Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich traue mich dann auch mal...
Moin zusammen,
dann will ich auch mal etwas posten, wenn auch unspektakulär, aber gelungen wie ich finde, oder auch nicht?
Eine Möwe auf der Fähre von Dünkirchen nach Dover. Zufällig hatte ich das Minolta 50/1.7 mit dabei und das macht schon scharfe Bilder.
6/Moewe-1.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=234418)
Hier nochmal eine Vergrößerung...
6/Moewe-2.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=234419)
Na mal sehen, was kommt :D
Nicht schlecht!
Gruß
Walt
sir-charles
19.09.2015, 23:12
Was für mich passt: Ich sehe eine scharfe braun-weiße Möwe, die steht auf einer blauen Planke vor dunkelgrünem Meer. An dem Motiv Möwe wurde auch nichts (fotografisch) amputiert. In den Exif-Daten konnte ich auch keinen Blödsinn entdecken.
Bis hierhin passt es für mich.
Was für mich nicht passt: Du hast offenbar durch ein Bullauge die Möwe abgelichtet. Schau Dir mal die unteren Ecken an. Die helfen dem Bild nicht wirklich weiter.
Die blaue Planke geht offenbar über in eine Bordwand (unten rechts), deren Kante gelb bemalt wurde. Das kann sehr leicht von der Möwe ablenken.
Was besser wäre: Gebe Deinem Objekt mehr Raum im Bild. Presse Dein Objekt nicht so heftig in den vorgegebenen Sensorrahmen (die Möwe hat wenig Luft zum Bildrand). Wenn der Bildausschnitt weniger eng gewählt worden wäre, hätte man im nachhinein noch die verunglückten unteren Ecken abschneiden können, ohne etwas an der Möwe amputieren zu müssen.
In der Bildsprache empfinden wir es allgemein etwas angenehmer, wenn ein Lebewesen in das Bild „hinein“ schaut. D.h. es hat mehr Platz in Blickrichtung im Bild und weniger Platz dahinter. Ansonsten schaut das Lebewesen aus dem Bild „heraus“, wie in Deinem Bild. Es hat weniger Platz im Bild in Blickrichtung als hinter dem Kopf.
Das kannst Du relativ einfach mit einem Ausschnitt des Kopfes für Dich überprüfen, da Du einen Ausschnitt bereits probiert hast. Nimm etwas am Hinterkopf der Möwe weg, den gewonnenen Platz spendierst Du ihr vor der Schnabelspitze. Überprüfe das Ergebnis für Dich selber. In den allermeisten Fällen wirkt es gefälliger.
Ich bin lieber mit Festbrennweiten als mit Zooms unterwegs.
Insofern ziehe ich virtuell meinen Hut, wenn ein Beginner bereits mit einer Festbrennweite agiert.
Mit Zooms kann man bei tollem Sonnenschein vieles mindestens genauso gut machen. Bei den Aufnahmedaten (Exifs) wäre durchaus auch Luft für ein Zoom und Schärfe gewesen.
Du hast einiges ordentlich gemacht: „Was für mich passt“.
Du hast ein paar handwerkliche Fehler gemacht: „Was für mich nicht passt“
Für Beginner sage ich gerne: Schaue noch mal einen Sekundenbruchteil durch den Sucher auf der Suche nach störenden Elementen (hier: untere Bildecken und gelbe Bordwandkante).
Du hast Interesse an Bildgestaltung : „Was besser wäre“
Hier beginnt die Bildgestaltung. In Hamburg gibt es sicherlich VHS-Kurse, Literatur oder einfach Internet mit entsprechenden Inhalten. Das ist sicherlich aber die Ausbaustufe zu den anderen beiden Punkten.
Unperfekte Aufnahmen mit Festbrennweiten „schreien“ förmlich nach Kritik.
Du hast Dich diesem Unterfangen mutig gestellt. Hut ab.
Nimm meine Worte als Ansporn (so sind sie auch gemeint) um besser zu werden, als Dich durch meine Kritik entmutigen zu lassen.
Ich alter Sack, glaube durch die Verwendung von Festbrennweiten, schneller fotografisch gelernt haben.
Gruß
Frank
Hallo Frank,
hui, da hast ja ordentlich was geschrieben und danke für die Kritik, die ich gern annehme. :)
Ja, ich habe mich dem gestellt, weil ich mich in erster Linie über die Schärfe gefreut habe, wie ich das Motiv so hinbekommen habe, aber hatte mir um den Rest weniger Gedanken gemacht. Da bin ich ganz ehrlich, Asche auf mein Haupt.
Aber sollte so sein, denn die Kritik ist absolut berechtigt, wenn man andere Bilder vergleicht.
Ich erkläre jetzt kurz warum das Bild so entstanden ist, dies soll aber keine Ausrede sein. Die Möwe saß wirklich an einer absolut blöden Position. Ich war schon froh, dass ich sie überhaupt so ablichten konnte. Ja, sie saß auf einer Planke, vor mir die Reling, links noch eine Absperrung und dazwischen die Möwe. Was im unteren Bildrand zu sehen ist, war die Planke der Reling, welche mich aber im ersten Moment nicht gestört hat. Das gelbe hatte ich beim Fotografieren echt nicht auf dem Zettel. :D Klasse, worauf man alles achten sollte... aber stimmt.
In sofern bin ich über die Kritik mehr erfreut als geschockt und dazu ist ja ein Forum da, dass man drüber spricht. Ausserdem sieht man als Anfänger weniger Fehler als erfahrene und nur so lernt man dazu.
Danke :top:
Gruß nach Berlin
auch Frank
Schmalzmann
21.09.2015, 19:29
Hut ab, nicht Schlecht.Bild 2 ist der Hammer.:top::top: Da können wir ja noch einiges Erwarten.:D:D
Bild 2 ist der HammerBild 2 ist ein leicht geschärfter Ausschnitt aus Bild 1.
Das ist vielleicht jetzt "jammern auf hohem Niveau"..aber kann es sein dass der Schärfebereich nicht ganz stimmt.
-Der Schnabel ist es schon mal nicht, der ist 100% scharf...
-Bereich um die Augen wirken etwas unscharf
Da du das mit einem 50er gemacht hast gehe ich davon aus, dass du
1. sehr nah warst (schätze mal <1m)
2. dadurch der Schärfebereich im +/- 2cm Bereich war (trotz Blende 3.5)
Kurz: Ich hätte wohl F6.3+ genommen...
@ Matteo,
nun ja, ich bin hier im Anfängerbereich und habe das erste Bild gepostet, daher finde ich es schon berechtigt, darauf hinzuweisen wo es scharf ist und wo nicht.
Kommt ungefähr hin, 1 Meter +.
Jedenfalls war ich schon recht glücklich über die Schärfe, auch wenn es immer besser geht.
@ Schmalzmann, danke, ich gebe mein bestes... in der Zukunft :top:
@ minfox, ich habe es nicht extra geschärft, habe nur den Ausschnitt vergrößert, wirkt dadurch ja automatisch schärfer als auf Bild 1. ;)
Jedenfalls war ich schon recht glücklich über die Schärfe, auch wenn es immer besser geht.
Ja das 50er ist schon ein Sahnehäubchen ;-)
Noch ein Tipp auf den Weg...Getrau dich ruhig gleich mehrere Fotos vom Sujet (=Möwe) zu machen (falls nicht schon getan) Durch die leichte Bewegung verschiebt sich der Fokuspunkt immer ein wenig..Wenn du 10 Bilder machst, guckt bei 5 Bilder die Möwe nicht in die Kamera bei 4 sitzt der Fokus nicht perfekt und das eine ist dann.. et voilà: das "Posterbild" ;-)
Auch wenn du dir bei mehrfachem Auslösen vielleicht etwas "Paparazzi-mässig" vorkommst....löschen kannst du immer ;-)
Auf jeden Fall weiter so! Freue mich auf Nachschub!:top:
Wie gesagt, ich nehme es mir an und klar, kann ja nur besser werden. Danke. :)
Frank
@Jedenfalls war ich schon recht glücklich über die Schärfe, auch wenn es immer besser geht. Das kann ich bekräftigen. Im sogenannten APSC-Kamera-"Einsteigerbereich" (z.B. :a:58) ist es ein Glücksspiel, mit einem 50mm bei 1.7 /1.8 oder 2.0 oder 2.2 die Schärfe auf den Punkt zu treffen. Von daher war deine Wahl 3.5 schon richtig ... auch wenn es mit der Schärfe zu 100% dann trotzdem nicht hingehauen hatte.
