Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Crop Faktor und Abbildungsmaßstab
:?: :?: Hallo,
ich habe mal eine Verständnisfrage in Bezug auf den Crop Faktor und den erreichbaren Abbildungsmaßstab in der Makrofotografie.
Wenn ich mit meinem Tamron 100 einen Abblidungsmaßstab von 1: 0,5 habe, muß ich mit Crop Faktor zusätzlich zur 50 % Brennweitenverlängerung auch einen 50 % Abbildungsmaßstabsvergrößerung einkalkulieren oder habe ich da irgendwo einen simplen Denkfehler :?: :?:
pumapaul
16.03.2005, 20:37
hallo bembix,
mal ganz spontan: 1:1 bleibt 1:1. wenn ein objekt 1cm groß ist, wird es 1cm groß auf deinem chip abgebildet. der unterschied liegt lediglich in der größe des chips, die von kleinbild abweicht. oder mache ich jetzt einen denkfehler?
viele grüße aus dem bergischen
michael
Aber ist der Abbildungsmaßstab nicht für eine Film/ Chipgröße von 24 x 36 mm berechnet ? Müßte er nicht auf einem entsprechend kleinerem Chip mit dem jeweiligem Faktor multipliziert werden ?
Dimagier_Horst
16.03.2005, 21:01
Der Abbildungsmasstab ist, genauso wie die Brennweite, auf das Objektiv bezogen. Ein 50mm-Objektiv ist und bleibt ein 50mm-Objektiv, egal, wie groß das Aufnahmeformat ist. Der Cropfaktor beschreibt lediglich den Ausschnitt, ausgehend von einem Format (z.B. KB).
Ein Gegenstand von 5x5 Maßeinheiten wird bei einem Abbildungsmaßstab von 1:1 in der gleichen Größe scharf abgebildet. Je nach Chip-Größe bekommst Du einen Ausschnitt davon auf Deine Aufnahme. Aber die Abbildung wird nicht vergrößert oder verkleinert dargestellt.
Aber ein Ausschnitt der eingeplanten Objektivabbildung auf dem Chip ist doch mit einer Abbildungsmaßstabsvergrößerung im Vergleich zur analog SLR gleichzusetzen oder hab ich´s immer noch nicht gepeilt ?
Cougarman
16.03.2005, 21:06
Wenn ich mit meinem Tamron 100 einen Abblidungsmaßstab von 1: 0,5 habe,
Was für ein Objektiv ist das denn ? :shock:
oder mache ich jetzt einen denkfehler?
Nein.
Müßte er nicht auf einem entsprechend kleinerem Chip mit dem jeweiligem Faktor multipliziert werden ?
Nein.
Der Abbildungsmaßstab hat rein garnichts mit dem Aufnahmemedium zu tun.
Ob CCD oder Film, ob Crop 1,5 oder 10.
Egal.
Es ist eine Eigenschaft des Objektives und nicht der Kamera !
Tschuldigung, meinte das Soligor-Objektiv AF Makro 100 mm MC, f/3,5.
Wenn der Chip allerdings nur einen Teil des vom Objektiv angebotenen Bildes zeigt, wie Dimagier_Horst schrieb, dann würde er sich doch effektiv verändern - oder :?:
Ich denke 1:1 ist so ausgelegt, daß ein ein Zentimeter eines Obejektes auf einem 24 x36 mm Medium als ein Zentimeter wiedergegeben wird. Hat das Medium aber andere Maße passt die Rechnung doch nicht mehr und die Optik wird sich dessen doch kaum anpassen.
Bitte zeigt mir wo mein Denkfehler liegt :!:
Dimagier_Horst
16.03.2005, 21:33
1 cm wird auf einem Film 24x36mm auch als 1 cm wiedergegeben. Richtig. Und auf einem 6x6cm-Rollfilm aber auch als 1 cm. Und auf einem Chip 22x15mm auch als 1 cm. Der Zentimeter bleibt immer ein Zentimeter.
Dein Denkfehler liegt hier: Bei einem Cropfaktor, als einem kleineren Chip, betrachtest Du nur einen kleinen Ausschnitt aus einem größeren Abbild. Das Abbild bleibt gleich und verändert sich nicht. Das hat die Wirkung, aber nur die Wirkung, als hättest Du das Abbild mit einer anderen Brennweite gemacht. Der Cropfaktor ist nur eine Gedankenstütze, nicht mehr.
Super, so kann ich´s verstehen, glaub ich.
Dann sollte ich meine Frage so stellen:
Hat es denn auch - ähnlich wie bei der Brennweite - die Wirkung als würde ich einen anderen Abbildungsmaßstab verwenden ?
Letztendlich kommt es ja nur auf die Wirkung an.
Es ist so als würde man mit einem 50mm, 100mm oder 200mm Macro fotografieren.
Der Abbildungsmaßstab bleibt aber immer 1:1.
Das ist mir schon bewußt, schon von Anfang an dies steht ja auch in meinen Erläuterung zum Abbildungsmaßstab - vermutlich stellte ich die Frage von ANfang an ungeschickt.
Es ist klar, daß es als 1:1 aus dem Objektiv kommt, was ist aber mit der optischen Wirkung des Bildes im Vergleich des gleichen Objektivs an einer analog SLR ? Nach meiner Überlegung müsste ich ein Insekt mit dem gleichen Objektiv formatfüllender an einer DSLR abbilden können als analog.
Ich denke diese Formulierung ist günstiger gewählt.
Dimagier_Horst
16.03.2005, 21:52
Vielleicht klappt es so:
Du hast ein 50er an der Kamera. Mit einem 100er oder 200er "holst Du das Objekt ran", ohne Deinen Standort zu ändern. Das machst Du auch beim Cropfaktor, durch den kleineren Ausschnitt "holst Du das Objekt ran".
Aaaaaber bei Makro ist es anders: Mit dem 50er gehst Du nah ran beim Maßstab 1:1, mit dem 100er etwas weiter weg und mit dem 200er noch weiter weg vom Objekt. Sonst wird es nämlich nicht scharf! Der "Ranholfaktor" wird durch den "Weggehfaktor", ohne den das Bild nicht scharf wird, kompensiert. Und dann schlägt der Cropfaktor wieder zu mit einem Bildausschnitt, aber der Maßstab ändert sich nicht.
:top: Super Antwort, das war´s. Ich danke Dir, denn nun hab auch ich´s kapiert :!: :lol: :top:
Cougarman
16.03.2005, 22:22
Nach meiner Überlegung müsste ich ein Insekt mit dem gleichen Objektiv formatfüllender an einer DSLR abbilden können als analog.
Ich denke diese Formulierung ist günstiger gewählt.
"Formatfüllend" hat nichts mit dem Maßstab zu tun.
eine 2mm lange Ameise, wird bei einem Abbildungsmaßstab von 1:1 auf einem KB-Film 2mm lang abgebildet.
Genauso wie auf den Sensor einer Digitalen, oder auf einem Rollfilm.
Es bleiben immer 2mm. ;)
Dimagier_Horst
17.03.2005, 00:16
@bembix
Schön, das freut mich :D . Das Gute an solchen Fragen ist, dass man seine eigene Sichtweise erklären muss und selber ins Grübeln kommt.
@Cougarman
Jetzt müssen wir mit Wallo nur noch klären, ob es Ameisen gibt, die 2mm lang sind :lol:
Cougarman
17.03.2005, 15:26
@Cougarman
Jetzt müssen wir mit Wallo nur noch klären, ob es Ameisen gibt, die 2mm lang sind :lol:
Züchtet Wallo Ameisen ? :lol:
Zum verzehr ? :shock: