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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bilderablage auf NAS? Welches?


Yonnix
24.09.2015, 21:53
Hallo zusammen,

meine Festplatte macht gerade extrem komische Geräusche... Bevor alles Futsch ist, habe ich schnell 2x 3TB-Festplatten gekauft, um alles zu sichern. Meine bisherige 2TB-Platte wurde jetzt erstaunlich schnell voll, nachdem ich die A7R Einzug erhalten hat ;)

In meinem Desktop-PC stecken noch eine 128GB SSD und eine ältere (ca. 5-6 Jahre alte WD) 640GB HDD.

Bevor ich die beiden Fesplatten fest in meinen Rechner verbaue überlege ich, die beiden Festplatten komplett in ein NAS-Gehäuse zu stecken und alle Bilder nur noch über das Netzwerk abzurufen. Geht das bzw. macht das Sinn? Meines Wissens nach sind die neueren NAS-Gehäuse ja recht flott.

Als Bildverwaltungssoftware nutze ich Capture One und Lightroom, wobei ich mich noch nicht final für eine der beiden Softwares entschieden habe..

Außerdem bin ich bisher das Thema Backup zu schlampig angegangen, sonst hätte ich jetzt nicht solche Angst um die Bilder. Wie handhabt ihr das? Macht Raid1 da Sinn oder ist es besser, das NAS-Laufwerk dann noch mit einer externen Festplatte abzusichern? Ich bin recht faul, deshalb bin ich über jeden Automatismus froh.

Viele Grüße,
Jannik

cbv
24.09.2015, 22:22
Raid ersetzt (und ist) kein Backup. Es dient ausschließlich der Ausfallsicherheit (einer oder mehrer Platten) bzw der Verfügbarkeit der Daten im laufenden Betrieb.

Man kann sich darüber streiten, ob ein Raid1 (oder Raid generell) im privaten Umfeld sinnvoll ist. Prinzipiell tut es ein JBOD mit effektivem Backup genauso, mit dem Vorteil, dass man eben den Speicherplatz aller Platten nutzen kann.

Ich bin allerdings leicht paranoid. Meine Daten liegen auf einem NAS, die Platten sind (mittlerweile) jeweils in einem RaidZ-Verbund, vergleichbar mit einem Raid5. Bei dem kleinen Volume kann damit eine, bei dem großen können zwei Platten gleichzeitig ausfallen, ohne dass es zu Datenverlust kommt.

Zusätzlich mache ich zweimal wöchentlich (delta), monatlich (full) und vierteljährlich (full) Backups auf mehrere externe Platten, die ich rotiere. Die jeweils nicht genutzten externen Platten lagere ich bei der Verwandschaft im Keller, in einem Tresor.

Das beste Backup nutzt nichts, wenn man die Platten unter dem Schreibtisch lagert -- und die Wohnung brennt ab...

wus
25.09.2015, 03:08
Ich verwende ein NAS von QNAP als zentrale Datenablage um zu Hause mit verschiedenen Geräten auf meine Fotos, Musik und andere Daten zugreifen zu können.

Das Problem mit vielen Bildern am NAS ist die Geschwindigkeit - Gbit Ethernet hört schnell an, ist im Vergleich mit lokalen Festplatten oder gar SSDs jedoch quälend langsam. Ich habe mir geschworen dass mein nächstes NAS mindestens Faktor 20 schnellere Anbindung braucht, zumindest für meinen (dann erst zu beschaffenden) Hauptrechner.

Also solange nur Du von Deinem Rechner auf Deine Fotos zugreifen willst würde ich eher empfehlen dort eine große Festplatte einzubauen. Ist billiger und schneller.

Grüße aus Indonesien!

Erebos
25.09.2015, 08:07
Also ich habe für den Zweck eine Synology Disk Station. Mit GBit habe ich keine Probleme mit dem Zugriff. Die Raws liegen auf dem NAS und ich bekomme die ohne Probleme in rund ein bis zwei Sekunden in LR im Entwickler Modus auf. (24MPx Raws)
Der Vorteil ist, dass ich zum einen jetzt von jedem Rechner im Haus auf meinen LR Katalog zugreifen kann. Also im Büro am Desktop sitzen, dann dort LR beenden im im Wohnzimmer auf dem Sofa mit dem Laptop weiter machen. Die Entwickelten Bilder habe ich in jedem Rechner unter den Eigenen Bildern auf jedem Rechner verfügbar und mit jedem DLNA fähigen Gerät (Fernseher, Handy, Tablet usw.) kann ich die Bilder anschauen. Mit dem Handy bzw. Tablet kann ich auch von unterwegs auf die Bilder zugreifen, die vom NAS automatisch für Mobilgeräte optimiert werden. Also komprimiert und verkleinert, damit man nicht so viel Datenvolumen braucht.