Von daher war deine Wahl 3.5 schon richtig ... .
Kann ich generell zustimmen...wobei ein "richtig" oder "falsch" meist im Auge des Betrachters liegt. Angenommen du hättest mit F8 oder höher aufgenommen...hätte es an der Bildwirkung was geändert? Da der Hintergrund weit weg und neutral ist wohl kaum...Aber mit F8 wär die Schärfe bestimmt am richtigen Ort gewesen...
Hallo Karl-Heinz,
oh ja, es ist ungeübt schon ein Glückspiel die Schärfe zu treffen. Auch gerade mit APS-C und ich habe nur diese.
Immer wieder liest man, dass die meisten Bilder in die Hose gehen und nur die wenigsten brauchbar sind. Nun stellt sich mir aber auch die Frage, ab wann ist ein Bild brauchbar und scharf, ab wann sagt der ambitionierte Fotograf, dieses Bild zeige ich gern?
Meiner Meinung nach, ist es doch mehr das Ego, was einem weh tut und einem in den Hintern tritt es erneut zu versuchen, oder das Bild zu entsorgen. Zum anderen wird nur hier im Forum genau hingesehen und auch nur dann, wenn ein entsprechender Ausschnitt groß genug ist und als .jpg beurteilt werden kann. Wie in dem Bild mit der Möwe zu sehen ist, liegt der Fokus mehr auf dem Schnabel, als auf dem Auge. Da liegt die Schärfe auf dem Auge nur bei 98% und auch nur, wenn man es vergrößert. Jetzt mal die Frage eines Anfängers an die Profis, habt ihr alle nur 100% Bilder im Album?
Dies würde mir vielleicht helfen, kritischer mit meinen Bildern umzugehen.
@matteo
Jetzt bist du schon auf dem Vorweg auf meine Frage eingegangen :D
Richtig oder falsch gibt es wohl wirklich nicht.
Das nächste mal werde ich es sicherlich mit ner kleineren Blende versuchen, kommt ja das eine zum anderen, gerade als Neuling. :)
habt ihr alle nur 100% Bilder im Album? Natürlich nicht. Ich kann eine Bestattung oder Trauerfeier nicht eine Woche später wiederholen lassen mit der Begründung, dass ich bei einigen Fotos die Wimpernschärfe nicht getroffen habe.
Beim APSC-Fotografieren mit SLT-Kameras und Blende 1.7, 1.8, 2.0 und 2.2 war ich schließlich dazu übergegangen, mittels Fokuslupe händisch scharfzustellen. Vor 40 bis 50 Jahren waren die Leute noch etwas geduldiger und hatten gewartet, bis scharfgestellt worden war. Heute zieht einer sein Smartphone aus der Tasche, drückt ab, ruft "Fertig" und die Gruppe läuft auseinander (Eine Menschengruppe fotografiert man allerdings sehr selten mit 2.0). Wie auch immer: Da das händische Fotografieren mit Blendenwerten 1.7 bis 2.4 zwar präzise aber zuweilen zu langwierig war (oft hat man nur drei Sekunden Zeit - bei Sportfotografie weitaus weniger), bin ich auf Vollformat umgestiegen. Dort ist der AF weitaus treffgenauer trotz der Blendenwerte 1.7 bis 2.4.