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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 7D; Belichtungscharakteristik und weitere Erfahrungen


mrieglhofer
13.03.2005, 20:05
Liebe Leute

Nachdem ich die 7D jetzt schon mehr als eine Woche habe, habe ich heute erstmals eine Veranstaltung in der Kirche fotografiert.

Vorab, in Summe sind die Bilder recht brauchbar. Dennoch habe ich derzeit noch wesentlich mehr Ausschuß als mit der A1. Dafür lassen sich die Fehler in den Bildern danach besser ausbessern, da höhere Reserven da sind ;-)))

Die Belichtungsmessung der 7D ist sehr stark auf die Lichter ausgerichtet und das ist für A1/A2 User sicher gewöhnungsbedürftig. Dies bedeutet, wenn irgendwo im Bildfeld eine helle Stelle ist, so wird diese als Weißpunkt genommen. Dabei ist es egal, wenn diese Stelle nicht in der Mitte ist. z.B. Leute vor oder neben einem hellen Fenster.

Ich habe in der Kirche die blöde Situation, daß wir an allen 4 Ecken helle Fenster haben und somit bei fast allen Bildern eines im Bild ist. Bei der A1 sind die Fenster schön ausgefresssen und die Leute in der Bildmitte sind klar erkennbar. In der gleichen Situation bei
lichtet die 7D so, daß die Fenster gut erkennbar sind, die Leute aber 3 EV unterbelichtet werden. Hier nutzt nur der Einsatz von AEL (bzw. AEL auf Spot) bzw. Blitz. An sich ist das ja kein Problem, umdenken ist erforderlich. Die A1 hat sich da eher an der Bildmitte orientiert und helle Stellen an Bildrändern mehr ignoriert. Vielleicht hilft statt Matrix die normale Integralmessung. Muß ich mal probieren.

Interessanterweise habe ich mit der 7D einige Bilder verwackelt. Gefühlsmäßig hat der Auslöser einen größeren Widerstand, sodaß ich immanchmal beim Auslösen etwas verreiße. Und das trotz Zusatzgriff und schwerem Objektiv. Bei der A1 habe ich tlw. 200mm bei 1/4 Sekunde geschafft, hier verwackle ich manchmal schon 1/15. Auch das kein Fehler, aber etwas, bei dem man sich einfach umgewöhnen und am Anfang mehr darauf achten muß.

Ebenso 2 Bilder mit Fehlfokus. Völlig unerklärlich an der falschen Stelle. Aber das sind unter 1%. Damit wird man wohl leben müssen.

Bei 800 ASA sind die Bilder noch sehr gut, muß man aber da Gamma hochziehen, weil unterbelichtet, sieht man schon ordentliches Rauschen. Ist aber mit Neatimage leicht zu beseitigen und hinterläßt wenig Spuren.

In Summe sind der Ergebnisse nach einer stressigen Stunde zumindest nicht schlechter als mit der A1. Das ist ja schon was. Ich hatte gerade von 2 Wochen ein sehr ähnliche Veranstaltung (Erstkommunionsvorstellung), die ich mit der A1 machte. Ich stelle immer die besten Bilder zu einem Tableau zusammen. Da sind natürlich die Anforderungen an die Vergrößerbarkeit nicht allzu groß. Im Vergleich zur A1 sind die Bilder besser in der Farbe und Sättigung und die Bilder wirken etwas ruhiger. Bei der A1 sind durch das Rauschen die Bilder etwas rauher. Aber auch bei 100% Betrachtung ist der Unterschied nicht dramatisch. (Allerdings arbeite ich ja auch schon über ein Jahr intensiv mit der A1. War ja damit am Anfang auch nicht ganz leicht.)

Markus

psychogerdschi
13.03.2005, 21:53
Servus !

Bei der Belichtung geht es mir genauso wie dir.
Das seltsame ist aber, das weder die D7i noch die analoge Dynax 60 solch ein Belichtungsverhalten an den Tag legt.

Ich frage mich noch immer ob es sich hier um einen Bug oder ein Feature handelt.

Heinz
13.03.2005, 22:32
Jungs, irgendwie habe ich die gleiche Erfahrung, Ausgefressene Lichter bei Gegenlichtsituationen sind eher Selten, dafür aber Unterbelichtung knapp 2 Blenden. Die A1 hat da wirklich anders reagiert - da muss man sich wirklich umgewöhnen!

jrunge
13.03.2005, 23:18
Hallo,

die selben Erfahrungen habe ich bei der Belichtungsmessung auch schon gemacht, wobei die Spotmessung auf jeden Fall weiter hilft, aber dabei gezielt einzusetzen ist.

Markus hat ja auch schon geschrieben, als Alternative zur Matrixmessung die Integralmesssung zu wählen. Diese sollte auch laut Bedienungsanleitung S. 50 Abhilfe schaffen, da sie ja mittenbetont arbeitet. Bei meiner 9xi war diese Messung in einem solchen Fall oft die bessere Wahl.