Fazit: Ein Leben ohne NAS wäre für mich unvorstellbar, denn alles was mit den Bildern geht, geht auch mit Musik und Videos. Ich habe keine einzige Musik CD mehr in der Wohnung. Die verrotten alle im Keller, da jedes Gerät in der Wohnung sich das Zeug von der Box holt. Synology kann ich nur wärmstens empfehlen, was die an Software mitbringen ist erste Sahne.

cbv
25.09.2015, 08:24
Das Thema NAS und Geschwindigkeit beim Laden von Bildern hatten wir hier schon mal (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=161160).

SSD im NAS als Platten-Cache bringt so einiges an Performance.

wwjdo?
25.09.2015, 13:10
Ich kann dir nach meinen Erfahrungen nur abraten.

Ich habe mittlerweile komplett auf externe Platten gesetzt. Mein Synology Nas hat einen Höllenlärm veranstaltet. Ich habe es weiterverkauft an jemanden, der es in einem Zwischenraum (Durchgangszimmer) betreibt.

Yonnix
25.09.2015, 13:20
Danke für eure Einschätzungen und Kommentare. Auch der Link zu der anderen Diskussion hat mir geholfen.

Ich habe jetzt folgenden Plan:

- Eine 3TB-Platte geht wieder in den Rechner. Auf dieser liegen die Fotos und der Katalog und mit dieser wird auch weiterhin gearbeitet.
- Eine 3TB-Platte geht in ein NAS-Gehäuse, welches auch erstmal nur eine Festplatte hat. Mit dieser Platte werden die Ordner synchronisiert, auf denen die Fotos und die Eigenen Dateien liegen. Einen weiteren Slot halte ich vor, falls ich den Speicherplatz in Zukunft weiter ausbauen muss. Das ist dann die Rückfallebene, falls die Festplatte im PC kaputt geht. Ein NAS würde ich gerne haben, um von der PS4 oder dem SmartTV auf meine Bilder zugreifen zu können und auch schnell auf alle Filme und Musik zuzugreifen.
- Zusätzlich Sicherungen über mehrere externe Festplatten verteilt, die ich an einem anderen Ort außerhalb des Hauses lagere. Das ist die Rückfallebene im Falle eines Stromschlags/Hausbrands. Wie lange halten solche Festplatten, wenn man sie nicht benutzt?

Ihr habt Synology-Gehäuse angesprochen. Welches würdet ihr da empfehlen? Ich habe jetzt folgende Gehäuse gefunden, die auf den ersten Blick attraktiv sind: Synology ds214se, ds215j, Zyxel NSA325 v2, WD mycloud EX2.

Mario190
25.09.2015, 13:47
So bzw. so ähnlich halte ich es ebenfalls.
Ein Raid0 im Rechner ist allerdings auch nicht zu verachten, dann ist der Zugriff nocheinmal etwas schneller. Auch eine Überlegung Wert könnte Cloudspeicher sein. Dann müssen die Platten nicht ständig abgeholt und wieder weg geschafft werden.

Festplatten halten meiner Erfahrung nach relativ lange ohne Nutzung. Meine derzeitigen Backupplatten habe ich vor 5 Jahren gekauft, noch ältere sind nur aufgrund der geringeren Kapazität nichtmehr im Einsatz.

Joshi_H
25.09.2015, 14:02
Ich kann dir nach meinen Erfahrungen nur abraten.

Ich habe mittlerweile komplett auf externe Platten gesetzt. Mein Synology Nas hat einen Höllenlärm veranstaltet. Ich habe es weiterverkauft an jemanden, der es in einem Zwischenraum (Durchgangszimmer) betreibt.

Das kann ich so nicht nachvollziehen. Ich habe eine DS413+ mit 4x4TB Plattenstapel als RAID5 für Backup (TimeMachine) und Medienstreaming in der gesamten Wohnung stehen und das Teil schnurrt wie ein Kätzchen. Damit das so bleibt sollte man das Teil aber auch Pflegen, also so 2 - 3 mal im Jahr mit Druckluft ausblasen und aussaugen.

