetrunnerAT
23.10.2015, 22:37
Meine Makro Erfahrung mit dem Minolta 200mm Makro. Ohne elektrischen Vorhang an, sind die Bilder mit mein Stativ verwackelt. 3kg oben drauf, sind die Bilder auch schärfer. Je nach Brennweiten werden mikro Wackler zum Thema.
Um welches Stativ / welchen Kugelkopf handelt es sich eigentlich?
Gerade die billigen Einstiegsmodelle mögen, wenn man seine ersten Schritte in den Langzeitbelichtungen macht, stabil wirken. Sie sind es aber nicht.
Wobei das hier schon deutlich nach Beugungsunschärfe aussieht. Und nach Kitgurke. :D
Am Leistungsmaximum ist man überlicherweise, wenn man 1-2 Blenden abblendet. Danach geht es meistens bergab. Ab f/11 geht an APS-C schon langsam die Beugungsunschärfe los. Ich versuche meistens zugunsten der Bildqualität, nicht stärker als f/8 abzublenden. Wenn doch, dann i.d.R. aus bildgestalterischen Gründen, um die Lichtersterne zu verstärken. Dann ist das aber ein bewusster Kompromiss zu Lasten der Schärfe.
Wenn die Langzeitbelichtung bei Tageslicht trotz Graufilter bei größeren Blenden zur Überbelichtung führt, kann vielleicht auch der Filter zu schwach sein. Tagesüber sollte man schon einen ND1000-Filter einsetzen.
SpeedBikerMTB
02.11.2015, 23:42
Zu den Einstellungen:
Warum eigentlich 200ASA? Bei 100ASA bist Du schon eine Blende größer! Und 14 wäre schon um einiges besser!
Bist Du sicher, dass der Stabi wirklich ausgeschaltet war? Ich hatte so etwas auch einmal und es lag nur am eingeschalteten Stabi! Der wirkt sich bei solchen langen Belichtungszeiten wirklich akut aus! Beugungsunschärfe spielt sicher mit, da diese Objektiv schon ab Blende 8 Schärfemäßig stark abfällt aber die war es nicht alleine! Ich tendiere mehr zu verwackelt bis Stabi! Ich habe dieses Objektiv nicht. Aber die nicht so lichtstarken alten Minolta Objektive wie z.B. das 28-135/4-4,5 lassen sich ohne Probleme bis Blende 16 abblenden!
LG Speedbiker
leonsecure
05.11.2015, 11:15
Bitte Vorsicht mit solchen Tipps. Das hatte ich früher auch geglaubt, weil ich das irgendwo hier im Forum so gelesen hatte, musste aber in der Praxis feststellen, dass das nicht funktioniert. Ich hatte eine schwere(!) Fototasche an diesen Haken gehängt, mit dem Ergebnis, dass nun gar kein Bild mehr scharf wurde.
Ich benutze nie Ballast, aber der Ballast sollte sicherlich eine hohe Dichte aufweisen (klein und schwer) und vermutlich am besten rund sein.
der_knipser
05.11.2015, 17:14
Ja, das kann man sicher optimieren bis zum Gehtnichtmehr. Rund und schwer bietet schonmal wenig Segelfläche, aber der Ballast muss auch so angebracht sein, dass er nicht schaukeln kann. Manche schwören auf eine Art Dreieckstuch, das zwischen den Beinen fixiert wird. Ich habe das noch nicht ausprobiert, halte das aber für eine machbare Lösung, weil es nicht pendeln kann. Andererseits ist die Windangriffsfläche ziemlich groß. Das sind für mich aber nur theoretische Überlegungen, die ich nicht durch Feldpraxis belegen kann.
Ich habe jedoch schon gemerkt, dass eine lange Streulichblende am Teleobjektiv bei Wind mit Sicherheit kontraproduktiv ist, und nach Möglichkeit abgenommen werden soll. Den Tragegurt der Kamera sowieso. Im Idealfall wartet man eine kurze Windpause ab, und hofft, dass sie länger dauert als die Belichtungszeit.
Oft überschätzt man ein Stativ. Das beste und teuerste Gitzo Carbon nützt nichts, wenn man z.B. die Beine nicht weit genug abspreizt. Ein Winkel von 45° dürfte dem Optimum recht nahe kommen, denn er sorgt für stabile seitliche Abstützung, ohne dass die Höhenlage instabil wird.
Wie gesagt, tolles Equipment allein macht noch kein gutes Bild. Und wie man es richtig anwendet, habe ich noch in keiner Bedienungsanleitung gelesen. Das Nachdenken beginnt immer dann, wenn die Bilder trotz genauem Fokussieren immer unscharf werden.
BellaTschau89
06.11.2015, 22:37
Ich habe mir jetzt nicht alle Beiträge hier durchgelesen, nur den Anfangspost.. aber ich besitze selbst eine Alpha58k und hatte dasselbe Problem, es hat mich fast zur Weißglut getrieben.
Nur eine kleine Einstellungsänderung hat das Problem gelöst:
Menü ---> Steady Shot---> Aus
Seitdem hab ich keine Probleme mehr bei Langzeitaufnahmen. Ich hoffe bei Dir ist es vielleicht ein ähnlich simpler Grund...
Dieses Teil wurde auf Vorschlag von Benny Rebel entwickelt und soll ausgezeichnet funktionieren, vielleicht ist das ja für den ein oder anderen was.
http://www.enjoyyourcamera.com/Stativzubehoer/Stativschrauben-Zubehoer/FLM-Flaschenhalter-CP-Loader-fuer-Centerpod-Kamerastative::8718.html