Momentan kann ich dies mit der D7D nicht testen, da meine noch auf dem Rückweg von einer Kur in Bremen ist.

Gruß
Jürgen

psychogerdschi
13.03.2005, 23:29
Servus Jürgen !

Die Integralmessung ist ebenfalls mit Vorsicht zu genießen, ebenso die Spotmessung ohne Speichertaste [AEL].
Wenn man nämlich auf ein Objekt scharf stellt (mit Center-Point) und dann mit halbgedrückter Auslösetaste den Bildausschnitt festlegt, dann ändert sich die Belichtungszeit ohne zutun auf den aktuellen Bildausschnitt bzw. auf die neue Mitte - und das ist absolut fatal !
Zur Verteidigung meiner neuen Diva - das Verhalten ist ebenso bei der Dynax 60 Standard.
Obwohl in meinen Augen wäre es umgekehrt viel logischer, aber wahrscheinlich nicht in Japan.

Freddy
13.03.2005, 23:34
ich habe noch keine D7D,

aber meine Testaufnahmen mit 800 ASA waren nicht verrauscht nur wesentlich dunkler. Mit der neuen Firmware soll das nicht mehr so schlimm sein.
Habt ihr denn schon alle die neue Firmware drauf?
Persönlich komme ich am besten bei allen Kameras, egal analog oder digital, mit der Integralmessung zurecht, ich arbeite viel mit Speicher.

psychogerdschi
13.03.2005, 23:41
ich habe noch keine D7D,

aber meine Testaufnahmen mit 800 ASA waren nicht verrauscht nur wesentlich dunkler. Mit der neuen Firmware soll das nicht mehr so schlimm sein.
Habt ihr denn schon alle die neue Firmware drauf?
Persönlich komme ich am besten bei allen Kameras, egal analog oder digital, mit der Integralmessung zurecht, ich arbeite viel mit Speicher.

Servus,

hatte die 1.1er Version schon von Anfang an oben (hoffe das dies ein gutes Omen ist).

Die Integralmessung ist nicht wirklich weit von der Mehrfeldmessung entfernt, nur mit dem Unterschied das bei halbgedrückten Auslöser und Änderung des Bildauschnittes die Belichtung gespeichert bleibt (kann aber auch ordentlich Mist dabei rauskommen).
Meine AEL Taste ist nur zum SPOTspeichern programmiert - dies ist eigentlich die sicherste Variante bei tüfteligen Lichtsituationen. Und zusätzlich mache ich noch ein Praketing mit +-0,5EV, dann bin ich zu 99% auf der sicheren Seite und habe nach jeder Seite hin genug Reserve zum Nachbearbeiten.

jrunge
13.03.2005, 23:46
Servus Jürgen !

Die Integralmessung ist ebenfalls mit Vorsicht zu genießen, ebenso die Spotmessung ohne Speichertaste [AEL].
....

Hallo Gerhard,

da hast Du natürlich Recht, ich habe meine AEL-Taste im Custom-Menü auch so belegt, dass bei Betätigung die Spotmessung aktiviert und gespeichert wird.

Gruß
Jürgen

Freddy
13.03.2005, 23:55
in unserer Kirche habe ich von 3 Stellen Licht, beide Außenwände und sehr tief hängende Lampen, hier ist trixen angesagt, es gibt oft ein komisches Zwielicht. Also muss ich viel mit Spot und Speicher messen. Wenn ich von der Orgelbühne aus Bilder mache habe ich den ermittelten Wert auch manuell eingestellt, das geht auch gut.

U.Schaffmeister
14.03.2005, 01:29
Das Problem habe ich ich leider auch immer wieder sobald sich eine helle, aber bildmäßig irrelevante Fläche, im Bild befindet. Die Spotmessung ist hier bei der D7D leider nur bedingt zu gebrauchen: Der Messkreis ist recht groß (eigentlich schon eine mittenbetone Messung) und eine Multispotmessung ist nicht möglich.
Ich plädiere daher immer noch dafür das die D7D endlich das Vorbild D7 nachbildet und die Messwerte der 14 Waben am Monitor anzeigt.

Die Belichtungsautomatik der D7D ist anscheinend so abgestimmt das die Lichter nicht ausfressen, was ja dem digitalen Zonensystem entgegenkommt. Aber hier fehlt dann eine Möglichkeit über den Kontrast die darunterliegenden Tonwerte gezielt zu beeinflussen, da der Kontrastregler nur die Kurve an den Enden abflacht aber den Belichtungsumfang nicht verändern.

Immerhin hat man die Möglichkeit nach der Aufnahme sofort das Histogramm zur Beurteilung heranzuziehen - aber das wird mit zunehmender Allgemeinhelligkeit immer schwieriger, da unter freiem Himmel auf dem Monitor recht oft nichts erkennbar ist. Spätestens im Sommer wird die Zahl der Nutzer die über das eingesparte LCD-Display fluchen rapide steigen.