Ich bin seit nun mehr als 12 Jahren zufriedener Synology-Kunde. Daher ist das meine Empfehlung. Welches Modell hängt davon ab was zu machen möchtest. Wenn das Teil reines Backup machen soll reicht eine Variante mit 1 oder 2 Festplatten. Wenn Du aber auch Medien streamen möchtest mit on-the-fly Konvertierung für z.B. iPad, dann wird es teurer.

Jahresprogramm
25.09.2015, 14:11
Oder man baut sich eine NAS selber auf.

Technikaffe (http://www.technikaffe.de/anleitung-178-eigenbau_nas_anleitungen_fuer_4_bis_16_festplatten _auf_einen_blick) hilft hier mit Anleitungen weiter.

Grüße
Alex

helgo2000
25.09.2015, 18:55
Meine Fotos (mittlerweile ca. 20000) liegen alle auf meinem Netzwerkserver den ich problemlos vom w8 auf w10 umgestellt habe.

Damit die Vorschau schnell geht, lege ich von allen Fotos über LR Smartvorschauen an, die ja lokal am Rechner liegen. Die LR-Datenbank selber liegt auch auf dem Server, damit ich darauf auch von einem 2. Rechner zugreifen kann (nicht gleichzeitig).

Der Server ist ein Mini-PC mit externen SATA3 und USB3, wo meine Plattenstapel angeschlossen werden - da bin ich halt flexibel.

Mit W8/10 prof. kann man ReFS (ein robustes Filesystem) im Softraid einsetzen. Erweitern kann ich das RAID einfach durch Zufügen neuer Platten. Dieses Raid kann ich an jeden W8/10-rechner hängen, und es funktioniert.

W8/10 prof. hat auch noch ein Tool: Dateiversionsverlauf. Das sichert ausgewählte Datenpfade automatisch im festgelegten Intervall. Bei mir werden täglich die Änderungen hinzugefügt, bis die Sicherungsplatte voll ist (ist aber noch nicht soweit), dann fliegen die ältesten Kopien einer Datei raus. Auch diese Sicherungsplatte/Stapel wird an jedem W8/10-Rechner als solche erkannt.

Raid und Sicherung sind in verschiedenen Gehäusen untergebracht, stehen aber nebeneinander... naja, ist auch nicht ganz perfekt.

Gruß
helgo

Mario190
25.09.2015, 19:45
Wie hast du das zusammengebracht, dass die Smartvorschauen jeweils am lokalen Rechner sind? Meines Wissens nach werden diese ja auch im LR-Katalogordner abgelegt, also bei dir am Server.

Wie bindest du die ReFS auf den einzelnen Rechnern ein? Wohl kaum als Netzlaufwerk, sonst würde Windows wieder meckern. Ich habe mir ja schon iSCSI, auch wegen der Performance, überlegt, dann dürfen halt nicht beide Clients zugreifen.

Ansonsten laufen meine Backups über eine Freeware namens SyncBack Free. Das gleicht automatisch die Ordner ab und überprüft nach dem Kopiervorgang jede einzelne Datei (muss so konfiguriert werden). Das ist für mich relevant, da ich durchaus schon Datenverlust beim Kopieren erlebt habe.

helgo2000
26.09.2015, 03:29
@Mario,
klar, du hast recht: auch die Smartvorschauen liegen in der LR-Datenbank, und damit bei mir auf dem Server. Aber gerade durch diese Smartvorschauen geht es im Netzwerk viel schneller.

Auf meinem Server habe ich mit Windows-Bordmitteln (Systemverwaltung-Speicherplätze) einen Pool erstellt. Dort gibt es mehrere Varianten für ein Raid (Resilienz) und auch die Möglichkeit für ReFS.

Damit wird der Pool ein ganz normales Laufwerk auf dem Server und im Netzwerk ist das Raid nichts anderes als ein normales Netzlaufwerk unter Windows. Ich gehe davon aus, dass diese Einstellungen auf den physischen Platten stehen, sodass das externe Festplattengehäuse mit dem Raid eben auch im Ernstfall an einen anderen W8/10-Rechner "gestöpselt" werden könnte.

Damit LR mitspielt (der LR-Katalog darf kein Netzlaufwerk sein) wird das Netzlaufwerk des Raid als lokale Festplatte gemappt (vsubst).

Gruß
helgo